Micha von Terrormopf ================================================================================ Kapitel 12: Stress und Chemie ----------------------------- Uii! Q___Q Ihr seid soo süß! Über fünfzig Kommentare und allein zum letzten Kapitel elf! Ich liebe euch! *alle plüsch* Und was mache ich? Lasse euch soo lange auf ein neues Kapitel warten, ich schäme mich ja so! Aber ich hatte den letzten Monat überhaupt keine Zeit zum Schreiben, weil wir so viele Arbeiten geschrieben haben T^T Aber ich will ja nicht jammern und ihr sicher auch nicht, weil hier ja das neue Kapitel ist, seht es einfach als etwas verfrühtes Weihnachtsgeschenk an :D Viel Spaß^^ Micha hatte auf dem Rücksitz Platz genommen; kurz bevor sie bei Gero und Ella ankamen, lehnte er sich jedoch nach vorne und fragte, wieder bemüht die Musik zu übertönen: „Gero?“ Dieser drehte einfach die Musik leiser, um zu fragen: „Was?“ „Kann ich von euch aus meine Eltern anrufen?“, erkundigte sich der Blonde, froh darüber, dass er seine Stimmbänder nicht unnötig strapazieren musste. Der Rothaarige nickte nur und bog in die Einfahrt der Garage ein. Eigentlich war es vollkommen unsinnig sie mit dem Auto abzuholen, schließlich waren es vom Schulzentrum bis zur Langgasse gerade mal 600 Meter, wenn man aufrundete. Aber Gero fuhr nun einmal gerne Auto, soviel hatte Micha bisher mitbekommen und Bess beschwerte sich auch nicht, sondern lief neben Gero her, während sie ihm einige Sachen erzählte, die sie heute in der Schule erlebt hatte. Micha seufzte und sah auf die Steinstufen, die sie zu Geros Haus hinaufliefen. „Gero? Bist du das?“, hörten sie Ellas Stimme aus der Küche. Gero entledigte sich seiner Jacke und seiner Schuhe und ging zu ihr. Micha ging ihm nach. Ein seltsames Gefühl wieder in der Küche der Beiden zu stehen. Der Rothaarige ging zu seiner Freundin und wollte gerade den Deckel des Kochtopfes lüften, da schlug sie ihm auf die Finger und tadelte ihn: „Lass das, Gero, ich hab dir doch schon mindestens hundert Mal erklärt, dass man bei Dampfnudeln den Deckel nicht abnehmen soll!“ Gero brummte daraufhin etwas Unverständliches und ging ins Wohnzimmer, wo man schon die anderen hören konnte. Ella hingegen drehte sich freundlich lächelnd zu Micha und Bess um. „Hallo. Oh, Micha, du bist ja auch da. Wie kommt’s?“, begrüßte sie. „Bess hat mich aufgegabelt…“, erklärte Micha. „Soso“ Sie hatte sich schon wieder zum Herd umgedreht, „Geht doch zu den anderen ins Wohnzimmer, das Essen ist gleich fertig.“ Damit wischte sie sich die Hände an der geblümten Schürze ab, die sie trug. Als Micha und Bess durch die Tür gingen, fragte Micha, so leise, dass nur Bess ihn hören konnte: „Ist etwas mit ihr? Sie wirkt irgendwie anders…“ „Hast du das nicht mitbekommen?“, fragte Bess erstaunt und griff nach seinem Handgelenk, um ihn zum Stehen bleiben zu zwingen. „Die beiden haben sich neulich ganz schön gezofft und Ella ist immer noch nicht so ganz über den Streit hinweg.“ „Gezofft?“, erkundigte sich Micha, „Wieso das denn?“ „Weiß ich auch nicht genau, aber wahrscheinlich irgendwas wegen Geros Prügeleien oder seinem Studium, sie streiten sich in letzter Zeit öfter deswegen“, flüsterte sie und sah sich um, um sicherzugehen, dass niemand ihnen zuhörte. „Sprich die beiden aber besser nicht darauf an, das käme deiner Gesundheit nämlich nicht wirklich zugute.“ Micha nickte. Wegen seinem Studium? Wollte Ella etwa nicht, dass er studierte? Das passte aber doch gar nicht zu ihr. „Ich muss schnell telefonieren“, sagte er hastig, als Bess ihn auffordernd anblickte. „Ach so.“ Damit ging sie zu den anderen und Micha rief bei seiner Mutter an. „Kainrath, hallo?“ „Hallo Mama, ich bin’s“, begrüßte er seine Mutter. Diese schien gute Laune zu haben, denn sie flötete ins Telefon: „Ach du bist es, mein Schatz, wieso rufst du an?“ „Ich wollte nur sagen, dass ich später komme, weil ich nämlich noch bei einer Freundin bin.“ „Bei einem Mädchen?“, fragte seine Mutter verblüfft. „Micha! Bist du verliebt? Hast du diese Phase endlich hinter dir?“ „Mama!“ Seine Stimme klang anklagend. Vom anderen Ende der Leitung konnte er ein Kichern vernehmen. „Ja, ist in Ordnung, mein Schatz.“ Er konnte sich ihren Gesichtsausdruck vorstellen, wie sie sich ein weiteres Kichern verkneifen musste, doch er riss sich zusammen, zwang sich zu einem Lächeln, er wusste, dass die Mimik mitsprach, auch wenn man den anderen nicht sah, und sagte: „Danke, Mama, ich komme dann heute Abend wieder.“ „Ist gut, mein Schatz, bis heute Abend.“ Bevor sie auflegte konnte er sie noch rufen hören: „Ein Mädchen!“ Dann hatte er nur noch das Tuten in der Leitung. Er wollte nicht, dass seine Mutter glaubte, dass er auf Mädchen stand, denn sie hatte es schon geglaubt, als er ihr das erste Mal von Septima erzählt hatte und erneut wollte er sie nicht so enttäuscht erleben. Seine Eltern hatten es wirklich nicht leicht mit ihm. „Mach mal Platz, Micha!“, ertönte hinter ihm Ellas Stimme. Unwillkürlich zuckte der Blonde daraufhin zusammen, legte das Telefon auf und machte den Weg frei. Noch immer hatte sie die Schürze an und mit Topflappen trug sie zwei Platten mit Dampfnudeln zum Tisch, der bereits gedeckt war. Sie atmete tief durch, drehte sich dann zu den anderen, die im Wohnzimmer saßen, um und rief: „Kinder, Essen ist fertig!“ „Wird ja auch Zeit!“, kam die patzige Antwort aus dem Wohnzimmer. „Das nächste Mal kannst du ja kochen!“, giftete sie den Rothaarigen an, als er sich zum Tisch bequemte. Als sich alle gesetzt hatten und artig darauf warteten, dass ihnen das Essen erlaubt wurde, lächelte Ella: „Greift nur zu, ich wünsche euch einen guten Appetit.“ Ein einstimmiges ‚Danke, gleichfalls’ war die Antwort und mit keckem Grinsen fügte sie hinzu: „Und derjenige, der sich beschwert, darf den Abwasch alleine machen!“ „Es schmeckt fantastisch!“, schmatzte daraufhin Benne und grinste. „Wenn du irgendwann mit Bärli Schluss machst, dann wirst du meine Freundin und kochst jeden Tag Dampfnudeln für mich!“ Von Gero, der unmittelbar neben ihm saß, erntete er sich einen Schlag auf den Hinterkopf, von den anderen ein Lachen. „Wollt ihr eigentlich wirklich Pokern, Jungs?“, fragte Ella; sie hatte sich auf das Sofa gesetzt, den Kopf im Nacken, die Augen halb geschlossen und eine Hand auf ihrem Bauch. Bess saß ähnlich träge auf einem Sessel und meinte: „Ich bin viel zu voll zum Pokern!“ „Gibt’s denn wirklich keinen Nachtisch?“, fragte Benne, der sich eben erst gesetzt hatte. „Du bist so widerlich!“, ächzte Bess, drehte sich so, dass sie zwischen den beiden Lehnen lag, ließ den Kopf nach hinten fallen und hielt sich den Handrücken vor den Mund. „Hey!“, rief Benne vorwurfsvoll. „Ich habe eben einen gesunden Appetit!“ „Na gesund nenn ich was Anderes!“, murmelte Bess. Gero, der an diesem Tag ziemlich ungesprächig war, zumindest noch ungesprächiger als normalerweise, erhob sich und meinte: „Ich geh eine Rauchen. Kommt einer mit?“ Prompt kehrte Stille ein und Gero lächelte müde: „Nicht so viele Freiwillige! Los, Blondie! Aufstehn, wir gehen raus eine rauchen.“ Angesichts des Blicks, den Gero ihm zuwarf, wagte Micha es nicht einmal an einen Widerspruch zu denken und folgte dem Größeren auf die Terrasse. Sie schwiegen, als Gero sich die zweite anzündete. Gleich zwei Zigaretten hintereinander; hatte das irgendwelche besonderen Auswirkungen? War es noch ungesunder als nur eine? „Guck nich so blöd, wenn ich gestresst bin, rauch ich halt zwei hintereinander!“, blaffte Gero ihn plötzlich an, nahm noch einen Zug und pustete den Rauch aus. „Tut mir leid.“ Micha wandte den Blick ab. Er fragte sich, warum Gero Stress hatte. War es wegen Ella? Warum die Beiden sich wohl gestritten hatten? Plötzlich durchschnitt Geros Stimme die Stille erneut wie ein Messer: „Willste gar nich fragen warum, so wie all die anderen Nervensägen, hä?“ „Naja, also…“ Er stotterte. Er wollte nicht stottern. Er wollte nicht nervös sein. Er wollte nicht daran denken, wie Geros Fäuste schmerzten. „Haste’s Reden verlernt?“ Die Stimme des Rothaarigen war rau, barsch und sicher. „Nein!“, antwortete Micha hastig. „Nein, das ist nur, weil…“ „Du nervst mich.“ Der Blonde sah erstaunt auf. Gero verhielt sich merkwürdig. Normalerweise hätte Gero ihn nun angebrüllt, aber seine Stimme war vollkommen ruhig, nahezu gelassen. Was war nur los mit ihm? Völlig desinteressiert blickte der Rothaarige gen Himmel, die Gesichtszüge vollkommen entspannt. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Micha zögerlich; diese Gelassenheit an Gero ließ ihn unruhig werden, es kam ihm vor wie die Ruhe vor dem Sturm. „Nein, verdammt! Nichts ist in Ordnung! Ich würd die ganzen blöden Spasten am liebsten vor die Tür setzen! Ich hab grad so was von keinen Bock auf die Deppen da drinnen! Es kotzt mich an! Ständig muss Ella ihren Kopf durchsetzen: Bärli tu dies, Bärli hol das, Bärli geh studieren, Bärli sei nett zu allen, Bärli hör auf zu rauchen! Dieser ganze Dreck geht mir so was von auf die Nerven! Ich will einfach nur meine Ruhe!“ Micha musste die Worte erst einmal begreifen, bis er zögerlich fragte: „Und warum wirfst du uns dann nicht raus?“ „Weil mich Ella dann stresst!“, brüllte er und Micha hatte das Gefühl, er war kurz davor die Beherrschung zu verlieren. „Und warum sagst du ihr nicht, dass du auch deine Ruhe brauchst?“ Er hatte vorsichtshalber schon mal einen Meter Abstand zwischen Gero und sich gebracht, wie der Rothaarige auf diese Vorschläge reagierte wollte Micha keinesfalls aus allernächster Nähe mitbekommen. Doch weder schrie Gero, noch begann er zu toben, noch sich zu zerreißen wie Rumpelstilzchen; er machte lediglich die Zigarette im Aschenbecher aus und ging, von Micha gefolgt, wieder ins Haus. Er setzte sich neben Ella aufs Sofa. Ihre Begrüßung reduzierte sich auf die Worte: „Du stinkst, wann hörst du endlich auf zu rauchen?“ „Wenn du aufhörst dir die Haare zu blondieren, die sind doch eh schon blond.“ „Aber das Straßenköterblond, das meinen Naturhaarfarbe ist, ist hässlich!“ „Dann sag ich wohl besser nichts zu der Blondierung, die normalerweise nur Nutten haben!“ Er war lauter geworden. Bess und Benne hatten ihr Gespräch unterbrochen und sahen peinlich berührt zu den Beiden aufs Sofa. Micha traute sich erst gar nicht zu den Beiden zu blicken. „Ach, halt doch die Klappe! Wer färbt sich denn die Haare rot?“, giftete Ella. „Das liegt daran, dass meine Haare nicht schon von Natur aus diese Farbe haben!“, brüllte Gero sie an. „Was soll das eigentlich? Als ich dich gefragt habe, wolltest du selbst noch, dass ich sie mir färbe, du Vollidiot!“ „Pass auf, was du sagst, das ist immerhin mein Haus!“, platzte Gero heraus. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Ella ihn an und schrie im nächsten Moment: „Na wenn meine Gesellschaft in deinem Haus nicht länger erwünscht ist, dann gehe ich eben!“ „Ja, geh nur, ich halte dich sicher nicht auf!“ „Wenn du mich unbedingt loswerden willst!“ Micha war sich sicher, dass sie geschluchzt hatte, bevor sie das gerufen hatte. „Nun geh doch endlich!“ Jetzt schluchzte Ella laut und rannte heulend aus dem Zimmer. Bess warf Gero einen bestürzten Blick zu und eilte dann Ella hinterher, nach ihr rufend. Benne stand ebenfalls auf und sagte: „Ich sollte wohl auch gehen.“ Dann waren sie nur noch zu zweit. „Und nun?“, fragte Gero an Micha gewandt und ließ sich wieder auf dem Sofa nieder. Micha wollte auch gehen. Es schien ganz einfach; nur aufstehen und hinausgehen, aufstehen und hinausgehen. Doch als er einen Blick in Geros Gesicht warf, wusste er, dass seine Beine ihm den Dienst verweigern würden. Er konnte ihn nun nicht alleine lassen, es ging einfach nicht. Scheiß Gewissen!, schoss es ihm in dem Moment durch den Kopf. „Ich weiß nich“, antwortete er auf Geros Frage. „Nun habe ich alle rausgeworfen und du bist noch hier?“ Seine Stimme klang ungewöhnlich müde. Fast schon erleichtert erwiderte Micha daraufhin: „Soll ich auch gehen?“ Er wünschte sich, dass Gero ja sagte. Er wünschte sich, dass er von dieser seltsamen Atmosphäre befreit würde. „Ne, bleib nur, schon okay.“ Daraufhin wieder Schweigen. Eiserne Stille, bis Gero den Fernseher anschaltete. Und ihnen die nervige Handywerbung eines Musiksenders entgegenschallte. Gero saß noch immer vor dem Fernseher, Micha hingegen hatte sich mit seinen Schulsachen an den Esstisch gesetzt und brütete gerade über Chemie, doch verstand er kein Wort von alldem. Alkane, polar, unpolar, Wasserstoffbrücken, Hydrophob, lipophil, Hydroxyl. Nein, er hatte keinen blassen Schimmer davon, dabei hatten sie es doch eigentlich erst diesen Morgen noch einmal im Unterricht wiederholt. Frustriert stützte er sein Kinn in seine Hände und starrte auf die voll geschriebenen Blätter. Als er mindestens das vierte Mal seufzte, schien Gero genervt und fragte: „Was’n los? Brauchste Hilfe?“ Mit flehendem Blick sah Micha zum Älteren und nickte. Der machte den Fernseher aus, erhob sich schwerfällig und schlurfte zu ihm herüber. Als Micha ihm sein Problem geschildert hatte, musterte er den Kleineren ungläubig und fragte: „Und das ist dein ganzes Problem? Dass du überhaupt aufm Gymi bist…“ Zu Michas erstaunen klang es nicht im Entferntesten abwertend. Als Gero es ihm erklärte, kam Micha aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es war also doch keine Mär, dass Gero einen Abischnitt von 1,3 gehabt hatte… Emsig schrieb Micha alles auf, was Gero ihm erzählte, hing förmlich an dessen Lippen und konnte sich gar nicht mehr vorstellen, dieses Fach jemals langweilig gefunden zu haben. Schließlich unterbrach er den Rothaarigen irgendwann um zu fragen: „Sag mal, warum willst du eigentlich nicht Chemie oder so was studieren?“ Ich hoffe, dass ihr mich jetzt nicht haut >__<" Keine Sorge, Ella is nich weg vom Tisch, die kommt wieder xDD Also dann *alle noch mal durchflausch* lG, Terrormopf =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)