Chrono War von Kiako-chan ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Kapitel 3: Als Kiako aufwachte, fand sie sich bei einem Bach wieder. Inzwischen dämmerte es schon wieder. „Guten Morgen, Schlafmütze.“ Kenichi grinste sie an. Er stand genau vor ihr und ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Kiako lief rot an und stieß ihn weg. „Hey, ist das der Dank, dass ich dich gerettet habe? Glaub das nächste Mal überleg ich mir das noch mal…“ Unerwartet stand Kiako auf und ging auf Kenichi zu. Sie half ihm auf und umarmte ihn. „Ich bin dir sehr Dankbar, Kenichi…“ Er erwiderte die Umarmung, doch die Beiden ließen sich schnell wieder los. „Ich… ich…“ Sie saßen am Ufer des Baches, jedoch ziemlich weit auseinander. „Kiako, ich…“ – „Er hat mich geküsst, Kenichi…“ – „Was?! Wer?!“ – „Kuro… Hier auf die Hand… Meinst du das war nur eine List, damit ich ihm nichts tue?“ „Das könnte sein… >So ein…< Soll ich mit ihm reden…?“ Kiako rutschte näher zu ihm heran und nahm seine Hand. „Nein… Ich will nicht das er… dir etwas tut…“ Sie lehnte sich an seine Schulter und Kenichi lief nun auch wieder rot an, sah jedoch ziemlich verdutzt in den Himmel. „Hat es einen Grund, dass du uns hier her gebracht hast, Kenichi?“ – „Du bist schlau, K-chan… Es ist jetzt 2 Jahre her…“ „Naoko, wenn du weiterhin so schnell gehst, kipp ich um!“ Kiako und Naoko liefen auf einer langen Straße entlang. Es war Winter und es schneite. „Wir können auch hier bleiben… Wenn du unbedingt erfrieren willst!“ – „Ich könnte uns schneller zu dem Dorf bringen…“ – „Hör auf davon zu reden! Lass dieses Thema nun… Schau, da vorne ist Licht! Da muss ein Dorf sein, lass uns hin gehen.“ „Du hattest recht es ist ein Dorf… Oder eher es war eines?“ Die Beiden blickten auf ein Flammenmeer. Leute schrieen und rannten auf die Wiesen, die das Dorf umgaben. „Sollten wir nicht helfen?“ – „Was willst du denn tun? Ihnen Worte wie ‚Alles wird gut’ oder ‚Ist doch nur ein Dorf’ sagen?“ – „Nein aber… es gibt bestimmt Verletzte, meinst du nicht?“ – „Mehr als verarzten kannst du sie auch nicht…“ – „Schau mal, da steht ein Junge…“ Kiako schob ihre Freundin zur Seite. Wirklich, dort in den Flammen, stand ein Junge ihres Alters, mit dunkelblauen, langen Haaren. Er stand dort und machte keine Anstalten zu fliehen. „Oh nein, er wird verbrennen! Feuer… Wieso immer Feuer… Ich muss ihn retten!“ – „Kiako! Warte! Du könntest sterben! Kiako!“ Doch die Warnungen ihrer Freundin ignorierte sie einfach. Schnell rannte sie zu dem Jungen. Die Flammen brannten auf ihrer Haut, doch die Wunden, die dabei entstanden waren, schienen ihr nichts zu tun. Als sie bei dem Jungen angekommen war, starrte dieser sie an. „Was willst du hier? Du wirst verbrennen, wenn du nicht gleich hier abhaust!“ – „Und was ist mit dir? Los, wir müssen hier raus!“ Kiako hustete von dem Rauch und ging in die Knie. „Mach schon!“ – „Nein, ich bleibe hier, es ist meine Schuld, dass das Dorf brennt… Aber du solltest hier verschwinden, bevor noch irgendetwas einstür-“ Doch in diesem Moment fiel eine Säule um und drohte die Beiden unter sich zu begraben. Der Junge packte Kiako und rannte aus dem Feuer hinaus. Die Beiden husteten stark. „Was hast du nur getan… Ich wollte sterben! Und beinahe wäre es auch dein Ende gewesen…“ – „Ist es denn so toll zu sterben? Ich musste mit ansehen, wie meine Mutter verbrannte, weil sie mich gerettet hat anstatt sich… meinst du es ist toll mit an zu sehen, wie jemand stirbt? Ich bin übrigens Kiako…“ Sie hielt ihm die Hand hin. Nach kurzem zögern erwiderte er den Händedruck. „Ich bin Kenichi… Was sind das denn für Funken?!“ Kiako zog schnell ihre Hand zurück. Aus ihrer Hand drangen wieder Funken, und Kenichi’s Wunden waren teilweise geheilt. „Was zum…?!“ Das rothaarige Mädchen wollte wegrennen, doch Kenichi hielt sie fest. „Was war das? Was bist du?“ – „Das darf ich dir nicht sagen… Es tut mir leid, Kenichi…“ Er zog sie hinunter und blickte ihr ins Gesicht. „Kann ich dich wieder sehen?“ Kiako wurde rot. Was für eine Frage war das denn? Er wollte ihr gerade einen Kuss auf die Wange geben, als hinter ihm ein Mann erschien. „So, ich werde dich mal beschlagnahmen…“ – „Hey, lass mich los, Yamazaki! Du sollst mich in Ruhe lassen!“ – „Sie ist kein guter Umgang für dich! Jetzt komm mit.“ Er schleifte Kenichi mit sich, welcher sich jedoch ziemlich wehrte. „Nein, nicht noch jemand… Bitte nicht… Nicht so wie… er…“ „Woran denkst du gerade?“ Kenichi sah Kiako an. Sie drückte seine Hand ziemlich fest zusammen. „Oh, ich… tut mir leid!“ Sie ließ die Hand los und wich zurück. „>Warum frag ich auch… Es war doch gerade so schön…< Ist was los?“ Er lächelte sie an. „Ich… Es ist meine Schuld, dass du nun zu ihnen gehörst… Hättest du mich nicht getroffen…“ – „Wäre ich in dem Feuer verbrannt. Ich verdanke dir mein Leben… Und nun habe ich deines gerettet, nun sind wir quitt, oder?“ Er stand auf und klopfte sich den Schmutz von seinem Mantel. „Wo willst du hin?“ – „Wenn ich zu lange weg bleibe, schöpfen sie Verdacht… Schlimm genug, dass mich Yamazaki gesehen hat…“ Kiako war schon wieder den Tränen nahe. „Ich bringe dich an einen sicheren Platz, ok? Aber bitte wein nicht schon wieder…“ Sie wischte sich die Träne weg, die gerade ihr Gesicht runter kullern wollte. „Ich darf weinen wann und wo ich will! Und du kannst mich nicht davon ab-“ Doch, wie es der Zufall so wollte, machte Kenichi seinen tollen ‚Verschwinden und wieder auftauchen’ Trick, und erschien vor Kiako, welche er küsste und zugleich wieder verschwand. Er setzte sie, ohne das sie wollte, am Waldrand ab, wo eine Hütte stand. Jedoch hatte er sie alleine gelassen. „Soll er doch bleiben wo er will…“, sagte sie leise vor sich hin, war jedoch ziemlich errötet. „Hoffentlich passiert ihm nichts…“ „Mama, es ist so heiß hier drin!“ Die kleine Kiako sah ihre Mutter an, die verzweifelt einen Ausgang aus dem Haus suchte. Um sie herum waren große Flammen und Das Haus schien jeden Moment zusammen zu brechen. „Keine Sorge, K-chan… Ich bringe dich hier raus!“ Sie schnappte sich ihre Tochter, rannte zu einem Fenster, öffnete es und warf die Kleine hinaus, welche unsanft auf der Wiese landete. Das halbe Dorf war dort versammelt und versuchte den Brand zu löschen. „Mama? Mama, wo bist du?!“ Doch in diesem Moment stürzte das Haus zusammen. Alle die sich in der Nähe befanden suchten das Weite. „Ma… ma… MAMA!“ Kiako wollte zu den immer noch brennenden Trümmern rennen, doch jemand hielt sie fest. Es waren Maia, Adi und Kuro, die sie an Händen und Füßen fest hielten. „Lasst mich los! Meine Mama ist da drin! Mama! Mama!“ Plötzlich entstanden neben den brennenden Trümmern andere Brände. Kiako sah nur wie ein Junge hinter den Flammen zusammenbrach und im gleichen Augenblick hörte sie einen Schuss, gefolgt von einem dumpfen Geräusch. Jemand war ins Gras gefallen. „Kenichi…? Papa…? Mama…?“ Das kleine Mädchen brach zusammen. Ihr Gesicht war Tränen übersäht und ihr Ausdruck war leer. Plötzlich merkte sie, wie sie jemand los ließ und in eine andere Richtung rannte. Sie schaute in die Richtung und konnte nur noch mit ansehen, wie Kuro Naoko ein Messer ins Herz rammte. „Das… kann… doch… nicht… Wieso…?“ „Kiako, wach auf verdammt!“ Sie wachte auf und fand sich in einem kleinen Raum wieder, wo nur ein Tisch und ein Bett standen, in welchem sie lag. „Du hast die ganze Zeit rum geschrieen und geweint, ich dachte ich sollte dich aufwecken…“ – „Kenichi… Du lebst… Ich bin so glücklich…“ Genannter kratzte sich am Kopf. „Wieso sollte ich nicht leben? Aber wenn du willst kann ich auch wieder gehen…“ Er stand auf und ging zu einem kleinen Fenster, welches er öffnete und die frische Luft rein ließ. „Ach, ist schon gut…“ Kiako wischte sich die Tränen aus den Augen. „Bist du schon lange hier…?“ Kenichi kratzte sich am Kopf. „Ich hab dich draußen gefunden und du hast geschlafen… Da dachte ich mir, ich bring dich hier rein, wenn du schon nicht von selber drauf kommst, im warmen zu schlafen…“ Das rothaarige Mädchen war aufgestanden und sah an sich hinunter. Sie hatte nicht mehr sehr viel an, verzog das Gesicht und blickte Kenichi wütend an. „Was denn? Du hast gesagt ‚Mir ist so heiß’! Was sollte ich denn machen?“ Plötzlich fing Kiako an zu lachen und Kenichi verzog das Gesicht. „Lachst du etwa über mich?! Na warte!“ Er rannte auf sie zu, doch sie hatte sich schon ihre Sachen geschnappt und war aus der Hütte hinaus gerannt. Kenichi ließ sich ins Gras fallen und beobachtete Kiako. „Spanner!“ Sie warf ihm ihre Tasche nach und verzog sich hinter einen Baum. „Da gibt’s doch gar nichts zu spannen… >Manno…<“ Es war für diese Jahreszeit ein ungewöhnlich schöner und warmer Tag, also zog Kiako ihre dicke Jacke nicht an und lief mit ihrem normalen Gewand herum. „Du wirst dich erkälten!“ – „Och, machst du dir etwa Sorgen um mich?“ Sie grinste ihn an und er sah weg. Dann schaute er plötzlich besorgt drein. „Weißt du, eigentlich bin ich hier um dich zu warnen…“ – „Warnen? Wovor?“ Das Mädchen sah nun nicht mehr glücklich aus. „Yamazaki, er wird her kommen…“ – „Und?“ – „Nichts ‚und?’! Er kommt nicht alleine… Er hat einen Auftrag…“ – „Ich wollte sowieso aufbrechen, also kommt er ganz umsonst! Ich hänge 1 Tag hinten nach, ich muss zum Tempel gehen…“ Sie stand auf. „Vielleicht solltest du jetzt gehen, falls er doch noch auftaucht…“ – „Ich werde dich bestimmt nicht mit ihm alleine lassen! Du weißt nicht wozu er fähig ist!“ – „Ich bin stark genug, um alleine mit ihm fertig zu werden, verstehst du? Jetzt geh bitte…“ Sie fing an zu gehen und wurde immer schneller, bis sie schließlich rannte. „Du kannst mich nicht abhängen, K-chan!“ Sie rannte genau in seine Arme. „Lass mich in Ruhe, Kenichi!“ Plötzlich erschienen auf ihrem Rücken schneeweiße Flügel und sie hatte auf einmal einen weißen Mantel an. „Vielleicht ist es besser, wenn ich mein Schicksal selbst in die Hand nehme, Kenichi…“ Langsam erhob sie sich und verschwand schließlich im Nebel, der plötzlich aufgezogen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)