Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 5: Tage vergehen ------------------------ „Lieber Stefan“ *Gott hört sich das scheisse an*, dachte ich mir, nachdem ich gerade einmal 2 Worte geschrieben hatte. Nein so konnte ich die Mail wirklich nicht anfangen. Nicht dass er noch auf falsche Ideen kam, so wie Jules es getan hatte. Nein da musste wirklich ein anderer Anfang her, nur welcher? „Hallo Stefan“ *Schon besser*, dachte ich mir und grübelte, was ich jetzt weiter schreiben sollte. Im Endeffekt war es doch doof jemanden zu fragen ob er auch die Person war von der man glaubte dass sie es war. Die ganze Sache war jetzt schon so lange her und vermutlich würde er sich nicht einmal mehr daran erinnern können. Der Urlaub war viel zu kurz und außerdem viel zu feucht-fröhlich gewesen, als dass man sich nach so langer Zeit noch ein Details erinnern würde können. Besonders männliche Wesen hatten ja da so ihre Probleme damit. Für sie war doch ein Urlaubstag meist genauso wie der andere zuvor und der danach. An Details konnten sie sich nur noch dann erinnern, wenn man ihnen gewaltig auf die Sprünge half und gerade das wollte ich ja nicht unbedingt machen. *Ach vielleicht sollte ich es einfach ruhen lassen*, zweifelte ich in Gedanken an meinem Vorhaben und schloss das Fenster mit der angefangenen e-Mail wieder. Es war ein lustiger Urlaub damals gewesen und damit war die Sache auch erledigt. Selbst wenn es ein und dieselbe Person war, was würde es ändern? Die Musik war nicht schlecht und gefiel mir auch, aber das war noch lange kein Grund irgendwelchen Bandmitglieder hinterher zu spionieren oder sie zu fragen ob sie rein zufälligerweise zu der und der Zeit an dem und dem Ort gewesen waren, weil man könnte sich ja zufällig über den Weg gelaufen sein. Außerdem kam es seltsam wenn man ewig lang nichts von sich hören ließ und dann auf einmal, nur weil der Sänger der Band meinte sich bei einer Castingshow anmelden zu müssen, wieder auf der Bildfläche aufzutauchen. Das roch ja beinahe danach, als würde man es nur tun um sich irgendwelche Vorteile zu erhoffen und das war ja nun absolut das letzte was ich vorhatte. Ich wollte nicht wissen, wie viele ehemalige Bekanntschaften sich jetzt auf einmal wieder zu Wort meldeten, weil sie glaubten jetzt könnte etwas für sie herausspringen. Nein, ich ließ es wohl wirklich ganz. Sollte es nicht so gewesen sein wie vermutet, dann war es nicht schlimm und wenn es doch so war, dann hatte ich eben Pech gehabt. Aber im Moment war mir die Sache einfach nicht wichtig genug um mich damit auseinander zu setzen und noch weniger, mir einen solchen Stress zu machen. Leider hatte ich die Rechnung ohne Jules gemacht, die mir in den kommenden Wochen beinahe jeden Tag in den Ohren lag, dass ich doch die Mail endlich schreiben sollte. Ich konnte mir sehr wohl denken dass sie das nicht ohne Hintergedanken machte, dafür lag ihr Grund einfach zu deutlich auf der Hand oder besser gesagt, bewegte sich zu offensichtlich über die Bildfläche. Es verging eigentlich kein Tag, an dem sie mir nicht etwas Neues erzählte, an dem sie nicht in den höchsten Tönen von ihrem Superstar „Max“ vorschwärmte oder mir mal kein Lied oder Video schickte. Im Endeffekt brauchte ich gar nichts tun und war trotzdem bestens informiert. Aber, obwohl ich für mich beschlossen hatte die Sache ruhen zu lassen, ließ mich der Gedanke einfach nicht los. Immerhin waren es lustige Gespräche gewesen die wir geführt hatten und zum lachen hatte es jede Menge gegeben. Ich erinnerte mich noch genau, wie er nach der Bierflasche gesucht hatte, die er zum kühlen ins Wasser gelegt hatte und die auf einmal nicht mehr dort gewesen war, wo er sie hingestellt hatte. Wie er die Schuld daran Neptun gegeben hat, dessen Meerjungfrauen mal wieder vergessen hatten, ihm das Feierabendbier einzukaufen. Oh ja, es hatte wirklich sehr viel zum lachen gegeben. Es war wohl der erste Urlaub gewesen, wo ich nicht sauer gewesen war, dass meine Eltern mich mitgeschleppt hatten, anstatt mich alleine daheim zu lassen, so wie ursprünglich von mir gewünscht. Aber es waren Erinnerungen und würden auch Erinnerungen bleiben. Die schlimmste Zeit allerdings bestand mir noch bevor und zwar als Max beschlossen hatte aus der Show auszusteigen. Für Jules brach beinahe eine Welt zusammen, denn jetzt konnte sie ihren „Schatz“ ja nicht mehr jeden Samstag auf dem Bildschirm bewundern, geschweige denn hören. Einerseits fand sie es ja toll dass er es getan hatte und andererseits hätte sie ihm am liebsten dafür erwürgt. Ich selbst konnte eigentlich nur noch in mich hinein grinsen, denn im Gegensatz zu Jules, fand ich die Aktion einsame Spitze. Endlich hatte jemand den Arsch in der Hose gehabt, der Show die Rote Karte zu zeigen. Er hatte zwar lange dafür gebraucht, aber so kurz vor knapp zu sagen „Leute ich geh“, dafür brauchte es schon einiges an Mut. Während so einer Castingshow schwamm man in einem riesigen Becken voller Haie und wenn sie wollten, war man mit einem Haps verschlungen. Da ohne größere Schäden rauszukommen, war wirklich ein kleines Wunder. Es hatte beinahe ein wenig von David gegen Goliath gehabt. Zumindest wenn man eine solche Parallele ziehen wollte. Zumindest konnte sich Jules über Max's Ausstieg hinweg trösten, in dem sie sich nun voll auf seine Band Empty Trash konzentrierte. Sie jagte quer durch das World Wide Web nur um auch jede Information zu finden die es gab, verbrachte zig Stunden damit in deren Forum sich aufzuhalten und die wenigen Lieder die von ihnen erhältlich waren hoch und runter zu dudeln. Aber einen Vorteil hatte ihr „Fanatismus“ zumindest schon mal, sie hielt die Klappe, belagerte mich nicht im ICQ und kam auch nicht mehr auf die verrückte Idee, mich morgens aus dem Bett zu werfen. Dachte ich zumindest..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)