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Mermaid Melody Pichi Pichi Pitch

Black and White
von

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Schwarz und Weiß

Zwei Perlen…

So verschieden und doch gleich…

Sie entstanden aus der Perle der Dunkelheit und des Lichts…

Wer sie verbindet, wird die Macht des Meeres erlangen…

Doch die Meerjungfrauen werden sie beschützen…
 

Schwarz und Weiß…

Schatten und Licht...

Geborgenheit und Hoffnung…

Bewahrt es in euren Herzen und passt auf, dass ihr nicht vom Zorn verschlungen werdet…

Nur gemeinsam seid ihr stark!

Weiß wie Schnee

Die sieben Meerjungfrauenprinzessinnen kamen grade von einer großen Feier in Seiras Palast wieder. Endlich war der Frieden in den sieben Meeren wiederhergestellt. Karen seufzte. „Was seufzt du, Schwesterherz?“, fragte Noelle. „Es ist nur… bald werden wir alle wieder in unsere Reiche zurückkehren müssen.“, antwortete Karen, „Der Gedanke macht mich ganz schwermütig.“ „Hey!“, rief Coco und lächelte der violetten Meerjungfrauenprinzessin aufmunternd zu, „Wir sehen uns doch auf jeden Fall wieder!“ „Coco hat Recht.“, sagte Seira. „Optimisten…“, meinte Lina nur mürrisch. Da schubsten Coco und Seira sie auf den Meeresgrund. Die anderen begannen zu lachen. „Na wartet!“, rief Lina, „Wenn ich euch in die Finger kriege…“ Weiter kam sie nicht, denn plötzlich bemerkte sie ein grelles Licht. „Was ist das?“, fragte Luchia aufgeregt. „Es kommt von den Felsen dort drüben!“, meinte Hanon. Nun hielt es die Meerjungfrauenprinzessinnen nicht länger.

Als sie endlich an der Oberfläche waren, sah Seira auch schon die Ursache des weißen Lichtes. „Dort auf den Felsen liegt jemand.“, sagte sie ängstlich. Lina schwamm vorsichtig näher. Auch die anderen folgten ihr nach einigem Zögern. Und was sie dann sahen erschreckte sie. Auf dem glatten, grauen Stein lag eine Meerjungfrau, so weiß wie Schnee. Ihre langen, blonden Locken lagen wirr und von Wind und Wasser zerzaust um ihren Kopf. Ihre weißgeschuppte Schwanzflosse war an einigen Stellen zerschnitten und blutig. Sie atmete schwer und als sie die Meerjungfrauen kommen hörte, versuchte sie ihren Kopf zu heben. „Bleib liegen.“, flüsterte Noelle, „Du bist schwer verletzt.“ „Ich weiß…“, keuchte die Fremde und sank unter Schmerzen zurück. „Wer bist du?“, fragte Karen vorsichtig. Noelle sah ihre Schwester böse an. „Merkst du nicht, dass sie vor Schmerzen kaum reden kann?“, fragte sie diese vorwurfsvoll. „Wir müssen sie hier wegbringen.“, meinte Luchia, „Sonst stirbt sie noch.“

„Luchia!“, hörten sie plötzlich jemanden rufen. Es war Kaito in einem Ruderboot. Luchia schwamm zu ihm rüber. „Kaito!“, sagte sie erstaunt, „Was machst du hier?“ „Mich fragen, wo ihr bleibt.“, antwortete dieser, „Was treibt ihr dort drüben bei den Felsen? Macht ihr ein Kaffeekränzchen, oder was?“ „Wir haben eine Meerjungfrau gefunden.“, erklärte Luchia ihm, „Sie ist schwer verletzt.“

So kam es, dass sie die weiße Meerjungfrau in Kaitos Boot luden und sie so schnell es ging ins Perlenbad brachten, wo Nikola sich um sie kümmern sollte. Aber es dauerte, bis alle ihre Wunden verheilt waren.

Einige Tage später, kam Luchia zu Nikola in die Küche. „Wie geht es der weißen Meerjungfrau?“, fragte sie. „Schon deutlich besser.“, antwortete Nikola, „Aber sie sollte sich noch etwas schonen.“

„Schonen, so ein Quatsch.“, hörten sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Es war die Fremde. „Was machst du denn hier?“, rief Nikola, „Marsch, zurück ins Bett!“ „Ich verstehe deine Besorgnis, aber es geht mir schon wieder gut, ehrlich.“, antwortete die weiße Meerjungfrau, „Darf ich mich zu euch setzen?“ „Natürlich.“, sagte Nikola. Die Meerjungfrau setzte sich und begann zu reden: „Es tut mir Leid, wenn ich euch Umstände gemacht habe.“ „Das war doch selbstverständlich.“, meinte Nikola, „Du konntest bis gestern noch nicht einmal sprechen.“ „Wer bist du?“, fragte Luchia nun neugierig. Die Fremde lächelte. „Man nennt mich Yuka.“, antwortete sie, „Ich bin die Prinzessin des Mittelmeeres.“ „Was???“, riefen Luchia und Nikola erschrocken, „Wir dachten es gibt nur sieben Meerjungfrauenprinzessinnen?!“ Yuka seufzte. „Es gibt zehn, um genau zu sein.“, sagte sie, „Doch hat man drei der sieben Königreiche bis heute verschwiegen. Man hielt es für besser, da diese drei Königreiche sehr mächtig sind.“ „Aber wieso bist du so weit weg von zu Hause?“, fragte Nikola. „Weil die zehn Meereskönigreiche in Gefahr sind.“, antwortete Yuka.

Die dunkle Bedrohung

„In Gefahr, wieso?“, fragte Luchia, „Ich dachte, wir hätten jegliche Gefahr vernichtet.“

„Leider nicht…“, sagte die weiße Prinzessin traurig, „Ihr kennt doch das Reinigungsritual, welches jede Prinzessin an ihrem 13. Geburtstag durchführen muss, oder?“ Luchia und Nikola nickten. „Das Ritual dient dazu, jeglichen Zorn, jeglichen Hass- kurz: alles Böse- der Prinzessin fort zu waschen, damit ihre Aufgaben ohne Einfluss dieser Gefühle erledigen kann.“, fuhr Yuka fort, „Doch ich frage euch: Wo landen diese Gefühle? Verschwinden können sie nicht.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Sobald eine Generation von Prinzessinnen dieses Ritual durchgeführt hat, schließen sich diese Gefühle zu zehn Meerjungfrauen zusammen. Aber diese Meerjungfrauen sind nicht wie du und ich. Es sind Monster mit dem Auftrag, alles schöne zu zerstören.“ Sie begann herzzerreißend zu schluchzen. „Sie griffen mein Reich an und ich habe versucht sie aufzuhalten, doch...“ Luchia und Nikola nickten verständnisvoll.

Bald darauf hatten die Meerjungfrauen sich im Perlenbad versammelt. Luchia und Nikola hatten ihnen von der schreckliche Botschaft berichtet und nun wollten sie gemeinsam beraten, was zu tun wäre. Sogar Kaito war gekommen.

„Bevor wir über die Lösung unseres Problems diskutieren, hätte ich ein paar Fragen…“, begann Lina, „Wer sind die anderen Meerjungfrauenprinzessinnen, von denen du erzählt hast? Und welche Reiche regieren sie?“ Yuka holte tief Luft und erzählte dann: „Die eine Prinzessin heißt Milane. Sie lebt im Roten Meer und ist die rote Meerjungfrauenprinzessin. Die andere ist die schwarze Meerjungfrauenprinzessin. Man erzählte mir, sie würde im schwarzen Meer leben, aber so ein Meer gibt es leider nicht. Vielleicht existiert sie ja auch nicht, aber dann könnte es auch keine zehn dunklen Meerjungfrauen geben.“ Die Meerjungfrauen seufzten. Dann ergriff Coco das Wort: „Gibt es denn keinen Weg, die Zerstörung aufzuhalten?“ „Den gibt es…“, meinte Yuka leise. „Erzähl!“, riefen die anderen im Chor. „Unsere Vorfahren haben diese Bedrohung nie erlebt, denn…“, begann Yuka, „Sie sorgten dafür, dass niemals nur eine Generation von Meerjungfrauen-Prinzessinnen existierte. Bevor dies der Fall war, haben sie immer eine Prinzessin der neuen Generation…“ Weiter kam sie nicht, denn ihre Stimme versagte. Die anderen Prinzessinnen sahen sie mit Schrecken in den Augen an. „Aber es muss doch einen anderen Weg geben!“, mischte sich nun Kaito ein. Da sah Yuka ihn plötzlich mit großen Augen an. „Es gibt doch noch eine Lösung!“, rief sie, „Aber auch bei ihr wird es Probleme geben. Und sie ist schwierig.“ Die anderen blickten Yuka nun voller Hoffnung an. „Man sagt, dass nur alle Prinzessinnen gemeinsam die Kraft hätten, ein Licht heraufzubeschwören, welches das ganze Meer, nein, sogar die ganze Welt verändern würde.“, erklärte die weiße Meerjungfrau, „Dieses Licht würde alles Böse für immer auslöschen und somit auch die zehn dunklen Meerjungfrauen. Es gibt nur ein Problem: Ohne die schwarze Prinzessin geht es nicht und diese hat noch nie jemand zu Gesicht bekommen.“

Die Kraft des Lichts

Yuka lebte von nun an bei Luchia und Nikola im Perlenbad. Sie half den beiden wo es nur ging, redete jedoch so wenig wie möglich. Auch an den Abenden, an denen die Prinzessinnen versuchten, das neue Problem zu lösen, blieb sie still. Es war, als hätte sie schon alles gesagt, was gesagt werden musste.

Eines Abends, als die meisten Meerjungfrauen schon nach Hause gingen, saßen Lina und Nikola am Küchentisch und unterhielten sich. „Die arme Yuka.“, meinte Lina, „Sie ist so still in letzter Zeit.“ „Kein Wunder.“, erwiderte Nikola, „Sie hat das Grauen mit eigenen Augen gesehen, am eigenen Leib gespürt und konnte nicht einmal etwas dagegen unternehmen.“ „Wir müssen sie irgendwie aufmuntern.“, meinte Lina, „Auch wenn wir eigentlich keine Zeit dazu haben.“

Am nächsten Morgen nahmen Luchia, Hanon und Lina die weiße Meerjungfrau mit in die Stadt zum shoppen gehen. Yuka schwieg den ganzen Weg über. „Es ist doch ein herrlicher Tag heute, nicht wahr Yuka?“, meinte Lina plötzlich. Yuka nickte nur traurig.

Plötzlich hörten die Vier eine drohende Melodie vom Meer her. Es war früh am Morgen und noch nicht viel los. Yukas Augen wurden größer und größer und ihr Blick sagte den anderen Meerjungfrauen, dass Gefahr drohte. „Das ist das Lied der dunklen Meerjungfrauen!“, meinte Yuka voller Entsetzen, „Sie sind hier!“ „Wir müssen uns verwandeln, sonst haben wir keine Chance!“, rief Lina.

“Pink Pearl Voice!“ “Blue Pearl Voice!“ “Green Pearl Voice!” Luchia, Hanon und Lina waren bereit für den Kampf. Nur Yuka stand immer noch da wie gelähmt. „Du auch Yuka! Schnell!“, rief Hanon. Doch Yuka schien sie nicht zu hören. „Wir gehen vor!“, meinte Lina, „Pass auf dich auf, Yuka!“

Am Strand bot sich ihnen ein schreckliches Schauspiel. Eine riesige Welle türmte sich vor der Stadt auf und drohte, alles zu überfluten. Im Wasser erkannte man einen verschwommenen, schwarzen Schatten. Den Schatten einer Meerjungfrau. Luchia wollte anfangen zu singen, doch es gelang ihr einfach nicht. Die dunkle Melodie raubte ihr und den anderen fast den Verstand.

Ihnen kam es vor, als sei schon eine Ewigkeit vergangen, als sie plötzlich jemanden rufen hörten: „White Pearl Voice!“ Es war Yuka. Sie leuchtete wie die Sonne. Durch ihr Licht klarten die Gedanken der Prinzessinnen wieder auf. Doch die Welle rollte immer noch unaufhörlich auf die Stadt zu. Dann begann Yuka zu singen:
 

Ich habe Sehnsucht nach dir…
 

Als ich durch die schwarze See schlenderte,

kam ein Gefühl in mir hoch…

Es brennt tief in meinem Innersten…

Seitdem bin ich auf der Suche nach dir.
 

Ich weiß nicht wer oder was du bist…

Ob ich dich jemals gekannt habe…

Doch ich hoffe, dass dich meine Worte erreichen…

Denn ich vermisse dich.
 

Du bist anders als ich.

Du lebst in ewiger Dunkelheit.
 

Ich weiß nicht wer oder was du bist…

Ob ich dich jemals gekannt habe…

Doch ich hoffe, dass dich meine Worte erreichen…

Denn ich vermisse dich.
 

Ich vermisse dich mein Leben lang…
 

Ein Lichtstrahl löste sich von ihrer leuchtenden Aura und schoss auf die Welle zu. Die See beruhigte sich wieder. Doch Yuka hatte zuviel Kraft in diesen Angriff gelegt und wurde bewusstlos. Auch ihre Verwandlung löste sich wieder. „Yuka!“, riefen die drei Prinzessinnen und rannten auf sie zu „Ist sie… tot?“, fragte Hanon verzweifelt. Lina schüttelte den Kopf. „Sie atmet noch.“, meinte sie, „Aber wir müssen sie hier wegschaffen.“ Luchia, Hanon und Lina lösten ihre Verwandlung und versuchten mit aller Kraft, Yuka vom Strand wegzubewegen, doch auch sie hatten bei dem Kampf eine Menge Kraft verloren.

„Kann ich helfen?“, hörten sie plötzlich eine Stimme. Ein junger Surfer mit schwarzen Haaren stand hinter ihnen. „Ist sie verletzt?“, fragte er vorsichtig. Luchia nickte. „Wir müssen sie schnell zu uns nach Hause bringen, aber wir drei haben keine Kraft dazu.“, erklärte sie ihm. Der Junge nahm Yuka auf den Arm. „Zeigt mir, wo´s langgeht.“, sagte er, „Und ruft schnell einen Arzt!“

Ein Lied aus der Ferne

Am Perlenbad angekommen, stand Nikola schon in der Tür. „Was ist passiert?“, fragte sie, bestürzt über den Anblick Yukas. „Das erklären wir dir später.“, antwortete Lina mit einem misstrauischen Blick auf den Fremden, der Yuka immer noch in den Armen hielt. „Wo soll ich sie hinbringen?“, fragte dieser nur. „In das Gästezimmer. Hier lang.“, meinte Nikola und wies die Treppe hoch.

Später lag Yuka im Bett. Sie war schon deutlich ausgeruhter, dank Madame Takis Heilmitteln. Der Fremde saß bei den anderen in der Küche. „Danke.“, sagte Luchia zu ihm, „Du hast uns sehr geholfen, ähh…“ „Leon.“, erwiderte der Fremde, „Mein Name ist Leon.“

Plötzlich ging die Tür auf. Es war Yuka. Sie war wieder nicht im Bett geblieben. „Yuka! Geh sofort wieder ins Bett!“, rief Nikola, „Du bist noch zu schwach!“ Yuka schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier.“, sagte sie bestimmt. „Bist du sicher, dass du nicht doch auf sie hören solltest?“, fragte Leon vorsichtig. „Wer bist du? Und was berechtigt dich dazu mir Vorschriften zu machen?“, meinte Yuka daraufhin nur kühl. „Ich bin Leon und ich habe dir das Leben gerettet!“, sagte dieser wütend, „Obwohl du anscheinend nicht in der Lage bist, Dankbarkeit zu zeigen.“ „Ich wäre schon alleine klar gekommen!“, rief Yuka, „Ich brauche deine Hilfe nicht!“ Nun mischte sich Lina ein: „Du warst bewusstlos, Yuka! Du hättest sterben können!“ „Lieber wäre ich gestorben, als so einem dahergelaufenen Typen für seine Heldenhaftigkeit danken zu müssen, nur damit er sich toll fühlen kann!“, rief Yuka und verließ die Küche.

Am Abend ging Yuka am Strand spazieren. Leon saß am Wasser und warf frustriert ein paar Steine hinein. Als Yuka ihn sah, seufzte sie leise. Sie setzte sich vorsichtig zu ihm. Leon drehte sich nicht einmal zu ihr um. „Es tut mir Leid.“, meinte Yuka, „Ich wollte dich nicht verletzen.“ „Du hast mich nicht verletzt, ich bin immer so schlecht gelaunt.“, sagte Leon wütend. „Es tut mir trotzdem Leid, ganz egal was du davon hältst.“, meinte Yuka und lächelte, „Es ist nur… Ich bin in letzter Zeit so durcheinander…“ Leon sah zu ihr auf. „Manchmal hilft es, über seinen Kummer zu reden.“, sagte er. „Ich kann dir nicht all meinen Kummer beichten.“, erwiderte Yuka, „Aber vielleicht reicht ein bisschen schon.“ Leon lächelte. „Du musst wissen…“, begann Yuka, „Ich habe eine Schwester.“ „Ja?“, fragte Leon, „Ist sie denn genauso mürrisch wie du?“ „Ich weiß es nicht…“, schluchzte Yuka. Die Tränen rannen ihr über das Gesicht, wie Regen. Leon wusste gar nicht, wie er darauf reagieren sollte.

Plötzlich erklang aus der Ferne ein Lied. Yuka erkannte ihre Melodie darin, nur der Text schien anders zu sein:
 

Ich habe Sehnsucht nach dir…
 

Als ich durch die weiße Brandung lief…

kam ein Gefühl in mir hoch…

Es brennt tief in meinem Innersten…

Seitdem bin ich auf der Suche nach dir.
 

Ich weiß nicht wer oder was du bist…

Ob ich dich jemals gekannt habe…

Doch ich hoffe, dass dich meine Worte erreichen…

Denn ich vermisse dich.
 

Du bist anders als ich.

Du lebst in ewigem Licht…
 

Ich weiß nicht wer oder was du bist…

Ob ich dich jemals gekannt habe…

Doch ich hoffe, dass dich meine Worte erreichen…

Denn ich vermisse dich.
 

Ich vermisse dich mein Leben lang…
 

Finde mich…
 

Yuka hörte plötzlich auf zu weinen. „Hörst du dieses Lied auch?“, fragte sie. Leon nickte. „Es ist wunderschön.“, sagte er. Yuka begann mitzusingen. Dabei strömten ihr wieder Tränen über das Gesicht, doch diesmal vor Glück. Wer dieses Lied auch singen mochte, es berührte sie sehr.

Der Schatten

Einige Tage später waren die Meerjungfrauen am Strand um sich ein bisschen zu erholen. Yukas Stimmung hatte sich extrem gebessert und sie redete nun öfter mit den anderen und lachte manchmal sogar. „Sie hat sich wirklich verändert.“, sagte Lina zu Nikola, „Aber sie erzählt niemandem, warum.“ „Lass sie, Lina.“, erwiderte Nikola, „Hauptsache sie vergisst, was mit ihrem Reich geschehen ist.“

Yuka hatte in dieser kurzen Zeit vor allem den kleinen Hippo lieb gewonnen. Die beiden redeten oft miteinander und erzählten sich gegenseitig von ihrem Kummer. Auch Leon besuchte Yuka oft, obwohl diese ihm dennoch etwas misstrauisch gegenübertrat.

An diesem Tag war er nicht bei den Meerjungfrauen. Luchia hatte ihn zwar angerufen, ob er nicht mit ihnen kommen wolle, doch es war niemand da. Luchia, Hanon, Karen und Seira meinten, man solle nachsehen, ob etwas passiert sei, doch Lina, Nikola, Noelle, Coco und Yuka erwiderten, dass Leon auch auf sich alleine aufpassen könne.

So gingen sie also alle ohne ihn zum Strand, oder eher gesagt, zu einer kleinen Bucht, in der sie ungestört schwimmen konnten. Auch Kaito war dort um zu surfen. Doch heute wollten einfach keine guten Wellen kommen. Es war als hielt der Wind den Atem an.

Plötzlich kam ein heftiger Wind auf. Die Meerjungfrauen konnten sich an Land kaum halten. Dann hörte man eine drohende Melodie vom Meer her. Luchia, Hanon, Lina und Yuka wussten, wessen Melodie es war. Die Melodie der schwarzen Meerjungfrauen. Doch diesmal tauchte keines dieser schattenhaften Wesen auf, sondern eine Gestalt, die komplett in einen schwarzen Mantel gehüllt war. Man konnte ihr Gesicht nicht erkennen. Die Gestalt lachte, als sie die erschrockenen Gesichter der Prinzessinnen und ihrer Freunde sah. Es war das Lachen eines jungen Mannes. „Guten Tag, Prinzessinnen.“, sagte die Gestalt.

Yuka konnte sich zuerst aus ihrer Starre lösen. „Wer bist du und was willst du von uns?“, rief sie ihm wütend entgegen. „Du bist mutig, Blondie. Hätte ich dir nicht zugetraut.“, meinte der Mann spöttisch. Nun wurde Yuka erst richtig sauer. „Niemand nennt mich ungestraft „Blondie“!!!“, schrie sie. Dann hob sie ihre Hand und rief: „White Pearl Voice!“ Die anderen taten es ihr gleich.

“Pink Pearl Voice!“ “Blue Pearl Voice!“ “Green Pearl Voice!” “Purple Pearl Voice!” “Indigo Pearl Voice!” “Yellow Pearl Voice!” “Orange Pearl Voice!”

Als die Gestalt die Prinzessinnen in ihrer Idol-Form sah, lachte sie nur erneut. „Und damit wollt ihr mich aufhalten? Lächerlich!“, meinte der Mann. „Ich frage nun noch mal: Wer bist du und was willst du von uns?“, rief Yuka erneut. „Ich bin Duke. Ein Diener der dunklen Meerjungfrauen.“, erklärte er mit einer leichten Verbeugung, „Und meine Aufgabe ist es alle Meerjungfrauenprinzessinnen auszulöschen.“ „Das wirst du niemals schaffen!“, riefen alle Meerjungfrauen gemeinsam, „Zusammen sind wir unschlagbar.“ „Zusammen?“, fragte Duke nur, „Wenn ich mich nicht irre, fehlen zwei Prinzessinnen!“

„Nein, nur noch eine.“, hörte er eine Stimme hinter sich. Es war eine Meerjungfrau mit feuerroten Haaren. Mit aller Kraft sprang sie aus dem Wasser und rief: „Red Pearl Voice!“ In ihrer Idol-Form leuchtete sie genauso hell wie Yuka, nur dass das Licht, welches sie umgab, rot war. Sie lächelte Yuka an. „Hab ich was verpasst?“, fragte sie lächelnd. „Milane, was machst du denn hier?“, meinte Yuka überrascht. „Das ist jetzt erst mal unwichtig.“, erwiderte diese, „Jetzt kümmern wir uns um diesen seltsamen Typen. Bereit?“ Yuka nickte. „Aber immer.“ Sie nahmen sich an den Händen und begannen zu singen:
 

Als ich den Sonnenuntergang sah,

mit all seinen leuchtenden Farben,

konnte ich deutlich unsere Zukunft darin erkennen.

Es heißt, dass nur wir selbst den Frieden erreichen können,

den wir uns immer gewünscht haben

und es keine Wunder geben kann.
 

Das ist unsere Macht

die Dinge zu ändern

die wir immer schon ändern wollten.
 

Doch niemand glaubt an diese Kraft,

die Kraft seines eigenen Herzens,

weil alle immer nur auf Wunder hoffen.

Keiner versteht, was der Sonnenuntergang uns erzählen will:

Dass wir alle mächtig sind

und es keine Wunder geben kann.
 

Das ist unsere Macht

die Dinge zu ändern

die wir immer schon ändern wollten.
 

Duke brachte dieses Lied fast um den Verstand. Er fasste sich an seinen Kopf und schrie so laut, dass die Meerjungfrauen fast Mitleid mit ihm bekommen hätten. „Das… ist nicht… möglich…“, keuchte er und verschwand plötzlich.

Sasha

Am nächsten Tag besuchte Yuka Leon. Er war sehr krank und konnte kaum atmen. Deshalb beschloss Yuka ihm etwas von Madame Takis Medizin zu bringen.

Auf dem Weg zum Perlenbad wurde sie plötzlich von jemandem angerempelt und stürzte. Ein Mädchen mit schwarzen Locken sah sie wütend an. „Kannst du nicht aufpassen?“, meinte sie genervt. Obwohl sie so unfreundlich war, reichte sie ihr dennoch die Hand, um ihr aufzuhelfen. Als Yuka endlich wieder normal stand, konnte sie in die Augen des Mädchens sehen. Sie hatte dieselben grünen Augen wie sie. Auch das Mädchen reagierte überrascht.

Als sie eine Weile so dagestanden hatten, räusperte sich das Mädchen plötzlich. „Ich muss dann mal weiter.“, sagte sie ernst. Sie ging an Yuka vorbei und starrte sie dabei die ganze Zeit verstört an. Yuka zuckte nur mit den Schultern und machte sich dann wieder auf den Weg zum Perlenbad. Dennoch beschäftigte sie diese Begegnung sehr. Auch wenn es vielleicht nichts zu bedeuten hatte, konnte Yuka ihre Augen nicht vergessen. Es waren auf jeden Fall dieselben wie ihre.

Hippo bemerkte ihre Nachdenklichkeit, als sie am Perlenbad ankam. „Was ist los?“, fragte er besorgt, „Du siehst bedrückt aus.“ „Es ist nichts.“, erwiderte Yuka kühl. Hippo und die anderen Meerjungfrauen waren sehr überrascht über diese Reaktion. Sie war noch nie so grob zu Hippo gewesen und hatte ihm schon so manches Geheimnis anvertraut. Doch nun schien sie beunruhigt, obwohl sie versuchte, es durch ihre schroffe Art zu überspielen.

Sie holte schnell die Medizin von Madame Taki und machte sich sofort wieder auf den Weg. Noelle rannte ihr hinterher. Sie wollte unbedingt wissen, was Yuka so beschäftigte. „Warum bist du so schlecht gelaunt?“, fragte sie. „Ich sagte schon, es ist nichts.“, antwortete Yuka genervt. „Wenn nichts wäre, könntest du doch glücklich sein, nicht wahr?“, meinte Noelle und lächelte. Yuka ging nun schneller. „Meine Probleme gehen keinen was an.“, sagte sie wütend. Dann rannte sie fort.

Nachdem sie Leon die Medizin gebracht hatte, ging sie zu der kleinen Bucht, wo ihnen Duke begegnet war. Sie wusste, dass das gefährlich war, so alleine, aber sie brauchte Zeit zum nachdenken. Dieses Mädchen… Konnte sie diejenige sein, die sie schon so lange suchte…?

Plötzlich wehte ihr ein eisiger Hauch entgegen. Das Meer wurde am Strand von einer Eisdecke umschlossen. Yuka blickte erschrocken auf. Wieder näherte sich diese bedrohliche Melodie. Die Melodie der dunklen Meerjungfrauen. Unter der Eisdecke näherten sich zwei schwarze Schatten. Plötzlich zerbrach die Eisdecke und zwei Gestalten wurden sichtbar. Die eine war Duke und die andere…

Die andere sah aus wie ein schlechter Klon von Noelle und war von oben bis unten schwarz. „Na, Prinzessin, so allein heute?“, fragte Duke höhnisch. „Nenn sie nicht Prinzessin, Duke. Du weißt, dass nur wir die wahren Prinzessinnen sind.“, sagte die dunkle Meerjungfrau mit gefühlloser Stimme, „Diesen Meerjungfrauenabschaum darfst du nicht so hervorheben!“ „Es tut mir Leid, Königin.“, sagte er und verneigte sich vor ihr. „Und nun zu dir…“, wandte die dunkle Meerjungfrau an Yuka. Sie rief: „Dark Indigo Pearl Voice!“ Yuka konnte in diesem Moment ihre Aura spüren. Sie war voller Hass und Bosheit, dass ihr ganz schwer ums Herz wurde. Die dunkle Meerjungfrau begann zu singen:
 

Zehn Königreiche im Meer

zehn Königinnen der Dunkelheit

entstanden aus dem Hass und den Schatten

der zehn Prinzessinnen,

sind wir mächtiger als alles,

was ihr je erlebt habt.
 

Verletzt, weil wir nicht im Licht leben dürfen,

sind wir nur Körper ohne eine Seele,

aber mit dem ganzen Hass der Meere in uns.
 

Zehn Königreiche im Meer

zehn Königinnen der Dunkelheit

entstanden aus dem Hass und den Schatten

der zehn Prinzessinnen,

sind wir mächtiger als alles,

was ihr je erlebt habt.
 

Hört auf uns, wenn wir sagen:

„Ihr werdet gegen uns verlieren.“
 

Yukas Kopf fühlte sich an, als würde er zu zerplatzen drohen. Doch da hörte sie plötzlich eine Stimme: „Verwandle dich, du Idiotin!“ Ja, verwandeln musste sie sich. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen und rief dann: „White Pearl Voice!“ Im selben Moment rief jemand: „Black Pearl Voice!“ Und dann hörte Yuka ihre Stimme und die Stimme der schwarzen Meerjungfrauenprinzessin rufen: „Kraft aus Licht und Schatten! Vereint euch!“ Als sie endlich verwandelt war, blickte sie sich nach der anderen Prinzessin um. Es war das schwarzhaarige Mädchen mit den leuchtend grünen Augen!

„Willst du ewig dastehen und glotzen, Yuka?“, fragte die schwarze Prinzessin vorwurfsvoll, „Nimm meine Hand!“ Yuka eilte zu ihr und nahm ihre Hand. Plötzlich fiel ihr ein altes Lied ein, welches sie vor Jahren einmal gesungen hatte. Mit ihrer Schwester zusammen…
 

Zwei Königreiche,

wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Licht und Schatten

gehören nicht zusammen.
 

Aber ich möchte doch so gerne bei dir sein.
 

Schwarz und Weiß

Schatten und Licht

Gemeinsam sind wir stark

und keiner bringt uns je auseinander
 

Niemand weiß,

dass wir es geschafft haben

die Barriere zwischen Schatten und Licht aufzuheben.

Obwohl Schatten und Licht nicht zusammengehören.
 

Denn ich möchte so gerne bei dir sein.
 

Schwarz und Weiß

Schatten und Licht

Gemeinsam sind wir stark

und keiner bringt uns je auseinander
 

Wir sind stark!
 

Die Feinde bekamen es mit der Angst zu tun und flüchteten noch ehe Yuka es merkte. „Ich habe dich so sehr vermisst.“, sagte das Mädchen, als es vorbei war. „Sasha…“, flüsterte Yuka mit Tränen in den Augen. Sie fielen sich um den Hals und weinten beide erst einmal lange.

Der Feind

Sasha und Yuka waren von nun an unzertrennlich. Milane wusste, wie sehr Yuka ihre Schwester vermisst hatte, denn Yuka und sie waren sehr gute Freundinnen. Die beiden Schwestern hatten eine unglaubliche Macht, die Macht aus Licht und Schatten. Doch dennoch bekamen sie alle es mit der Angst zu tun, wenn sie von den dunklen Meerjungfrauen sprachen. Und vor allem Yuka war klar, dass der „letzte Kampf“ unausweichlich war. Ein Kampf auf Leben und Tod. Ein Kampf zwischen Hass und Liebe. Der Kampf, der alles für immer verändern konnte…

Eines Tages, die letzte Begegnung mit der dunklen Meerjungfrau war schon etwas länger her, tauchte Leon völlig verstört am Perlenbad auf. Er zögerte erst, hineinzugehen. Doch bevor er wieder verschwinden konnte, hatte Yuka ihn auch schon gesehen. „Hallo Leon, was machst du denn hier?“, begrüßte sie ihn fröhlich. Leon sah sie ängstlich an. „H…hallo Yuka…“, stotterte er. Yuka bemerkte, dass er zitterte. „Was hast du denn?“, fragte sie besorgt, „Ist was passiert?“ Eine schmerzverzerrte Miene lag auf Leons Gesicht. Blut strömte seinen Arm herunter unter seinem T-Shirt hervor. Yuka sah ihn geschockt an. „Was zur Hölle…?“, mehr bekam sie nicht heraus, denn Leon sackte bewusstlos in sich zusammen. Yuka fing seinen Fall noch so grade eben ab.

Sasha kam heraus. „Schwesterherz, was ist los?“, fragte sie, doch dann fiel ihr Blick auf Leon. „Hol Hilfe oder… irgendwas, aber tu was!“, rief Yuka ihr zu. Sie schleppte Leon mit größter Mühe hinein.

Die Meerjungfrauen versammelten sich besorgt um den verletzten Leon. Yuka reinigte seine Wunde mit Wasser. Sie war recht klein und nicht sehr tief, aber sie leuchtete in einem tiefen Schwarz.

Als Yuka das Blut soweit abgewaschen hatte, machte Karen sie plötzlich auf ein merkwürdiges Zeichen aufmerksam, welches zum Vorschein gekommen war. „Was ist das?“, fragte sie verwundert. Yuka sah es sich genauer an, und… sie erschrak. Sasha schaute ihrer Schwester über die Schulter. „Ich kenne dieses Zeichen… die Diener der schwarzen Meerjungfrauen tragen so etwas am Körper.“, erklärte sie den anderen, „Leon ist ein Diener der Finsternis!“

Yukas Augen füllten sich mit Tränen. „Das kann nicht sein!“, rief sie, „Das kann doch nicht stimmen!“ Sasha zerrte sie von Leon weg. „Sieh es ein, Yuka! Er gehört nicht zu uns. Am besten ist es, wenn wir ihn hier und jetzt töten.“, herrschte ihre Schwester sie an. „Nein!“, schrie Yuka und stellte sich schützend vor Leon, „Er ist auch einer unserer engsten Freunde! Das lasse ich nicht zu!“ Sasha trat auf Yuka zu, doch diese nahm Leons Hand. Ein weißer Blitz tauchte auf und schon waren beide verschwunden.

„Was denkt sie sich nur dabei…“, meinte Sasha. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Seira panisch. „Wir können nichts tun… nur warten.“, erwiderte Sasha, „Warten, bis sie zur Vernunft kommt.“
 

Yuka war indessen mit Leon vor dem Palast der schwarzen Meerjungfrauen. Sie wusste nicht, ob sie hinein schwimmen sollte. Doch da erwachte Leon. „Was tust du hier?“, fragte er geschockt. „Dir das Leben retten…“, antwortete Yuka traurig, „Ich weiß, dass du hierher gehörst…“

Leon sah sie bestürzt an. „Du weißt also… dass ich Duke bin?“, fragte er. Yuka nickte. „Warum hast du uns angegriffen? Ich dachte wir wären Freunde…“, meinte Yuka abwesend. Er wusste, dass sie weinte, auch wenn er ihre Tränen unter Wasser schlecht sehen konnte. „Es… es tut mir Leid…“, sagte Leon, „Aber ich kann nicht anders, verstehst du? Sie haben meine Schwester. Sie werden sie erst wieder hergeben, wenn ich ihnen geholfen habe, alle Meerjungfrauen zu vernichten…“ Yuka blickte ihn an. „Ist das wahr?“, fragte sie. Leon nickte. „Doch ich werde sie wohl nie wieder sehen…“, er zeigte auf seine Wunde, „Die haben mir die schwarzen Meerjungfrauen zugefügt, nachdem ich die letzten Male immer versagt habe… sie sagten ich solle erst wiederkommen, wenn ich ihnen die Meerjungfrauen bringe…“ „Dann bring mich zu ihnen!“, sagte Yuka entschlossen, „Sag ihnen, sie bekommen mich im Gegenzug für deine Schwester!“ „Aber Yuka… das geht nicht!“, sagte Leon verzweifelt, „Du kannst dich doch nicht um meinetwillen opfern…“ „Warum nicht? Ich weiß, wie wichtig eine Schwester sein kann. Ich habe meine schließlich erst vor kurzem wieder gefunden…“, entgegnete sie ihm energisch, „Bring mich zu den schwarzen Meerjungfrauen, oder ich schwimme alleine in mein Verderben!“ „Verstehst du nicht? Du bist mir auch wichtig!“, rief Leon, „Die ganze Zeit, die wir miteinander verbracht haben… ich kann sie doch nicht einfach vergessen!“ „Du wirst es müssen…“, meinte Yuka. Sie schwamm auf ihn zu und… küsste ihn. „Meine Entscheidung steht fest.“, sagte sie, „Denn du bist mir auch sehr wichtig…“ „Dann gehen wir also… gemeinsam?“, sagte Leon und versuchte zu lächeln, „Danke…aber ich kann es nicht tun…“

Das letzte Gefecht

Sasha war sehr besorgt. Seit drei Tagen war ihre geliebte Schwester nun nicht mehr aufgetaucht. Auch von Leon fehlte jede Spur. Oh, diesen Idioten hätte Sasha am liebsten getötet! Er hatte Yukas Gefühle so sehr verwirrt, dass sie sogar ganz ihre Mission vergaß. Hoffentlich war ihr nichts passiert…

Plötzlich kam Luchia angerannt. „Hört alle her, Leute! Ich weiß, was mit Yuka und Leon passiert ist!“, rief sie und wedelte mit einem Zettel. „Hier.“, sagte sie und übergab ihn Sasha, „Das ist ein Brief der dunklen Meerjungfrauen. Yuka und Leon sind in ihrem Schloss gefangen!“ „Worauf warten wir dann noch? Wir müssen dort hin und sie befreien. Obgleich ich nicht verstehe, wieso sie Leon gefangen haben…“, meinte Sasha, „Egal, auf geht’s!“

Vor dem Schloss angekommen, zögerten die Meerjungfrauen kurz. „Müssen wir das wirklich tun?“, fragte Noel besorgt. „Wir sind alle verloren!“, meinte Hanon. „Es geht hier um meine Schwester, Leute! Ohne sie können wir das Meer nicht von den dunklen Meerjungfrauen befreien!“, sagte Sasha bestimmt, „Rein mit euch, oder ihr habt einen weiteren Feind!“ Also schwammen sie in das Schloss hinein.

Der Thronsaal der zehn Meerjungfrauen war leer. Zumindest fast. Lina entdeckte das Gefängnis zuerst. Leon und Yuka hingen bewusstlos inmitten eines gläsernen Käfigs.

Sie schwammen schnell darauf zu, um die beiden zu befreien. Doch da waren plötzlich die zehn dunklen Meerjungfrauen vor ihnen.

„Wohin des Wegs, ihr Süßen?“, fragte die dunkelgrüne Meerjungfrau mit einem breiten Grinsen. „Aus dem Weg, ihr Monster!“, rief Sasha, „Lasst mich zu meiner Schwester!“ „Keine Angst, ihr werdet euch bald einen Käfig teilen.“, meinte die dunkelrote Meerjungfrau. „Nur über meine Leiche!“, rief Sasha, „Black Pearl Voice!“

Die anderen Meerjungfrauenprinzessinnen taten es ihr gleich. Sie begannen zu singen:
 

Unsere Herzen erstrahlen

Durch die Kraft der Liebe.

Sie macht uns stark, stärker, am stärksten

Für alles was auch kommen möge!
 

Die dunklen Meerjungfrauen lachten höhnisch. Sie bemerkten aber nicht, wie das Lied der 9 Meerjungfrauen Leon und Yuka langsam neue Kraft spendete.

„Lächerlich!“, rief die dunkelorange Meerjungfrau, „Zeigen wir ihnen, was wir drauf haben, Schwestern!“ Sie sangen:
 

Zehn Königreiche im Meer

zehn Königinnen der Dunkelheit

entstanden aus dem Hass und den Schatten

der zehn Prinzessinnen,

sind wir mächtiger als alles,

was ihr je erlebt habt.
 

Verletzt, weil wir nicht im Licht leben dürfen,

sind wir nur Körper ohne eine Seele,

aber mit dem ganzen Hass der Meere in uns.
 

Zehn Königreiche im Meer

zehn Königinnen der Dunkelheit

entstanden aus dem Hass und den Schatten

der zehn Prinzessinnen,

sind wir mächtiger als alles,

was ihr je erlebt habt.
 

Hört auf uns, wenn wir sagen:

„Ihr werdet gegen uns verlieren.“
 

Die Meerjungfrauenprinzessinnen schrieen vor Schmerzen laut auf. „Wir sind verloren…“, sagte Sasha noch, kurz bevor sie bewusstlos wurde. Und auch die anderen Meerjungfrauen sackten entkräftet in sich zusammen. „Da seht ihr es, ihr törichten Prinzessinnen. Das Gute kann nicht gewinnen!“, sagte die dunkelgelbe Meerjungfrau.

„Bist du dir da so sicher?“, fragte plötzlich jemand hinter ihr. Es war Yuka. Sie und Leon waren frei! Sie nahm seine Hand ganz fest und begann zu singen:
 

Unsere Herzen erstrahlen

Durch die Kraft der Liebe.

Sie macht uns stark, stärker, am stärksten

Für alles was auch kommen möge!
 

Sei frei, mein Herz,

unendlich frei!
 

Als ich dir in die Augen sah,

spürte ich, wie alles Leid von mir abfiel,

wie alles Glück der Welt mich plötzlich umgab.

Ich möchte dich nie wieder verlieren…
 

Wir leuchten wie die Sterne

Durch die Kraft der Liebe

Wir leuchten hell, heller, am hellsten

Und der Nachthimmel erstrahlt durch unsere Liebe.
 

Sei frei, mein Herz,

unendlich frei!
 

Als ich dir in die Augen sah,

spürte ich, wie alles Leid von mir abfiel,

wie alles Glück der Welt mich plötzlich umgab.

Ich möchte dich nie wieder verlieren…
 

Ein gutes Herz ist mehr wert,

als aller Reichtum der Welt!
 

Die zehn dunklen Meerjungfrauen zerplatzen zu hunderten von Seifenblasen. Leon und Yuka sahen ihnen nach, bis sie an der Meeresoberfläche verschwunden waren. „Es ist vorbei…“, sagte Leon. „Lass uns deine Schwester befreien.“, meinte Yuka und lächelte. „Und was ist mit den anderen?“, fragte er vorwurfsvoll. „Die erwachen bald.“, erwiderte Yuka, „Und dann gehen wir alle nach Hause…“



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2009-02-27T15:50:04+00:00 27.02.2009 16:50
ich finde jedes kapite super!!
mach weiter so
Von: abgemeldet
2009-02-27T15:40:16+00:00 27.02.2009 16:40
hey!!
ich muss sagen das erste kapitel gefällt mir sehr gut!
bin gespannt wie es weiter geht
lg serenity
Von: abgemeldet
2007-10-22T20:25:30+00:00 22.10.2007 22:25
wat süüüüüüüüüüüüüüüüüß ^^
tut mir leid das ich nicht zu jedem kapitel ein komie geschrieben habe ^^
sorry
aber deine eschicht hat mich richtig mitgezogen hoffe du schreibst schnell weiter ^^
hdl kisa2


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