Desires of a lonely heart von LadySerenity (Sehnsüchte eines einsamen Herzens....) ================================================================================ Kapitel 4: Der endgültige Abschied ---------------------------------- 04. Der endgültige Abschied…. Seit diesem tragischen Ereignis waren nun einige Tage vergangen und Natsuki wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. In der Schule war sie zwischenzeitlich noch nicht gewesen, dazu fehlte ihr einfach die Kraft, sie war absolut nicht beanspruchbar. Das letzte bisschen, das sie hatte kratzte sie für die Ausrichtung des Begräbnisses zusammen…. Es klopfte an der Tür, widerwillig kam ein „Herein“, von Kaiba, er war gerade dabei, einen neuen vertrag mit einer Zulieferfirma auszuarbeiten und nicht gerade in der Stimmung, jemanden zu sehen. Herein trat eine seiner Sekretärinnen, die zögerlich zu seinem schreibtisch schritt und sich davor hinstellte. „Herr Kaiba, ich möchte Sie um etwas bitten…“, begann sie, Kaiba zog die Brauen zusammen, wollte sie eine Gehaltserhöhung oder so was? Dafür war sein Personalchef zuständig. „Und was wollen Sie? Machen Sie schnell, ich bin beschäftigt!“. Fuhr er die schwarzhaarige Frau an, diese nickte und fuhr fort. „Herr Kaiba, eigentlich gilt diese Bitte nicht nur für mich, sondern auch noch ein paar ihrer anderen Angestellten. Wir möchten sie bitten, uns für diesen Dienstag frei zu geben. Wir waren sehr gut mit Yusaku Toran befreundet und wir möchten ihm die letzte Ehre erweisen und zu seiner und der Beerdigung seiner Frau gehen“, erklärte sie, Kaiba sah von seinen Unterlagen auf, die Beerdigung war schon diesen Dienstag? „Sie ist schon so bald?“, fragte er sein Gegenüber, die Angesprochene nickte. „Ja, es ist besser so… vor allem für Natsuki, Yusakus Tochter. Ich habe mir sagen lassen, dass sie einen Nervenzusammenbruch hatte und ein paar Tage im Krankenhaus verbringen musste. Es geht ihr schlecht und außerdem meinte sie, dass es ihre Eltern wirklich nicht verdient hätten, so lange in einer übergroßen Tiefkühltruhe zu liegen. Wäre es im Bereich des Möglichen, dass wir dorthin gehen können? Für die Kleine wäre das ganz sicher ein Trost und außerdem wäre es Yusaku gegenüber unhöflich, er war immer so ein lieber Kollege, wir mochten ihn alle wirklich.“ Die Frau sah abwartend und wie immer verschreckt von Kaibas kühlem Blick zu ihrem Chef Man sagte immer, der Mann hätte ein Herz aus Eis, aber vielleicht hatte es dennoch genug Mitgefühl um ihnen dies zu gestatten. Er drehte seinen schwarzen Ledersessel Richtung Panoramafenster und sah einige Momente nachdenklich hinaus. „Wie viele Personen würde es denn betreffen?“, wolle er wissen, die Frau überlegte kurz. „Na ja, ehrlich gesagt die Abteilung, in der Yusaku – san gearbeitet hat…“ Kaiba schloss kurz die Augen, „Sie sind sich schon im Klaren, dass das nicht gerade wenig Leute sind?“ „Ja Herr Kaiba das weiß ich, aber…“, begann sie, da drehte sich er Chefsessel auch schon wieder zu ihr und diese kalten Augen trafen sie wieder, ihr schnürte es die Kehle zu. „Nun gut, ich gestatte es Ihnen. Glauben Sie aber nicht, dass ich das aus Mitgefühl mache, aber Toran war ein wichtiger Mitarbeiter und vor allem war er der Firma gegenüber sehr loyal. Dies gehört mit Respekt gezollt und das werde ich tun, indem ich eine Delegation der Kaiba Corp dort anwesend sein lassen werde, mich selbst mit eingeschlossen. Un jetzt gehen Sie wieder an die Arbeit!“, waren Kaibas Worte, die Frau verbeugte sich noch einmal kurz und verschwand dann wieder aus dem Büro…. Es war ein düsterer, unfreundlicher Tag, obwohl es schon Mitte Juni war, es schien ganz so, als ob auch der Wettergott traurig war. Heute war es also so weit, heute sollte Natsuki sich nun endlich von ihren Eltern verabschieden und sie zur ewigen Ruhe betten. Ihr Kopf schmerzte jetzt schon und ihr Inneres verkrampfte sich, wenn sie nur daran dachte und die Medikamente, die sie verschrieben bekommen hatte um ihre Nerven zu beruhigen, wirkten auch nicht richtig. Nun stand sie da, auf dem Friedhof und starrte nach vor zu den beiden dunklen Eichensärgen in denen ihre toten Eltern lagen und ihr ohnehin schon schweres Herz wurde noch schwerer, die Last, die seit jenem Tag darauf lag würde sie in absehbarer Zeit erdrücken. Sie sah sich kurz um, es waren viele Trauergäste gekommen, viele waren ihr unbekannt, doch sie tippte darauf, dass es Arbeitskollegen ihrs Vater waren, wenigstens ein schwacher Trost. Unterdessen war auch Kaiba angekommen, er hatte seinen schwarzen Anzug aus dem Schrank geholt, er möchte ihn nicht, er möchte die Farbe schwarz bei Anzügen generell nicht, doch heute war es nun mal der passende Anlass. Auch sein kleiner Bruder war mitgekommen, Mokuba hatte Toran sehr gemocht, er war immer so gut gelaunt und freundlich geween. Kaiba sah sich um, als der Pfarrer mit der Grabrede begonnen hatte und sein Blick fiel auf die vorderste Reihe, die er eigentlich viel gefüllter vermutet hatte. Doch da standen nur drei Personen, die weibliche in der Mitte war ohne Zweifel Natsuki, diese weißblonden Haare würde er überall erkennen, doch sein Blick wurde kurz verwundert, als er die beiden jungen Männer neben ihr erkannte. Der eine hatte langes weißes Haar, der andere eine kräftige blonde Mähne, beide trugen schwarz. >Aber das sind doch Bakura und Wheeler….< ging es ihm durch den Kopf, er verstand nicht ganz. Normalerweise standen vorne immer die nahen verwandten der Verstorbenen, doch die einzige war ihre Tochter. Je länger der Pfarrer redete, desto mehr begann der Körper der Blonden wieder zu beben, bis Kaiba schließlich beobachten konnte, wie sie sich an Bakuras Schultern lehnte, dann stimmte das Gerücht aus der Schule also doch, dann war diese Toran wirklich mit Bakura zusammen, so vertraut wie er nun einen Arm um sie legte. Auch Joey gab einen Arm auf ihre Schulter, sie schienen gut befreundet zu sein, denn Natsuki schien sich durch die Nähe der Beiden wieder zu beruhigen und wischte sich die Tränen weg, ihr war elend zumute. Die Übelkeit wurde immer schlimmer, genau wie das Zittern ihrer Hände und jetzt sollte sie dann auch noch den Trauergästen die Hand schütteln? Bakura und Joey tauschten besorgte Blicke aus, wie lange würde ihre Freundin das nur noch durchhalten, sie seufzten schließlich nur und der Weißhaarige flüsterte ihr zu, als der Pfarrer geendet hatte. „Na – chan, wenn du nicht mehr kannst, dann sag es. Dann gehen wir bevor du wieder ohnmächtig wirst, deine Eltern würden das verstehen…“ doch die blonde schüttelte leicht den Kopf. „Nein Baku – chan, ich halte schon durch, irgendwie… Ich will bei ihnen bleiben und Abschied von ihnen nehmen, das ist das Einzige, was ich noch für sie tun kann“, erwiderte sie, nun meldete sich auch der Blonde zu Wort. „Wie du willst Natsu –chan, wir bleiben auf jeden fall bei dir. Du bist nicht allein.“ Die Angesprochene nickte dankbar und sah zu, wie die Särge nun langsam in die Tiefe gelassen wurden, nun war es endgültig…. Sie ging nach vor, in ihrer Hand hielt sie einen Blumenstrauß der sich aus weißen Lilien und roten Rosen zusammensetzte und ließ sie nach einen letzten blick nach unten in die Tiefe fallen, auch einige heiße Tränen folgten dem Strauß. „Die weißen Lilien sind für dich Papa, für deine Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit, die roten Rosen für dich Mama, für deine Wärme und Schönheit, sie werden mich immer an euch erinnern… ruhet in Frieden“, sagte sie leise, während sie den Blumen beim Fallen zu sah, dann drehte sie sich wieder um, länger konnte sie den Anblick nicht mehr ertragen und kehrte wieder zu ihren Freunden zurück, die sich dann auch einer nach dem anderen von ihren Eltern verabschiedeten. Dann folgten die anderen Trauergäste, die ihr dann auch noch ihr herzlichstes Beileid aussprachen, am liebsten wäre Natsuki weggelaufen, so weh taten ihr diese Worte, doch sie blieb stark und bedankte sich bei jedem. Sie nahm die Personen gar nicht mehr richtig wahr, ihre Augen waren von einem Schleier aus Tränen überzogen, außerdem interessierte es sie nicht mehr wirklich und mit dem gesenkten Blick war es viel einfacher zu ertragen. Jedoch bei einem blickte sie wieder hoch, seine Stimme hatte sie unweigerlich zusammen zucken lassen, war er es denn wirklich? Ja er war es, der Mann von dem eine solch unglaubliche Kälte in seinen Augen ausging, dass die Angst wieder in ihr hoch kroch. Sie sah direkt in Kaibas eisige Augen und erschauderte erneut, als er ihre zittrige Hand schüttelte. Kaiba erkannte die junge Frau vor sich kaum wieder, war das wirklich noch die Natsuki Toran, die er vor ein paar Tagen zufällig kennen gelernt hatte? Er hatte sie damals genau gemustert und tat es jetzt auch wieder, doch sie war nicht mehr dieselbe. Der freundliche, warmherzige Blick war saus ihren ungewöhnlich erscheinenden Augen gewichen und enthielt nur noch Leere und tiefste Traurigkeit und als ie ihn erblickte kam wieder diese Spur von Angst hinzu. Ihr Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden, sie wirkte so unglücklich und Kaiba konnte es sogar verstehen und ihre sonstigen Gesichtszüge waren emotionslos geworden. Sie wirkte auch erheblich schmaler, war es denn möglich, dass solch ein Ereignis ihrem Körper binnen weniger Tage so zugesetzt hatte? Vermutlich schon, denn sie wirkte bei weitem nicht mehr so gesund wie an jenem Abend, eher kränklich und schmächtig und ihre feingliedrige Hand zitterte, doch nicht nur durch seine Anwesenheit sondern auch durch ihre geschwächten Nerven. Die Blässe ihre Haut verriet ihm, dass sie auch nun wieder um Fassung kämpfte. Manche Menschen sagten, dass die Augen der Spiegel zur Seele seien und wenn Kaiba die ihren so besah, hinter diese fast alles verschlingende Leere sah, dann stimmte das auch, denn in ihnen sah er all den Schmerz, die Traurigkeit, die Einsamkeit, die Verzweiflung … all die Gefühle, die er auch schon einmal erleben musste und auch er spürte in diesem einzigen Augenblick einen tiefen Schmerz durch ihre Angst erfüllten Augen. Natsuki versuchte, ihre Stimme wieder zu finden, dann meinte sie sehr leise und stotternd. „Da…danke“ Dann senkte sie ihren kopf schnell wieder und auch Kaiba ging weiter, er hatte sich unweigerlich an etwas erinnert, was Yusaku Toran ihm vor einer Weile mal gesagt hatte…. (Flashback – Anfang) Er war gerade auf dem Weg in sein Büro, ausnahmsweise war er in der Schule gewesen und trug noch seine Schuluniform. Er hörte schon die Stimmen einiger seiner Arbeitnehmer, die wohl noch Mittag machen oder zumindest eine Tasse Kaffee gemeinsam tranken, darunter auch einer seiner engsten Mitarbeiter, der gerade fröhlich lachte. Seto trat ein und augenblicklich verstummten alle, Yusaku drahte sich zu ihm. „Willkommen Herr Kaiba, ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Tag in der Schule“, begrüßte ihn der Schwarzhaarige, während er seinen Chef in dessen Büro begleitete, um neue Anweisungen entgegen zu nehmen. „Was soll an einem Schultag schön sein, an dem man noch dazu Sport hatte?“, stellte Seto genervt die Gegenfrage, Yusaku musste unweigerlich lachen und erntete dafür einen bösen Blick seines Chefs. „Entschuldigen Sie Herr Kaibaa, nur das Gleiche habe ich heute Morgen schon gehört, nur da sagte es mir meine Tochter… sie hat auch eine Abneigung gegenüber dieses Faches. Ich fragte mich gerade, wie sie sich wohl heute wieder verletzt hat… Haben Sie zufällig von irgendeinem größerem Unglück gehört?“ „Nein Toran, wieso sollte ich auch?“, meinte der Braunhaarige, Yusaku seufzte erleichtert. „Nun ja, meine Tochter geht auf dieselbe Schule wie Sie, ich denke sogar in Ihre Parallelklasse. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen je davon erzählt habe, aber manchmal ist sie ein bisschen unbeholfen, sie ist wirklich ein kleiner Tollpatsch, aber so niedlich… es wundert mich, dass sie noch nie mit Ihnen kollidiert ist“, erklärte der Ältere, Seto zuckte nur mit den Schultern, er interessierte sich nicht für seine Mitschüler und Mitschülerinnen. „Na ja, auch egal Herr Kaiba, aber falls Sie sie doch mal treffen, werden Sie Natsuki sofort erkennen, ihr Lächeln ist einfach unverwechselbar und ich bin mir sicher, dass sie Sie ganz bestimmt mögen wird….da bin ich mir sogar vollkommen sicher“ Kaiba hob überrascht eine Braue und sah zu seinen Angestellten. „Ach und was macht sie da so sicher?“ der Schwarzhaarige lächelte seinen Vorgesetzten an. „Ich weiß es nicht, aber mein Gefühl sagt mir das und es hat mich bis jetzt noch nie getäucht….“(Flashbak – Ende) In dem Punkt hatte sich ihr Vater gewaltig geirrt, Natsuki hatte panische Angst vor Kiaba, doch dann verdrängte der Firmenchef diese Erinnerung wieder, denn gerade war sein kleiner Bruder wieder zu ihm gekommen. „Das scheint sie alles ziemlich mit zu nehmen, was großer Bruder?“, fragte der Kleine ihn, Seto nickte. „Scheint so, aber da muss sie durch…“, meinte er noch mit einem letzten flüchtigen Blick auf die Blonde, bevor er beschloss, dass sie nun endlich diesen Ort verlassen sollten…. Kaiba war nicht der Einzige, der sich dies gedacht hatte, dann bald darauf beschlossen auch Bakura und Joey, dass es das Beste für die Blonde sei, wenn sie sich nun etwas ausruhen würde und verließen den Friedhof, sie würden mit Natsuki morgen wiederkehren, wenn das Grab hergerichtet worden war. „Komm Natsuki, es ist besser, wenn wir jetzt gehen, du zitterst ja wie Espenlaub. Und das ist noch schlimmer seit du Kaiba getroffen hast. Ist irgendwas mit ihm vorgefallen?“, wollte der Weißhaarige wissen, Natsuki schloss kurz die Augen und nickte dann leicht. „Du hast recht mein Häschen, mir ist echt nicht gut… und na ja, Kaiba macht mir einfach Angst, seine Augen, si sind o…“ Dann brach sie aber ab, eigentlich wollte sie sich ja gar nicht an seinen Blick erinnern. Heute war es zwar nicht mehr so schlimm wie an dem Abend, als sie auf dieser Feier war, als er sie auch noch innerlich vor Wut kochend angeblickt hatte, doch es reichte. „Schon gut Na –chan, wir wissen, was du meinst, er kann eben nicht anders schauen und am Besten ist, wenn du ihn einfach vergisst. Kaiba ist nun wirklich nicht wichtig, es ist viel wichtiger, wenn du dir jetzt eine Mütze Schlaf gönnst. Nicht, dass du noch mal ins Krankenhaus musst, waren die letzten Tage schon schlimm genug…“, kam es nun von dem Blonden, Natsuki nickte und sie gab ihre Arme um die beiden. „ich bin ja so froh, dass ich wenigstens euch noch habe….“, brachte sie schluchzen hervor, doch dann überkam sie ein neuerlicher Schwall an Tränen, die sie einfach nicht zurückhalten konnte und wollte. Sie dankte dem Himmel wirklich, dass er ihr wenigstens noch ihre beiden besten Freunde gelassen hatte, wenn er ihr schon unweigerlich ihre Mama und ihren Papa entrissen hatte und nicht mehr beriet war, sie ihr jemals zu geben. Kurenai und Yusaku Toran waren nun unwiderruflich und auf ewig von dieser Welt verschwunden, nur noch Natsuki war übrig geblieben…. Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)