Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 6: Weckruf mit Folgen ----------------------------- Ruckartig richtete ich mich auf, als das Klingeln des Telefons mich aus dem Schlaf riss. Ich verdrehte die Augen und ließ mich wieder in das Kissen sinken. Sollte der Anrufer doch mit dem Anrufbeantworter reden. Dafür war er ja auch da. Ich wollte gerade wieder die Augen schließen, als der Anrufbeantworter auch schon ansprang. „Ich weiß dass du da bist und du liegst bestimmt noch im Bett. Entweder du stehst gleich auf oder ich rufe solange an, bis du aufstehst. Ist das klar?! Also schwing den Hintern aus dem Bett.“ Jules! Ging es ihr heute etwa zu gut? Hatte sie irgendwelche Drogen genommen oder warum rief sie jetzt schon wieder so früh morgens an? Aber nein, ich würde jetzt nicht aufstehen. Sicherlich war es ein genauso unwichtiger Kram wie sonst auch und das konnte sie mir ja wohl auch heute Nachmittag erzählen. Ich drehte mich auf die andere Seite, schloss die Augen und versuchte an der Stelle im Traum wieder weiter zu machen, an der mich Jules rausgerissen hatte. Doch ich hatte kaum die Augen wieder zu gemacht, als das Telefon schon wieder zu klingeln begann. *Die wird doch nicht etwa doch?*, fragte ich mich in Gedanken, aber das konnte ich mir dann doch nicht vorstellen. So verrückt schätzte ich sie dann doch nicht ein. Also zog ich mir einfach die Decke über den Kopf und versuchte nicht auf den Anrufbeantworter zu achten. Aber als er dann zum 8ten Mal ansprang war es mir dann schlichtweg zu dumm geworden. Ich sprang aus dem Bett, riß den Telefonhörer nach oben und antwortete mit einem gereizten: „Was is?“ „Ich wusste doch dass du irgendwann mal aufstehst.“ „Sag mal Jules hast du nen Rad ab oder was? Spinnst du eigentlich oder was soll der Telefonterror jetzt?“ „Ich wollte nur dass du aufstehst, weil wenn du erst heute Mittag aus dem Bett gekrochen wärst, dann wäre es zu spät gewesen“ „Hallo? Ich bin gestern um 12 Uhr heimgekommen, musste noch ein Projekt fertig machen und auch noch das Wallpaper was du ja unbedingt von mir gemacht haben wolltest. Ich bin erst um 5 Uhr ins Bett gekommen und du machst morgens um 9 Uhr Terror? Sag mal geht’s dir noch ganz gut?“ „Jetzt reg dich mal wieder ab Mensch. Ich weiß wie du die Antwort findest“ „Antwort? Welche Antwort zum Henker!“ „Bild? Typ? Urlaub?“ 'Moah Jules red mal bitte in anständigen Sätzen wenn du etwas von mir willst, ansonsten wars das“ „Du hast dich doch gefragt ob der Kerl auf deinem Foto und auf dem Bandfoto der gleiche ist oder? Und die Mail hast du ja auch noch nicht geschrieben und ich weiß jetzt, wie du die Antwort bekommst ohne die Mail schreiben zu müssen“ „Ahaaa.... und dafür muss man mich morgens um 9 Uhr aus dem Bett werfen und kann es mir nicht erzählen wenn ich Online komme?“ „Nein dann wäre es zu spät, weil wir müssen nach Berlin“ „Nach Berlin? Jules weißt du was? Mir reichts! Nerv jemanden anderen. Nacht!“ Damit knallte ich den Hörer wieder auf das Telefon und überlegte mir schon, ob ich das Telefonkabel nicht am besten gleich aus der Dose ziehen sollte. So würde ich wenigstens von nervigen Anrufen verschont. Aber andererseits konnte es ja doch mal was wichtiges sein und so würde ich nichts mitbekommen. Also ließ ich alles so, in der Hoffnung, dass Jules nicht nochmals anrufen würde. Nach Berlin fahren. Der gings heute wirklich nicht besonders gut. Klar war Berlin mit dem Auto gerade mal 1,5 Stunden entfernt, zumindest bei freien Straßen, aber trotzdem noch ein gutes Stück Strecke. Gerade als ich mich ins Bett legen wollte, klingelte das Telefon bereits schon wieder. *Das darf doch nicht wahr sein!*, fluchte ich in Gedanken auf und ging zum Telefon. Ich riss erneut den Hörer vom Telefon. „DU NERVST VERDAMMT NOCHMAL!“ „Ich glaube sie verwechseln mich. Ich bin vom Meinungsinstitut und wir machen eine Umfrage zum Thema Urlaubsverhalten. Hätten sie da vielleicht kurz Zeit um mir ein paar Fragen zu beantworten?“ „Nein hab ich nicht und sie nerven genauso mit ihren dummen Anrufen. Haben sie eigentlich nichts besseres zum tun als unschuldige Bürger mit ihren blöden Umfragen zu belästigen?“ Gereizt knallte ich den Hörer auf und atmete erst einmal tief ein und wieder aus. Der Samstag war jetzt komplett im Eimer. Zum schlafen war ich jetzt viel zu genervt und würde ich es trotzdem versuchen, so wäre ich wenn ich wieder aufstehen würde, mehr als nur Matsch. Also musste ich eben schauen, wie ich den Tag überstehen würde. Aber bevor ich überhaupt etwas anpacken würde, würde ich jetzt erst einmal in Ruhe einen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen. Vielleicht war der Tag ja noch irgendwie zu retten. So wirklich zu etwas Lust hatte ich nicht etwas zu tun, aber die Wohnung würde sich sicherlich darüber freuen, mal etwas mehr Zuwendung zu bekommen, als an den üblichen Wochenenden. Ich stand nunmal mit dem Haushalt auf Kriegsfuß und das würde sich wohl auch nie ändern. Ich würde mir wohl später entweder jemanden suchen müssen der sich gerne um den Haushalt kümmerte oder jemanden mit genug Geld, damit man sich eine Haushaltshilfe suchen konnte die das dann übernahm. Oder aber ich suchte mir jemanden, dem das Chaos auch ein Begriff war und der selbst nicht besser war. Aber so jemanden zu finden, würde sich wohl schwieriger herausstellen, als die anderen beiden Möglichkeiten. Mit der Kaffeetasse in der Hand setzte ich mich an meinen Schreibtisch und fuhr den Rechner hoch, als erneut das Telefon klingelte. *Das darf doch nicht wahr sein*, seufzte ich, stellte die Tasse ab und griff nach dem Telefon. „Nein?“ „Tut mir leid“, kam es kleinlaut vom anderen Ende der Leitung und es war klar, dass es sich nur um Jules handeln konnte. „Denke einfach das nächste Mal vorher nach und dann klappt das.“ „Ja schon... Ich wollte dir doch eigentlich nur helfen und nicht dich nerven.“ „Helfen? Wie willst du mir helfen? Und vorallem... Was hat das mit Berlin zum tun?“ Im ersten Moment herrschte vollkommene Stille in der Leitung, was einerseits ein beruhigendes Gefühl war, aber andererseits nichts Gutes zu bedeuten hatte. Ganz besonders nicht, wenn es sich beim Gesprächspartner um Jules handelte. Dann fing Jules auch noch an herum zu drucksen, was mein Gefühl nur noch bestärkte. „Ja also... Ich hab gelesen, dass die Band heute Abend in Berlin ein Konzert gibt und ich dachte mir, dass wenn wir da hinfahren und du den Typ wieder siehst, dann erkennt er dich vielleicht wenn er es ist und du brauchst die Mail nicht schreiben“, kam es dann leise und in einer so schmeichelhaften Art und Weise, dass ich nicht anders konnte als laut los zu lachen. Es war so putzig wie sie es hinstellte, als ob nicht klar gewesen wäre, dass sie da aus einem anderen Grund hin wollte. Aber gut, dann ließen wir sie eben noch ein wenig schmoren. „Schon möglich, aber überleg doch mal.. Wenn ich mich schon nicht erinnern kann, warum sollte er sich dann erinnern können? Nein da ist es wohl einfacher doch die Mail zu schreiben.“ „Nein glaub ich nicht. Meistens erkennt man ein Gesicht eher wieder, als wenn man da nur ein paar Worte liest.“ „Jules wir reden hier von einem Jungen und die sind nicht immer so die Blitzmerker.“ „Aber du könntest es doch mal versuchen oder nicht? Wenn es nicht klappt, dann kannst du doch immer noch die Mail schreiben.“ „Hmm... Für einen Test ist Berlin dann doch ein weites Stück zum fahren. Ne also ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist Jules“ „Och komm schon Andrea. Versuch es doch zumindest mal. Vielleicht klappt es ja wirklich.“ „Jules, warum sagst du nicht einfach, dass du da hin willst um Max sehen zu können? Das ist doch der eigentliche Grund für deine Frage oder? Sei doch einfach mal ehrlich.“ „Na gut... Schon irgendwie... Aber trotzdem kannst du dann doch schauen ob er es ist oder nicht“ „Ist ja gut, ist ja gut. Wann geht’s los?“ „Du bist ein Schatz. Wenn ich könnte, würd ich dich jetzt umarmen“ „Deswegen brauchst du mir jetzt nicht ins Ohr kreischen“, meinte ich lachend und verfluchte mich selbst für meine Gutmütigkeit. Ich hatte eigentlich weder die Zeit, noch das Geld um mal kurz nach Berlin zu fahren, aber wenn es Jules so wichtig war, dann machte ich eben mal eine Ausnahme. Vielleicht wurde es ja doch ganz lustig. „Also Jules, wann beginnt das Konzert und wann sollen wir losfahren?“ „Das Konzert beginnt um Acht, aber wir können ja früher fahren und uns noch in ein Cafe oder so setzen.“ „Du meinst früher fahren damit die Hoffnung für dich besteht deinen Superstar vorher noch abfangen zu können.“ „Überhaupt nicht wahr!“ „Wohl wahr! Aber ok, dann fahren wir eben früher los. Ich würde sagen ich hole dich um 12 ab, dann wären wir wenns gut läuft so gegen 2 in Berlin und hätten somit noch jede Menge Zeit. Ist das ok für dich?“ „Jaaaaaaa“ „Ok dann bis später“, meinte ich zu Jules, legte den Hörer auf und zeigte mir selbst den Vogel. Das also sollte aus meinem geplanten, ruhigen Samstag werden. Endlich mal ein Tag an dem man faul auf dem Sofa liegen konnte und schon wars wieder nichts. Aber ein Gutes hatte das Ganze dann doch... Ich kam um den verhassten Haushalt herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)