Legende der Magierin von kleinerHobbit (Das Erwachen) ================================================================================ Prolog: Die Geschichte der Anwar -------------------------------- Die Anwar eine Legende, ein Mythos eine Erzählung aus alten Zeiten. Die Menschen haben sie längst vergessen, selbst Zwerge und Elfen halten sie nur noch für eine Legende. 1000 Jahre ist es her das der letzte Anwar das Land der Menschen betreten hatte. 1000 Jahre langes Schweigen, 1000 Jahre lange Verachtung. Jahre in denen sie vergessen worden und aus den Köpfen der Lebewesen verschwunden sind. Doch sind sie keine Legende, kein Mythos nicht nur eine Erzählung, die Anwar sind Realität. Hinter dem Tal der Nebel liegt ihr Land, wohl behütet, denn niemand außer sie selbst können den Nebel durchqueren. Jeder törichte Fremde der versucht das Tal zu durchqueren, wird eines grausem Todes sterben, so heißt es zu mindestens in der Legende. Die Menschen kennen das Tal, den es Grenz an ihr Reich, jedoch verbinden sie es nicht mehr mit diesem Volk. Sie wissen nur, dass es gefährlich für sie ist und haben verboten auch nur in die Nähe des Tals zu kommen. Und so leben in Nalador ohne das es die Menschen, Elfen oder Zwergen wissen das Volk der Anwar. Die Kinder der Götter werden sie genannt, wegen ihrer einzigartigen Erscheinung. Hoch sind sie gewachsen, stolz und schön ist ihr Antlitz, spitz geschwungen sind ihre spitzen Ohren und groß sind ihre weißen Schwingen. Die Anwar sind so alt wie die Elfen, vielleicht noch älter aber das Wissen aus dieser Zeit ist schon lange verloren… Denn Unsterblich sind sie nicht auch wenn sie ein hohes Alter erreichen. Sie glauben an eine Göttin und verehren die Weiblichkeit, so hat eine Frau einen höheren Stand als der Mann und immer nur eine Frau besteigt den Thron. Jeder Anwar wird nackt geboren d.h. völlig weiß, Augen, Haare und Schwingen. Erst an ihrem 15. Lebensjahr erhalten sie die Weihe und somit eine bestimmte Färbung ihrer Augen, Haare und Schwingen. Dies geschieht um sie der in einen Aufgabe einzuführen. Dabei spielt weder die Familie noch die Abspannung eine Rolle. Die alte Magie der Drachen schaut dirket in ihr Herz und diese findet immer das Richtige. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, gerade unter der Spippe der Magier kommen nur Familienmitglieder in ihren Kreis. Die königliche Familie trägt Gold, während die Sippe der Magier Silber ist. Jede Berufsgruppe hat eine andere Farbe, das ist Tradition, das ist in ihrem Glauben verwurzelt. Die Weihe ist ein heiliges Ritual das einmal im Jahr zur Sonnenwende stattfindet. Alle Kinder dieses Alters werden im Sonnenpalast versammelt, nach der Weihe treten sie ihr neues Leben an, manchmal weit entfernt von ihrer Familie. Die Anwar sind ein Volk der Traditionen aber auch des Fortschrittes. Sie entwickeln sich stetig weiter so haben sie die Dampfdruckkraft entdeckt und somit auch das Licht. Aber warum leben sie so zückgezogen hinter den Nebeln? Ein Krieg so grausam, dass viele ihn vergessen versuchten. Ein Krieg gegen die Finsternis in den Herzen eines jeden Lebewesen. Ugard, der Dämon der Schatten, das Wesen der Finsternis hatte sich einen Wirt genommen und seine Armee ausgeschickt. Ende schien schon nah zu sein, doch in einem letzten großen Schlag wurde der Dämon von der Erzmagierin Freya verbannt, wobei sie jedoch ihr Leben ließ. Eine schwere Entscheidung für die Anwar, die als mächtigste Magierin aller Zeiten galt, den sie hatten den Götterdrachen Aslon an ihrer Seite. Schwer deswegen weil der unschuldige Wirt des Dämons ihr Geliebter war, der Vater ihrer Kinder, der ungeborenen Zwillinge in ihrem Leib. Niemand weiß wirklich ob sie ihr Leben verlor oder sie sich mit in den Schlund stützte um ihr Leben zu beenden aber eins ist sicher ihre Geschichte ist bis Heute eine der traurigsten auf Aniu. Aus Gramm darüber das der Wirt aus ihren Reihen stammte und aus Trauer über den Tod er Erzmagiern verschwanden die Anwar hinter einem Schleier aus Nebel und waren seitdem nicht mehr gesehen. Kapitel 1: Erwacht ------------------ Das Reich der Anwar lag friedlich da fast so als wäre die Welt darin stehen geblieben. Die Anwar ein schönes Volk lebten nun schon seit 1000 Jahren friedlich in ihrem Reich. Nichts schien mehr diesen Frieden stören zu können und doch... Unruhen ziehen auf. Ein unsichtbarer schwarzer Schleier zieht vom Tal der Nebel nach Ainu. Eine Krankheit bedroht ihr Leben und bis jetzt ist es noch niemanden gelungen eine Heilung dafür zu finden. Das Königshaus steht ratlos da und das Volk leidet darunter. Aber noch stand keine Katastrophe bevor und so lebten die Anwar weiter friedlich vor sich hin. Wie das junge 15-jährige Mädchen das am späten Nachmittag dösend an einer alten Eiche lag und auf das nun eine mürrische Gleichaltrige zugestapft kam. "Narya? – Hey Narya! Wach auf du Schnarchnase! Wie kannst du nur schon wieder schlafen?" Narya öffnete ärgerlich ihre Augen und schaute auf. Sie sah in das Gesicht ihrer besten Freundin Eve, und dieses Gesicht wirkte leicht mürrisch. Was hatte sie den jetzt wieder ausgefressen? Sie reckte sich genüsslich und setzte sich aufrecht. Ihre Flügel raschelten leicht als sie diese ausstreckte und wieder einfaltete. "Was ist den los?", fragte sie leise und gähnte. "Was los ist? Was los ist fragst du? In zwei Tagen haben wir unsere Weihe wie kannst du jetzt noch so seelenruhig schlafen!! Wir müssen uns vorbereiten wir..", sagte Eve aufgebracht und gestikulierte wild mit ihren Händen herum. "Wir müssen gar nichts...das weißt du doch" gähnte sie. Eve schaute sie an als würde sie ihre Freundin gleich erwürgen, weil sie alles so locker nahm. Aber warum auch aufregen? Wochen hatten sie damit verbracht von alten Herren auf die Weihe vorbereitet zu werden. Immer und immer wieder hatten sie das Ritual geübt, wo ein junger Anwar seine Farbe erhielt und die Aufgabe die er für den Rest seines Leben erfüllen würde. Narya seufzte innerlich um rollte leicht mit den Augen. So gern sie ihre Freundin auch hatte, manchmal aber auch nur manchmal, in solchen Momenten wie diesen, würde sie sie am liebsten umbringen. "Beruhig dich doch… wir haben noch genug Zeit um nervös zu werden… obwohl… bei dir ist schon die Steigerung eingetreten – der Wahnsinn.", meinte Narya gelassen und stand auf. Narya war um einiges größer als ihre Freundin, sie konnte ihr ohne Probleme auf den Kopf schauen. Sowieso war Narya keine normale Anwar, sie war statt weiß – grau. Lange hatte Narya überlegt ob das der Grund war warum man sie oft als Kind wie eine Aussätzige behandelt hatte, weil sie nicht normal war aber heute versucht sie nicht mehr darüber nachzudenken. Ihre Hoffnung lag bei der Weihe, dass diese sie wieder normal machen würde. Sie wusste von Fällen wo jemand völlig verändert wurde. Die Farbe Grau kam schon mal vor aber so selten, dass es bisher nur einen dokumentierten Fall gab. Bis auf diesen Makel war Narya eigentlich recht hübsch. Sie war schlank obwohl sie dank ihrer Größe manchmal etwas schlaksig wirkte. Sie kratzte sich über den struppigen Kopf, ihre Haare waren wirklich zum verzweifeln. Sie waren kurz und zaus, sie bekam sie einfach nicht glatt. Eve war das genaue Gegenteil von Narya. Sie war klein, rundlich hatte aber ein fröhliches Gesicht und lange glatte Haare, um die sie Narya nicht nut einmal beneidete. "Du bist so fies Narya", sagte sie verärgert und stampfte mit dem Fuß auf. Ihre kleinen Flügel, sie würden erst durch die Weihe ihre volle Größe bekommen, flatterten wild. Sie ist wirklich nervös, dachte sich Narya, die ihre Freundin so fast gar nicht wiedererkannte. Sie reckte sich wieder und lehnte sich zurück an den Baum. "Ich weiß", sagte Narya gelassen und grinste breit. Eve zog eine Schmollschnute, drehte sich um und ging. Narya wusste das ihre Freundin nicht böse war, nur ein wenig beleidigt. Aber sie ärgerte die gute Eve einfach zu gern. "In 2 Tagen schon…? hihihi… Wahnsinn!", kicherte eine Stimme plötzlich. Narya fuhr erschrocken zusammen, sie schaute sich um und ihr Blick fiel dann auf Frau die im Baum saß. Moment... die saß dort gerade noch nicht. Narya erkannte sie sogleich und erkannte nun wie sie so schnell dort hingekommen war. Höfflich verbeugte sie sich vor ihr. Donna, Erzmagierin ihres Zeichens saß entspannt auf einer Astgabel und aß einen Apfel. "Weißt du… ", schmatze sie mit vollem Mund, "damals bei mir habe ich den ganzen Tag damit verbracht nervös vor dem Palast auf und ab zu laufen, die Wachen wollten mich schon festnehmen", sie lachte leicht auf und glitt vom Baum. Donna, war schon, trotz ihres Fortgeschrittenen Alters von 50 Jahren aber das war für eine Anwar noch kein Alter. Narya stand vor der Magierin wie erstarrt, viele hatten Angst vor ihr, nicht zuletzt wegen ihrer Macht, war sie doch stärker als die Königin selber. "Entspann dich", sagte sie kichernd und als sie Narya anlächelte entspannte sich diese tatsächlich. "Entschuldigt ich bin nur etwas nervös wegen Übermorgen«, meinte sie und kratzte sich verlegen am Kopf. "Warum?" Donna schaute fragend drein und Narya hob nur eine Augenbraue. "Äh die Weihe?" "Die ist Übermorgen?" "Ja davon haben wir gerade noch geredet?" "Wirklich? Hach hätte ich fast wieder vergessen." Narya schaute perplex drein, sie hätte nicht gedacht, dass Donna so zerstreut war. "Was meinst du? Was willst du den Rest deines Lebens machen, bei der Göttin das hört sich immer so entgültig an." Donna legte einen Arm um Narya. "Als meine Schülerin wärst du frei…den wie du weißt können wir tun was wir wollen. Überleg es dir…du hast potenzial" Mit diesen Worten war sie plötzlich verschwunden und sie ließ Narya alleine und völlig verwirrt zurück. Sie will mich als Schülerin? Narya schoss dieser Gedanke immer und immer wieder durch den Kopf als sie sich auf den Weg zurück nach Hause immerhin war schon spät. Sie lief durch die Hauptstadt wobei sie wie so oft den Kopf schweifen lies. Überall sah man Arbeiter die Leitungen verlegen. Narya schüttelte den Kopf, seit einigen Jahren nun schon wurde alles modernisiert. Kabel wurden verlegt, jetzt erstrahlte die Stadt selbst bei Nacht wie am Tag. Dampfdruckmaschienen, so hießen sie, sie wurden mit heißen Dampf betrieben. So richtig verstand sie diese Technik nicht und sie musste das auch nicht. Das einzige was sie wusste war das es von König William entwickelt worden war, er war ein Tüftler und nicht selten hörte man eine Explosion vom Palast her. Als die Tür in die Angel fiel und sie allein in dem kleinen Haus stand, fühlte sie sich mit einemmal wieder furchtbar allein. Niemand war da, der sie begrüßte wenn sie nach Hause kam. Sie war allein. Ihre Eltern hatte Narya nie kennen gelernt. Ihre Mutter starb bereits bei ihrer Geburt und ihr Vater starb als sie 3 Jahre alt war. Narya konnte sich nur noch sehr schwach an sein Gesicht erinnern. Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte sie bei den Eltern von Eve aber seit einem Jahr lebte sie alleine. Sie wollte ihnen einfach nicht mehr zur Last fallen. Da ihr Vater genügend Vermögen hinterlassen hatte konnte sie sich ganz gut alleine durschlagen und da gab es immer noch Eves Eltern, die für sie fast wie eine zweite Familie geworeden waren. Sie zog sich ihr Nachthemd an, kämmte sich ihr Haar. "Hoffnungslos", murrte sie und warf sich auf das Bett. Sie schaute aus dem Fenster hinaus zum Mond, zum Himmel. "Gute Nacht Mama. Gute Nacht Papa", flüsterte sie leise und schlief dann ein. Merkwürdige Träume plagten sie die Nacht über. Sie träumte von Eve die in Gestalt eines Huhns immer wieder aufgeregt durch ihren Kopf gackerte. Immer wieder sah sie Donna die ihr diese Frage stellte. Aber irgendwann in der Nacht schwenkten ihre Träume zu dem Traum den sie immer träumte seitdem sie ein kleines Kind war. In dem Traum war sie 3 Jahre alt und saß auf einer Schaukel im Garten ihres Vaters. Sie trug ein schwarzes Kleidchen... sie war gerade von der Beerdigung ihres Vaters zurückgekommen. Sie schaukelte leicht vor sich hin und hielt ihre Puppe fest an sich gedrückt. Stumme Tränen liefen über ihre Wange, die einfach nicht aufhören wollten. Sie sah nur dieses Bild von sich, wie sie alleine auf dieser Schaukel saß und weinte... Am nächsten Morgen war Narya wieder früh auf den Beinen. Den Traum von der Nacht hatte sie bereits vergessen oder sie wollte sich einfach nicht mehr daran erinnern. Ihr Frühstück das aus frischer Milch und Ziegenkäse bestand hatte sie schnell heruntergewürgt um aus dem Haus zu kommen. Morgen hätte sie keine Zeit sich noch mal mit ihren Freunden zu treffen und wer weiß wann sie wieder die Zeit hätten um das zu tun. Zwar war Narya lange eine Außenseiterin gewesen aber zum Glück war sie mit Eve befreundet und hatte dankt ihr Freunde gefunden und die verstanden schnell nicht mehr warum sie eine so nette Person je ignorieren hatten können. Sie hatten vor einen kleinen Ausritt zu machen und abends noch mal ein wenig die Sau raus zu lassen. Von Fern sah sie bereits ihre Freunde die Pferde satteln. Eve, Michael und Stefan winkten ihr munter entgegen. Stefan war ein wirklicher Riese, leider entsprach seine Körpergröße auch seinem Körperumfang. Er war freundlicher Kerl, neigte aber leider dazu jeden zu verbessern und zu rügen. Er stammte aus einer sehr konservativen Familie. Michael... er war ein richtiger Frauentraum. Groß, hübsch und muskulös. Narya schwärmte etwas für ihn hatte aber noch nie mit ihm darüber geredet. Dafür war sie fiel zu schüchtern. "Guten Morgen", sagte sie fröhlich, "Kann es losgehen?" Es nickte Alle zustimmend und so stiegen sie auf und ritten los. Nachdem sie eine Stunde lang um die Wette geritten waren, kamen sie endlich an ihren Stammplatz. Ihre Pferde waren sichtlich froh darüber, den nachdem sie ihnen die Sättel abgenommen hatten liefen sie sofort in den Schatten um zu Grasen. Der Ort an den sie nun waren war eine Baumgruppe die auf einem kleinen Hügel einen Kreis bildeten. In der Mitte war man nicht nur vor dem Wetter schützt sondern auch vor neugierigen Blicken. Sie trugen ihre Sachen auf die Miniaturlichtung. Sie breiteten Decken aus und ließen sich darauf fallen. "Es ist merkwürdig", meinte nun Stefan leise nachdem sie alles ausgepackt hatten "das könnte das letzte Mal für 5 Jahre das wir hier alle zusammensitzen." Ein beklemmendes Schweigen trat ein und sie schauten sich mulmig an. "Es stimmt... wer weiß wo wir alle hinkommen? Jeder von uns könnte in einen anderen Teil des Reiches versetzt werden", meldete sich nun Eve. Narya legte den Kopf leicht schief und seufzte leise, sicher würde sie so leicht keine Freunde mehr finden. Sie würde alle schrecklich vermissen. "Aber immerhin kommt dann endlich etwas Action in unser Leben oder?" Michael sah wirklich immer alles sehr positiv. "Und ich glaube wir bleiben alle hier in der Hauptstadt." "Und was macht dich da so sicher?" Eve hatte eine Augenbraue gehoben und Michael schief angeschaut auch Stefan wirkte nicht wirklich überzeugt. "Nur so" Eve rollte mit den Augen. "Deine Einstellung möchte man haben" Sie nahm sich ein Brot und biss herzhaft hinein. Auch Narya merkte nun welchen Hunger sie überhaupt hatte und griff auch zu. "Die Magierin sucht ja auch einen Schüler dieses Jahr" meinte Narya nun kleinlaut. Sie wollte das Thema einfach mal ansprechen. Jedoch erzielte sie nicht das Ergebnis was sie erwartet hatte – alle drei waren zusammengezuckt. "Ich mag sie nicht" meinte Eve und die beiden Jungen stimmten ihr zu. "Ich finde sie irgendwie interessant obwohl sie wirklich etwas merkwürdig ist" plötzlich wurde sie von allen drein angestarrt. Sie wurde rot bis hinauf zu den Ohren. "Hast du etwa mit ihr geredet?" halte Stefans Stimme durch ihre Ohren. "Ähm ja Gestern an der alten Eiche. Was ist so schlimm daran?" Alle drei schauten sie nun total belämmert an. Narya wusste ja, dass Donna keinen guten Ruf hatte aber eine solche Reaktion. "Ich habe mal gehört sie isst kleine Kinder..." flüsterte Stefan, fast so als hätte er Angst ihm wurde die Magierin zuhören. "Nas mis moch umsing" schmatze Michael mit vollem Mund. Eve war ihn einen tödlichen Blick zu, was Michael nur dazu brachte noch lauter zu schmatzen. "Ich bezweifele irgendwie, dass sie ein Monster sein soll. Vielleicht etwas verrückt..." Narya nickte zustimmen. "... aber immerhin hat sie das Vertrauen der Königin" "Sie war wirklich merkwürdig aber irgendwie auch interessant. Ich hoffe ich habe noch einmal die Gelegenheit mit ihr zu reden." Eve langte sich an den Kopf und schüttelte diesen dann sagte dann aber weiter nichts. "Egal, lass mal den Wein rüber wachsen" lachte Michael und nahm dann die Flasche Wein von Eve entgegen. Der Abend entwickelte sich noch sehr lustig, vor allem für Narya die ja kaum etwas trank und sich um so mehr an ihren völlig benebelten Freunden amüsieren konnte. Sie war schließlich auch die letzte die eingeschlafen war. Der nächste Morgen... Narya erinnerte sich nicht mehr gerne daran. Ihre Zunge fühlte sich so pelzig an, es war eklig. Zwar hatte sie nicht fiel getrunken aber das wenige hatte auch gereicht. Stefan und Michael kämpften mit einem riesigen Kater und Eve war einfach unerträglich. Sie ritten schweigend zurück, hatte keiner mehr die Lust zu reden. So schwiegen sie um ihre Köpfe nicht mit Lärm zu belasten. Als sie wieder in der Stadt eintrafen verabschiedeten sie sich schließlich und jeder ging seines Weges. "Dann bis Morgen!" schrie Narya Eve nach, die sofort wieder einen Gesichtsausdruck annahm als wäre morgen ihr letzter Tag auf Erden. Entweder war es der Kater oder die Angst vor dem nächsten Tag. Über den Rest des Nachmittags hinweg (sie waren erst nach Mittags wieder angekommen) tat Eve nicht besonders viel. Sie las ein paar Bücher und nutzte die Zeit zum Putzen. Sie lebte nun mal alleine, da gehörte das einfach dazu. Am Abend ging sie dann sehr früh ins Bett, immerhin wollte sie am nächsten Tag fit sein. Am Morgen erwachte Narya so plötzlich als hätte man ihr ins Gesicht geschlagen. Sie blieb liegen und überlegte woher das flaue Gefühl in ihrem Magen kam bis ihr wieder einfiel was heute Abend war. Sie seufzte und schaute nach draußen, die Sonne stand bereits hoch. Es war schon Mittag. Sie kroch aus dem Bett, es war wieder ein sehr heißer Tag, nichts ungewöhnliches für diese Jahreszeit. In diesen Teil des Landes herrschte ein sehr tropisches Wetter, im Winter regnete es immer und im Sommer war es manchmal unerträglich heiß. Der Rest des Landes hingegen hatte ein sehr normales Wetter, d. h. Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Weit unten im Süden zu der Grenze an das Tal der Nebel grenzte eine Wüste, die nur von wenigen ihres Volkes belebt war. Narya schleppte sich in den Waschraum und begann nun den Waschzuber mit Wasser zu füllen. Sie hatte bisher kein Geld für diese neumodischen Sachen gehabt wo alles automatisch geht. Diese Technik war noch neu und so verraute die junge Anwar nicht darauf. Als sie es endlich geschafft hatte sank sie in das kühle nass und begann sich zu waschen. Sie trocknete sich ab und ging zurück in ihr Zimmer. Narya zog ein weißes langes weißes Chorsagenkleid aus dem Schrank und zog es an. Sie hatte so einige Probleme es sich allein zu schnüren. Nach langem ächzen und stöhnen hatte sie es schließlich geschafft. Nun kam es zum zweiten Problem... ihre Haare. Sie nahm den Kamm und stellte sich vor den Spiegel. "Auf in den Kampf" sagte sie scherzhaft und fing an zu kämmen. Nach einer Stunde des Fluchens stand sie schließlich mit glatten Haaren da. Sie schnaufte und steckte sich nun die kurzen Haare hoch. Es klopfte einige Male hektisch an der Tür, Narya konnte sich schon gut denken wer da klopfte. "Moment, ich komm ja schon", schrie sie aus ihrem Zimmer und stand auf. Gelassen ging sie zur Tür, sie fand es lustig Eve so lang wie möglich schmoren zu lassen. Sie öffnete die Tür und wie erwartet stand Eve davor. "Ah wie ich sehe konntest du deine Haare bändigen, irgendwie halt", meinte Eve und lächelte, "oh man ich glaub ich sterbe gleich vor Aufregung." "Atme tief durch", meinte Narya neckisch "Bevor du umkippst." Sie hackte sich bei Eve ein und ging mit ihr hoch zum Palast. Das Treffen mit Donna hatte sie längst wieder vergessen, wohl dank der Aufregung. Am Palast angekommen, reihten sie sich in die Schlange ein. Durch die Reihe lief ein nervös wirkender Diener der einige Störenfriede zurechtstutzte. Der Mann der in einem warmen Braunton gehalten war erkannte Narya als Eves Vater wieder. Sie winkte ihm kurz als er in ihre Richtung schaute, er winkte zurück war dann aber schon wieder auf und davon. "Du hast wirklich die Ruhe weg, Narya", meinte Eve missmutig. "Was ist los? Kriegst du jetzt Panik oder was?" "Nein ich hoff einfach nur, dass ich nicht irgendwas Handwerkliches machen muss..." "Eve… noch nie jetzt jemand mal etwas geworden was nicht zu ihm passt", meinte Narya lachend und klopfte ihrer Freundin auf die Schulter. Schließlich setzte sich die Schlange in Bewebung und sie wurden in das Innere des Palasts geführt. Sie kamen in den goldenen Saal einen wirklich herrlichen und riesigen Raum, dessen Decke eine Kuppel war. Komplett vergoldet und mit Bildern ihrer Geschichte geschmückt. Alles war reich dekoriert für diesen Tag. Als Narya an die Decke schaute, wurde ihr fast schon schwindelig. Eve zog an ihrem Ärmel und Narya löste ihren Blick wieder von der Decke. "Schau nach vorne", murrte ihre Freundin. Narya steckte ihr die Zunge raus, schaute aber dann trotzdem wieder nach vorne. In der Mitte des Raumes gingen Stufen hinunter in die Höhlen. Einst waren sie von Drachen bewohnt aber das ist schon sehr lange her, aber immer noch schwebte die Magie in diesen Gewölben, alte mächtige Magie die den jungen Anwar ihre Farbe verlieh. An den Seiten waren Menschen versammelt und einer Empore saß die Königsfamilie. Direkt neben ihnen saß Donna... Narya schluckte kurz, jetzt erinnerte sie sich wieder an ihr Gespräch, war es nur eine Spinnerei der Magierin gewesen oder ihr Ernst? Sie würde sehen... Die Reihe setzte sich in Bewebung. Einer nach dem anderen stieg die Treppe hinunter. Jedes Mal vergingen einige Minuten manchmal länger manchmal kürzer und dann kamen sie mit ihrer Farbe wieder heraus. Die Anspannung wurde jedes Mal größer wenn sie einen Schritt nach vorne gemacht hatte. Dann sah sie wie Stefan die Treppen hinunter stieg und kurz darauf wieder herauskam. Seine Flügel, seine Augen und die Haare hatten einen dunklen grauen Ton angenommen. Sie hörte Eve seufzten. Auch Narya lag nun ein Stein im Magen. Sie wusste sie würde ihren Freund sehr lange nicht sehen, den als Priester würde er für immer in den Tempelanlagen leben und durfte diese niemals verlassen. So würfe sie Stefan besuchen müssen wenn sie ihn mal zu Gesicht bekommen wollte. Stefans Gesichtsaudruck erinnerte an eine Mischung aus Freude und Trauer. Priester kamen nicht sehr oft vor, manchmal vergingen Jahrhunderte ohne, dass ein neuer in ihre Reihen trat. Er stellte sich zu den Jugendlichen die bereits and er Reihe gewesen waren. Nein, wirklich glücklich wirkte er nicht. Und wieder gingen sie einige Schritte nach vorne, jetzt war Michael an der Reihe. Er ging lässig die Treppe nach unten und war dann verschwunden. Das interessante war, das noch nie jemand hatte berichten können was in der Höhle geschah. Zu schade, dachte sich Narya, sicher war es herrlich dort unten. Sie würde sich gerne noch hinter her daran erinnern. Michael war nun schon sehr lange weg, sie ging auf die Zehspitzen um besser zu sehen wurde dann aber wieder von Eve nach unten gedrückt, die sie mahnend ansah. Narya seufzte und versuchte so einen guten Blick zu haben. Endlich kam Michael die Treppe wieder herauf. Bronzen glänzten seine Augen. Soldat, genau das was er gerne werden wollte. Er strahlte und ging hoch erhobenen Kopfs zu Stefan. Als sich Narya kurz umdrehte musste sie entsetzt feststellen, dass sie ja die Letzte war. So spät waren sie doch gar nicht zum Palast gekommen. Sie mochte es nicht die Letzte zu sein. Sie murrte leise verstummte aber sofort wieder als Eve vor ihr die Treppe hinunter schritt. Jetzt stand Narya alleine da, sie hatte das Gefühl alle Blicke waren auf sie gerichtet, natürlich war das nicht so, denn alle starten auf das Loch aber Narya hatte das Gefühl. Es dauerte nicht lange da kam Eve wieder heraus. Sie war nun in einem warmen Braunton gekleidet, genau wie ihr Vater. Eve zwinkerte ihr kurz zu und dann war Narya an der Reihe... Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging sie die Treppe hinunter... weiter und weiter bis sie das Ende erreichte. Sie schaute sich mit offenem stehendem Mund um. Die Höhle war...herrlich. Sie bestand aus einem hellen weißen Stein den Narya nicht kannte und überall funkelten Kristalle ihr entgegen. Die Luft roch nicht modrig wie man es sonst gewöhnt war von einer Höhle sondern war frisch und roch nach Blumen. Die Kristalle warfen alle Farben des Regenbogens an die weißen Wände. Fast hätte sie vergessen warum sie eigentlich hier war, so gefesselt war sie von dem Anblick. Sie schaute sich um, noch immer stand sie auf der letzten Stufe der Treppe. Sie fasste sich ein Herz und trat auf den weißen Stein... nichts geschah. Was war los? "Hallo?" keine Antwort. Langsam wurde ihr mulmig. Warum geschah nichts? "HEY!" ihre Stimme hallte durch die Höhle aber nichts geschah. Sie verstand nicht was geschah, wenn sie nicht bald zurückging... aber konnte sie überhaupt zurückgehen ohne ihre Farbe? Sie atmete tief durch und ging einige Schritte weiter bis zu einen der großen Kristalle. Ihr Gesicht spiegelte sich viele male daran. Fast als würde sie jemand dazu bringen, berührte sie den Kristall... Sie fand sich auf einer großen Blumenwiese wieder, über ihr ein strahlend blauer Himmel. Sie schaute sich um. Sie war allein, so weit sie blickte lag die Wiese vor ihr. Sie drehte sich um. "Ist da jemand? HALLO!" Keine Antwort. Was geschah hier mit ihr? Wieder schoss diese Frage durch ihren Kopf. Sie seufzte leise und sank auf die Wiese. "Narya..." Sie schreckte auf und schaute sich um. Hatte sie gerade eine Stimme gehört? "Narya..." Da rief tatsächlich jemand ihren Namen. "Wer ist da?" wisperte sie leise, ihre Stimme zitterte leicht. Plötzlich stieß ihr ein starker Windstoß in das Gesicht. Und dann stand vor ihr ein Drache. Narya schrie auf und kroch zurück. Er war riesig... wie man es in den Geschichten berichtete. Seine Schuppen waren weiß-silbern, die Krallen groß genug um mehrere Männer in zwei zu teilen. Aber eines war er... wunderschön. "Fürchte dich nicht Sterbliche" die Stimme des Drachen hatte etwas gebieterisches aber auch Beruhigendes. Narya blieb erstarrt liegen. "Ich bin Aslon, der letzte meiner Art, der Hüter dieser Welt. Ich habe dich hier hergeholt, weil du die Auserwählte bist." Von was sprach dieses Wesen? "Auserwählte?" "Du bist die Wiedergeburt der Erzmagierin Freya. Und wie ich ihr einst die Treue geschworen habe so schwöre ich sie heute dir. Denn du wirst einen schweren Weg vor dir haben. Die Dunkelheit zieht langsam wieder in das Reich der Anwar ein. Und es ist deine Bestimmung diese aufzuhalten" "Was hat das alles zu bedeuten?" "Du wirst verstehen... aber jetzt bist du noch zu Jung, zu unerfahren. Noch ist die Zeit nicht gekommen" Narya schaute in die Auge des Drachens...es war als würde sie in eine andere Welt sehen... wie hypnotisiert stand sie auf und ging zu dem Drachen hin. Sie legte die Hand auf seine Brust und dann den Kopf dagegen. Seine Schuppen waren angenehm warm und überhaupt nicht rau. Sie hörte seinen stetigen und starken Herzschlag. "Ich werde bei dir bleiben, dich beschützen bis die Zeit reif ist mich dir wieder zu zeigen. Und an eines denke... erzähle niemanden hiervon. Nicht einmal deiner Lehrerin" Der Körper des Drachens wurde durchsichtig, bis er nur noch aus einem weißen Nebel bestand. Narya schloss die Augen, sie wusste nicht was geschah aber sie ließ es einfach geschehen. Aus einem ihr nicht bekannten Grund vertraute sie diesem Wesen. Der weiße Nebel fuhr in ihren Körper, der sofort in einem hellen silbernen erstrahlte. Sie fiel nach vorne aber anstatt auf den Wiesenboden zu fallen, fand sie sich wieder in der Höhle vor den Kristall. Sie starrte ihr Spiegelbild an, das sie nun fast nicht wiedererkannte. Fast nichts mehr erinnerte an das junge 15-jährige Mädchen das die Höhle betreten hatte. Ihre Haare waren lang und seidig geworden und vor allem Silber. Ihre Augen strahlten nun so wie die des Drachens, beinahe hätte sie sich in ihren eigenen Augen verloren. Sie schüttelte sich kurz und starrte nun genauer ihr Gesicht an. Ein silberner Kristall funkelte auf ihrer Stirn umgeben von Symbolen. Sie riss ihren Blick davon ab und sah nun an ihrem Köper hinab. Sie war größer geworden und sah nun weiblicher aus als zuvor auch war das Grau dem Weiß gewichen. Aber immer noch sah sie sehr jung aus. Sie schwang leicht ihre großen Schwingen, die zwar immer noch weiß waren aber mit einigen silbernen Federn in einem Muster durchzogen waren. Es war bei jedem anders, jeder wurde anders gefärbt. Jeder Anwar war auf seine Art einzigartig. Sie wandte sich um und ging wieder die Treppe hinauf. Sie war nicht mehr nervös, nicht mehr aufgeregt. Sie war ganz ruhig, als wäre alles von ihr abgefallen. Als sie wieder in die Halle kam, verstummten alle Stimmen und diesmal starrten wirklich alle sie an. Den vor ihr stand die erste Magiern seit 1000 Jahren die das Mal des Drachens auf ihrer Stirn trug. Donna hatte sich erhoben und ging nun zu Narya hinunter. Sie umarmte Narya die dadurch wieder in die Wirklichkeit zurückgerissen wurde. "Willkommen in der Familie. Narya Del Amargo..." Kapitel 2: Kein leichter Anfang ------------------------------- "Ich... " "Ist schon gut mein Kind. Beruhige dich erst einmal" Narya atmete tief durch. Jetzt wo sie zurück in der Realität war, weg von Aslon, heraus aus der Höhle, hatte sie das Gefühl von allem erdrück zu werden. Sie spürte in ihrer Brust eine neue Kraft, die hinaus wollte. Es war fast so als lebe jetzt in ihr eine Bestie die sich zeigen wollte, die ihre Macht demonstrieren wollte. Alles war so merkwürdig... noch einmal musste sie tief durchatmen. Ihre Beine waren ganz weich und sie hatte Probleme sich auf ihnen zu halten. Sie musste sich auf die Erzmagierin stützten um nicht umzufallen. Donna strich über den Kristall auf ihrer Stirn und Narya spürte förmlich wie die Bestie in ihr aufschrie. Eine Statue neben ihren ging zu Bruch. Narya zuckte zusammen und drehte den Kopf schnell weg. "Huch...sehr interessant wirklich... sehr interessant. Ich sollte das wohl nicht mehr tun." Donna blinzelte leicht. "Am besten du setzt dich. Der Anfang ist immer sehr schwer" Sie half Narya die Treppe nach oben und setzte sie auf ihren Stuhl. Erst jetzt wo sie saß merkte Narya das sie zitterte. Ihr Körper war so stark angespannt, dass sie Angst hatte gleich würde es sie zerreißen. Sie senkte den Kopf und versuchte sich zu beruhigen wieder Herr ihres Körpers zu werden. Fast so als wäre Donna ganz weit weg, hörte sie ihre Stimme. "Aufregender Abend nicht war Lucia?" "Du hättest mich ruhig warnen können, vor schreck habe ich mich an einem Keks verschluckt" Donna lachte leicht und als Narya auf die Seite schaute sah sie wer da gerade gesprochen hatte. Jetzt blieb ihr erst recht die Luft weg. Die starke und kräftige Stimme hatte der Königin gehört. Sonnenkönigin Lucia die Dritte saß etwas schief auf ihrem Thron, sie hatte immer noch die Tränen in den Augen. Ein Diener stand neben ihr und wedelte ihr Luft zu. Trotz dieser mehr als komischen Situation hatte die Königin, die von Kopf in Fuß in Gold gekleidet war immer noch sehr erhaben aus. Die langen Haare waren hochgesteckt unter ihrer Krone verschwunden. Narya hatte die Königin noch nie so nah gesehen, immer nur aus sehr weiter Entfernung. Neben ihr saß ihre älteste Tochter Lunya und die jüngste Luna, die gerade erst 10 Jahre alt war. Kronprinzessin Lunya hatte bereits vor einigen Jahren ihre goldene Farbe erhalten. Sie wirkte genauso stolz wie ihre Mutter, vielleicht trug sie die Nase etwas höher. "Wie geht es ihr? " Fragte die Königin etwa gerade nach ihr? "Schock. SIE hätte ich warnen sollen. Ich hatte es ja vorher schon gewusst. Ich glaube deine Untertanen warten gerade darauf das du das Fest beginnen lässt. Ich denke sie haben alle Hunger." Die Königin blinzelte. Irgendwie sahen sie und Donna sich ähnlich... "Oh ja du hast recht... Lunya bitte übernehme das kurz. Ich versuche immer noch zu Luft zu kommen" Die Prinzessin nickte und erhob sich. Das Loch in der Mitte verschloss sich, es würde sich erst wieder in einem Jahr öffnen. Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht der Prinzessin. "Ich denke große Worte sind hier nicht wichtig. Junge Anwar seid stolz auf eure neue Aufgaben. Vielleicht grämt es den ein oder anderen aber das Schicksal hat es so bestimmt. Möge nun das Fest beginnen!" Die großen Flügeltüren öffneten sich und gaben den Weg nach draußen auf den Festplatz wo bereits eine Menge wartete, aus Freunden und Familie derer die heute ihre Weihe erhalten hatten. Alle strömten nach draußen, auch Naryas Freunde die zwar kurz nach oben schauten aber dann mit der Meng nach draußen gedrängt wurden. Sie selbst blieb sitzen auch als sich die Königin und ihre Töchter erhoben und gingen. Donna kniete sich vor ihr hin und hob ihr Gesicht leicht an so dass Narya sie ansah. "Schau mich an. Du wirst dich jetzt entspannend. Wenn du dich dagegen wehrst wird es nur schlimmer. Nimm dein Schicksal an" Das sagte sie so einfach, dachte sich Narya. Sie schaute etwas verzweifelt aus. Aslon hatte ihr verboten darüber zu reden und jedes mal wenn sie darüber nach dachte es Donna zu sagen, entflohen ihr die Wörter aus den Kopf. Sie würde wohl schweigen müssen. Es war einfach so fiel auf einmal... plötzlich war ihr ganzes Leben umgekrempelt... sie hatte ihr altes Leben gemocht... Wirklich? Sie seufzte innerlich, sie belog sich schon wieder selbst. Sie hatte es gehasst, allein zu leben, sie hasste es keine Familie zu haben. Sie hatte sich einfach nur nutzlos gefühlt. Aslon hatte ihr so viel erzählt wie sollte sie das alles verdauen? "Es wird Zeit brauchen aber dafür hast du ja nun mich. Aber jetzt solltest du dich wirklich erst einmal beruhigen, damit du zu deinen Freunden gehen kannst" Narya schaute Donna in die silbernen Augen, im Gegensatz zu denen von Narya waren diese nicht ganz Silber, sie durchzogen einige weiße Linien. Das gleiche galt für ihre Haare, jedoch waren ihre Flügel in herrliches Silber getaucht. "Ihr habt recht" "Du hast recht" verbesserte Donna sie. "Du brauchst jetzt nicht mehr so höfflich zu sein. Du gehörst jetzt immerhin zur Familie" "Ok, danke... Donna" Narya stand auf und schloss kurz die Augen, ihr Körper entspannte sich, endlich hörte sie auf zu zittern. "Ich denke du willst jetzt zu deinen Freunden. Ich werde dich Morgen früh von deinem Haus abholen. Du wirst bei mir wohnen" Narya wirkte kurz etwas perplex. Sie würde in einem Palast wohnen. "Ähm ok. Dann bis morgen" Donna lächelte leicht. "Bis dann" Und da war sie auch schon wieder verschwunden. DAS wollte Narya als erstes lernen, war bestimmt praktisch. Sie lief die Treppen hinunter nach draußen auf den Platz. Beim laufen störte sie ihr Kleid fürchterlich. Sie konnte keine großen Schritte machen und auch die neue Korsage saß um viel enger als die davor. Aber vielleicht lag es auch daran das Narya dort etwas zugelegt hatte. Als sie das merkte lief sie rot an und versuchte alles etwas höher zu ziehen – vergebens. Es dauerte nicht lange da fand sie ihre Freunde, sie standen wild diskutierend in einer Ecke. Als Narya zu ihnen kam, verstummten alle. Schweigen... wie Narya das hasste. Alle drei schauten sie an als wäre sie eine Art Monster geworden. "Jetzt schaut mich nicht so an" "Wie schauen wir den?" fragte Stefan. "So als hätte ich eine ansteckende Krankheit" Eve lachte leicht, Narya schaute sie nun genauer an. War sie dünner geworden? Bei ihr war alles komplettes Braun geworden und es stand ihr wirklich. "Wir waren nur geschockt. Das kannst du doch verstehen, oder?" "Meint ihr ich war nicht weniger geschockt? Ich habe das Gefühl ich platze gleich" sie machte einen leichten Schwenker mit ihrer Hand und ein Mann wurde prompt von den Beinen gerissen. Er schaute sich perplex um und stand dann wieder auf. "Pass auf was du mit den Dinger machst" meinte Stefan. Michael lehnte sich an Stefan und brüllte vor Lachen. Stefan wirkte irgendwie nun nicht mehr so traurig wie vorhin. Seine Haare waren bis auf eine weiße Strähne komplett in diesem dunkeln grau gefärbt, das Selbe war mit seinen Augen und Flügeln. Ein einziger weißer Streifen durchzog sie. Michael... mit dem nun langen Bronzenen Haaren und Augen sah er nun noch besser aus. Seine Flügel ähnelten dem von Narya. Sie waren weiß mit vielen bronzenen Federn durchzogen. Irgendwie wirkten alle nun viel erwachsener. "Mein Vater hat gesagt, er wäre sehr froh über die Verstärkung. Er hatte gemeint die letzten Jahre wären viele in die Landarbeit gegangen. " Die deute hinter sich wo eine Gruppe Anwar, komplett in einem hellen grün gekleidet zusammen standen. "Ich finde das einfach toll. Ich werde Soldat und Stefan kommt in die Tempelwache" "Tempelwache?" fragte Narya verwirrt. "Ja dieses dunkle Grau gehört zu den Tempelwachen, du weißt ja die Priester wollen keine normalen Soldaten auf dem Tempelgelände, daher haben sie ihre eigenen Wachen. Normale Priester sind etwas heller. Das ist toll oder? " "Ja wirklich toll! Darum schaust du jetzt nicht mehr so deprimiert" "Ja klar, jetzt muss er nicht die ganze Zeit beten sondern hat auch etwas Action in seinem Leben. " Stefan schaute Michael an und rollte nur mit den Augen. "5 Jahre... das ist so lange" meinte Eve nun traurig. "Ja aber die gehen ratz fatz vorbei! Und nach den 5 Jahren schnappe ich mir gleich meine erste Beförderung" "Welch Optimismus" meinte Stefan, leicht sarkastisch. "Ich glaube Michael hat recht, das wird schnell vorbei sein. " meinte Narya und grinste leicht in Michaels Richtung. Kaum hatte sie ihn so gesehen hatte ihr Herz einen großen Hüpfer gemacht. Wenn sie erst einmal eine vollwertige Magierin war, hatte sie vielleicht den Mut dazu ihm zu gestehen, dass sie ihm mag. Oder sollte sie jetzt schon tun? Würde er so lange auf sie warten? In ihrem Gehirn herrschte gerade ein Krieg zwischen Ja und Nein. "Lasst uns doch erst einmal essen" schlug Stefan vor und verschwand in Richtung des Buffets. "Er denkt auch immer nur ans Essen" meinte Eve und murrte leicht. "Hat er doch auch Recht!" Schon war Michael verschwunden. "Jetzt gehörst du zu der oberen Bevölkerungsschicht und ich zu der unteren... " Da nun beide allein standen, blickte Eve ihre Freundin traurig an. Das stimmte wirklich... aber... Narya schüttelte stark den Kopf. "Eve... das ändert nichts an unserer Freundschaft. Auch wenn wir uns die nächsten Jahre nicht sehen wir bleiben Freunde" "Das glaube ich dir nicht. Du wirst dich bestimmt verändern" "Hör mal ich werde mich ganz sicher nicht verändern. Komm jetzt bevor Stefan nichts mehr übrig lässt" Eve schaute kurz auf den Boden. "Ok, ich werde dir mal glauben. Aber wehe... " Narya lachte leicht, klopfte ihrer Freundin auf den Rücken. Und so gingen die beiden Freundinnen etwas essen. Dies war der letzte Abend ihres alten Lebens, ab Morgen würde ein neues beginnen und für Narya ein sehr aufregendes Leben. Narya schaute über den Festplatz, der umringt von riesigen Gebäuden im Herzen des Palastes lag. Da konnte man doch mal gespannt sein was nun vor ihnen lag. Später am Abend, der Mond stand bereits hoch am Himmel, lehnte Narya am Rande des Platzes. Ihre Freunde waren bereits nach Hause gegangen, der Abschied hatte Narya sehr mitgenommen. Sie wischte sich die Tränen von der Wange und sank auf den Boden. Sie konnte sich irgendwie nicht vorstellten, ihre Freunde für 5 Jahre nicht zu sehen. Sie seufzte leise und rappelte sich auf. Nicht leicht den ihr Kopf schwirrte fürchterlich. Sicherlich würde sie Morgen ordentlich Kopfschmerzen haben. Sie stützte sich an der Wand ab und lief dann in nicht so geraden Linien nach Hause. Eigentlich wollte sie schon früher gehen, zusammen mit mehreren Leuten. Zwar war Ulmar, so heißt die Hauptstadt, recht friedlich aber es gab Gerüchte. Gerüchte über Leute die sich gegen die Königin stellen wollen, wegen einer Seuche die bisher niemand eindämmen konnte. Sie gaben der Königin die Schuld. Aber was sollte sie schon tun? Narya hatte nicht wirklich fiel davon mitbekommen, nur den Klatsch den sie auf dem Markt gehört hatte. Bis hier oben ans nördliche Ende Naladors war diese Krankheit noch nicht gekommen und diese Organisation wie man sie nannte war auch erst verstreut hier aufgetaucht. Sie überlegte sich eine Abkürzung zu gehen und bog in eine kleine Gasse ein. "Schön ruhig bleiben kleine Magierin. Ein Schrei und du bist tot" Narya zuckte zusammen, jemand hielt ihr ein Messer an die Kehle. "Was wollen sie von mir?" Noch blieb sie ruhig... sie musste die Ruhe bewahren. "Das wirst du noch früh genug erfahren" Er packte sie und ein zweiter Mann tauchte auf. Er leckte sich über die Lippen. "Er hatte doch gesagt wir sollen sie nicht schänden" sagte der wo Narya fest hielt. "Ist doch egal, muss er ja nicht erfahren. So eine Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen" er lachte rau und griff Narya zwischen die Beine. In diesen Moment wurde ihr schwarz vor den Augen. Mit einem Schrei schreckte sie auf. Sie lag in ihrem Bett, die Sonne stand noch tief, es war erst früher Morgen. Ihr Herz raste, panisch sah sie sich um, dann beruhigte sie sich wieder. "Nur ein Traum...ich hätte nicht so fiel trinken sollen" sie langte sich an den Kopf, ihre Hände waren ganz nass geschwitzt. Nein nicht nass geschwitzt, sie waren voller Blut. Ein Schrei erstickte in ihrer Kehle. Sie blickte an sich herunter. Sonst war nirgends Blut. Sie sprang auf dem Bett und rannte in den Waschraum. Sie wusch sich die Hände in einem Eimer Wasser bis nichts mehr von dem Blut zu sehen war... Sie sank auf den Boden und fuhr sich mit der nassen Hand über das Gesicht. Sie versuchte sich an die Nacht zu erinnern doch alles war schwarz. Sie zog sich ihr Kleid aus und schlüpfte in eines ihrer eigenen. Etwas überstürzt rannte sie aus ihrem Haus zu der Stelle wo sie die beiden Männer überfallen hatten. Jedoch wurde der Bereich von Wachen abgeriegelt. Sie lief erst ohne darauf zu achten daran vorbei, drehte dann um und ging zu einen der Wachen. "Was ist den passiert?" Sie schaute so als wäre sie einfach nur neugierig. Die Wache stand sofort stramm und salutierte leicht. "Nun Madam, ein wildes Tier scheint in die Stadt eingedrungen zu sein und hat zwei Männer getötet." Narya schluckte innerlich schwer. "Ein wildes Tier?" "Ja... es ist wirklich kein schöner Anblick, gehen sie lieber weiter." Narya nickte und ging zurück zu ihrem kleinen Haus. Als die Tür in die Angel fiel gaben ihre Beine nach und sie sank auf den Boden. Sie hatte die beiden Männer getötet… einfach so getötet…oder war ihr jemand zur Hilfe geeilt? Nur ihre Hände waren voller Blut gewesen und die Wache hatte gesagt es hätte ausgesehen als wäre es eine wilde Bestie gewesen. Nein das konnte sie nicht gewesen sein, unmöglich. Sie stand auf und beschloss die Sache einfach zu vergessen, das riet ihr zu mindestens ihre innere Stimme. Vielleicht hatte sie die Leichen gestern gesehen und ihr trunkenes Gehirn hatte dann einen Alptraum fabriziert. Es war ein Unding zu glauben SIE hätte die zwei Männer getötet. Sie war weder besonders stark noch hatte sie Klauen oder ähnliches. Unsinn, sie sollte jetzt etwas anderes machen. "Genau... ich sollte jetzt packen" In weißer Vorrausicht hatte sie zwei Koffer besorgt in das, dass wenige was sie besaß hinein passte. Gerade als sie den letzten Koffer zuquetschte klopfte es an der Tür. Ihr Magen machte einmal eine 180 Grad wende und ihr wurde schlecht. Sie öffnete die Tür, ein Mann stand davor. "Die Erzmagierin schickt mich um sie abzuholen. Haben sie Gepäck?" Narya nickte, eigentlich hatte sie gehofft Donna würde sie persönlich abholen aber wahrscheinlich hatte sie zu fiel zu tun. Sie ließ sich in die Kutsche helfen und sank dann auf das weiche Polster. Der Mann von eben setzte sich ihr gegenüber und sprach kein Wort. Dieses Schweigen machte Naryas Nervosität nur noch viel schlimmer, ihr Magen tanzte wild durch ihren Bauch. Ihr Magen gluckerte leise, ein gefährliches Zeichen. Sie atmete tief durch und schloss dann die Augen, nur nichts sehen. Sie seufzte leise, der Diener ihr gegenüber schwieg immer noch. Ob er sich nicht traute oder würden man sie jetzt ganz bewusst meiden. Aber das wäre auch egal, sie war es gewöhnt gemieden zu werden und jetzt gab es wenigstens einen schönen Grund dafür. Die Kutsche wurde langsamer und kam schließlich zum stehen. Narya wurde aus der Kutsche herausgeholfen und dann verschlug es ihr erst einmal die Sprache. Mit offenem Mund starrte sie über das Gelände. Es war wunderschön hier, ein herrlicher Garten erstreckte sich vor ihr, in der Mitte davon stand ein großer Brunnen auf dem ein Drache thronte. Sie schaute nach links, wo die Ställe, der Geruch von frischem Stroh trug ihr der Wind entgegen. Zu ihrer rechten Seite waren die bediensteten Häuser, sie waren lang nicht so prachtvoll wie die Villa in dem sie jetzt leben würde. Ohne darauf zu achten, dass ihr Mund noch immer offenen stand starrte sie Donna entgegen. Ein angenehmes Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ob sie jemals damit mal aufhörte? Sie legte die Hand auf Naryas Kinn und drückte es nach oben, so dass ihr Mund zuging. "Meine Liebe, das solltest du ab Heute lieber unterlassen" sagte sie freundlich jedoch nun etwas ernster. "Ähm ja entschuldige" meinte Narya nun furchtbar verlegen. "Gut, dann komm mit ich werde dir alles zeigen" Donna legte den Arm um Narya und führte sie durch den Garten zu der Villa. Noch einmal lies sie ihren Blick über den herrlichen Garten schweifen. Alles blühte im Moment und der Duft der vielen Blumen kitzelte in ihrer Nase. "Das ist... das ist einfach wunderschön" stotterte sie, noch nie hatte sie so einen herrlichen Garten gesehen, nirgends. "Tja was man mit Magie alles anstellen kann...meine Großmutter hat diesen Garten angelegt und ihn gleich mit so vielen Zaubern belegt das er das ganze Jahr blüht und niemals anders aussieht" Narya schaute zu Donna, mit einem Blick als würde sie das ihr niemals glauben, aber was sollte sie jetzt noch überraschen. "Das ist...sehr interessant" Sie lies noch einmal ihren Blick schweifen bevor sie die Villa zusammen mit Donna betrat. Zuerst führte Donna sie in den großen Speisesaal. "Eigentlich ist er für Feste gedacht aber schon seit Jahrhunderten war hier niemand mehr aus uns Magier und ihr Personal. Du wirst die Familie bald kennen lernen jedoch wird sie kaum die Hälfte dieser Tafel einnehmen" Narya legte den Kopf leicht schief, der Prunk und das viele Gold in diesem Saal blendete sie fast. Sie hatte bisher nichts Vergleichbares gesehen, nichts was dort hinkäme. Überall waren Büsten und Statuen zum Teil von berühmten Magiern, zum Teil auch von Drachen. "Wir Magier haben unsere Kräfte von unseren den Drachen herhalten. Das ist schon sehr viele Tausend Jahre her jedoch ehren wir sie immer noch auch wenn sie schon lange ausgestorben sind. " Überall wo sich Gäste aufhalten konnten, funkelte es und glänzte es Narya entgegen. Schließlich führte Donna sie in einen kleineren Saal in dem auch ein kleinerer Tisch stand. Er war Teil eines ganzen Flügels, der wohl nur für privaten Zweck dienten. Denn hier war es weniger prunkvoll, obwohl es immer noch wunderschön war. "Hier werden wir essen, ich denke du kannst verstehen dass ich nicht jeden Tag dort unten essen will. Das hier ist zwar kleiner aber auch bequemer." Narya stimmte ihr da nur zu. Donnas Gemächer waren alle sehr gemütlich eingerichtet und wie Narya auffiel sehr ordentlich. Sicher Narya hatte immer versucht Ordnung zu halten...nur war sie oft daran gescheitert. "So und jetzt kommen wir zu deinen Gemächern" Sie verließen Donnas Gemächer, gingen vorbei am kleinen Speisesaal die Treppe hinunter, vorbei an einer riesigen Statue einer Frau, wieder die Treppe hinauf. "So das hier kannst du nun dein eigenen nennen" Narya staunte nicht schlecht, nicht nur eine Bibliothek konnte sie ihr eigen nennen auch ein merkwürdiger Raum der voll stand mit Kräutern und Dingen die sie noch nie gesehen hatte. "So und dass hier ist dein Schlafzimmer, ich denke es wird dir gefallen" Narya öffnete die Tür. "Wow... " Es war groß aber nicht zu groß. In der Mitte stand ein großes Himmelbett mit dem Blick nach draußen auf den Brunnen mit dem riesigen Drachen. Sie lief durch den Raum und stieß die erste Tür an der rechten Seite auf. Sie fand sich in einem riesigen Schrank wieder, der noch leer war. "Den müssen wir noch auffüllen. Ich lasse den Schneider morgen kommen. Immerhin musst du als meine Schülerin angemessen gekleidet sein" Narya schaute Donna mit großen Augen an. Neue Kleidung, eine Tatsache die Naryas Herz zum Rasen brachte. "Ich sehe schon, das erfreut dich sehr, hm?" Donna lachte leicht und tätschelte Narya den Kopf, die sich nun irgendwie veräppelt vorkam. Auf der anderen Seite des Raumes kam man in das Badezimmer, nie hätte Narya mal gedacht in so viel Luxus leben zu können. Donna führte sie wieder hinaus, auf den Hinterhof, hinüber zu einem großen Pavillon wo sie sich hinsetzten und Diener das Mittagessen brachten. Nachdem sie stillschweigend etwas zu sich genommen hatte, schaute Narya Donna nun angespannt an. Ihr lagen so viele Fragen auf der Zunge. "Deine Ausbildung wird nicht einfach, sie wird hart und du wirst mehr als nur einmal verzweifeln aber das wird Heute und Morgen noch nicht unser Thema sein. Du sollst dich hier erst einmal eingewöhnen. Aber ich denke Fragen wirst du trotzdem haben." Donna schwieg kurz und Narya schaute sie weiter angespannt an. "Das Zeichen auf deiner Stirn, dieses gab es seit einem Jahrtausend nicht mehr. Es ist das Zeichen des Götterdrachen Aslon der zusammen mit seiner letzten Herrin Freya im großen Krieg verschwand. Das Mal auf deiner Stirn ist das Zeichen das der Drache irgendwo noch lebt und mit dir eine Verbindung eingegangen ist. Aber ich denke du kannst dich an nichts mehr erinnern, was in der Höhle geschehen war oder?" Narya schwieg einen Moment und rief sich wieder die Worte Aslon ins Gedächtnis. Erst wenn die Zeit reif war... Und so schüttelte Narya den Kopf. "An gar nichts" Donna nickte kurz. "Gut dann lass uns über andere Sachen reden" Und so redeten sie. Donna stopfte Naryas Kopf mit der gesamten Ahnengeschichte der Magier voll. Später schwirrten in ihrem Kopf Zahlen und Namen vieler Personen, dass sie Angst hatte er würde platzen. Narya versprach Donna, das Gelände in der Zeit ihrer Ausbildung nicht zu verlassen, da sie sich voll und ganz auf diese konzentrieren sollte. Donna erzählte auch eigenes von sich, so erfuhr Narya das Donna eine Zwillingsschwester hatte, die vor 2 Jahren verstorben war. Zwillinge kamen sehr häufig im Geschlecht der Magier vor, oft bildeten die Geschwister ein mächtiges Magierpaar. Aber in diesem Fall waren Donna und ihre Schwester sehr zerstritten gewesen und haben sich ehr gehasst als geliebt. So war Donna zwar traurig über den Verlust ihrer Schwester aber nicht erschüttert gewesen. Sie hatte noch zwei Brüder, der eine der Magier des Ostens, der andere der Magier des Westens. Ihr Onkel war Magier der Mitte und ihr Großvater, ein rüstiger alter Mann war Magier des Südens, der Momentan auch nach einem Nachfolger suchte. "Ich denke meine Nichte, Shirya wird seine Nachfolgerin. Sie ist ein kluges Kind und Großvater Dundar hat sie sehr in sein Herz geschlossen." Donna selbst war Magierin des Nordens und Erzmagierin. Die obersten Magier des Südens, Norden, Osten, Westens und der Mitte haben alle ihre Schüler und ihrer Vertreter. So gab es mittlerweile eine Recht große Anzahl an Magiern. "Die Magier Familie Del Amargo haben momentan alle herrschenden Positionen eingenommen, purer Zufall kann man so sagen. Es gibt noch 6 andere Familien, diese bringen aber lange nicht so viele Magier hervor wie unsere Familie. Es gibt nicht viele von uns und das ist auch gut so." Sie lächelte leicht und lehnte sich zurück. "Wir Magier sind Berater der Herrscher und Mädchen für alles. Wird ein Gebäude gebaut kommen wir und belegen es mit einem Schutzzauber. Wird ein Feld angelegt kommen wir und verzaubern es so das alles gut wächst. Du wirst verstehen dass ich froh bin eine Nachfolgerin und Stellvertretin gefunden zu haben den... Auron kommt lange nicht mehr mit der Arbeit hinterher. " "Wer ist Auron?" "Mein Kollege hier. Ein normaler Magier, er ist gut hat aber nicht das Potenzial um mein Nachfolger zu werden. Er lebt in dem Haus dort drüben und will einfach seine Ruhe haben. Er hat momentan sehr viel Stress" Sie deutete auf ein kleines Haus das weiter weg auf einem Hügel stand, blauer Qualm kam auf dem Schornstein. "Er mag dich jetzt schon nicht, immerhin schnappst du ihm seine Position weg aber mach dir nichts daraus... er ist einfach nur griesgrämig. Ignorier in einfach" Narya nickte nur. Schon der erste der sie nicht mochte, dass konnte ja heiter werden. Das Gespräch lenkte sich nun wieder in angenehmere Bahnen und da es bereits Abend wurde, nahmen sie das Abendessen auch gleich im Pavillon ein. Narya war sehr fasziniert von den vielen verschiedenen Speisen die ihr vorgesetzte wurden. Aber alles schmeckte wirklich köstlich. Nun sie war auch nicht wirklich wählerisch. "Meine Güte meine Zunge ist schon ganz fusselig geworden" Narya verschluckte sich an ihrem Tee. "Entschuldige... dass ich dich so gelöcherte habe" Donna klopfte ihr leicht auf den Rücken und lachte nur. "Schon gut, du hast ein Recht darauf und gewöhn die ab dich für alles zu entschuldigen. DU bist jetzt eine Magierin, du kannst dich jetzt etwas Besseres nennen" "Aber... ich will nicht hochnäsig wirken" "Musst du auch nicht aber hör auf dich so unterwürfig zu benehmen, geh ruhig mit einem etwas höher erhobenen Kopf durch dein neues Leben" Narya nickte kurz. Sie glaubte kaum dass sie das schaffen würde. Nicht sie, das schüchterne Ding, wie Eve immer zu sagen pflegte. Sie erhoben sich und gingen zurück ins Haus. Donna verabschiedete sich und wünschte Narya eine gute Nacht. Dann war sie einfach verschwunden. Dies war wieder ein Anreiz für so schnell wie möglich mehr zu lernen. Sie schlüpfte in ihr altes Nachthemd und kuschelte sich dann in die weichen Kissen ihres neuen Bettes. Der nächste Tag gestaltete sich so das Narya auf einem Hocker stand und vier Schneider um sie herumwuselten und Maße nahmen, sie mit Nadeln piesackten und sie total still halten musste. Donna war nur am Morgen zum Frühstück da gewesen und war dann verschwunden gewesen. Nun fühlte sich Narya irgendwie verloren so allein in der riesigen Villa. Aber im Moment hatte sie andere Stunden, Mittag war bereits vergangen und sie stand immer noch auf diesem Hocker. Am späten Nachmittag waren sie dann endlich fertig. Narya verabschiedete sich kurz und nicht ganz so freundlich. Ihre Füße schmerzten und ihr Kopf dröhnte. Donna sah sie den Rest des Tages nicht mehr, langsam fragte sie sich wann es endlich losging... Es dauerte ganze 3 Tage bis sie Donna wieder zu Gesicht bekam. Narya hatte diese Tage damit verbracht ausführlich das Gelände zu erkunden, nur von dem Haus von Auron hielt sie sich bewusst fern. Bisher hatte sie ihn noch nicht getroffen. Schließlich am dritten Tag, Narya war bei den Ställen und fütterte die Pferde mit Möhren, als Donna sie aufsuchte. "Hast du dich gut eingelebt?" Narya zuckte zusammen, ihre Lehrerin hatte sie mal wieder überrascht. Sie verfütterte die letzte Möhre und drehte sich zu Donna um. "Ähm ich denke schon" alles kam ihr zwar noch fremd vor aber sie fühlte sich hier wohl und irgendwie gefiel ihr es bedient zu werden. Das entsprach ihrem leicht faulen Charakter. "Sehr schön dann fangen wir Heute mit dem Ernst des Lebens an" Narya bekam große Augen und begann zu strahlen. "Ich sehe schon, du hast nur darauf gewartet" Donna grinste leicht, irgendwie bekam Narya das Gefühl, was gleich kam würde anstrengend werden. Ihre Lehrerin führte Narya zu ihrem Leidwesen in seine Bibliothek und begann einige Bücher heraus zu suchen. "Bevor wir zu der Praxis kommen musst du die Theorie lernen. So ist das eben" Und so wurden Narya Berge von Büchern vorgesetzt die sie sehr kritisch betrachtete. "Wie soll ich die in einem Leben lesen?" "Da haben wir einen ganz einfach Trick" meinte Donna, setzte sich neben sie und schlug ein Buch auf. "Schau auf den Text und konzentrier dich auf die Worte" Narya betrachtete den Text, sie starrte förmlich darauf erst geschah gar nichts dann war es fast so als würden die Wörter zu tanzen anfangen und in ihrem Kopf verschwinden und das rasend schnell so schnell das Narya in nur einigen Sekunden das Vorwort gelesen hatte. "Wahnsinn... " "Hm so kann man es natürlich auch nennen" meinte Donna und lachte leicht "bevor wir mit der Praxis anfangen will ich das du komplett dieses Regal liest" Sie deutete die gesamte lange Wand entlang. Als Narya dies sah bekam sie bereits Kopfschmerzen. "Ich werde dich nun alleine lassen, es ist dir ermessen wie schnell du liest. Wir sehen uns dann beim Abendessen" Und so wurde sie alleine gelassen. Narya seufzte, sicher sie las gerne aber so viel? Ging da überhaupt alles in ihren Kopf? Das bezweifelte sie irgendwie aber sie hörte auf zu murren, nahm sich das Buch und machte es sich bequem. "Na dann mal los würde ich sagen... " Sie lachte leicht und schlug das erste Kapitel auf... Und so vergingen die Monate in denen Narya so viele Bücher las das sie manchmal des Abends nicht schaffte einzuschlafen, weil ihr so viele Zauber und Tränke durch den Kopf irrten dass sie keine Ruhe fand. Als sie endlich zum Ende kam, hatte sie tiefe Augenringe und ihre Haut war ganz blass geworden weil sie nicht mehr an die Sonne kam. Überhaupt kam sie nur wenig nach draußen. Sie las die meiste Zeit nur gelegentliche Pausen, die aber auch selten waren, trieben sie nach draußen. So hatte sie sich einen Tag an der Koppel auf einen Zaun gesetzt und ruinierte gleich mal eines ihrer Kleider damit. Es hatte nur einmal kurz ratsch gemacht und schon war es kaputt gewesen. So schön ihre neun Sachen auch waren... furchtbar empfindlich waren sie. Aber Narya lies sich nicht daran stören und schaute den jungen Fohlen beim herumtollen zu, dabei schweiften ihre Gedanken zu ihren Freunden ab. Wie lange war sie schon hier? 3 oder 4 Monate? Beinahe hätte sie Eve, Michael und Stefan vergessen... Wie es ihnen wohl ginge? Bestimmt sahen sie sich alle noch und Narya sie saß hier fest. Sie seufzte leise... sicher es war schön hier, bis auf das viele Lesen mal abgesehen, aber sie vermisste Gesellschaft. Donna war diese nämlich nicht wirklich, bis auf dieses eine lange Gespräch hatte sie die Erzmagierin nicht oft zu Gesicht bekommen. Langsam glaubte sie, Donna wüsste nicht was sie mit Narya anfangen sollte. Sie schaute über die Koppel hinweg und da sah sie ihn, zum ersten Mal. Auron... er war... kein alter Mann so wie sich Narya das immer vorstellte hatte – alt und griesgrämig. Nein er war jung und soweit Narya es von weiten aus sehen konnte auch recht gutaussehend. Er schaute zu Narya hinüber, sie schaute lieber schnell wieder weg. So gern sie ihn auch mal kennen lernen wollte, die Neugier eben, so sehr scheute sie sich auf davor. Und so verschwand sie wieder in die stickige Bibliothek. Sie verbrachte die gesamte Regenzeit dort und diesmal war es eine wirklich richtig starke Regenzeit. Flüsse traten über die Ufer und wenn sie Donna abends einmal sah, war diese meistens nass und mit Schlamm bedeckt. Wahrscheinlich vertiefte sie die Flussbecken oder erhöhte die Ränder, denn das so wusste Narya konnten sie. Überhaupt konnten Magier sehr viel. Neben ihren eigenen Kräften zu denen starke Telekinese, Teleportration, aktive Angriffskräfte (Narya hatte sich das Buch aus der großen Bibliothek 'geliehen' und las es abends vor dem schlafen gehen), weiße Magie, Elementarmagie und natürlich einige Zauber und das Talent zum Tränke mischen zählten. Jeden Tag mehr juckte es Narya in den Fingern sie auszuprobieren aber als sie gerade mit dem lesen damals angefangen hatte, war Donna noch einmal hereingekommen. "Ach ja und keine Magie in der gesamten Zeit, verstanden" Narya hatte dies mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen. Wie schade, hatte sie gedacht aber sie hielt sich daran was ihre Lehrerin ihr sagte. Und so lernte und lernte sie Kapitel 3: Ignoranz ------------------- So ging einige Jahr ins Land. Jahre in denen Narya viele Dinge lernte und aus vielen Dingen eine Katastrophe wurde. Sie war talentiert jedoch lies sich die junge Anwar sehr schnell ablenken. Sie war jetzt 18 Jahre alt und hatte noch 2 Jahre ihrer Ausbildung vor sich. Jedoch wurde sie zunehmend ungeduldiger, wollte mehr lernen und vor allem wollte einfach mal wieder gerne das Gelände verlassen. Sie war seit 3 Jahren von der Außenwelt abgeschnitten, die Diener redeten nicht mit ihr und Donna musste sie immer sehr viel aus der Nase ziehen. Langsam hatte Narya das Gefühl bald werde sie genauso verrückt wie ihre Lehrerin. Donna war sehr exzentrisch und aufbrausend zu allen anderen nur zu Narya war sie einigermaßen 'normal', was auch immer normal bei ihr heißt. Narya hatte ebenfalls ein sehr großes Ego und Selbstbewusstsein entwickelt. Während sie gegenüber Donna immer noch höflich war, behandelte sie alle andere im Palast die keine Magier waren ziemlich herablassend. Sie selbst merkte es nicht, wie sich veränderte. Aber wie sollte man schon werden wenn man ein solches Vorbild hatte? "Beweg euch gefälligst etwas schneller! Der Boden wischt sich ja nicht von alleine!" Narya stand neben ihrer Lehrerin die gerade die Diener durch die Villa jagte. In wenigen Tagen würden alle Magier aus dem Land zu einer Versammlung kommen und Donna schien dadurch etwas gereizt zu werden. Narya jedoch fand das alles ehr sehr amüsant. "Du könntest es machen, dass der Boden sich alleine wischt" sagte sie leise zu ihrer Mentorin die nur mit den Augen rollte. "Wir verwenden keine Magie zu solchen primitiven Arbeiten. Wie läuft es mit dem Diamant den zu herstellen sollst?" Narya warf den Diamant spielerisch in die Luft und grinste Donna zu. "Fertig. War ja nicht besonders schwer" "Wie oft hast du den Kessel in die Luft gejagt?" "Fünf mal..." Donna räusperte sich und lief nun Richtung Konferenzsaal. "Ich habe dich gewarnt junge Schülerin. Du hast dich wieder überschätz aber wenigstens hast du das Ergebnis hinbekommen" Donna schaute den Diamant prüfend an. "Wenn sie nur so klitzern würden wie das Original" "Aber sie sind trotzdem schön anzusehen. Darf ich ihn behalten?" "Sicher..." Donna drückte Narya den Diamant, der ungefähr so groß war wie eine Wallnuss, in die Hand. Als sie den Konferenzraum betraten, schien Donna endlich mal zufrieden mit der Arbeit ihrer Diener zu sein. "Hm, wenigstens DAS haben sie hingekommen" Narya strich sich die mittlerweile sehr langen Harre (sie hat etwas nachgeholfen) hinter das Ohr. "Du solltest nicht so streng sein, sie tun immer hin was sie können." "Gutes Personal findet man eben nicht mehr" Donna drehte sich zu Narya. "Ich möchte, dass du etwas für mich erledigst. Auron liegt Krank im Bett, mindestens noch bis Übermorgen und jemand muss, den neuen Tempelteil mit einigen Schutzzauber belegen und... " Doch sie konnte ihren Satz nicht beenden. Narya hatte freudigen quietschenden Ton von sich gegeben. "Ich darf das machen?" "Ja du darfst aber du reitest auf direkten Weg zum Palast und anschließend auch auf denselben Weg wieder zurück." "Ja ist ok..." Narya hatte diese Diskussion schon so oft mit Donna gehabt. Narya sollte in ihrer Ausbildung durch nichts abgelenkt werden, weder durch Freunde oder männlichen Verfolgern. Sie sollte nur einen Kopf für die Magie haben, für nichts anderes. "Die Kutsche ist in einer Stunde für dich fertig, geh dich umziehen" "Oh darf ich bitte selber reiten? Bitte... Ich werde mich auch an alle Regeln halten." Donna schaute Narya an, sie hörte fast wie sich die Rädchen in ihrem Gehirn drehten. Würde sie Nein sagen, wäre Narya sehr lange beleidigt, sagte sie ja würde sie für die nächsten Monaten Ruhe geben. "Na gut" HA! Natürlich dachte sich Narya, dass nur aber an ihrem Gesicht konnte man es ganz gut ablesen. "Dann bis heute Abend" und mit diesen Worten war sie verschwunden. Denn mittlerweile hatte sie das Teleporten sehr gut raus und setzte es innerhalb des Hauses immer ein. Sich erkönnte sie sich auch zu dem Tempel porten aber das gehörte nicht zum guten Ton. Sie zog sich um. Schlüpfte in eine weiße bestickte Stoffhose (ja hier durften Frauen schon Hosen tragen), schlüpfte in ihre Lederstiefel, zog sich ein weißes hochgeschlossene Hemd an, schloss ihren Gürtel und zog sich ihren langen Mantel an, der ab der Hüfte nach unten offen war. Eine Dienerin stand etwas nervös wirkend neben Narya, aber diese hatte von Anfang an darauf bestanden sich selbst anzuziehen. Sie fand es furchtbar sich wie ein kleines Kind in die Kleidung helfen zu lassen. Bei den Haaren ließ sie sich dann doch helfen. Sie wurden zum größten Teil hochgesteckt, nur einige Locken hingen noch herunter. Das Diadem was man ihr aufsetzte juckte zwar fürchterlich aber ohne durfte sie nicht hinaus. "Ist gut jetzt!" Ihre Dienerin wollte sie noch bepudern aber alles wollte sich Narya auch nicht antun. Sie stand auf und scheuchte die Dienerin davon. "Ich hasse das" oh ja und wie sie das hasste und wie sehr sie sich schon daran gewöhnt hatte, von vorne bis hinten bedient zu werden. Sie verließ die Villa und ging zu den Ställen wo schon ihr Hengst wartete. Shuin hatte sie ihn genannt, sie hatte ihn selbst zu geritten und irgendwie hatte sie es geschafft, dass ihn niemand anders reiten konnte. Sie warf jeden ab oder bewegte sich keinen einzigen Zentimeter mehr. Sie streichelte den Hengst über die Nüstern. "Heute reiten wir endlich mal aus" Der Hengst wieherte laut und stampfte mit den Hufen auf. Der Stallbusche wich zurück und half Narya dann auf das Pferd. Den Damensattel hatte sie sich nicht aufdrängen lassen, sie ritt lieber so, war auch bequemer. Die Tore wurden für sie geöffnet und endlich nach 3 Jahren verließ sie das Anwesen von Donna. Narya verzichtete auf Begleitschutz, sie wusste zwar das Unruhen im Land herrschten jedoch würde es kaum jemand wagen sie anzugreifen, zu mindestens glaubte sie das und Donna war ihr da einer Meinung. Noch war das so. Sie ritt in einem schnellen Galopp zu den Stadttoren, die verschlossen waren. Dies war neu vor Narya, vor 3 Jahren waren die Tore noch weit geöffnet gewesen. Zwei Wachen kamen ihr entgegen und salutierten. "Ich grüße euch Magierin, folge mir bitte" Der Soldat brachte sie durch eine Seitentür ins innere der Stadt. "Eine Frage Soldat, ich bin leider nicht auf dem aktuellsten Stand da Donna nicht sehr gesprächig ist. Warum wurde die Sicherheit so verstärkt? " Schon fast geschockt davon, dass Narya ihn ansprach wurde der Soldat ziemlich rot im Gesicht. "Nun Milady die Rebellen weiten ihre Aktivitäten immer mehr aus, zwar sind sie noch nicht bis zur Hauptstadt vorgedrungen aber die Königin möchte es trotzdem so" Narya nickte. "Verstehe, danke" Sie trieb Shuin an und schlug den Weg Richtung Tempel ein. Die Menge teilte sich vor Narya, viele traten ehrfürchtig zurück, einige warfen ihr finstere Blicke zu. Innerlich seufzte Narya tief, alles war eingetroffen was sie befürchtet hatte. Man mied sie, ihr Ruf eilte ihr voraus. Magier waren einfach im Volk nicht beliebt, obwohl sie sehr viel für sie taten. Ob sie überhaupt wussten wie viele Zauber auf einem Gebäude manchmal lagen? Oder wer sorgte dafür, dass der Nebel zum Reich weiter bestand? Ebenfalls waren die Magier für die Verwaltung der Heiler Gilde zuständig. Da diese in Gewisserweise auch Magier waren, nun ihre Magie war eben das Heilen. Es war viel Arbeit, da es einfach nicht viele von ihnen gab. Donna predigte ihr immer wieder, dass sie die offiziellen Dinge für sie übernehmen würde und Donna sich mit dem Verwaltungskram begnügen würde. Donna hatte keine Lust mehr, sie brauchte einfach eine Pause. Shuin wieherte kurz auf und Narya schreckte aus ihren Gedanken. Sie hatte ihn mit ihren Federn gekitzelt ohne es zu bemerkten. Schnell faltete sie ihre Flügel wieder ordentlich zusammen, manchmal neigte sie einfach dazu sie entspannt hängen zu lassen. Sie waren einfach schwer geworden, mittlerweile groß genug um auch damit fliegen zu können. Manche Anwar lernten das Fliegen nie, da ihre Flügel sich nicht so weit ausprägten. Narya hatte schon einige Zeit damit verbracht ihre Flügel zu trainieren, hatte es aber bisher nur einige Meter weit geschafft. Es dauerte einige Zeit, bis die Muskeln sich stark genug ausgeprägt hatten. Naryas Flügel hatten die nötige Größe erreicht, sie waren so groß wie sie selbst. Manchmal störten sie wirklich aber ohne konnte sich Narya sich auch nicht mehr vorstellen. Neugierig beobachte Narya eine Dampfmaschine, Nalador entwickelte sich immer weiter und fast täglich erfanden der König und seine Leute irgendetwas Neues. Der König hatte dafür extra einen neuen Berufszweig erschaffen, Ingenieur (ein menschliches Wort) hatte er sie genannt. Ihre Farbe war ein sehr dreckiges Gelb und für Donna war das damals sehr viel Arbeit gewesen. Sie hatte eine Woche in der Höhle verbracht bis die Kristalle neu eingestellt waren. Nur ein junger Anwar der wirklich sehr viel Einfallsreichtum hat, wurde aufgenommen. Manchmal fragte sich Narya wie weit die Menschen waren, ob sie auch schon Maschinen entwickelten oder versuchten ein Dampf betriebnes Luftschiff zu entwickeln? Wie gerne sie es wissen würde. Viel hatte sie über das Reich der Menschen, Zwerge und Elfen gelesen und ihre Neugier war dadurch geschürt worden und ihr Wille bestärkt irgendwann mal in diese Welt zu reisen. Um zu den Tempelanlagen zu gelangen musste sie am Palast vorbei reiten und da sah sie sie. Eve stand bei den Ställen und drei Stallburschen schienen zu anzuschreien und zu bedrängen. Eve standen bereits die Tränen in den Augen. Narya erkannte ihre Freundin fast nicht wieder, sie war dünner geworden und ihre langen schönen Haare waren abgeschnitten. Narya ballte ihre Fäuste, riss Shuin herum und trabte auf den Palasthof. Auch wenn Donna gesagt sie solle auf direkten Weg zum Tempel reiten, das hier konnte Narya nicht einfach überblicken. Und Narya wusste schon genau wie sie diese Kerle verscheuchen konnte. "Gibt es hier ein Problem?" Sie hielt Shuin direkt vor den vieren an. Die drei Stallburschen zuckten zusammen, Eve schien etwas perplex zu sein. "Ähm nein... Herrin... ähm braucht euer Pferd etwas?" Narya hob eine Augenbraue. "Nein aber ich würde meinen die anderen Pferde sehr wohl. Geht an eure Arbeit bevor ich euch in Frösche verwandle." Die drei rannten zurück in den Stall. Sicher Narya mochte es nicht wenn andere Angst vor ihr hatten aber es hatte auch seine Vorteile. Eve wollte ebenfalls gerade unauffällig weiter laufen. "Eve Hey warte doch" Narya stieg von ihrem Pferd und packte Eve am Arm. Diese blieb abrupt stehen und riss sich los. Eve war immer noch so klein wie sie Narya vor drei Jahren das letzte Mal gesehen hatte, ihre Flügel waren nicht wirklich gewachsen und daher immer noch sehr klein. Narya überragte ihre Freundin nun schon mehr als einen Kopf, dass war schon sehr merkwürdig für sie. "Was wollt ihr?" "Ihr? Hör mal seit wann bist du so formell" Eve schaute Narya mit einem trotzigen Blick an, den Narya von ihrer Freundin nicht kannte. "Was ist los mit dir?" "Was los ist?! Was los ist fragst du? Jetzt werden mich diese drei so lange tyrannisieren bis ich wo anders hin versetzt werde! Drei Jahre lang lässt du dich nicht blicken und dann machst du so etwas!" "Ich wollte dir doch nur helfen, " stotterte Narya, zum einen total verwirrt davon das ihre Freundin sie anschrie und zum einem geschockt das sie jemand anschrie. "Ich brauch die Hilfe einer Magierin nicht!" schrie Eve sie nun noch lauter an, so dass einige Leute sich umdrehten um zu sehen was los war. "Aber... Was bei der Göttin ist mit dir los?!" "Das du mich von deinem Hohen Ross überhaupt gesehen hast. Was willst du überhaupt hier?" "Eve ich versteh nicht." Narya war nun total fertig mit ihren Nerven, ihre beste Freundin schien sie zu hassen und Narya wusste nicht warum. "Ach was los ist? Drei Jahre lang hast du dich nicht darum geschert was mit mir ist! Meine Eltern sind tot und nichts habe ich von dir gehört! Als ich zu dir kam, hast du mich weggeschickt! Du hattest nicht einmal bemerkt das ich vor dir stand so egal waren dir diese dummen Diener! Also bitte Narya geh einfach und lass mich in Ruhe" Narya stand da, sie konnte es nicht fassen was sie gerade gehört hatte... "Sie sind tot?" "Ja sie sind an der Seuche gestorben, gegen die ja nichts unternommen wird. Und jetzt Lebwohl Narya." Ihre Freundin lies sie einfach stehen, einfach so... "Eve ich wusste das nicht es tut mir leid das ich dich weggeschickt habe. Jetzt komm bitte wieder her!" Eve schaute kurz zurück. "Dein altes Leben ist vorbei Narya, das war in dem Moment als du damals eine Magierin wurdest. Ich wollte es mir damals nicht eingestehen, dass nun alles vorbei war aber es ist so. Wir gehören zu zwei unterschiedlichen Welten. Es ist vorbei." Sie ging weiter und Narya wandte sich ab. Wieder dachte sie an Donnas Worte. "Vergesse dein altes Leben, es war schlecht. Lebe nun dieses Leben, eines das dir angemessen ist" Donna hatte Recht gehabt, ihr altes Leben... warum vermisste sie es überhaupt? Eve war so... Narya schnaubte kurz auf. Das sie nicht verstand das Narya nur Zeit für ihre Ausbildung hatte, das sie keine Zeit hatte um auf unwichtige Diener zu achten. Sie verstand Narya nicht und dann hatte sie es auch nicht verdient Naryas Freundin zu sein. Sie schwang sich wieder auf ihr Pferd und ritt nun weiter zum Tempel. Am Eingang traf sie auf einige Tempelwachen, deren Vorgesetzte war... Stefan. Ihr Magen zog sich unangenehm zusammen als sie ihren Freund sah. Wie er sich verändert hatte... Er war immer noch ein Riese aber sein Körperumfang entsprach dieser Größe nicht mehr. Als Stefan Narya sah lies er seine Leute stehen und lief zu ihr. "Narya, schön dich zu sehen" Narya fiel prompt ein Stein vom Herzen, er hasste sie also nicht. "Hallo, ich bin hier um den neuen Tempelteil... " "Ja ich weiß schon bescheid, ich begleite dich." Er nahm die Zügel von Naryas Pferd und führte sie nun. Narya war froh es nicht gesagt haben zu müssen, dass sie keine Ahnung hatte wo sie hin sollte. "Du siehst etwas bedrückt aus" "Oh ähm ja ich hatte gerade Eve getroffen und sie... " "Sie hat dich angeschrieen richtig?" "Ja woher weißt du das?" "Dasselbe hat sie auch mit mir gemacht. Es fing alles damit an als ihre und Michaels Eltern starben und Michael verschwand. Sie lässt niemanden mehr an sich heran." "Was Michaels Eltern auch... und er ist verschwunden?!" "Ja, ich denke er hat sich den Rebellen angeschlossen... er war wirklich wütend. So habe ich ihn noch nie gesehen, es war furchtbar." Narya starrte nach vorne. "Stefan ich muss nach dem hier wieder zurück. Donna hat einmal eine Ausnahme gemacht aber eigentlich darf ich nicht nach draußen. 2 Jahre lang noch... würdest du vielleicht mit Eve reden...? Vielleicht hört sie ehr auf dich. Kannst du sie darum bitten mich zu besuchen?" "Ich kann es versuchen aber nichts versprechen," meinte er etwas bedrückt. "Danke... ich will es wenigstens versuchen mit ihr zu reden." Stefan nickte. "Du siehst... " "...dünner aus? "Ja ich wollte es jetzt nicht so direkt sagen." "Schon gut . Das macht das Fasten und die körperliche Bewegung die ich vorher nicht hatte." Er lachte leicht und blieb dann stehen. Sie standen nun vor einem halbfertigen Tempel und Narya stieg ab. Im Fundferment war ein Kristall eingearbeitet, genau dieser war für Narya gedacht. "Ich wollte das schon immer einmal sehen." Stefan folgte ihr zu dem Kristall blieb aber dann auf angemessenen Abstand. "Es sieht schon interessant aus. Hoffentlich mach ich es richtig... " sie hüstelte leicht und berührte dann den Kristall. Sofort begann er bunt zu glühen. Narya schloss die Augen, sie spürte wie der Stein in ihrer Stirn das prickeln anfing, sie wusste das er nun ebenfalls das glühen angefangen hatte. Donna hatte ihr gesagt, das dieser Stein ihre magischen Kräfte noch einmal verstärkten und das um einiges. Deswegen viel ihr vieles sehr leicht, leichter als manch anderen Magier. Sie murmelte die Formeln für Schutz vor dem Schlechten, Standhaftigkeit, Feuerschutz und noch eine Spezielle Formel um zu verhindern, dass im Tempel Gewalt geschehen kann. Jeder der es versuchen würde, würde nach draußen befördert werden (magischer Rausschmeißer löl) Als sie endete, hatte der Kristall einen silbernen Ton angenommen, genauso wie ihr Donna es erzählt hatte. "Schade ich hatte irgendwie etwas größeres erwartet." Narya lachte leicht über Stefans Worte. "Und was? Eine Explosion oder so etwas?" Stefan nickte eifrig und Narya umarmte ihn einfach. Donna hatte doch nicht ganz recht gehabt. Nicht alles war schlecht an ihrem alten Leben gewesen. "Ich muss jetzt gleich wieder zurück reiten sonst werde ich geköpft. Schade, dass wir uns jetzt erst mal nicht mehr sehen." "So ist das eben... ich darf den Tempel vorerst nicht verlassen und du dein Anwesen nicht. Wenn ich Eve sehe werde ich mit ihr reden aber ich muss erst warten, bis sie wieder in den Tempel kommt." Narya nickte und umarmte ihren Freund zum Abschied noch einmal. Als Narya auf das Anwesen zurück kehrte und sich in ihrem kuscheligen Sessel in der Bibliothek nieder ließ, nahm sie sich vor nun nicht mehr so mit erhobenen Hauptes durch die Welt zu spazieren. Jeder hatte das Recht mit Respekt behandelt zu werden. Auch jeder Diener. "Vielen Dank" Sie nahm die Tasse Tee entgegen und die Dienerin, die sonst nie einen Dank von Narya gehört hatte, wirkte kurz überrascht, lächelte dann aber und ging. Narya nahm einen Schluck, schlug ein Buch auf und sank tiefer in ihren Sessel. Sie hoffte, dass Stefan, Eve bald traf und das ihre Freundin zu ihr kam und beide reden konnten. Das hoffte sie wirklich... Am nächsten Tag jedoch hatte sie keine Zeit um groß über Eve nachzudenken, bald würden alle Magier aus dem Land hier eintreffen und Donna war in heller Aufregung. Das war das erste Treffen das sie selbst organisiert hatte, beim letzten Treffen vor 10 Jahren hat ihr Vater noch alles ausgerichtet. Nun wollte sie natürlich ihn übertreffen. (beide hatten nicht wirklich ein gutes Verhältnis gehabt) "Und du kriegst das wirklich hin?" "Natürlich kriege ich das hin, ich habe ja schon 20 von den kleinen gemacht!" Narya stand vor einem riesigen Wasserbecken und Donna stand nervös und tippelnd hinter ihr. Es hatte sich herausgestellt das Narya schon um einiges besser war in der Elementmagie als ihre Lehrerin und so war es ihre Aufgabe aus dem Wasser eine riesige Eisskulptur in Form eines Drachens zu erschaffen. "Nun wirklich sie sind auch gut gelungen aber das hier ist größer" Narya rollte mit den Augen. "Ich kriege das schon hin!" Sie konzentrierte sich und das Wasser schnellte hoch. Erst zu einer Kugel dann bildeten sich die Umrisse eines Drachens. Narya hielt die Hände ganz ruhig bis die Form perfekt war, dann zog sie die Hände an ihren Körper und der Drache erstarrte zu Eis. "Sehr schön wirklich sehr schön" meinte Donna, "stell ihn dort drüben neben das Essen" Narya nickte sie hob die Hände an und mit der Bewegung ihrer Hände erhob sich auch die Eisstatue. Narya streckte ihre Arme wieder aus und der Drache flog an seinem Platz neben dem Essen. Diener brachten nun die leere Wanne hinfort und Donna ließ den fertig gedeckten Tisch hereinschweben. "Ich glaube wir haben jetzt alles. Das Essen wird ebenfalls schon vorbereitet jetzt müssen nur noch wir uns umziehen." Donna stemmte sich die Hände in die Hüfte und schaute sich aufmerksam um. Narya gab ihrem Drachen gerade noch den letzten Schliff. "Wann werden sie eintreffen?" "In 3 Stunden, hast du daran gedacht dafür zu sorgen, dass der Drache nicht schmilzt?" Narya hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Ähm natürlich. So etwas vergesse ich doch nicht" Sie machte einen schnippte kurz, den genau diesen Zauber hatte sie vergessen, aber zugeben wollte sie das ganz sicher nicht. "Ich gehe mich umziehen..." Und wenn man jetzt denkt, 3 Stunden wären genug... nun Narya kam natürlich fast zu spät wieder in den Konferenzraum. Donna saß bereits auf ihrem Stuhl. (der viel zu Groß war und furchtbar angeberisch war) Narya nahm neben ihr Platz. "Du hast Glück... sie sind noch nicht da" "Entschuldige," meinte Narya leise "die Haare wollten einfach nicht so wie ich wollte" "Das übliche eben bei dir" Donna verschränkte die Arme als die Magier den Raum betraten. Zu erst kamen Donnas Brüder in den Raum. Ebenfalls Zwillinge und bis auf den Unterschied, dass der eine einen Bart hatte konnte man sie wirklich schlecht unterscheiden. Begleitet wurden beide, von vier jungen Mädchen und zwei jungen Männern. Donna erhob sich, Narya tat es ihr gleich. "Willkommen Magier des Ostens Derik Del Amargo und sein Vertreter Asgard Del Amar. Und ebenfalls willkommen meine Nichten Lilly und Laila Del Amargo." Sie verbeugten sich und nahmen dann Platz. Jeder wurde einzeln begrüßt, so wie die Sitte es verlangte. Wie Narya bisher sehr auffiel sah sie viel doppelt. "Herzlich Willkommen Dorak Del Amargo und sein Vertreter Asuhra Del Amar und seine Töchter Reika und Riku Del Amargo" Sie verbeugten sich ebenfalls und nahmen Platz. Als nächstes trat ein Mann ein, der wohl Donnas Onkel war. Er hatte einen kleinen Spitzbart und sah irgendwie, nun ja er sah aus als würde sich Narya wohl nicht mit ihm verstehen. Begleitet wurde er von einer hübschen jungen Frau und einem Jungen. "Schön dich zusehen Onkel Talar Del Amargo, Magier der Mitte und seine Frau Talia Del Amargo und sein Sohn Thalion Del Amargo" Sie verbeugten sich und nahmen Platz. Jetzt fragte sich Narya wo die Frauen von Donnas Brüdern waren aber wahrscheinlich waren beide keiner Magierinnen und wenn man keine war durfte man hier auch nicht anwesend sein. Zum Schluss kam ein sehr alter Mann in den Raum. Er wurde gestützt von einem jungen Mädchen, ungefähr in Naryas Alter. Donna verließ nun ihren Platz und ging zu ihm. Sie küsste ihm auf die Wange. "Willkommen Großvater Angainor Del Amargo, Magier des Südens. Schön dich zusehen Shirya. Bitte setzt euch" Shirya verbeugte sich und half dann dem alten Mann auf seinem Platz." Als dann alle saßen, kam dann Auron gefolgt von 10 weiteren sehr jung aussehenden Magiern in den Raum und nahm auf der anderen Seite von Donna patz. Diese 10, kaum älter als Narya, einige jünger. Waren Schüler von Donnas Großvater. Er bildete junge Magier aus, die nicht die Aufgabe hatten einen Stellvertreterposten einzunehmen. Nun war jeder Stuhl am Tisch besetzt. Narya schaute sich neugierig jedes Gesicht an. Besonders faszinierte sie Donnas Vater, ein wirklich rüstiger Alter Mann mit seinen 300 Jahren. Die Anwar waren keinesfalls unsterblich, wie die Elfen. Sie waren sterblich auch wenn sie mit einem sehr langen Leben gesegnet waren. Er hatte einen sehr langen Bart, der bis zum Boden hing und trotz seines Alters waren seine Augen klar und hatten vermittelten großen Respekt. "Bevor wir zur Tagesordnung kommen, lasst uns erst etwas essen. Mit vollem Magen streitet es sich ja bekanntlich besser" Donna nahm wieder platz. "Hört Hört" sagte ihr Bruder Derik und grinste leicht. Sonst schwiegen alle, auch wenn man hier und da ein verstohlenes Grinsen sah. Die Diener brachten das Essen und nach dem alle gespeist hatten verstummten alle vorherigen Unterhaltungen. "Ihr wisst warum ich diese Versammlung einberufen habe?" Donna schaute in die Runde. "Nun du hattest dich etwas ungenau in deinem Brief ausgedrückt aber ich denke es ist wegen den Rebellen." Donna nickte. "Wir Magier waren je her seit Entstehung dieses Reiches zuständig für den Erhalt des Friedens. Ich mache mir große Sorgen. Sie rebellieren gegen alles was uns heilig ist. Gegen unsere Bräuche und unseren Glauben" "Wann hat das alles eigentlich angefangen?" meldete sich nun Talar, der bisher geschwiegen hatte. Offensichtlich redeten jetzt erst einmal die Oberhäupter und so beschloss Narya nun zu erst einmal aufmerksam zu zuhören. "Mit dieser schrecklichen Seuche, die bereits vor über 10 Jahren das erste mal auftrat." Donna seufzte. "10 Jahre sagst du? Aber richtig schlimm ist sie erst seit 3 Jahren" meinte nun Derik. "Im Süden sieht es schlimm aus... die Leute haben Angst davor sich in Mengen zu versammeln. Sie haben Angst sich gegenseitig anzustecken." Angainor, dessen stimme tief und brummig war, schaffte es mit diesem einen Satz die komplette Aufmerksamkeit zu erhalten. "Ja der Süden ist im Moment am schlimmsten betroffen." "Und der Westen. Ich vermute auch, dass die Rebellen irgendwo im Westen ihren Hauptsitz haben" "Wenn sie den einen haben Dorak. Ich vermute ja sie gehen ehr unorganisiert vor" "Da muss ich dir wiedersprechen Bruder. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie einen Anführer haben" "Man konnte noch niemanden festnehmen und das finde ich ungeheuerlich" sagte Donna und schlug auf den Tisch. "Sie machen es heimlich in der Nacht. Sie beschmieren Wände mit Hasstexten gegen die Königin. Sie überfallen arme Händler, greifen Soldaten an. Meiner Meinung nach sind es aussätzige Diebe, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen haben" Shirya hatte das Wort ergriffen. Sie hielt die ganze Zeit die Hand ihres Urgroßvaters. "Meine Tochter hat Recht, sie sind wie Ratten. Sie huldigen einem fremden Gott, den sie nur den Erlöser nennen und wollen all unsere Traditionen abschaffen nur weil sie nicht sich anpassen wollten." "Nicht zu fassen das und diese Leute irgendwann noch einmal Probleme machen" Asuhra der junge Vertreter von Dorak war tief in seinem Stuhl gesunken und hatte die Arme verschränkt." "Viele schließen sich nicht einmal deswegen ihnen an, sondern weil sie wütend auf die Königin sind. Weil bisher noch kein Heilmittel gegen die Seuche gefunden wurde." "Die Heiler können es sich nicht erklären woran die die Kranken sterben. Sie finden keinen Krankheitsherd. Es wirkt einfach so als würden immer schwächer werden und dann nicht mehr aufwachen" Donna schloss kurz die Augen. "Es ist schlimm..." dröhnte Angainors tiefe Stimme. "Aber was sollen wir tun?" meinte nun Talar. "Wir sollten unsere Heiler weiter antreiben! Wir haben doch überall genug Spione. Vielleicht weiß einer von Ihnen bescheid. Immerhin brauchen die Rebellen Waffen und Nahrung. Irgendwo muss etwas durchsickern. " Donnas Fäuste hatten sich geballt. "Du hast Recht Donna, bisher war mir die Lage noch nicht so bewusst aber wenn ich das alles so höre. Ich werde meine Kontakte zu den Waffenschmieden anzapfen und sehen was ich herausbekomme" meinte Talar und nickte. "So gerne ich euch auch helfen würde. Ich bin zu alt dafür und Shirya ist noch zu jung dafür. Ich muss mich um meine Schüler kümmern und um die Kranken." "Es ist schon in Ordnung Großvater, wir verstehen das. Wir werden uns darum kümmern." Es wurde einstimmig genickt. "Also sind wir uns einig. Wir werden die Königin so gut wie möglich unterstützen und keiner von uns wird sich auf die Seite der Rebellen schlagen." Es wurde zustimmend gemurrt und genickt. Anschließend wurde noch über andere Dinge diskutiert, die lange nicht so interessant waren. Auch Narya war kurz ein Gesprächsthema. Sie wurde allen vorgestellt, wurde dann aber auch nicht weiter angesprochen. Narya saß grübelnd in ihrem Stuhl und dachte über Michael nach. Er war verschwunden nach dem seine Eltern gestorben waren... Sie war sich mittlerweile sicher wo er nun war. Bei den Rebellen. Es wurde bis in die späte Nacht gesprochen. Zu erst verabschiedete sich Angainor und Shirya, nach ihnen löste sich in die Runde schnell wieder auf. Die meisten blieben über Nacht, nur Talar brach sofort wieder auf. Narya fiel schließlich total erschöpft in ihr Bett. Ihr Kopf war vollgestopft mit Informationen. Ob es einen Krieg geben würde? Niemand hatte dieses Thema angesprochen aber wenn die Rebellen noch mehr Anhänger fanden... Narya seufzte und schloss die Augen… Narya stand am nächsten Morgen mit Widerwillen auf und mit einem schweren Stein im Magen. Nicht nur lag ihr der gestrige Abend schwer im Magen auch Eve war wieder Teil ihrer Gedanken geworden. Sie ging hinaus in den Garten und lies sich auf einer Wiese nieder vor einem kleinen Teich. Hatte sie sich wirklich so verändert? Sie blickte ihr Spiegelbild an. Äußerlich bestimmt... ihre Gesichtszüge waren feiner geworden, sie sah erwachsener aus. Ihre Haare waren nicht mehr stumpf und kurz sondern lang und geschmeidig. Sie war gewachsen, überragte Donna um einen Kopf. Aber Donna war auch wirklich klein... Sie erinnerte sich an die Blick die man ihr am Abend zu geworfen hatte und schauderte. Sie schaute leicht zur Seite und sah Auron, wohl mit derselben schlechten Laune die Narya auch hatte. Ob er überhaupt merkte das Narya existierte? Irgendwie hatte sie immer das Gefühl das er durch sie hindurch schaute. Ein Wort hatten beide auch noch nie gewechselt. Langsam fragte sie sich warum er sie so mied. Sie hörte schnell auf ihn anzustarren und blickte weg wieder auf die Wasseroberfläche des Teiches. "Ach Eve..." Narya seufzte leise. Hoffentlich kam sie bald. Sie musste einfach mit ihrer Freundin reden... sie wollte Eve nicht auch noch verlieren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)