Magische Freundschaft von OceanSoul (Ein großes Ereignis) ================================================================================ Kapitel 6: Das Geständnis ~ Der Zwischenfall -------------------------------------------- 87. Minute. Noch zweieinhalb zu spielen. Es steht Zwei zu Zwei. Shuichi und sein Bruder sind eingefleischte Brasilien-Fans. Sie wollen sich nicht unbedingt mit einem Unentschieden zufrieden geben. Wieder ist „ihre“ Mannschaft am Ball. Shuichi drückt mich vor Aufregung so fest an sich, dass mir regelrecht die Luft wegbleibt. Ich röchele unter seinem Arm: „Sh... Shuichi...! Ich finde es ja schön,... Dass du mich so knuddelst, aber...“, ich brate ihm aus Reflex eine über, „ICH KRIEG’ KEINE LUFT!!!“ „Oh, ’tschuldige! – Hey! Da...!“ Plötzlich Stille. Dann – fünf Sekunden später - Jubel auf den Rängen. Der Stadionsprecher ist völlig außer sich: „Jaaaa!!! DAS DREI ZU ZWEI FÜR BRASILIEN!!! In der 89. Minute das Tor der Entscheidung!! ... “ Wieder werde ich von Shuichi gedrückt. Diesmal hält er sich aber etwas zurück, damit er mich nicht aus Versehen erwürgt... Er freut sich wie ein kleines Kind. Obwohl ich nicht sicher bin, ob er mich bei dieser Lautstärke und seiner Aufregung zumindest akustisch versteht, frage ich ihn: „Können wir mal kurz rausgehen?! Ich muss dir dringend was sagen...“ „Och, muss das ausgerechnet jetzt sein?“ „Ja, sonst hab ich womöglich nie wieder so eine gute Gelegenheit... Es MUSS jetzt sein!“ „Na gut... Aber wer...“, er deutet mit dem Kopf auf Chester, „...passt dann auf ihn auf?“ Dieses Problem löst sich sofort, da meine Mutter und Cliff zu uns stoßen. Wir lassen den Racker bei den beiden und gehen in den Eingangs-Bereich. Von den Zuschauertribünen her dröhnen Schreie und laute Pfiffe der Fans. „Also, was gibt’s denn so Wichtiges?“, fragt Shuichi. „Shuichi, ich... Seit unserer ersten Begegnung... Also...“ „Hm?“ Ich nehme all meinen Mut zusammen. Sandy HATTE Recht. Ansehen kann ich ihn nicht, während ich sage: „Ich... Ich liebe dich!!!“ Mit diesen Worten fällt die größte Last von mir. Mein Gesicht glüht vor Aufregung. „So, jetzt ist es raus.“ Shuichi weiß nicht, wie er reagieren soll. Schließlich antwortet er leise: „Ehrlich? Ich meine... Empfindeste wahre Liebe für mich, oder is’ es nur das, was die meisten Mädels meinen, wenn sie das sagen: ‚Ach, is’ der cool, so ’nen Freund will ich! Genau mein Typ’ und so was? Glaub mir, damit hab ich Erfahrung, so ’ne ‚Beziehung’ geht nich’ gut.“ Ich schüttele energisch den Kopf. „NEIN!!! So etwas ist es nicht! Ich liebe dich nicht als coolen, gut aussehenden Vorzeigetyp, sondern als normalen Junge. Als Mensch! Gut, nach unserer ersten Begegnung fand ich dich mehr oder weniger nur süß, aber nach und nach, je häufiger ich an dich dachte, wurden meine Gefühle für dich immer stärker. Deshalb... Kannst du mein Freund sein?“ Ich kann selbst nicht glauben, dass ich diese Worte herausgebracht habe. Shuichi ist gemein. Er setzt ein Pokerface auf und tut so, als denke er angestrengt über meine Frage nach. Es sieht aus, als wüsste er nicht, ob er mir glauben soll. Schließlich sagt er mit ausdruckslosem Gesicht: „Tja, wenn ich’s mir recht überleg’...“ Er macht eine lange Pause. Will mich zappeln lassen. Endlich beendet er seinen Satz: „Dagegen is’ nix einzuwenden. Ich bin eh schon zu lange Single. Also Freunde?“ Ich freue mich riesig, will gerade „ja“ sagen... Da erschüttert eine gewaltige Explosion das Stadion. Shuichi und mich reißt es von den Beinen. Dann kommen sie. Panische Menschen. Hunderte, tausende stürmen in Todesangst aus dem Gebäude. Wir haben Glück, können uns in eine Ecke auf dem Gang retten, um nicht überrannt zu werden. Auf einmal rennt Shuichi auf die Ränge hinaus. Die Haupttribüne brennt. Er brüllt den Namen seines Bruders. Als ich ihn einhole, will er gerade in das Flammenmeer rennen. Ich schaffe es in letzter Sekunde, ihn aufzuhalten. Plötzlich breche ich neben ihm zusammen. Er kniet sich neben mich. Sieht mich besorgt an und fragt, was auf einmal mit mir los ist. Ich stammele: „M... Mein Traum... Die Vision...!“ „Hä? Welcher Traum? Was für eine Vision?“, er bemerkt, dass die Flammen immer näher rücken, „Kannst du aufstehen? Wir müssen schnell raus hier!“ Ich nicke nur. Ich kann aufstehen, bin jedoch wie benebelt. Die Erinnerung en meinen ständig wiederkehrenden Albtraum lässt mich nicht mehr los. Ich habe das Gefühl, förmlich daran zu ersticken... Die Stille. Das Pfeifen der Fans. Der Knall. Die panischen Menschen. Nur das Scheibenklirren blieb aus. Ich bin sicher, es kommt noch. Spätestens, wenn das Feuer auch die Toilettenräume erreicht. Der Albtraum ist wahr geworden. Mit einem Unterschied... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)