Desires of a lonely heart von LadySerenity (Sehnsüchte eines einsamen Herzens....) ================================================================================ Kapitel 3: Lass diesen Albtraum ein Ende haben... ------------------------------------------------- 03. Lass diesen Albtraum ein Ende haben…. Natsuki kauerte noch immer am Boden und weinte bitterlich, sie war momentan nicht einmal ansprechbar, denn die Beamten versuchten schon seit zehn Minuten, sie zu beruhigen, doch nichts half. Mokuba und Seto hatten die Szene stillschweigend beobachtet, vor allem dem Jüngern tat es weh, sie nun so vor sich zu sehen. Er wusste, was sie gerade durchmachte, immerhin hatten sie beide ihre Eltern auch beide verloren, wenn auch nicht gleichzeitig. Mokuba hatte seine Muter nie kennen gelernt, sie war schon bei seiner Geburt gestorben und sein Vater bei einem Autounfall als er drei war, im Gegensatz zu Natsuki hatte er seine Eltern kaum gekannt. Auch in Seto weckte der Anblick schmerzliche Erinnerungen, doch er verdrängte sie wieder, spätestens dann, als die Blonde urplötzlich aufhörte zu weinen und sich aufrappelte. Di Beamten verstanden nicht, was nun los war und schon gar nicht mehr, als Natsuki plötzlich anfing, loszulaufen, sie wollte zu ihren Eltern. Es konnte einfach nicht sein, dass si tot waren, es durfte einfach nicht sein! >MAMA! PAPA! Bitte, lasst mich nicht allein, BITTE!“< flehte sie innerlich und ihre Schritte wurden noch schneller, sie wusste zwar nicht genau, wo sie hin rannte, doch irgendwo musste es doch einen Ausgang aus diesem Labyrinth geben. Ihre Umgebung nahm sie gar nicht mehr richtig war, sie rannte und rannte, im Gedanken nur bei ihren Eltern, die sich bestimmt nur einen schlechten Scherz erlaubt hatten. Genau, bestimmt träumte sie das alles nur und sie würde sogleich erwachen und es würde draußen wieder ein wunderbarer Tag werden! Ihre Mama würde sie sicher gleich noch mal rufen, so wie sie es jeden Tag tat, damit sie auch wirklich aufstand und ihr Papa würde schon am Frühstückstisch sitzen und seine Morgenzeitung lesen. Dann würde er sie anstrahlen und ihr einen guten morgen wünschen, den sie auch erwidern würde und nach einem kleinen Abstecher im Bad würde sie zusammen mit ihnen frühstücken. Ihre Mutter hätte ihr dann bereits eine heiße Tasse Tee gemacht und sie noch davor warnen, dass er noch ziemlich heiß wäre und sie würde ihn sich mit ihr sich mit ihren Schokoflakes schmecken lasen. Vielleicht würde ihr Vater es mal wieder versuchen ihr einzureden, dass sie endlich mal was Anständiges essen sollte und sie würde ihm erklären, dass dies was Anständiges sei, immerhin würde sie ja auch Milch essen…. Ja, so musste es sein, Natsuki würde bestimmt gleich aufwachen, das hier konnte doch alles nicht real sein, ihre Eltern würden sie nicht so einfach alleine lassen, nie und nimmer! Ehe sie es sich versah hatten ihre Beine sie schon zum Krankenhaus getragen, die beamten suchten sie indes immer noch im Firmengebäude, da sie ihnen einfach zu schnell weggerannt war. Natsuki war völlig außer Atem, als sie den Portier erreichte, doch das störte sie nicht, sie wollte jetzt nur eines,, Gewissheit! Dann wenn si hier nicht waren, dann waren sie auch nicht tot sondern warteten zu hause auf sie und würden sich mittlerweile fragen, wo ihre Tochter bleibe. „Entschuldigung, ich suche jemanden… meine Eltern, sie hatten heute einen Unfall“ wandte sie sich an den älteren Herrn, der sie mit hoch gezogenen Brauen musterte, dennoch fragte er höflich. „Und wie heißen deine Eltern?“ „Yusaku und Kurenai Toran. Die Polizei war vorhin bei mir und da sagte man mir, dass … dass sie … tot seien, aber das glaube ich nicht. Bitte sagen Sie mir, dass sie nicht hier sind“ bat Natsuki den Mann schon fast flehend, doch wenige Augenblicke später seufzte der Mann, er konnte ihr diese Bitte leider nicht erfüllen und rief eine der Schwestern, der sie in das Untergeschoss des Krankenhauses führen sollte. In Natsukis Inneren verkrampfte sich alles mehr und mehr, sie wollte nicht hierher, denn sie wusste, dass die einzigen Menschen, die hierher kamen entweder tot oder vom Krankenhauspersonal waren. Sie blieb in der Tür stehen als sie den Raum mit den vielen übergroßen ausziehbaren Laden sah, sie kannte ihn aus den Krimiserien und sie wusste, was darin aufbewahrt wurde, Leichen. Tote, leblose Menschen, Menschen, die nie wieder ins Leben zurückkehren würden. Letztendlich animierte sie die Schwester aber doch zum weitergehen, während sie Natsuki mit mitfühlender stimme erklärte. „Das ist bestimmt schwer für dich, nicht wahr? Es war ein schreckliches Unglück heute bei dem mehrere Fahrzeuge ineinander geraten sind, es gab dabei mehr als zehn Tote und viele Verletzte….wir hatten alle Hände voll zu tun, deshalb hat es auch so lange gedauert, bis wir deine Eltern identifizieren konnten. Wir brauchen dich, damit du bestätigst, dass sie es auch wirklich sind und ich denke, du möchtest auch gerne Abschied von ihnen nehmen Bei deinem Vater sind wir uns bereits sicher, er trug seinen Ausweis in der Brieftasche, die ist nicht sehr starb beschädigt worden… Nebenbei, ich muss dich vorwarnen, denn durch ein in Brand geratenes Auto erlitt auch dein Vater schwerste Verbrennungen, sein Gesicht ist nicht mehr zu erkennen, seine Haut ist zu 95% verbrannt. Aber wie gesagt, durch den Ausweis können wir von einer DANN – Untersuchung absehen.“ Das wollte Natsuki alles nicht hören, sie wollte nur wieder weg von hier, hier gehörte sie nicht hin. Schön langsam schwanden ihr alle Hoffnung, aber vielleicht war ihnen ja ein Fehler unterlaufen und es waren gar nicht ihre Eltern, vielleicht man sie ja nur verwechselt. Die Schwester blieb stehen und besah sich die Namen auf den jeweiligen Laden,, dort standen sie, die Namen Yusaku und Kurenai Toran. Natsukis Herz schlug so wild gegen ihren Brustkorb, dass sie Angst hatte, er würde gleich zerbersten, auch dieses Zittern kam wieder, ihre Nerven lagen blank und sie war sich nicht sicher, wie lange sie noch bei Bewusstsein bleiben würde. Langsam öffnete ein Pfleger aus der Pathologie die beiden Boxen, es waren ja eigentlich Kühlboxen, die Menschen darin waren mit weißen Laken verhüllt. Natsuki schluckte noch einmal tief, es half doch ohnehin alles nichts, da musste sie durch ob sie wollte oder nicht, dann nickte sie zaghaft und der Pfleger schlug die Laken etwas zurück. In Natsukis Augen spiegelte sich das blanke Entsetzen wieder, sie schlug ihre Hände vor den Mund, am liebsten wäre sie weggelaufen! Die Tränen rollten ihr wieder übers Gesicht, sie konnte einfach nicht mehr an sich halten, auch ein Schluchzen konnte sie nicht mehr unterdrücken, es… es waren ihre Eltern, eindeutig, da gab es gar keinen Zweifel! Es war eindeutig ihre Mutter, bei dem Anblick der anderen Leiche die ihr Vater sein sollte hätte sie sich am liebsten übergeben, doch man hatte ihn ja bereits identifiziert….sie waren wirklich tot und sie würden nie wieder zurück kommen, sie lagen nun leblos vor ihr und waren fort. Ihre Seelen hatten schon lange ihre Körper verlassen, es war einfach schrecklich. Di Schwester legte beruhigend eine Hand auf Natsukis Schulter, deren ohnehin schon blasses Gesicht nun fast der Farbe der Laken glich. Sie konnte das Beben der jungen Frau spüren, es waren also wirklich ihre Eltern. „Natsuki, sind das dein Vater und deine Mutter?“, wollte sie leise von der Blonden wissen, Natsuki nickte zuerst nur stumm, dann brachte sie leise hervor. „J… Ja, das sind sie, das sind Mama und Papa…“ Und schon kündigte sich ein neuer Schwall aus Tränen an, sie ging einen Schritt nach vor und ergriff deren Hände,, auch wenn sich die von Yusaku furchtbar anfühlte, sie waren eiskalt, sie spürte keinen Puls mehr und sah sie auch nicht mehr atmen, einfach nur noch mit geschlossenen Augen daliegen, die Verletzungen, die sie durch den tödlichen Unfall erlitten hatten, nahm sie gar nicht mehr wahr. Die Übermacht dieser ganzen schmerzenden Gefühle ließ sie ohnehin in ein immer monotoner werdendes Schwarz versinken, bis sie schließlich sterbensbleich und ohnmächtig zusammensackte…. „Natsukie…..Natsuki…..“ Immer wieder drang dieser Name in ihr Ohr, es war ihr Name und sie wurde von jemanden gerufen, nur von wem? Sie war zu benommen um die Stimme auszumachen, doch der Tonfall wurde immer fordernder und besorgter, was war denn nur los? Sie erinnerte sich kaum an etwas, was war denn geschehen, wo war sie nur? Ihre Augen waren noch geschlossen und doch wusste sie, dass hier nicht ihr Zimmer war, es roch anders und ihr Bett fühlte sich auch nicht so an, die Matratze war härter und ihr Laken war aus Frottee, nicht so glatt wie das, auf dem sie nun lag. Ihr Körper fühlte sich so fremd für sie an, so unwohl und schlaff und auch ihr Kopf schmerzte tierisch, denn langsam sickerten nun wieder Bilder und Erinnerungen in ihre Gehirnzellen und schon jetzt traten wieder Tränen in ihre Augen, so schrecklich waren die Erlebnisse der letzten paar Stunden gewesen. „Natsuki, mach doch endlich die Augen auf!“, ertönte wieder diese Stimme und die Blonde beschloss, der Aufforderung nach zu kommen, auch wenn ihre Lider schwer wie Blei waren. Verschwommen tauchten einige Umrisse vor ihr auf, sie nahm jemanden wahr, jemanden, der ihr sehr nah war…weißes, flauschiges Haar und diese so unendlich niedlichen grünen Augen. „Baku – chan….“, entwich es tonlos ihren Lippen, Bakura atmete erleichtert auf, endlich war seine Freundin wieder zu sich gekommen, auch wenn ihr Blick so leer und traurig war, aber sie hatte ihre Augen wieder geöffnet. „Na – chan, ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht, wie geht es dir? Du bist ohnmächtig geworden habe ich mir sagen lassen, als man mich mit deinen Handy angerufen wurde. Sie haben mich wohl für deinen festen Freund gehalten, weil bei meinen Namen noch ein Herzchen dabei war“. Fragte der weißhaarige, Natsuki nickte leicht, während Bakura ihr die salzigen Tränen aus dem Gesicht strich. „Ja, als ich ….sie gesehen habe, da….“ Sie brach ab, sie wollte sich nicht mehr daran erinnern, es tat so verdammt weh, Bakura strich ihr beruhigend über die Wange. „Schon gut, du musst nicht weiter reden, ich kann es verstehen…. Es ist so schrecklich, dass sie nicht mehr hier sind, es tut mir so Leid für dich“, meinte er leise, Natsuki richtete sich etwas auf und umschlang Bakuras Hals, dann fing sie neuerlich an zu weinen, der Schmerz in ihrer Brust wurde immer schlimmer. Bakura drückte sie an sich und strich ihr beruhigend über den Rücken, er hatte sie zwar schon öfters getröstet, wenn sie geweint hatte, aber damals ging es im Gegensatz zu hier um banale Kleinigkeiten. „Wein dich ruhig aus, Na – chan, dann wird es dir besser gehen… du bist nicht allein, du hast doch noch mich und Joey“, hauchte er der Blonden ins Ohr, sie nickte nur ein wenig und vergrub ihren Kopf noch mehr in seiner Halsbeuge. Das wusste sie und dennoch hatte man ihr zwei der liebsten Menschen genommen, die sie seit ihrer Geburt durchs Leben begleitet hatten, wie sollte sie das nur ertragen? Sie wusste es noch nicht…. Nach einer Weile kam jedoch eine Ärztin herein und teilte dem Weißhaarigen mit, dass die Besuchszeit um sei und es nun besser für Natsuki wäre, wenn sie sich nun ausruhen würde. Bakur verabschiedete sich widerwillig von der Blonden, sie war so schwach und ausgerechnet jetzt musste er sie wieder allein lassen. „Wie geht es dir, Natsuki – san? Die Beruhigungsspritze scheint nicht sehr geholfen zu haben“, wollte die Frau im weißen Kittel wissen, Nasuki zuckte nur mit den schultern. „Warum bin ich eigentlich hier?“, stellte Natsuki die Gegenfrage, die Frau lächelte sie mitleidig an. „Weil du einen Nervenzusammenbruch hattest, du warst kreidebleich als ich dich erstversorgt habe…. Es muss ein großer Schock für dich gewesen sein, deine Eltern so zu sehen“, erklärte Doktor Nohana, den Namen konnte Natsuki auf ihren Schildchen lesen. „Ist es immer noch…. Wann darf ich wieder weg hier?“ „Oje, ich fürchte du musst noch ein, zwei Tage hier bleiben und um ehrlich zu sein denke ich, dass du auch in psychologische Betreuung gehen solltest, um das Ableben deiner Eltern verarbeiten zu können“, erwiderte die Ärztin, Natsuki schüttelte jedoch heftig den Kopf. „Nie im Leben, so was brauche ich nicht, vorher zerbreche ich daran… genauso wie meine heile Welt es getan hat…“, sagte Natsuki leise, die Ärztin erkannte, dass es vorerst keinen Sinn mehr machte, vernünftig mit ihr zu reden und ordnete der Dienst habenden Schwester an, dass sie der Patientin noch eine weitere Infusion geben solle…. Natsuki war in einen unruhigen schlaf verfallen, nachdem sie eine weitere Infusion erhalten hatte und zugleich auch noch ein Mittel, damit sie leichter einschlafen konnte. …. Es war alles dunkel um sie herum, sie konnte nichts erkennen, absolut nichts. Verwirrt und leicht verzweifelt sah sie sich um. „Hallo, ist da jemand?“, rief sie in die Dunkelheit, doch sie erhielt keine Antwort, also begann sie von Angst gepackt zu laufen. Sie hatte das Gefühl, die Dunkelheit würde si verschlingen, ihr eigener schatten nach ihr gieren und so lief sie immer schneller und schneller, bis sie endlich einen schwachen Lichtschein vor sich ausmachte. Das Licht nahm Gestalt an und es bildeten sich zwei Personen daraus, ein Mann und eine Frau, es waren… „Mama! Papa!“, rief sie und lief noch schneller, die beiden drehten sich zu ihr um, ihre Gesichter waren traurig und auch in Natsuki stiegen die Tränen hoch. Je näher sie ihnen kam, desto aufgeregter wurde sie, ihr Herz schlug wie wild und auch sie streckten ihrer Tochter die Arme entggen, doch in dem Moment, als Natsuki sie berühren sollte, glitt sie einfach durch sie hindurch… ihre Eltern waren nicht mehr als eine Form gewordene Illusion, eine manifestiert Erinnerung. Natsuki blieb stehen und drehte sich wieder zu ihnen, ihr enttäuschtes Gesicht ließ die beiden noch trauriger werden und langsam aber sicher entfernten sie sich von ihr, verschwanden in der Ferne. Ihre Tochter hastete ihnen hinterher und rief immer wieder ihre Namen, doch sie konnte sie nicht mehr erreichen, das Einzige, was noch in der Dunkelheit hallte, war ein einziger Satz, den ihr Vater schon zu Lebzeiten oft gesagt hatte: „Wir lassen die Sterne für dich auch am Tag leuchten!“ Sie verstand seine Bedeutung nicht, das hatte sie noch nie und so blieb sie mit diesen für sie sinnlosen Satz alleine zurück, bis sie unter der Last ihrer eigenen Trauer und Bedrücktheit sich nicht mehr aufrecht halten konnte und fiel, unsagbar tief fiel. Ihr Schrei wurde von der Finsternis in ihrem Herzen verschluckt… Natsuki schrak schweißgebadet und kurz aufschreiend hoch, was für ein fürchterlicher Albtraum! Sie fasste sich kurz an die Stirn, hatte sie denn Fieber oder war es der Schock oder lag es vielleicht noch an dem Nervenzusammenbruch oder war es alles zusammen? Sie wusste es nicht, war im Moment auch unwichtig, ihr spuke etwas ganz anderes im Kopf herum, ein einziger Satz, den sie nicht zu deuten vermochte…“Wir lassen die Sterne für dich auch am Tag leuchten? Was soll das denn heißen,, ich verstehe es nicht. Das geht doch gar nicht, schon gar nicht, wenn sie gar nicht mehr leben… stattdessen habe ich jetzt Albträume. Viele kleine und einen, der vermutlich nie mehr enden wird…“, entwich es Natsuki leise und wieder gab sie sich ihrer Verzweiflung, ihrer Einsamkeit und ihrem Schmerz hin…. Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)