Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 11: Kleine Gemeinheiten erhalten die Freundschaft --------------------------------------------------------- Der Bus hielt ein wenig vom SO36 entfernt an, da es direkt davor absolut unmöglich war zu parken und schon kamen die ersten Mädels angerannt und hüpften wie kleine Flummibälle hoch und runter. *Ich will da nicht raus*, jammerte ich in Gedanken, nachdem ich einen kurzen Blick aus dem Fenster gewagt hatte. „Muss ich da wirklich raus?“, fragte ich zweifelnd und sah in die Runde, doch scheinbar waren alle der gleichen Meinung. „Du kannst auch hier sitzen bleiben, aber dann verpasst du wohl das beste“, meinte Per und erhob sich von seinem Platz um seine Sachen zusammen zu packen. Ok so ganz alleine wollte ich dann doch auch nicht im Bus bleiben. Es würde wohl wirklich ziemlich öde werden und von dem Konzert würde ich hier, absolut nichts mitbekommen. Also musste ich doch irgendwie versuchen heil aus dem Bus zu kommen. „Ich werde schon auf dich aufpassen“, kam es von Tim, der beschützend den Arm um mich gelegt hatte. „Moment! Wenn einer auf dich aufpasst dann werde wohl ich das sein“, meinte Max und tat es Tim gleich. Ich sah von Tim zu Max und dann zur Türe des Busses. Also so würden wir da keinesfalls durchpassen. „Und wenn 2 sich streiten freut sich der Dritte“, kam es plötzlich von Stefan, der ohne noch ein Wort zu verlieren meine Hand nahm, sich an Tim und Max vorbei zwängte und in Richtung Türe ging. Ich war so überrascht, dass ich gar nicht wusste was ich tun sollte und Stefan einfach folgte. Aus den Augenwinkel nahm ich noch die beiden erstaunten Gesichter von Max und Tim wahr, aber das war es auch schon gewesen. „Das glaub ich jetzt nicht...“, kam es ungläubig von Max, der gar nicht fassen konnte, was sich gerade abgespielt hatte. „Der liest die ganze Zeit während wir uns bemühen und dann schnappt er sie uns vor der Nase weg“, schlug nun auch noch Tim in die gleiche Kerbe und scheinbar waren wirklich beide etwas über Stefans Verhalten verwirrt. „Vielleicht war das der Grund“, hörte ich Benedikt noch lachend zu den beiden sagen und dann war ich auch schon aus dem Bus draußen. Stefan hielt noch immer meine Hand und schien keine Anstalten zu machen, sie wieder los zu lassen, was bewirkte, dass ich meinen Blick stur zu Boden gerichtet hatte. Es reichte wenn ich die stechenden Blicke spürte, da brauchte ich nicht auch noch in die Gesichter der Personen sehen, die sie mir auf den Hals hetzten. Ich versuchte nicht auf das Getuschel und die teils bösen Kommentare zu hören, die man hie und da leise vernehmen konnte, aber so wirklich klappen wollte es dann doch nicht. „Jetzt fehlt nur noch der Strand, die Weinflasche und der Sternenhimmel und ich würde mir wie in Rügen vorkommen“, meinte Stefan auf einmal ruhig neben mir und schmunzelte vor sich hin. „Rügen? Das heißt du bist... Also ich meine... Damals und jetzt... Also...“, stammelte ich vor mich hin und wusste nicht mehr was ich jetzt gerade eigentlich sagen wollte. „Falls du mich fragen wolltest ob ich der Gleiche wie damals bin, dann lautet die Antwort ja. Hast wohl gedacht ich würde mich nicht mehr erinnern oder?“, lachte Stefan und grinste mich von der Seite an. „Irgendwie schon“, kam es entschuldigend von mir, denn das hatte ich ja auch gedacht gehabt. „Aber warum hast du vorher nichts gesagt?“ Stefan sah mich an und fing an zu lachen. Er schüttelte mit dem Kopf und winkte mit der Hand ab, als Zeichen dass er gerade vor Lachen nichts sagen konnte. Diese Reaktion verwirrte mich dann doch ein wenig und ich war froh als wir das Innere des SO36 betreten hatten und somit erst einmal sicher vor bissigen Kommentaren der Fans waren. „Du hast die doch vorher erlebt. Jetzt überlege dir mal, was passiert wäre, wenn ich dich sofort begrüßt hätte? Die wären mir den ganzen Abend und wohl auch noch die ganze Nacht in den Ohren gelegen, hätten alles bis ins kleinste Detail wissen wollen und sich daraus ihre eigene Story gebastelt“, erklärte Stefan, als er sich ein wenig beruhigt hatte. „Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du so erfreut darüber gewesen wärst, hätten sie dir eine Affäre mit mir angedichtet.“ Ok, jetzt wurde mir dann doch gleich einiges sehr viel klarer. Das war also der Grund gewesen warum er so still gewesen war und auch der Grund gewesen, warum er vorher einfach so meine Hand genommen hatte. „Sehr gute Entscheidung“, lachte ich und sah mich im SO36 um. Es hatte sich nicht wirklich etwas verändert seit dem letzten Mal wo ich hier gewesen war. „Aber die Andichtung hab ich bereits hinter mir. Allerdings von Jules. Die hatte genau das gleiche Ding abgezogen.“ „Dann sollten die sich am besten zusammen tun“, meinte Stefan grinsend und wartete, dass die anderen mal so langsam auftauchten. Immerhin lag noch ein wenig Arbeit vor ihnen. Mit großen Augen sah ich Stefan an und schüttelte heftig den Kopf. „Das kannst du deinen Kollegen aber nicht wirklich antun wollen oder? Also so schlimm sind sie dann doch auch wieder nicht, dass sie eine solche Strafe verdient hätten.“ Gut das war jetzt vielleicht nicht gerade fair Jules gegenüber gewesen, aber so war es leider. Sie hatte einfach das Talent Leuten recht schnell auf den Keks zu gehen und merkte nicht einmal, wenn sie störte. Sie hatte keinerlei Hemmungen anderen ins Wort zu fallen und tauchte immer dann auf, wenn man gerade mal alleine sein wollte. Sie war wie ein Schatten den man einfach nicht los bekam, wenn man ihn einmal hatte. „Nun ich kenne sie ja nicht, daher kann ich das nicht beurteilen“, grinste Stefan und zwinkerte mir zu. „Vertrau mir einfach“, gab ich grinsend zurück und wenn man vom Teufel sprach so tauchte er bekanntlicherweise auch schon auf und so war es auch hier. Genau in diesem Moment kam Jules durch die Türe und sie sah alles andere als glücklich aus. Die Arme hielt sie verschränkt vor ihren Körper und hatte einen gelangweilten Blick aufgesetzt. Als sie merkte dass ich sie ansah, drehte sie ihren Kopf demonstrativ in eine andere Richtung und lehnte sich mit dem Rücken an die Theke. Hinter ihr kam auch schon der Rest der Band durch die Türe und grinsten alle vor sich hin, als sie Stefan entdeckten. Ohne großartig auf Jules zu achten kamen Max und Tim direkt auf Stefan und mich zu. „Na schau an, wen haben wir den da?“, meinte Tim feixend und stieß Max mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Wenn das nicht unser sonst so stiller Stefan ist.“ „Der auf einmal so richtig aufdreht“, meinte Max und verschränkte seine Arme vor der Brust und sah zu Tim. „Ich glaube wir bekommen Konkurrenz aus den eigenen Reihen.“ „Das glaube ich allerdings so langsam auch“, stimmte Tim ihm zu, der nun ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkt hielt. „Wir sollten dringend etwas dagegen tun Tim.“ „Sehr dringend, ansonsten sehe ich schwarz für uns zwei. Hast du denn auch schon eine Idee?“ „Ich denke mal schon“, meinte Max grinsend und ehe ich mich versah hatte er mich über die Schulter gelegt und ging auf den Backstagebereich zu. „He! So haben wir aber nicht gewettet“, rief ihm Tim lachend hinterher und sah zu Stefan. „Wie war das nochmals mit 'Wenn 2 sich streiten'?“ „Ihr habt doch nen Knall“, seufzte Stefan nur und verdrehte die Augen. Na das konnte ja noch was werden an diesem Abend. Er war gespannt, wie lange die Beiden das Spielchen eigentlich noch spielen wollten. „Max! Lass mich runter!“ „Wieso sollte ich?“ „Weil du lieb bist?“ „Falsche Antwort“, grinste Max und ließ sich von meinem Quängeln nicht aus der Ruhe bringen. „Dann weil du... weil du versprochen hast auf mich aufzupassen?“ „Also besser als so kann ich nicht auf dich aufpassen.“ „Weißt du eigentlich, dass du so ziemlich unfair sein kannst?“, seufzte ich und trommelte mit den Fingerspitzen auf seinem Rücken herum, während ich nachdachte, wie ich ihn doch noch dazu bringen konnte, mich wieder runter zu lassen. „Och ich finde das nicht unfair.“ Es war zum Haare raufen. Irgendwas musste es doch geben, mit dem man ihn bestechen konnte. „Ok... Was muss ich tun, damit du mich runter lässt?“, fragte ich letztendlich, weil mir absolut nichts anderes mehr einfiel. Ich hoffte nur, es würde harmlos für mich enden. Nachdem was ich heute schon alles erlebt hatte, war ich mir dem nämlich nicht so sicher. „Na das hört sich doch gleich viel besser an“, lachte Max und ließ mich nun tatsächlich wieder runter. *Na wenn das kein Pakt mit dem Teufel war*, ging es mir durch den Kopf und ich war gespannt, was ich jetzt als Gegenleistung tun musste. „Es gibt tatsächlich etwas das du für mich tun kannst“, meinte er ruhig und setze sich auf den Rand der Bühne. Er klopfte leicht mit der Hand neben sich, als Aufforderung, mich doch ebenfalls hin zu setzen. Ich folgte der Aufforderung und baumelte leicht mit den Beinen hin und her. „Ich höre?“, meinte ich zu ihm und war wirklich gespannt auf das, was jetzt kommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)