Secret in my Dreams von uteki-chan (Feelings...) ================================================================================ Chapter 1 ~ SiLeNCe ------------------- Chapter 1 ~ SiLeNCe Als er wieder zu sich kam, war es dunkel. Dabei hatte er die Augen geöffnet. Langsam bewegte er sich, seufzte leise und setzte sich schließlich auf. Das Tuch, das bis eben noch auf seiner Stirn gelegen hatte, rutschte dabei herab und fiel in seinen Schoß. Auch die Decke, die ihn eben noch gewärmt hatte, sank herab und entblößte so seinen Oberkörper, ließ ihn nun erschaudern. Eine leichte Gänsehaut bildete sich, als er sich nun langsam zur Seite drehte, die Beine über die Matratze rutschen ließ und sich langsam erhob. Er hatte nur seine Shorts an. Vorsichtig wankte er langsam in Richtung Tür, welche er erkennen konnte, da unterhalb Licht durch den Spalt drang und so wenigstens etwas das Zimmer erhellte. Er hatte auf einem Bett gelegen. In seinem Bett. Seltsam. Seltsam wie so vieles, denn normalerweise kümmerte sich kaum jemand um seine privaten Angelegenheiten und dennoch war er hier. Unsicher legte er die Hand auf die Türklinke, zögerte. Sollte er rausgehen? Unsicher nagte er sich an der Unterlippe herum, rang sich dann aber doch dazu durch, dass er die Tür lautlos aufschwingen ließ. Nun stand er in der Tür zum Wohnzimmer. Seine Wohnung war nicht groß, dabei hatte er sie ganz anders in Erinnerung. „Du bist wach?“, hörte er erneut die ruhige Stimme, die ihn wieder leicht erschaudern ließ. Leicht nickte er, bewegte sich dann zu ihm und setzte sich schließlich neben ihn auf die Bank, wo er nun die Beine anzog und die Arme um diese schlang, den Kopf auf seine Knie legte. „Geht’s dir besser?“ Wieder nickte er nur, schloss noch ein wenig schläfrig die Augen. „Kai, sprich mit mir.“, meinte die Stimme nun strenger, weshalb er die Augen öffnete, den Blick aber senkte und leise seufzte. „Was hat denn der Arzt gesagt?“, fragte Angesprochener. Er vermutete zumindest, dass die zweite Stimme, an die er sich erinnerte ein Arzt war. Ebenso bezeugte dies eine kleine rote Stelle in seiner Armbeuge, die nun leicht juckte. Anscheinend hatte er irgendein Aufbaupräparat gespritzt bekommen. „Du warst also wach?“, schlussfolgerte der andere daraus. „Hmm… nicht wirklich, eher in Watte gepackt und abwesend. Aber der Stich juckt.“ Kurz herrschte wieder schweigen zwischen ihnen, dann wieder ein Seufzen, ehe Kai schließlich eine Antwort bekam. „Du hast in letzter Zeit anscheinend zu wenig geschlafen und zu viel Stress gehabt. Zudem meint er, du hast zu wenig gegessen. Nichts ernstes, aber dennoch hat er die ein Mittel gegeben, damit du schlafen kannst und ein Vitaminpräparat hat er dir auch gegeben.“ Und dennoch war er nicht im Krankenhaus. Seltsam. Lang man nicht mit diesen Erscheinungen mindestens zwei bis drei Tag im Krankenhaus, damit diese einen dort aufpäppeln konnten. „Und warum bin ich bei dir…. Uruha?“, fragte Kai nun leise und hob nun den Blick um den Gitarristen der Band anzublicken, ihn aus ruhigen braunen Augen anzusehen. Auch wenn sein Blick etwas anders war, trüber als sonst, trauriger als sonst. „Weil ich mir Sorgen gemacht habe.“, gab der Blonde Antwort. „Hmm… du hättest mich auch ins Krankenhaus bringen können, mich dort besuchen und so.“ „Mag sein, aber ich wollte nicht, dass du in einem sterilen, weißen Zimmer aufwachst und dich alleine fühlst. Ich kenn dich doch, Kai.“ Der Drummer zuckte zusammen und wandte den Blick wieder ab. „Tust du das wirklich?“, wisperte er leise und schloss die Augen wieder. Kurz darauf fühlte er eine sanfte Hand, die ihn koste, kühle Fingerspitzen, die sanft seinen Nacken kraulten. „Was ist nur los mit dir? So kenn ich dich gar nicht.“ Er seufzte leise, setzte an, etwas zu sagen, biss sich dann aber wieder nur auf die Unterlippe und schwieg. Wie sollte er antworten, wenn er es selbst doch nicht wusste? Betrübt ließ er den Kopf hängen, genoss eine Weile die sanften Finger in seinem Nacken, bevor er wieder zu sprechen begann. „Danke, dass du mich hierher gebracht hast, Uruha… aber ich gehe jetzt lieber nachhause. Ich will dir noch nicht mehr zur Last fallen.“ Damit entzog er sich den streichelnden, wohltuenden Fingern und erhob sich, von der Bank und sah sich kurz um. „Meine Klamotten sind wo?“, wandte er sich dann wieder an den Gitarristen. Dieser jedoch sah ihn schweigend an, ließ ihn nicht aus den Augen, beobachtete den Körper des anderen, der leicht zitterte unter der Anstrengung aufzustehen, dann blickte er ihn sein sonst so strahlendes Gesicht. Es war noch immer blass und nun fielen ihm auch die dunklen Schatten unter den braunen Augen auf. „Bleib noch zum Abendessen. Ich habe extra gewartet, bis du wach bist.“ Er wartete bis Kai nickte, sagte dann, dass seine Kleidung im Bad sei und er sich dort frisch machen konnte. Kai verschwand in besagtes Zimmer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich erstmal gegen die Tür. Tief atmete er durch, schloss die Augen wieder und biss sich auf die Unterlippe. Warum, warum, warum? Er verstand nicht, was hier gerade vor sich ging. Er hatte sonst nie ein Problem damit gehabt alleine zu sich zu gehen, aber jetzt, jetzt wo er hier aufgewacht war, wollte er irgendwie nicht gehen, nicht alleine sein. Langsam löste er sich wieder von der Tür, schluckte und wusch sich erst einmal kalt das Gesicht, dann zog er sich an und lieh sich etwas von Uruhas Make-up um die dunklen Schatten zu verbergen. In den Spiegel blickend dachte er nach. Er hörte den Blonden in der Küche werken, wissend, dass sich dieser für ihn Umstände machte. Uruha war zwar nicht der Meisterkoch, nicht so geschickt wie Kai, aber er konnte einige Gerichte, mehr als Reita und besser als Aoi. Insofern freute er sich, eine kindliche Freude. Jemand kochte für ihn, das erste Mal seit langem. Denn normalerweise kochte Kai immer für seine Bandkollegen. Um sie aufzuheitern, um ihnen etwas Gutes zu tun, um dafür zu sorgen, dass diese auch aßen, wenn sie viel Stress hatten. Aber meistens vergaß er darüber, dass er selbst aß. Ein Widerspruch in sich, nicht wahr? Als er nun das Bad wieder verließ, duftete es schon in der ganzen Wohnung. Leise tapste er, in tief sitzenden dunkelblauen Jeans und einem schlichten schwarzen Shirt gekleidet, in die Küche, lehnte sich dort an den Türrahmen um Uruha nicht im Weg zu stehen. Er wusste doch von sich selbst, dass jemand der einem im Weg rum stand – so sehr man ihn auch mochte – einen furchtbar aus dem Konzept bringen konnte. Aufmerksam beobachtete Kai den anderen und schwieg einfach wieder. Die Stille zwischen ihnen war nicht bedrückend, sie war… angenehm. Uruha hatte Brötchen zum Aufbacken in den Ofen geschoben und auf dem Herd kochte anscheinend eine Misosuppe. Zudem hatte er ein einfaches Reisgericht mit Fleisch und Gemüse gemacht. Einfach aber lecker, das musste Kai zugeben, vor allem, weil es mehr als nur gut duftete und sich somit auch schon sein Magen meldete. Erst jetzt sah der Gitarrist zu ihm, schenkte ihm ein Lächeln. „Ist gleich fertig.“ Er nickte dankbar, sah dabei zu wie Uruha Teewasser vom Herd nahm. „Grüner Tee?“, fragend sah er wieder zu seinem Leader. Nun war es an diesem zu lächeln und er nickte wieder. „Danke.“ Er goss den Tee in einer Kanne auf, stellte diese und zwei Tassen auf ein kleines Tablett und reichte es Kai, damit dieser es im Wohnzimmer auf den Esstisch stellen konnte. Kurz darauf kam auch schon Uruha mit dem Essen auf einem Tablett. Er stellte alles ab, setzte sich Kai gegenüber und musterte diesen kurz. „Kai…“, begann er, zögerte dann aber und schüttelte leicht den Kopf, lächelte wieder und wünschte ihm einfach nur einen guten Appetit. Nachdem sie zu Essen begonnen hatte, begann Uruha nach einiger Zeit zu erzählen, was die anderen ihm ausrichten ließen. Gute Besserung, alles Gute, er solle sich erholen und so. Jedenfalls kam raus, dass die anderen einstimmig beschlossen hatten, dass der morgige Tag frei sei. „Hmm… ist wohl ganz gut, wenn wir uns alle mal erholen können.“, gab Kai nur seine Meinung dazu kund, lächelte wieder, wenn gleich dieses Lächeln gerade sehr verkrampft und künstlich wirkte. Da er das selbst wusste, ließ er es schnell wieder, trank stattdessen einen Schluck Tee, der sein Inneres zu wärmen schien. _________________________________________________________________________________ by aqualight 2007 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)