Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 51: Verloren -------------------- „Einen wunderschönen Guten Morgen!“, hallte Benedikts Stimme plötzlich durch den Bus. „Alle Mann und natürlich auch Frau, raus aus den Federn!“ *Das darf doch nicht wahr sein!*, schoss es mir durch den Kopf und ich ließ mich in das Kissen sinken. „Perfektes Timing“, seufzte Max und tat es mir gleich. „Wie man's nimmt“, lachte ich leise, drehte mich auf die Seite und sah Max an. „Wie soll man denn bitteschön seine Hochzeitsnacht genießen wenn man ständig gestört wird?“, grinste Max und schüttelte den Kopf. „So wird das ja nie was.“ „Ach fangen wir neuerdings bei der Hochzeitsnacht an und arbeiten uns zur Hochzeit vor?“, fragte ich lachend und piekste ihm in die Seite. „Richtig und danach wird Verlobung gefeiert“, lachte Max, schnappte sich das Kissen und ehe ich mich versah hatte ich es auch schon am Kopf. „Feiern? Wer? Wo? Und vor allem wann?“, kam es aus Pers Koje, bevor er seinen Kopf unter der Decke hervor streckte. „War ja klar dass du da wach wirst“, kam es nun aus Tims Koje der sich aufgerichtet hatte. „Scheint wohl dein Stichwort zu sein. Vielleicht sollte Benedikt demnächst nicht 'Guten Morgen' rufen sondern 'Freibier'.“ „Gute Idee“, grinste Per und versuchte seine Haare irgendwie unter Kontrolle zu bringen. „Apropo Bier... Hat einer ne Ahnung wie viel das gestern war?“ „Auf alle Fälle genug“, meinte Tim und hielt sich den Kopf. „Wenn nicht sogar zu viel.“ Ja es hatten gestern wirklich alle recht tief ins Glas geschaut und natürlich war es nicht so ganz ohne Folgen geblieben. Aber ein Absturz in Ehren durfte eben niemand verwehren. „Na komm, lass uns aufstehen“, meinte ich zu Max und setzte mich im Bett auf. Jetzt war so oder so jeder wach, also nichts mehr mit Ruhe und Frieden. „Wenn's denn unbedingt sein muss“, seufzte Max und warf mir einen kurzen Blick zu. Ich wusste was er mir damit sagen wollte und mir ging es ja nicht anders. Ich wäre auch viel lieber liegen geblieben und noch viel lieber hätte ich das Aufstehen anders angefangen, aber wir hatten uns nun mal dafür entschieden es nicht gleich jedem auf die Nase zu binden, also mussten wir jetzt da eben durch. Einen Tod musste man eben doch sterben. Max stand auf und suchte seine Sachen zusammen, als Stefan ebenfalls aufstand und dabei keine große Rücksicht nahm, dass Max direkt vor ihm stand und er ihm somit natürlich rein ausversehen das Knie in den Rücken rammte. „Tschuldigung“, meinte Stefan nur und zog sich an. „Ja du mich auch“, entgegnete Max und verdrehte die Augen. Seufzend beobachtete ich die Beiden und hoffte nur, sie bekamen das geregelt, ansonsten würde ich die Sache regeln. Einen Weg musste es doch geben. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen dass Stefan so stur war dass er Max keine Chance gab. So hatte ich ihn einfach nicht in Erinnerung. Vielleicht ergab sich ja heute irgendwann die Möglichkeit mit ihm unter 4 Augen zu reden. Jetzt hatte er eine Nacht darüber schlafen können und es konnte ja gut sein, dass es jetzt einfacher war zu ihm durch zu kommen. Ein wenig Optimismus hatte zumindest noch nie geschadet. „Auf geht’s nur keine Müdigkeit vorschützen“, hörte man Benedikt von draußen wieder rufen, nachdem er mit der Hand gegen die Scheibe geklopft hatte. „Oller Sklaventreiber“, hörte ich Tim leise murmeln, der sich gerade ein T-Shirt über den Kopf zog. „Ähm Tim? Versuchs mal andersrum“, meinte ich grinsend, denn er hatte in seinem Halbschlaf wohl Vorder- und Rückseite verwechselt. „Oh... Kay... Danke“, meinte er ein wenig verlegen und brach sich dann beinahe eines ab, als er versuchte das T-Shirt herum zu drehen. Ich konnte nur grinsend den Kopf schütteln und für einen Moment war ich am überlegen ob ich ihm nicht verraten sollte, dass es mit beiden Armen draußen einfacher funktionieren würde, aber ich verkniff es mir dann doch. Irgendwann würde er es bestimmt selbst merken. „Wer als letztes den Bus verlässt muss heute Abend auf der Bühne Andrea's Top anziehen“, hörte ich plötzlich Max durch den Bus rufen, der bereits am Ausgang stand und tatsächlich der erste war, der komplett angezogen war. „Ich bin's schonmal nicht“, lachte er noch und war dann auch schon aus dem Bus verschwunden. „Und ich bin's auch nicht“, rief nun Tim und folgte Max aus dem Bus. „Und ich ebenfalls nicht“, kam es nun von Julius der direkt hinter Tim den Bus verließ. Kopfschüttelnd sah ich zu Per und Stefan, die beide noch nicht angezogen waren. „Soll ich lieb oder gemein sein?“, fragte ich ruhig und verschränkte meine Arme. Im Gegensatz zu ihnen war ich nämlich so weit angezogen dass ich ohne Probleme den Bus verlassen konnte. „Ähm... ähm.... Was muss ich tun?“, kam es von Per, der noch immer in Boxershorts auf dem Bett saß. „Macht das unter euch aus“, kam es von Stefan, der sich auf dem Weg zum Ausgang das T-Shirt übern Kopf zog. „Ich bin nämlich fertig.“ Lachend sah ich wieder zu Per. „Tja eigentlich könnte ich mich jetzt ja hervorragend für deine ganzen Gemeinheiten in den letzten Tagen rächen“, meinte ich ruhig, jedoch mit einem breiten Grinsen in dem Gesicht. „Ich meine waren da nicht die frechen Kommentare am Montag oder wie war das am Dienstag noch gewesen?“ „Ich mache alles was du von mir verlangst, aber bitte tue mir das nicht an!“, flehte Per und war mit einem Schlag aus dem Bett. „Hmm.... Ich überlege gerade ob dir das rote besser steht oder das schwarze“, murmelte ich und tat so, als würde ich angestrengt darüber nachdenken. „Ich bin ab sofort ganz lieb zu dir“, kam es von Per der mir einen bittenden Blick zuwarf. „Hältst du eh nicht durch“, erwiderte ich nur und schüttelte den Kopf. „Dann... Mist!“, meinte Per und suchte seine Sachen zusammen. „Ich... ich... tue heute alles was du zu mir sagst?“ „Das klingt ja mal verlockend“, sagte ich lachend und musterte Per. „Aber wenn du alles sagst, meinst du auch wirklich alles? Ich meine so richtig alles?“ „Alles was dir in den Sinn kommt“, sagte Per schnell, während er sich seine Jeans anzog. „Egal ob es verrückt ist oder nicht.“ „Und da kann ich mich auch drauf verlassen?“, hakte ich wieder nach. Ich hatte zwar noch keine Ahnung was das für ihn für Konsequenzen haben würde, aber da würde mir doch bestimmt noch etwas einfallen. „So sicher wie das Amen in der Kirche“, meinte Per und hob die Hand zum Schwur. „Ok, aber wehe du hältst dein Wort nicht, dann stecke ich dich eigenhändig in das Top“, drohte ich ihm mit einem leichten Zwinkern in den Augen. „Also komme erst gar nicht auf die Idee mich über den Tisch ziehen zu wollen.“ „Keine Sorge ich habe nicht vor mich mit Max anzulegen“, kam es nun mit einem breiten Grinsen von Per. „Mit Max? Was hat Max da bitte mit zum tun?“ „Also wenn du es nicht weißt, dann sollte ich mir wohl ernsthafte Sorgen machen.“ „Per? Erklärung?“ „Ich sage kein einziges Wort“, lachte Per und machte den letzten Knopf seines Hemdes zu. „Hee! Du hast versprochen alles zu tun was ich dir sage und ich wollte eine Antwort von dir“, beschwerte ich mich lachend und drohte ihm mit dem Zeigefinger. „Siehste und da liegt der Unterschied“, antwortete Per und zuckte mit den Schultern. „Du hast mich danach gefragt und nicht mir befohlen es dir zu sagen.“ Und ehe ich mich versah, war er auch schon aus dem Bus verschwunden. Tja das hatte ich nun davon. Da bot sich mir schon die Chance und ich stellte die falsche Frage. Aber so war das Leben nun einfach mal – Entweder man gewann oder man verlor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)