Chrono War von Kiako-chan ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5: Kiako schwankte den Weg entlang. Sie wusste nicht, wo sie hin ging und sie wusste nicht, wo sie hin wollte. Ihre Gedanken waren ganz woanders und ihr Körper schien von alleine zu laufen. Einige Male ging sie an Viehherden vorbei, welche sie genauso wenig bemerkte, wie Kenichi, welcher nun hinter ihr her lief. Er hatte die Hände verschränkt und musterte jede Bewegung von Kiako. Ein paar mal wurde er von seinen Leuten durch Gedankenübertragung gerufen, doch er ignorierte diese und machte sich auf jede Strafe, die ihm widerfahren würde, gefasst. Kiako schien langsamer zu werden und Kenichi bemerkte die Funken, die von ihrem Körper ausgingen. Diese kamen nur, wenn sie sehr schwach oder verletzt war. Sie drohte sogar umzufallen, doch gerade als er reagieren wollte, hinderte ihn etwas daran. Er konnte sich nicht mehr bewegen und sah ein blondes Mädchen, mit dem gleichen schwarzen Mantel, den er trug. „Keyron ist nicht erfreut… Du weißt, was das heißt?“ Sie packte ihn am Arm. „Maia… Glaubst du wirklich, du bist so stark, um mich zu etwas zu zwingen?“ Er löste sich kurzer Hand aus ihrem Griff und rannte zu Kiako, welche er jedoch immer noch nicht berühren konnte. „Och, lässt sie dich nicht an sich ran? Wie traurig… Vertraut sie dir etwa nicht?“ Das Mädchen, welche Maia hieß, ging auf die Beiden zu und streichelte Kiako über den Kopf. „Kiako, er will dir weh tun… Er ist böse…“ Ihre Stimme klang nun wie die eines kleinen Kindes. Das rothaarige Mädchen stand langsam auf. Sie öffnete den Mund, doch es kam kein Ton heraus. „Er wollte mich, Adi und Kuro töten… Er hat dein Haus angezündet… Deinen Vater erschossen… Kuro gezwungen, seine Schwester zu töten…“ Kiako blickte nun wütend auf Kenichi. „D-du glaubst ihr doch nicht etwa…?!“ Sie sah ganz danach aus, als würde sie dem blonden Mädchen glauben, welche nun auch gehässig grinste. Maia bückte sich und flüsterte in Kiako’s Ohr. „Sollte er nicht dafür büßen, was er uns allen angetan hat…? Vor allem dir… Er hat mit deinen Gefühlen gespielt… Zeig ihm, was es heißt, dich zu verletzten!“ – „Hör auf! Wer verletzt hier wen? Ich werde dich…“ In seinen Händen erschienen nun große Shuriken. „Siehst du…? Er will uns umbringen…“ Kiako schloss die Augen und so gleich erschienen auf ihrem Rücken Flügel und wieder trug sie den weißen Mantel. Maia schnippte und in den Händen des rothaarigen Mädchens erschien ein schwarzes Schwert. Um sie herum erschien nun ein sichtbares Schild, von dem kleine Blitze aus gingen. Als sie die Augen öffnete, hatte sie rote Pupillen. „Mach dich lieber zum Kampf bereit, Kenichi, oder hast du Angst, sie zu verletzten?“ Maia grinste immer noch, doch Kenichi stand einfach da. Er hielt die Shuriken krampfhaft fest, doch er schien werden angreifen, noch sich zu verteidigen wollen, er starrte Kiako einfach nur an. „Wie kannst du nur… einen Menschen, der dir nahe liegt… zu so etwas missbrauchen, Maia? Ihr ward früher die besten Freunde… was ist bloß aus dir geworden…“ – „Was redest du da? Du warst gar nicht dabei, woher willst du wissen, was früher war?“ Maia blickte noch zorniger als Kiako auf Kenichi. Er war wohl noch nie sehr beliebt bei Mädchen. Das blonde Mädchen gab Kiako einen kleinen Stoß, welche sofort auf Kenichi zu rannte. Ihre bloße Aura hätte ihn fast umgeworfen, doch als sie mit ihrem Schwert gerade zuschlagen wollte, stieß Kenichi einen seiner beiden Shuriken in den Boden, um den Halt zu behalten und den Anderen benutzte er als Schild. Doch das brachte auch nicht sehr viel, denn sie berührte ihn nicht mal mit ihrer Waffe, schon wurde er einige Meter zurück geschleudert. Als er Halt fand, rannte Kiako bereits wieder auf ihn zu. Wie wild dreschte sie auf ihn ein, doch auch wenn er ihre Angriffe mit dem Shuriken abwehren konnte, ihre Wut und die Wucht ihrer Schläge bescherten ihm sehr viele Wunden und Kratzer. Mit jedem Hieb schlug sie fester zu und Kenichi’s Wunden wurden mit jedem Mal großer und tiefer. „Töte ihn endlich!“ Man konnte die Ungeduld in Maia’s Stimme hören. „Beende es endlich, schließlich hat er uns so viel angetan!“ Ihre Stimme klang nun nicht mehr so kindlich und Kiako’s Augen wurden ein klein wenig normaler, doch ihre Schwerthiebe ließen nicht nach. Plötzlich holte sie zu einem großen Schlag aus und schlug Kenichi den Shuriken aus der Hand. Sie war etwas erschöpft und atmete schwer. Langsam drängte sie ihn zurück, bis Kenichi schließlich gegen einen Baum stieß. „Schlag zu!“ Kiako holte aus, doch plötzlich stoppte sie. Kenichi hatte ihre freie Hand geschnappt und hielt sie fest. Sie schreckte zurück und senkte das Schwert. Einige Sekunden verweilten die Beiden, doch dann schreckte Kiako erneut zurück. Sie versuchte sich aus dem Griff zu lösen. Krampfhaft hielt Kiako ihr Schwert fest und sie wollte gerade erneut ausholen, doch Kenichi hielt nun ihre andere Hand auch fest. Und wieder schreckte das Mädchen zurück. Ihre Pupillen verloren allmählich ihren roten Ton. „Verdammt, töte ihn oder willst du, dass er uns etwas tut?!“ Kiako’s Augen füllten sich mit Tränen. Sie riss sich von Kenichi los und ließ ihr Schwert fallen, welches augenblicklich verschwand, jedoch erschien einen neue Waffe in ihrer Hand, es war eine Art Dolch. Das Mädchen legte beide Hände um ihn und setzte ihn auf ihrer Brust an. Ihre Hände zitterten. Kenichi legte seine Hände um ihre, worauf sie noch mehr zitterte und ihre Tränen über ihr Gesicht rannen. „Alle Menschen… die mit mir zu tun haben… wechseln auf die böse Seite, verschwinden einfach… oder sterben… Wegen mir passiert das… wenn es mich nicht mehr gibt… Sind alle Probleme weg…“ Kenichi strich mit einer Hand über ihr Gesicht. „Meine Probleme wären nur noch schlimmer, wenn du weg wärst…“ Kiako blickte zur Seite und streckte ihre Hände aus, um genug Schwung zu holen. „Tu’s nicht!“ Sie schloss die Augen und stach zu. Einige Sekunden vergingen, bis sie die Augen öffnete. Der Dolch, der eigentlich ihrem Leben ein Ende setzten sollte, hatte dies nicht getan. Kenichi hielt mit der einen Hand die Klinge fest und die Andere wurde von dieser durchbohrt. Beide Hände waren Blut überströmt und Kenichi lehnte mit schmerzverzerrtem Gesicht an dem Baum und hatte die Augen geschlossen. Erschrocken starrte Kiako ihn an. War er…? Langsam öffnete er die Augen und lächelte sie an. „Meinst du echt, ich würde das so einfach zu lassen…?“ Kiako brachte kein Wort heraus. Sie hatte glasige Augen und ihre Tränen hatten aufgehört zu rinnen, wahrscheinlich wegen ihrem Schock. Kurz blickte sie auf seine Hand, in der der Dolch steckte. Dann fiel sie ihm um den Hals, worauf sein Gesicht noch schmerzverzerrter war. „Du… Idiot! Wieso tust du das… Ich… Du Idiot!“ – „Du tust mir weh, K-chan…“ Kenichi ging ein bisschen in die Knie. Augenblicklich löste sich Kiako von ihm, worauf er die Waffe aus seiner Hand zog und auf die Wiese warf. Maia war mittlerweile verschwunden. Erst jetzt bemerkte Kiako, dass ihr weißer Mantel voller Blut war. Sie blickte von sich zu Kenichi. Seine Wunden waren sehr groß und bluteten stark. Kiako sank ins Gras. „War ich…?“ – „Ist doch nur halb so schlimm, K-chan…“ Kenichi setzte sich nun auch, lehnte jedoch immer noch an dem Baum. Das rothaarige Mädchen legte ihre Hände auf Kenichi’s, in welcher vorhin der Dolch gesteckt hatte, und konzentrierte sich. Funken flossen von ihren Händen in seine Wunde, doch sie wollte nicht heilen. Die Funken kamen unregelmäßig, manchmal stärker, manchmal fast keine. Kiako war schon am verzweifeln, dann kam ihr eine Idee. „Kenichi…? Meinst du, ich kann deine Wunden heilen, wenn ich etwas von meiner Kraft in deinen Körper schicke…“ – „Ich weiß nicht… Wie willst du das überhaupt machen?!“ Sie lächelte ihn an und umarmte ihn erneut. Die Beiden fingen an zu leuchten und Kenichi’s Wunden heilten schnell. Er erwiderte die Umarmung und ließ sie nicht los, auch als die Wunden alle verheilt waren. „Kenichi…? Sind deine Wunden schon verheilt…?“ – „Nein, da sind noch ein paar, ziemlich viele sogar…“ Sie lächelte, doch das sah er nicht, und sollte er auch nicht sehen, denn Kiako wollte ihm nicht ihre Gefühle offenbaren. Ein sanfter Sonnenstrahl weckte Kiako auf. Sie war wohl eingeschlafen und hatte den restlichen Tag verschlafen, nun war es wieder Morgen. Das Mädchen blickte sich um. Sie lag in Kenichi’s Armen, doch mit der einen Hand hielt sie seine fest umklammert. Sanft kuschelte sie sich an ihn und fühlte sich wieder Top fit. Langsam ließ sie seine Hand los, stand vorsichtig auf und streckte sich. Ihre Flügel waren mittlerweile verschwunden und überall lagen Federn herum, auch ihr weißer Mantel war wieder weg, doch ihre Kleidung hatte seine Blutflecken übernommen. Kiako rieb sich die Augen. „Wieso hab’ ich so gut geschlafen?“ Sie blickte zu Kenichi, welcher immer noch schlief und wurde leicht rot. „Ach so… deswegen…“ Das Mädchen kniete sich leicht zu dem schlafenden Jungen hinunter und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Sie lächelte ihn an, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und stand wieder auf. „Wäre gemein ihn jetzt zu wecken… Wer weiß, wann er das letzte Mal geschlafen hat…“ Langsam ging sie zu dem Weg, auf dem sie am letzten Tag noch gelaufen war. Sie hatte ihr Ziel nicht vergessen, sie wollte zu dem Tempel und eine Antwort finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)