Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 29: Tagesplanung ------------------------ Mit den Händen in den Hosentaschen ging ich hinter Tim her und fragte mich, ob Max es wirklich geschafft hatte Stefan die Situation zu erklären. Wenn es einer konnte, dann wohl er. Ein Gespräch von Mann zu Mann war eben doch noch etwas anderes, als wenn ich es versuchte. Mir wäre er vermutlich so oder so ständig ausgewichen. „Habe ich es dir nicht gesagt“, meinte Tim zu mir und deutete auf Max und Stefan, die tatsächlich bereits am Tisch saßen. Ich sah die beiden an und schüttelte den Kopf. Das ging ja schneller als erwartet, vorausgesetzt sie hatten das Problem auch wirklich aus der Welt geschafft und nicht einfach nur unter den Teppich gekehrt. Per hob seinen Kopf, als er Schritte hörte und sah erst Tim und dann mich an. Im beinahe dem gleichen Augenblick prustete er auch schon los und der Kakao verteilte sich über den Tisch. „Boah Per du Sau!“, rief Julius, an dem das Ganze haarscharf vorbeigegangen war. „Was soll denn das?“ Doch Per war so am lachen, dass er es nicht schaffte auch nur ein Wort heraus zu bringen. Also deutete er nur mit dem Finger auf mich und es war ja klar was passierte. Der komplette Tisch richtete seinen Blick auf mich und wenn ich hätte können, hätte ich mich im nächsten Mauseloch verkrochen. „Ist das T-Shirt nicht ein klein wenig zu groß“, fragte Benedikt und man merkte, dass er sich ebenfalls ein Lachen verkneifen musste. Ok ich sah also zum schießen aus, aber was hätte ich machen sollen? Etwa ohne T-Shirt aus dem Bus steigen und im Laderaum nach meiner Tasche suchen? Dann wäre das Theater wohl noch größer gewesen. „Oder wars im Bett so heiß, dass du geschrumpft bist?“, fragte Ingo lachend, der dafür einen bösen Seitenblick von Max kassierte. „Oder gabs das im Doppelpack billiger, weil Max hat auch so eines“, kam es nun von Julius der genauso am feixen war, wie alle anderen. „Ja, ja... Macht euch nur über mich lustig“, seufzte ich und ließ mich auf einen freien Platz sinken. „Mein T-Shirt ist heute morgen auf unerklärliche Weise verschwunden, auch wenn ich es mittlerweile entdeckt hab, aber ich konnte ja wohl schlecht ohne zum Frühstück erscheinen oder?“ Ja ich hatte mein T-Shirt entdeckt und es saß mir genau gegenüber oder besser gesagt die Person die es trug saß mir genau gegenüber – Stefan. So wie es schien, hatte er heute morgen im Halbschlaf das falsche Shirt erwischt und nicht weiter darüber nachgedacht und es einfach angezogen. Kein Wunder hatte ich es nicht finden können. „Mich hätte das nicht gestört“, grinste Per und sah in die Runde. „Oder etwa euch? Apetittanregung ist immer gut.“ „Per? Kannst du nicht mal was essen damit du die Klappe hältst?“, meinte ich augenverdrehend von ihm und suchte nach dem Kaffee. Ich roch ihn, also musste er doch irgendwo sein. Doch ich brauchte nicht lange suchen, denn auf einmal stand die Kanne direkt vor meiner Nase. „Die hast du doch gesucht oder?“, kam es mit einem kleinen Lächeln von Stefan und erleichtert nickte ich mit dem Kopf. Nicht etwa wegen des Kaffees, sondern wegen dem Lächeln, welches auf Stefans Lippen lag. Es schien wirklich sehr danach, als wäre das Missverständnis von heute Morgen aufgelöst, auch wenn ich es natürlich nicht sicher wusste. Aber wenn er immer noch sauer auf mich war, dann hätte er garantiert nicht gelächelt, so viel stand fest. „Der Tag ist gerettet“, sagte ich schmunzelnd und schenkte mir eine Tasse ein. Nach einem großen Schluck, ging es mir schon wesentlich besser und auch der Hunger kehrte so langsam zurück. Aber es war auch unheimlich schwer an diesem Tisch zu sitzen und keinen Hunger zu bekommen. Es sah alles so lecker aus, dass man gar nicht wusste, was man sich zuerst nehmen sollte. Bei so einer schweren Entscheidung blieb einem eigentlich nur eines übrig – Durchtesten. Einfach mal von allem probieren und das was am besten schmeckte, davon einen Nachschlag holen. „So da wir jetzt alle vollständig sind, werde ich mal kurz erläutern wie der Tag heute aussehen wird“, sprach Benedikt ruhig und nutzte die Chance der gefrässigen Stille. „Um 4 Uhr ist Soundcheck angesetzt, bedeutet ihr solltet spätestens um 3 Uhr wieder hier sein, solltet ihr vorhaben los zu ziehen. Wer da bleibt sollte seinen Wecker auf 2 Uhr stellen, damit er um 3 auf den Beinen ist.“ „War das etwa eine Anspielung?“, fragte Per grinsend und sah zu Benedikt, der nur still vor sich hin schmunzelte. „Soundcheck wird ungefähr um 5 Uhr beendet sein, wenn alles gut läuft“, erklärte Benedikt weiter und schenkte sich nebenher einen neuen Kaffee ein. „Während die Vorband ihren Soundcheck hat, steht für euch was zum essen bereit für denjenigen der Hunger hat. Für 6 Uhr ist das Meet&Greet angesetzt, also bitte vergesst nicht, auch da zu sein. Hat das jeder verstanden oder gibt es jemand, dem ich das nochmals genauer erklären muss?“ Fragend sah er in die Runde, doch es schüttelten alle den Kopf, somit hatte wohl jeder verstanden was geplant war. Sogar mir war es klar geworden, dass es ein ziemlich durchgeplanter Tag sein würde, aber ohne Planung ging wohl gar nichts. Es würde alles im Chaos enden und genau das sollte ja nicht passieren. Im Moment wusste ich nur noch nicht, was ich tun sollte. Sollte ich die Möglichkeit nutzen mich nochmals aufs Ohr zu hauen oder sollte ich ein wenig die Stadt unsicher machen? Ich war zwar schon einmal in Nürnberg, aber das war mitten in der Nacht gewesen und da hatte man nicht gerade viel von der Stadt mitbekommen. Aber das konnte ich ja heute ändern. Andererseits wäre eine Mütze voll Schlaf auch nicht zu verachten. Nicht dass ich heute Abend da stand und Streichhölzer oder eine Extraladung Kaffee benötigte. „Kommst du mit?“, kam es plötzlich von Stefan und mit fragenden Blick sah ich ihn an. „Wie jetzt?“, meinte ich, denn ich hatte nicht mitbekommen über was sie sich gerade unterhalten hatten. „Sie kommt mit“, meinte Max dann grinsend, was mich nur noch mehr verwirrte. „Denke ich mal auch“, sprach nun auch noch Tim, gefolgt von einem „Hundertpro“ von Per. Aber um das ganze noch perfekt zu machen, kam nun auch noch ein „Würde mich wundern wenn nicht“, von Julius. Ich hob beide Hände und versuchte alle zum schweigen zu bringen. „So jetzt noch einmal langsam für die Begriffsstutzigen am Tisch“, bat ich die Jungs mir das Ganze erneut zu erklären. Aber anstatt einer Antwort kam nur ein Lachen aus allen Ecken. „Ja lacht ruhig über mich, bin es ja schon gewohnt, aber ich weiß so leider immer noch nicht was ihr eigentlich von mir wollt“, meinte ich zu ihnen und wollte endlich eine Antwort haben. „Sicher dass du das wissen willst?“, fragte Per und versuchte einen ernsten Blick zu machen. „Also ich würde es nicht wissen wollen.“ „Ich auch nicht.“ „Und ich erst recht nicht.“ Ich verdrehte die Augen und atmete tief durch. Dann trank ich einen Schluck Kaffee um mich zu beruhigen. Konnten sie denn nicht einmal, nur ein einziges Mal, aufhören mich bei jeder Gelegenheit auf den Arm zu nehmen? Aber gut, wenn sie jemanden brauchten auf dessen Kosten sie ihre Spielchen spielen zu können, dann sollten sie sich jemanden suchen. Ich würde da jetzt garantiert nicht mehr mitspielen. „Leute, wenn ihr von mir eine Antwort haben wollt, dann stellt mir eine vernünftige Frage, ansonsten habt ihr Pech gehabt“, meinte ich ruhig, nachdem ich die Tasse zurück auf den Tisch gestellt hatte. Entweder so oder gar nicht. „Wir hatten gefragt ob du mit uns in die Stadt gehst oder ob du hier bleibst“, kam es nun von Tim, der sich bisher zurückgehalten hatte. „Warum nicht gleich so?“, fragte ich und musste nun doch grinsen. Warum nur konnte man denen nicht lange böse sein? „Klar komm ich mit oder soll ich etwa alleine hier bleiben und mich von Groupies zerfleischen lassen? Ne ne... So schnell werdet ihr mich nicht los.“ „Na dann wäre die Sache ja erledigt“, lachte Per und biss in sein Brötchen und auch der Rest widmete sich wieder seinem Frühstück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)