Desperate Love von Ino_Hana ================================================================================ Kapitel 1: Liebst du mich? -------------------------- Kapitel 1: Liebst du mich? Der blonde hockte im Wohnzimmer auf der Couch und starrte seit einiger Zeit auf die weiße Wand genau vor ihm. Drei Tage war es nun schon her, dass er sich mit seinem Geliebten gestritten hatte, wegen einer Kleinigkeit. Sonst stritten sie äußerst selten, doch diesmal war Uruha richtig ausgerastet und hatte Ruki mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Seitdem herrschte Funkstille zwischen ihnen und der kleinere vermisste den Gitarristen, die Ohrfeige hatte er schon längst vergessen. Er liebte Uruha zu stark, als das er ihn wegen so etwas verlassen würde. Es kann jedem mal passieren das die Emotionen mit einem durchgehen, er selbst war auch oft impulsiv anderen gegenüber. Durch das öffnen der Haustür wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Vorsichtig lugte er über die Couch und erkannte das es wirklich sein Freund war, der gerade eben in ihre gemeinsame Wohnung gekommen war. “Uruha?” fragte er vorsichtig, denn es hätte sein können das der andere noch immer sauer auf ihn war. Angesprochener zuckte leicht erschrocken zusammen, er hatte nicht mitbekommen das der Sänger auf der Couch gelegen hatte. Langsam schritt er auf Ruki zu und kniete sich vor die Couch um ihm in die Augen sehen zu können. “Ruki… ich.… es… tut mir leid das ich dich geschlagen habe, das wollte ich nicht.” entschuldigte sich der Gitarrist. “Ist ok, Uru, ich bin nur froh das du endlich wieder da bist.” sagte er und fiel dem größeren um den Hals sodass sie beide auf dem Teppich landeten. Stürmisch küssten sie sich, froh darüber das der Streit endlich vergessen war. Ruki seufzte glücklich in den Kuss und schlang seine Arme um Uruhas Nacken um ihn noch näher zu ziehen. Er konnte sich nicht mehr vorstellen je ohne den anderen zu sein. Er würde daran kaputt gehen, zerbrechen. Uruha schmunzelte leicht in den kuss, liebte er doch diese Anhänglichkeit Rukis wenn sie zusammen waren. “Ruki… lass uns das woanders fortsetzen, der Teppich erscheint mir unbequem.” sagte er, nahm Ruki und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer, das war eine Versöhnung die genau nach seinem Geschmack war. *** Das letzte Konzert ihrer Japan Tournee war über die Bühne und alle freuten sich auf die kommenden freien Tage. Alle… außer einer… Ruki. Seit er Uruha vor wenigen Tagen mit einem anderen gesehen hatte, ging es ihm von Tag zu Tag schlechter. Auch die anderen bekamen dies mit und Kai nahm sich ihren Sänger zur Seite um mit ihm zu reden. “Hey, Ruki, was is denn los? Läuft es mit Uruha grad nich so gut?” Angesprochener schüttelte den Kopf und verneinte die frage. “Nein… alles ok zwischen uns beiden. Mach dir keine Sorgen.” versuchte er Kai zu beruhigen, doch Kai wäre nicht das Leader-Sama wenn er sich so leicht abwimmeln ließe. “Ich seh doch das mit dir was nicht stimmt. Du kannst mir doch sagen wenn dir was auf dem Herzen liegt. Dazu sind Freunde doch da.” meinte Kai mit seinem typischen grinsen auf dem Gesicht, bei dem keiner eine Chance hatte dem zu widerstehen und auch Ruki nun leicht grinsen musste. “Es ist wirklich nichts, Kai, ehrlich. Und wenn was wäre würde ich es schon sagen.” “Hm, na ok. Kommst du dann? Wir wollten noch was trinken gehen.” “Bin gleich bei euch.” Auf dem Flur traf er auf Uruha, der ihn schon suchte. “Hey, wo warst du denn? Ich hab dich schon gesucht?” fragte er den Sänger und zog ihn in eine Umarmung. Ruki klammerte sich fest an ihn, doch nicht weil er dieses Beieinandersein genoss, nein, er fragte sich gerade ob sein Freund wieder den anderen getroffen hatte. Diese Gedanken versetzten ihm Stiche ins Herz, doch er konnte sie nicht abstellen. “Ruki… was ist los? Wieso krallst du dich so an mir fest?” Der kleinere ließ ihn los und sah gen Boden. Uruha schob seine Hand unter das Kinn und hob sein Gesicht an, damit er ihm in die Augen sehen konnte. Rukis Augen waren leicht glasig und er konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten. “Liebst du mich?” fragte er geradewegs heraus. Verwundert sah der Gitarrist den blonden an. “Was soll die Frage?” “Liebst du mich, Uruha?!” dieses mal wurde die frage etwas harscher gestellt. “Natürlich liebe ich dich. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Aber warum fragst du mich das?” “Ich…ich... du hast es mir so lange nicht gesagt, ich wollte es einfach mal wieder hören.” meinte der kleiner und vergrub den Kopf in der Halsbeuge des Gitarristen. Uruha musste lächeln und streichelte über den Kopf des kleineren. “Ach Ruki, manchmal versteh ich dich echt nicht. Deine Launen sind wie das Wetter. Aber dafür liebe ich dich.” Deswegen trifft er sich auch mit einem anderen, dachte sich der kleinere und löste sich. “Lass uns zu den anderen, sie werden sicher ungeduldig.” Zusammen machten sie sich auf den Weg. Doch als sie vor dem Club ankamen und Ruki die fünf Gestalten, bzw. einen ganz bestimmten erkannte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Doch Uruha schien es zu freuen die Members von Dir en grey dort stehen zu sehen und er zog Ruki gleich hinter sich her. “Hey, Kyo, lange nicht gesehen.” begrüßte der braunhaarige den Sänger der anderen Band. Angesprochener drehte sich um und besah sich die Neuankömmlinge. Nachdem sie die begrüßungsfloskeln ausgetauscht hatten, gingen sie gemeinsam hinein und entdeckten auch gleich den Rest der GazettE Members. Ruki beobachtete misstrauisch wie der zweite Gitarrist Dir en greys sich direkt neben seinen Uruha setzte. Hätten Blicke töten können, wäre Die sofort auf den Boden gefallen und würde nicht mehr aufstehen. Unbewusst kratzte der Sänger über die Unterarme um seine Unsicherheit zu verbergen. Er wusste sich nicht anders zu helfen, denn er hatte angst Uruha zu verlieren wenn er den anderen darauf ansprach. Dieser bemerkte die Unruhe des kleineren neben sich. “Hey, Ruki, was ist denn los?” fragte er seinen Freund. Der jedoch schüttelte nur den Kopf und meinte das alles in Ordnung sei und er nur etwas müde vom Konzert war. Die Musik im Club war laut und man verstand sein eigenes Wort kaum, dennoch bekam Ruki mit wie Die Uruha fragte ob er kurz mit ihm nach draußen kommen könne. Der braunhaarige nickt und dann verschwanden beide aus dem Club. Ruki, der dies mitbekommen hatte, folgte den beiden und als er sie entdeckte, versteckte er sich hinter einer Wand, denn die anderen zwei standen in einer Nebenstraße, der Hintereingang des Clubs, und schienen sich über etwas zu streiten. Da der kleinere nicht alles genau hören konnte, entschloss er sich, näher ranzugehen, immer darauf achtend das keine der anderen beiden ihn sah. Nun stand er keine fünf Meter entfernt und bekam das ganze Gespräch mit. Doch als Die seine Arme um Uruhas Taille schlang und diesen näher zu sich heranzog, wusste er nicht, ob dieses Gespräch nach seinen Vorstellungen verlaufen würde und mit einem mal fühlte er sich leer. Betrog Uruha ihn wirklich mit Die? Wenn ja, warum tat er dies? Reichte Ruki ihm denn etwa nicht mehr? Doch wenn der blonde das rausfinden wollte, musste er sich zusammenreißen und bleiben wo er war. Das Die so nah bei seinem Uruha stand passte ihm gar nicht, doch als auch noch Uruha seine Arme um den Nacken des Rothaarigen schlang und diesen kurz küsste, brach für Ruki eine Welt zusammen. Doch es sollte noch schlimmer kommen... ENDE Kapitel 1 Kapitel 2: Kapitel 2:Warum? --------------------------- Joa, also hier wär dann der zweite teil uns so langsam kommt die Handlung auch in Gange ^.^ Gomen das es bisher so kurz war, ich gelobe Besserung in den kommenden Kappis. Aber nun viel spaß beim lesen und Kommis sind gern gesehen. Kapitel:2/? Pairing: Ruki x Uruha Disclaimer: Keiner der Personen gehört mir *schnief* und die Handlung is frei erfunden. Rechtschreibfehler können behalten werden ^^ Kommis sind immer gern gesehen, ob positiv oder Kritik, is völlig egal. Hauptsache bei Kritik ne anständige Begründung ^.^’ Kapitel 2: Warum? Es tat weh seinen Freund mit einem anderen zu sehen, doch Ruki war wie erstarrt, konnte sich nicht bewegen. Plötzlich ergriff der Rothaarige das Wort. “Wann willst du es ihm endlich sagen, Uruha? Ich hab keine Lust mehr auf dieses Versteckspiel. Jedes Mal müssen wir uns heimlich treffen und selbst dann seh ich dich nicht lange.” Der kleinere seufzte. “Die, ich hab dir schon mal gesagt, dass ich Ruki nicht verlassen werde, dafür liebe ich ihn viel zu sehr und das habe ich dir von Anfang an gesagt.” Die lachte auf. “Komm schon! Das glaubst du doch wohl selbst nicht, oder? Wenn du deinen Ruki so doll lieben würdest wie du es behauptest, warum vögelst du dann fast jede zweite Nacht mit mir?” Die gleiche Frage stellte sich auch der braunhaarige Gitarrist seit einiger Zeit. Warum betrog er den Menschen, den er eigentlich über alles liebte? Suchte er nur den Reiz eines Abenteuers? Oder empfand er etwas für den größeren? Falls ja, war es Liebe? Könnte er zu Die genauso sagen, dass er ihn liebte, wie er es Ruki sagte? Nein, wohl kaum, beantwortete er sich die Frage selbst. Trotzdem führte er diese Affäre nun schon seit ein paar Wochen. Seit diesem Streit mit Ruki, wo er ihn geschlagen hatte. Ruki… da war es wieder. Sein kleiner… er liebte ihn über alles und doch schlief er mit einem anderen Mann. Ein Streicheln an seiner Wange riss den kleineren aus seinen Gedanken. “Hör auf an ihn zu denken, wenigstens wenn wir zusammen sind.” sagte er und küsste Uruha auf den Mund. Erst bewegten sich ihre Lippen leicht gegeneinander und kosten sich zärtlich. Doch mit der Zeit wurden sie leidenschaftlicher, brachten ihre Zungen mit ins Spiel und streichelten den jeweils anderen am Körper entlang. Ruki, der währenddessen gegen die aufkommenden Tränen ankämpfte, die ihm in die Augen stiegen, konnte es nicht fassen. Uruha betrog ihn mit einem anderen und sprach noch von Liebe? Was hatte der kleinere nur falsch gemacht in ihrer Beziehung, dass es soweit kam? War er schuld daran, dass sein Freund ihn betrog? Konnte er Uruha nicht geben, was dieser wollte? War Die der bessere Liebhaber? Langsam ließ er sich an der Wand hinuntergleiten und vergrub den Kopf in seinen Händen. Warum, warum tat Uruha ihm das an? Ruki wusste es nicht. Sein Kopf war wie leer gefegt und er konnte an nichts anderes mehr denken. Die Tränen, die er versucht hatte zurückzuhalten, liefen nun seine Wangen entlang und er schluchzte leise vor sich hin. Doch die Gitarristen bemerkten ihn nicht, denn sie waren zu sehr mit ihrem jeweiligen Gegenüber beschäftigt. Uruha löste den Kuss mit Die und strich diesem über die Wange. “Nicht hier, Die. Ruki könnte jeden Moment hier aufkreuzen und ich will nicht, dass er uns so sieht.” flüsterte er dem Rothaarigen ins Ohr. Murrend löste Die sich vom anderen. “Wann kann ich dich mal wieder mit dir allein sein? Ohne die anderen?” fragte der Gitarrist Dir en greys und streichelte wie beiläufig über den Brustkorb des anderen. “Hm… ich denke in zwei Tagen, dann haben wir Drehpause und ich hab etwas Zeit für dich.” sagte er und ging nun endgültig wieder rein. Zurück blieb ein am Boden zerstörter Sänger, der zusammengekauert an der Wand lehnte. Was war nur geschehen, dass Uruha ihn so hinterging? Und dann auch noch mit diesem Die!? Hatte er ihn nun wirklich verloren? Allein der Gedanke daran trieb weitere Tränen in Rukis Augen. Er merkte gar nicht, wie er aufstand und Richtung Clubeingang ging. Doch rein ging der Sänger nicht, sondern holte sich nur seine Jacke und verschwand dann. Im Moment konnte er keinem der anderen unter die Augen treten. Die Nacht war klar und angenehm warm und doch fror der blonde. Auf dem Weg in die gemeinsame Wohnung schaute er gedankenverloren gen Himmel und dachte unweigerlich wieder an Uruha. Wie oft waren sie beide hier entlang gelaufen und hatten über Gott und die Welt geredet? Doch diese Zeit schien ewig her zu sein und Ruki war froh, als er endlich die Wohnung erreichte. Jedoch wurde diese Freude schnell getrübt, denn hier erinnerte ihn alles an seinen Geliebten. “Uruha…” flüsterte der kleinere leise ins Wohnzimmer, doch wusste er, dass der Gitarrist nicht da war. Langsam schlich Ruki ins Badezimmer um sich bettfertig zu machen, auch wenn er wusste, dass er nach diesem Erlebnis wohl eh keinen Schlaf finden würde. Als er den Spiegelschrank aufmachte um sich seine Zahnbürste zu nehmen, fielen ihm die Rasierklingen ins Auge und sein Blick blieb an ihnen haften. Sollte er? Sollte er sich die Klingen nehmen und dazu benutzen, den Schmerz zu vergessen? Vorsichtig, als wären sie aus Glas, griff er in den Schrank hinein und zog sich eine aus der Packung. Öffnete diese und fuhr andächtig mit den Fingerspitzen entlang. Langsam ließ er sich auf die kalten, weißen Fliesen fallen und sah sich um. Das Bad war recht klein, doch gemütlich eingerichtet. Sie hatten damals auf Schnickschnack verzichtet, mochten es dezent. Und so stand ein Badezimmerschrank direkt neben dem Eingang, der Spiegelschrank war direkt über dem Waschbecken und eine große Eckbadewanne zierte den Mittelteil des Zimmers. Die Wände und Fliesen waren in weiß gehalten und passten zu der Einrichtung, die ebenfalls in hellen Beigetönen gefasst war. Ruki lehnte mit dem Rücken an der Badewanne und legte den rechten Arm auf seinen Oberschenkel. Bevor er die Klinge jedoch ansetzte, stoppte er kurz. Konnte er dadurch wirklich vergessen? Schnell verwarf er diesen Gedanken allerdings, setzte die Klinge am Unterarm an und zog sie einmal quer darüber, stöhnte leicht schmerzerfüllt auf. “Hnnn…. aah.” doch der körperliche Schmerz ließ ihn den seelischen vergessen und er ritzte die Klinge noch einige Male über die Haut, sodass sich eine dünne Blutspur über seinen Unterarm zu den Fliesen bahnte. Irgendwann sackte er bewusstlos zusammen und bekam so auch nicht mit, wie Uruha zurückkam und seinen Namen rief, da er ihn nicht finden konnte, bis dieser sah, dass die Badtür leicht offen stand. ENDE Kapitel 2 So, das wärs dann mit dem 2. Kappi. Kommis sind wie gesagt gern gesehen. Verzeiht mir das Ruki so leiden muss L Auch hier gelobe ich Besserung, doch vorerst muss er noch bissel ran ^.^ Und noch n ganz dickes bussi an meine beta KAIsSTICK_theFirsT fürs lesen ^.^ Kapitel 3: ----------- Kapitel 3: Verzeih mir So… hiermit wären wir dann schon beim dritten Teil. Muss nochmal dazu sagen, dass keiner der Charaktere mir gehört, obwohl es schon toll wär ;) Nochmals vielen dank für die Kommis bisher, das spornt an schnell weiterzumachen. Also dann viel spaß ^^ Als Uruha wieder im Club war, fiel ihm auf, dass Ruki nirgends zu sehen war. Doch da der kleinere ja auch auf Toilette hätte sein können, gab er nicht viel drauf, sondern setzte sich wieder zu den anderen und nippte an seinem Drink. Als der Sänger allerdings nach einer halben Stunde immer noch nicht wieder zurück war, fragte er bei den anderen nach. “Hey, Aoi, weißt du wo Ruki abgeblieben ist?” fragte er den schwarzhaarigen, der aber nur mit der Schulter zuckte und den Kopf schüttelte. “Nein, keine Ahnung. Zuletzt hab ich ihn gesehen, als er seine Jacke geholt hat. Wieso fragst du? Habt ihr Stress?” “Ich… nein, haben wir nicht. Also, ich mach mich dann auch auf den Weg, Ruki wird sicher schon nach Hause gegangen sein.” sagte er und verabschiedete sich noch von dem Rest, bevor er sich auf den Weg in ihre Wohnung machte. Da sie nicht weit entfernt wohnten, hatte der braunhaarige keinen allzu langen Weg. Doch seine Gedanken kreisten um seinen Partner. Warum war Ruki gegangen ohne ein Wort zu sagen? Der größere wäre doch mitgekommen… Doch auf die Idee, dass der blonde ihn zuvor mit Die gesehen haben könnte, kam er nicht, denn Uruha war davon überzeugt, dass niemand von seinem Verhältnis wusste. Als er den Hausflur betrat, schritt er schnell die Stufen nach oben und schloss die Tür auf. Der Flur war dunkel und auch in den anderen Zimmern brannte kein Licht. “Ruki?” rief er in die Dunkelheit hinein, vielleicht schlief der kleine ja schon. Aber er bekam keine Antwort. Er suchte die Zimmer nach dem Sänger ab, fand ihn jedoch nirgends. Bis er sah, dass die Tür zum Badezimmer leicht offen stand und Licht daraus drang. “Ruki, bist du im Bad?” fragte er nochmals, da er keinerlei Geräusche aus dem Zimmer vernehmen konnte. Uruha ging zur Tür und öffnete sie. Doch bei dem, was er sah, gefror ihm das Blut in den Adern. Ruki lag bewusstlos und am Arm blutüberströmt auf dem Boden und rührte sich nicht. Auch die Fliesen waren von einem leichten Blutfilm überzogen, der sich von Rukis Armen einen Weg zu diesen hinunter gebahnt hatte. Sofort stürzte der größere zu ihm und hob ihn leicht hoch, damit er nicht mehr auf den kalten Fliesen lag. “Ruki… hey Ruki... mach die Augen auf. Ich bin‘s, Uruha. Komm schon… wach auf.” flehte er den blonden regelrecht an. Nachdem keine Reaktion kam, suchte er in seiner Hosentasche nach dem Handy und wollte gerade die Nummer des Notarztes wählen, als ihn die brüchige Stimme des kleineren davon abhielt. “N… nein... Kein Arzt, onegai.” brachte er stockend hervor. “Du… du bist ja wach. Was ist passiert? Warum liegst du hier auf dem Boden?” fragte Uruha verzweifelt. Der Sänger antwortete nicht gleich. Zum einen, weil er noch leicht orientierungslos war, zum anderen, weil genau die Person ihn fand, wegen der er das überhaupt getan hatte. “Bett… schlafen… Uru…” brachte er hervor und der Gitarrist verstand, hob den kleineren hoch und setzte ihn auf den Wannenrand, damit er ihm die Wunden reinigen, desinfizieren und versorgen konnte. Als er dann freien Blick auf die Arme Rukis hatte und sah, dass diese aus kleinen feinen Schnitten bestanden, wurde ihm ungefähr klar, was hier abgelaufen sein muss und dass sein Gegenüber sich die Verletzungen selbst zugefügt haben muss. Doch warum tat Ruki das? Warum redete er nicht mit ihm? Sie waren doch ein Paar... Nachdem der größere Ruki versorgt hatte, nahm er ihn auf seine Arme und trug ihn zum Bett, in das er den Sänger legte und die Decke über ihn zog. Völlig erschöpft sah der blonde seinem Gegenüber in die Augen, doch brachte er keinen Ton raus. Zu tief saß noch der Schock und die Erkenntnis das Uruha ihn betrog. Ein sanftes Streicheln seiner Wange riss ihn jedoch aus seine Gedanken und er blickte in die leicht traurigen, aber auch fraglichen Augen Uruhas. “Warum hast du das getan Ruki, mh? Du hättest mit mir reden können!” Doch der blonde antwortete ihm nicht, sondern, was ihn selbst am meisten überraschte, kuschelte sich näher an Uruha und schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen und atmete in ruhigen Zügen an Uruhas Brust gelehnt, welcher nach einer kleinen Weile selbst den Weg ins Land der Träume gefunden hatte, eng an seinen Liebsten geschmiegt. *** Als er am nächsten morgen die Augen öffnete, blendete ihn das Sonnenlicht und er musste ein paar Mal blinzeln um sich in der Umgebung zurecht zu finden. Noch etwas planlos streifte sein Blick durch das Schlafzimmer. Die Wände und die Zimmerdecke waren in einem hellen Rotton gestrichen. Auch der Teppich war in rot gehalten. Ansonsten befanden sich ein großer Kleiderschrank und ein riesiger Spiegel in dem Zimmer. Das Bett, auf dem er sich befand, war mit schwarzer Satinbettwäsche bezogen und auch der Körper neben ihm, der sich unter die Decke gelümmelt hatte, war ihm mehr als nur vertraut. Er drehte sich zur Seite und beobachtete den anderen, wie dieser friedlich schlief und Ruki genoss diese Stille für einen Moment. Doch da kamen ihm wieder die Bilder von Uruha und Die, die sich küssten und umarmten, wieder in den Sinn und machten ihm klar, warum er das gestern Abend getan hatte. Unwillkürlich wollte er sich über die noch frischen Wunden kratzen; war ihm dieser körperliche Schmerz doch willkommener als der seelische. Jedoch hielt ihn die Hand des Gitarristen in diesem Moment zurück. “Du.. Du bist ja wach.” sagte er überrascht, war er doch überzeugt, dass der andere noch schlief. “Hm ja, aber noch nicht lang.” antwortete Uruha ihm noch leicht verschlafen. “Ich… ich werd dann mal Frühstück machen gehen” sagte der kleinere und wollte aufstehen um das Zimmer zu verlassen. “Warte Ruki.” hielt der Gitarrist ihn zurück und zog ihn auf das Bett zurück. Beide sahen sich an, doch konnte der blonde dem Blick des anderen nicht standhalten und senkte den seinigen. “Warum?” fragte Uruha dann. Ein Wort. Es war nur ein Wort und doch brach beim kleineren ein Damm. “Wegen dir.. wegen dir hab ich das gemacht!” brachte er hervor und sah, wie die Augen des anderen sich weiteten. “A-aber wie meinst du das? Wegen mir? Was habe ich getan?” Ruki lachte verbittert auf und erhob sich vom Bett. “Du fragst noch warum? Nach all dem, was du hinter meinem Rücken abgezogen hast?” “Ruki, was genau meinst du?” “Tu doch nicht so, als wüsstest du nicht, was ich meine. Ich hab euch gesehen, Die und dich, gestern außerhalb des Clubs. Wie ihr euch geküsst und zum vögeln verabredet habt!” fauchte er den größeren an. Während Ruki dies aussprach, wurde der braunhaarige bei jedem Wort blasser. War das wahr? Hatte Ruki sie beide wirklich gesehen? “Es.. Ich... Ruki…” er brach inmitten des Satzes ab. “Weißt du wie ich mich gefühlt habe, als ich euch da so eng umschlungen sah? Dann setzt du dem ganzen natürlich noch die Krone auf und behauptest du würdest mich lieben!” schrie er nun fast. “Das tue ich... Wirklich!” “Wieso triffst du dich dann mit einem anderen? Bin ich dir nicht mehr gut genug? Reiche ich dir etwa nicht mehr aus?” “Ruki… ich weiß auch nicht warum ich was mit Die angefangen habe… aber bitte glaub mir, ich liebe dich und niemand anderen!” Uruha nahm die Hand des anderen und führte sie an die Stelle, an der sein Herz schlug. “Du bist wirklich der einzige, der mir etwas bedeutet. Bitte, Ruki, bitte verzeih mir. Ich liebe dich und würde alles dafür tun, damit du mir verzeihst!” Und mit dem Blick auf Rukis Arme gerichtet, fügte er noch hinzu: “Ich will nicht, dass du dich meinetwegen selbst verletzt. Ich will dich nicht verlieren, weder als Partner noch als Mensch.” Der kleinere setzte sich an den Rand des Bettes und dachte über das eben Gesagte nach. Meinte Uruha es wirklich ernst und es tat ihm aufrichtig leid? Oder wollte er Ruki nur beschwichtigen, damit dieser ihm verzieh und er die Affäre mit Die fortsetzen konnte? Auf der einen Seite würde der kleinere seinem Partner gerne um den Hals fallen und ihm verzeihen, doch sein Kopf hielt ihn davon ab dies zu tun. “Du würdest alles tun, damit ich dir verzeihe?” fragte er. Der größere nickte. “Hai, das würde ich.” sagte er mit fester Stimme. “…dann gebe ich dir eine zweite Chance, aber erwarte nicht, dass es so wird wie am Anfang. Du hast mir zu sehr wehgetan, als dass es gleich wieder so ist wie vorher.” “Das verl-” fiel Uruha ihm ins Wort. “Unterbrich mich nicht!” sagte Ruki etwas harscher. “Außerdem verlange ich von dir, dass du den Kontakt zu Die in dieser Hinsicht abbrichst. Ich will nicht, dass ihr euch weiterhin trefft.” Nun musste Uruha sich entscheiden. Wollte er Ruki nicht verlieren, dann müsste er Die den Laufpass geben und der kleiner würde ihm verzeihen. Doch wenn er sich für Die entscheiden und somit das “Abenteuer” ohne Verpflichtung wählen würde, so hätte er Ruki endgültig verloren. Was sollte er tun? Was wollte er? Die Beziehung mit dem Mann, den er liebte? Oder die reizvolle Affäre ohne jedwede Verpflichtung? ENDE Kapitel 3 tbc Sooo, hoffe es hat gefallen und freu mich auf weitere kommis ^^ Kapitel 4: Was wird aus uns? ---------------------------- +reingetapst komm+ +mich vor euch hinstell+ +lächel+ Hallöchen ihr Leute da draußen +winksu+ Es ist soweit! Hiermit präsentieren wir euch stolz das vierte Kapitel der Fanfiction ‘Desperate Love’. Ich möchte auch gar nicht viel dazu sagen außer das übliche: Pairing: Ruki x Uruha Disclaimer: Leider gehören die Jungs immer noch nicht uns, sondern nur sich selbst. Wir verdienen hier auch kein Geld dran. Eventuelle Ähnlichkeiten (man kann ja nie wissen) zu anderen Geschichten sind NICHT beabsichtigt, sondern Zufall. Denn diese frei erfundene Handlung ist das Einzigste hier, was uns gehört :D So, mehr will ich auch gar nicht kund tun und wenn ihr wissen wollt, wer ich bin, dann lest erstmal.. ich schnei am Ende nochmal vorbei XD Also viel Spaß jetzt! ^^ +winksu+ +wieder raustaps+ +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Kapitel 4: Was wird aus uns? Uruha fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Ruki konnte doch nicht wirklich verlangen, dass er sich von einem Augenblick auf den anderen entschied. Natürlich liebte er den kleineren über alles, aber der braunhaarige hatte seine Gründe, warum er sich auf Die eingelassen hatte. Gründe, die er dem Sänger bis jetzt verschwiegen hatte… Schon bevor Uruha damals so ausgerastet war, merkte er, dass in ihrer Beziehung, zwischen ihnen, einiges nicht mehr stimmte. Ruki hatte sich verändert. Er war nicht mehr der Wildfang, den alle kannten. Er wurde plötzlich zurückgezogener und der größere wusste nicht weshalb. Sonst war der Sänger immer lebhaft und man musste ihn manchmal fast irgendwo anketten um ihn wenigstens für ein paar Momente ruhig zu stellen, doch von einem Tag auf den anderen veränderte Ruki sich schlagartig, wurde anhänglich und ruhig. Nicht, dass es Uruha missfiel, dass der andere mal mehr für das gemeinsame Beisammensein und kuscheln übrig hatte. Doch es kam so plötzlich und gleich so heftig, dass es ihn überrumpelte. Am Anfang mochte der Gitarrist mochte diese Seite an seinem Partner, kam er doch selten in den Genuss Ruki einfach mal in den Armen zu halten. Doch mit der Zeit zog der Sänger sich immer weiter zurück und Uruha wurde es leid, immer der animierende, egal bei was, zu sein. Aus genau diesem Grund rutschte ihm damals auch die Hand aus. Er wusste einfach nicht mehr weiter, konnte sich nicht anders helfen. Ruki war manchmal so ein verdammter Sturkopf! Doch der braunhaarige wollte nicht wieder ankommen und sich entschuldigen. Nein. Diesmal nicht. Der kleinere musste merken, dass Uruha nicht alles mit sich machen ließ. Als er jedoch nach dieser recht heftigen Ohrfeige die Wohnung und somit seinen Partner vorerst verließ, bereute er es im nächsten Augenblick schon wieder. Wusste er doch, wie sensibel der kleinere sein konnte, auch wenn man ihm dies nicht auf Anhieb ansah. Doch in dem Moment als der braunhaarige dann umkehren und doch klein bei geben und sich bei seinem Partner entschuldigen wollte, traf er auf Die. Die beiden gingen in ein Café und Uruha erzählte dem Rotschopf was bei ihm und Ruki los war. In dem anderen Gitarristen fand er jemanden, der ihn verstand. Durch Dies Anwesenheit konnte er den Streit sogar für ein paar Stunden vergessen. Sie saßen lange zusammen und als der rothaarige ihm am Abend anbot, bei ihm zu übernachten, wusste Uruha auf was das hinauslaufen würde. Er wusste, dass Die eine gewisse Schwäche ihm gegenüber hatte. Doch trotz diesem Wissen, willigte er ein und verbrachte die Nacht bei und mit Die, holte sich von ihm, was er brauchte. Der rothaarige stellte keine Fragen, sondern befriedigte Uruhas Bedürfnisse und machte ihm keine Vorwürfe. Genau diese Tatsache machte den anderen Gitarristen für Uruha auch so unentbehrlich, sodass sie sich nach dieser Nacht regelmäßig trafen, auch als der Streit mit Ruki längst beigelegt war. Uruha liebte Die nicht, nein, aber er liebte die Art, wie der andere sich ihm hingab. Mit Ruki lief in dieser Hinsicht ja fast nichts mehr. Auch aus diesem Grund ging er zu Die um sich bei ihm seine Befriedigung zu holen, denn er war am Ende schließlich nur ein Mann mit eben jenen Bedürfnissen. Meist traf er sich aber einfach mit ihm um einen neuen Streit mit seinem Partner aus dem Weg zu gehen. Bis zu dem Tag, als Ruki sie beide erwischte, lief auch alles gut. Doch rausreden hätte eh nichts gebracht, dazu war der Anblick zu eindeutig. Und es brach Uruha fast das Herz, als er den Sänger dann später in der Wohnung fand, mit aufgeritzten Armen und blutüberströmt. Dieser Anblick machte ihm klar, was er angerichtet hatte. Und nun saßen sie hier, beide stillschweigend. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, wobei Rukis sich darum drehten, wie sein Partner sich wohl entscheiden würde. Der blonde konnte sich ein Leben ohne den anderen nicht mehr vorstellen. Seit knapp drei Jahren waren sie nun schon ein Paar, vor einem entschieden sie sich, zusammen zu ziehen. Doch dann passierte etwas, dass sowohl Rukis Leben als auch die Beziehung zum größeren veränderte. Ein Räuspern seitens Rukis, riss ihn aus seinen Gedanken. “Hast du dich entschieden?” fragte der kleinere. Uruha überlegte noch einmal kurz. Er hatte sich bereits entschieden, und zwar für Ruki. Doch so, wie es bisher lief, konnte es nicht weitergehen, das wusste er. Sie mussten unbedingt etwas ändern, alle beide. “Ja, das habe ich. Und zwar für dich.”antwortete er ihm. Die Tonlage allerdings, mit der Uruha dies sagte, machte dem anderen klar, dass das nochnicht alles war. “Aber ich denke, dass es so wie es bisher ist, nicht weitergehen kann. Was ist los mit dir, Ruki? Warum hast du dich so verändert?” fragte er wieder einmal nach. Denn bevor dies nicht geklärt war, machte eine Versöhnung keinen Sinn. War der Grund für ihren Streit damals genau diese Tatsache, dass Ruki ihm einfach nicht sagen wollte, warum er sich so verändert hatte. Uruha hatte mehr als einmal nachgefragt. Am Anfang noch mit ruhiger und sanfter Stimme, da er sich schließlich nur Sorgen um ihn machte; doch je länger Ruki ihn anschwieg und seinen Blick mied, ihm auswich, desto wütender wurde er und am Ende war ihm die Hand ausgerutscht. Und genau wie damals schwieg der kleinere jetzt, sagte nichts dazu. “Ruki, was ist verdammt nochmal mit dir los?!” Langsam war Uruhas Geduld erneut am Ende und er konnte es nicht vermeiden, zum Ende des Satzes lauter zu werden. Ruki zuckte leicht zusammen. Er war erschrocken, dass der andere plötzlich so laut wurde. War es doch noch nicht allzu lange her, dass der braunhaarige dies schon einmal wurde. War es doch nicht allzu lange her, dass ein anderer es ebenfalls geworden war. “Sag mir doch endlich was du hast, ich will dir doch nicht weh tun. Ich mach mir Sorgen um dich, Ruki. Bitte.” flehte der Gitarrist ihn schon fast an. Doch der blonde antwortete ihm nicht. Zumindest nicht das, was dieser zu hören erhofft hatte. “Ich… ich kann es dir nicht sagen... Jedenfalls jetzt noch nicht.” Uruha seufzte laut auf, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Er wusste nicht mehr, was er noch tun sollte. Ruki stellte sich doch komplett stur, sodass er keine Chance hatte, irgendwie an ihn ranzukommen. Doch Rukis Stimme liess ihn aufhorchen. “Uruha? Ich denke, es ist besser, wenn wir erstmal etwas Abstand voneinander nehmen.” sagte er schließlich, sah ihn nicht an. “Was? Wie meinst du das?” “Einer von uns sollte vorerst ausziehen. Es bringt nichts wenn wir uns nur noch streiten.” Wie bitte? Nein. Das meinte er nicht ernst, oder? Ja, er selbst war dafür, dass sich etwas ändern musste, aber er hatte dochnicht an so etwas gedacht. Das war doch...Uruha dachte ein paar Minuten über das eben Gesagte nach. Allerdings, vielleicht war es wirklich besser, wenn sie sich vorübergehend räumlich trennten. So hatte jeder genügend Abstand und Zeit um über die Dinge, die in letzter Zeit geschehen sind, nachzudenken. Auch wenn er es nicht wirklich wollte. “Einverstanden, ich werde ausziehen.” sagte der Gitarrist und stand auf, um sich seine Reisetasche zu nehmen. Ruki nickte und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer, konnte es nicht mit ansehen wie sein Partner seine Sachen packte, auch wenn er selbst diesen Vorschlag gemacht hatte. Als der kleinere aus dem Zimmer verschwand, ließ Uruha sich auf das Bett sinken und kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. Dass es soweit zwischen ihnen kam, dass sie sich sogar schon in gewisser Weise trennten, hatte er nie gewollt. Doch wahrscheinlich gab es keine andere Möglichkeit die Beziehung zu retten. So musste der braunhaarige das nun akzeptieren, war er ja nicht ganz unschuldig an der momentanen Situation. Aber zu wem sollte er gehen? Aoi hatte im Moment selbst genug mit seiner Freundin zu tun und mit Kai konnte er nicht zusammen leben, so gern er ihn auch hatte, aber dazu war ihm der Leader einfach zu quirlig und Uruha brauchte seine Ruhe. Blieb demnach nur noch der Bassist. Uruha fischte sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer des Bassisten. Er wartete einen Moment, bis der andere sich endlich meldete. “Uruha hier.” meldete er sich selbst. “Hey, was gibts denn?” “Ich… ähm, wollte mal fragen ob ich vielleicht für ein paar Nächte bei dir übernachten könnte? Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht.” “Also von mir aus kannst du gerne vorbeischauen, aber ich dachte du wohnst mit Ruki zusammen?! Was ist los? Habt ihr euch gestritten?” “Ich… möchte nicht unbedingt am Telefon darüber reden. Könnte ich eventuell gleich vorbei kommen?” “Klar, kein Ding.” meinte Reita und fragte sich innerlich warum der braunhaarige bei ihm übernachten wollte. “Ok, dann bis gleich.” verabschiedete er sich und fing an, seine Sachen in die Tasche zu packen. Jedoch nur das nötigste, hoffte er doch, bald wieder zurückkehren zu dürfen. Nachdem alles komplett gepackt war, ging er ins Wohnzimmer und suchte nach Ruki, fand ihn jedoch nicht. Er ging in die Küche und dort sah den kleineren mit dem Rücken zu ihm stehend, am Fenster. Uruha trat hinter ihn und legte vorsichtig seine Arme um ihn, wusste nicht, wie der kleinere darauf reagieren würde. “Ruki?” Der kleinere nickte nur leicht, um zu zeigen das er dem anderen zuhörte. “Ich… ich gehe dann jetzt. Reita meinte, ich könne bei ihm übernachten.” “Hm.” gab er als Antwort von sich. Uruha seufzte innerlich. Er wollte nicht gehen, keinesfalls. Er wollte ihn nicht allein lassen, wollte nicht von ihm getrennt sein. Aber es war Rukis Wille und er selbst war ja in gewisser Weise einverstanden damit. Er schulterte seine Tasche und nahm seinen Partner ein letztes mal in den Arm, hauchte ihm einen Kuss auf den blonden Schopf. “Ich liebe dich, Ruki, vergiss das bitte nie.” flüsterte er ihm ins Ohr, bevor er sich endgültig zum gehen abwandte. Im Flur zog er sich Jacke und Schuhe an, hoffte, dass der blonde sich doch noch richtig von ihm verabschieden würde, doch Ruki stand wie angewurzelt am Fenster und sah hinaus. Er konnte Uruha nicht in die Augen sehen, denn sonst hätte er ihn womöglich nicht mehr gehen lassen. “Bis bald.”, drang die Stimme des größeren ein letztes mal an seine Ohren und dann hörte er noch das Klacken des Türschlosses. Nun war er also gegangen und er selbst allein in der großen Wohnung. Die Verzweiflung und Einsamkeit kroch langsam in ihm hoch und Ruki gab seinen Emotionen nach, Tränen begannen seine Wangen entlang zu laufen und tropften auf den Boden. Er fühlte sich vollkommen leer und verlassen, von allem und jedem. Tbc +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ So. Das war’s erstmal für jetzt. Ja. Glaubt es. Sie leben von nun an vorerst getrennt (oder doch für immer?). Glaubt uns auch, dass es uns nicht leicht gefallen ist, diesen Schritt zu tun, aber es musste sein. +seufz+ Doch denken wir jetzt erstmal nicht daran, denn nun kläre ich euch auf XD (bezüglich meiner Identität natürlich +gg+) Darf ich mich vorstellen? Ich bin yutaka_no_drums. Betaleserin und von nun an auch Co-Autorin dieser Fanfiction ^^ Deshalb dachte ich, ich melde mich einmal zu Wort, damit ihr wisst, dass der weitere Mist, der hier verzapft wird, auch auf meine Kappe gewachsen ist XD. Wenn also Beschwerden vorhanden sind, können die ebenfalls gerne an mich gehen XD. Lob ist natürlich sehr willkommen, sowie allerdings auch Verbesserungsvorschläge. (Habt ihr gemerkt, dass sich schon bei diesem Kapitel etwas verändert hat gegenüber den anderen? oO Ich hoffe XD) Nunja, jedenfalls. Ihr dürft sehr gespannt sein, wie es weiter geht, denn wir haben noch so einiges vor XD Allerdings muss vieles auch noch geklärt werden, weshalb es manchmal zu Verzögerungen kommen kann bezüglich der Neuerscheinung von Kapiteln. Natürlich werden wir uns aber Mühe geben, euch nicht allzu lang warten zu lassen ^^ Okay~ und eh jetzt mein Text länger wird als dieses Kapitel hier, werde ich mich jetzt verabschieden ^^ Ich hoffe, ihr seid auch beim nächsten Mal wieder dabei. So see ya next chap ((\(^ ^)/)) P.S.: Kommis sind wie immer seeee~hr gern gesehen ^^ Kapitel 5: Stolen ----------------- Kapitel 5: Stolen… Pairing: Ruki x Uruha Disclaimer: Leider gehören die Jungs immer noch nicht uns, sondern nur sich selbst. Wir verdienen hier auch kein Geld dran. Eventuelle Ähnlichkeiten (man kann ja nie wissen) zu anderen Geschichten sind NICHT beabsichtigt, sondern Zufall. Denn diese frei erfundene Handlung ist das Einzigste hier, was uns gehört :D Es tut mir (Kai) wirklich leid, dass es so lange gedauert hat bis was neues on gestellt werden konnte, aber ich hab einfach nicht eher die Zeit gefunden zu betan (Gazetto-Konzi, Ausbildung/Schule.. kennt ihr ja sicher alle iwie). In eurem Sinne hoffe ich auch mal, dass es das nächste Mal wieder schneller gehen wird. Also nich böse sein. Danke~ Und jetzt viel Spaß! (*^o^)ㄨ(^-^*) (<- hat Kai mal in seinem diary (oder blog? kA XD) gemacht XD) ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Kapitel 5: Stolen…. Ruki stand noch immer am Fenster und sah nach draußen, beobachtete seinen Partner dabei, wie dieser seine Reisetasche in den Kofferraum legte, selbigen wieder schloss und dann die Fahrertür öffnete. Der kleinere hob die Hand und legte sie an die Fensterscheibe, bereute, dass er den anderen nicht verabschiedet hatte. Doch es war besser so, denn sonst hätte Ruki es nicht übers Herz gebracht Uruha gehen zu lassen. Bevor der größere jedoch ins Auto stieg, sah er noch einmal nach oben zu ihrer Wohnung. Sah wie Ruki weiterhin am Fenster stand und es tat ihm weh, ihn allein lassen zu müssen. Er sah so verlassen aus. Dennoch war es die einzige Chance ihre Beziehung zu retten. Und Uruha würde alles dafür tun, damit er seinen Ruki wiederbekam. Er sah wie sein Partner eine Hand an die Scheibe gelegt hatte. Ein ganz leichtes Lächeln schlich sich auf die Züge des braunhaarigen, der ebenfalls die Hand hob und dem anderen ein letztes Lächeln schenkte, bevor er endgültig in seinen Wagen stieg und zu ihrem Bassisten fuhr. Ruki erwiderte dieses Lächeln schwach, aber er tat es und es gab ihm etwas Kraft, die nächsten Tage zu überstehen, ohne Uruha. Er war jetzt allein und auf sich gestellt. Eine neue Situation für ihn, denn bisher war er immer mit jemanden aus der Band zusammen gewesen oder eben mit Uruha und irgendwie fragte er sich nun, was er mit sich anfangen sollte. Hatte er doch keine Idee; nicht wirklich jedenfalls. Ruki begab sich ins Wohnzimmer und suchte seinen Schreibblock, in welchen er immer neue Ideen für seine Lyrics aufschrieb, fasste die ganzen Geschehnisse der letzten Tage und Wochen in Worte. Irgendwie musste er das verarbeiten und wie sollte er als Sänger und Songwriter einer Band das nicht besser können als in neuen Texten? Eifrig schrieb er seine Gedanken nieder und merkte so nicht, wie die Zeit verging und es langsam dunkel wurde. Als er fertig damit war, besah er sich den Text und bemerkte erst jetzt, dass er einen vollständigen Song geschrieben hatte. I dream of the Winter in my Heart turning to Spring While the Ice gives away under my Feet And so I drown with the sun I’ve been burning in Water and drowning in Flame To prove you wrong and scare you away I admit my Defeat and want back home In your Heart Under the Rose I open my eyes with a sight of Relief As the warmith of Summer’s sunlight dances around me And I see you with the dead Leaves in your Hands Ruki lehnte sich auf der Couch zurück und summte leise eine Melodie vor sich hin, die seiner Meinung nach gut zu dem Song passte, der alle seine Gefühle und Gedanken zusammenfasste. Und die Zeilen passten nicht nur zu der momentanen Situation zwischen ihm und Uruha, sondern auch auf eine ganz andere, die ihm genau so zu schaffen machte. Ruki seufzte einmal. Im Moment schien in seinem Leben einfach alles schief zu laufen. Erst der Bruch mit seinem Bruder und nun das mit Uruha. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte, es kam ihm so vor als wenn er alle Personen, die ihm etwas bedeuteten, langsam, aber sicher, verlor. Misugi... Wie lange war es her, seit sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten? Tage? Wochen? Monate? Der blonde wusste es nicht mehr. Er wusste nur noch den Auslöser des Streits: Seine Beziehung zu Uruha. Misugi war ausgerastet, als sein jüngerer Bruder ihm erzählte, in einer Beziehung zu sein. Doch nicht die Tatsache, dass dieser endlich jemanden gefunden hatte mit dem er womöglich den Rest seines Lebens verbringen würde, machte ihn wütend. Nein! Es war eher die geschlechtliche Konstellation der beiden. Ein Paar bestehend aus zwei Männern. DAS kam nach Misugis Meinung überhaupt und wirklich nicht infrage. Er schrie seinen Bruder an und beschimpfte ihn aufs äußerste. Ruki wäre ja nicht mehr ganz normal im Kopf und sei abstoßend, weil er sich auf einen Mann eingelassen hatte. Doch Ruki hingegen versuchte ihm zu erklären, dass es egal sei, ob er nun mit einem Mann oder einer Frau zusammen ist, es zählte doch nur die Tatsache, dass man glücklich mit seinem Partner wäre. Misugi aber hörte ihm nicht einmal richtig zu. Der Sänger selbst wurde dann ebenfalls etwas lauter und nach kurzer Zeit warfen sich beide Brüder gegenseitig Vorwürfe an den Kopf. Bis der ältere der beiden plötzlich ausholte und dem jüngeren eine schallende Ohrfeige verpasste. „Verschwinde aus meinem Leben, Takanori. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben! Nicht, so lange du mit diesem Typen zusammen bist. Melde dich, wenn du wieder zur Besinnung gekommen bist.“ Sagte er zu Ruki, bevor er die Wohnung verließ. Dies war das letzte Mal, dass Ruki ihn gesehen bzw. mit ihm geredet hatte. Seitdem war der Kontakt abgebrochen, es herrschte Funkstille zwischen den beiden und Ruki machte diese Tatsache ziemlich zu schaffen, fraß ihn innerlich zu einem gewissen Teil auf, denn er hing sehr an seinem Bruder und gerade bei diesem auf so eine Ablehnung zu stoßen, das konnte er nur schwer verkraften. * * * Uruha ging die Treppen nach unten und trat nach draußen. Der kühle Wind ließ ihn leicht frösteln und er zog seinen Kragen etwas weiter ins Gesicht. Am Wagen angekommen, öffnete der braunhaarige den Kofferraum und warf seine Reisetasche hinein. Anschließend schloss er ihn wieder und ging zur Fahrertür, jedoch stieg er noch nicht ein. Er schaute noch einmal nach oben zu ihrer Wohnung und sah Ruki dort am Fenster stehen. Der kleinere hatte eine Hand an die Scheibe gedrückt und sah ihn an. Bei dem Anblick wäre der Gitarrist am liebsten wieder nach oben gestürmt und hätte seinen Partner in den Arm genommen und nie wieder losgelassen. Doch Uruha wusste, dass es besser so war und sie beide vorerst auf Abstand gehen sollten, so schwer ihm dies auch fiel. Der Gitarrist hob seine Hand und rang sich ein Lächeln ab, auch wenn ihm nicht gerade danach war. Er löste sich von Rukis Anblick schnell wieder und stieg in seinen Wagen um zu Reita zu fahren, registrierte so nicht mehr, dass sein Freund dieses Lächeln erwidert hatte. Auf dem Weg zu dem blond-schwarzem hing er seinen Gedanken nach und grübelte darüber, wie sie beide ihre Beziehung retten konnten. Denn eines stand für den braunhaarigen fest: verlieren wollte er den kleinen Sänger auf keinen Fall. Als er in der Tiefgarage im Wohnblock des Bassisten ankam, stellte er den Wagen ab, nahm sich seine Tasche aus dem Kofferraum und ging zum Aufzug. Seine Schritte hallten ungewöhnlich laut an den kahlen Wänden wieder und die Tiefgarage war nur spärlich beleuchtet, sodass Uruha nicht allzu viel erkennen konnte, nur das Nötigste. Anscheinend war er auch der einzige, der sich zu diesem Zeitpunkt dort befand, denn weit und breit war niemand anderes zu sehen. Am Lift angekommen, drückte er auf den Knopf, der eine Art moderne Klingel darstellen sollte. Uruha verstand es schon damals nicht, warum ihr Bassist auf solch moderne Kleinigkeiten stand. Er wartete, bis er das Gesicht Reitas auf dem kleinen Monitor, welcher rechts neben den Fahrstuhltüren auf etwa Augenhöhe angebracht war, erkennen konnte. „Ich bin es, Kou.“, sagte er, als Reita sich meldete. „Ich seh‘s. Aber warum kommst du nicht einfach hoch? Soll ich runterkommen und dich abholen oder hast du nur die PIN vergessen?“ versuchte Reita den anderen etwas aufzuheitern, denn so wie Uruha aussah, hatte dieser es dringend nötig. „N....nein, hab ich nicht, gomen. Ich komm dann jetzt hoch.“ „Hai, bis gleich.“ Antwortete der blonde, bevor der Monitor wieder schwarz wurde und Uruha in den Lift treten konnte, nachdem er auf einem kleinen Pad unter dem Monitor den Zahlencode, der ihn in sicher nach oben zur Wohnung des Bassisten führte, eingegeben hatte. Da dieser allerdings im 15. Stock lebte, dauerte es einen Moment, bis der Gitarrist oben ankam. Doch Uruha hatte eine wunderschöne Aussicht auf die Häuser Tokyos, da der Fahrstuhl zum Teil aus Glas bestand, und genoss den Anblick, bis ein leises Pling ihm zeigte, dass er im gewünschten Stockwerk angekommen war. Als er aus dem Lift trat, befand er sich auch schon im Flur des Apartments. „Akira?“ fragte Uruha vorsichtig ins Zimmer hinein, denn der blonde war nirgends zu sehen. „Moment noch. Bin gleich bei dir. Setz dich schon mal ins Wohnzimmer.“ rief dieser in den Flur. Uruha zog seine Schuhe und Jacke aus, stellte die Tasche vorerst im Flur ab und begab sich dann ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf die weiße Ledercouch und sah sich um. Es war lange her, seit der Gitarrist in der Wohnung des anderen war. Die komplette Sitzeinrichtung war in weißem Leder und ein großer, eckiger Glastisch zierte die Mitte des Wohnzimmers. Das Zimmer war sehr hell beleuchtet durch die großen Panoramafenster, die an der Südseite angebracht waren. Die Schrankwand war aus dunklem Buchenholz und hob sich von der hellen Sitzgarnitur ab, sodass die Möbel wunderbar miteinander harmonierten und man sich in dem Raum wohl fühlte. Die Wände waren in einem hellen Beigeton gestrichen und verliehen dem Raum eine gewisse warme Ausstrahlung. „Gomen, dass du warten musstest.“ holte Reita den anderen aus seinen Gedanken. „Schon ok, war ja nicht lang und ich konnte mir dein Wohnzimmer nochmal anschauen, ist lange her.“ sagte Uruha. „Das ist wahr.“ Nachdem der Bassist dies ausgesprochen hatte, setzte er sich neben seinen Freund und sah diesen eindringlich an. „Was ist los bei euch, Kou? Habt ihr Stress?“ fragte Reita direkt. Angesprochener nickte nur kurz und sah dann Richtung Boden. „Taka und ich.... wir... ich hab Mist gebaut.“ sagte er leise und mit brüchiger Stimme. „Was hast du gemacht?“ hakte Reita weiter nach und nahm den braunhaarigen in die Arme, sah, dass dieser wohl kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. „Ich war so dumm. Ich hab ihm weh getan. Die und ich... wir....hatten eine Affäre.“ Reitas Augen weiteten sich und er konnte nicht glauben, was ihm der andere da gerade erzählte. „Du.... du hast ihn mit Die betrogen?“ fragte er nach, denn er konnte nicht glauben, dass Uruha den Sänger wirklich betrogen hatte, denn Uruha liebte den kleinen doch über alles. „Ja, hab ich und es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich das getan habe. Ich wollte ihm nicht weh tun und doch hab ich mich auf Die eingelassen.“ „Und Taka, hat er euch erwischt oder hast du es ihm gesagt?“ „Er hat Die und mich gesehen, als wir kurz aus dem Club verschwunden waren. Am Abend habe ich ihn dann mit blutüberströmtem Arm in unserem Badezimmer gefunden.“ Zum Ende hin, wurde die Stimme des Gitarristen immer leiser, bis sie kaum mehr als ein flüstern war. „Was? Er wollte sich das Leben nehmen?“ fragte Reita geschockt, doch Uruha schüttelte den Kopf. „Nein. Nein, ich denke er wollte seinen seelischen Schmerz mit körperlichem verdrängen.“ Der Bassist brauchte ein paar Augenblicke um das eben gesagt zu verarbeiten. Es kam ihm unwirklich vor, dass einer seiner besten Freunde ihren Sänger, denn er über alles liebte, betrog und der sich daraufhin sowas angetan hatte. Doch Reita war kein Mensch, der andere gleich verurteilte für ihre Taten, wenn er die genauen Hintergründe nicht kannte. „Kou?“ fragte er und hob leicht das Kinn des anderen an, da dieser seinen Kopf in der Halsbeuge des blonden vergraben hatte und leise aufschluchzte. „Hm.“ „Warum? Ich meine, wie kam es dazu, dass du dich überhaupt auf Die eingelassen hast? Liebst du ihn?“ „Nein! Nein ich liebe nur Taka“ widersprach ihm Uruha ohne ein Sekunde zu zögern und setzte sich wieder auf, senkte allerdings den Kopf, als er weitersprach „Aber du hast ja sicher gemerkt, dass er sich in letzter Zeit so verändert hat und das hat sich auch auf unsere Beziehung und unser.... na ja.... auf unser Liebesleben ausgewirkt, verstehst du? Er hat mich nicht mehr an sich rangelassen und immer auf Stur geschaltet, wenn ich mit ihm darüber reden wollte. Und nach einem Streit hab ich ihm eine geknallt, bin danach aus der Wohnung gestürmt und traf draußen auf Die. So führte dann eins zum anderen.“ „Und nun spricht er nicht mehr mit dir?“ „Doch. Jetzt wir haben darüber geredet und als ich ihn erneut darauf angesprochen habe, weil ich endlich wissen wollte, was mit ihm los sei, meinte er, dass er’s mir nicht sagen könnte. Daraufhin meinte er, dass es wohl besser wäre, wenn wir für die nächste Zeit Abstand voneinander nehmen, sodass jeder über das Geschehene nachdenken kann.“ „Deshalb hast du also gefragt, ob du bei mir übernachten kannst.“ Uruha nickte nur kurz. „Hai, ich hoffe ich gehe dir nicht auf die Nerven.“ lächelte er schief und sah ihn entschuldigend an. „Nein, dass tust du nicht. Ich hab doch gesagt das es ok ist, wenn du hier bist.“ Lächelte er Uruha ermutigend an. „Aber mal was anderes. Wie wollt ihr das mit dem Abstand nehmen machen? Ihr spielt immer noch in einer Band und morgen zum Beispiel sind Proben.“ Auf einmal sah Uruha ihn an, als hätte man ihm gerade direkt ein Brett vor den Kopf gehaun. „Oh. Da.. das ist eine gute Frage.“ Daran hatte er natürlich noch gar nicht gedacht und Ruki wohl auch nicht, sonst hätte er doch so etwas gar nicht erst vorgeschlagen, oder? „ Hm, meinst du, wir könnten zumindest die Proben ausnahmsweise verschieben?“ „Keine Ahnung. Am besten ich ruf unser Uke mal an und frag ihn.“ grinste Reita und stand auf um zum Telefon zu gehen, als er allerdings von Uruha an der Hand zurückgehalten wurde. „Sag ihm bitte nicht, was zwischen Taka und mir vorgefallen ist. Ich will nicht, das Kai sich unnötig Sorgen machen muss.“ Der blonde nickte nur kurz und wählte dann die Nummer ihres Leaders. #Moshi moshi? Uke desu.# #Hehe. Ich bin‘s, Akira.# #Lach nich. Was gibt es?# #Mh also ich wollte mal fragen, ob wir die Probe für morgen verschieben können, weil ich, ähm, mir geht es nicht so gut und ich denke nicht, dass ich morgen spielen kann.# Und um diese Aussage zu unterstützen, tat der Bassist so, als wenn er krank wäre und hustete Kai ins Telefon. #Oh, das ist nicht gut, gerade weil wir bei den Aufnahmen sind. Aber wenn du dich wirklich nicht gut fühlst, dann verschieben wir die Probe eben auf übermorgen, hai?# #Ok, sagst du dann noch den anderen Bescheid?# #Hai, mach ich. Dann ruh dich aus, schlaf dich gesund und soll ich mal vorbeikommen?# #Uke-cha~n. Du bist immer noch nicht meine Mutter, also brauchst du das auch nicht, okay? Ich bin schon groß, weißt du?# grinste Reita breit ins Telefon. #Akira! Erstens frag ich doch nur und zweitens sollst du endlich mit dem Scheiß aufhören. Wie oft soll ich dir DAS noch sagen?# #Hehe. Schon gut, schon gut. Also dann bis übermorgen, ne?# #Hai. Also dir gute Besserung. Bis dann.# sagte der Drummer und legte, nachdem auch Reita sich verabschiedet hatte, auf um Aois Nummer zu wählen und diesem Bescheid zu geben, dass sie ihre Probe verschoben hatten. „Danke, dass du nichts gesagt hast.“ „Kein Problem, ich hoffe nur, dass er das mit dem krank sein geschluckt hat.“ meinte der blonde. „Ich auch. Du warst aber auch sehr überzeugend.“ grinste der Gitarrist kurz, glaubte nicht wirklich, dass ihr Leader es getan hatte, denn so dumm war er nun auch wieder nicht; traurig blickte er in den Raum. „Hey Kou. Keine Sorge, dass mit Taka und dir wird schon wieder. Ihr braucht nur etwas Zeit und dann werdet ihr euch auch richtig aussprechen können, ohne dass es in einem Streit endet.“ Erwiderte Reita, setzte sich wieder neben ihm und streichelte dem anderen beruhigend über den Rücken, zeigte ihm, dass er für ihn da war. „Arigatou, Aki, ich bin froh, dass du da bist.“ „Dafür sind Freunde doch da. Was hältst du davon, wenn wir erstmal was essen?“ „Mh, gerne.“ * * * Ruki war mittlerweile ins Bad gegangen und saß in der Badewanne, versuchte sich zu entspannen und die traurigen Gedanken zu vergessen. Funktionierte auch ganz gut, bis ihn das klingeln des schnurlosen Telefons aus den Gedanken riss. #Hm, Matsumoto desu.# sagte er lustlos, verspürte der kleinere nicht wirklich den Drang jetzt mit jemanden zu sprechen. #Yutaka hier, sag mal, hab ich dich geweckt?# fragte der Leader mit freundlicher Stimme. #Nein, ich lieg gerade in der Wanne# #Oh, entschuldige. Ich will auch gar nicht lange stören. Ich wollte nur Bescheid geben, dass die Probe morgen ausfällt. Akira geht’s wohl nicht so gut. Ich hoffe da bahnt sich nichts schlimmeres an.# #Hm, wann is die nächste?# fragte Ruki gelangweilt. #Übermorgen, sagst du deinem Schatz auch noch Bescheid?# Kai ahnte nicht, was er mit diesem Satz in dem Sänger auslöste, dem sofort ein paar Tränen in die Augen schossen. #Yu...äh...ich....mh# er brach mitten im Satz ab. #Taka? Alles ok bei dir?# #Ja klar, mir geht’s gut.# #Bist du dir sicher? Soll ich vielleicht vorbeikommen?# #Nein, alles ok, wirklich. Also dann, wir sehen uns die Tage# sagte er und legte einfach auf. * * * Kai starrte sein Telefon an, war überrascht, als der Sänger einfach aufgelegt hatte. Ruki klang am Telefon gar nicht gut und der Drummer machte sich Sorgen. Vielleicht sollte er den Sänger doch einmal besuchen und sich direkt ein Bild machen. Er hatte nämlich das ungute Gefühl, dass Reita gar nicht krank war, sondern dies nur eine Ausrede war und Ruki schien es auch nicht besonders zu gehen. Hatten er und ihr Gitarrist vielleicht Streit? Musste wohl, denn sonst wäre Ruki nicht so drauf gewesen am Telefon. Also schnappte Kai sich seine Jacke, Schuhe und Autoschlüssel um sich auf den Weg zu Ruki zu machen, da er sich wirklich um den kleinen sorgte. Selbst er hat doch die Veränderung des blonden in letzter Zeit mitbekommen. Kai beeilte sich besonders um schnell bei ihm zu sein und herauszufinden was denn eigentlich wirklich passiert war und worum es überhaupt ging. tbc… ---- Großes Gomen das es so lange gedauert hat (Schläge an mich weiterleiten) Aber dafür gefällt es hoffentlich ^^ Kapitel 6: Joy and Sorrow ------------------------- Kapitel 6: Joy and Sorrow Nachdem er sich schnell angezogen und seine Wagenschlüssel geschnappt hatte, setzte Kai sich sofort ins Auto und machte sich auf den Weg zu ihrem Vocal. Natürlich hatte er bemerkt, dass Ruki sich verändert hatte, doch dass es anscheinend so heftig war, ahnte der Leader nicht. Umso mehr beeilte er sich auch, um den kleinen nicht so lange allein zu lassen. Denn so wie der sich anhörte, musste es ihm ziemlich mies gehen. * * * Als er aufgelegt hatte, entschied sich Ruki doch aus der Wanne zu steigen und trocknete sich ab. Anschließend schlüpfte er in einen flauschig, weichen Bademantel und ging dann in die Küche um sich einen Tee zu machen. Mit der heißen Tasse in der Hand wollte er sich gerade ins Wohnzimmer begeben, als es an der Wohnungstür klingelte. Er fluchte leise vor sich hin, da ihm vor Schreck beinah die Tasse aus der Hand gefallen wäre. Er wollte erst gar nicht öffnen, denn es konnte eh nur einer sein, der nun vor seiner Tür stand und als er die Tür öffnete, bestätigte sich sein Verdacht, denn vor ihm stand niemand anderes als Kai. „Was willst du hier?“ fragte er den größeren recht unfreundlich, da er im Moment bei aller Liebe keine fröhlichen Menschen ertrug und Kai war definitiv einer davon. Kais Augenbraue wanderte bei diesem Ton leicht nach oben, doch er ließ sich nicht abwimmeln. „Na hör mal. So wie du dich am Telefon angehört hast, musste ich einfach vorbeikommen.“ Grummelnd trat Ruki zur Seite. Es musste ja nicht das ganze Haus mitkriegen, worüber sie sprachen. Der Drummer trat ein, zog sich seine Schuhe und die Jacke aus und nahm im Wohnzimmer Platz. Ruki folgte ihm und ließ sich ebenfalls auf das weiche Polster sinken. „Was ist los bei Kouyou und dir? Habt ihr euch gestritten?“ fragte Kai geradewegs heraus.. Der angesprochene senkte den Blick gen Boden und spielte nervös an den Bändern seines Bademantels herum. „Ich... nein... bei uns ist alles in Ordnung.“ sagte er, doch am Ende wurde seine Stimme immer leiser. „Lüg mich nicht an, Taka. Du warst noch nie ein guter Lügner, also fang jetzt nicht damit an. Was ist los bei euch? Denkst du ich hätte nicht bemerkt, wie du dich immer weiter zurückgezogen hast?“ „War es denn so offensichtlich?“ flüsterte der Sänger, traute sich immer noch nicht aufzusehen. Kai nickte nur. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Du bist mein bester Freund. Also bitte, rede endlich mit mir.“ Ruki nickte und ließ sich Kais Worte durch den Kopf gehen. Sollte er endlich mal den Mund aufmachen und jemandem von seinen Problemen erzählen? Wenn ihn einer verstehen konnte, dann doch wohl der Leader, oder? Kurz sah er auf, senkte den Blick aber doch wieder und fasste schließlich all seinen Mut zusammen und begann zu reden. „Wurdest du schon mal von zwei Menschen verletzt, die dir alles bedeuten?“ „Wie meinst du das? Von zwei Menschen?“ Der Drummer verstand gerade nicht wirklich, was Ruki ihm damit sagen wollte. „Du kennst doch sicher noch meinen Bruder, Misugi.“ Kurzes nicken seitens Kai. „Ich... hab ihm erzählt, dass ich endlich jemanden gefunden habe, der mir alles bedeutet. Anfangs hat er sich ja noch für mich gefreut, doch als ich ihm sagte, dass Kouyou dieser jemand sei, ist er ausgerastet. Er hat mich beschimpft und mir dann eine gescheuert.“ „Er hat dich geschlagen?“ fragte Kai geschockt. „Nicht direkt, es war nur eine Ohrfeige.“ versuchte der blonde seinen Bruder zu verteidigen und sah Kai nun endlich an. „Das kommt aufs Gleiche hinaus. Was ist dann passiert?“ „Naja, wie gesagt, er hat mich beschimpft und meinte, dass ich ihn in Ruhe lassen soll, solange ich mit Kouyou zusammen bin. Seitdem herrscht Funkstille zwischen uns.“ „Ich.. ich hätte nicht gedacht, dass er damit so ein großes Problem hätte.“ „Misugi ist in solchen Dingen eben sehr traditionsbewusst. Eine Beziehung zwischen zwei Männern passt da eben nicht ins Bild.“ sagte Ruki mit trauriger Stimme und ließ erneut den Kopf sinken. „Weiß Kou... ich meine, hast du ihm davon erzählt?“ „Nein, das habe ich nicht.“ „Aber warum denn nicht? Ihr seid doch ein Paar und als solches kann man dem anderen doch alles anvertrauen.“ „Ich weiß, aber ich hatte Angst. Angst ihn zu verlieren, wenn er davon erfährt.“ Er wurde immer leiser und fing an zu zittern. Natürlich entging dem Größeren dies nicht und vorsichtig nahm er das zitternde Bündel in seine Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Ist das auch der Grund, weshalb du dich so zurückgezogen hast?“ Der kleinere nickt kurz. „Ich hab mich einfach nicht getraut ihm davon zu erzählen. Dadurch kam es dann häufiger zum Streit zwischen uns. Einer ist dann so eskaliert, dass Kouyou die Hand ausgerutscht ist.“ „Was?“ Kais Augen weiteten sich und er lehnte sich ein wenig zurück um Ruki ansehen zu können. „Keine Angst. Es war nicht so schlimm wie es sich anhört. Er hat immer versucht mit mir zu reden, aber ich habe abgeblockt und ihn nicht an mich herangelassen. Und deswegen“ er zuckte mit den Schultern „hab ich das vielleicht auch ein wenig verdient.“ Kai sah ihn immer noch erstaunt an, schüttelte über die letzten Worte den Kopf bevor er ihn schließlich wieder an sich zog. Er musste das alles erst einmal kurz verarbeiten. „Aber... das ist doch nicht der einzige Grund, warum du jetzt so niedergeschlagen bist, oder?“ brach der Drummer die Stille, die entstanden war. Ruki schüttelte den Kopf. „Nein, ist es nicht. Er hat... Kou, er hat mich betrogen.“ kam es kaum hörbar über seine Lippen. Kai klappte sprichwörtlich die Kinnlade nach unten. Er konnte nicht glauben was der blonde da gerade gesagt hatte. Uruha hatte ihn betrogen? Mit wem? Der Leader hoffte innerlich, dass es niemand aus der Band war, denn dies würde dem Bandklima sicherlich nicht zu gute kommen. Zwar hatte er auch noch andere Gründe, warum er sich wünschte, dass es niemand aus der Band ist, allerdings seien diese hier mal außen vor gelassen. Schließlich ging es nicht um ihn, sondern um ihren Sänger und dessen Beziehung zu einem ihrer Gitarristen. „Mit... wem hat er dich betrogen?“ fragte er nach einer kurzen Pause. „Die.“ Antwortete Ruki knapp. „Die? Der Gitarrist von Dir en grey?“ fragte Kai erstaunt und überrascht. „Ja, genau den meine ich. Kouyou und er hatten eine Affäre. Nachdem ihm die Hand ausrutschte, verließ er Hals über Kopf die Wohnung und traf dann Die und der hat ihn wohl getröstet. Ich hab die beiden erwischt, als wir zusammen mit Dir en grey in diesem Club waren. Sie haben sich geküsst und berührt.... weißt du wie weh das getan hat?“ hauchte er zum Schluss kaum hörbar. Es war fürchterlich, ihm das alles zu erzählen. Es so innerlich noch einmal zu erleben. War es denn nicht schon genug, dass er es einmal sehen musste? Langsam krochen die Tränen in ihm hoch. „Ich kann es mir vorstellen. Und haben sie dich bemerkt? Oder hast du irgendwas gesagt?“ „Naja, wie ich schon sagte, ich hab die beiden da gesehen, vor dem Club und da...“ doch in dem Augenblick versagte ihm die Stimme und Tränen schossen in die Augen, denn der Gedanke an die Situation schmerzte noch zu doll. Kai war, wenn er ehrlich war, etwas überfordert mit der Situation. Er hatte den anderen noch nie so fertig erlebt, geschweige denn weinend und zitternd. Er drückte ihn noch etwas mehr an sich.. „Shh.. ist gut Taka.. beruhige dich..“ redete er leise auf den kleinen in seinen Armen ein. „Was hat Kou dazu gesagt?“ fragte er nach einiger Zeit. Ruki versuchte sich zu beruhigen und es gelang ihm wenigstens ein bisschen. Es war ihm etwas peinlich, dass er sich vor Kai nun solche Blöße gab, aber er hielt es einfach nicht mehr aus. „Abgestritten hat er es wenigstens nicht. Na ja, nachdem er dann nachts irgendwann nach Hause kam, hat er mir erklärt, warum das mit Die passiert ist.“ Schniefte er und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Wegen eurem Streit?“ „Das auch. Aber ich konnte ihm wohl nicht mehr das geben, was er wollte und brauchte und so hat er sich das eben von Die geholt.“ „Ach Taka.“ sagte der Drummer sanft. „Konntet ihr euch denn wenigstens aussprechen?“ „Mehr oder weniger. Ich habe ihn vor die Wahl gestellt. Entweder, er führt das mit Die weiter und es ist aus zwischen uns beiden oder er beendet die Affäre und gibt uns somit noch eine Chance.“ „Und er hat sich für sich entschieden nehme ich an.“ „Ja, das schon. Aber ich kann doch nicht einfach so tun, als wenn nichts geschehen wäre und wieder zur Tagesordnung übergehen.“ „Ihr habt euch doch aber nicht ... getrennt, oder?“ „Nein, aber wir nehmen Abstand voneinander. Ich denke das wird das Beste sein.“ „Aber… bei den Proben könnt ihr euch doch schlecht aus dem Weg gehen.“ war es Kais Überlegung. Stimmt ja. Daran hatte der Sänger gar nicht gedacht. Wie konnte er diesen Umstand vergessen? Sie spielten doch in einer Band... „Na ja, die morgen fällt ja aus. Von daher. Früher oder später laufen wir uns eh über den Weg, also wird es sich nicht vermeiden lassen. Auch wenn es komisch sein wird, Kouyou zu sehen ohne ihn berühren zu dürfen.“ seufzte der Vocal. „He, Kopf hoch. Das mit euch wird schon wieder. Es braucht eben alles seine Zeit.“ Lächelte er ihn lieb an und um den anderen etwas aufzuheitern, strubbelte Kai ihm durch den blonden Schopf. „Hey, lass das. Du weißt, dass ich das hasse.“ murrte der kleinere. „Deswegen mach ich es ja, um dich auf andere Gedanken zu bringen. Ich würde jedoch vorschlagen, dass du dir endlich was anziehst, bevor du dich noch erkältest.“ „Ja Papa.“ neckte Ruki den Leader und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande, stand dann aber auf und ging ins Schlafzimmer um sich etwas Wärmeres anzuziehen. Als Ruki dann wieder ins Wohnzimmer ging, fand er Kai dort nicht. Doch das Klappern von Geschirr, ließ ihn vermuten, dass der selbst ernannte Hobbykoch gerade in seiner Küche arbeitete. „Na, vergreifst du dich wieder an anderer Leuten Kochutensilien?“ fragte er, als er sah wie Kai durch die Gegend wirbelte und anscheinend irgendetwas kochen wollte. Kai grinste ihn daraufhin nur an und wandte sich dann wieder den Töpfen zu. Ruki beobachtete ihn dabei und war froh das der Drummer nun hier und er nicht allein war. „Yukken?“ „Hm.“ kam es von diesem. „Arigatou, dass du hier bist und tut mir leid, dass ich dich vorhin so angefahren habe.“ „Schon ok, du weißt doch, ich bin nicht nachtragend. Aber jetzt lass uns erstmal essen und danach sieht die Welt schon ganz anders aus.“ Ruki nickte und so setzten sie sich, nachdem noch der Tisch gedeckt wurde, an diesen. Ruki genoss die angenehme Stille während des Essens. Als sie fertig waren, räumten sie das dreckige Geschirr in die Spüle und gingen ins Wohnzimmer. „Meinst du wirklich das mit Kouyou wird wieder?“ fragte der Vocal nachdenklich. „Hey, nun hör aber mal auf so negativ zu denken. Ihr liebt euch und werdet das überstehen. Da bin ich mir ganz sicher! Was hältst du davon, wenn ich heute Nacht bei dir bleibe? Dann bist du nicht so allein.“ Fragte er, denn nur ungern wollte den kleinen in seinem momentanen Zustand alleine lassen. Doch Ruki schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein, brauchst du nicht. Ich komm schon klar. Außerdem hab ich dich schon genug von deinen Sachen abgehalten.“ „Nein hast du nicht! Also abgemacht, ich bleibe heute Nacht hier.“ trällerte der Drummer fröhlich grinsend und der blonde hatte nicht mal annähernd die Gelegenheit Proteste zu erheben. Allerdings blieben sie auch nicht mehr allzu lang auf und verkrümelten sich schon bald ins Bett. Ruki konnte in dieser Nacht sogar etwas Schlaf nachholen, denn die Nähe Kais beruhigte ihn etwas, gab ihm den Halt, den er im Moment wirklich brauchte um nicht völlig zu verzweifeln. * * * Als Uruha am Morgen aufwachte, lag neben ihm ein blonder Schopf. Er wollte sich näher an diesen kuscheln, bis er merkte, dass es nicht sein Partner war, der da neben ihm lag. „Aki...“ flüsterte er leise, wollte er den anderen doch nicht wecken. Doch der blonde war bereits wach und nuschelte etwas vor sich hin, was Uruha jedoch nicht verstand, da der Kopf des Bassisten unter der Decke vergraben war. Uruha drehte sich auf den Rücken und starrte an die hell gestrichene Decke und konnte schließlich neben sich eine Bewegung ausmachen. „Morgen.“ kam es von Reita, der sich langsam aus der Decke kämpfte. „Morgen.“ Erwiderte der Gitarrist und sah zu dem blonden, dem die Haare in sämtlichen Richtungen abstanden und der gerade herzhaft gähnte. „Wenn dich jetzt unsere Fans sehen würden...“ schmunzelte der braunhaarige. „Besser nicht, sonst ist mein hart erarbeitetes Image dahin.“ witzelte Reita und grinste leicht. „Jaja, dein ‚Image‘“ Uruha verdrehte gespielt die Augen ehe er ihn wieder ansah „Wie bin ich eigentlich in dein Bett gekommen?“ fragte Uruha leicht errötend, er war es nicht gewohnt in anderen Betten aufzuwachen, kannte er es doch nur so, dass er neben Ruki aufwachte. „Als wir auf der Couch gesessen haben, bist du an meiner Schulter eingeschlafen und ich hab dich dann ins Bett gebracht.“ antwortete er ihm und überhörte den ersten Kommentar gekonnt. „Oh, gomen.“ sagte er und der Rotton wurde ein bisschen tiefer. „Brauchst doch nicht gleich rot werden, Kou.“ gab er von sich und piekte dem anderen in die Seite. Schmollend schob Uruha seine Unterlippe vor und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist gemein Akira!“ „Ich weiß.“ sagte Angesprochener und erhob sich aus dem Bett um Frühstück zu machen. Während des restlichen Tages machten beide nicht sonderlich viel. Sie unterhielten sich lang und intensiv, erzählten sich alles mögliche Sinnlose und machten Späße und Reita war froh, dass er Uruha wenigstens für ein paar Momente auf andere Gedanken bringen konnte. Doch am Abend wurde Uruhas Blick wieder trauriger, denn mit seinen Gedanken war er bei Ruki. „An was denkst du gerade?“ fragte der Bassist, obwohl er sie sich wohl schon selbst beantworten konnte. „An Taka. Was meinst du? Ob er gerade alleine ist?“ „Nein, ich denke unser Band Papa wird bei ihm sein und ihm die Küche verwüsten. Du kennst Yukken doch, sobald er merkt, dass es einem von uns nicht gut geht, ist er sofort da.“ Lächelte er ihn aufmunternd an und innerlich fragte Reita sich, ob Kai wohl auch zu ihm kommen würde, wenn es ihm nicht gut geht. „Hm, wahrscheinlich hast du Recht.“ „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Das mit euch beiden wird sich schon wieder einrenken.“ Der Gitarrist nickte kurz. Es war zwar erst einen Tag her, seit er ausgezogen war, doch er vermisste den Sänger. Ein Finger, der sich in seine Seite bohrte, riss ihn aus den Gedanken. „Nu hör endlich auf so ein Gesicht zu ziehen.“ „Lass mich doch.“ kam es patzig zurück und er zog einen kleinen Schmollmund. „Wenn du nicht sofort damit aufhörst, greif ich zu drastischeren Maßnahmen.“ drohte der Bassist ihm. „Als da wären?“ Bevor Uruha jedoch eine Antwort bekam, stürzte der blonde sich auf den Gitarristen und kitzelte diesen ordentlich durch. „Wahhh... nein... Aki lass mich los, Akiraaaa.“ prustete er und versuchte sich irgendwie aus dem Griff des anderen zu befreien. Der Bassist zeigte ausnahmsweise einmal Gnade und ließ Uruha los, der mit vor Lachen geröteten Wangen über der Couch hing. „Das war fies.“ Keuchte er. „Mag sein. Aber immerhin hast du gelacht und das ist es wert gewesen.“ „Hm, aber lass uns pennen gehen. Wenn wir morgen zu spät kommen ist unser Uke-Chan noch böse.“ Reita nickte nur kurz und verschwand dann im Bad um sich fertig zu machen, denn den Zorn des Leader-samas, er lachte innerlich bei der Bezeichnung für das kleine Uke, wollte er nun nicht unbedingt auf sich ziehen. Nunja, zumindest nicht in dem Sinne, dass er zu spät zu einer Probe erscheinen würde, das war immer noch Aois Aufgabe. * * * Tag der Probe: Als Ruki aufstand und in die Küche tapste, erwarteten ihn ein gedeckter Tisch und ein grinsender Drummer, der an jenem saß und bereits auf ihn wartete. Entgegen Rukis Erwartung, war Kai auch die zweite Nacht bei ihm geblieben, wollte den Vocal nicht allein lassen, hatte er noch einmal betont gehabt. „Wie geht’s dir?“ fragte Kai ihn. Ruki zuckte nur mit den Schultern. „Weiß nicht. Schon komisch heute zusammen proben zu müssen, wo wir uns doch aus dem Weg gehen wollten.“ „Ihr müsst ja nicht gerade eng aufeinander hocken. Ich denke es reicht vollkommen, wenn ihr ‚normal’ miteinander redet. Ohne euch zu streiten oder dem anderen Vorwürfe zu machen. Immerhin wollt ihr die Beziehung ja retten und nicht noch weiter kaputt machen, nicht wahr?“ Der blonde nickte und wenig später, nachdem sie gefrühstückt hatten, machten die beiden sich auf den Weg zum Proberaum. * * * Uruha und Reita waren währenddessen schon angekommen und rauchten vor der Tür noch eine. „Sag mal, weiß Die eigentlich schon, dass du eure Affäre beendet hast?“ „Nein, ich konnte ihn bisher noch nicht erreichen und im Moment habe ich wichtigere Sachen im Kopf als ihn anzurufen.“ „Verstehe, aber du solltest es ihm trotzdem sagen. Dann weiß er Bescheid und lässt dich in Ruhe.“ „Hm, sobald ich Gelegenheit dazu habe.“ „Ich fürchte, die hast du... und zwar jetzt gleich.“ Sagte der Bassist und deutete auf eine Person mit roten Haaren, die geradewegs auf sie zukam. Uruha blickte in die Richtung. in die der Bassist zeigte und er konnte es nicht fassen, dass Die nun sogar zu ihrem Proberaum kam. Als der rothaarige Gitarrist bei ihnen ankam, blieb er direkt vor Uruha stehen und musterte ihn. „Kann ich kurz mit dir reden?“ fragte Die vorsichtig. „Worüber?“ „Könnten wir das bitte unter uns bereden?“ Ihm war die Anwesenheit Reitas etwas unangenehm. „Ich habe keinerlei Geheimnisse vor ihm. Also entweder du sagst es jetzt oder lässt es bleiben!“ fuhr der braunhaarige den anderen harsch an. Die seufzte kurz und blickte dann wieder in Uruhas Augen. „Ich... ich wollte dich wiedersehen. Du hast dich seit dem letzten Mal nicht mehr bei mir gemeldet.“ „Und das werde ich auch nicht mehr tun. Es ist vorbei, Die. Ich habe mich für Ruki entschieden.“ „Was? Aber warum?“ fragte der rothaarige verwirrt. „Man, kapier es endlich.“ Mischte sich nun auch Reita mit ein und stieß sich von der Wand, an der er bisher gelehnt hatte ab und trat einen Schritt auf Die zu. „Uruha will nichts mehr von dir und wollte auch nie etwas von dir. Also lass ihn in Ruhe und zisch ab!“ funkelte Reita ihn böse an. Normalerweise hatte er nichts gegen den anderen Gitarristen, aber seit dieser Sache war er ihm eindeutig ein Dorn im Auge. Doch anscheinend wollte der andere es nicht verstehen und überbrückte den letzten Abstand zwischen Uruha und ihm und drückte ihn an sich. „Hey, lass mich los.“ versuchte sich Uruha sofort aus dem Griff des anderen zu befreien, doch dieser war zu stark. „Uruha, bitte, noch eine Chance.“ flehte er ihn regelrecht an, während Reita schon die Hände zu Fäusten ballte. In dem Moment, als der Gitarrist etwas erwidern wollte, kamen Ruki und Kai um die Ecke. Und Ruki blieb sogleich wie angewurzelt stehen. Nein, das war doch jetzt nicht wahr. Wie erstarrt sah er zu den beiden sich anscheinend umarmenden Menschen und war in diesem Augenblick so geschockt, dass er keinen einzigen Ton über die Lippen brachte. Kai war nicht minder erstaunt, als er das Bild, was sich ihm bot, sah. Da stand Die vor ihrem Probenraum und umarmte Uruha. Doch anders als Ruki erkannte er, dass Uruha diese Umarmung gar nicht wollte und auch Reita schien kurz vor der Explosion zu stehen. Uruha hatte gesehen wie die beiden um die Ecke gebogen waren, sah auch Rukis Reaktion. „Taka... ich... es ist nicht so wie es gerade aussieht, ehrlich.“ Versuchte er sich zu erklären und sich von Die endlich loszureißen. „Ach nein? Wie ist es dann? Seid ihr euch vielleicht zufällig in die Arme gefallen?“ keifte Ruki seinen Partner an und ging dann schnurstracks an ihnen vorbei in den Proberaum. „Taka!“ Uruha drehte sich in Dies Umarmung und wollte dem anderen hinterher, doch der rothaarige hielt ihn immer noch fest umschlossen. „Lass mich endlich los verdammt!“ schrie er ihn schon halb an und nun wurde es Reita wirklich zu bunt. Er ging auf die beiden zu und riss Dies Arme regelrecht von Uruha weg, sodass dieser frei war und schubste Die mit einem kräftigen Stoß nach hinten. „Hast dus bald? Hast du nicht gehört, dass du ihn loslassen solltest? So und jetzt mach, dass du wegkommst bevor ich mich vergesse!“ Reitas Augen waren zu Schlitzen verengt und er redete mit einem bedrohlichen Ton, dass es selbst Die ein wenig bang wurde. Er wusste ja nicht zu was der Bassist alles fähig war. Auch Kai hatte die bevorstehende Gefahr erkannt und war auf Reita zugegangen, legte seine Hände an die Arme des schwarz-blonden, zeigte ihm so, dass er sich beruhigen sollte. Sein Blick jedoch war auf Die gerichtet. „Ich denke, es ist wirklich besser, wenn du jetzt gehst und am besten dich nicht noch einmal hier blicken lässt.“ Sprach er ruhig, aber so, dass er keine Widerworte zulassen würde. Die sah die beiden nur an, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging ohne ein weiteres Wort. Die beiden anderen drehten sich nun zu ihrem Gitarristen um. Uruha kniete auf dem Boden und sah einfach nur die hinter Ruki zugefallene Tür an, hatte das Spektakel hinter sich nicht wirklich mitbekommen. Ihm standen halb die Tränen in den Augen. Nein, nein, nein, das konnte doch nicht wahr sein. Warum tauchte der rothaarige auch dann auf, wenn ihn niemand sehen wollte? Was musste Ruki nun wieder von ihm denken? Das er ihn angelogen hatte? Wahrscheinlich. Aber er liebte den Sänger doch, einzig und allein ihn. Doch ob der jetzt noch was von ihm wissen wollte, stand in den Sternen. War nun alles aus? Hatte er Ruki nun endgültig als Partner verloren? Tbc. ---------------------------------------------------- okay. hier mal wieder ein großes GOMEN von dem kleinen yutaka!! aber ich habs einfach nich eher gebacken bekommen!! >.< ich gelobe besserung! mysteryzwerg ist ja auch schon fleißig an der arbeit fürs nächste kapitel! ^^ und ich muss mal sagen, ich liebe Reita und Kai hier X3~““ +hust+ woran das nur liegen mag +nuschl+räusper+ XD“ kommis sind sehr erwünscht ^^ Kapitel 7: Surprise, surprise ----------------------------- Oi~ ^^ Hier Kai.. mal wieder XD So Leute.. seid stolz auf mich! Ich habs heute [2008.01.21] von mystery bekommen UND es is schon gebetat und so XD Ich hoffe ja, dass ich das beibehalten kann.. Zu eurem und meinem Wohl +lol+ So denn, viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^^ Kai~ X3 °~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~° Kapitel 7: Surprise, surprise Wütend und traurig zugleich, schloss sich der blonde in seine Aufnahmekabine ein, nachdem er in den Proberaum kam. Was sollte das eben? Hatte Uruha ihm nicht schon genug weh getan? Musste er ihn wieder so verletzen und demütigen? Gedemütigt... ja, genau so fühlte er sich im Moment. Warum tat ihm der Mensch, der ihm am meisten bedeutete, so sehr weh? Langsam ließ er sich auf den Boden sinken und vergrub seinen Kopf in den Händen. Anscheinend hatte Uruha ihn angelogen, als dieser gesagt hatte, er hätte sich für den kleinen Vocal entschieden. Denn warum sonst würde er sich wieder mit Die treffen? Der Vocal spürte, wie seine Augen anfingen zu brennen, doch er kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. Nein, er würde nicht wieder anfangen zu weinen und sich selbst zu bemitleiden. Dieses Mal nicht. Ruki nahm sich vor, nie wieder wegen Uruha auch nur eine einzelne Träne zu vergießen. Vielleicht... vielleicht hatte Misugi doch recht gehabt mit dem, was er gesagt hatte. Vielleicht war es doch das Beste, wenn sie sich trennten. Es war so vieles schief gelaufen und Uruha betrog ihn. Ruki würde sich selbst weiter kaputt machen, wenn er weiterhin mit ansah, wie die anderen zwei sich trafen und berührten. Aber andererseits liebte er den braunhaarigen über alles. Konnte er überhaupt ohne hin? Ohne ihre Neckereien und Zärtlichkeiten, die sie austauschten? Nein, es ging nicht ohne Uruha. Doch mit ihm ging es im Moment auch nicht, vor allem nicht nach dem, was der Vocal gerade mit hatte ansehen müssen. Ruki war so in seine Gedanken vertieft, dass er gar nicht mitbekam, wie Kai von außen an die Tür klopfte. „Taka, bitte mach die Tür auf. Ich muss mit dir reden.“, sagte der Drummer bestimmt. „Was willst du? Hat Kouyou dich geschickt, damit du mir einreden sollst, ich hätte mich verguckt?“, fragte er bissig. „Nein, er hat mich nicht geschickt. Du hast die Situation eben falsch eingeschätzt, Taka. Er wollte nichts von Die! Das musst du mir und auch Kouyou glauben. Er war selbst erschrocken, als er dich auf einmal da hat stehen sehen.“, versuchte er auf den kleineren einzureden, sodass dieser endlich die Tür aufmachte. Der blonde seufzte kurz und öffnete dann doch die Tür und ließ den Leader rein. Kai setzte sich neben ihn. „Bitte, Taka, es stimmt was ich eben gesagt habe. Kouyou wollte das nicht.“ Ruki wollte ihm nur zu gerne glauben, doch er konnte es nicht. Nicht nachdem, was zwischen ihnen vorgefallen war. „Selbst wenn es so wäre. Es hat doch eh keinen Sinn mehr.“, sagte er, stand auf und wollte den Raum verlassen, als Kai plötzlich neben ihm aufsprang, seine Handgelenke ergriff und ihn an die Wand pinnte. „Was hast du vor?“, fragte der Leader ihn. Ruki war kurz darüber erschrocken, sah ihm dann aber entschlossen in die Augen und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Kai allerdings hielt ihn weiterhin fest. „Das fragst du noch? Ich beende es! Ich habe keine Lust mehr mich anlügen und hintergehen zu lassen. Schon gar nicht von ihm. Und jetzt lass mich los, verdammt.“, fauchte er Kai regelrecht an. „Das wirst du nicht tun! Hör mir jetzt ganz genau zu, Takanori!“, sagte der Drummer bestimmend. Bei seinem vollen Namen horchte der Vocal auf. Kai nannte ihn selten so. Nur wenn er es wirklich ernst meinte. „Wie oft soll ich es dir noch sagen? Kouyou wollte das nicht, sondern er wurde von Die überrumpelt! Akira konnte gerade noch dazwischen gehen und Die von Kouyou fernhalten. Also würde ich es mir an deiner Stelle nochmal genau überlegen! Mensch Taka, Kouyou ist genau so fertig wie du. Denkst du da würde er sich wieder auf Die einlassen? Noch dazu vor deinen Augen?“ „Ich... ich weiß es nicht. Jedes Mal, wenn ich die beiden sehe, denke ich wieder daran wie ich sie erwischt habe.“, flüsterte er, da die Stimme ihm den Dienst versagte. „Mach dir keinen Kopf mehr darüber. Kouyou liebt dich und zwar nur dich. Meinst du nicht wir sollten zu den anderen zurückgehen? Immerhin müsste Yuu mittlerweile auch schon da sein.“, sagte er und ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht. Der Vocal nickte nur kurz und zusammen gingen sie dann wieder in den Proberaum zurück, in dem die drei anderen bereits auf sie warteten. Aoi war, wie von Kai prophezeit, ebenfalls schon da und sah die beiden fragend an. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er, als er die Miene von Ruki sah. „Nichts, nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“, antwortete der Vocal und nahm seine Position hinter dem Mikro ein. Nein, er wollte es jetzt nicht auch noch Aoi erzählen. Auch wenn sie beste Freunde waren, so hatte der Gitarrist im Moment ebenfalls genug Probleme mit seiner Freundin und da wollte Ruki ihn nicht auch noch mit seinen eigenen belasten. Der schwarzhaarige zuckte kurz mit den Schultern und stimmte dann seine Gitarre weiter. Es war ja nichts neues, wenn es mal kleine Streitigkeiten gab und wenn es wirklich etwas ernstes war, dann würden sie es ihm schon sagen, dessen war er sich sicher. Kurze Zeit später begannen sie mit der Probe und diese verlief auch normal wie immer. Ab und an ein kleiner Patzer, aber ansonsten merkte man keinem an, dass vor wenigen Minuten noch eine bedrückende Stille herrschte. Uruha stand schräg hinter Ruki und sein Blick war die meiste Zeit auch auf diesen gerichtet. Das von vorhin tat ihm unendlich leid und am liebsten hätte er seine Gitarre an die Seite gestellt, wäre zu ihm gegangen und hätte ihn in den Arm genommen. Doch es ging nicht. Erstens, weil sie ja gerade probten und zweitens, wollten sie Abstand voneinander nehmen. Dem Vocal erging es nicht anders. Er dachte fast die ganze darüber nach, ob die Beziehung zu Uruha überhaupt noch Sinn machte, wenn er jedes Mal so reagieren würde, wenn der Gitarrist jemand anderes traf. Es machte ihm zu schaffen und am liebsten würde er die Probe auch abbrechen und nach Hause fahren, doch er konnte die anderen nicht im Stich lassen. Nachdem sie mit den gängigen Songs durch waren und eine kleine Pause einlegten, ging Ruki zu seiner Tasche und holte den Zettel mit seinem Song hervor, schnappte sich eine Gitarre, stimmte diese und begann passend zum Text eine seichte Melodie zu spielen. Bei den Tönen horchten die anderen auf und sahen gebannt zu ihrem Vocal, dessen Stimme sanft, jedoch verzweifelt klang. Alle im Raum merkten, dass etwas mit dem kleinen nicht stimmte, doch unterbrechen wollte ihn auch niemand. Denn auch wenn der Song etwas trauriges an sich hatte, fanden sie, dass er wunderschön klang und blieben ruhig sitzen, hatten teils die Augen geschlossen um den Song richtig fühlen zu können. In Uruha machte sich ein stechender Schmerz breit, denn er wusste warum Ruki so einen traurigen Song geschrieben hatte. Und der Gedanke, dass er selbst die Schuld daran trug, versetzte seinem Herz Stiche. Es tat weh den eigenen Partner so zu sehen und nichts tun zu können. Kai und Reita betrachteten die beiden skeptisch und sahen sich daraufhin an. „Denkst du nicht, dass es besser wäre, wenn wir die beiden kurz allein lassen? Zumindest so lange bis die Sache von vorhin aufgeklärt ist?“, lehnte Reita sich zu Kai, schlug ihm dies vor und Kai nickte zustimmend. Schnappte sich dann Aoi und zusammen verließen den Proberaum unter dem Vorwand mal eben etwas zu trinken zu holen. Uruha biss sich auf die Unterlippe, als die drei weg waren, denn die nun herrschende Situation war für ihn sehr beklemmend. Und auch Ruki wusste nicht recht, wie er jetzt damit umgehen sollte. Sie saßen sich mittlerweile gegenüber. Ein unangenehmes Schweigen trat ein, in dem keiner richtig wusste, was er denn jetzt sagen sollte. Nach einigen Augenblicken unterbrach Uruha dieses jedoch und sah dem Vocal in die schönen, braunen Augen die ihren Glanz beinah verloren hatten und in denen tiefe Trauer und auch Verzweiflung zu erkennen war. „Taka... ich. Das mit Dai, ich wollte das nicht.“ „Warum war er dann hier? Vor unserem Proberaum? Ich denke nicht, dass er sich Anreize für neue Songs holen wollte.“, antwortete er. „Nein. Er wollte, dass ich ihm noch eine Chance gebe. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht will. Das ich mich für dich entschieden habe.“ Während dieser Worte war er ein Stück näher an seinen Partner gerutscht. Ruki seufzte einmal. Genau das gleiche hatte Kai ihm auch gesagt. War es also nicht so, wie er es dachte? Hatte Uruha ihn also doch nicht wieder angelogen? „Stimmt das? Hast du das mit ihm endgültig beendet?“, fragte er deshalb nach. Uruha nickte hastig mit dem Kopf. „Ja, das habe ich. Ich will doch nur dich. Bitte glaube mir.“ Der Unterton in der Stimme des Gitarristen ließ Ruki aufsehen und seine Hand wollte gerade die Wange des anderen berühren, doch er zog sie zurück. So gern er Uruhas Nähe spüren wollte, es ging einfach noch nicht. Dieser merkte das natürlich. „Ich vermisse dich Taka. Es ist nicht das gleiche, als ich heute in Akiras Bett aufgewacht bin und du nicht neben mir lagst.“, flüsterte er. Ruki seufzte, denn er wusste wie Uruha sich fühlte. Es ging ihm nicht anders, als er ohne den braunhaarigen aufgewacht war. „Kouyou, ich... weiß. Mir geht es nicht anders. Aber bitte versteh doch, dass mein Vertrauen in dich weg ist. Du hast mich mit Die betrogen, da kann ich nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen und so tun, als wenn nichts gewesen wäre. Natürlich vermisse ich dich, aber ich brauche Zeit.“, sagte er. Der Gitarrist nickte nur. „Ich werde dir die Zeit geben, die du brauchst. Aber bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe.“ „Das tue ich, wirklich.“ Um seine Aussage zu bestätigen, überwand der blonde nun doch den letzten Abstand zwischen ihnen und küsste Uruha ganz kurz auf den Mund. Überrumpelt konnte dieser gar nicht so schnell reagieren, als er die weichen Lippen seines Geliebten auf seinen spürte. Es kam ihm fast wie eine kleine Ewigkeit vor seit sie sich das letzte Mal geküsst hatten. Er lächelte leicht. „Arigatou.“, hauchte Uruha. Ruki nickte nur kurz und erhob sich dann. „Lass uns die anderen reinholen und weiterproben.“, sagte er und holte dann die anderen, die gespannt hinter der Tür saßen und lauschten. „So, so, ihr wolltet euch also nur was zu trinken holen, ja?“, fragte der Vocal schnippisch und mit hochgezogener Augenbraue. Aoi hob abwehrend die Hände. „Das war alles Akiras Idee. Er meinte, dass wir lauschen sollten.“, versuchte er sich zu erklären und erntete einen Seitenhieb seitens des Bassisten. „Verräter.“, nuschelte dieser nur in seinen nicht vorhandenen Bart. Kai ging währenddessen zu Ruki und klopfte diesem freundschaftlich auf die Schulter. „Wie es scheint habt ihr einen ersten Schritt aufeinander zugemacht, oder?“ fragte der Drummer. „Ich denke schon. Zumindest haben wir das von vorhin geklärt und ich denke, dass wir es doch noch schaffen können.“ „Das ist schön.“, grinste Kai nun endlich wieder. Die Probe nahm ihren weiteren Verlauf und am frühen Abend packten sie alle ihre Instrumente zusammen und standen noch draußen um eine zu rauchen. Reita und Kai standen etwas abseits von den anderen und unterhielten sich. „Denkst du, die beiden kriegen das nochmal auf die Reihe?“, fragte der Bassist. „Ich denke schon. Die beiden lieben sich, das ist doch kaum zu übersehen. Sie brauchen eben nur beide etwas Zeit. Ruki um über den Seitensprung Uruhas und wegen seinem Bru-“ Er schlug sich die Hand vor den Mund, denn beinah wäre ihm etwas rausgerutscht was niemandem etwas anging. Doch Reita horchte auf. „Was, wegen wem?“, fragte er neugierig. „Nichts nichts, vergiss es einfach, okay? Es ist nichts weiter.“, redete der Leader sich lächelnd raus, doch der Nasenbandträger ließ sich nicht abwimmeln. „Sag schon, Yukken, was ist wegen wem? Was hat sein Bruder mit dem Streit zwischen Kouyou und ihm zu tun?“, hakte er energischer nach. „Tut mir leid Aki, aber ich kann es dir nicht sagen. Selbst wenn ich wollte. Ich habe es Taka versprochen. Wenn er es für richtig hält wird er es euch schon selbst sagen. Doch bis dahin geht es nicht, tut mir leid.“ Kai wollte es ihm sagen. Dann hätten sie vielleicht gemeinsam eine Lösung finden können, aber er hatte es dem Vocal versprochen und der Drummer hielt sich immer an seine Versprechen. Reita hob eine Augenbraue und wandte sich schließlich erfolglos von Kai ab. Seine Worten trafen ihn schon etwas, denn eigentlich erzählten sie sich alles. War es denn so schlimm, wenn Kai es ihm sagen würde? Der Bassist seufzte und sah den anderen doch wieder an. „Wenn du meinst.“, sagte er, warf seine aufgerauchte Zigarette auf den Boden, trat sie aus und wandte sich dann endgültig zum gehen um. Uruha hatte sich bereits verabschiedet und auch Aoi war bereits gegangen. „He, Akira, warte! So war das doch nicht gemeint.”, rief er dem Bassisten hinterher und folgte diesem. Reita jedoch wollte jetzt nicht mit ihm reden. Es verletzte ihn, auch wenn er wusste, dass es nicht gegen ihn ging, dass Kai nichts sagte. Dennoch musste er von hier weg. Uruha stieg auf der Beifahrerseite ein und die beiden fuhren zusammen zu Reitas Apartment, wo der Bassist sich gleich in sein Zimmer begab und die Tür hinter sich schloss. Uruha verstand nicht genau, warum er sich jetzt so verhielt und wollte mit Reita reden, doch dieser wollte im Moment einfach nur allein sein und nachdenken. Darüber, warum er sich jetzt so verhielt und über Kai und seine Gefühle für den niedlichen Drummer. * * * Ruki und Kai standen noch auf dem Parkplatz und redeten. „Was war das denn eben mit Aki?“, fragte der Vocal leicht verwirrt. „Nichts, ist schon ok.“, lächelte er im beruhigend zu. „Weißt du, ich werd mich jetzt aber auch auf die Socken machen. Ich muss nochmal in meine Wohnung um einige Sachen zu holen und danach komm ich zu dir, hai?“ „Du musst nicht wieder bei mir schlafen. Ich komme allein klar.“ „Ich hab dir gesagt, dass ich bei dir bleibe und wenn ich das sage, dann mach ich das auch! Keine Widerrede! Also dann bis nachher.“, sagte er und ging, nachdem er ihm kurz zum Abschied gewunken hatte. Ruki machte sich schließlich auch auf den Weg zu seiner Wohnung. Da sie nicht allzu weit vom Proberaum entfernt war, konnte er gemütlich zu Fuß gehen. Seine Gedanken waren wieder bei Uruha und ihrem kurzen Kuss. Es war ein schönes Gefühl und der blonde vermisste es jetzt schon wieder. Doch so wie es aussah, würden sie ihre Probleme in den Griff bekommen. Aber selbst wenn zwischen ihm und Uruha wieder alles in Ordnung war, blieb immer noch der Streit mit seinem Bruder. Seufzend schloss er unten die Haustür auf und stieg dann die Treppen langsam nach oben, überlegte dabei wie er mit Misugi wieder ins reine kommen könnte. Oben angekommen, hatte Ruki gerade die Wohnungstür aufgeschlossen, als er jemanden an der Wand lehnen sah, den er bis eben gar nicht bemerkt hatte. Die Augen des Vocal weiteten sich und er fragte sich gerade warum ausgerechnet ER hier ist? Die Person stieß sich von der Wand ab und schritt auf den kleineren zu, blieb direkt vor diesem stehen und sah ihn an. „Was willst du hier?“, fragte Ruki ihn und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Ich will das zurück, was mir gehört.“ Kam es kalt von seinem Gegenüber und schon im nächsten Moment wurde er in die Wohnung geschubst. Was wollte dieser Typ und vor allem warum kam er dann ausgerechnet zu Ruki damit? Tbc. Kapitel 8: ----------- Gomen das es so lange gedauert hat, aber es gab einiges was alles hinausgezögert hat. Aber nu is es geschafft. Das neue Kapitel is schon in Arbeit und wird nich wieder so lange dauern wie dieses. Schläge und Drohungen bitte an mich senden. Kapitel 8: Stolpernd fiel der kleine Vocal an den Garderobenschrank und hielt sich gerade noch so mit der Hand daran fest, bevor er auf dem Boden gelandet wäre. Missmutig sah er nach oben, wo der rothaarige triumphierend auf ihn herab sah. „Denkst du wirklich, dass ich Uruha einfach so wieder zu dir zurückkehren lasse?“, fragte Dai. Ruki rappelte sich wieder auf und funkelte den anderen wütend an. „Tse, du wirst es tun müssen!“, schnaubte er verächtlich „Er will dich nicht mehr und hat sich für mich entschieden. Also bist du dann wohl Geschichte. Du warst für ihn doch eh nicht mehr als nur eine nette Abwechslung für zwischendurch oder glaubst du ernsthaft er liebt dich?“ Daraufhin konnte Dai erst einmal nichts erwidern. Zwar war ihm bewusst, dass zwischen ihm und Uruha nie mehr war als nur Sex, doch es von Ruki selbst hören zu müssen, dem Mann, wegen dem das alles erst angefangen hatte, war schon eine bittere Pille. Ganz zu Schweigen von der Tatsache, dass sein Ego angekratzt war. „Aber dich liebt er, he? Warum ist er dann erst zu mir gekommen? Wenn er dich so lieben würde wie du sagst, dann wäre es doch nie soweit gekommen. Oder irre ich mich da?“ Der Vocal biss sich kurz auf die Lippe. Es ging Dai einen feuchten Dreck an, weshalb er und Uruha sich so gestritten hatten. „Jemand wie du würde so was eh nicht verstehen. Also lohnt es sich nicht, dir alles zu erklären!“, fauchte er diesen an. Dai lachte höhnisch auf und blitzte den Vocal dann an. „Red dich nicht mit solchen Floskeln raus. Du weißt selbst, dass du ihm nie das geben wirst, was er braucht.“ „Aber du oder was? Selbst wenn er mich mit dir betrogen hat, anscheinend warst du aber doch nicht so toll wie du dachtest. Oder warum ist Uruha dann wieder zu mir zurückgekommen?“, setzte er nach. Schnell war Dai mit zwei Schritten bei dem blonden und drückte diesen recht unsanft an die Wand, hielt dessen Schultern in einem festen Griff. „Glaub ja nicht, dass du was Besseres bist. Sonst lernst du mich richtig kennen. Und glaub mir... DAS wird dir sicher nicht gefallen.“, funkelte er ihn an. * * * Kai ahnte nichts von dem Geschehen in Rukis Wohnung. Er suchte sich gerade noch ein paar Sachen zusammen, packte diese in eine kleine Tasche und machte sich dann wieder auf den Weg zu ihrem Vocal. Während der Fahrt, schweiften seine Gedanken zu Reita. Seufzend dachte er an den enttäuschten Blick des Bassisten. Er konnte ihn sogar verstehen. Sonst erzählten sie sich doch auch alles. Doch Kai konnte es ihm nicht sagen, er hatte es Ruki versprochen und er brach seine Versprechen für gewöhnlich nicht. Der Drummer hatte sich jedoch vorgenommen, später noch einmal bei Reita vorbei zu schauen und mit ihm zu reden. Er wollte und konnte das nicht einfach zwischen ihnen stehen lassen. Doch zu allererst musste er sich um den Vocal kümmern. Als er in dessen Straße einbog und geparkt hatte, machte er sich auf den Weg zu Rukis Wohnung. Als Kai den Hauflur betrat, hörte er bereits aufgebrachte Stimmen. Die Tür zur Wohnung des Vocals stand offen und der Drummer lugte vorsichtig hinein. Was er da sah, ließ ihn stocken. Dai hatte Ruki gegen die Wand gedrückt, sodass die Beine des kleineren den Boden nicht mehr berührten und in der Luft hingen. Sofort riss er den rothaarigen von Ruki weg und schubste ihn gegen die Tür. „Kannst du mir mal erklären, was das soll und was du hier zu suchen hast?“, fragte er den anderen in einem noch ruhigen Ton. Der Leader half als erstes dem blonden auf die Beine und wandte sich dann erneut Dai zu. „Mach das du verschwindest, sofort!“ kam es herrisch und sauer von dem Drummer. Zu seinem Erstaunen verschwand Dai auch wirklich und ließ die beiden alleine. Doch was niemand mitbekam war, dass der rothaarige sich den Zweitschlüssel von Rukis Wohnung, den Kai besaß und auf der Kommode neben der Tür am Morgen liegen gelassen hatte, nahm und diesen unauffällig in seiner Tasche verschwinden ließ. Unbemerkt deshalb, da Kai sich lieber um Ruki kümmerte und ihm so den Rücken zugewandt hatte und Ruki selbst in diesem Moment Kai angesehen hatte. „Taka, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er besorgt. Auch wenn ihr Vocal eine große Klappe hatte, gegen Dai konnte auch er nicht sonderlich viel ausrichten. Der kleinere nickte nur kurz und erhob sich dann, um die Tür zu schließen. Schließlich mussten die Nachbarn nicht alles mitkriegen, was hier so vor sich ging. Während Ruki ins Wohnzimmer ging, begab Kai sich in die Küche und kochte für sie beide Tee, den er dann ins Zimmer brachte und in zwei Tassen goss. „Was wollte Dai hier?“, kam die leise Frage. Ruki allerdings zuckte nur mit den Schultern und sah aus dem Fenster. So richtig konnte er sich das eben auch nicht erklären. Klar wollte Dai Uruha zurück haben, doch deswegen musste man doch nicht gleich so ausrasten. „Es war wegen Kouyou. Er kommt wohl nicht damit klar, dass er sich für mich entschieden hat.“, antwortete er Kai. Seufzend lehnte Kai sich an die Lehne der Couch. In letzter Zeit passierte so viel in ihrer Band und auch außerhalb. Erst der Streit zwischen Ruki und Uruha. Dann das mit Dai. Doch das war nicht die einzigsten Dinge, die dem Leader Kopfschmerzen bereiteten. Reita... Akira... Er wusste nicht seit wann er Gefühle für ihren schwarzblonden Bassisten hegte. Doch seitdem diese da waren, musste er fast den ganzen Tag an ihn denken. So in den Gedanken an Reita versunken, bemerkte Kai gar nicht, dass Ruki ihn die ganze Zeit über beobachtete. Erst als der kleinere ihn anstupste sah er auf. „Hm?“ „Woran denkst du Yukken?“ „Nichts... ich war nur etwas in Gedanken.“ „Das hab ich gemerkt. Sagst du mir auch woran du gedacht hast?“ „Es war nichts wichtiges. Am besten ich mach uns jetzt was zu essen“, sagte er und erhob sich, um die Küche des Vocal unsicher zu machen. Zurück blieb ein verwirrter Blonder. Irgendwas hatte der Leader, dass wusste er. Doch anscheinend wollte dieser nicht darüber reden und Ruki würde ihn vorerst auch in Ruhe lassen. Statt sich weiter Gedanken zu machen, ging er Kai lieber etwas zur Hand und half diesem beim kochen und decken des Tisches. * * * Reita saß noch immer in seinem Zimmer und starrte an die weiß gestrichene Decke. Was war vorhin nur mit Kai los gewesen? Er konnte sich darüber nicht klar werden, warum der Drummer ihm nicht sagen konnte, was denn nun eigentlich hier los war. Doch warum? Warum sagte er ihm nicht, was los war? Sie waren doch Freunde oder etwa nicht? Verwirrt schüttelte er den Kopf und stand auf um an das Fenster zu gehen, aus welchem er einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt hatte. Nein, sie waren keine Freunde mehr... jedenfalls nicht mehr von Reitas Seite aus. Kai war viel mehr für ihn als nur noch ein Freund. Reita wollte bei ihm sein. Wollte den Tag mit ihm verbringen, abends zusammen mit ihm einschlafen und morgens neben ihm aufwachen. Doch er machte sich keinerlei Hoffnungen darauf, dass dies jemals so sein würde. Sie würden nie zusammen kommen, geschweige denn die Dinge tun, die der Bassist sich erhoffte. Ein leises Seufzen drang durch das Zimmer. Uruha, der noch immer vor der Tür stand, ging auf den Balkon um sich eine Zigarette anzumachen. Leicht lächelte er und dachte an den Kuss mit Ruki zurück. Es war ein schönes Gefühl die ihm bekannten Lippen auf seinen zu spüren und er war guter Dinge, dass sie es schaffen könnten. Zwar ließ ihm das mit Reita keine Ruhe, aber er wusste, wenn der Bassist allein sein wollte, dann war das auch so. Doch wenn etwas war, dann war er genau so für Reita da wie dieser es für ihn war. * * * Nachdem Kai und Ruki gegessen und geredet hatten, entschlossen sie sich dann auch bald ins Bett zu gehen. Der Tag war schließlich turbulent genug gewesen. Kai bestand auch darauf wieder bei dem Vocal im Zimmer zu schlafen. Knurrend stimmte dieser notgedrungen zu und sie lagen noch eine Weile wach bis sie dann in einen tiefen Schlaf fielen. * * * Mitten in der Nacht hörte man das Klicken des Türschlosses und das leise öffnen der Hautür. So vorsichtig wie möglich betrat jemand den dunklen Flur und tastete sich langsam in die Küche vor. Er musste aufpassen nichts anzurempeln, da er sich in der Wohnung nicht auskannte, dafür war er erst einmal hier gewesen. Doch schnell fand er die Küche, war die Wohnung ja auch nicht so groß und machte sich auch gleich an die Arbeit, um dann auch schnellstmöglich zu verschwinden ohne von jemandem entdeckt zu werden. Die Kühlschranktür wurde geöffnet und der Inhalt wurde nach und nach herausgenommen und mit einer durchsichtigen, geruchsneutralen Flüssigkeit beträufelt. Nachdem alles erledigt war, steckte er das kleine Fläschchen wieder in seine Jackentasche und stellt alles wieder genau an seinen Platz, damit es niemand bemerkte. Der Haustürschlüssel wurde zurück auf die Kommode gelegt und schon war die Gestalt auch wieder verschwunden. Keiner der beiden Schlafenden bekam etwas davon mit. Erst am nächsten Morgen, als sie beide aufgestanden waren und frühstückten, kam wieder Leben in die Wohnung. Niemand ahnte, was sie mit dem Essen zu sich nahmen und was das für Folgen haben würde. Kapitel 9: Toxic ---------------- Für das lange warten als kleine Entschuldigung, hier gleich das nächste Kapitel ^^ Kapitel 9: Toxic Als Reita am nächsten Morgen aufwachte und aus seinem Zimmer ging, sah er wie Uruha im Wohnzimmer auf der Couch lag. Leise ging er zu ihm und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er fragte sich, warum Uruha auf der Couch und nicht im Gästezimmer geschlafen hatte. Langsam wurde der Gitarrist jedoch wach und blinzelte ein paar Mal gegen das helle Licht. „Aki~?“, fragt er noch immer leicht verschlafen. Der Bassist nickte leicht und setzte sich dann neben ihn aufs Sofa. „Warum hast du hier auf der Couch geschlafen?“ „Na ja, ich dachte, dass du vielleicht doch noch reden willst. Deswegen hab ich gewartet und bin dann wohl irgendwann eingeschlafen,“ nuschelte der braunhaarige vor sich hin. Reita musste darüber schmunzeln. Das war doch wieder typisch Uruha. Wobei wohl auch Kai das gebracht hätte. Die ganze Nacht irgendwo sitzen und warten, dass man ihm seinen Kummer erzählt. Kai... Da war es wieder. Die Gedanken an den Drummer, die ihn nicht mehr in Ruhe ließen. Dabei war er jemand, der nicht so gefühlsduselig war und selbst wenn, es immer gut versteckte. Kai war der erste, der ihn so durcheinander brachte. Dabei mochte er ihn am Anfang nicht mal sonderlich. Er war ihm einfach zu aufgedreht und hibbelig. Er konnte auch nie verstehen, wie ein Mensch an einem Tag so oft lachen konnte ohne dabei eine Gesichtsstarre zu bekommen. Doch mit der Zeit wurden sie enge Freunde und mittlerweile musste der Bassist zugeben, dass er das Lächeln des anderen liebte. Wenn dessen Grübchen zu erkennen waren, wenn er mal wieder in die ganze Runde grinste, das brachte ihn immer wieder auf „Wolke Sieben“. Jäh wurde er aber aus seinen Gedanken gerissen, als Uruha ihn in die Seite piekste. „Denkst du wieder an ihn? An Yukken?“ „Ich... also.. was?“, stotterte er und senkte betreten den Kopf. War es denn so offensichtlich, dass er an Kai dachte? Anscheinend ja schon. Seufzend lehnte er sich nach hinten an die Couch und sah Uruha an. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Und wenn du dich jetzt fragst, woher ich das weiß, obwohl du nie ein Wort darüber verloren hast, dann muss ich dir leider sagen, dass es ziemlich offensichtlich ist, dass du was von ihm willst. So wie du ihn immer ansiehst. Selbst Taka hat es bemerkt“, lachte der Gitarrist leicht und knuffte den anderen. „Wenn du meinst,“, sagte er noch und begab sich dann in die Küche um Kaffee zu kochen, sonst würden seine müden Knochen heute gar nicht mehr in Gang kommen. Außerdem hatte er jetzt keine Lust mit Uruha über seine Gefühle zu sprechen. Es ärgerte ihn, dass er sie doch nicht so gut verstecken konnte wie er es eigentlich hätte tun sollen. Und wenn auch Ruki es bemerkt hatte, dann Kai vielleicht auch? Wollte er ihm deswegen nicht erzählen was los war? Oh Gott. Er durfte nicht mal daran denken. Reita seufzte und schenkte sich, nachdem der Kaffe fertig gekocht war Uruha und sich eine Tasse ein und ging dann zurück zu ihm ins Wohnzimmer. * * * Währenddessen saßen Kai und Ruki bereits beim Frühstück und planten den Tag. Auch wenn man Rukis Frühstück nicht gerade als solches bezeichnen konnte. Eine Tasse Kaffee zählte wohl kaum als ausgewogener Start in den Tag. Der Drummer dagegen hatte einen gesunden Appetit und frühstückte ausgiebig. Hätte Kai gewusst was er da zu sich nahm, hätte er sich auch eher auf den Kaffee beschränkt. Doch keiner der beiden ahnte auch nur im Geringsten, dass ihr gesamtes Essen und Trinken besudelt worden war. Ruki war als erster fertig und räumte, nachdem auch Kai den letzten Bissen gegessen und den letzten Schluck getrunken hatte, mit ihm zusammen den Tisch ab. „Was steht heute eigentlich alles so an?“, fragte der kleinere. „Hast du es etwa vergessen?“, kam es überrascht vom Drummer. „Öhm..was denn?“ „Wir wollten uns heute mit den anderen treffen und den Tag gemeinsam verbringen. Ich glaub‘s ja nicht. Du hast es echt vergessen“, sagte er und musste dabei auflachen. Der kleine konnte manchmal echt süß sein, wenn er so verwirrt war. Innerlich die Hand gegen die Stirn hauend, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das Treffen hatte sie schon lange vorher geplant gehabt. Aber durch den ganzen Stress der letzten Tage, hatte er das wohl einfach vergessen. Währenddessen hatte Kai bereits ihre Sachen geschnappt und zusammen gingen sie zu seinem Auto. Gerade als der Drummer die Wagentür aufmachen wollte, spürte er auf einmal wie seine Hände anfingen zu kribbeln. Es fühlte sich so an als wenn er die Hand in tausend kleine Nadeln halten würde. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an und verschwand so schnell wie es gekommen war, sodass Ruki nichts davon mitbekam. Als sie die anderen abgeholt hatten, begaben sie sich in einen nahegelegenen Park und genossen das gute Wetter. Sie konnten die ganze Zeit über einigermaßen normal miteinander umgehen. Selbst Uruha und Ruki gingen fast normal mit dem anderen um. Reita, der neben Kai saß, bemerkte jedoch, dass der Drummer ab und an zusammenzuckte und sprach ihn darauf an. „Geht’s dir nicht gut Yu?“, kam die besorgte Frage des Bassisten. „Ich weiß nicht. Eigentlich geht’s mir gut, aber meiner Hand wohl nicht.“ Er zeigte ihm seine rechte Hand, die fast im Sekundentakt zitterte. Nicht sehr stark, jedoch stärker als heute morgen. Reita nahm daraufhin seine Hand in die eigene und streichelte vorsichtig drüber. Er wusste gar nicht was er Kai damit antat der sich auf die Zunge beißen musste um nicht aufzuseufzen. Zu schön war diese kleine Geste. „Hm, sieht aber nicht so aus als wenn da irgendwas wäre. Hast du sie dir gequetscht?“ Der Drummer schüttelte mit dem Kopf. „Iie, hab ich nicht. Aber es wird schon nichts schlimmes sein. Bin doch hart im nehmen.“, grinste er den anderen an. Dieser räusperte sich leicht und ließ dann seine Hand los. „Wenn du meinst,“, sagte der Bassist und wandte sich dann auch wieder den anderen zu. Der Tag verging wie im Fluge und gegen Abend standen sie noch alle zusammen und besprachen den morgigen Tag, an dem wieder eine Probe angesetzt wurde. Ruki und Kai fuhren dann wieder zu dem Vocal und auch die anderen drei machten sich auf den Heimweg. Schließlich mussten alle wieder früh raus. Die beiden Musiker betraten die Wohnung und Kai eilte sofort zur Wasserflasche und nahm einen großen Schluck daraus. Ruki konnte nur den Kopf darüber schütteln. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst dir was mitnehmen, aber nein, der werte Herr wollte ja nicht auf mich hören“, kam es vorlaut, aber auch belustigt, von dem blonden. „Ja, ja, du weißt es ja immer besser“, sagte er, als er seinen Durst vorerst gestillt hatte. Recht schnell hatten sich beide in ihr jeweiliges Zimmer verzogen. Die Nacht hatte Ruki Kai es regelrecht verboten, dass er wieder mit in seinem Bett schlafen würde und dieser hatte es ohne Widerworte akzeptiert. Nun lag Kai in seinem Bett und starrte noch an die Decke. Er musste an die Berührung zwischen Reita und ihm denken. Sie war so zärtlich gewesen, auch wenn es keine Absicht gewesen war. Er hatte es genossen so von ihm berührt zu werden. Doch lange konnte er dem schönen Gedanken nicht nachhängen, denn plötzlich zog sich sein gesamter Körper zusammen und verkrampfte sich. Der Drummer rollte sich zusammen und versuchte nach dem Vocal zu rufen, denn er konnte keinen seiner Muskeln bewegen. Doch als er den Namen des anderen rufen wollte, merkte er, dass kein Ton über seine Lippen kam und er nur noch stoßweise atmen konnte. Er fühlte sich so hilflos und konnte nichts dagegen tun. Seine Atmung wurde immer flacher und ähnelte mehr einem hecheln. Kai hoffte, dsas Ruki ihn noch rechtzeitig finden würde, denn die Schmerzen wurden allmählich unerträglicher und auch Luft bekam er kaum noch welche. Kapitel 10: I still like you ---------------------------- Noch immer lag Kai auf dem Bett und atmete hastig, doch wenigstens bekam er wieder mehr Luft und auch seine Knochen zitterten nicht mehr so stark wie gerade eben noch. Langsam erhob er sich und torkelte leicht benommen zu der Tür zum Wohnzimmer, öffnete diese und sah dort Ruki, der gerade das Zimmerlicht ausmachen wollte. „Taka“, sagte er leise und als der Vocal in seine Richtung schaute, blickte er in ein blasses Gesicht, dessen Besitzer sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sofort war er bei Kai und setzte sich mit ihm zusammen auf die Couch. „Hey, was ist denn los mit dir? Fühlst du dich etwa nicht gut?“, fragte der kleinere besorgt. „Ich weiß es nicht genau. Ich hab auf einmal keine Luft mehr bekommen und konnte mich nicht mehr bewegen“, kam die leise gesagte Antwort. „Was?“ Ruki sah ihn geschockt an, da er mit so etwas nun überhaupt nicht gerechnet hatte, überlegte eine Weile und wollte dann vorsichtshalber einen Arzt rufen, doch Kai wiegelte diese vehement ab, denn in den nächsten Tagen standen einige Termine an und die wollte er nicht einfach verschieben, nur weil er mal eben außer Gefecht gesetzt war. „Soll ich wirklich keinen Arzt rufen? Zumindest damit er dich untersucht.“, beharrte der blonde, bekam jedoch wieder nur ein Kopfschütteln seitens des Drummers. „Iie, keinen Arzt. Mir geht es doch schon wieder besser und ich brauche wohl einfach etwas Schlaf. Das wird alles sein.“, versuchte er es sich zumindest einzureden. Auch wenn Ruki ihm das nicht ganz abnahm, so musste er Kais Entscheidung akzeptieren, bestand jedoch darauf, dass der Drummer bei ihm mit im Schlafzimmer schlief, damit er ein Auge auf ihn werfen konnte, falls doch etwas sein sollte und er sofort Hilfe holen konnte. Die Nacht allerdings verlief ruhig und auch am nächsten Morgen, als sie sich beide an den Tisch setzten, geschah noch etwas Erwähnenswertes. Ruki war extra früher aufgestanden und hatte Frühstück gemacht, hatte sich sogar extra Mühe gegeben, denn sonst aß er morgens nie oder zumindest kaum etwas, sondern trank lediglich eine Tasse Kaffee und das musste reichen. Nachdem sie ausgiebig gegessen hatten, zog Kai sich gerade um und machte sich für das Treffen der Band fertig, als Ruki im Wohnzimmer auf der Couch saß und vor sich einen Zettel hatte, den er die ganze Zeit anstarrte. „Was hast du da?“, fragte Kai, als er den Vocal dort so nachdenklich sitzen sah. Dieser schreckte auf und legte den Zettel sofort weg. „Ni- nichts.“, antwortete er hastig und stand dann auf. „Können wir dann los?“, wollte er schnell vom Thema ablenken. „Taka, sag schon, was hast du da eben in der Hand gehabt, bevor ich kam?“ „Ich- es war... es war Misugi, seine neue Telefonnummer.“, flüsterte er leise. Kai überraschte es dies zu hören, war das Thema Misugi doch lange nicht mehr angesprochen worden. Doch er hoffte, dass die beiden sich wieder zusammenraufen würden. „Hast du ihn angerufen?“ „Iie, ich weiß nicht mal, was ich sagen soll. Es ist so lange her, dass wir miteinander geredet haben und ich hab Angst, dass alles wieder nur im Streit endet.“, gab Ruki wahrheitsgemäß von sich, doch Kai schüttelte nur den Kopf und wuschelte dem kleineren durch die Haare, was dieser mit einem Murren quittierte. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Wenn ihr euch vernünftig unterhaltet und euch keine Vorwürfe macht, dann wird das auch was werden! Glaub mir, reden hilft.“, munterte er den blonden auf. „Aber was, wenn er mich nicht mal anhört und gleich wieder vor die Tür setzt?“ „Das wird er nicht. Er ist dein Bruder, auch wenn er damals so heftig auf deine und Kous Beziehung reagiert hat. Denkst du nicht, dass ihr trotz allem Brüder seid? So eine Bindung trennt man nicht einfach, nur weil einer von beiden auf das gleiche Geschlecht steht.“, erklärte Kai ruhig. Ruki sah ihn mit großen Augen an. Er hatte Recht, sie waren noch immer Brüder und wenn er ehrlich war, vermisste er Misugi. Es war viel zu lange her seit sie das letzte Mal etwas gemeinsam unternommen hatten. „Weißt du was? Ich entschuldige dich bei den anderen und du machst dich auf die Socken, gehst zu deinem Bruder und ihr klärt das, verstanden?“, mahnte er, musste jedoch gegen Ende des Satzes leicht grinsen und steckte auch den Vocal damit an. „Ist ja gut. Wenn du mich schon so nett darum bittest.“, konterte er und zog sich seine Jacke über, schnappte sich den Schlüssel und winkte Kai noch einmal zu Abschied. Im Treppenhaus hielt er inne, überlegte, ob es wirklich das richtige war, was er dort tat. Zwar wollte er sich so gern wieder mit seinem Bruder vertragen, aber ob dieser es jedoch auch wollte, dies stand wohl in den Sternen. Doch wenn er nicht zu ihm gehen würde, so würde er in ständiger Ungewissheit bleiben und das brachte sicherlich keinem von beiden etwas. Auf der Straße achtete Ruki nicht auf seine Umwelt, was um ihn herum passierte, sondern schwebte momentan in seiner eigenen Welt, die aus Gedanken, Überlegungen und Gefühle bestanden. Alles lief an ihm vorbei als wäre es ein Film und schneller als ihm lieb war, stand er vor dem Haus, indem sein Bruder lebte. Sollte er wirklich? Sollte er klingeln und endlich reinen Tisch machen? Wann, wenn nicht jetzt? Noch einmal tief durchatmend, öffnete er die kleine Gartentür, die mit einem quietschen aufging und schritt den steinernen Weg entlang bis er vor der Tür stand. Leicht aufgeregt drückte er den Knopf der Klingel und wartete einen Moment bis sich die Tür öffnete und er in die Augen Misugis sah. Dieser konnte es nicht wirklich fassen, dass sein kleiner Bruder direkt vor ihm stand. Schnippisch zog er eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust, zeigte Ruki somit, dass dieser nicht gerade sehr willkommen war. Sofort wurde Ruki wieder unsicher, kaute sich nervös auf der Unterlippe und sah auf den Boden. „H-hallo“, kam es leise über die Lippen des Vocals. „Was willst du hier? Habe ich dir nicht gesagt, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will?“, sagte Misugi hart und wollte gerade wieder die Tür schließen, als Ruki ein Bein dazwischen stellte. „Warte... bitte. Lass uns noch mal reden. Ich bitte dich Misugi. Wir sind doch Brüder“, flehte Ruki regelrecht. Nach einigen Momenten trat Misugi von der Tür weg, bat den jüngeren somit rein. Zusammen setzten sie sich in das Wohnzimmer und saßen sich nun gegenüber. Keiner der beiden sagte ein Wort, bis Misugi es langsam leid wurde. „Nun sag schon, was willst du hier?“, kam es herrisch von dem älteren. Nervös zupfte Ruki an dem Saum seines Pullovers rum. „Ich... ich will mit dir reden. Das zwischen uns ... ich will das es wieder so wie früher wird. Das wir uns wieder verstehen“, kam es von Ruki. Er hoffte wirklich, dass sie sich endlich vertragen würden und er seinen Bruder wiederbekommen würde. Doch dieser blickte ihn noch immer kalt und emotionslos an. „Bist du noch mit diesem Strapsenträger zusammen?“, fragte er abfällig. Kaum merklich zuckte Ruki zusammen. Warum war Misugi nur so gegen die Beziehung zwischen Uruha und ihm? Nur weil sie beide Männer waren? Dabei hatte Misugi selbst doch mal gesagt, dass es egal sei wen mal liebt. Hauptsache die Gefühle beider seien aufrichtig. Der Vocal nickte nur kurz. „Hai, wir sind zusammen, aber warum willst du das wissen?“, fragte er. Doch er sollte darauf keine Antwort bekommen. Stattdessen stand der größere auf, ging zu Ruki und zog diesen grob an der Schulter nach oben, zerrte ihn danach aus dem Zimmer in den Flur, öffnete die Haustür und stieß den kleineren nach draußen. Stolpernd hielt Ruki sich am Geländer fest und sah seinen Bruder mit geweiteten Augen an. „Misugi, was so-“, wollte er ansetzen, wurde jedoch unterbrochen. „Ich hab es dir schon beim letzten Mal gesagt. So lange du mit diesem Kerl zusammen bist, will ich nichts mit dir zu tun haben. Geht das nicht in deinen Kopf rein, Takanori?“, keifte er ihn an. „Warum? Warum bist du nur so gefühlskalt geworden?“, kam die beinah verzweifelt klingende Frage. Misugi zog schnippisch eine Augenbraue nach oben. „Als wenn du wüsstest, was in mir vorgehen würde. Seit du in dieser Band bist, kriegst du doch gar nichts mehr mit. Oder hast du dich je mal gefragt warum ich gegen deine Beziehung bin, hm? Warum ich nicht will, dass du mit diesem Typen zusammen bist? Hast du das je getan, Takanori?“ Die Augen des blonden weiteten sich, als sein Bruder diesen Gefühlsausbruch kam. Noch nie hatte er ihn so erlebt. „Misugi ich...“, doch wieder fiel ihm der größere ins Wort. „Lass mich endlich in Ruhe. Ich will nichts mehr mit dir zu haben. Kümmere dich ab sofort um deinen eigenen Kram“, sagte er und ging dann wieder ins Haus zurück, knallte lautstark die Tür hinter sich zu. Völlig perplex von dem eben gesagten, starrte Ruki weiterhin auf die verschlossene Haustür, verarbeitete das Gesagte und wusste nicht recht was er tun sollte. Er ging jedoch wieder zur Tür, klingelte und klopfte, doch niemand öffnete ihm. Nach langer Zeit gab er es dann auf, drehte sich jedoch ein letztes Mal zu dem Haus und merkte wie sehr dieser Verlust ihn schmerzte. Warum musste es nur soweit kommen, dass sie nun geschiedene Leute waren? War er wirklich so blind gewesen und hatte nicht mitbekommen wie es seinen eigenen Bruder ging? Mit diesen und anderen Gedanken ging er langsam wieder zurück, ignorierte dabei gekonnt das schmerzhafte zusammenziehen seiner Muskeln, schob es lediglich auf die Trauer, die er gerade empfand. Leise schloss er seine Hautür auf und wollte direkt in sein Zimmer gehen. Doch Kai, der gerade mit umgebundener Kochschürze aus der Küche kam, hinderte den Vocal an seinem Vorhaben. „Hey Taka“, begrüßte der Leader ihn gut gelaunt und zog ihn mit in die Küche. Unwillig ließ Ruki sich auf einen der Stühle fallen und sah aus dem Fenster, kaute auf seiner Unterlippe rum. „Was ist denn los? Habt ihr euch nicht ausgesprochen?“, fragte Kai ihn auch gleich. „Doch, es ist alles gesagt?“, gab er mürrisch von sich. „Klingt aber nicht nach einem positiven Ausgang. Willst du darüber reden?“, fragte Kai fürsorglich, machte er sich doch Sorgen um den jüngsten von ihnen. Ruki schüttelte jedoch nur den Kopf, wollte es einfach nur vergessen und verdrängen. „Hm.. in Ordnung, aber wenn du reden willst, dann weißt du, dass ich immer für dich da bin, hai?“ „Hai, dass weiß ich und ich danke dir dafür. Aber jetzt lass uns doch essen, ich hab Hunger und du hast dir so viel Mühe gegeben“, lenkte er mal wieder schnell vom eigentlichen Thema ab. Kai seufzte kurz, doch wenn Ruki nicht reden wollte, dann wollte er eben nicht. Also setzte er sich ebenfalls an den Tisch und während des Essens herrschte Stille. Jedoch war diese nicht unangenehm. Im Gegenteil, beide konnten ihren Gedanken nachhängen. Abends jedoch war jeder von ihnen allein in einem der Zimmer. Ruki brauchte die Zeit um über den heutigen Tag nachzudenken. Er konnte es immer noch nicht fassen, wollte nicht wahrhaben, dass er Misugi verloren hatte. Später am Abend, Kai lag bereits im Bett und schlief, klingelte es an der Tür. Verwundert über den späten Besuch, stand Ruki von der Couch auf und ging zur Tür, öffnete diese und konnte seinen Augen nicht trauen, als er seinen Bruder vor sich stehen sah. „Mi...Misugi, was tust du hier?“, fragte er völlig perplex und überrascht, denn nie hätte er damit gerechnet. Der größere sagte nichts, trat einfach in die Wohnung ein und schloss die Tür hinter sich. Der Vocal war noch immer so durcheinander, dass er dies nicht mal richtig wahr nahm. Erst als Misugi ihn an sich drückte und ihn umarmte, realisierte er es, schlang seine Arme um den Nacken des anderen und konnte nicht anders als leise zu schluchzen. „Es tut mir leid Taka, ich war so dumm. Ich wusste nicht wie weh ich dir damit tat. Bitte verzeih mir.“, hauchte er leise und drückte seinen kleinen noch näher an sich, wollte ihn auch nicht so schnell mehr los lassen. Doch der blonde konnte nichts sagen, hielt seinen Bruder einfach nur fest umschlungen und vergrub seinen Kopf in dessen Halsbeuge, schluchzte leise weiter und endlich... endlich hatte er seinen Bruder wieder. Doch allzu lange konnte er dies nicht genießen, denn plötzlich gaben seine Beine unter ihm nach und er sackte zu Boden... zog den anderen mit sich, der ihn perplex, aber auch besorgt musterte. „Taka... was ist los? Was hast du?“, fragte er besorgt. Der andere konnte ihm jedoch nicht antworten, seine Stimme versagte. Kapitel 11: It's getting good? ------------------------------ Langsam öffnete Ruki die Augen. In seinem Kopf drehte sich alles und ihm war übel. Noch etwas verwirrt sah er sich in dem Zimmer um. Anscheinend hatte ihn jemand in sein Bett gelegt. Doch wer? Er konnte sich noch daran erinnern wie Misugi plötzlich vor seiner Tür gestanden hatte. Auch das sein Bruder sich entschuldigt hatte. Doch ab da konnte er sich an nichts mehr erinnern. Das letzte Mal, als der Vocal so einen Black Out hatte, waren Reita und er einen trinken gegangen und morgens um sechs wieder nach Hause gekommen. „Du bist ja wieder wach. Wie geht es dir, Takanori?“, fragte Misugi, der im Türrahmen stand und ihn besorgt musterte. „Ich... eigentlich ganz gut. Mir ist lediglich etwas schwindlig“, sagte er leise. „Was ist passiert?“ Misugi konnte nur mit den Schultern zucken. Er selbst war mehr als überrascht gewesen, als ihm plötzlich sein Bruder regelrecht in die Arme fiel. „Das kann ich dir nicht sagen. Du bist auf einmal zusammengebrochen und lagst in meinen Armen.“ Ruki konnte sich das nicht erklären. Er war noch nie grundlos zusammengebrochen. Vorstellen, dass es wegen den letzten Wochen war, konnte er sich ebenfalls nicht. Der Vocal war ein starker Typ und so was würde ihn nicht einfach aus der Bahn werfen. Da war er sich sicher. „Ich hab diesen Uruha angerufen und ihm gesagt was passiert ist“, holte der ältere ihn aus seinen Gedanken. „Kouyou? A- aber warum?“, kam die verwirrte Frage seitens Ruki. „Na ja, ihr seid doch zusammen und da dachte ich, dass er wissen sollte, was mit dir los ist“, antwortete Misugi verlegen und kratzte sich am Kopf. Man merkte, dass ihm das Thema etwas unangenehm war, doch er musste akzeptieren, dass der Jüngere nun mal auf Männer stand. Gerade als Ruki etwas dazusagen wollte, klingelte es an der Haustür. „Ich mach ihm auf uns lasse euch dann allein. Wenn was ist, ich bin im Wohnzimmer“, sagte er und Ruki ließ sich seufzend zurück auf das Kissen fallen. Warum musste ausgerechnet Uruha herkommen? Es war ja nicht so, dass er ihn nicht sehen wollte, doch die Situation war momentan einfach nicht die Idealste. Länger konnte er jedoch nicht darüber nachdenken, denn schon im nächsten Augenblick öffnete sich die Schlafzimmertür und ein brauner Schopf lugte hinein und sah ihn fragend an. „Komm ruhig rein. Misugi hatte mir schon gesagt, dass du kommen würdest.“ Der Gitarrist setzte sich an den Rand des Bettes, sah nach unten und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Er wusste nicht, was sie miteinander reden sollten. Sonst hatte keiner von ihnen ein Problem damit eine gemeinsame Gesprächsbasis zu finden. Auch dass sie sich beide in ihrem Schlafzimmer befanden, machte das Alles nicht unbedingt besser. Im Gegenteil, beiden merkte man die Spannung an. „Wenn du nicht willst, dass ich hier bin, dann sag es bitte. Ich möchte dir nicht auf die Nerven fallen. Aber als dein Bruder anrief und meinte du seist einfach so umgefallen, habe ich mir Sorgen um dich gemacht“, erklärte er sich. Der Kleinere sah ihn an, streckte noch etwas zögerlich seine Hand nach Uruha aus und streichelte sanft über dessen Wange. Der Größere rückte etwas näher an ihn heran, setzte sich nun direkt neben diesen und genoss die kleinen Streicheleinheiten. Gerade als er sich lösen wollte, merkte er, wie Ruki ihn enger zu sich zog. Verwundert über das Handeln des Vocals, legte Uruha seine Arme um dessen zierlichen Körper und schmiegte sich an ihn. „Taka wa-“, doch Ruki fiel ihm ins Wort. „Shh, bitte sag jetzt nichts. Lass uns das hier einfach genießen“, flüsterte er und sein Griff festigte sich etwas. Nur allzu gern ließ der Gitarrist sich das gefallen. Er lehnte sich richtig an Ruki und genoss dessen Nähe und Körperwärme, die ihm sehr gefehlt hatte. Wohlig seufzend rückte er sich etwas zurecht, sodass sie beide eine bequeme Position hatten und nun stillschweigend nebeneinander lagen. Ruki machte ihm gern etwas mehr Platz, kuschelte sich dann jedoch sofort wieder an Uruha ran, war nicht gewillt diesen wieder so schnell los zu lassen. Es herrschte ein angenehmes Schweigen zwischen ihnen und es dauerte eine ganze Weile bis einer wieder etwas sagte. Schließlich löste Uruha sich von ihm und setzte sich auf. Er sah den Vocal unter sich an und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Leise schnurrend lehnte Ruki sich gegen die warme Hand, seufzte wohlig auf und schmiegte sich wieder eng an Uruha ran. „Hmm~“, gab er von sich und war überrascht, dass er die Nähe des Braunhaarigen plötzlich so sehr suchte. Aber es war ihm egal, hauptsache dieses Gefühl blieb ihm erhalten. Uruha erging es nicht anders. Er wollte die Zeit am liebsten still stehen lassen. Es tat unheimlich gut nach langer Zeit seinem Partner wieder so nah sein zu dürfen. „Kouyou?“, fragte der Kleinere und Uruha nickte lediglich. „D- du fehlst mir“, hauchte Ruki und seine Wangen färbten sich leicht rosa. Lächelnd sah der Gitarrist ihn an. „Du mir auch Taka“, sagte er und vergrub sein Gesicht in dem weichen Schopf des Anderen, sog dessen Geruch in sich auf und endlich, nach so langer Zeit, zauberte sich ein ehrliches Lächeln auf seine Züge. Irgendwann wurden die beiden mutiger, streichelten behutsam über die weiche Haut des Anderen. Es war beinah so als wenn sie einander neu kennen lernen mussten. Und doch war es ein vertrautes Gefühl, welches beiden ziemlich gefehlt hatte. Rukis Hand wanderte über den Oberkörper Uruhas, tastete sich langsam zu dessen Lippen und er schloss seine Augen, wollte lediglich dieses Prickeln unter seinen Fingerkuppen spüren, als er diese seidig weichen Lippen berührte. Lauter kleine Blitze zuckten durch seinen Körper und er konnte sich diesen verführerischen Lippen nicht mehr entziehen. Aber es reichte ihm nicht mehr sie lediglich mit den Finger anfassen zu können, er wollte mehr. Sein Gesicht näherte sich dem Uruhas und er spürte wie sein Herz anfing wild gegen seine Brust zu schlagen. Dann, als sich ihre Lippen zu einem schüchternen Kuss trafen, dachte Ruki sein Herz würde ihm aus der Brust springen. Er hatte beinah vergessen, was für ein Gefühl es war, wenn Uruha ihn küsste, so sanft und gefühlvoll. Der anfangs sehr zurückhaltende Kuss wurde allmählich inniger und nur allzu gern gewährte der Vocal der bittenden Zunge Einlass, umgarnte sie und spielte mit ihr. Es war, als würde die Wand, die zwischen ihnen beiden stand, in sich zusammen fallen. Leise keuchte Ruki in den Kuss, genoss ihn unsagbar. Doch aus Luftmangel musste er diesen schließlich lösen. Seine Wangen hatten einen gesunden Rotton angenommen und er wusste nicht, was er dazu nun sagen sollte. Auf einer Seite hatte er Angst gehabt, Uruha wieder so nah zu sein. Doch andererseits, wo sie sich nun geküsst hatten, wollte Ruki nichts sehnlicher als den anderen wieder bei sich zu haben. „Kouyou... ich..“, fing er an, doch seine Stimme wollte nicht so wie Ruki es gern hätte. „Es ist ok. Sag nichts. Es war ein Kuss, mehr nicht“, sagte der Gitarrist und man konnte deutlich den traurigen Unterton in seiner Stimme raushören. Ruki schüttelte den Kopf. Für ihn war es mehr als lediglich ein Kuss. Dieser eine Kuss hatte ihm gezeigt, was er noch für Uruha empfand. Das er ihn noch immer liebte und dies wohl immer tun würde. „Nein, du verstehst das falsch. Es war nicht nur ein Kuss. Ich, Kouyou, ich will, dass es zwischen uns wieder so wird wie vor der Sache mit Die. Ich will dich nicht noch einmal verlieren“, sagte Ruki und Uruhas Augen weiteten sich bei dem Gehörten. Er konnte das nicht so schnell realisieren, dass Ruki ihn wirklich zurück haben wollte. Ihn, der dem Blonden so viel Leid zugefügt hatte. Ruki wollte ihn wirklich zurück. Am liebsten würde er laut schreien vor Freude, doch er hielt sich besser zurück, lächelte den Kleineren dafür jedoch an. „Heißt das, wir sind wieder...also es ist jetzt wieder alles in Ordnung zwischen uns?“ „Ja. Ich kann es zwar nicht vergessen, aber ich kann dir verzeihen und das tue ich“. Uruha konnte es nicht fassen. Vor ein paar Tagen noch dachte er, dass sie sich wohlmöglich doch trennten, weil Ruki ihm nicht verzeihen konnte. Doch nun sollten all diese Gedanken umsonst gewesen sein. Sein Partner hatte ihm gesagt, dass er ihn wiederhaben wollte. Was Besseres konnte Uruha doch gar nicht passieren. Stürmisch zog er Ruki zu sich, war nicht gewillt diesen je wieder los zu lassen. „Kouyou, du erwürgst mich fast“, brachte der Vocal keuchend hervor und war froh, als sich der Griff um ihn etwas lockerte und er wieder befreit atmen konnte. „Ich danke dir, Taka. Dafür, dass du mir noch eine Chance gibst. Ich werde sie zu nutzen wissen und dir nie wieder wehtun, dass verspreche ich dir“, flüsterte er leise in das Ohr seines Partners. Vor sich hin lächelnd ließ Ruki sich kraulen, tat nichts weiter außer dies zu genießen und die Aufmerksamkeit Uruhas zu haben. Beide beschlossen sie, dass so etwas nie wieder passieren sollte, was sie vielleicht auseinanderbringen würde. Auch wenn Ruki den Seitensprung nicht so schnell vergessen würde, so konnte er ihm jedoch verzeihen, denn er liebte Uruha einfach viel zu sehr, als dass er ihn verlieren würde wollen. Ruki hob das Kinn des Brünetten an, sah in dessen braune Rehaugen. „Ich lie-“, doch er konnte die Worte nich aussprechen, als plötzlich Misugi ins Zimmer gestürmt kam. „Entschuldigt die Störung, aber euer Leader, Kai, er liegt im Krankenhaus in der Notaufnahme“, sagte er und die anderen zwei sprangen sofort auf. „Was ist mit ihm? Was ist passiert? Wie geht es ihm?“, wollte Ruki natürlich sofort wissen. „Das weiß ich nicht. Dieser Aoi hat eben angerufen und meinte ich solle euch sofort Bescheid geben, dass Kai im Krankenhaus eingeliefert wurde. Mehr hat er mir am Telefon auch nicht gesagt. Er klang ziemlich besorgt. Muss wohl ernst sein.“ „Wir fahren sofort hin“, sagte Uruha und zog Ruki mit sich in den Flur, Schnell zogen sie sich ihre Jacke und Schuhe an und machten sich dann auf den schnellstmöglichen Weg zu Kai. Nichts ahnend wie ernst es wirklich um ihn stand. Kapitel 12: The End? -------------------- The End... Die weißen kahlen Wände und die Wanduhr, die regelmäßig im Takt tickte, machten Reita beinah wahnsinnig. Seit er Kai hierher gebracht hatte, schien die Zeit still zu stehen. Keiner der Schwestern oder Ärzte konnten ihm sagen, was mit Kai los war. Es selbst war nicht weniger geschockt gewesen, als Kai plötzlich über Schmerzen geklagt hatte und dann einfach in sich zusammengesackt ist. Dabei hatte der Tag doch gar nicht mal so schlecht angefangen. Flashback Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen befand Reita sich auf dem Weg zu Kai. Sie wollten den Tag gemeinsam verbringen und der Bassist hatte sich vorgenommen, Kai nicht länger vorzuenthalten, was er für ihn empfand. Reita war nicht der Typ, der feige war, dass ganz sicher nicht. Doch wenn es darum ging über die eigenen Gefühle zu reden, zog er sich lieber zurück und schwieg. Bei Kai jedoch war das etwas anderes. Die Gefühle zu dem Leader wurden immer stärker. Anfangs hatte Reita sich das nur einreden wollen, dass er Kai lediglich attraktiv fand, was ja im Prinzip auch nicht verwerflich war. Mit der Zeit jedoch blieb es nicht nur bei den visuellen Reizen des Drummers. Immer wieder kamen neue Aspekte hinzu. Kais Lächeln, seine Art wie er andere immer aufheiterte, einfach alles an dem Leader verzauberte Reita einfach, sodass er nicht mehr wusste, was er denken sollte. Nur sein Herz wollte nicht so wie sein Kopf. Dieser riet ihm, die kleine Schwärmerei zu vergessen. Er stand nicht auf Kerle, das hatte er nie und das würde er auch nie tun. Irgendwann musste Reita aber einsehen, dass er sich etwas vormachte. Reita wollte Kai. Er wollte ihn streicheln, küssen und bei ihm sein, wenn er am Morgen aufwachte. Aber er war nicht schwul. Nein. Er stand lediglich auf Kai. Das dieser ebenfalls ein Kerl war, ließ er getrost unter den Tisch fallen. Bisher fand der Bassist aber nie den Mut Kai seine Gefühle zu gestehen. Jedes Mal machte er einen Rückzieher, selbst wenn die Situation noch so passend gewesen wäre. Er hatte sich fest vorgenommen, dass er dieses Mal keinen Rückzieher machen würde. Als er allerdings vor der Tür stand, war Reita drauf und dran wieder umzudrehen und nach Hause zu fahren. „Sei kein Feigling. Sonst hast du auch immer so eine große Klappe“, mahnte er sich selbst und betätigte dann die Klingel, wartete bis jemand die Tür öffnete. Es dauerte einen Moment bis die Tür aufging und ein fast nackter Kai stand vor ihm. Lediglich ein Handtuch bedeckte das Nötigste. Reitas Augen weiteten sich bei dem Anblick und er musste stark an sich halten, um Kai nicht regelrecht anzustarren. „Aki, du bist recht früh. Komm doch rein“, bat Kai ihn fröhlich herein und beide gingen ins Wohnzimmer. „Setz dich schon mal, ich zieh mir nur schnell was an“, sagte er und verschwand dann im angrenzenden Schlafzimmer. Nervös starrte Reita auf seine Hände, die er im Schoß vergraben hatte. Der Anblick von Kai ging ihm gerade nicht wirklich aus dem Kopf. Zwar hatte er schon wesentlich mehr von dem Drummer gesehen, doch die momentane Situation, in der er sich befand, machte das alles nicht einfacher. Wenige Minuten später kam Kai, diesmal vollständig angezogen und mit seinem typischen Grinsen im Gesicht wieder. „Also, was wollen wir heute machen? Schon eine Idee?“ „Naja, ich dachte mit, dass wir heute Abend vielleicht in eine Bar Billard spielen gehen könnten?“ Kai überlegte kurz und nickte schließlich zur Bestätigung und sie beide verbrachten die restliche Zeit damit, sich über Gott und die Welt zu unterhalten. Reita genoss dieses Zusammensein mit dem Drummer sehr, da sie wirklich ungezwungen miteinander umgehen konnten. „Sag mal, glaubst du, dass sich das mit Taka und Kouyou wieder gibt?“, fragte der Bassist. „Hm, ich denke schon. Ich meine, die beiden lieben sich und auch wenn Kouyou Mist gebaut hat, Taka liebt ihn. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Findest du nicht?“ Reita nickt und oberlegte kurz wie er das Thema auf sie beide lenken konnte ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. „Hauptsache die beiden werden wieder glücklich zusammen.“ „Das werden sie. Davon bin ich überzeugt. Wenigstens sind die beiden dann glücklich“, seufzte der Drummer traurig auf. „Wie meinst du das?“ „Huh? Nein, vergiss es einfach. Ich hab nur laut gedacht“, sagte Kai und versuchte zu grinsen. „Wenn du was hast, Yutaka, dann kannst du mit mir darüber reden. Ich bin immer für dich da.“ Doch Kai wiegelte dies nur ab, stand auf und wollte kurz in die Küche gehen, als er plötzlich schwankte und sich an der Couchlehne festhalten musste. Sofort war Reita bei ihm und stützte ihn. „Was ist? Geht’s dir nicht gut? Ist dir übel?“, fragte er nach und setzte Kai vorsichtig auf die Couch. „Es ist komisch. Mir wurde auf einmal schwarz vor Augen und ich fühle mich als würde man mir die Luft abschnüren.“ Das ihm das vor kurzem schonmal passiert war, erzählte er ihm nicht. Dennoch machte Reita sich auch so Sorgen. Denn sehr gesund sah der Leader wirklich nicht aus, wenn er ihn genauer ansah. „Los, schnapp dir deine Sachen, ihr fahr dich zum Arzt“, sagte er kurz entschlossen und erhob sich. Kai nickte lediglich und wollte aufstehen um sich anzuziehen, als ihm die Beine wegknickten und er auf den Boden fiel. Der Bassist eilte sofort zu ihm und half ihm hoch. Kai zitterte am ganzen Leib und bekam nur schwer Luft. „Aki, ich... krieg kaum Luft“, brachte er hechelnd hervor und Reita ging sofort zum Telefon um den Notarzt zu rufen. „Nicht aufregen, ja?.. Und versuch ruhig weiter zu atmen. Der Arzt ist gleich da“, versuchte er Kai und auch ein wenig sich selbst zu beruhigen. Es kam beiden wie eine kleine Ewigkeit vor bis es endlich an der Tür klingelte und der Arzt vor ihm stand. Reita brachte ihn zu Kai und sofort wurde er von den anderen beiden Sanitätern zur Seite geschoben. Man konnte nicht viel sehen und je länger sie an Kai beschäftigt waren, umso nervöser und besorgter wurde Reita. Als dann noch das Wort „Luftröhrenschnitt“ fiel, glaubte Reita den Boden unter den Füßen zu verlieren. Flashback Ende Selbstverständlich fuhr Reita mit ins Krankenhaus. Er würde nicht von Kais Seite weichen. Vor ein paar Minuten hatte er versucht Aoi und die anderen Zwei zu erreichen. Doch schon als er Aoi mitteilte das Kai im Krankenhaus lag, merkte er, wie seine Stimme ihm den Dienst versagen wollte. Der Schwarzhaarige hatte ihm jedoch gesagt, dass er Ruki und Uruha anrufen und ihnen Bescheid geben würde. Nun saßen sie hier, alle vier und keiner wusste, was mit Kai war. Sie machten sich Sorgen und hofften, dass alles gut gehen würde. Nach schier endlos langer Zeit kam endlich ein Arzt zu ihnen. Keiner konnte aus dessen Gesichtsausdruck auch nur irgendetwas herauslesen. „Sie gehören alle vier zusammen?“, fragte er und alle nickten gleichzeitig. „Wie geht es ihm?“, kam sofort die wichtigste Frage, die allen auf der Seele lag. „Sein Zustand ist den Umständen entsprechend. Allerdings müssen wir abwarten, was in der Nacht geschieht. Wenn er die schafft, dann hat ihr Freund das Schlimmste überstanden.“ Reitas Augen weiteten sich bei den Worten des Arztes. Nein, Kai würde nicht sterben. Dafür war ihr Leader eine zu starke Persönlichkeit. „Was ist eigentlich mit ihm?“, fragte Aoi. „Er wurde vergiftet. Der Notarzt musste vor Ort einen Luftröhrenschnitt durchführen, damit er wieder atmen konnte. Wir haben ebenfalls eine Blutprobe in unsere Toxikologische Abteilung gegeben, aber vor morgen Mittag können wir keine Ergebnisse erwarten.“ Richtig fassen konnte es niemand von ihnen. Warum sollte jemand Kai vergiften wollen? Der Drummer hatte niemandem etwas getan. Doch darüber konnten sie sich auch später noch genug Gedanken machen. „Können wir zu ihm?“ Der Arzt jedoch schüttelte den Kopf. „Er ist noch zu geschwächt, als dass er Besuch empfangen könnte.“ „Kann wenigstens einer von uns zu ihm? Auch wirklich nur ganz kurz?“, fragte Reita. Er musste Kai unbedingt sehen. „Na gut, einer von Ihnen. Aber nicht länger als zehn Minuten, verstanden?“ Zustimmend nickte Reita und ging dann in das Krankenzimmer. Es war kein schöner Anblick, den er geboten bekam. Kai wie an den ganzen Schläuchen hing und die Geräte vor sich hin piepten. Das war fast zu viel für ihn. Doch er straffte die Schultern und zögerlich trat er näher, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Was machst du nur für Sachen, Yutaka? Weißt du eigentlich, was für einen Schrecken du mir eingejagt hast?“ Natürlich kam keine Antwort. Reita streichelte sacht über Kais Handrücken. Er wollte nicht, dass dem Anderen etwas passierte. „Werd schnell wieder gesund, ja? Ich hab dir nämlich noch was Wichtiges zu sagen.“ Kürz überlegte der Bassist, ob er es tun sollte. Ob er Kai küssen sollte. Eigentlich durfte er es nicht. Doch Reita wünschte es sich so sehr. Es war nur ein einfacher, kleiner Kuss. Wenigstens einmal wollte er diese Lippen auf seinen spüren, auch wenn es in so einer Situation wohl egoistisches Denken war. Gerade als sich ihre Lippen beinah berührten und er den warmen Atem Kais auf seiner Wange spürte, setzte plötzlich der Herzschlag des Drummer aus. Geschockt torkelte Reita ein paar Schritte zurück und bevor er realisieren konnte, was passierte, wurde er von Schwestern aus dem Zimmer geschoben. Nur durch die halboffene Jalousie bekamen sie alle mit, was in den Zimmer vor sich ging. Doch auch ohne diese Bilder wussten sie, was dort drinnen wohl gerade geschah. Reita konnte den Blick nicht abwenden. Er starrte regelrecht auf die grüne, durchgehende Linie, die ein dauerhaftes Piepen von sich gab. Die Ärzte versuchten seit nun mehr als zehn Minuten den Drummer wieder zu beleben. Bisher jedoch zeigte dessen Körper keinerlei Reaktionen. Nein, dass konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Kai konnte doch nicht einfach so sterben und sie alle allein lassen. Vor allem doch ihn nicht. Reita konnte es nicht fassen und als die Ärzte mit einem mitleidigem Blick zu ihm sahen und den Kopf schüttelten, brach in dem sonst so äußerlich gefühlskalten Bassisten ein Damm. Seine Augen füllten sich mit Tränen und als ihn jemand an der Schulter packte, es war Uruha, stieß er diesen von sich und rannte weg. Er musste raus von hier. Einfach weg von dem Krankenhaus. Er hatte zwar keine Ahnung wohin, aber das war wohl jetzt auch egal. Man hatte ihm mit einem Schlag das Wichtigste im Leben genommen und niemand brachte ihm Kai zurück. Oder doch? Kapitel 13: Final Chapter ------------------------- Reita wusste nicht wo er sich befand. Nach dem er überstürzt aus dem Krankenhaus geflüchtet ist, trugen ihn seine Beine hinfort, weg von dem Ereignis was sich vor einigen Momenten abgespielt hatte. Er konnte es nicht fassen, wollte es nicht begreifen dass Kai wirklich tot war. Der Drummer war doch immer so stark und Reita war es unbegreiflich das er nun nicht mehr da war. Immer weiter lief er, landete letzten Endes an seinem und Kais Lieblingsplatz; dem Park. Dort hatten sie einige schöne Stunden verbracht, über alltägliche Dinge geredet oder einfach in den Himmel gestarrt und das Beieinandersein genossen. Sollte das alles wirklich nun vorbei sein? Würde Kai nie wieder kommen? Reita schüttelte hastig den Kopf, nein, er bildete sich das alles nur ein. Kai war nicht gestorben und er würde wahrscheinlich gleich in seinem Bett aufwachen und über den Mist, den er sich hier gerade zusammenträumte, lachen. Doch eine, ihm sehr bekannte Stimme, holte ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn nach oben schauen. „Na, warum heulst du hier rum wie ein kleines Kind? Hat dir jemand dein Spielzeug weggenommen und es kaputt gemacht?“ höhnte Die und Reitas Gesicht wurde wutverzerrt. Das hatte ihm gerade noch gefehlt das dieser Kerl hier noch auftauchte. Grummelnd stand er auf, wollte an dem rothaarigen vorbeigehen, doch dieser hielt ihn am Ärmel fest. „Moment noch. Hat dieser kleine Zwerg endlich eingesehen das er die Finger von Uruha lassen soll?“ fragte er und sah Reita herausfordernd an. „Halt einfach die Fresse und verpiss dich aus unserem Leben“, fauchte er ihm entgegen, doch beinah sofort wurde ihm wieder klar, dass jemand in ihrem Leben nun fehlte. Sich auf die Lippe beißend, sah er nach unten auf den Boden, wollte nicht das der andere seinen Schmerz sah und ihn womöglich noch auslachte. Auch wenn ihm das beinah egal wäre. Irgendwie war ihm nun alles egal geworden. Die jedoch ließ sich nicht so leicht abschütteln und redete weiter auf den Bassisten ein, bis diesem der Kragen platzte und er diesen am Kragen packte, gegen einen Baum drückte und ihn anfunkelte. „Noch ein falsches Wort..“, wollte er gerade sagen als Die sich wehrte und Reitas Arm abschüttelte. „Dann was? Willst du mir die Fresse polieren oder wie? Ich an deiner Stelle wäre da vorsichtiger, sonst passiert dir das gleiche wie deinen beiden Freunden“, rutschte es ihm raus und seine Augen weiteten sich. Reita brauchte einige Momente um das eben gesagt zu verarbeiten. Was meinte Die damit? Dieser wollte sich gerade aus dem Staub machen als Reita ihn wieder packte und dieses Mal mit etwas mehr Nachdruck gegen den Baum drückte. „Raus mit der Sprache. Was meinst du damit?“ beharrte er und Die konnte ihm nicht mehr ausweichen. Um seinen Worten etwas Nachdruck zu geben, rüttelte er etwas heftiger an Dies Schultern und dieser sah auf den Boden. „Ich...“, sagte er und kaute nervös auf seiner Lippe rum. Wenn er dem anderen sagte was er mit Kai und Ruki gemacht hatte, dann konnte er sich auch gleich einsargen lassen. „Ich hab... den beiden Gift untergemischt damit ich sie los werde. Ich wollte Uruha für mich haben“, nuschelte er leise und in Reita fügten sich allmählich die Bilder zusammen. Kais erster Zusammenbruch, dass ganze machte nun Sinn. Ohne großartig darüber nachzudenken, holte Reita einmal aus und schlug Die mitten in den Magen. Der rothaarige stützte sich keuchend als ihn der Schlag unerwartet traf. Doch lange hatte er keine Möglichkeit sich zu erholen, denn da traf ihn der nächste Schlag von dem anderen. Dieses Mal jedoch landete Reitas Faust nicht im Magen des anderen sondern in dessen Gesicht. Reitas Wut lud sich in diesem Moment aus und da Die die Ursache für alles war, fand er es nur gerecht wenn dieser nun hinhalten musste. Er konnte sich nicht mehr zusammenreißen, wollte es auch gar nicht. Er wollte sich rächen, dafür das Kai wegen diesem Kerl tot war. Immer wieder fand seine Faust den Weg in das Gesicht des anderen Gitarristen und erst, als dieser röchelnd und stöhnend am Boden lag, ließ er von diesem ab. Seine Hand tat ihm weh, doch das störte den Bassisten nicht im geringsten. Das was Die abgezogen hatte, verdiente noch viel schlimmeres, doch Reita beließ es dabei ihn einfach dort liegen zu lassen. „Lauf mir noch einmal über den Weg und es wird dein letzter gewesen sein“, knurrte er diesem entgegen bevor er verschwand. Das durfte alles nicht wahr sein. Er konnte Kai doch nicht einfach wegen der Dummheit eines anderen verloren haben. Lange Zeit darüber nachzudenken hatte er jedoch nicht, denn er musste den anderen sagen was los war, dass war er ihnen schuldig. Also machte Reita sich wieder auf den Weg ins Krankenhaus, stoppte jedoch als er vor dem gläsernen Eingang stand. So schwer konnte es ja nun nicht sein und Reita schüttelte den Kopf, ging durch die Drehtüre und auf die Station auf der die anderen wahrscheinlich noch sein würden. Er sollte recht behalten, denn die anderen drei standen noch immer vor dem Zimmer und starrten wie gebannt auf die Scheibe durch die sie in das Krankenzimmer schauen konnten. „Jungs?“ fragte er vorsichtig und alle sahen sofort zu ihm. Aoi war der erste die bei dem Bassisten war und diesen in den Arm nahm. „Aki, Yutaka... er, er ist..“ „Ich weiß“, sagte Reita und musste stark an sich halten um die Tränen nicht laufen zu lassen. Er wollte keine Schwäche zeigen, dass hatte er noch nie getan. „Nein, du verstehst das falsch. Yutaka lebt. Als du weg warst haben die Ärzte es noch mal versucht und die Reanimation hat funktioniert. Sein Herz hat wieder angefangen zu schlagen“, sagte der schwarzhaarige und Reita glaubte sich verhört zu haben. Sofort stürzte er zu dem Zimmer, riss die Tür förmlich auf um sich selbst davon zu überzeugen das die Worte Aois keine Lüge waren. Sofort erblickte er den schmalen Körper des Drummers und zu seiner Verwunderung, schlug dessen Herz und die Maschinen, an die er angeschlossen worden war, gaben leise piepende Geräusche von sich. Die Stille im Raum, die lediglich durch die Gerätschaften unterbrochen wurde, war angenehm und man hörte regelrecht den Stein der Reita vom Herzen gefallen war. Reita setzte sich an den Rand des Bettes, ergriff Kais Hand und nahm diese in die eigene, streichelte sanft über dessen Handrücken. Am liebsten würde er sofort mit Kai reden, doch es ging nicht und das war ihm auch bewusst. Doch er wollte wenigstens für ein paar Augenblicke mit dem Leader alleine sein. „Yutaka, jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein. Ich dachte wirklich das ich dich verloren hätte“, flüsterte er leise und merkte gar nicht das Kai die Augen leicht geöffnet hatte. Noch immer streichelte er Kais Hand und sah auf das weiße, sterile Bettlaken. Seine Gedanken drehten sich nur darum, dass Kai schnellstmöglich wieder gesund wurde. Der Rest konnte warten. Jetzt zählte nur der Drummer für Reita. Ohne das er es mitbekam, rollten kleine Träne seine Wange hinunter und perlten auf seine und Kais Hand. Erst als er plötzlich spürte wie jemand seine Hand griff und diese zu sich zog, hob er den Blick und sah in die braunen Augen Kais. Reita konnte es nicht fassen, sah ihn entgeistert an und brachte keinen Ton raus. Doch das war auch nicht nötig. Ihrer beider Blicke sagten mehr als Worte und Kai lächelte, zwar schwach, aber immerhin lächelte er. „Aki~“ flüsterte Kai leise und angesprochener setzte sich sofort auf und beugte sich näher zu ihm. „Nicht, überanstreng dich nicht. Wir können später reden“, antwortete er, doch der Drummer schüttelte nur mit dem Kopf. „Es hat lange genug gedauert, jetzt will ich nicht mehr warten.“ Ganz schlau aus Kais Worten wurde der blonde nicht. Was meinte er damit? Reita konnte sich keinen Reim aus dessen Worte machen und das merkte Kai wohl, denn sein Grinsen wurde noch etwas breiter. „Irgendwie.. war mir klar das du nicht aus den Knick kommen würdest, Aki. Warum hast du so lange gewartet, huh?“ fragte er. „Was, was meinst du? Womit habe ich so lange gewartet?“ Kai schnippte mit seinem Zeigefinger gegen die Stirn des Bassisten. „Du bist eine Nuss. Denkst du ich hätte nie gemerkt wie du mich ansiehst? Oder dein Verhalten mir gegenüber? Denkst du nicht das ich nicht gemerkt habe das du in mich verliebt bist“, sagte er und Reitas Augen weiteten sich als er die Worte verarbeitet hatte. War es so offensichtlich? Hätte er es früher sage sollen? Doch ihm blieb keine Zeit darüber weiter nach zu denken, denn zwei Arme schlangen sich um seinen Nacken und zogen ihn an einen warmen Körper. Er spürte den warmen Atem Kais an seinem Ohr und er wurde nervös, sehr nervös. „Da du es ja nicht schaffst, mache ich eben den Anfang“, hauchte er leise und knabberte einmal kurz an Reitas Ohrläppchen. „Ich liebe dich auch, du Baka.“ Bei diesen Worten glaubte Reita das sein Herz aussetzen würde. War dies wirklich wahr? Kai liebte ihn? IHN? Wirklich ihn? Um Gewissheit zu bekommen, sah er ihn an und konnte in dessen Augen die Antwort bereits lesen. Nun war es an ihm sich endlich einen Ruck zu geben. „Ich.. ich liebe dich auch“, sagte er und ihre Gesichter näherten sich langsam, stoppten kurz und dann konnte Reita zum ersten Mal die süßen, weichen Lippen des Drummer auf seinen spüren und schon jetzt war ihm klar, dass er süchtig davon werden würde. Kai seufzte wohlig in den Kuss und auch wenn er etwas erschöpft war, so wollte er das hier genießen und einfach glücklich sein. Nach all dem Stress in der letzten Zeit, tat es gut das wohl endlich jeder in der Band wieder glücklich war, mit dem Partner den er liebte. Sie lösten lächelnd den Kuss und Reita war erleichtert, unendlich erleichtert das Kai bei ihm war und ab sofort würde er auf diesen aufpassen. Epilog: Epilog -------------- Epilog Es waren nun schon knappe zwei Monate vergangen seitdem Kai aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Der Drummer hatte sich wieder vollständig erholt und nun genoss er das Zusammensein mit Reita. An dem Tag als dieser ihm seine Liebe gestand, wusste Kai nicht, ob er dies vielleicht nicht doch nur träumte oder ob es Wirklichkeit war und ihm nun endlich das Glück zuteil wurde, was er sich schon lange gewünscht hatte. Nun hatte er alles, was er wollte und Kai genoss es in vollen Zügen. Gerade war Reita wieder bei ihm und sie beide saßen gemütlich auf der Couch. Der Leader hatte gekocht und auch wenn Reita es ungern zugab, sein Essen schmeckte um einiges besser als das, was er sich zusammenbraute. „Akira?“, holte Kai ihn aus seinen Gedanken und schmiegte sich an seine Seite. „Hm? Was?“, antwortete er und fing sich ein Knuffen in die Rippen ein. „Hör mir doch mal gefälligst zu!“ Reita lachte nur. Kai mochte diesen Umgang zwischen ihnen. Es war einfach schön den Bassisten um sich zu haben und Zeit mit ihm zu verbringen. Er wusste, dass er den Anderen nicht mehr hergeben würde, soviel stand für ihn fest. Reita zog ihn zu sich auf den Schoß und kraulte seinen Rücken. Leise schnurrte der Drummer auf und verschränkte seine Arme hinter dem Nacken des Blonden, hauchte diesem einen leichten Kuss auf die weichen Lippen. „Was die anderen Zwei wohl gerade machen?“, fragte Kai und fuhr den Nacken des Anderen entlang, koste über dessen warme Haut. Kurz musste Reita auflachen, als er das hörte. „Das fragst du noch? Die werden sicher nicht das machen, was wir tun. Ich denke eher, dass sie sich irgendwo miteinander vergnügen. Vielleicht auf dem Küchentisch?“, sagte er und Kai wurde unweigerlich rot bei dem Gedanken daran. Nicht das sie beide noch keinen Sex miteinander hatten, aber im Gegensatz zu den anderen Beiden mussten sie ihre Sexualität nicht so öffentlich ausleben. „So lange sie beide wieder zusammen sind. Lass sie doch“, sagte Kai und bettete seine Lippen erneut auf Reitas, versank mit ihm in einem innigen Kuss und vergaß alles um sich herum. Für ihn zählte nur einzig und allein Reita und das sie beide zusammen gehörten. * * * Ruki lag, noch immer schnell atmend, an der Brust seines Partners. Sie hatten sich beide ziemlich verausgabt gehabt. Nachdem sie gehört hatten, dass Die für das, was er getan hatte verurteilt wurde und seine gerechte Strafe bekommen hatte, waren die beiden noch glücklicher miteinander. Man hatte Die festgenommen und in seiner Wohnung Überreste eines tödlichen Giftes gefunden. Es war das gleiche Gift, welches man in Kais Blutprobe gefunden hatte und dies war es auch, was Die überführt hatte. Man hatte auch Ruki untersucht und auch bei ihm Spuren gefunden. Uruha hatte sich riesen Sorgen gemacht und war heilfroh gewesen, als man ihnen versicherte, das dem Kleinen nichts fehlte. Sonst wäre Uruha dem anderen Gitarristen an die Gurgel gegangen. Ruki merkte, dass sein Partner über etwas nachgrübelte und stupste ihn an. „Über was machst du dir Gedanken?“ „Das, was in den letzten Wochen passierte, das war alles so viel. Beinah hätten wir Kai verloren. Zwischen uns gab es auch nur Probleme. Und alles ist meine Schuld“, sagte er leise, kaum hörbar. Doch Ruki verstand die Worte. Jedes einzelne und er schüttelte nur den Kopf, kuschelte sich ganz dicht an den Größeren. „Kouyou, lass es sein. Es bringt nichts mehr. Was passiert ist, kann niemand mehr ändern. Auch wenn es keine schöne Zeit war, für niemanden von uns. Aber es hat auch gezeigt, wie nah wir uns stehen“, kam es über die Lippen des Vocal. Seufzend lehnte Uruha sich in die Streicheleinheiten die der Kleinere ihm schenkte. Er hielt ihn fest in seinen Armen, wollte ihn nicht mehr hergeben müssen. Beinah hätte er ihn schon mal verloren. Er würde diese zweite Chance zu nutzen wissen und den Anderen nicht noch einmal enttäuschen und ihm wehtun. „Ich liebe dich“, sagte er leise, sah Ruki dabei in die schönen braunen Augen und lächelte. Das war alles was er zum glücklich sein brauchte. Mehr wollte der Gitarrist nicht. „Ich dich auch und jetzt zeig mir wie sehr du mich liebst“, raunte dieser und beide fanden zu einem Kuss zusammen, zeigten sich wie sehr sie den jeweils anderen brauchten. Nichts würde sich je wieder zwischen sie drängen können, da könne kommen was oder wer wollte. _________________________________________________________________________________ Sooo... nach über einem Jahr ist es vorbei. Am Schluss wollte ich mich noch einmal bei allen bedanken die immer fleißig Kommis geschrieben haben. Das hat mich gefreut und angespornt. Doch mein größter Dank gilt meinem Drill-Instructor, yukken. Auf diesem Wege wollt ich mich auch noch mal bei dir bedanken. Dafür das wir die FF zusammen geschrieben haben und du mich immer in den Hintern getreten hast als ich nicht so wollte. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit dir zu schreiben und ich freu mich auf die nächste Zusammenarbeit. Und JA.... diese FF wurde von ZWEI Leuten geschrieben. Das noch am Rande :P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)