Some ShortFics/ OneShots von Khay ================================================================================ Kapitel 8: OneShot Part V : Romeo und Julia, oder die Folgen eines Dramas ------------------------------------------------------------------------- Privat kommentar wurde entfernt, da das hier eigentlich ein Weihnachtsgeschenk für Dai war. Ist es auch geworden, sie fand es so toll, dass ich dachte, ach lads halt hoch... xD Die FF ist und bleibt Deinz, Schatz! *chu* ~ Hintergrund: Alesana, Romeo und Julia (passend oder?? xD) Genre: Romantik, Shonen ai Pairing: Reita x Ruki ~~Romeo und Julia, oder die Folgen eines Dramas~~ - Prolog oder wie alles anfing - Die Nacht war längst hereingebrochen, Dunkelheit hatte ganz Tokyo verschluckt. Mal von den Geschäftsvierteln abgesehen, in denen die Läden noch immer geöffnet waren und die Straßen hellerleuchtet wurden. Doch in einem nicht gerade kleinen Gebäudekomplex waren Sechs junge Männer am Feiern. Die Touren durch Europa und wieder zurück nach Asien hatten sich als voller Erfolg für The GazettE entpuppt und das wurde natürlich gebührlich bejubelt. Mit Alkohol in rauen Mengen, bis selbst der zurückhaltendste dem Rausch verfiel und schließlich lachend mit leeren (oder auch nicht...) Flaschen durch die Gegend warf, nur um einen gewissen Miyavi zu treffen, der sogar im Vollsuff, wie unschwer erkennbar war, noch fröhlich herumhüpfen konnte, ohne sich gleich das Genick zu brechen. „Sohooo!!“, wurde das Gelächter irgendwann unterbrochen, und zwar von eben genannten (dichten) Miyavi, der sich auf den Couchtisch gestellt hatte, wobei er sich mehr als nur einmal den Kopf an der Decke anschlug, und mit erhobener Hand herumfuchtelte bis alle Augen auf ihn gerichtet waren. Die Hand ließ er schwerfällig wieder sinken, schaute jeden einzelnen der Fünf genau an, hüpfte von dem Tisch (nicht ohne mit der Stirn frontal gegen die Deckenbeleuchtung zu schlagen) und machte sich auf dem Boden angekommen wieder groß. Was gar nicht nötig gewesen wäre, denn erstens war er der größte Japaner im ganzen Gebäude, und zweitens hockten die Anderen sowieso orientierungslos auf dem Boden. „Die nächste Peace and Smile Tour~“ Miyavi schwankte unkoordiniert. „muss was gaaaaaaanz besonderes werden!!! Und deswegen...machen wir ein Dr... Dramaa..“ Er nickte schnell, worauf er fast umkippte, sich aber tatsächlich wieder fing und aufrichtete. Keiner der Sitzenden antwortete. Aus einem einfachen Grund: Eigentlich verstanden sie gar nicht mehr, was der überhaupt von ihnen wollte. Alle nickten nur wie blöde, während sie diesem Riesen beim Reden zusahen. „Und zwar-!!!“ Der Rest ging in zustimmenden Grölen unter. Was daran lag, das die kleinen Gazejungs dachten, er wäre beim zweiten Wort bereits fertig gewesen. Und jeder unterschrieb den Wisch, den Miyavi glücklich unter ihnen verteilte, ohne zu wissen worum es überhaupt ging. - Der nächste Morgen und der Anfang vom Ende - Murrend drehte sich Ruki zur Seite, nur um mit dem Gesicht gegen das Tischbein zu knallen. Er grummelte lauter, schlug schließlich die Augen auf, verpasste sich beim aufstehen gleich die zweite Beule, als er merkte, dass er unter dem Tisch lag, und robbte miesgelaunt unter dem dummen Holzding hervor. Als ob sein Kopf nicht ohnehin schon am explodieren war, nein, da musste sich gleich noch ein gezielter pochender Schmerz dazugesellen. Als er es endlich geschafft hatte, sich ohne weitere Verletzungen zu erheben schaute er sich um und sein erster Gedanke war schlicht: Gott sei Dank, ist das nicht meine Wohnung! Denn überall lagen leere Flaschen, es stank nach Bier und Zigaretten, ein paar leere Pizzakartons waren hier und da auf dem Boden verteilt und irgendeiner von ihnen hatte es tatsächlich lustig gefunden, die einst strahlend weißen Wände mit pechschwarzen Kajal zu verunreinigen. Dabei fiel ihm auch ein, dass er und Aoi das gewesen waren, als sie höchstinteressiert ein Gemälde von etwas machen wollten. Nun ja, erkennbar war es vielleicht nicht, aber wenigstens konnte sich jetzt eine Putzfrau irgendwo in Tokyo darauf freuen mehr Geld zu kassieren, sollte sie das tatsächlich wegschrubben können. Nebenbei erwähnt lagen auf dem Boden, neben den Flasche und Unmengen von Kippen, noch drei regungslose Körper, die ein wenig an Schnapsleichen erinnerten. „Oh, Julia ist erwacht.“, ertönte eine gehässige (und wundervolle, wie er insgeheim fand, aber nie zugeben würde) Stimme hinter Ruki, worauf er sich schnaubend umdrehte. „Nenn mich nicht Julia!!“, keifte er. Reita lachte nur. Neben diesem entdeckte er auch Uruha, der gerade über seinen brutal zugerichteten neuen Kajal trauerte. „Wieso nicht? Vertraglich gesehen bist du Julia.“, sagte der Bassist, und das so laut, das nicht nur Ruki schmerzerfüllt zusammenzuckte. „Wie vertraglich?“ Ruki hob eine feine Braue, betrachte den Gegenüber misstrauisch. „Ach, solltest du vielleicht selbst lesen.“ Damit zog er ein Blatt Papier vom Tisch und hielt es dem verwirrten Kleineren vor die Nase. Dieser hatte beim lesen so seine Probleme, was wohl daran lag, dass je mehr er sich konzentrierte, sein Schädel umso mehr dröhnte. Aber nach zehn Minuten und ca. 15 Anläufen begriff er endlich ungefähr was da geschrieben stand. Und ganz unten, knapp über dem breiten Strich prangte seine krakelige Unterschrift. Er verfluchte sich dafür, im Suff so ‚sauber’ schreiben zu können. „Und jetzt rate Mal, wer dein geliebter Romeo ist.“ Reita legte das fieseste Grinsen auf, dass er zustande brachte. Ruki musste nicht einmal mehr nachdenken um zu wissen wer dieser besagte Romeo sein würde. „Naja, R. R. passt doch oder?“, grinste der weiter. Eigentlich wäre ihm Ruki jetzt an die Kehle gesprungen. Aber da war doch jemand anderes Schuld, oder? Sein Blick wanderte zu einem der regungslosen Körper, blieb an dem Riesen von Japaner hängen. Natürlich war der auf diese blendende Idee gekommen. Wer sonst ist so bescheuert und veranstaltet mit sechs Kerlen ein Drama zu spielen, in dem es um die Liebe von zwei heterosexuellen Liebenden ging? Allein bei dem Gedanken an die hysterisch kreischenden Fans, sobald der tolle Romeo seine unfreiwillige Julia küsste wollte er die Wohnung in Brand stecken und alle Beweise vernichten, die allein mit der Idee zu diesem Mist zu tun hatten. Er würde sogar alle retten. Außer Miyavi natürlich. Wobei... er eigentlich nichts gegen den Kuss an sich hatte. Denn was keiner in seinem Umfeld oder überhaupt irgendwo auf der Welt wusste war... ja er konnte sich wirklich nicht schöneres Vorstellen als mit diesem einen Bassisten einen einzigen Moment zu teilen, den er sich sosehr wünschte. Voller Romantik und... er zuckte zusammen, schüttelte schnell den Kopf. Hoffentlich merkte das keiner. Sein ganzes Getue, allein Kyo hatte ihm das letzte mal eine mehr als zweifelnden Blick zugeworfen, als er im angetrunkenen Zustand, angefangen hatte von Reita zu schwärmen. Und Gott sei Dank, hielt der nicht viel auf Dinge, die gesagt wurden, wenn einer mal besoffen war, weswegen er das Erlebnis auch schnell wieder verdrängt hatte. Bevor er sich umwandte konnte er es sich nicht verkneifen Miyavi einen Tritt zu verpassen, der diesen aufkeuchen ließ. Bloß nicht zeigen, wie sehr ihm der Gedanke an Reitas Lippen gefiel. Erhobenen Hauptes stiefelte der Kleine an Reita und Uruha vorbei, welcher sich mittlerweile wieder gefangen hatte und gefasst den Vertag durchlas, den er mit einem einfach Krakel unterschrieben hatte. Sein Weg führte ihn ins Bad, wo er erst mal den Kopf unter den Wasserhahn hielt, sich das kalte Nass über die blonden Haare laufen ließ. „BLEIB STEHEN, ICH BRING DICH UM!!!“, dröhnte es plötzlich aus dem Wohnzimmer, ein Scheppern ertönte und Ruki ging mit einem leisen Aufschrei zu Boden. Zarte Finger strichen über seinen Kopf. Und Gott, wie er sich wünschte, dass diese Reita gehörten, aber natürlich waren es Uruhas. Benommen öffnete er die Augen, blinzelte in das Gesicht von fünf anderen Männern, die ihn besorgt betrachteten. Auf Miyavis Wange prangte ein dunkelroter Handabdruck, der Größe nach zu urteilen kam er von Kai. Naja, der hatte schon immer Probleme damit gehabt, einfach `verkauft` zu werden, während er betrunken ist. Von ihm war wahrscheinlich auch die Morddrohung gekommen, aber daran wollte er sich jetzt nicht erinnern. Was war eigentlich passiert? Ach ja, er war erschrocken und mit dem Kopf gegen den Wasserhahn geknallt. Also wenn sein armer lädierter Schädel heut noch so eine Aktion durchmachen muss, könnte er sich gleich verabschieden. Wobei, zwei Beulen und einen kleinen blauen Fleck im Gesicht, dazu ein Kater. Neuer Rekord. „Alles in Ordnung?“, fragte ihn Uruha mit seiner sanften, gesenkten Stimme, während er ihm durch die Haare strich. Hach, wenigstens einer, der ihn verstand und nicht absichtlich losbrüllte, was das Zeug hielt wenn er litt... Er schaute sich mit einem gespielt irritierten Blick um, ohne zu antworten und erhaschte dabei den Gesichtsausdruck Reitas. Blieb abrupt an diesem hängen. War da etwa Fürsorge (und zwar echte!) in der Art wie er den am Boden Liegenden ansah? Ruki konnte sich ein sanftes, glückliches Lächeln nicht verkneifen, was relativ blöd ankam, wie ihm jetzt bewusst wurde, denn Uruha fühlte sich angesprochen, erwiderte es und streichelte weiter über seine Wange. „Tse, Heulsuse.“, ertönte es von dem Bassisten, der sich mit einem leisen knurren in der Stimme abwandte und aus Rukis Blickfeld verschwand. „Sei nicht so fies!“, rief ihm der Lead- Gitarrist nach, doch von dem Anderen kam nur ein grummeln. „Ich heule nicht!!“, keifte dann auch Ruki, nachdem er Luft geholt hatte. Es ertönte ein Türknallen, dann war wieder alles Still. Was er auch als durchaus angenehm empfunden hätte, wäre es nicht Reita gewesen, der wütend das Zimmer verlassen hatte. Ruki verstand es nicht. Er lag nur schweigend auf Uruhas warmen Schoß, während der ihn streichelte. „Tut’s noch sehr weh?“, fragte schließlich Aoi, das erste was er heute von diesem zu hören bekam. „Ach was.“ Und selbst wenn, würde er es nicht zugeben. Er war schließlich KEINE Heulsuse. „Du hast es sicher auch schon mitbekommen, was in nächster Zeit auf uns zukommt, oder?“ Aoi schaute kurz zu Miyavi, der langsam ebenfalls aus Rukis Blickfeld verschwand. „Ahm... ja...“ Er nickte ganz schwach, spürte die zarten mädchenhaften Finger über seine Wange gleiten. „Ich bin Gott sei Dank nur der Erzähler...“ Uruha lächelte. „Aoi muss Mercucio spielen und Kai Tybalt...“ Jetzt verschwand auch Kai. Sekunden später ertönte auch schon ein erstickter Schrei, aus der Richtung, in die Miyavi scheinbar geflüchtet war. „Wenigstens dich hats gut erwischt...“, murmelte Ruki träge, während er sich auf dem angenehm warmen Schoß ausstreckte. „Naja... ich fühle mit euch. Ach sag mal... warst du das nicht gestern Nacht, der meinen neuen Kajal so zugerichtet hat?“ „Wie kommst du darauf?“ Ruki schaute mit seinen großen, braunen Augen zu dem Anderen hoch. Dieser blickte erst zweifelnd zurück, lächelte dann. „Mach das bloß nie wieder, oder ich sorge dafür, das der gesamte Inhalt deines Schminkkoffers nicht mehr in einem Stück auffindbar ist.“ Das Lächeln änderte sich, auf eine erschreckende Weise. Ja... es ist ungesund, Uruha als Feind zu haben. Also nickte er brav. „So... und jetzt sollten wir langsam wieder nach Hause... Dein Kleiner vermisst dich sicher schon.“ Damit setzte Uruha den Kleineren vorsichtig auf, erhob sich dann und zog ihn auch vorsichtig auf die Füße. „Ja~ stimmt.“ Ein seliges Lächeln zeichnete sich auf Rukis Gesicht ab. Allein wenn er an das kleine Hundchen dachte, das zu Hause (zur Zeit bei seiner Nachbarin) auf ihn wartete... „Und außerdem will ich nicht bei Kais Bluttat dabei sein.“ Ruki schaute zur Seite, entdeckte Miyavi, wie dieser zusammengekauert in einer Ecke hocke, am ganzen Körper zitterte und ängstlich zu Kai hochsah, der quälend langsam auf ihn zu schritt (es hatte ein wenig was von einem Zombie) und die Handflächen an einander rieb. Aoi währenddessen redete auf den kurz vor einem Mord Stehenden und versuchte ihn zu beruhigen. „Wir sehen uns dann.“ „Ziemlich früh, nämlich morgen.“ Ruki blieb noch mal stehen, wandte sich um und blickte den Anderen fragend an. „Wegen dem Vertrag... da müssen wir proben, oder kannst du das auswendig?“ Uruha lächelte, zwinkerte dem Kleineren aufmunternd zu. „Holst du mich ab?“ Ruki bemerkte nur noch das gehetzte Ja! des Anderen, und kurz bevor er die Wohnungstür schloss ertönte ein lautes (und für Miyavi schmerzhaftes) Scheppern. „Ja, Baby... ich freu mich auch dich zu sehen~.“ Zum er wusste nicht wievielten Mal strich die nasse Zunge seines kleinen Hundes über sein Gesicht, vernichtete so auch den letzten Rest Schminke, den dieser noch vom Vortrag um die Augen trug. Kichernd strich er über das Fell des Hundes, der glücklich kläffend anfing um sein Herrchen herumzuhasten. Endlich war er wieder in seiner Wohnung, seinem Reich, und er hatte erst mal ein Weilchen Ruhe vor den Anderen. Jedenfalls bis morgen... Miyavi kam echt auf die dümmsten Einfälle... so was hatte er noch nicht erlebt. Romeo und Julia mit fünf Kerlen zu spielen... mit einer Kussszene... Errötend senkte Ruki den Kopf, zupfte an dem Pulli, den er trug herum und tapste in sein Zimmer. Reita würde ihn küssen... Vielleicht war es ja doch eine tolle Idee. Mal davon abgesehen, dass die Fans ihnen einen Hörsturz verpassen würden. Egal, er dachte jetzt ohnehin lieber an einen gewissen Nasentangatragenden Bassisten... er wurde schon wieder rot, als er an diesen einen Kuss dachte, während er sich neue Sachen heraussuchte, diese aufs Bett warf und sich schließlich umzog. Warum ist er eigentlich so mies gelaunt abgezogen?, dachte er sich, um jeden Fortgang seines Tagtraumes, der mit Küssen in anderen Regionen zu tun hatte, zu ignorieren, Wahrscheinlich nur wegen diesem blöden Drama... Oder weil er ihn wirklich nicht leiden konnte, das Gefühl hatte Ruki in letzter Zeit nämlich. Es war ja nichts neues, dass sich Reita manchmal wie ein richtiger Macho aufführte und glaubte alles würde auf Knien vor ihm rutschen, aber musste er dann auch noch so fies zu ihm sein? Andauernd ärgerte er ihn... Dabei wusste er noch nicht mal warum. Und zu fragen traute er sich natürlich nicht. Er hatte zuviel Angst, eine Antwort zu bekommen, die ihn verletzen könnte. Na mal sehen was morgen auf ihn zu kommen würde... Damit schlurfte er lustlos in die Küche, der Hund sprang wieder wie wild um seine Beine herum, und beschloss sich etwas Tee zu machen. - Die erste und letzte Probe - Freitag, 11: 36 Uhr. Müde schaute sich der kleine Blonde um. Miyavi hatte ihnen tatsächlich ein riesiges Zimmer überlassen, selbstverständlich mit Bühne, bereitgestellten Getränken und all dem Zeug, das sie vielleicht brauchen würden. Miyavi selbst war nicht anzutreffen, weder auf dem Gang, noch sonst irgendwo in dem Gebäude. Entweder liegt er in einem hässlich weißen Krankenhausbett oder er weiß was gut für ihn ist. Da es >er< ist wahrscheinlich eher ersteres. Sein erster Blick galt Reita. Der hockte auf der Bühne, locker an die Wand gelehnt und die Augen auf den Zettelstapel in der Hand gerichtet. Die dunklen Pupillen bewegten sich fast unmerklich. Die linke Hand lag einfach auf seinem Oberschenkel, die dünnen Finger spielten mit einem Band, welches an der schwarzen Hose befestigt war. Ob er immer noch sauer war? Worüber auch immer? Er hatte keine Gelegenheit weiter darüber nachzudenken, da wurde er auch schon von Uruha am Arm gepackt und zur Seite gezogen. Der junge Mann hatte sich mal wieder ordentlich herausgeputzt, heute gekleidet in elegantes Lila mit schwarzer Spitze. Das Gesicht hübsch dunkel geschminkt, die Augen hell umrandet, was diese leicht zum leuchten brachten. Wie konnte ein Mann so schön sein? „Was guckst du denn so?“ Uruha kicherte, auch wenn er genau wusste, weshalb Ruki ihn so lange betrachtete. Er war eben eitel, kein Wunder bei dem Aussehen. „Ahm, nichts... Hi übrigens.“ Ruki zuckte möglichst desinteressiert mit den Schultern, wandte den Kopf ab, und suchte den Raum nach den letzten beiden Gazette Mitgliedern ab. Er entdeckte sie auch in einer Ecke des Zimmers, hatten sich ebenfalls über das Textheft gebeugt und lasen. „Oh, hi.“ Das nächste was Ruki sah, war das Textheft, das ihm vor die Nase gehalten wurde. „Schau, was ich alles sagen muss...“, murmelte Uruha seufzend. Es stimmte, der Text war größtenteils mit lila angestrichen worden. „Dann trink nicht mehr.“ Ruki nahm das Heft, blätterte es durch auf der Suche nach seinen Textpassagen. Auch nicht gerade weniger, aber immerhin nicht so viel wie das des Anderen. „Du könntest uns dann auch warnen, wenn wieder einer auf so ne geile Idee kommt...“ Uruha lachte nickend. Das war es dann auch, was die anderen Drei auf Ruki aufmerksam machte. Doch er bemerkte natürlich nur wie Reita den Kopf hob, die dunklen Augen direkt auf ihn gerichtet und plötzlich erschien der Hauch eines eleganten Lächelns auf dessen hübschen Gesichts. Oder bildete er sich das alles nur wieder ein?? Denn das gemurrte „Hi“ des Bassisten, klang gar nicht passend zu diesem Lächeln. Kai und Aoi begrüßten ihn wesentlich fröhlicher, drückte ihn und laberten ihn mit den verschiedensten Dingen zu. Größtenteils ging es um Miyavis plötzliches verschwinden. „Ich denke wir wollten Proben, und nicht ein Kaffeekränzchen halten?“, fragte Reita, die Stimme erhoben, damit sie ihn auch ja gut verstanden. Sein Blick war auf Ruki gerichtet. Und wieder erschien dieses Lächeln, dieser freundliche Blick, der Ruki hätte ma liebsten aufseufzen lassen. Doch er schwieg. Damit stand er auf, ging langsam auf sie zu und zog Ruki von ihnen weg. „Also los, dann haben wir das hinter uns und können endlich richtig proben. Und ich meine nicht diesen Schwachsinn, sondern mit Instrumenten. Ich hoffe bloß wir kommen nicht aus der Übung.“ Vor der Bühne blieb er stehen, stellte Ruki neben sich ab und drückte ihm dessen Textheft in die Hand. Als auch die Anderen langsam an ihre Plätze schlurften, fuhr er fort. „Wo fangen wir an?“ „Ich bin für die Ballszene!“, warf Aoi ein, strahlte sie ringsum an. Die Szene..., schoss es Ruki durch den Kopf. Diese eine, erste Kussszene. Als erstes. Langsam wandte er den Kopf zu Reita, der Aoi einen undefinierbaren Blick schenkte. Dann schaute er wieder Ruki an. „Hättest du was dagegen?“ Ruki atmete durch, zwang sich nachdenklich zu wirken, und nicht sofort mit dem Kopf zu schütteln. Dann zuckte er mit den Schultern. „Nö, ist mir egal. Wir müssen ja nicht wirklich...“ Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen. Oder eher, abgebissen. Das war doch was er wollte, und jetzt sagte er so einen Mist... „Gut, dann fangen wir damit an.“ Reita blätterte in dem Heft herum, stoppte schließlich an der gesuchten Stelle, hob den Blick wieder. Und schaute direkt in die Rukis. Dieser schluckte nervös. Wenn er jetzt irgendeinen Mist machte... Der Bassist räusperte sich, genau wie Uruha, der mit seiner hellen, weichen Stimme begann möglichst überzeugend den Text, der die Szene einleitete vorzulesen. Ruki hörte ihn nicht, sondern starrte wie gebannt in die dunkelbraunen Augen seines Gegenübers. Schließlich stoppte Uruha, was er nur nebensächlich mitbekam, und er fühlte wie ihn die Anderen erwartungsvoll ansahen. „Entweihe ich mit unwürdiger Hand dies Heiligtum, so will ich’s lieblich büßen...“ Reitas Finger schlossen sich sanft um seine Hand, während Ruki vor ihm am liebsten in dessen Arme gesunken wäre. Wie konnte der von Machogetue so schnell auf Romantiker umschalten? Er fing an langsam seines Text zu sagen, ohne einmal auf das Blatt in seiner anderen Hand sehen zu müssen, denn seine Augen fixierten immer nur Ruki. „So reg dich nicht, ich nehm’ mir meinen Segen...“, flüsterte er, senkte den Kopf dem Kleineren entgegen und legte ihn ein kleines bisschen schief. Rukis Herz hämmerte bis zu seinem Hals, Reita beugte sich still weiter nach vorne, platzierte seine Lippen wie ein Hauch auf denen des Kleinen. Keiner von Beiden zuckte zurück, minutenlang standen sie einfach da, Mund auf Mund gedrückt. Der Kleine war kurz davor nach vorne zu kippen, er war sich verdammt sicher, dass Reita ihn sofort in die Arme nehmen würde, ihn an sich drücken und... Dann war es plötzlich vorbei. Sein Geliebter stand vor ihm, den Blick auf ihn gerichtet und das Gesicht blass wie immer. Nein, das stimmte nicht, Ruki konnte doch tatsächlich einen sanften Rotschimmer auf den Wangen des Größeren erkennen. Was für ein Moment... „So. Können wir jetzt die andren Szenen in angriff nehmen?“ Reita wandte sich ab. Zu schnell, wenn es nach Ruki ging. Viel zu schnell. Er konnte sich nicht einmal den verletzten Blick verkneifen, den gerade jeder bemerkte. Nur Reita nicht, denn dieser stand mit dem Rücken zu ihm und las. Wie konnte er nur??! Nach einem Kuss! Für den wahrscheinlich nur er mehr empfand... Gott, warum musste ihn seine Phantasie immer so quälen? „Ja... wir sollten weitermachen.“ Kai nickte, scheinbar aus der Starre erwacht, nahm Aois Hand und zog ihn mit sich. „Dann proben wir jetzt den Kampf, wo das andre schon so gut klappt!“ „Nein!!! Ich will nicht!!“ Aoi versuchte sich loszureißen, erfolglos. Ruki tappte zu Uruha, blieb bei diesem stehen und wartete, bis der seinen Blick von ihm abwandte und Kai zu liebe anfing die Szene vorzulesen. Es war gegen acht Uhr, als Reita endlich fand, die Probe zu beenden. Ruki war der erste der aus dem übergroßen Zimmer verschwand, und das dementsprechend überhastet. Ein lautes Schreien ließ ihn innehalten. „Uruha, du bist ein Genie!!“ Verwirrt drehte er sich um, das war doch Kai gewesen... was hatte der denn plötzlich mit Uru zu schaffen? Eigentlich wollte er schulterzuckend weitergehen und sich in Selbstmitleid allein mit seinem einzigen Freund, dem Hundchen, ertränken, als er ein leises „Oh...“ von Reita hörte. Ein eindeutig enttäuschtes Oh. Das reichte, um ihn dazu zu bringen sich wieder umzudrehen und nachsehen zu gehen, was überhaupt los war. Als er den Raum betrat standen drei Männer um einen triumphierend grinsenden Uruha, welcher seinen Vertrag abermals in der Hand hielt und diesen Ruki hinhielt, nachdem er ihn bemerkt hatte. „Der Vertrag ist ungültig.“, fügte er hinzu, zeigte auf das in winziger Schrift unter allem anderen gedruckte, „Der ist aufgebaut wie ein Ehevertrag, dass heißt, die die unterschrieben müssen im voll Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten sein. Wir waren betrunken, und das weiß sogar die Putzfrau die irgendwann mal reinkam, weil irgendeiner den Fernseher kaputt gemacht hat. Demnach ist sie auch eine der Zeugen, die beweisen kann, das wir überhaupt nicht fähig dazu waren, auch nur zu verstehen um was es in dem Vertrag ging.“ Uruha stoppte, schaute Ruki fragend an. „Hast du irgendwas?“ - Die Beichte und Uruhas Outing - Der kleinste der Gazette Mitglieder lag ausgestreckt auf seinem Bett, starrte dabei die Decke an und seufzte herzzerreißend. Da hatte er einmal Glück in seinem Leben... und es wurde ihm zunichte gemacht, gerade von Uruha. Allein der Kuss hatte ihn dermaßen überzeugt, dieses blöde Drama aufzuführen und schon war es abgehakt. Denn Miyavi hatte gekuscht, wie ihm Kai vorhin glücklich am Telefon erzählt hatte. Warum nur hatte es das Leben auf ihn abgesehen? Wenn er an Reitas Gesichtsausdruck dachte, als er dieses leise, enttäuschte „Oh“ von sich gab. Als würde er es ebenfalls bereuen. Natürlich konnte sich Ruki dabei nicht ganz sicher sein, vielleicht hatte Reita die Idee an sich einfach `nett` gefunden. So wie der den Text auswendig runterrattern konnte... Ach, das war doch einfach nur ungerecht. Eine kalte, nasse Zunge fuhr quer über sein Gesicht, leckte immer wieder darüber. „Jaaa~, du hältst immer zu mir, nicht war?“ Damit kraulte er den wild bellenden Hund hinter den Ohren. Und endlich hatte er sogar einen Name für den Hund. Rio. Klang zwar irgendwie doof, aber Rio gefiel der Name. Der Hund wedelte wild mit dem Schwanz, leckte weiter über das Gesicht des Herrchens. „Wenigstens einer...“, seufzte er. Die Ohren Rios spitzten sich, als der Magen des Liegenden knurrte, grummelnd schob er das leicht irritierte Tier von sich, stand auf und schlurfte langsam Richtung Küche. Er stoppte, als er ein Klopfen hörte, schaute müde zu der Tür und ging schließlich schulterzuckend weiter. Wer sollte das schon sein? Wenn’s nicht Einbildung gewesen war. Wieder klopfte es, erneut seufzte er laut, drehte sich zu der Tür und riss diese auf, nachdem ein fragendes „Ruki- kun?“, hinter ihr ertönte. Vor ihm stand ein erschrockener, aber wie immer perfekt gestylter Uruha. Oder war es einfach angeborene Schönheit? Sollte er demnächst mal überprüfen, wenn der Gitarrist schlief... „Was gibt’s?“, fragte er träge, während sich der Andere schon an ihm vorbei in die Wohnung schlängelte, dabei fröhlich Rio begrüßte, der ihn natürlich wiedererkannte. Denn Uruha, der es herzzerreißend fand, wie Sabu- chan damals umgekommen war, und wie Ruki getrauerte hatte, kaufte ihm einen neuen, nämlich Rio und schenkte ihm diesen. Er war froh, dass Ruki das Tier so schnell ins Herz geschlossen hatte. „Kann ich mit dir reden?“, war die Gegenfrage. Ruki schloss die Tür, wandte sich um schlurfte zurück in das Wohnzimmer, in welchem es sich Uruha auf der Couch bequem gemacht hatte, Rio auf dem Schoß. „Um was geht’s denn?“, wollte er dann wissen, während er in der Küche verschwand, etwas zu trinken mitnahm und es vor Uruha auf den Tisch stellte. „Hm...“ Er tat nachdenklich, obwohl selbst Ruki wusste, dass der sich längst zurechtgelegt hatte, was er sagen wollte. „Bist du vielleicht verliebt?“ Betont fragend schaute er zur Seite, worauf ihm der Kleine nur einen bitteren Blick zu warf. „Du weißt eh schon was los ist, dann weißt du sicher auch, wer es ist.“ Uruha lachte kurz, wandte sich ab und sah wieder zu Rio, streichelte diesen liebevoll. „Wenn ich mit Reita richtig liege, dann ja.“ Woher wusste der das immer?? Also doch eine Hexe. Ruki wusste schon von Anfang, das Hexen eigentlich das Schönste von Welt waren. „Weißt du, ich bin ein bisschen eifersüchtig.“ Wie bitte?? Überrascht starrte er den Anderen an. „Ich bin immer sehr lieb zu dir, und du hast nur Augen für ihn. Das ist nicht nett, mich so zu ignorieren.“ Er klang beim reden verbittert, als hätte Ruki ihm indirekt in das hübsche, feminine Gesicht geschlagen. Dabei merkte er selbst gar nicht, dass Uruha ihn überhaupt mal zweideutig angesehen hatte... „Daraus schließe ich, das du dich in jemanden verliebt hast.“, fuhr er ruhig fort, richtete den Blick dabei auf Ruki und lächelte. „Und bei näherem hinsehen kam ich auf Reita.“ Ruki schwieg ertappt. „Aber davon abgesehen, weiß es die halbe Band. Außer Reita natürlich, der ist nämlich genauso blind wie du.“ „Was?? Sie wissen es...?“, fragte er leise, senkte den Kopf und sah zu Boden. War er auch noch so leicht durchschaubar? „Ja, aber sie möchten es von dir hören.“ Uruha nickte, setzte den Hund auf den Boden, legte einen Arm um den Anderen und drückte ihn sanft. „Aber keine Sorge, die halten dicht. Und es tut mir Leid, dass ich das so schnell... na ja wegen den Verträgen. Euer Kuss...“ Er wandte den Kopf zur Seite, eine sanfte Röte schlich sich auf dessen Wangen. „Aber wie gesagt, ich war eifersüchtig...“, gab er flüsternd zu. „Schon gut...“ Vielleicht hatte es der liebe Herr Kami im Himmel doch nicht auf ihn abgesehen? „Aber ich versprech dir was. Ich helfe dir, ihn zur Besinnung zu bringen.“ Uruha nickte, erleichtert, dass Ruki die Beichte so gut aufgenommen hatte. „Was meinst du?“ „Bei seinem Machogehabe wird er kaum zugeben sich in dich verliebt zu haben. Du weißt wie er ist. Und manchmal muss man jemanden zu seinem Glück zwingen.“ Uruha lächelte auf diese bezaubernde Art, knuddelte den Anderen freundschaftlich und drückte ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. „Ahm... okay...“ Ruki nickte schwach, war sich nicht sicher, ob das helfen würde. Er hoffte es einfach... - lange Nächte - 02:00 Uhr, Freitagnacht. Mit geöffneten Augen starrte Ruki an die Decke seines Zimmers. Rio lag eingerollt auf seiner Brust und schlief ruhig atmend. Mittlerweile war die ganze Hoffnung aus ihm gewischt worden. Er glaubte weder, Reita fühlte wie er, noch dass er trotz allem eine Chance hatte. Warum wusste er nicht genau, aber er fühlte sich einfach nicht würdig für den Bassisten, der doch eigentlich jede (oder jeden) haben könnte, die /den er nur wollte. Sogar den schönen Uruha, er müsste sich nur ein wenig ins Zeug legen und Romantiker spielen, dann würde auch der ihm sicherlich verfallen (oder waren Hexen gegen so was vielleicht resistent?). Also warum gerade er? Zugegeben, er war nicht hässlich, bei Gott nicht, aber gegen jemanden wie Uruha hatte er keine Chance. Ruki wollte sich zur Seite drehen, in das Kissen schluchzen und wahrscheinlich unter Tränen einschlafen. Aber er konnte nicht, da er den kleinen Rio nicht wecken wollte. Das wäre doch auch egoistisch gewesen. Also blieb er liegen, so steif wie die ganze Zeit schon, den Blick an die Decke gerichtet. „Ach, menno...“, murmelte er leise, strich über das seidige Fell des Tieres. Langsam gingen seine Gedanken zu einer anderen Person. Uruha war eifersüchtig... auf Reita? Das hätte er wirklich nicht erwartet, dass der Hübsche mehr als Freundschaft für ihn empfinden könnte. Wenn man bedachte, dass er das alles erst durch Miyavi rausgefunden hatte... hoffentlich ging es ihm gut, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf, wo auch immer er gerade steckte... Er schloss die Augen wieder, etwas entspannter als vorher, versuchte erneut erholsamen Schlaf zu finden. Es gelang ihm auch endlich, allerdings träumte er Schwachsinn ohne ende zusammen, immer wieder rissen ihn die verschiedensten Dinge aus dem traumverseuchten Tiefschlaf. Einmal hörte er eine Katze furchterregend schreien, dann sprang Rio von ihm, wieder auf ihn und er hatte das beängstigende Gefühl beobachtet zu werden. - Kyos Auftritt - Es war gegen 11: 42 Uhr, als Ruki noch im Schlafanzug (bestehend aus einem Schlabbershirt und Shorts) auf der Couch hockte und sich alle möglichen Animes im Fernsehen ansah. Und das seit mittlerweile 4 Stunden. Da die Proben heute nicht stattfanden, wusste er nichts mit sich anzufangen. Er wollte nur keinem der Anderen über den Weg laufen. Aoi und Kai nicht, da sie ihn ausfragen würden, Uruha nicht, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und Reita... na ja, konnte man sich ja denken. Er traute sich irgendwie nicht mehr, groß mit diesem etwas zu unternehmen. Warum war ihm selbst nicht ganz klar... Ein lautes Klopfen riss ihn aus den Gedanken, erschrocken starrte er zu seiner Wohnungstür und hätte schwören können, dass diese unter den Schlägen erzitterte, welche ihr verabreicht wurden. Definitiv war nicht Uruha derjenige, der so verbissen seine Wohnungstür zum bersten bringen wollte. Um genau das zu verhindern sprang er auf, schob Rio zur Seite, der laut kläffend um ihn rannte und öffnete. Ein verwuschelter Blondschopf stand vor ihm, jemand der sogar ausnahmsweise mal auf Augenhöhe mit ihm war. „Hast du mich vergessen?“, murrte der Gast beleidigt, schob sich an Ruki vorbei und stürzte sich auf den bellenden Hund, der diese Begrüßungsaktion nicht gewohnt war, und schnell die Flucht ergriff. Spätestens jetzt fiel Ruki auch wieder ein, dass er sich mit Kyo verabredet hatte, weil dieser ihn nach der letzten Dir en grey Tour mal wieder besuchen wollte. „Tut mir Leid... die letzten Tage waren anstrengend...“ Er schloss sie wieder, tappste zu Kyo, der sich den Mantel von den Schultern streifte und diesen an die Gerdarobenhaken hängte. „Naja... hab gehört Miyavi hätte nach eurem letzten Treffen das Land verlassen.“ Neugierig schaute er seinen Freund an, der nur schwach nickte. „Joa, kann sein... was zu trinken?“ Damit ging er an dem Anderen vorbei, ins Wohnzimmer und von dort aus in die Küche, um einfach etwas zu holen, egal ob er jetzt wollte oder nicht. Als er zurückkam hockte der Dir en grey Vocal bereits auf der Couch und hielt Ausschau nach Rio, der allem Anschein eine halbe Herzattacke wegen dem Blonden hinter sich hatte. Der konnte aber auch einen bösartigen Blick auflegen... Und das Sabu- chan es als Spielaufforderung angesehen hatte, und Rio nicht, na ja... aber er würde sich schon noch daran gewöhnen. „Warum eigentlich?“, wollte der Kleinere wissen, nachdem er sich ein Glas geschnappt hatte und jetzt die ihm angebotene Cola trank. „Er wollte uns vertraglich zwingen Romeo und Julia zu spielen.“ Kyo atmete tief ein, um nicht im ganzen Zimmer Colareste zurückzulassen, wenn er ging. Er warf einen Blick auf Ruki, musste nur breiter grinsen, als er sich diesen in einem langen weißen Kleid vorstellte, mit hellen Engelsflügeln auf dem Rücken. „Und?“, fragte er aber, mit einem betont gleichgültigen Ton. „Naja, Uruha hat mitgekriegt, dass es gar nicht gültig war, und jetzt müssen wir es doch nicht machen...“ „Schade...“ Kyo musste lachen, als er den Hieb in seiner Rippengegend spürte, rieb sich diese daraufhin. „Ist ja auch egal... Wo Miyavi ist weiß ich aber nicht.“ „Interessiert mich auch nicht. Würde mir mehr bringen, wenn du mir sagst, wies dir geht.“ Er nippte an seinem Glas, stellte es dann auf seinem Bein ab, wobei er es weiterhin festhielt. „Och... man schleicht so durchs leben.“ Kyo brauchte nur auf die sich ineinanderwindenden Finger zu sehen, um zu wissen, dass Ruki etwas beschäftigte, wovon er nicht freiwillig anfangen würde. „Was ist? Trauerst du wieder um Sabu- chan, oder ist, wie heißt er eigentlich?“ „Rio.“ „Ist Rio krank? Habt ihr Probleme in der Band, vermisst du Miyavi, hast du eher Angst vor ihm?“ Kyo stoppte, überlegte und grinste dann. „Oder bist du etwa verknallt?“ Noch eine Hexe!!!, schoss es Ruki durch den Kopf, er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht...“ „In wen denn?“, wollte der sofort neugierig wissen. „Ahm, kennst du nicht...“, gab er ausweichend zurück. Kyo lachte, stupste seinen Freund leicht an. „Wer? Soll ich raten?“ „Reita...“, nuschelte er, senkte den Kopf und schaute zur Seite. „Wer? Der Bassist von... oh, euer Bassist?“ Kyo überlegte tatsächlich wen er meinte, kam aber wenigstens relativ schnell darauf. „Und?“ „Was und?“ Ruki hob eine Braue, schaute den Anderen fragend an. „Seid ihr zusammen?“ Röte stieg dem Jüngeren ins Gesicht, während er eilig mit dem Kopf schüttelte. „Ach, dann weiß er noch gar nichts von seinem Glück?“ „Das trifft’s schon eher...“ „Wird schon, ein so hübscher Junge, bekommt doch sicher jeden.“ Ruki zuckte zusammen, einerseits, weil er dasselbe über Reita dachte und andererseits, da Kyo einen Arm um seine schmale Hüfte gelegt hatte und ihn leicht drückte. Es fühlte sich so anders an, wenn es Uruha tat... und wenn es allein bei den Beiden eine so angenehme beruhigende Wirkung hatte, wie fühlte es sich dann erst bei Reita an...? Krebsrot hockte er jetzt auf der Couch, noch immer an den warmen Körper des Anderen gelehnt. „Naja... Meinst du echt?“ „Klar.“ Fast um seine Überzeugung zu vertiefen hauchte er dem 2 Zentimetergrößeren einen Kuss auf die Lippen. „Trau dich einfach.“ Ruki erwiderte, wenn auch überrascht über den Kuss, das freundliche Lächeln des Anderen. „Also wenn mir das große Warumono schon Glück wünscht schaff och das sicher.“ Er kicherte, als ihm Kyo in die Seite knuffte, gespielt böse knurrte (Rio flüchtete sofort wieder ins Schlafzimmer). „Dann bau auch keinen Scheiß...“ „Och, keine Sorge, ich glaube die mögen mich lieber als Reita, wenn dann würde er aus der Band fliegen.“ Natürlich wollte er das auf keinen Fall, und gelogen war es auch. Denn bei Kai und Aoi war er sich nicht sicher, aber das Uruha ihn lieber mochte, als den Bassisten war doch das wichtige, oder? Wer konnte der Schönheit mit dem dauergeilen Schlafzimmerblick schon widerstehen? Die Beiden verbrachten den restlichen Tag mit einer Menge Kippen, haufenweise Tee und Cola (Kyo weigerte sich strickt Alkohol zu trinken, und bewies Ruki mit Miyavi als Beispiel, dass Alk nicht gut ist) und lästerten wie zwei Freundinnen über irgendwelche Musiker, von denen Momentan in diversen Zeitschriften die rede war. - Mission Reita: gestartet - Erst das laute schrillen des Telefons ließ sie innehalten. Genervt starrte Ruki auf das kleine Display, auf dem in kleinen Buchstaben ein wohl bekannter Name blinkte. Uruha. Grund genug abzunehmen. „Moshi moshi? Ruki desu?“, meldete er sich überflüssigerweise, Kyo musterte ihn neugierig. „Oi... Also...“, begann Uruha, doch er wurde unterbrochen. „Du hast’n Date!!“, brüllte Kai fröhlich in den Hörer, Ruki konnte das Keuchen des Anderen hören, da er sich ja genau neben dem Schreihals befand. Ruki hielt vorsichtshalber das Telefon 2 Meter vom Kopf weg, rieb sich das schmerzende Ohr. „Was hab ich?“, fragte er, für Uru angenehm leise. „Ein Date. Mit Reita... heute um Acht, im Restaurant am Park.“, erklärte der Hübsche, im Hintergrund konnte man Aoi und Kai kichern hören. „Wa - Oh... ich...Aha...“ Mehr brachte Ruki beim besten Willen nicht heraus. Das war... sollte er sich freuen, oder einfach heulen? Kyo würde ihn sicher trösten. Moment, nein würde er nicht, er würde ihn als feige bezeichnen und eigenhändig bei dem Park absetzen. Also blieb ihm genau genommen doch nur ein Weg, jedenfalls kam es ihm momentan so vor. „Gehst du hin?“, wollte eine jungenhaftere Stimme von ihm wissen. Aoi, scheinbar prügelten sich die Drei plötzlich um das Telefon, denn das folgende „Na???“, kam eindeutig von Kai. „Ich... ähm... ja...“, gab er stotternd zurück. „Wirklich?? Dann erzähl bloß, was passiert ist! Wir wünschen dir viel Glück!!“, flötete Kai, dann ertönte ein rutschartiges Geräusch und Uruha war wieder am Apparat. „Ja, ich hoffe alles wird gut...“ „Weiß Reita überhaupt das ich komme?“, fragte er unsicher, Ruki hatte angefangen im Zimmer auf und ab zu gehen, während Kyos und Rios Augen ihm die ganze Zeit über folgten (der Hund lugte aus dem Schlafzimmer heraus). „Nicht direkt... also er erwartet jemand anderen, der natürlich nicht kommt.“ Auf einmal schien auch Uruha von einer Unsicherheit erfasst worden zu sein, denn seine Stimme klang leiser als zuvor. „Auf wen denn?“ „Auf mich... entschuldige, ich weiß, das ist blöd, aber...“ „Hm, okay...“, unterbrach Ruki ihn, „Ich meld mich dann morgen, Bai.“ Damit legte er auf. Das konnte doch gar nichts werden. Reita wartete auf den hübschen, anmutigen Uruha, wieso sollte er sich freuen ihn zu sehen? Enttäuscht ließ er sich auf die Couch fallen, seufzte dabei auf. „Was ist denn?“ „Was ist? Alles ist doof, das ist.“, grummelte Ruki, ließ sich von Kyo in eine Umarmung ziehen und tröstend tätscheln. „Warum ist denn alles doof?“, bohrte der Blonde weiter, strich leicht über die Wange des Größeren. „Ach, ich soll Reita treffen, der im Park auf Uruha wartet. Uruha! Und die glauben das würde helfen.“ Er murrte leise. „Was spricht gegen Uruha? Darf ich dich mal fragen was das soll? Wer sagt überhaupt, dass Reita was von Uruha will, oder auch nur Interesse an ihm hat?“ Kyo klang ernst, und so meinte er es auch. Denn er persönlich (angenommen er wäre Männern zugetan) empfand nicht das geringste sexuelle Gefühl für den Gazettegitarristen. „Ich... weiß nicht, wie er ihn findet.“, antwortete Ruki leise und ehrlich, „Also könnte es doch klappen?“ Er schaute hoch, voller Hoffnung in den dunklen Augen. „Ja, das glaube ich immer noch.“ - Mission Reita Anfang und Mitte - Um Punkt Acht stand Ruki am Parkeingang. Kyo hatte ihn sogar höchstpersönlich dort abgeladen. Der kalte Wind blies um seinen kleinen Körper, er schlang die Arme frierend um sich. Ihm war kalt, und Schuld daran war sein Styling, unter dem Mantel trug er etwas knappere Kleidung, eine Fehlentscheidung, wenn er recht drüber nachdachte. Aber vielleicht gefiel es dem Bassisten ja? Außerdem fürchtete er durch die Kälte, und den stechenden Wind, dass seine dunkle Schminke Schaden nehmen könnte. Die ganze Unsicherheit, die Kyo vorhin im Auto mit einem Redeschwall versucht hatte zu zerstreuen kam schlagartig zurück. Er fing wieder an auf und ab zu laufen, rieb dabei mit den Händen über die Arme um sie zu wärmen. Warum hatte er das nur gemacht... Was sollte Reita schon von ihm wollen? Wie naiv war er, zu glauben, dass er sich tatsächlich für ihn interessieren könnte? „Ruki- kun? Ach, Gott sei Dank, ich dachte schon, Uruha will irgendwas von mir...“ Als diese Stimme ertönte sackte ihm das Herz in die Hose, abrupt blieb er stehen. Er drehte sich nur langsam um, bemerkte das Reita nur ein klein wenig geschminkt und gestylt war, aber nichts was zu lange gedauert hätte. Dafür wäre Ruki bei diesem Lächeln fast umgefallen. Er strahlte ihn auf eine einfach unglaubliche Weise an... „Das... freut mich... Aber wieso? Er kommt nämlich nicht... soweit ich weiß.“ Der Kleine legte den Kopf leicht zur Seite. „Ach, gut, ich meine, so heiß wie der in letzter Zeit war, hatte ich schon Angst dass er allein mit mir Zeit verbringen wollte... Auch wenn er ein guter Kumpel ist, in einer Beziehung wurde ich ihm echt nicht vertrauen.“ Reita zuckte mit den Schultern. „Ich bin froh, dass du es bist. Wollen wir ein wenig spazieren gehen?“ Er streckte die Hand aus, bot sie ihm an und wartete. „Gerne...“, gab der Andere zurück, nahm zögernd die Hand und ließ sich von ihm führen. Wärme durchströmte ihn, er musste unwillkürlich lächeln. Irgendwann drückte der Andere seine Hand auch noch... er konnte nicht anders als verträumt in dessen Gesicht zu sehen, der Mond beschien die eine hälfte. „Au!“, keuchte der Kleinem, knickte mit dem Fuß um und wäre fast auf dem nassen Boden gelandet, hätte Reita nicht rechtzeitig seine Arme um ihn geschlungen und ihn festgehalten. „Ahhh...“, murrte Ruki weiter, auch wenn er es genoss an diese warme Brust gedrückt zu werden, doch der Schmerz in seinem Fuß ließ sich nicht so einfach ignorieren. „Geht’s?“ Ruki schluckte, die Stimme war sehr nah an seinem Ohr, er fühlte den Atem des Anderen auf seinem Hals, während er hastig nickte. „Ja... bin nur umgeknickt...“, gab er dann leise zurück, drückte sich (ganz unabsichtlich natürlich) an den Körper hinter ihm. Reita hielt ihn weiterhin besogt umklammert. „Sicher?“ Er warf einen Blick nach hinten, entdeckte ein kleines Loch, wahrscheinlich von einem Hund, und musterte dann den Fuß des kleinen Vocals. „Nicht das du dir den Fuß verstaucht hast, oder so...“ Damit hievte er ihn zur nächst besten Bank, setzte ihn darauf ab und kniete sich dann vor ihn. Ruki hatte Probleme nicht gleich wieder knallrot anzulaufen. Aber das brauchte er auch gar nicht, denn gleich nachdem Reita das erste mal seinen verletzten Fuß berührte keuchte er auf. „Tut’s sehr weh?“ Vorsichtig strich er über die Verletzung, schaute nach oben und sah Rukis knappes Nicken. „Dann sollten wir lieber nach Hause... So kannst du ja nicht weiter durch den Park laufen.“ Er stand wieder auf, dehnte ein wenig seine Arme, bevor er sich mit dem Knie gegen die Bank lehnte und einen Arm hinter Rukis Rücken schob. „Was machst du da?“, wollte der wissen, als er die Hand über seinen Rücken fahren spürte. Also wenn er dadurch den Schmerz vergessen sollte, dann klappte es hervorragend... „Ich trag dich bis zu meinem Auto.“ Damit drückte er die zweite leicht in die Kniekehlen des Kleinen, hob ihn schließlich auf seine Arme und ignorierte den erschrockenen Laut Rukis einfach. „Aber... Ich kann doch selber laufen...“ Nicht das er etwas dagegen gehabt hatte... „Und zu schwer bin ich doch auch.“ „Erstens kannst du bestimmt nicht laufen, dann verschlimmerst dus nur, und nebenbei, dich dürres, kleines Ding kann doch wohl jeder tragen. Oder findest du mich schwächlich?“ Reita lachte, grinste dann nur. „Und wir sollten es möglichst schnell untersuchen lassen, ich bin ja kein Arzt wie du weißt, und ich denke es würde zu lange dauern, dich erst mal durch den halben Park humpeln zu lassen.“ „Na gut...“ Ruki wandte den Kopf zur Seite, damit der Andere nicht gleich sehen konnte, wie rot er geworden war. Er brauchte gar nicht erst versuchen sich an den Größeren zu kuscheln, da dieser ihn von ganz allein enger an sich drückte, während er ihn durch den Park trug, auf dem Weg zu seinem Wagen. Blieb nur zu hoffen, dass er sein rasendes Herz nicht fühlen konnte... Aber warum eigentlich nicht? Scheinbar war Reita wirklich froh gewesen, ihn hier zu sehen und nicht Uruha... Unbewusst fing Ruki an zu Lächeln, schmiegte den Kopf an die Schulter des Anderen. - Mission Reita: Erfolge zu vermelden! - Ausgestreckt lag der Kleine auf dem Bett seines Retters, ein Verband zierte nun seinen schmerzenden Fuß und trotzdem lächelte er selig vor sich hin. Denn es war REITAS Bett. Und genau dieser bemutterte ihn auf eine Weise, nie würde man auch nur daran denken, es mit einem Macho zu tun zu haben. Er genoss diese Sonderbehandlung, wie er immer wieder in das Schlafzimmer lief, ihn liebevoll tätschelte und mit Süßigkeiten und leckerem Tee versorgte. Und irgendwann gegen Abend blieb er bei ihm, setzte sich zu ihm auf das Bett und strich durch das dichte blonde Haar des Kleinen. „Geht’s wieder?“, fragte er dann mit der sanftesten Stimme, die er zustande brachte. „Klar, ist gar nicht schlimm.“ Er lächelte aufmunternd. „Brauchst du irgendwas?“ Seine Hand tastete nach Rukis, fand sie und blieb auf dieser ruhen. Wie angenehm es war, wenn er so sanft über seine Hand strich. Und plötzlich errötete Reita, wandte den Blick ab. Sie schwiegen sich an, Ruki lehnte sich zurück in die warmen, weichen Kissen, schloss langsam die Augen. Er hatte vorher gar nicht bemerkt wie müde er eigentlich war, dank der ganzen Strapazen. Sein Knöchel (der nebenbei erwähnt angeknackst war) pochte nur noch ein wenig. Er hörte nur noch das leise Flüstern, bevor er in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel. „Ruki... ich mag dich... sehr...“ - Mission Reita: Erfolgreich abgeschlossen! - Als er aufwachte war ihm heiß, nicht weil er feuchte Träume gehabt hatte, oder ähnliches, sondern weil Reita schlafend neben ihm lag, eng an ihn gekuschelt und ruhig atmend. Mit diesem hübschen Gesichtsausdruck machte er glatt Uruha Konkurrenz. Ruki lächelte, schmiegte sich enger an seiner Freund, genoss den schwachen Geruch, den dieser verströmte. Er war gerade dabei wieder einzuschlafen, als ein leises „Oh“ neben ihm ertönte. Oder eher als dies ihm ins Ohr gehaucht wurde. „Bin wohl eingeschlafen...“ Es klang kein bisschen entschuldigend. „Wie geht’s dir?“ „Super. Hab auch gut geschlafen.“ Reita beugte sich über ihn, lächelte fröhlich. „Das freut mich. Ich hab auch gut geschlafen.“ Wie gerne hätte er ihn jetzt geküsst, wie damals als sie noch für Romeo und Julia geprobt hatten. „So wie du mich anguckst, hab ich das Gefühl, dass du mich küssen willst.“ Er lachte leise dabei. „Dürfte ich denn?“ Reitas Mund öffnete zu einer Antwort, doch er brachte keinen Ton heraus. Er war viel zu überrascht über Rukis Reaktion, die so anders war, als er je erwartet hätte. „Was? Da bist’e Sprachlos, ne?“ Ruki lachte ,,Drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen und rutschte aus dem Bett (wobei er dank des verletzten Knöchels fast umgefallen wäre). Woher er plötzlich diesen Mut nahm, wusste er nicht, doch er wollte dieses plötzliche Gefühl nutzen. „Ah, kannst du wieder richtig laufen?“ Reita versuchte möglichst cool zu klingen, doch die Reströte auf seinen Wange verriet ihn. Langsam folgte er dem Anderen in die Küche, wobei sich dieser an den Tisch setzte und Reita erwartungsvoll ansah. „Ja danke. Machst du frühstück, ich verhungre...“ Unterstreichend legte er die Hand auf seinen Bauch. „Aber klar, du armer Todkranker.“ Hastig deckte Reita notdürftig den Tisch, setzte Wasser auf, um Tee zu kochen. „Kann ich dich was fragen?“, wollte er leise wissen, mit dem Rest des Mutes in ihm, bevor ihn dieser wieder ganz verließ. „Ja.“ Er nickte schwach, schaute den Vocal fragend an. „Stimmt es? Was du gestern gesagt hast, dass du mich sehr gerne hast?“ Er sprach leise, legte den Kopf leicht zur Seite. Reita stockte, er schwieg eine Weile, als wolle er nachdenken. „Ja... tut es.“ Wieder errötete er. „Ah...“ Langsam stand Ruki auf, humpelte zu seinem Freund und blieb direkt vor ihm stehen. Er beugte sich nach oben, spürte Reitas warmen Atem auf seinen Lippen. Sanft küsste er ihn, wartete erst die Reaktion ab, bevor er sich gegen den Anderen sinken ließ. „Ich liebe dich...“, gab er leise zu, als sie sich wieder trennte. Ruki senkte den Kopf, damit war auch der letzte Funken des großen Mutes verschwunden. Gerade rechtzeitig, wenn er es recht bedachte. Denn jetzt konnte er einfach abhauen, leidend, aber er könnte dies schlimmstenfalls. Doch statt, dass Reita wie er erwartet hätte, ihn als Spinner bezeichnen würde, sagte der gar nichts. Er lächelte lediglich selig. Er zuckte erschrocken zusammen, als der Kessel hinter ihm anfing zu pfeifen, schnell drehte er den Herd aus, nahm das Wasser und goss es in zwei bereitstehende Tassen. Nachdem er die Kanne wieder weggestellt hatte (nebenbei wunderte sich Ruki, weshalb er noch auf diese alte Weise Tee machte), setzte er sich auf den Stuhl neben Ruki, sah ihn lächelnd an und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen bevor er trank. „Schon wieder sprachlos?“, fragte er grinsend, stieß den Anderen sachte an. „... Du bist wirklich der Einzige.“ Die dunklen Augen strahlten ihn an. „Der Einzige für mich, wenn ich das sagen darf, und der Einzige, der mich ganze zweimal zum schweigen brachte.“ Ruki kicherte, kuschelte sich eng an Reita. Gemeinsam frühstückten sie, alberten herum und verbrachten den halben Tag im Bett. Die angesagten Proben wurden einfach vergessen, unabsichtlich natürlich... - Merī Kurisumasu oder ein Reita zum behalten - 24. 12. 2007 24: 00 Uhr „Mach ah!“ Ruki hockte Reita gegenüber, der brav vor ihm saß, den Mund öffnete und etwas von der Schokolade aß, die ihm angeboten wurde. Er lächelte, kicherte leise und nahm den nächsten Bissen, von seinem Freund, der ihm wiederum etwas anbot. „Oh... es ist schon spät.“, bemerkte Ruki plötzlich, ließ das Stück sinken, den Blick auf die kleine Digitaluhr gerichtet, „Ich mag endlich mein Geschenk!“ Damit drehte er sich wieder zu Reita, setzte einen beleidigten Blick auf. „Natürlich kriegst dus...“ Er stand lachend auf, tappste ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Der Kleine schaute ihm mit schrägem Kopf nach. Es dauerte ein Weilchen bis Reita wiederkam, ein leuchtend rotes, aus Seide gefertigtes Nasenband hatte er um sein Gesicht gebunden. An seinem Ohr baumelte ein kleines Schildchen, welches ihm beim gehen immer wieder sachte gegen dieses schlug. „Hier. Zufrieden?“ Reita kicherte, als der Andere ihn fragend anschaute. Neugierig zog der Kleine das Band von dessen Gesicht, legte so auch die hübsche Nase frei. Er tastete nach dem Kärtchen, las was darauf stand. ~Ai shiteru ♥ Merī Kurisumasu~ Ruki lachte. Ließ die Karte sinken und musterte Reita mit einem nicken. „Okay. Ich hoffe das bereust du nicht...“ Damit warf er sich auf seinen lachenden Freund. ~~ End ~~ Hoffe es hat noch andren gefallen ^^ Hab dich lieb, Süße~!~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)