Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 19: Nie wieder Tequila ------------------------------ Ein lautes Schrillen klang durch die Wohnung und ich zog die Decke über den Kopf. Es konnte doch nicht sein, dass jetzt schon der Wecker klingelte? Es war Sonntags, warum klingelte der denn überhaupt? Ich legte meine Hand auf den Arm der über meinem Bauch lag und kuschelte mich näher an die Wärmequelle in meinem Rücken. Nein es war viel zu gemütlich um jetzt auf zu stehen, immerhin war Sonntag und Sonntags blieb man lange im Bett liegen. „Raus aus den Federn ihr Zwei!“, rief auf einmal eine muntere Stimme und zog die Decke weg, so dass es auf schlagartig ziemlich kalt an den Beinen wurde. „Max bist du des Wahnsinns?“, hörte ich eine andere Stimme rufen und ich fragte mich, was bitteschön die ganzen Leute in meinem Zimmer machten? Als ob es nicht schon reichte, dass es an den Beinen kalt war, nein jetzt musste es auch noch an meinem Rücken kalt werden. Ich setzte mich im Bett auf, rieb mir mit dem Handrücken über die Augen und versuchte meine Haare so einigermaßen aus dem Gesicht zu wischen, damit ich wenigstens etwas sehen konnte. Aus ziemlich kleinen Augen sah ich mich im Zimmer um und es dauerte einen Moment bis ich feststellte, dass es gar nicht mein Zimmer war und ich überhaupt gar nicht in meinem Bett lag. *Filmriss?*, schoss es mir als allererstes durch den Kopf, doch so langsam tauchten dann doch die Erinnerungen auf. „Tut mir ja leid wenn ich eure traute Zweisamkeit gestört hab, aber du weißt ja was heute noch ansteht“, hörte ich Max sagen, gefolgt von einem leisen Lachen. „Ist ja schon gut“, murmelte Stefan und ich hörte wie eine Schranktüre aufging und wieder zuging. „Sag mal Stefan? Ist das nicht dein T-Shirt was sie an hat?“ „Ja ist es.“ „Nachtigall ich hör dir zwitschern“, lachte Max und setzte sich auf die Bettkante. „Ach Klappe“, kam es ein wenig gereizt von Stefan, der sich gerade umzog. „Hat mir vielleicht jemand einen Kaffee und eine Kopftutwehtablette?“, murmelte ich, denn ich hatte einen Kopf, der wohl breiter war als sämtlich existente Türen. Ich hielt mir diesen und schloss wieder die Augen, als mich eine Welle der Übelkeit überkam. Man musste ich gestern abgestürzt sein. Ich hoffte nur, ich hatte nichts getan, was ich bereuen könnte. Zwar konnte ich das, sollte es so gewesen sein, zur Not noch auf den Alkohol schieben, aber lieber war mir natürlich, es war nichts passiert. „Da hat wohl einer das Feiern nicht vertragen“, meinte Max zu mir und stupste mir gegen den Arm. „Oder aber.....“ „Max? Egal was du damit andeuten wolltest, ich wills lieber nicht wissen“, murmelte ich und musste mich zusammenreißen, mich nicht einfach wieder in die Kissen sinken zu lassen, mich um zu drehen und einfach weiter zu schlafen. „Wach werden!“, rief Max und wuschelte mir mit beiden Händen durch meine Haare, so dass sie jetzt erst recht in alle Richtungen wegstanden. „Waaahhh“, rief ich aus und versuchte mich gegen diese hinterhältige Attacke zu wehren. Aber mit so einem Brummschädel war das alles andere als einfach. „Max tu was sinnvolles und geh Kaffee kochen.“ Ich warf das Kissen nach ihm, bewegte mich murrend zur Bettkante und legte die Beine über diese. Immerhin saß ich schon mal, dann würde der Rest auch kein Problem mehr darstellen. Vorausgesetzt natürlich man wurde nicht gehetzt und nicht unter Druck gesetzt. An jedem anderen Morgen wäre es mir wohl egal gewesen, aber nicht an diesem. „Dann werde mal in Ruhe wach“, kam es grinsend von Max, der sich von der Bettkante erhob und zu mir runter sah. „Ich gebe dir... Hm.... 5 Minuten sollten reichen.“ „Max?“ „Ja?“ „Raus!“ Ich hörte wie die Schlafzimmertüre aufging und gleich darauf wieder zuging. *Ruhe, wie schön*, dachte ich mir und quälte mich aus dem Bett. Wie bitteschön schaffte er es, nach so einer Nacht schon wieder so fit zu sein? Er hatte doch auch nicht weniger getrunken als ich und warum ging es mir dann so übel und ihm nicht? Das war doch einfach nur unfair. Erst verlor ich die Wette gestern und jetzt war er auch noch fitter als ich. Nein da musste eindeutig etwas falsch laufen. Ich tapste Barfuß durch das Zimmer und suchte meine Sachen zusammen,die quer im ganzen Zimmer auf dem Boden verstreut lagen. Nachdenklich kratzte ich mir am Hinterkopf, da ich wirklich absolut nicht mehr wusste was passiert war. Ich wusste bis zu dem Punkt wo wir die Wohnung betreten hatten noch komplett alles, aber dann? Dann war da nur noch eine schwarze Leere in meinem Kopf. So, als hätte man mir einfach das Stück Erinnerung gelöscht. Unbewusst sah ich mich nach irgendwelchen verräterischen Spuren oder Hinweise um, aber so wirklich finden tat ich dann doch nichts. Nachdem ich mich angezogen hatte, natürlich noch immer mit einem wahnsinnigen Brummschädel, verließ ich das Zimmer und folgte dem Duft von frisch gekochtem Kaffee der mir in die Nase stieg, bis ich in der Küche angelandet war. „Morgen“, murmelte ich und ließ mich auf einem Stuhl am Tisch sinken. „Ist der für mich?“ Ich deutete mit der Hand auf die Tasse die auf dem Tisch stand und die eindeutig Kaffee enthielt. „Für dich mit extra viel Liebe gemacht“, grinste Max wofür er von Stefan einen leichten Schlag auf den Hinterkopf erhielt. „Glaub ihm kein Wort, der kann nämlich keinen Kaffee kochen“, meinte Stefan und setzte sich ebenfalls an den Tisch. „Hab ich doch auch gar nicht behauptet“, meinte Max zu Stefan und gab ihm den Schlag zurück. „Damit warst doch du gemeint.“ Eine beachtliche Röte überzog Stefans Wangen, dem das wohl ziemlich peinlich zu sein schien. Direkt nach dem Kommentar von Max stand er nämlich auch schon wieder vom Stuhl auf und verschwand aus der Küche. „Das war jetzt aber nicht fair“, murmelte ich und nahm einen großen Schluck aus der Tasse. Der Kaffee schmeckte herrlich und tat so richtig gut. Das war es, was ich gebraucht hatte um einigermaßen wach zu werden. Es ging eben doch nichts über eine Tasse heißen Kaffee am Morgen. Max zuckte nur mit den Schultern und grinste in sich hinein. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. „Sag mal was habt ihr denn gemacht dass ihr beide so fertig seid?“, fragte er und streckte die Beine unter dem Tisch aus. „Gute Frage... Nächste Frage?“, kam es nur von mir nach einem weiteren Schluck Kaffee. „Wie jetzt?“ „Ich nehme mal an dass wir geschlafen haben.“ „Du nimmst es an?“ „Man könnte auch sagen... Ich habe keine Ahnung was wir gemacht haben. Blackout, Filmriss.... Nenne es wie du willst“, meinte ich zu Max und sah ihn mit einem entschuldigenden Blick an. Ich war mir zwar sicher dass absolut nichts passiert war, aber schwören konnte ich es auch wieder nicht. Musste er sich eben mit dem zufrieden geben, was ich ihm sagen konnte. Mit einem etwas ungläubigen Blick sah mich Max an, ehe er lauthals das Lachen anfing. „Ich sehe schon, so schnell wirst du uns nicht mehr zum Wettrinken herausfordern“, lachte er und setzte sich in seinem Stuhl wieder auf. „Moment mal... Ihr habt mich herausgefordert.“ „Ja und du hast verloren.“ „Und ich war gerade dabei es zu vergessen.“ „Ne, ne... So leicht kommst du uns nicht davon“, lachte Max und schüttelte den Kopf. „Wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein“, seufzte ich und trank den letzten Schluck Kaffee. Aber es war ja so klar gewesen, dass er es nicht vergessen hatte und ich ahnte schon, dass es auch Tim nicht vergessen hatte. Egal wie ich es drehte oder wendete, ich würde wohl um die Massage nicht herum kommen. „Hier sind ein paar Kopfschmerztabletten“, kam es von Stefan, der mir welche auf den Tisch legte. „Boah danke. Du bist ein Schatz“, meinte ich zu ihm und freute mich wirklich darüber, dass er es nicht vergessen hatte. „Ach passt schon“, entgegnete er und lehnte sich mit dem Rücken an die Arbeitsplatte. „Wann müsst ihr den los?“, fragte er und sah Max an, der direkt auf die Uhr schaute. „Also mein Vater müsste jetzt wohl gerade mit dem Auto um die Ecke biegen, daher würde ich vorschlagen, wir machen uns auf den Weg“, meinte er und stand auch prompt auf und machte sich auf den Weg zur Türe. Ich stand ebenfalls auf, jedoch folgte ich Max nicht gleich, sondern ging auf Stefan zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Danke dass ich heute Nacht bei dir schlafen durfte“, meinte ich zu ihm und lächelte. „War doch kein Problem“, sagte er und lächelte zurück. „Kommst du dann?“, rief Max von draußen und er schien es wohl eilig zu haben. „Ja sofort“, rief ich zurück und sah wieder zu Stefan. „Trotzdem danke“, meinte ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns heute Abend.“ Dann verließ ich die Küche und folgte Max nach unten, wo tatsächlich schon sein Vater auf uns wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)