Leben ohne Sinn??? von Tomoaki-chan (Joey X Seto) ================================================================================ Kapitel 1: Der Schock --------------------- Der Schock „Das ist nicht dein Ernst!“, entfuhr es Joey entsetzt. „Doch Joseph. Wir werden umziehen, ob es dir passt oder nicht.“ „Dad! Ich werde ganz bestimmt nicht umziehen! Ich bleibe hier!“, schrie Joey seinen Vater aufgebracht an. Sein Vater blieb stumm. Joey war sauer. Und wenn das geschah ließ er nicht mit sich reden, deshalb ließ sein Vater ihn jetzt in Ruhe. „Ich hasse dich, weißt du das? Erst trinkst du wie ein Loch, schlägst mich, brüllst mich nur an, dann gehst du zu so einer bescheuerten Therapie, zu der ich dich unter größten Anstrengungen zerren musste, hörst halbwegs auf zu trinken und dann bekommst du auf einmal einen Job in einer anderen Stadt und ICH soll deinetwegen, mit umziehen!?!“, donnerte Joey in einem Atemzug. Aber ohne Wirkung. Sein Vater hatte nicht mal mit der Wimper gezuckt. Emotionslos schaute er seinem Sohn in die Schokobraunen Augen. „Wie du meinst. Du wirst mitkommen. Ende der Diskussion.“, sagte sein Vater in ruhigem Ton und wendete sich von Joey ab. Joeys‘s Augen weiteten sich. „Du verdammtes Gefühlsarschloch!!“ Er hielt es nicht mehr aus. Er musste weg hier, ohne zu überlegen rannte Joey aus dem Haus. Irgendwo hin, nur nicht wieder zu seinem „tollen Vater“. Alle Erwachsenen freuten sich über de Erfolg von seinem Vater, da er jetzt endlich von seiner Alkoholsucht losgekommen war und er ja jetzt auch viel freundlicher wäre. Das dachten alle. Aber zu ihm, zu seinem eigenen Sohn, war er alles andere als freundlich. Anscheinend hatten sie ihm, bei der Therapie, seine gesamten Gefühle genommen. Die Ausraster, die er früher immer bekam, aber auch alle anderen Gefühlsausbrüche blieben aus. Das einzige was er Joey an Emotionen zeigte, war Gleichgültigkeit. Inzwischen war Joey an der Schule angekommen. Eigentlich hatte er heute Unterricht, aber heute Morgen war ihm nicht nach Schule gewesen. Nicht das sich das jetzt geändert hatte, doch er brauchte jetzt seine Freunde. Joey schlenderte ins Schulgebäude. Er war schon viel zu spät dran, der Unterricht hatte schon vor einer Ewigkeit begonnen. Ohne anzuklopfen riss er die Klassenzimmertür auf. „Guten Morgen Mister Wheeler. Haben sie sich also doch noch entschieden heute zu erscheinen. Reichlich spät allerdings. Dürfte ich erfahren wieso?“, fragte seine Lehrerin Frau Maruka mit zuckersüßer Stimme. „Nein.“, antwortete Joey nur knapp und grob. Konnte ihr doch egal sein, warum er zu spät kam. Bald würde sie ihn sowieso nicht wieder sehen. „Entschuldigen Sie, Mister Wheeler. Was war das gerade?“, fragte sie empört. „Das war ein NEIN, es hat sie nicht zu interessieren, warum ich zu spät komme.“, gab Joey nur patzig von sich und schritt zu seinem Platz. „Seit wann so mutig Wheeler?“, zischte Kaiba ihm im Vorbeigehen zu, worauf sich dieser einen wütenden Blick einfing, was ihn keineswegs störte. Dieser Blick war lieblich im Gegensatz zu seinem eigenen saphirblauen eiskalten, fast tötenden, Blick „Nun da sie offensichtlich falscher Annahmen sind, was die Schule angeht, werden sie mir zu morgen eine nette kleine Extraaufgabe erledigen, die Sie sich nach der Stunde abholen.“, erwiderte Frau Maruka mit einem fiesen Lächeln auf den Lippen und setzte den Unterricht fort. „Joey, was war das denn vorhin? Wieso bist du so beleidigend gewesen? Das ist doch sonst nicht deine Art.“, fragte Tèa später besorgt, als die vier Freunde auf dem Schulhof standen. „Maruka hat mich einfach genervt.“, sagte Joey entschuldigend. „Du hast sie aber ganz schön angemacht, dafür, dass sie dich nur genervt hat.“ „Hm.“, sagte Joey Schulter zuckend, ihm war gerade egal, wie er zu seiner Lehrerin war. Er hatte ein viel wichtigeres Problem. Seufzend senkte er den Blick und betrachtete den ziemlich unebenen Boden. „Joey? Was ist denn los? Du siehst irgendwie nicht gut aus.“, bemerkte Yugi besorgt. „Na ja. Mein Vater…“ „Hat er dich schon wieder verprügelt, ich dachte das wäre vorbei.“, fragte Tèa entsetzt. „Nein.“, winkte Joey sofort ab, „Er schlägt mich nicht. Es ist nur, er hat einen Job gefunden.“ „Das ist doch toll!“, versuchte Yugi ihn aufzubauen. „Ja… nicht ganz. Der Job den er gefunden hat ist in Tokyo. Also… heißt das, dass wir uns nicht mehr sehen können.“, erklärte er ihnen sein Problem. Eine kurze Zeit verging, die sich zu einer schockierenden Stille ausbreitete, bis das gesagte wirklich verdaut wurde. „Was??!! Aber… Du kannst doch nicht einfach gehen!“ Yugi hatte bereits Tränen in den Augen. Sein Blick hätte Eis zum schmelzen bringen können. So warm, so herzlich, aber auch enttäuscht. „Es tut mir Leid, Freunde. Mein Dad verlangt, dass ich mitkomme nach Tokyo. Ich hab versucht ihn zu überreden, aber ich glaube nicht, dass das geklappt hat.“ „Du kannst doch nicht einfach aufgeben Kumpel!“, sagte Tristan fast vorwurfsvoll. „Ein Wheeler gibt nicht auf! Das waren deine Worte! Und ein Duellant gibt erst recht nicht auf.“, meldete sich Tèa zu Wort. „Sorry, ich… weiß nicht was mit mir los ist.“, Joey schwieg einen Moment. Er wusste es wirklich nicht. Hatte er sich womöglich schon damit abgefunden? Niemals! „Aber ihr habt Recht. Ich werde nicht aufgeben! Noch hab ich Zeit, bis wir umziehen. Ich such mir einen Job und dann kann ich hier bleiben.“, schloss Joey mit erhobener Faust und entschlossenem Blick. „Ja klar, Wheeler. Als ob dir jemand einen Job geben würde.“, hörte Joey plötzlich die eiskalte, verachtende Stimme Seto Kaiba’s hinter sich. Wutentbrannt drehte sich Joey um und starrte in die blauen Saphire, die Kaiba Augen nannte. „Ja! Natürlich. Nur weil ich nicht mit einem Vermögen wie deinem geboren bin, heißt das nicht, dass ich keinen Job kriegen kann!“ „Nur zu deiner Information. Mein Vermögen, wie du es nennst, musste ich mir selber verdienen. Und ich glaube nicht, dass du dazu fähig bist. Vor allem… bei deinen Noten würde dir noch nicht mal eine Firma zur Herstellung von Putzmittel Arbeit geben.“ „Dann gib du mir doch einen Job. Viele Unterschiede bestehen ja nicht zwischen so einer Firma und deiner.“, konterte Joey zurück. „Erbärmlich Wheeler, nicht mal zählen kannst du. Es gibt viele Unterschiede und selbst wenn es wenige wären, wären es sehr Entscheidende, die du aber nicht mal ansatzweise verstehen könntest.“, sagte Kaiba verachtend. „Ich hasse dich Ka…“, wollte Joey gerade seinen Satz beenden. „Ich hasse dich, weißt du das?...“ „Was, Wheeler? Du hasst mich? Das ist nichts Neues. Das sagst du immer.“ Genau das tat Joey. Aber eben wurde ihm klar, was er da sagte. In Wirklichkeit hasste er Kaiba nicht. Er verabscheute ihn zutiefst. Aber er konnte ihn nicht hassen. Hassen, war anders. Hassen tat er seinen Vater. Da er ihm alles nahm was er hatte. Und das nicht zu Joey’s Besten, sondern zu dem Besten seines Vater’s. „Hat es dir die Sprache verschlagen, Köter?“ Joey’s Blick, der abwesend geworden war, wurde wieder fest und bestimmt. „Nein. Ich hab nur beschlossen mich wichtigeren Sachen als dir zu widmen.“, sagte Joey und drehte sich auf dem Absatz um, da die Schulglocke läutete. Diesen Tag sollte man im Kalender anstreichen. Joey Wheeler gewann ein Wortgefecht gegen Seto Kaiba. „Und wo willst du jetzt mit deiner Jobsuche anfangen?“, fragte Tèa interessiert, als sie gerade auf dem Weg nach Hause waren. „Äh… Also … Ich hab keine Ahnung!“, eröffnete Joey seinen Freunden feierlich, die nur kopfschüttelnd seufzen. „Wunderst du dich eigentlich, dass Kaiba immer siegreich aus euren Streitereien hervorgeht?“, fragte Tèa zweifelnd. „Also jetzt hör mal! Vorhin hab ich den Wortkampf gewonnen!“ „Ja. Einmal… von wie viel Hundert malen?“ „Danke. Du bist sehr aufbauend Tèa.“, schmollte er. „Leute, es geht nicht darum, wie oft Joey irgendwelche Streitereien gewinnt, oder verliert. Sondern wie wir für Joey einen Job finden.“, stellte Yugi klar. „Wir?“, kam es fragend aus Joey’s Mund. „Glaubst du wir würden dich damit hängen lassen? Klar helfen wir dir! Schließlich wollen wir deine Blödheit ja nicht missen!“, erklärte Tristan grinsend. „Ihr seid die besten, Leute. Das mit der Blödheit hab ich mal überhört.“, sagte Joey glücklich. „Okay, ruf uns nachher an. Dann reden wir weiter. Ich muss noch meinem Großvater im Laden helfen.“, sagte Yugi und die vier gingen in verschiedene Richtungen nach Hause. „Joseph. Pack schon mal deine Sachen, ich will morgen früh pünktlich zum Flughafen.“, wurde Joey von seinem Vater begrüßt, als er ins Wohnzimmer kam. „Was? Ich versteh nicht ganz. Willst du noch irgendwo hin?“, fragte Joey irritiert. „Ja. Und zwar mit dir. Das hab ich dir doch vorhin gesagt. Also geh auf dein Zimmer und pack deinen gesamten Kram ein. Wir ziehen morgen nach Tokyo.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)