All I have to give for you von Schnubbele (Die Freundschaft fing an mit einem Lächeln und endete mit einem Kuss in der Liebe) ================================================================================ Kapitel 1: Verloren ------------------- *~Und der zweite Streich folgt zu gleich~* Verloren Es kam ihr vor, als wäre es erst einen Tag oder noch viel kürzer geschehen, so real schien ihr Albtraum. Als wäre sie dort. Sir spürte es, wie der Wind mit ihren Haaren zu spielen begann und sie sich einmal langsamer und dann einmal schneller im Wind hin und her schwangen. Der Himmel war genauso übersät von kleinen, weit entfernten Sternen. So klar, so unschuldig und doch so ungewöhnlich einsam und verlassen. Schon allein diese Erinnerung trieb ihr den Angstschweiß auf die Stirn. Wie schon in den ganzen vergangenen Nächten hatte sie wieder denselben Traum und sie wartete schon auf das Ende. Und da sah sie ihn wieder. Sein langes seidenes Haar wehte im Wind, leicht zerzaust und doch war es so rein, so schön. Als sich die warmen, goldgelben Augen auf sie richteten, durchfuhr sie ein regelrecht starker Schauer. Trotzdem konnte sie sich nicht dagegen wehren sich neben ihn zu setzten und seinen lächelnden Blick, der schon fast viel zu unnatürlich für ihn war und sie in den Bann zog, zu erwidern. Obwohl Kagome nicht sprechen wollte, bewegte sich ihr Mund und sie konnte es nicht verhindern. Inuyasha schien ihr aufrichtig zuzuhören und je weiter sie erklärte desto wissender, trauriger schaute er zur Seite. Nur sein schüchternes Lächeln verriet, dass er versuchte seine Maske aufrecht zu erhalten und das versetzte ihr einen Stich. Ab jetzt dauerte es nicht mehr lange bis sie aufwachen würde, dass wusste sie. Als Kagome zu Ende gesprochen hatte wandte sich Inuyasha ihr wieder zu. Es war seltsam. Nur ihn konnte sie in ihren Träumen hören, sonst war alles still, als ob sie taub wäre. Mit leicht verzerrtem Gesicht hob Inuyasha seine Hand und legte sie an ihre Wange, Tränen schimmerten in seinen Augen. Sie konnte sich nicht mehr wehren, als er ihr immer näher kam. Ihr Herz schlug nur allein wegen des Traumes so schnell, dass sie glaubte er könnte es hören und als sich sanfte, warme Lippen auf ihre legten seufzte sie theatralisch in den Kuss hinein. Inuyasha löste sich langsam, aber bestimmt von Kagome und stand mit gequältem Gesichtsausdruck auf. Als er ging stand sie auf und wollte ihm hinterher, doch der Boden hielt sie fest, als wären ihre Füße an ihm gefesselt. Das Letzte was sie wahrnahm, bevor sie aufwachte war Inuyashas zittrige Stimme, die er qualvoll versuchte ruhig zu halten. „Ich hoffe du wirst in deiner Zeit glücklich. Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Es ist besser wenn du mich vergisst. Für immer- leb wohl.“ Ein Schrei hallte durch Kagomes Zimmer, als sie ihre Augen aufschlug. Krampfhaft versuchte sie ihn in ihrem Kissen zu ersticken und schlug immer wieder wie wild um sich. Als ihr Schrei langsam verebbte und sie sich beruhigte, bemerkte sie, dass ihr Gesicht wieder Tränenüberströmt war, wie jeden Morgen. Kagome hatte sich schon fast an die morgendliche Prozedur gewöhnt, genauso wie jeder andere im Haus. Ihre Familie hatte aufgehört, wie wild gegen die Tür zu klopfen, wenn sie wieder von neuem unter einem Schreikrampf litt. Am liebsten wäre sie in ihrem Bett liegen geblieben, so wie jeden Tag, aber sie musste trotz allem zur Schule, denn Kagome hatte mit vielen Mühen die Aufnahmeprüfung der Oberschule geschafft. Als sie sich ihre Schuluniform angezogen hatte, ging sie mit schlürfenden Schritten zum Spiegel. Kagome erkannte sich selbst kaum wieder- ihre Haare, die sonst immer schön geglänzt hatten waren nun von einem matten und trostlosen schwarz. Ihre Schultern hingen schlaff herunter, sodass ihre Köperhaltung einen leicht verletzlichen Eindruck machte. Und schließlich schauten sie zwei traurige braune Augen aus einem blassen Gesicht an. Was war nur aus ihr geworden? Sie hatte beinahe alles verloren seit damals. Sicher, sie war auf der besten Oberschule in ganz Tokio, hatte super Noten und ihre Familie. Aber sie hatte ihn nicht mehr. Einen Monat war es nun schon her und sie hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt. Es war als ob ein klaffendes Loch in ihrer Brust sitzen würde, das nur die Einsamkeit mit sich zog. Kalt, brannte die Luft eines Februarmorgens in seinen Lungen. Es kam Inuyasha alles noch viel zu bekannt vor. Der kleine Schrein aus dem er gerade gekommen war, stand genauso wie schon immer auf seinem Platz. Kagomes Zuhause, die kleinen Gedenkschreine, alles war noch da. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er seit Monaten nicht mehr Kagomes Welt gesehen hatte, da sie in den entscheidenden Kämpfen um den letzten Juwelensplitter in seiner Welt geblieben war. Doch etwas war anders. Die Luft, die Gerüche, alles hatte er früher so verabscheut, wenn er in ihre Welt gereist war, doch jetzt empfing ihn das alles wie ein großes Begrüßungsgeschenk. Er konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken und fuhr sich kurz mit seiner Hand durch sein nun kurzes, abstehendes Haar. Er hatte keine Ahnung wie er mit Kagome reden sollte, geschweige denn wie er ihr gegenüber treten sollte. Und wie würde sie die Begegnung nach so langer Zeit aufnehmen? Schon viel zu lange hatte er ihre Stimme nicht mehr gehört, Neujahr war es das letzte Mal gewesen. Inuyasha ging weiter, in die Richtung des Hauses und als er Kagomes Fenster sah, erinnerte er sich daran wie oft und unbeschwert er immer dort hoch gesprungen war. Doch das war jetzt vorbei. Er schüttelte schnell den Kopf und versuchte die längst vergangene Erinnerung in den Hintergrund zu schieben. Er war nun ein Mensch und musste sich auch benehmen wie einer, dachte er. Also, wie sollte er es angehen? Wie sagte man einem Mädchen, das freiwillig den Kontakt abbricht, dass man sie um jeden Preis wieder haben möchte, wenn sie genau weiß, dass man mehr, als Freundschaft für sie fühlt? Die Antwort? Er wusste es nicht. Das Einzige, was für ihn gerade noch so in Frage kam war zu improvisieren. Ja, wieso eigentlich nicht, dachte er. Mittlerweile war er vor der Haustür. Er wusste, dass man in Kagomes Zeit an die Tür klopfen musste, wenn man in ein fremdes Haus eintrat. „Verdammt…!“, murmelte er, als er bemerkte, wie sehr er doch plötzlich zu zittern anfing. „Früher wärst du auch nicht so eine Memme gewesen, jetzt stell dich nicht so dämlich an! Steh deinen Mann!“ Und er hob den Handrücken an, um in auf die Tür zuschnellen zu lassen. Doch plötzlich, ging sie von allein auf und ein Gesicht starrte ihn an. Es war aber nicht Kagomes, nein, es war Sotas, auf dessen sich verschiedene Gefühlsregungen in schneller Reihenfolge abspielten. Inuyasha war sich nun zu hundert Prozent sicher, dass Gefühlsregungen eine Art Rundgang in Kagomes Familie machten. Niemand konnte so schnell von Überraschung, auf Verwunderung, dann auf Abschätzung und schließlich auf Wut umschalten, wie die Higurashis, dass hatte er damals bei Kagome schon bemerkt. „Inu…yasha?!“, fragte Sota leise. „Ja, ich bin’s.“ Sota stand die Wut direkt ins Gesicht geschrieben, als er einen Schritt weiter hinaus trat. „Was willst du hier?! Du traust dich ja noch hierher zu kommen!! Scher dich weg! Geh wieder dahin wo du hergekommen bist, Kagome braucht dich nicht! Nicht so jemanden wie dich, der sie von Grund auf verletzt hat, sodass sie jetzt nur noch ein emotionales Wrack ist!!“ Bei ihrem Namen horchte er auf. „Was ist mit Kagome?“ „Das geht dich nichts an! Jedenfalls nicht dich! Und jetzt verschwinde.“ „Nein. Ich gehe nicht mehr weg.“ Sota rang kurz um eine Antwort, er hatte nicht mit einer ruhigen Antwort gerechnet, die so konkret war und konterte deswegen mit einem abschätzenden Blick. „Gut, was willst du dann eigentlich hier, wenn du schon nicht gehen willst?!“ Inuyasha musste schmunzeln. Er hatte Sota noch nie so wütend und hartnäckig gesehen. „Ganz gerecht der kleine Bruder. Immer zum Beschützen sicher“, murmelte er. „Was?!“ „Ach nichts.“ Der Jüngere lies ein genervtes Schnaufen von sich. „Na schön, aber Kagome ist nicht da. Sie ist zur Schule gegangen.“ „Und was ist dann mit dir?“ „Ich hab heute frei.“ Inuyasha schaute zur Seite und dachte kurz nach ehe er sprach. „Ich schätze du lässt mich nicht eher zu Kagome, bis du die ganze Geschichte weißt, oder? Du bist doch immer so neugierig.“ Inuyasha grinste kurz, als er sah das Sota errötete. Er hatte ins Schwarze getroffen. Mit einem starken Ruck schloss Sota die Haustür und ging an Inuyasha vorbei. „Na dann komm halt endlich, ich bin nicht mehr lange so geduldig.“ kommis sind wie immer erwünscht ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)