Verletzungen der Seele heilen nie oder nur langsam von chrono87 ================================================================================ Kapitel 2: Enttäuschung ----------------------- Enttäuschung Rosette liegt in Chronos Zimmer und schläft. Sie ist sehr unruhig, da sie Albträume hat. Schweißnass schreckt sie aus dem Schlaf. Ihr Atem geht schnell und Stockweise. Nervös sieht sie sich im Raum um und stellt fest, dass sie allein ist. Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn und lässt sich wieder in die Kissen fallen. Die junge Nonne legt eine Hand auf ihr Herz und atmet tief ein und aus, so dass sich ihr Atem normalisiert. ` Ich muss um jeden Fall verhindern, dass dieser Traum wahr wird. Alle meine bisherigen Träume sind wahr geworden! ´ Rosette setzt sich auf, legt die Decke zurück und geht ans Fenster. Sie ist ganz blass und schwitzt stark. Die junge Frau öffnet das Fenster und sieht raus. Schneller als ihr lieb ist, wird sie wieder in die Realität zurückgeholt. Ihr schlimmster Feind, schlimmer als Aion, erscheint mal wieder. Sofort springt die junge Frau, ohne groß Nachzudenken, aus dem Fenster, um niemanden in Gefahr zu bringen. Doch womit sie nicht gerechnet hat ist, dass der Schatten sich nicht zweimal austricksen lässt. Er fängt die Nonne auf und drückt sie ganz fest zusammen. „Bist du nun bereit ein gefallener Engel zu werden?“, fragt der Schatten belustigt. Rosette schreit aus Leibeskräften, doch anscheinend hört sie niemand. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als erneut ihr wahres Ich anzunehmen. Doch die Gefahr, dass sie dadurch zu einem gefallenen Engel wird ist sehr groß und niemand weiß von diesem Risiko, außer ihr selbst und der Schatten. „Du geht also das Risiko ein und setzt alles auf eine Karte?“, fragt er interessiert. Unter höllischen Schmerzen antwortet sie ihm. „Ich werde meine wahre Form annehmen. Selbst wenn ich dadurch vielleicht zu einem schwarzen Engel werde!“ „DAS WIRST DU NICH!“, ertönt eine sehr laute und doch sehr vertraute Stimme hinter ihr. Der Schatten erhöht den Druck, mit der er Rosette zusammendrückt, welche darauf sehr laut schreit. Ihre Knochen knacken und ihr Bewusstsein schwindet langsam, doch bevor sie die Besinnung verliert kann sie einen Blick auf ihren Helfer werfen. „Chrono.“, haucht sie und schon ist alles schwarz vor ihren Augen. Sie bekommt nichts mehr mit. „Was hast du mit ihr gemacht?“, fragt Chrono kochend vor Wut. Der Schatten amüsiert sich nur über seine Wut. „Sie liebt dich, dass kann ich spüren. Und du liebst sie, aber du hast sie betrogen! Wenn sie das jemals erfährt, wird sie zu einem gefallenen Engel. Und dann ist sie mein!“, lacht er, wobei er Rosette los lässt und selbst verschwindet. Chrono sieht ihm noch lange nach. Das liegt vielleicht auch daran, was er zu Chrono gesagt hat. Er will seine Rosette nicht verlieren. Plötzlich schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen. Die Worte des Schattens hatten auch etwas Gutes. Er weiß endlich, was sie für ihn empfindet. Doch dann wird seine Freude getrübt. ` Was mach ich denn jetzt? Rosette darf niemals erfahren, dass Sathela und ich etwas hatten. ´ Er sieht in den Himmel und merkt erst jetzt, dass sich Rosette noch immer im freien Fall befindet. Doch bevor er reagiert, leuchtet Rosettes Körper hell auf. „Was hat das zu bedeuten?“, fragt Chrono ins Nichts. Er bekommt zwar keine Antwort, aber dafür verlangsamt sich der Fall von Rosette und wie es aussieht heilen alle ihre Wunden. Langsam schwebt die junge Frau auf den Teufel zu. Dieser fängt sie auf und trägt sie in ein Zimmer. Anders wie beim letzten Mal, bleibt er nun bei ihr. Zärtlich streicht er ihr einige störende Strähnen aus dem Gesicht. Er betrachtet ihren Körper und muss sich sehr zügeln, doch das ist nicht mehr nötig, weil Rosette heftig zu zittern angefangen hat. Erneut wälzt sie sich im Bett und bekommt Schweißausbruch. Noch hinzukommt, dass sie blass wird und im Schlaf redet. „Nicht, nein …“, ruft die Nonne immer wieder. Chrono bekommt panische Angst. Er kann ihr leider nicht helfen, was in ihm ein Gefühl der Hilflosigkeit auslöst. Er sieht sich das ganze zehn Minuten an und dann steht er auf, geht zum Fenster, welches er öffnet und begibt sich wieder auf den Weg zum Bett zurück. Er setzt sich auf die Bettkante und nimmt Rosettes Hand, welche er mit seiner verharkt. „Beruhige dich doch, Kleines.“, fleht er förmlich, was auch nichts bringt. Mit einem Mal sitzt Rosette senkrecht im Bett. Die Augen weit aufgerissen, schweißnass und blass, wie eine Leiche. Schnaufend sieht sie sich im Zimmer um. Als ihr klar ist, wo sie sich befindet, atmet sie erleichtert auf. Plötzlich fasst eine Hand ihre Stirn an, was Rosette zusammen zucken lässt. „Ich bin es doch nur, Rosette. Hab keine Angst.“, sagt Chrono sehr sanft. Sie sieht den Teufel an und schmeißt sich in seine Arme. Dort weint sie sich erst einmal richtig aus. Chrono hält sie ganz fest in seinen Armen, wobei er ein sehr ernstes Gesicht macht. Dies liegt aber nicht an der Tatsache, dass sie in seinen Armen liegt, was für ihn sehr angenehm ist. Dem Teufel beunruhigen ihr Albtraum und auch, dass seine Partnerin vor Fieber kocht. Ihr ganzer Körper ist heiß. Wenn Chrono mit seinen Worten beschreiben sollte, wie sich Rosette anfühlt, so würde er wohl sagen, dass sie in Flammen steht. Deshalb hebt er sie auf seine Arme und geht mit ihr ins Bad. „Rosette ich lasse dir ein ganz kaltes Bad ein.“, flüstert er ihr zu. Die junge Frau, auf seinen Armen sieht ihn an und nickt. Mit ihr auf dem Arm lässt Chrono in der Wanne das kalte Wasser ein und setzt seine Partnerin samt Klamotten in die Wanne. „Ich geh dir schnell andere Sachen holen.“, sagt Chrono und steht auf, doch da ergreift Rosette seinen Arm. Der Teufel blickt zu ihr runter und sieht sie fragend an. Mit traurigen und flehenden Augen erwidert Rosette seinen Blick. „Bleib bitte bei mir.“ Chronos Herz macht Luftsprünge. Wie lange hat er auf diesen einen Satz gewartet? „Na gut. Ich rufe Asmaria zu mir und schicke sie in dein Zimmer, um dir ein paar trockene Sachen holen.“, sagt er ruhig und setzt sich auf den Wannenrand. In seiner Nähe fühlt sie sich wohl und geborgen. Sie lehnt ihren Kopf an sein Becken. Der Teufel legt eine Hand auf ihre Stirn und stellt erleichtert fest, dass ihr Fieber gesunken ist. Als er in die Wanne sieht, bekommt er fast einen Herzinfarkt. Das gesamte kalte Wasser ist verdampft. „Möchtest du noch etwas in der Wanne bleiben, Kleines?“, fragt er erneut sehr sanft. Die angesprochene junge Apostel schüttelt mit dem Kopf. ` Das hatte ich befürchtet. Und nun habe ich keine Sachen für sie hier. … Moment mal! Ich wollte doch immer, dass sie nackt bei mir ist. Aber diese Situation ist erstens sehr unpassend und zweitens gibt es da noch etwas, dass ich vorher klären muss. ´, denkt Chrono, während er sie aus der Wanne hebt und ihr ein Handtuch reicht. „Warte kurz. Ich bin sofort wieder hier.“, haucht er ihr ins Ohr, wobei er wartet bis sie nickt, was auch passiert. Chrono rennt durch den halben Orden. Schlitternd kommt er vor Rosettes Zimmer zum Stehen. Schnaufend öffnet er die Tür, geht rein, öffnet ihren Schank, der gegenüber von der Tür steht und holt ein langes T-Shirt und Unterwäsche für sie raus. Nachdem er alles hat, macht er sich auf den Rückweg. Er braucht für den ganzen Weg nur eine Minute. Er reist die Tür auf und geht sofort ins Bad, in dem Rosette ist. Wie er angenommen hat, ist sie noch mit ihren nassen Sachen bekleidet. „Rosette zieh dich schnell um!“, sagt er sofort. Er reicht ihr ihre Sachen und verlässt das Bad. „Ruf mich, wenn etwas ist.“, ruft er ihr noch zu, ehe er die Tür hinter sich schließt. Rosette entkleidet sich, trocknet sich ab und zieht sich um. Durch das lange T-Shirt ist zwar fast alles verdeckt, aber die Kratzer von den Kämpfen sieht man dadurch nur zu deutlich. Langsam verlässt sie das Bad. Chrono hört die Tür, die sie öffnet und rennt zu ihr. Er nimmt sie auf seine Arme und legt sie in sein Bett. Er hat Rosette noch nie so schwach und hilflos gesehen. Diese Tatsache macht ihn fast wahnsinnig. Er deckt Rosette zu und setzt sich zu ihr an die Bettkante. Vorsichtig legt er ihr eine Hand auf die Stirn. „Dein Fieber ist gesunken, aber du hast noch immer welches.“, sagt er beunruhigt. Die junge Frau lächelt ihn gezwungen an. „Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut.“, flüstert sie. Chrono sieht sie eindringlich an. „Bitte hör auf, mir etwas vor zu spielen! Ich merke wie geschwächt du bist.“, erwidert Chrono verbittert, weil er nichts dagegen tun kann. Die Nonne dreht ihren Kopf in die andere Richtung. „Ich weiß, dass du es merkst. Ich bin schon lange deine Partnerin, auch wenn ich für dich mehr sein möchte.“, murmelt sie so, dass Chrono nicht alles versteht. „Könntest du das noch einmal wiederholen?“, fragt er sanft. Schlagartig dreht Rosette ihren Kopf zu ihm. „Ich sagte, ich weiß, dass du es merkst, weil ich schon sehr lange deine Partnerin bin.“, wiederholt sie ihren Satz. Chrono sieht sie interessiert an. „Da war aber noch mehr!“, meint der Teufel beiläufig. „Ja, da war mehr. Aber das behalte ich für mich. Es würde nur unsere Partnerschaft beeinträchtigen.“, flüstert sie. Sie will gerade ihren Kopf erneut wegdrehen, als Chrono seine eine Hand um ihr Kinn legt und sie zwingt, ihn weiter anzusehen. „Chrono, was soll …“ Sie kann ihren Satz nicht beenden, weil Chrono ihre Lippen mit seinen verschließt. Mehr als nur überrascht reißt sie die Augen weit auf, doch schon nach einem wirklich sehr minimalen Augenblick schließt sie ihre meeresblauen Augen und erwidert den Kuss. In diesem doch sehr zärtlichen Kuss verlieren sich beide. Rosette schlingt vorsichtig ihre Arme um seinen Nacken und küsst ihn weiter. Nach unendlicher Zeit, für beide, lösen sie sich von einander. Am liebsten würde Chrono Freudensprünge machen, aber Rosette hat noch immer ihre Arme um seinen Nacken und er will ihr ja nicht wehtun. Diese ist knallrot und sieht verlegen auf die Bettdecke. Lächelnd nimmt dies Chrono wahr. „Du musst nicht rot werden, Rosette.“ Der Teufel beugt dich zu ihrem Ohr vor, an dem er erst knabbert und dann hineinflüstert. „Ich liebe dich, Rosette.“ Nachdem er diese Worte ausgesprochen hat, widmet er sich ihren Nacken, denn er mit küssen bedeckt. „Chrono, meinst du das wirklich ernst?“, fragt die Nonne verunsichert. Chrono lässt von ihren Nacken ab und sieht ihr in die Augen. „Ich meine es todernst. Ich habe dich schon geliebt, als wir hier angekommen sind.“, erwidert der Teufel. Rosette ist überglücklich. Sie umarmt ihn ganz fest. „Ich … Chrono, ich liebe dich auch.“, wispert sie ihm zu. „Das weiß ich schon lange. Der Schatten hat es mir gesagt.“, sagt Chrono ruhig. „Ich sollte etwas schlafen, sonst werde ich nie gesund.“, meint die Nonne und löst sich von ihrem Partner. Dieser ist von dieser Reaktion nicht gerade begeistert. Aber weil auch er will, dass sie ganz schnell gesund wird, lässt er sie gewähren. Er steht auf und sieht Rosette von oben herab an. Diese greift nach seinem Arm und zieht ihn wieder runter. Verwundert sieht er sie an. „Was hast du denn?“, fragt er sowohl verwundert als auch überrascht. „Wo willst du denn hin? Ich möchte nicht, dass du gehst. … Komm auch schlafen.“, sagt sie flüsternd und sieht ihn mit einem Hundeblick an. Nun ist es Chrono, der knallrot wird. Während Rosette ihrem Teufel Platz macht, zieht dieser sich halbwegs aus. Mit freiem Oberkörper legt er die Decke zurück und kriecht zu ihr ins Bett. Nachdem er eine bequeme Position eingenommen hat, sieht er die Nonne an. „Ist es so besser?“ „Ja, ist es.“, erwidert Rosette glücklich und zufrieden. Lächelnd schließt sie die Augen. Zwischen dem Paar ist etwa ein Meter frei. Das missfällt Chrono aber, deshalb kuschelt er sich an Rosette. Er umarmt sie und zieht sie an seinen Körper. Rosette öffnet ihre Augen und sieht Chrono an. „Wenn wir schon die Gelegenheit haben in einem Bett zu schlafen, dann will ich es auch genießen und ich kann mir vorstellen, dass es bei dir auch nicht anders geht.“, erwidert er grinsend. Rosette versteht sofort, worauf ihr Teufel hinaus will. Vorsichtig legt sie ihren Kopf auf seinen Brustkorb. „Du bist so schön warm.“, haucht sie, als ihr die Augen zufallen. Chrono sieht ihr beim Schlafen zu und streichelt sanft über ihre Haare. ` Nach langen fünf Jahren liegt sie endlich in meinen Armen. Das muss ich in allen Zügen genießen. ´ Er sieht Rosette ins schlafende Gesicht. „Du machst mich unheimlich glücklich, Kleines.“, flüstert er ihr zu. Wie zur Bestätigung legt sie ihm eine Hand auf sein Herz. Sathela rennt in ihrem Zimmer auf und ab. Im Moment, so denkt sie, ist sie die glücklichste Frau auf der ganzen Welt. Nach der letzten Nacht mit Chrono, geht sie davon aus, dass er sie heiraten wird. Im Kopf schmiedet sie schon die Pläne. ` Ich werde Rosette fragen, ob sie eine meiner Brautjungfern sein will. Und Asmaria zu fragen wird nicht schwer werden. Dann fehlt da noch der Termin. Am besten wäre es ja, wenn es so schnell wie möglich so weit wäre. ´ Weiter kann sie ihre Gedanken nicht folgen, weil es an der Tür klopft. Sie dreht sich um und ruft: „Herein!“. Die Tür geht auf und Schwester Mary sieht die Juwelenhexe an. „Was gibt es denn, Schwester Mary?“, fragt Sathela ruhig, aber übermütig, wie immer. „Ich wurde von Chrono hergebeten. Ich soll dir sagen, dass er dich in drei Stunden in der Bibliothek treffen möchte.“ „Danke. Ich werde da sein.“, erwidert Sathela strahlend. ` Was ist denn mit der los? Die ist doch sonst nicht so aufgedreht! Ihr scheint das Wetter nicht zu bekommen. ´, denkt Mary kopfschüttelnd, als sie schon wieder auf dem Weg ins Zimmer von ihr, Anna und Claire ist. ` Sie ist komischerweise nicht die Einzige, die am Rad dreht. Sowohl Claire, als auch Rosette spielen verrückt. Das ist doch nicht normal! ´ Sie öffnet die Tür des Zimmers und geht rein. „Was hat sie gesagt?“, fragt Anna sofort. Mary zuckt kurz zusammen, doch dann grinst sie. „Sie wird da sein.“ „Das sind doch mal gute Nachrichten. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“, erwidert Anne und lehnt sich zurück. Mary setzt sich zu ihr und beobachtet ihre Freundin. „Was willst du eigentlich von dieser Juwelenhexe? Die ist doch ganz in Ordnung, wenn man davon ausgeht, dass ihr das Wetter ein bisschen zusetzt.“, sagt Mary nachdenklich. Anna starrt ihre Freundin an. „Na hör mal. Sie versucht Rosette Chrono weg zu nehmen. Das kann ich doch nicht zulassen. Ich will, dass unsere Rosette glücklich ist.“ Nun fällt auch bei Mary der Groschen. Zustimmend nickt sie. Drei Stunden später sitzen Anna und Mary in der Bibliothek und warten auf Sathela. „Mensch, die ist ganz schön spät dran. Hat sie noch nie was von Pünktlichkeit gehört?“, fragt Anna gereizt. Sie hat ihren Satz gerade beendet, als auch schon die Tür aufgeht und Sathela höchstpersönlich eintritt. „Chrono?“, ruft sie glücklich. „Der ist nicht mehr hier, weil du über 20 Minuten zu spät bist!“, fährt Anna die Juwelenhexe sofort an. „Dann kann ich ja auch gehen.“, erwidert Sathela. Sofort steht Anna auf und packt die Juwelenhexe am Arm. „Ich muss mit dir reden. Was läuft da zwischen dir und Chrono? Merkst du denn nicht, dass du die Beziehung von ihm und Rosette zerstörst?“ „Welche Beziehung denn?“, fragt Sathela grinsend. Rosette kann nicht schlafen, also klettert sie aus dem Bett, was gar nicht so einfach ist, weil Chrono sie richtig festhält. Nachdem sie es endlich geschafft hat, sich aus der Umarmung zu befreien, zieht sie sich an und geht zur Bibliothek. Eigentlich will sie nur ein Buch lesen, aber als sie Stimmen wahrnimmt, bleibt sie an der Tür stehen und lauscht. „Was läuft zwischen dir und Chrono, das du behauten kannst, dass er keine Beziehung zu Rosette führt?“, fragt nun Mary. Anna start sie mit offenen Mund an. Sathela hingegen lächelt siegessicher. „Ihr wollt es also wirklich wissen?“ Die Ordensschwestern nicken. „Chrono und ich haben letzte Nacht zusammen verbracht und wir haben mit einander geschlafen.“, sagt die Juwelenhexe. Diese Nachricht schockiert nicht nur Anna und Mary. Nein, denn auch die lauschende Rosette ist mehr als nur geschockt. Leise suchen sich Tränen den Weg über das hübsche Gesicht. Sie sinkt in sich zusammen und weint. „Hab ich es dir nicht schon vor drei Wochen erzählt? Sie werden dich immer wieder verletzen. Komm zu mir und ich werde dich zur glücklichsten Frau mach.“, flüstert eine eisige Stimme neben Rosette. Diese sieht sofort auf. Es ist ihr schlimmster Feind, der neben ihr sitzt. Mit einem Ruck steht die junge Nonne auf und wischt sich die Tränen weg. Langsam färben sich ihre Pupellen von meeresblau zu grau-blau. Tapfer ignoriert sie den Schatten und geht auf ihr Zimmer. Es dauert nicht allzu lange bis sie ihr Zimmer erreicht. Rosette dreht sich noch einmal kurz um und stellt fest, dass der Schatten verschwunden ist. ` Der denkt wohl, dass ich jetzt zu ihm in komme. Aber da hat er sich geschnitten. Chrono …´ Schon allein, wenn sie an ihn denkt rennen Tränen ihr Gesicht herunter. Sie geht auf ihr Bett zu und legt sich rauf. Dort weint sie sich erst einmal richtig aus und schläft dann vor Erschöpfung ein. Chrono liegt im Bett und schläft. Er hat noch nicht gemerkt, dass Rosette nicht mehr neben ihm liegt, doch das ändert sich, als er versucht ihre Hand zu ergreifen. Da er ins Nichts fasst, schlägt er schlagartig die Augen auf. Verwirrt und ängstlich sieht er sich in seinem Zimmer um. „Rosette?“, fragt er in einer normalen Lautstärke, doch als er keine Antwort bekommt, springt er aus dem Bett, zieht sich an und rennt auf den Flur. „ROSETTE!“, brüllt er durch den gesamten Orden. Durch seine Stimme angelockt, erscheinen Anna, Mary und Sathela bei ihm. „Was brüllst du denn hier rum?“, fragt Anna. Chrono sieht die drei Damen an. „Habt ihr Rosette gesehen? Sie ist noch sehr schwach und ich mache mir Sorgen.“, sagt Chrono beunruhigt. „So, so. Du machst dir also Sorgen um Rosette, ja? Dann nenn mir nur einen guten Grund, warum du mit Sathela geschlafen hast?“, fragt Anna gereizt. Chrono ist geschockt. „Woher … wieso?“, stottert er zusammen. „Wir waren gerade in der Bibliothek und haben uns unterhalten. Tja und dabei ist es raus gekommen.“, meint Sathela tonlos. Da Chrono mit Anna und Sathela beschäftigt ist, achten sie nicht auf Mary. Diese hat eine interessante Entdeckung gemacht. Sie hat nämlich von Rosette einen Haargummi gefunden. „Leute! Hey, ich habe etwas, dass uns mächtig in Schwierigkeiten bringt.“, sagt Mary nun. Chrono und die beiden anderen Frauen hören auf sich anzuzicken und sehen zu Mary. Chrono erkennt sofort, was Mary in der Hand hält. „Na großartig. Sie hat euch belauscht.“, sagt Chrono verzweifelt und rennt zu Rosettes Zimmer. Mit jedem Schritt wird die Angst um Rosette größer. Ständig hallen die Worte des Schattens in seinem Kopf wider. Schlitternd kommt er vor ihrer Zimmertür zum Stehen. Sachte klopft er an, doch niemand antwortet. Chrono beschließt die Tür zu öffnen und ins Zimmer zu treten, was er auch tut. Als er im Zimmer steht muss er feststellen, dass sie nicht mehr hier ist. „Rosette wo bist du?“, fragt er am Rande seiner Nerven. Plötzlich ertönt eine zierliche Mädchenstimme. „Wenn du Rosette suchst, musst du zu Schwester Kate gehen.“ Der Teufel dreht sich sofort um. „Danke Asmaria.“, sagt er noch und rennt zu dem Büro von Kate. Als er ankommt geht die Tür gerade auf und Rosette verabschiedet sich. ` Oh bitte lieber Gott, lass sie das Gespräch in der Bibliothek nicht gehört haben. ´, fleht er in Gedanken. „Rosette, wieso hast du nicht gesagt wo du hingehst? Ich habe mir Sorgen gemacht.“, sagt er sehr ruhig. Die angesprochene Exorzistin hebt ihren Kopf und sieht ihn an. „Ach ja? Oder hast du Angst gehabt, dass ich dich und Sathela störe?“, fragt sie sarkastisch. „Rosette was redest du denn da?“, fragt er schockiert. Als er ihre Augen sieht, weiß er sofort, dass sie mehr als nur verletzt ist. „Was ich rede? Die Wahrheit. Wann wolltest du mir denn sagen, dass du letzte Nacht mit Sathela geschlafen hast? Wieso mit ihr? Kann es sein, dass du mich überhaupt nicht liebst? Weißt du eigentlich wie sehr du mich verletzt. Ich liebe dich und dass tu ich nicht erst seid gestern. Ich wünschte nur, ich könnte dich hassen!“, sagt sie, wobei sie auf den Boden sieht. Chrono verletzen ihre Worte ganz schön, doch ist das nichts im Vergleich zu ihren Schmerz. Ohne ihn auch nur noch einmal anzusehen geht sie an ihm vorbei, auf ihr Zimmer. Dort packt sie ihre Sachen. Sie nimmt nicht alles mit. Zum Beispiel lässt sie das Kleid, in dem sie und Chrono Asmaria abholten hier. „Rosette, was tust du denn hier? Willst du weg?“, fragt eine junge Mädchenstimme von der Tür aus. Rosette bekommt einen solchen Schreck, dass sie ihren Koffer vom Bett schmeißt. „Musst du mich denn so erschrecken, Asu?“, fragt sie, wobei sie eine Hand auf ihr Herz legt. „Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, erwidert das junge Mädchen und hilft Rosette dabei, ihre Sachen wieder in den Koffer zu räumen. „Schon in Ordnung.“, erwidert Rosette. „Was hast du denn vor?“ „Ich werde den Orden verlassen.“ Fortsetzung folgt Ich hoffe es hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal. Chrono87 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)