Von Liebe und mehr von Terra-gamy (Kap. 15 On) ================================================================================ Kapitel 7: Der nächste Morgen ----------------------------- Nur wenig Schlaf konnte Ryo in dieser Nacht finden. Das Stroh raschelte bei jeder Bewegung und piekste ihn, so dass er mürrisch und müde mit der Sonne aufstand. Durch ein kleines Fenster erhellte sie den Heuboden mit ihren goldenen Strahlen. Es war noch recht früh. Weder Hahn noch Gans hatten den frühen Tag begrüßt. Möglichst leise schlich sich Ryo aus der Ecke, in der sie schliefen zum Fenster. Immer darauf bedacht möglichst kein Geräusch zu erzeugen, das Kita wecken könne. Doch dieser ließ sich von keines der Geräusche, die Ryo auf seinem Weg verursachte in seinem Schlaf stören. Vor dem Fenster machte er es sich auf einem der Heuballen, den er sich zurecht gerückt hatte, bequem und beobachtete, wie das Dorf aus seinem Schlaf erwachte. Er sah, wie eine Katze über die Straße lief, die auf der anderen Seite einen Buckel machte, bevor sie um die Ecke des gegenüberliegenden Haus verschwand. Die Kirchturmuhr fing aus geringer Entfernung anzuläuten und der Milchmann fuhr mit seinem Wagen aufs Grundstück und stellte eine Kanne frischer Milch vor die Tür, die wenige Minuten später ins Haus geholt wurde. Ryo fühlte sich, wie in eine vergangen Zeit versetzt. Kannte er doch Milch nur aus dem Supermarkt. Es war als hätte jemand vor einer ganzen Weile einfach die Zeit eingefangen, mit allen Vor- und Nachteilen, die so ein Stillstand brachte. So verweilte er eine ganze Weile am Fenster, ohne die Zeit wahrzunehmen und ohne zu bemerken, dass Kita schon seit geraumer Zeit nicht mehr schlief, sondern ihn aus seiner dunklen Ecke beobachtete. Ein Klopfen gegen die Luke ließ beide aus ihrer Welt aufschrecken, zurück in die Realität. „Frühstück ist fertig“, ertönte die Stimme von Kitas Mutter. „Wenn ihr euch nicht beeilt müsst ihr ohne Frühstück zur Messe“, setzte sie hinten dran, als vom Heuboden keine Antwort kam. Wenige Minuten später saßen sie am Frühstückstisch. Die Milchkanne, die der Milchmann vorhin vor die Tür gestellt hatte, stand in einer Ecke der Küche und eine Karaffe mit Milch stand auf dem Tisch. Großzügig schenkte Kitas Mutter die frische Milch in die Gläser der beiden Jungen. Kita behauptete immer, dass die Milch das einzige wäre, was er im Internat vermisse, doch Ryo war da nach dem ersten Schluck anderer Meinung. Er fand sie schmeckte scheußlich. Die Milch schmeckte um Weiten schlechter, als manch andere Dinge die er bisher probiert hatte. Dementsprechend verzog er das Gesicht, als er das Glas in einem Zug leerte. „Ist dir schlecht?“ fragte darauf prompt Kitas Mutter. Verneinend schüttelte er den Kopf. Zufrieden nickte Kitas Mutter. „Auf die Messe wollen wir auch nicht verzichten“. Dann erhob sie sich vom Tisch und wand sich den Herd zu, um die gekochten Eier aus dem Wasser zu nehmen. Kita, der das Ganze beobachtete hatte konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, da er wusste, dass frische Kuhmilch gewöhnungsbedürftig war. Kitas Mutter stellte jedem ein Ei hin und Ryo musste feststellen, dass sie zwar kleiner waren, als die aus dem Internat, aber, sie schmeckten genauso gut. Kaum hatten sie fertig gefrühstückt wurden sie schon wieder zur Eile genötigt um ja pünktlich zur Messe zu kommen. „Trödel nicht so!“, herrschten Kitas Eltern ihren Sohn an, als er kurz stehen geblieben war um seine Schuhe zu binden. Dabei hatten sie noch genug Zeit, da die Kirche nur etwa 10 Minuten zu Fuß vom Haus entfernt war. Als sie wenige Minuten später bei der Kirche ankamen, waren die Bänke schon gut gefüllt. Aus einer der vorderen Reihen winkte Marleen sie zu sich. Im Gegensatz zu seinen Eltern war Kita nicht davon begeistert, neben Marleen in den ersten Reihen zu sitzen. Am Liebsten hätte er sich mit Ryo in die hinterste Ecke verzogen. Lange mussten sie nicht warten, bis der Pfarrer die Kirche betrat und die Messe eröffnete. Schon kurz nach Beginn verfielen Ryo und Kita in einem komatösen Zustand, sodass sie die Predigt gar nicht zu ihnen durchdrang. So bemerkte auch keiner von Beiden, dass die Messe bereits zu Ende war und die Kirche sich leerte und sie die Einzigen waren, die noch saßen. „Kommt ihr?“, rief Marleen vom Eingang. Ein paar mal blinzelten sie, bevor sie sich verwirrt anblickten und zum Ausgang trottelten. Dort standen auch Kitas Eltern, die ihn mit strengen Gesichtern musterten. „Kita“, fing seine Mutter auch gleich an. „Du wirst mit deinem Gast Marleen nach Hause begleiten und danach direkt nach Hause kommen. Wir haben etwas Wichtiges mit dir zu besprechen“. Ein bisschen kurz^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)