Sieh nicht zurück! von Korimu (Oto-Gakure siegt) ================================================================================ Kapitel 8: Leben ---------------- Eine kleine Wolke verdeckte den Mond. Dunkelheit herrschte über der Ebene, die sich an einen großen Wald anschloss. In der Ferne leuchtete der Sand der Wüste. Knapp vor dem Wald glitzerten die Lichter eines kleinen Dorfes. Leise Schritte waren zu hören. Hier und da wurden sie von einem Rascheln oder Knacken begleitet, ehe sie schließlich stoppten. Zwei große Augen blickten erstaunt an der Gestalt herauf, die vor ihnen stand. „Hast du meinen Papa gesehen?“ Fragte eine zarte Kinderstimme. Doch die Antwort blieb aus. Der kleine Junge ging näher an den großen Mann vor ihm heran und zupfte ihn am Shirt. „Papa wollte nur kurz in den Wald, weil er etwas gehört hat. Aber er ist nicht zurückgekommen. Ich wollte ihn suchen, aber jetzt habe ich mich verlaufen.“ Leise fing der Junge zu schluchzen an. „Kannst du mir helfen, ihn zu finden?“ Er drückte sich an die Person vor ihm, die plötzlich zurückschreckte. Verwundert sah der Junge auf. Tränen glitzerten in seinen großen Augen. Die Gestalt vor ihm fing an zu zittern. „Was hast du denn?“ Der Junge rieb sich die Tränen aus den Augen und ging einen Schritt auf den jungen Mann zu. „Bitte, bitte, hilf mir!“ Wieder trat die dunkle Gestalt einen Schritt zurück. Noch immer zitterte sie. Der Junge blieb verwundert stehen. Ein kleines Loch in der Wolke gab den Mond für einen kurzen Augenblick preis und sein helles Licht schien durch die Baumwipfel auf die beiden Gestalten im Wald. Der Junge erstarrte. Der Mann vor ihm war voller Blut. Er hatte ein Kunai in der Hand von dem ebenfalls Blut tropfte. Der Junge machte zitternd ein paar Schritte zurück. Langsam verdunkelte der Mond sich wieder. Das letzte, was der Junge sah, waren zwei stechend rote Augen, ehe sein lebloser Körper zu Boden fiel. Die Haustür wurde aufgerissen. „Sakura! Bist du da?“ Heiji stürzte in die Wohnung und sah sich hektisch um. Die Rosahaarige steckte den Kopf durch die Küchentür und sah ihn genervt an. „Wo sollte ich sonst sein?“ Heiji rannte auf sie zu, packte sie bei der Hand und zog sie hinter sich aus der Tür. Verwundert sah Sakura ihn an. „Was ist los? Wo gehen wir hin?“ Der Rothaarige schwitzte. Sein Blick ging ernst gerade aus. „Du musst mir einen Gefallen tun.“ Fragend sah Sakura ihn an. „Ich habe keine Zeit mehr, dir irgendwelche Fesseln anzulegen. Bitte komm einfach mit mir mit. Es ist wichtig.“ In diesem Moment lies er Sakuras Hand los und jagte über die Dächer Oto-Gakures. Sakura sah kurz verwirrt umher, dann rannte sie ihm nach. Nach wenigen Augenblicken hatte sie Heiji eingeholt. Nebeneinander rannten sie durch die Nacht. Genau musterte Sakura den Rothaarigen. Er wirkte so angespannt. Irgendetwas musste passiert sein. „Wir sind gleich da.“ Sakura wandte den Blick nach vorne und sah ein großes Gebäude vor ihnen auftauchen. „Was ist das?“ Fragend sah sie den Rothaarigen an. „Das Krankenhaus.“ Sakuras Augen weiteten sich. „Wir brauchen deine Hilfe, Sakura!“ Heiji stürmte mit Sakura durch die hell erleuchteten Gänge des Krankenhauses. Der junge Mann riss eine Tür auf und zog Sakura hinter sich hinein. Der Rosahaarigen stockte der Atem. Auf dem Operationstisch lag ein verwundeter Mann. Überall um den Tisch war Blut und es tropfte unaufhörlich vom Tisch auf die weißen Fließen. Vier Ärzte standen um ihn herum und wechselten ständig die Verbände an seinen klaffenden Wunden. „Er verliert immer noch zu viel Blut!“ Schrie eine Stimme unter einer OP-Maske hervor. „Achtung!“ Eine mit Verbänden beladene Schwester rempelte an Sakura vorbei. Sie selbst jedoch war wie erstarrt. Noch nie hatte sie gesehen, dass ein Mann so viel Blut verloren hatte. Was sollte sie tun? Die Stimmen der Ärzte in ihrem Kopf wurden immer leiser, das Tropfen des Blutes dafür lauter. Doch da war noch etwas. Ganz leise hörte sie ein tiefes Schluchzen. Langsam wandte die Konoichi den Kopf zur Seite und erblickte eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren. Diese hingen ihr verfilzt und verklebt von Blut und Dreck ins Gesicht, das sie in den Händen vergraben hatte. Neben ihr saß ein weiterer Mann, in verdreckter, zerrissener Kleidung, der sie beruhigend im Arm hielt. „Es ist meine Schuld.“ Schluchzte die zarte Stimme. „Warum nur habe ich den Suna nicht bemerkt!“ Ein Schock durchfuhr die Rosahaarige. Suna? Die Drei hatten mit Suna-Nins gekämpft. „Sakura!“ Als die Konoichi eine Hand auf ihrer Schulter spürte wandte sie blitzartig den Kopf und sah in Heijis grüne Augen. „Bitte Sakura! Hilf ihm!“ Sakuras Körper begann zu beben. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie waren von Suna-Nins angegriffen worden. Von Konohas Verbündeten. Die Rosahaarige hielt sich den Kopf. Sie kniff die Augen zusammen. In ihrem Kopf schmerzte es so sehr. So unendlich. Was sollte sie tun? Vor ihr lag ein bereits halb toter Mann, der ihre Hilfe brauchte. Allerdings hatte er gegen ihre Verbündeten gekämpft. „Bitte.“ Sakura riss die Augen auf. Vor ihr stand die junge Frau. Ihre verheulten Augen sahen sie flehend an. „Es war meine Schuld. Sie hätten mich getötet. Er wollte mich beschützen.“ Sakura wandte den Blick ab. Vor ihrem inneren Auge sah sie die Gestalt, die sich im Kampf um Konoha vor sie gestellt hatte. Ruhig schloss sie die Augen und atmete tief ein. Wenn sie nun an der Stelle dieser Frau wäre… würde sie nicht Alles dafür tun, dass dieser Mann gerettet wird? Würde Sasuke nun auf diesem Tisch liegen… würde sie dem Arzt, der sich weigert ihn zu behandeln, nicht den Hals umdrehen? Sakura öffnete die Augen wieder und sah erneut in die tiefblauen Augen der jungen Frau. Kurz lächelte Sakura ihr zu und legte ihr aufmunternd die Hand auf die Schulter, dann drängelte sie sich an ihr vorbei zum OP-Tisch. „Öffnet den Verband um seinen Bauch! Macht die um seine Schulter enger und bringt mir Wasser und Handtücher!“ Die Ärzte sahen bei Sakuras Befehlston überrascht auf, ehe zwei von ihnen rasch durch eine Tür verschwanden. Sakura schnitt den blutgetränkten Verband um den Bauch des Mannes durch und legte Ihre Hand auf die Wunde. „Abwaschen!“ Sofort griff einer der Ärzte nach einem Tuch und wischte das Blut um die Wunde, so dass die Konoichi einen Blick auf den Grad der Verletzung haben konnte. Nach einem kurzen Prüfenden Blick presste Sakura ihre Hand fester auf den Bauch. Der junge Mann keuchte leicht. Sakura schloss die Augen. Sie musste die Zellen zum Wachstum anregen. Und es musste neues Blut produziert werden. Grünes Licht erschien um Sakuras Hand. „Blutkonserven! Schnell!“ Sofort stürmte einer der Ärzte los. Ganz langsam begann die Wunde sich zu verkleinern. Schweißperlen rannen Sakuras Stirn hinab. Nachdem sich die Wunde etwa zur Hälfte geschlossen hatte, nahm sie ihre Hand weg und griff nach einem Druckverband. „Öffnet den nächsten Verband! Ich verbinde den Bauch.“ Sie musste sich ihr Chakra einteilen, damit sie wenigstens die schlimmsten Blutungen stillen konnte. Heiji lehnte an der Wand neben der Tür und sah Sakura aufmerksam zu. „Wo bleibe denn die Blutkonserven?“ Hörte er Sakuras Stimme durch den Raum schallen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Es hatte ungefähr zwei Stunden gedauert, ehe der Zustand des Shinobi für stabil erklärt werden konnte. Sakura öffnete die Tür und trat aus dem OP in den langen Gang. Kaum hatte sie einen Fuß über die Schwelle gesetzt, wurde sie plötzlich nach hinten gedrückt. Die junge Schwarzhaarige hatte sich ihr um den Hals geworfen. Noch immer weinte sie. Nun hob sie langsam den Kopf und sah Sakura in die Augen. Ihre Tränen glitzerten darin. „Ich danke dir von ganzem Herzen! Es gibt Nichts, dass das hier gutmachen kann.“ Sakura sah der Frau lange in die Augen, ehe sie sanft lächelte und sich langsam von ihr drückte. „Es ist in Ordnung. Hierfür wurde ich schließlich ausgebildet.“ Die Schwarzhaarige begann zu lachen. Tränen fielen vor ihr auf den Boden. „Na komm, lass uns gehen.“ Der Mann, der im OP neben ihr gesessen hatte nahm sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. Kurz verbeugte er sich vor Sakura mit einem „Vielen Dank“ und einem glücklichen Lächeln, dann gingen sie den langen Gang in die Wartehalle. Sakura lies sich erschöpft auf eine Bank neben der Tür fallen. Sie schloss entspannt die Augen und lehnte sich gegen die kalten Fließen. Sie war völlig erschöpft. Die ganzen Zellregenerationen hatten fast ihr gesamtes Chakra aufgebraucht. Sie spürte, wie ein Stück weicher Stoff über ihre Stirn fuhr uns öffnete müde die Augen. Sie sah in zwei tiefe, grüne Augen, die sie sanft anlächelten. Heiji stand leicht vorgebeugt vor ihr und wischte Sakura den Schweiß von der Stirn. „Danke. Du warst großartig.“ Seine Stimme war ein Flüstern. Sakura sah ihm tief in die Augen, ehe sie den Blick senkte. „Nein. War ich nicht.“ Heiji setzte sich neben die und sah die Rosahaarige fragend an. Sakura seufzte. „Ich habe einem Shinobi geholfen, der von Konohas Verbündeten angegriffen worden war. Wer weis, warum sie ihn angegriffen haben. Wer weis, was er vorher getan hat.“ Heiji legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. Aber…“ fuhr die Rosahaarige fort. „In dem Moment, als ich dieser Frau eben in die Augen gesehen habe…“ sie wandte den Kopf und sah Heiji an. Sie konnte ihre Tränen nicht unterdrücken. „Da hatte ich plötzlich das Gefühl, das Richtige getan zu haben.“ Langsam rann die erste Träne über Sakuras Wange. Ihr verzweifelter Blick hing noch immer an den grünen Augen vor ihr. „Ich weis einfach nicht mehr“, schluchzte sie weiter. „was richtig und was falsch ist.“ Sakura senkte den Kopf und schluchzte vor sich hin. Langsam schloss sich Heijis Arme um sie und hielten sie fest. Der Rothaarige legte sanft lächelnd seinen Kopf auf ihren. Sakura drückte sich an ihn. „Wenn du mal ganz genau nachdenkst…“ begann der Rothaarige schließlich. „dann ist es doch niemals falsch, ein Leben zu retten, oder?“ Noch immer stand der Mond hoch am Himmel. Sein helles Licht schien auf das kleine Dorf nahe am Waldrand, in dem nun kein Licht mehr brannte. Auf dem kleinen Platz in der Mitte stand ein junger Mann. Sein schwarzes Haar hing ihm leicht ins Gesicht, während er sich im Dorf umsah. Sein Blick wanderte über die leblosen Gestalten, die auf dem Boden lagen. Langsam setzte er sich in Bewegung. Mit zugekniffenen Augen ging er durch die Leichengepflasterte Straße. Jedes Mal, wenn das Blut auf der Straße unter seinen Tritten platschte, durchfuhr ihn ein Beben und er beschleunigte seine Schritte. Vor einem Haus blieb er schließlich stehen. Er hatte ein Geräusch gehört. Langsam öffnete der Schwarzhaarige die knarrende Tür und trat ein. Es war still in dem Raum. Still und dunkel. Langsam setzte die Gestalt einen Fuß vor den Anderen und tastete sich an der Wand entlang durch das Haus. Kurz vor der nächsten Tür zog er ein Kunai aus seiner Tasche und umklammerte es fest. Mit einem Ruck riss er die Tür auf und sah in das spärlich beleuchtete Zimmer. Es war ein Kinderzimmer. Spielsachen lagen verstreut auf dem Boden und an der Wand stand ein Hochbett. Langsam trat der junge Mann zum Bett und riss die Decke herunter. Doch das Bett war leer. Die Beiden roten Augen färbten sich schwarz. Langsam trat die Gestalt ans Fenster und sah mit leerem blick hinaus. Immer wieder verkroch sich der Mond hinter den Wolken am Himmel. Fast so, als wollte es dieses Grausame Schauspiel nicht sehen. Einen Moment lang schloss der Schwarzhaarige die Augen. Hinter sich hörte er plötzlich ein Poltern und eilige Schritte. Er riss den Kopf nach hinten, die Augen färbten sich rot. Sofort stürzte aus dem Zimmer. Wenige Sekunden später stand er draußen auf der Straße und sah in der Ferne eine kleine Gestalt in Richtung Wald rennen. Der Schwarzhaarige biss die Zähne zusammen. In seinem Kopf dröhnte eine eisige Stimme. „Du wirst dich in das Dorf begeben. Und jeden dort töten! Oder hast du vergessen, was ich sonst mit ihr anstelle?“ Ruckartig griff er in seine Tasche und schleuderte dutzende Shuriken nach dem fliehenden Einwohner. Knapp vor dem Dorfausgang kam der Flüchtling stöhnend zu Fall. Zögernd setzte sich der Schwarzhaarige in Bewegung. Er sah nicht auf die toten Körper, die um ihn herum lagen. Als er die Stelle erreicht hatte, wo der Entflohene zu Fall gekommen war, blieb er plötzlich stehen. Er wandte den Kopf zur Seite. Auf Straße neben ihm lag ein kleines Mädchen. In ihrem Körper steckten mehrere Shuriken und ihre leeren Augen blickten starr und kalt durch die Dunkelheit. In der Hand hielt sie ein Stirnband mit dem Zeichen Konohas darauf eingraviert. Ein Beben durchfuhr den jungen Mann. Er fiel auf die Knie. Hart schlug er mit der Faust auf dem Boden. Immer und immer wieder, so dass sich langsam ein kleiner Krater bildete. Was hatte er getan? Was hatte er nur getan? „Es tut mir so Leid.“ Flüsterte der Hauch seiner Stimme. Leise tropfte eine Träne auf die Straße und vermischte sich mit dem dampfenden Blut. --------------------------------------------------------------------------------- jaja… hier sind wir mal wieder… mir is grad aufgefallen, dass ich scho ein leicht brutaler mensch bin…. Aba diese FF is halt mal a wenig blutiger…. Das hier ist auf jeden Fall das Ende der Bewohner von Konoha gewesen. Werd mich beeilen mim weiterschreiben… bis denne Kiss-kiss, Knutscha Kori Hosted by Animexx e.V. 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