Thank you for the M e m o r i e s . . . von Tamaki (- not another bad Joke, please.) ================================================================================ Kapitel 1: First I m p r e s s i o n /// Did y o u play the Guitar? ------------------------------------------------------------------- Es war nun schon fast ein Jahr her seit Bou die Band verlassen hatte. 1 Jahr zuviel, wie der Vocal von einer der zurzeit populaersten Bands in Japan empfand. Er vermisste den zierlichen, niedlichen Gitarristen seit dem ersten Tage und er lies alle anderen an diesem Leiden teil haben. Akiharu Tsukiyama, genannt Miku, war seit dem Austritt von dem Gitarristen nicht mehr der Mensch, der er einmal war. Sein Laecheln war mehr oder weniger nur noch gezwungen und aufgelegt und auch sonst fuehlte er sich nicht besonders wohl. Anstelle von Bou war Takuya in die Band getreten und mit Yuuki gewannen sie dann auch noch einen Keyboarder hinzu, doch auch das wollte den frueher stets tapsigen, gutaufgelegten Braunschopf nicht troesten. Im November 2008 dann hielten es die anderen Bandmember nicht mehr aus. In letzter Zeit seufzte Miku fast doppelt so viel wie normalerweise und sagte so gut wie jedes ueberfluessige Interview ab. Teruki war der erste, der ihn waehrend der Pause einer Bandprobe zur Seite nahm. Besorgt sah er ihn an, doch Miku wand den Blick ab. „Miku-kun....es ist jetzt schon so lange her...Bitte, zum Wohle der Band, vergiss ihn....“ Miku zuckte leicht zusammen, sah aber weiterhin zur Seite. „Ich soll ihn vergessen...? Wie meinst du, soll das gehen...?!“, patzte er ihn an. „Du sollst ihn nicht als Mensch, sondern als Gitarristen vergessen!....Sieh dir doch mal die anderen an! Du steckst sie mit deiner konstanten schlechten Laune an. Sie haben zu nichts mehr Lust und bei den Proben und auf Konzerten bringen sie auch nur das Noetigste! Du bist unser Vocal, Miku, zeig doch mal etwas mehr Verantwortung-!“. Kaum hatte Teruki fertig geredet, riss sich Miku von ihm los und lief in Richtung Lift. Stur sah der Drummer ihm hinterher:“Wo willst du jetzt bitte hin?!“ Doch er stapfte nur tonlos weiter, drueckte wahllos irgendeine Nummer und sank dann an der Fahrstuhlwand zusammen. Ein paar mal seufzte er beklemmend, vergrub den Kopf auf seine Knie und dachte nach. Er benahm sich wirklich nicht sehr fair ihnen gegenueber, aber was sollte er tun? Es schmerzte, zu sehen wie Bou-kun Erfolg als neuer Gitarrist seiner eigenen Band hatte, wie er sich jeden Sonntag Nachmittag um Punkt 4 Uhr Zeit fuer seinen neuen Freund nahm und mit diesem gluecklich durch die Gegend spazierte. Dabei klammerte er sich immer oefter an seinen Arm und wartete jedesmal an einer Parkbank, bis Nowaki, sein neuer Freund, mit zwei Eistueten zurueckkam und sich zu ihm setzte. Miku seufzte tief. Ja, er verfolgte Bou regelrecht, beneidete den Mann an seiner Seite nur zu sehr, doch lies er sich nie dabei erwischen, wie er den beiden fast jeden Sonntag hinterherschlich. Es klingelte kurz und die Fahrstuhltuer oeffnete sich wieder. Der Vocal sah kurz auf den Gang hinaus. Er war anscheinend im 5. Stock, denn hier gab es nur ein einziges Zimmer am Ende des Raumes. Er schaerfte seinen Blick etwas und erkannte, dass die Tuer offen stand. Wahrscheinlich war die Putzfrau hier am werkeln, dachte er sich und drueckte desinteressiert wieder irgendeine Nummer. Was Bou wohl gerade tat? Ein kurzer Blick auf die im Lift haengende Uhr verriet ihm, dass es schon fast 3 Uhr war. Hmm, bestimmt probte er gerade mit seiner Band oder hatte vielleicht sogar ein Photoshooting. Ob Nowaki dabei war und ihm zusah? Nein, der hatte sicherlich selber Arbeit. Was genau er tat hatte Miku noch nicht rausfinden koennen. Aber auch das wuerde sicherlich nicht mehr lange vor ihm verborgen bleiben... Ein kurzes >Ding< verriet ihm, dass sich die Fahrstuhltuer gleich wieder oeffnen wuerde. Ah, er war in der Lobby angelangt. Hier war wohl Endstation, denn der Vorraum hier war nicht gerade leer. Leute gingen ein und aus und als seine Augen den hinteren Couchbereich absuchten, sah er, das Takuya wohl seine Pause hier verbrachte. Er wusste nicht genau wieso, aber er stand auf und ging auf ihn zu. Irgendwie hatte er gerade Lust, mit ihm zu reden. Schon aus der Ferne laechelte Takuya ihm leicht zu und auch Miku’s Winkel zogen sich kurz leicht nach oben. Schlieslich stand er vor ihm. „Hey...“ „Hallo Miku-san.“ Sein Laecheln wurde noch etwas breiter. „Darf ich mich zu dir setzen?...“ „Oh, ja klar, setz dich!“ Er rueckte etwas zur Seite, so dass auch Miku noch Platz auf dem Zweisitzer hatte. Ein paar Sekunden schwiegen sie sich einfach an, den Blick geradeaus gerichtet. Aus Gewohnheit seufzte Miku mal wieder, woraufhin Takuya sich etwas verkrampfte. Der neue Gitarrist wuenschte sich zu gerne, ihm bei seinem Problem helfen zu koennen. Doch das konnte er nicht...ihr Vocal lies seit der Trennung niemanden mehr an sich heran. „Wieso bist du nicht im Cafe?...“ Takuya wurde aus seinen Gedanken gerissen. „Was...?“ Er verstand gerade nicht ganz und schaute ihn etwas verwirrt an, was Miku leicht zum schmunzeln brachte. „Dein Cafe. Wieso bist du heute nicht dort? Normalerweise bist du dort doch jeden Tag in der Mittagspause...“ Wow, er kannte sich wirklich gut aus. Eigentlich machte sich Takuya immer ziemlich lautlos aus dem Staub um sich in seinem Lieblingscafe einige Strassen weiter zurueckzuziehen und bei einem Cafe zu entspannen. „Achso, ehm...mir war heute nicht so nach Cafe~...“, sagte er etwas bedrueckt. „Gehts dir nicht gut...?“. Miku klang etwas monoton und desinteressiert. Aber das war Takuya schon von ihm gewohnt. „Ist schon okay.“ „Erzaehls mir.“ Forderte der Vocal jetzt etwas bestimmter. „Es geht schon, ich hab nur etwas....Bauchschmerzen, mehr nicht...“ Fast jedenfalls. Das einzige, was Takuya momentan weh tat, war sein Herz. Er mochte es nicht, seinen Kollegen so traurig zu sehen und litt teilweise sehr mit. „Na schoen. Willst du ne Schmerztablette?“ Ob die Dinger gegen Herzschmerz halfen? Wohl kaum... „Nein, wir haben ja sowieso bald Schluss. Ich lege mich spaeter daheim etwas hin.“ „Wie du meinst.“ Und ploetzlich war Miku der Gedanke entfallen, weswegen er eigentlich hier her kam. „Oh, bevor ichs wieder vergesse“, warf Takuya ein, „Kanon-san hat vor eine kleine Party zu schmeissen. Wir wollen versuchen einen Neustart zu schaffen. Teruki meinte auch, es wuerde uns allen gut tun, mal zusammenzusein ohne ueber die Arbeit nachzudenken.“ Takuya vernahm nur ein leises „Hmm..“ seitens Miku und so setzte er sich etwas schraeg und sah ihm nun richtig in die Augen. „Bitte, Miku-san. Gib AnCafe in dieser Form doch einfach eine Chance!...“ Verzweifelt kratzte er sich nervoeus an seinem Unterarm. Miku sah unbeeindruckt an seinem Arm herab. Er sah ziemlich verkratzt aus. Der junge Gitarrist musste wohl oefter nervoeus sein. „Hoer auf, du blutest fast...“. Er schnappte nach seinem Arm und wischte einmal kurz mit dem Aermel drueber. „so..“. Wie in einer anderen Welt verschwunden streichelte er abwesend darueber. Takuya zuckte kurz etwas zusammen, lies es aber, wenn auch etwas verwirrt, mit sich machen. „Miku-san...was tust du da?...“ Er biss sich leicht auf die Lippe und versuchte das Gefuehl, ihn in die Arme nehmen zu wollen, ganz einfach. Mit einem Ruckartigen aufblitzen lies der Vocal seinen Arm los. „Gomen...war kurz abwesend~ Ich geh wieder nach oben. Bis gleich!...“ Mit diesen Worten spurtete der Braunschopf hektisch wieder in Richtung Fahrstuhl, drueckte die 2 und war gerade dabei hinter den Tueren zu verschwinden, als sie nochmal aufgedrueckt wurde. „Miku-chan! Warte, ich fahr mit!~“ Kanon in seiner vollen Pracht schritt hechelnd in den Lift, stuetzte sich kurz an seinen Knien ab und atmete erstmal tief aus. „Danke fuers warten!...“ sagte er ironisch, als er sich wieder aufrichtete. Miku sah ihn wunderlich an. „Hast du nen Geist gesehen?!“ kicherte Kanon und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Ja, so kannte er ihn. Ihr Bassist war der einzige gewesen, der Miku immer froehlich entgegen kam und ihn nie auf die Sache mit Bou ansprach. Und er war ihm unglaublich dankbar dafuer. Langsam nervte ihn das ewige rumgepienze seiner Kollegen sehr, doch Kanon war nie so aufdringlich zu ihm. Leicht laechelnd nickte er. „Ja, du siehst einem schon etwas aehnlich...!“ giggelte er nett gemeint. Und Kanons strahlen wurde auf einmal noch heller. Es war schon laenger her, das Miku mal wieder auf seine Kosten Witze machte. Das freute ihn und so entschloss er sich dazu, ihm gleich von der Party zu erzaehlen. „Hoer mal, ich hatte mir was ueberlegt. Du musst zu unserer Party kommen! Und das war keine Frage sondern ein Befehl! Alles klar?!“ Freundschaftlich klopfte er auf seine Schulter und lachte. „Das wird sicher lustig!“ „Un, Taku-chan hatte mir vorhin schon sowas erzaehlt. Aber Kanon, ehrlich, ich hab keine Lust auf Alkohol und feiern.“ Seufzte er heraus und lehnte sich leicht gegen seinen besten Freund. Sowas tat er auch nur bei ihm, weil er wusste, dass er sich bei Kanon jegliche Bloesse ohne Nachfolgen geben konnte. Das mochte er so sehr an ihm. Er war immer fuer ihn da, hinterfragte aber nicht immer alles nervigerweise. Der Bassist legte einen Arm um ihn und kraulte seine Schulter leicht. „Na komm, das wird sicher lustig!“. Miku schloss entspannt die Augen, genoss das kraulen des etwas Groesseren. Leise grummelte er, was Kanon nun zeigte, dass er wohl akzeptieren musste, dass der Kleine keine grosse Lust hatte. Aber er wuerde noch frueh genug anbeissen. „Die Party ist heute Abend. Wir sind alle bei mir, also wenn du kommen magst, dann schau vorbei!“ Mit diesen Worten liess er von Miku ab, lief aus der sich eben geoeffneten Fahrstuhltuere, sah ihn nochmal an und nickte leicht in Richtung der Proberaeume. „Na komm! Wir wollen doch gleich weitermachen!“ Er zwinkerte ihm zu und schritt langsam zur Tuer. Kurz blieb Miku noch so stehen, stieg aber hastig aus, als die Tueren sich wieder schliessen wollten. Gemaechlich gingen sie zurueck zum Proberaum, wo bereits Teruki auf sie wartete. „Ihr seid aber frueh! Takuya und Yuuki fehlen noch. Setzt euch solange noch.“, wies er sie an und auf die Aufforderung hin setzten sich Miku und Kanon gleich. Es war still im Raum, man haette eine Stecknadel zu Boden fallen hoeren koennen. Das einzige Geraeusch, was man vernahm, war die im Sekundentakt tickende Uhr. Miku starrte etwas wirr in der Umgebung umher und inspizierte mit seinen Blicken mal den Proberaum genauer. Seit wann hang dort ein Bild von ihnen an der Wand? Hmm... Teruki hingegen lies die Uhr nicht aus seinen Augen. Takuya und Yuuki waren nun schon fast 10 Minuten zu spaet dran. Und der Bassist vertrieb sich die Wartezeit indem er anfing, seine Leberflecken zu zaehlen. „Wann kommen die nun endlich?!...“. Terukis Geduld war langsam am Ende und er tippte unruhig mit den Naegeln auf dem Tisch rum. Mit einem Schulterzucken antwortete Miku: „Takuya war eben bei uns unten in der Lobby. Wo Yuuki ist, weiss ich nicht...“ „Na toll, wieso habt ihr ihn nicht mitgebracht...?“ Verstaendnislos blickte er die beiden an. Der Vocal schwieg dazu und auch Kanon tat vielbeschaeftigt beim Zaehlen seiner Koerpermerkmale. Boese schuettelte Teruki den Kopf und stand auf. Er zueckte sein Handy und klingelte einmal bei Takuya, dann bei Yuuki durch, doch keiner der beiden hob ab. „Klasse, wunderbar...so kommen wir sicher vorwaerts!!“ moserte er umher, doch Miku und Kanon waren den Anblick eines genervten Teruki schon gewohnt. „Koennen wir ja nix fuer, wenn die nicht auftauchen...“, ergriff Kanon nun das erste mal das Wort und beendete seine Zaehlung vorerst. „Natuerlich nicht, aber es war doch vereinbart, dass wir uns unverzueglich nach der Pause wieder hier treffen!“ Und gerade als Teruki wieder sein Handy ansetzte, oeffnete sich die Tuere und Yuuki kam hereinspaziert. Im Schlepptau hatte er Takuya, der etwas bedrueckter dreinschaute als der quirlige Keyborder. „Sorry, Leute, aber wir hatten noch was wichtiges zu erledigen!“ Takuya’s Blick sank sofort zu Boden und schloss leise hinter sich die Tuer. „Jaja, aber sagt naechstes mal vorher Bescheid, wenn ihr einfach wieder eure Pause verlaengert, klar?“, schnaubte der Drummer und machte sich auf den Weg zu seinen Drums. „Also, koennen wir dann e n d l i c h anfangen?“ Ein uebereinstimmendes Nicken aller und schon waren sie wieder an ihre Instrumenten plaziert. Der zweite Teil der Probe verlief zum Glueck etwas besser und so verabschiedeten sie sich um Punkt 5 Uhr voneinander. „Und vergesst nicht, Leute, heute Abend um 8 bei mir!“, rief Kanon den anderen noch hinterher und machte sich dann in Richtung seiner Wohnung. Im Gegenteil zu Teruki und Yuuki mussten die anderen 3 nicht mit dem Auto kommen, es war ein mehr oder weniger kurzer Fussweg zu ihrem Studio. „W-warte, ich komme mit dir!“ Miku holte Kanon auf und verfiel neben dem Bassisten wieder in ein gemuetliches Schlendern. „Ich komm’ gleich mit zu dir~...Hab keine Lust, vorher noch heim zugehen...“, schmollte der Braunschopf etwas. In Wirklichkeit wollte er einfach nur nicht alleine zuhause vor sich hinvegetieren und warten muessen. Wohl moeglich waere er dann auch nur wieder in ein Depressionsloch gefallen, weil kein Schokoladenpudding mehr im Kuehlschrank war. Kanon laechelte freudig ueber die deutlich bessere Stimmung von Aki und nickte heftig. „Cool, dann koennen wir ja noch n’ Film kucken oder so!“ Stumm nickte Miku und scheu huschte ein kleines Laecheln ueber sein Gesicht. Teruki und Yuuki hatten eine kleine Fahrgemeinschaft gebildet, stiegen vorfreudig auf den Abend in Teruki’s Auto und fuhren davon. Und Takuya? Takuya stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Seufzend sah er Miku und Kanon hinterher, die rumalberten und nun hinter der naechsten Hausmauer verschwanden. Geknickt ging er in die Entgegengesetzte Richtung und machte sich auch auf den Weg nach Hause. Kapitel 2: Second I m p r e s s i o n /// too much . . . -------------------------------------------------------- “Miku...?“ „...“ „Hey, Miku~...“ „.........“ „Oh mann...“ Genervt seufzte Kanon einmal leise. Der Vocal war doch tatsaechlich waehrend eines Horrorfilmes eingeschlafen. Und auch nicht irgendwo, sondern direkt auf seinem Schoss. Wie er dahin kam? Nun, Kanon war selbst nicht ganz wach geblieben und war kurz eingenickt. Als er wach wurde lag der Kopf des mueden Saengers auf seinem Schoss. „Wie soll ich denn jetzt die anderen reinlassen, wenn sie klingeln?...“ Vorsichtig versuchte er Miku’s Kopf auf ein Kissen umzubetten, doch kaum hatte er ihn bewegt grummelte er los. „Wird wohl wirklich muede gewesen sein...der Arme...hat bestimmt schon lang nicht mehr richtig durchgeschlafen....“, dachte sich Kanon und seufzend schaltete er den Fernseher aus. Nun war es ganz ruhig im Raum. Shinya sah sich kurz um. Es war nun schon fast 5 Minuten in denen er sich nicht bewegen konnte und da er kein Mensch war, der lange Stillsitzend mit den Daeumchen drehte, griff er dem Vocal in die Haare. Nicht fest und nicht ziehend. Nein, er lies seine Hand langsam und vorsichtig durch den Schopf seines Freundes gleiten. Dieser seufzte kurz ganz leise auf, raekelte sich leicht und atmete weiter ruhig ein und aus. Kanon blickte nach unten. Momentan machten sich viele Gefuehle in ihm breit. Einerseits tat ihm Miku unsagbar leid, er hatte soviel durchmachen muessen. Aber auf der anderen Seite konnte er sich nichts schoeneres vorstellen, als den Kleinen auf seinem Schoss zu haben, ihn streicheln zu koennen und seinem stillen Atmen zu lauschen. Es war einfach unsagbar entspannend. Abwesend streichelte er nun ueber seine Wange. Sie waren leicht geroetet. Ein verstohlener Blick zur Heizung. Hatte er sie gestern Abend nicht ausgedreht? Ploetzlich raekelte Miku sich erneut, drehte sich um und lag jetzt mit dem Gesicht zu Kanon’s Bauch. Ein leichtes Laecheln zierte seine Lippen. Shinya war leicht zusammengezuckt, als er sich bewegte. Seine Haende waren in die Hoehe geschnellt und liesen sich auf der Couchlehne nieder. „Puh...er schlaeft noch...“ Sein laut pochendes Herz holte Kanon zurueck ins Hier und Jetzt und so versuchte er ein zweites mal, Aki auf die Couch zu legen. Er war bis jetzt aber noch kein einziges mal auf die Idee gekommen, ihn zu wecken. Nein, das wuerde er unter keinen Umstaenden tun. Dafuer sah er zu friedlich aus, wenn er schlief. Doch wie das Schicksal so wollte, musste er ihn garnicht wecken, denn schon von drinnen konnte Kanon Yuukis lautes Organ hoeren, das schallend lachend immer naeher kam und dann.... Schlieslich Sturm klingelte. „Kanoooo~n, wir sind dahaaa!!~“, sties der gut gelaunte Keyborder aus und beendete dann seine Klingelattacke. Panisch ruckelte Kanon etwas auf der Couch. Doch Miku ruehrte sich keinen Milimeter. Von draussen vernahm er nun auch Teruki’s Stimme, die irgendetwas sagte von „Balkon“. Und schon waren die Schritte der beiden wieder verstummt. Doch keine minute spaeter bemerkte Kanon, wie sich etwas an seiner Balkon-Tuer zu schaffen mache und sie zur Seite schob. Einen Vorteil hatte es also doch, nur im 1. Stock zu Wohnen und die Tuere nie richtig zu schliesen. „Hey, Kanon, du bist ja doch da!! Wieso hast du nicht-„ „PSCHHT!“, wies Shinya Yuuki zur Ruhe. Die Couch stand umgedreht zum Balkon und erst beim naeherkommen bemerkten die beiden, dass Kanon von ihrem Saenger belagert wurde, der immernoch friedlich schlummerte. „Oh mein Gott, das ist ein Bild fuer Goetter!“, lachte Yuuki leise und zueckte schon sein Handy. Teruki grinste ebenfalls und kam noch etwas naeher. „Dumm, wenn man sich nicht bewegen kann, was?“, witzelte er, beugte sich nach unten und strich Miku kurz ein paar Haare aus dem Gesicht. Kanon nahm sofort eine Abwehrhaltung ein. „Lass ihn, er schlaeft in letzter Zeit glaube ich nicht sehr viel.“ Noch bevor Teruki etwas sagen konnte, klingelte es erneut an der Tuer. „Ah, das ist sicher Taku-chan!“, sagte Yuuki vorfreudig und ging aufmachen. In der Tat, es war Takuya, mit ein paar Flaschen Berenzen, Vodka und Bier beladen. Aus dem Gang konnte Kanon hoeren, wie Yuuki mit Takuya sprach, und die Worte „Miku, Kanon, schlafen“ und „suess“ lachend erwaehnte. „Na toll...“, dachte er sich leise. Er ahnte zu wissen, was Takuya in letzter Zeit so traurig stimmte. Und das hier wuerde seine „gute Laune“ nicht gerade unterstuetzen. Als Yuuki mit Takuya wieder das Wohnzimmer betrat, legte Takuya seine Stirn erstmal in tiefe Falten. „Was...tut ihr da?“, fragte er vorsichtig und breitete die Flaschen auf dem Couchtisch aus, den Blick nicht von der Couch lassend. Kanon seufzte tief: „Aki ist eingeschlafen und ich krieg ihn nicht mehr richtig wach...“. Yuuki meldete sich scherzend wieder zu Wort: „Ich weiss, wie wir ihn 100 % wieder wachkriegen!“, und ein kleines, boeses Grinsen legte sich auf sein Gesicht. “Wenn du noch mehr Krach machst, oder ihm wehtust, passiert was, klar?!“, sagte Shinya bedrohlich. Nicht antwortend beugte sich Yuuki naeher zu Miku’s Kopf, strich grinsend seine Haare aus dem Weg und blies dem schlafenden Vocal mitten ins Ohr. Keine Sekunde spaeter riss dieser die Augen auf und baeumte sich Reflexartig auf. Mit einem dumpfen >DONG< stiesen sein und Yuukis Kopf zusammen, der sofort zu Boden ging und sich den Kopf rieb. „Autsch...!“ Miku fasste an seinen Kopf und strich ein paar mal pruefend darueber. Das wuerde wohl eine Beule geben. Kanon’s Miene verfinsterte sich. „Ich hab gesagt, du sollt ihm nicht weh tun, verdammt!“ Aki’s Blick viel nun erstmals auf Kanon und seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass er auf seinem Schoss gelegen hatte. Er fuhr zurueck auf seinen urspruenglichen Platz und stotterte verlegen. „Gomen ne, Kanon~ Ich...bin wohl eingepennt.“ Kanon wurde leicht rot und schuettelte den Kopf. „Schon okay...“ „hr-hm...!“ Ein lautes Raeuspern machte sich im Raum breit und alle Blicke wanderten zu Takuya. „Wollten wir nicht was trinken...?“ Einstimmiges Nicken. „Ich hol’ dann mal schnell Glaeser~“, sagte Kanon, stand auf und verabschiedete sich kurz in die Kueche. „Sag mal, was habt ihr denn gemacht, dass du so muede bist und einfach einpennst? Ist doch sonst nicht deine Art?“, wandt Teruki das Wort an Miku. Dieser lief leicht rot an. Teruki hatte wohl seinen eigenen Satz nicht verstanden, denn er sah etwas verwirrt drein, als Yuuki lauthals loslachte und auch Miku leicht grinsen musste. „Nichts...wir haben nur nur nen Film geschaut. Ich war einfach muede, sonst nichts!“ Er richtete sich nun wieder richtig auf, machte den anderen Platz auf der Couch und zupfte ein paar Straenen zurecht. Takuya stand immernoch sehr abseits. Was sollte dieser Mist hier eigentlich alles? In seiner Brust stach es wieder kurz unangenehm. Kurz fuhr er mit der Hand darueber, dann beschloss er, es sich neben Teruki auf der Gegenueberliegenden Couch bequem zu machen und Miku allein auf der Couch zu lassen. Yuuki hatte sich in seinen Lieblingssessel gesetzt und erlaubte es sich einfach mal, das erste Bier zu oeffnen. Nach ein paar Minuten kam auch Kanon mit einem Tablett und Glaesern zurueck, lies sich wieder neben Miku auf der Couch nieder, schenkte der Runde einmal Tequila ein und nach wenigen Sekunden war auch die 2. und die 3. Runde geleert. Die Stimmung war zur Ueberraschung aller sehr ausgelassen und angenehm. Alle lachte und hatten ihre Spass, auch Takuya, der um kurz vor 11 nach drei Tequila, zwei Berenzen und einem Bacardi Cola erstmal langsam machte. Je mehr Alkohol floss, desto mehr wurde gelacht und um kurz nach 12 war es dann soweit, dass Yuuki schon auf Kanon’s Tisch stand und ein Lied von Ai Otsuka performte. Alles war heiter und froehlich. Doch bekanntlich hat Alkohol so seine Tuecken und Nachwirkungen. Yuuki stand immernoch auf dem Tisch, hatte aber mittlerweile aufgehoert, zu singen, sondern strippte lieber und imitierte dabei aueserst ueberzeugend einen Schwulen, den er vor kurzem in einer Talkshow gesehen hatte. Teruki beklatschte die Show wild und kam aus dem Lachen garnicht mehr heraus. Takuya beaeugte das ganze Szenario mehr oder weniger noch normal. Er seufzte leise. Er lies seinen Blick durch den Raum schweifen, direkt zur Toilette. Kanon und Miku waren schon fast eine halbe Stunde weg. Er blickte wieder auf das Glas in seinen Haenden. Hmm...irgendwie schmeckte das Zeug nicht mehr. Es war ihm zu bitter geworden. Er wusste ganz genau, das zuviel Alkohol ihn immer melancholisch werden lies, doch versuchte er so gut es ging, das zu verstecken. Schlieslich hatten Yuuki und Teruki so gute Laune gerade. Nur Miku wahrscheinlich nicht, der hatte sich naemlich, wie schon gesagt, vor einer halben Stunde mit bleichem Gesicht auf die Toilette verabschiedet. Ihm bekam die ganze Fluessignahrung wohl auch nicht besonders. Er wollte ihm schon nachgehen, doch ein besorgter Kanon kam ihm leider zuvor. Doch die Wuerge- und Hustgeraeusche waren schon seit laengerem wieder verstummt. Was sie wohl da drinne noch so wichtiges zu Tun hatten? Genervt klopfte Takuya das Glas zurueck auf den Tisch. Somit hatte er seine Aufmerksamkeit, schoen. „Ich geh dann mal heim, Leute.“ Die beiden Kichermaeuse hatten wohl noch nicht mal Miku’s und Kanon’s abwesenheit bemerkt, denn erst jetzt sahen sie verwundert auf die Couch. „Jetzt schon?!“, fiepte Yuuki Takuya an. „Jaaah, jetzt schon! Ihr solltet auch langsam nach Hause, es ist fast 3 Uhr.“ „Also, ich kann heute nicht mehr fahren, soviel steht schonmal fest, ne~?“ Und wieder brachen beide in schallendes Gelaechter aus. Takuya verdrehte die Augen und ging in Richtung Badezimmer. Vor der Tuer kam er zum stehen. Vorstichtig lehnte er sich gegen das kalte Holz und versuchte zu lauschen. Uebergab sich Miku immernoch? Eher nicht, es war bemerkenswert still. Vielleicht waren sie schon eingeschlafen. Sehr geschmackvoll, dachte sich Takuya. Doch dann vernahm er das leise zusprechen von Kanon. Teruki und Yuuki waren leider zu laut, deshalb konnte der Gitarrist nicht wirklich verstehen, was er sagte. Kurz darauf konnte er Miku leise schluchzen hoeren. Seufzend lies Takuya den Tuergriff los. Er sollte wohl besser nicht stoeren. Wohl moeglich trauerte der Saenger nur wieder um Bou. Takuya hatte es langsam satt. Immer nur „Bou hier“, „Bou da“. Wuetend griff er wieder nach dem Griff und oeffnete vorsichtig die Tuere. Er spaehte hindurch und erkannte Kanon, der sich gegen die Toilette gelehnt hatte und Miku in seinen Armen hielt. Dieser hatte den Kopf in Shinya’s Halsbeuge vergraben und weinte bitterlich. Beruhigend strich Kanon ueber Miku’s Kopf und Ruecken, sprach ihm leise beruhigende Worte zu. Takuya’s Blick truebte etwas, schreckte aber wieder leicht auf, als er bemerkte, wie Kanon zu ihm aufblickte. Langsam fuehrte er seine Finger zu seinen Lippen und deute Takuya an, ruhig zu sein. Dann winkte er, mit entschuldigendem Blick, leicht mit der Hand, was ihm eindeutig zu verstehen gab, zu gehen. Schoen, wie er meinte. Ohne eine weitere Geste schloss Takuya die Tuer wieder und blieb kurz so stehen. Sollten sie doch tun, was sie wollen. Sollten sie doch gleich einander ablecken und was wusste er nicht noch alles tun. Er was wuetend. Auf sich, auf die Welt und momentan groesstenteils auf Kanon. Takuya mochte ihn, wirklich. Aber im Moment wuenschte er ihrem Bassisten den Tod an den Hals! Stapfend ging er zurueck ins Wohnzimmer, schnappte sich seinen Rucksack, schnappte Yuukis Klamotten, schmiss sie ihm ueber und zog die beiden mit nach draussen. Unter lautem Protest noergelte er die beiden nur mit einem „Ich bring euch jetzt heim!!“, an. Eigentlich haette er die beiden liebend gerne einfach dort gelassen, aber da Kanon anscheinend zu beschaeftigt mit Miku war, wuerde er wohl kaum auf die anderen beiden aufpassen koennen. Und wenn diese sich jetzt doch noch im Rausch hinters Steuer setzten, konnte das boese ausgehen. Also griff er sich die beiden einfach und war noch bis in die fruehen Morgenstunden damit beschaeftig, Sie sicher nach Hause zu begleiten. Dies stellte sich als ziemlich schwer heraus, da sie alle 10 Meter anhalten mussten, weil Yuuki es mal wieder soooo lustig fand, einem Apfel beim schimmeln zugucken zu muessen. Um kurz vor 5 Uhr morgends war Takuya dann endlich zuhause. Er fuehlte sich etwas besser, nachdem er sicher war, die beiden wuerden nichts mehr anrichten koennen (jedenfalls nicht ausserhalb ihrer Wohnungen) und der naechtliche, lange Spaziergang hatte auch gut getan. Die Wut war fast aus seinem Magen verschwunden und auch der Klos im Hals schien nicht mehr zu wachsen. Gut, dachte er sich, schmiss sich samt Klamotten auf sein Bett und schlief nach wenigen Minuten tief und fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)