For always maybe von Isayana (- den mein Leben kann doch einen Sinn haben -) ================================================================================ Kapitel 9: The Truth always catches you up ------------------------------------------ Vorwort Da das letzte Kapitel ziemlich kurz war, hab ich mich mal hingesetzt und ein etwas längeres geschrieben - ich hoffe es ist besser als das achte. Vorwort Ende Kapitel neun - The Truth always catches you up Rückblick Ich war zu Hause, in Sicherheit. Hier konnte mir keiner etwas tun, hier kamen keine Vampire rein – oder etwa doch? Ich wusste es nicht, aber ich wollte es auch nicht auf einen Versuch ankommen lassen. Rückblick Ende Es vergingen drei lange Tage, Tage, in denen ich mich weder in die Schule noch aus dem Haus traute. Überall, wo ich hinging konnte ich IHNEN begegnen, etwas, das ich zum derzeitigen Zeitpunkt vermeiden wollte. Ich wollte nicht mit ihnen zusammen treffen, wollte sie nicht sehen, wollte nicht, das Edward meine Gedanken las und damit automatisch wusste, was ich verzweifelt vor ihnen Geheimzuhalten versuchte. Meine Welt war, wie so oft, wieder vollkommen aus ihren Fugen geraten und ich wollte einfach alleine sein. Alleine sein, um besser Leiden zu können. In diesen drei Tagen klingelte es exakt zwölfmal an meiner Tür – und jedes mal tat ich so, als sei ich nicht zu Hause, wobei ich mir sicher war, das die anderen wussten, das ich zu Hause war. Die Rollläden waren allesamt herunter gelassen, so dass auch wirklich keiner sehen konnte, das einige Zimmer meines kleinen Hauses von Schwachem Lichtschein erleuchtet wurden. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Leiden und Zeit, um Entscheidungen zu fällen, die ich immer mehr hinauszögerte, weil ich im Grund zu feige war, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Oder eher, die Wahrheit hatte ich akzeptiert, nicht aber, das es nicht mehr so werden konnte wie es war, bevor ich die Wahrheit kannte. Ich mochte die Cullens, und ganz besonders Alice, und nach der Sache im Wald konnten sie mich nicht mehr mögen – ich stellte eine Gefahr für sie dar. Aber, wie ich ganz klar erkannt hatte, nicht nur ich stellte eine Gefahr für die Cullens dar – sie stellten auch eine Gefahr für mich dar. Vampire, seien sie auch noch so gut waren meiner Ansicht nach Gefährlich. Ich brauchte mich in ihrer Gegenwart bloß zu schneiden oder sonst etwas zu tun, damit mein Blut floss, und schon würden sie über mich herfallen – oder auch nicht, wie mir plötzlich einfiel. Die Szene vom Parkplatz! Rosalies komischer Gesichtsausdruck ... und Alice hatte gewusst, dass ich eine Wunde an der Stirn hatte, bevor ich selbst es gewusst hatte – Zweifelsfrei hatten sie mein Blut gerochen. Die Fahrt zum Krankenhaus über hatten sie geschwiegen, und Rosalie hatte einen verbissenen Ausdruck auf dem Gesicht gehabt – das sie ein Vampir war, der sich zurückhalten musste um nicht über mich, einen Schwachen Menschen der so einfach aus dem Weg zu räumen war, herzufallen, erklärte die Situation ausreichend. Wenn ich nicht nachgrübelte schlief ich oder sah Fern – ich tat irgendetwas, um mich abzulenken. Natürlich wäre es mutiger gewesen, mein Leben so weiter zu leben, wie ich es eigentlich hätte tun müssen, doch ich war nicht mutig – im Gegenteil, ich war feige. Außerdem sah ich noch immer den wütenden Blick von Rosalie vor mir, der mir sagte, dass es besser war, das Haus nicht zu verlassen – anderweitig könnte ich das sehr bereuen. Es mochte vielleicht sein, das ich in dieser Situation übertrieb – immerhin war ich schließlich hierher gekommen, um zu lernen, nicht, um mich in meinem Haus zu verkriechen nur weil wieder einmal scheinbar unlösbare Probleme in meinem Leben aufgetaucht waren, die ich nicht aus der Welt schaffen konnte – oder eher wollte? Eigentlich, so sagte ich mir in Gedanken, wusste ich gar nicht, was ich eigentlich wollte oder nicht. Auf der einen Seite wollte ich mit den Cullens weiterhin befreundet sein, auf der anderen Seite wollte ich mein Leben nicht unnötig in Gefahr bringen. Auf der anderen Seite war ich, seit ich, seit ich ihn das erste Mal in der Schule gesehen hatte, heimlich in Matthew verliebt, aber dieser war ja, wie sich jetzt herausgestellt hatte ein Vampir. Und ich war nicht so unerschrocken wie Bella – ich hatte an jenem Abend im Haus der Cullens einen guten Einblick in ihr Verhältnis mit dieser Familie bekommen – und ich muss sagen, ich gönnte es ihr, das sie so Glücklich war. Es war nur allzu offensichtlich, das die Cullens Bella nicht als außen stehende Person betrachteten, die zufällig ebenfalls ihr Geheimnis kannte und mit einem der Familiemitglieder zusammen war – nein, Bella gehörte dazu, und sie war gewollt. Bella hatte sich in diesem unheimlichen Haus so sicher bewegt, als wäre es ihr zu Hause. Sie war sichtlich auch ohne nur den leisesten Anflug von Angst zu haben zwischen den Vampiren herumgelaufen, als wären es normale Menschen. //Wahrscheinlich übertreibe ich es mal wieder.// waren meine Gedanken hierzu. Und das tat ich wahrscheinlich wirklich – wenn selbst Bella keine Angst hatte, die ja wirklich über einige besonders Negative Talente verfügte, sich öfters Mal Wunden zuzog oder stolperte, wo ihr Blut floss und keiner sich über sie hermachte – wieso sollte dann ausgerechnet ich, wo ich nicht mit diesen negativen Talenten ausgestattet war und mich fast nie verletzte so eine Angst haben? Aber wie das nun einmal war, der Mensch war in solch einer Situation immer misstrauisch – reiner Selbsterhaltungstrieb. Und so igelte ich mich weiterhin ein, blieb in meiner Wohnung und öffnete keinem die Tür – wen wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Spielchen weiter gespielt – wie gesagt. hätte. Ich lag, wie in den letzten Tagen auch, auf der Couch und schlief mit laufendem Fernseher – die Stille hatte mich bereits nach kurzer Zeit fast Irre gemacht, weil ich in meiner Angst in jeder Ecke etwas Bedrohliches gehört hatte, wo im Endeffekt beim nachsehen dann nichts gewesen war. Icb bekam nicht mit, wie jemand es mit Leichtigkeit schaffte, meinen Rollladen an der Terrassentür leise hochzuschieben und ins Haus zu kommen – ich erwachte erst, als ich Stimmen dicht neben mir hörte, die miteinander flüsterten. Ich wollte schon auffahren und los schreien, als mir jemand just in diesem Moment eine Hand auf die Schulter und eine andere auf den Mund legte – eine kalte Hand. Eine eisigkalte Hand. Ich schauderte. während ich mit meinen Händen versuchte, die Hände wegzubekommen und um mich schlug. „Sophia, jetzt beruhig dich erst mal. Es ist alles okay. Wir haben uns Sorgen gemacht.“ Eine Stimme, die ich kannte. Edwards. Diese Stimme war einfach unverwechselbar, den sie löste in mir eine neue Welle der Panik aus. Bilder tauchten wieder vor meinem geistigen Auge auf – der Angriff im Wald, anschließend meine „Entführung“, die eigentlich keine gewesen war, und dann die Heimfahrt. Als Edward sich sicher war, das ich nicht auf einmal los schreien würde, lies er mich los und ich setzte mich auf, nur um mir wenige Sekunden später zu wünschen, ich hätte es nicht getan – in meinem Wohnzimmer standen vier Vampire, und alle starrten sie mich an. Alice sah mich, wie Carlisle und Edward, eher besorgt an, während Emmett mich mit unverholender Neugierde betrachtete – einen Blick, bei welchem ich gleich wieder erschauerte. „Du siehst…nicht gut aus.“ Ich starrte zu Carlisle hinüber, der die Worte ausgesprochen hatte und fragte mich, ob ich das jetzt witzig finden sollte oder nicht. Ich entschied mich für letzteres. „Das ist ja wohl kein Wunder wenn man…auf einmal so etwas erfährt.“ Ich dachte nach – sollte ich noch etwas hinzufügen? Wahrscheinlich sollte ich es wohl eher lassen, niemanden reizen wenn ich am Leben bleiben wollte. „Es gehört nicht gerade zu meinem Alltag, müssen Sie wissen, dass ich mal eben das Geheimnis einer siebenköpfige Familie aufdecke, die sich als Menschen tarnen und in Wahrheit Vampire sind.“ Carlisle lächelte mich an. „Das kann ich mir vorstellen, und es tut mir Leid, das du unseretwegen so viel Angst verspürst – allerdings muss ich hinzufügen, das es auch für uns das erste mal ist, das jemand hinter unser Geheimnis gekommen ist, Bella ausgeschlossen.“ Ich fragte mich zwar einen kurzen Moment, warum Carlisle Bella ausgeschlossen hatte, obwohl diese doch auch nur ein Mensch war, verkniff mir aber die Frage danach. „Weil Bella ... es unter anderen Umständen herausgefunden hat.“ Ich starrte zu Edward hinüber und hätte fast aufgestöhnt – wie hatte ich nur kurzzeitig seine Gabe vergessen können? Dieser Kerl hörte meine Gedanken so wie ich Radio hörte – eine Tatsache, die mich jetzt wieder Nervös machte. Er konnte hören, was ich über ihn und seine Familie und die ganze Welt überhaupt dachte. Edward nickte mir nur zu, bestätige das, was ich dachte das er es konnte. Verdammt! Warum lief mein Leben eigentlich immer so schief? „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Ich meine, es ist schon klar das du ziemlich geschockt warst, als Edward dich zu Hause abgeliefert hat, aber wir hätten nie gedacht, das es dich so mitnimmt.“ Alice Stimme. Sie war ja auch hier, und sie kam langsam auf mich zu. „Wir hätten dich nicht alleine lassen sollen, es ja eigentlich klar, das so etwas passieren würde.“ Ich schüttelte den Kopf, versuchte weiterhin klar zu denken. „Ich bin für mich selbst verantwortlich, Alice, und ich komme schon damit klar. Ich brauche bloß meine Zeit, um damit fertig zu werden.“ „Die würde jeder brauchen, aber du siehst schrecklich aus. Ich glaube nicht, das es eine gute Idee wäre, dich hier weiterhin alleine zu lassen.“ Alice lies nicht locker, während ich schon wieder Fluchtgedanken hatte – ich würde es nicht aushalten, wenn auch nur einer von ihnen, und sei es Alice, in meinem Haus bleiben würde. Dies hier war mein Haus, und ich war, wie ich zu Alice schon gesagt hatte, für mich selbst verantwortlich. Ich würde klar kommen, irgendwie. Ich würde es akzeptieren und später würde es vielleicht sogar doch wieder so werden, wie es war, bevor ich gewusst hatte, was sie waren. Alles, was ich jetzt brauchte, war Zeit. Zeit zum Nachdenken, und Zeit, um einige Dinge abzuwägen. Doch, wie es aussah, sollte mir diese Zeit nicht vergönnt sein. „Die Lehrer und unsere Mitschüler,“ – beim Betonen des Wortes „Mitschüler“ verzog Alice ihren Mund zu einem komischen Grinsen - „machen sich Sorgen, Mike und Jessica waren wohl schon hier während du nicht aufgemacht hast, und ich fürchte, sie stürmen morgen dein Haus wenn du nicht endlich wieder zur Schule kommst.“ Ich gab es ehrlich zu – ich hatte mir keine wirklichen Gedanken darum gemacht, dass dort draußen eventuell Leute sein könnten, die sich Sorgen um mich machen würden. Nicht, das es mir egal war, aber bisher hatte es einfach nie jemanden gegeben, der sich Sorgen um mich machte, mit Ausnahme von meinen Eltern natürlich. Freunde, wirkliche Freunde hatte ich bisher noch nicht gehabt, und es war ein recht komisches Gefühl das sich plötzlich in mir breit machte, als ich erkannte, das ich dieses Mal nicht an Leute geraten war, die freundlich taten weil sie etwas von mir wollten. Sie waren freundlich zu mir, weil sie mich mochten, so wie ich war. Sie sahen in mir nicht das, was andere aus Deutschland gesehen hatten. „Wir ... möchten echt nicht aufdringlich sein Sophia, und ich denke, du wirst uns jetzt für vollkommen verrückt halten, aber in letzter Zeit passieren hier erstaunlich viele .. „Unfälle“.“. Ich wusste nicht wirklich worauf Alice hinaus wollte, aber ich konnte es mir denken ... und alles in mir sträubte sich dagegen, den Gedanken zu Ende zu denken. „Du wohnst hier in einer…etwas komischen Gegend. Und schließlich hattest du auch schon Besuch ..“ Zunächst einmal war ich erstens einfach nur überrascht – was für eine komische Gegend? Forks war meiner Ansicht nach überall gleich ruhig, eine nette Kleinstadt eben. Und dann fragte ich mich, wie sie von meinem „Besuch“, der schon etwas länger her war, Wind bekommen hatte – hatte ich es doch keinem erzählt weil ich die Sache als Lapalie abtat. „Der Typ am Fenster.“ half mir Alice auf die Sprünge als ich sie mit verwirrter Mine ansah. „Woher..?“ Ich brauchte meine Frage nicht zu stellen, Alice wusste auch so, was ich Fragen wollte. „Man bekommt alles mit, wenn man einen Bruder hat, der Gedanken lesen kann.“ Ich warf Edward nur einen leicht wütenden Blick zu – konnte er den gar nichts für sich behalten? Etwas mehr Privatsphäre wünschte ich mir dann doch – dann zuckte ich mit den Schultern. „Das war bestimmt nur ein neugieriger Nachbar oder so, nicht der Rede wert. Außerdem ist seitdem niemand mehr aufgetaucht.“ Edward schüttelte nur den Kopf, während Alice sich jedes Kommentar verkniff – und ich wieder rum fragte mich, ob ich irgendetwas verpasst hatte – anscheinend schon, wie es aussah. Allerdings gingen die Cullens nicht weiter auf das Thema ein, ließen es einfach fallen. „Naja ... wie schon gesagt, wir wollen nicht aufdringlich sein, aber mir wäre wohler, wenn du nicht .. hier weiterhin alleine Wohnen würdest. Noch besser wäre es natürlich, wenn du gleich hier ausziehen würdest.“ Alice fackelte nicht lange, mir ihre Meinung zu sagen, und dafür war ich sogar dankbar. „Ich mag das Haus hier aber, und außerdem glaube ich nicht, das ich hier irgendwie in Gefahr bin Alice, sorry. Ich bin absolut zufrieden so, wie es jetzt läuft. Ich werde morgen wieder zur Schule kommen, falls es dich beruhigt, aber mehr auch nicht.“ „Was hälst du von dem Vorschlag, zu uns oder Bella zu ziehen?“ Ich schaute nur schweigend von einem zum anderen, während sich meine Gedanken überschlugen und ich überlegte, wie ich Alice am leichtesten UND höflichsten am schnellsten wieder loswurde. „Um ehrlich zu sein – ich halte von beiden Vorschlägen absolut gar nichts! Ich ziehe hier nicht aus, weder zu euch noch zu Bella, und, solltest du mir als nächstes Vorschlagen wollen das jemand von euch zu mir ziehen könnte – abgelehnt.“ Alice verzog ärgerlich die Augenbrauen, während sie ein „Dazu wollte ich gerade kommen“ murmelte. „Wir ihr seht, mir geht´s ganz ausgezeichnet, und ich brauch weder eure Hilfe noch die von anderen. Das einzige, was ich zurzeit brauche, ist einfach meine Ruhe um nachdenken zu können, aber anscheinend versteht das keiner. Lasst mich einfach in Frieden, okay? Ich fand euch ja ganz nett, und ich will nicht schlecht über euch Reden, aber Alice, ihr nervt mich echt. Ich will euch nicht mehr sehen.“ Darauf hin herrschte erst einmal schweigen, während ich, Peinlich berührt, an die Decke sah. Die letzten Sätze hatte ich eigentlich nie aussprechen wollen, sie waren mir herausgerutscht. Aber im Grund waren sie wahr – ich wollte sie nicht sehen, wollte nicht enger mit ihnen befreundet sein, weil ich mich vor ihnen fürchtete. Himmel, sie waren Vampire, Bluttrinker! Ein Missgeschick und mein Leben wäre beendet. Nicht, dass das schlecht war, aber auf diese Art wollte ich dann doch nicht sterben. „Okay, ich hätte wissen müssen, das du so denkst ... jeder andere würde das auch tun. Es tut mir Leid, das wir dich belästigt haben. Ich verspreche dir, das wir uns in Zukunft von dir fern halten werden – wie alle.“ Alice Stimme klang nicht irgendwie als wäre sie böse obwohl sie eigentlich hätte sein sollen. Ganz im Gegenteil, sie klang, als ob sie mich verstand. Als ich den kopf hob sah ich gerade noch, wie Emmett und die anderen beiden durch die Tür verschwanden – Alice stand am Rahmen, sah noch einmal zu mir herüber. „Trotzdem solltest du wieder zur Schule gehen. Alles Gute.“ Dann war auch sie verschwunden, während ich mich stöhnend in die Kissen der Couch sinken lies. Ich hatte es wieder einmal geschafft, genau das Gegenteil von dem zu tun, was ich eigentlich tun wollte. Ich hatte die einzigen Menschen, oder in diesem Fall Vampire, die mich wirklich interessieren eiskalt abserviert – es wäre ein Wunder, wenn sie jemals wieder mit mir Reden würden. Den Rest der Nacht verbrachte ich unruhig, allerdings zwang ich mich am nächsten morgen wirklich nach einer Ausgiebigen Dusche in die Schule – und als ich Mittags heim kam, stellte ich fest, das es besser gewesen wäre, zu Hause zu bleiben. Mike und Jessica hatten sich diebisch gefreut, als sie mich sahen, während ich ihnen erzählte, ich hätte eine leichte Grippe gehabt und wäre deswegen nicht zur Schule gekommen. Die Schule an sich war eigentlich wie immer – die Lehrer freuten sich ebenfalls, mich wieder zu sehen und ich kam ohne Probleme im Stoff mit, Mike hatte, nett wie er war, für mich im Unterricht mitgeschrieben, sodass ich keine Lücken im Stoff fürchten musste, und auch ansonsten gab es jede Menge News, die man mir unbedingt erzählen musste. Das Schlimmste am ganzen Tag war die Mittagspause. Sonst hatten die Cullens in letzter Zeit, wahrscheinlich Bella zuliebe, mit am großen Tisch wo wir alle saßen gesessen, heute jedoch hatten sie sich einen Tisch weit weg von dem unseren gesucht, saßen da und unterhielten sich angeregt – während ich vollkommen ignoriert wurde. //Selber schuld.// sagte ich mir, jedoch konnte ich nicht verhindern, das es mich innerlich doch schmerzte, wenn ich sah, was ich angerichtet hatte. Dies war also schon mal ein Zustand, der, wie ich hoffte, nicht lange anhalten würde obwohl ich diejenige war, die ihn verschuldet hatte. Jedoch, wie schon oft gesagt, wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen – es wird schlimmer kommen. Wie oft kann ein Mensch seelisch zerbrechen, bis das er stirbt? Eine Frage, die ich mir früher oft gestellt und nie beantwortet bekommen habe. Wichtig ist das hier und jetzt, das Heute. Doch zu Weisheit gelangt man nicht, indem man sich gegen Fakten und Tatsachen wehrt sondern sie hinnimmt, wie sie sind und versucht, es besser zu machen. Doch Menschen sind in ihrer Reaktion fast alle gleich, wenn ihnen etwas widerfährt, das ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht. Auch ich habe so eine Situation durchlebt, den Schmerz gefühlt, der mich fast gänzlich zerstörte.. – doch ich will an dieser Stelle noch nicht allzu viel verraten. Als ich nach Hause kam parkte ich erst einmal, wie immer, meinen kleinen Ford vor der Tür und begann mit den Hausarbeiten, Jene jedoch waren nicht sonderlich viele, heute hatte ich zum ersten mal gemerkt, das krank sein seine Vorteile haben konnte – bis auf in Englisch hatten alle Lehrer mich von der Hausarbeitenpflicht befreit, damit ich mich noch etwas Erholen konnte – als ob ich das eigentlich nötig hatte. Danach ging ich, als ich den Wagen der die Post brachte gehört hatte, zu meinem Briefkasten, wie immer mit der Hoffnung einen Brief von meinen Eltern darin vorzufinden – ich hatte sie schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr Gesprochen, aber auch nur, weil sie jedes Mal,. wenn ich zu Hause anrief nicht zu Hause gewesen waren. Heute war tatsächlich ein Brief aus Deutschland dabei – jedoch nicht von meinen Eltern, wie ich gleich erkannte, als ich den Brief in Händen hielt. Auf dem Umschlag klebte auf der Rückseite ein Adresssticker einer Kanzlei. Ich war ziemlich überrascht und neugierig, was es mit dem Brief aus sich hatte, sodass ich gar nicht erst abwartete, bis ich wieder ganz im Haus war sondern den Brief ungeduldig aufriss und während ich weiterlief aus dem Umschlag zerrte, auseinander faltete und anfing zu lesen. Im Türbogen der Haustür schließlich blieb ich stehen, ungläubig auf die ersten Zeilen starrend. Sehr geehrte Frau Steinmann, wie sie sicherlich schon Erfahren haben, sind ihre Eltern, Paul und Andrea Steinmann, vor zwei Wochen bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Auf diesem Wege möchten wir ihnen unser aufrichtiges Beileid schicken. Aus dem Testament ihres Vater, Paul Steinmann, geht hervor, das er sie als Alleinerbin eingesetzt hat. Ich bitte sie, mir die beigefügten Unterlagen schnellstmöglich per Fax oder Eilpost Unterschrieben zurück zu schicken. Bei Fragen oder ähnlichem können Sie sich selbstverständlich jederzeit erreichen. Sollten sie wiedererwarten ihr Erbe nicht antreten wollen so brauchen sie nichts weiter zu tun. Noch einmal unser aufrichtiges Beileid. Mit freundlichen Grüßen xxxxxxx Da war er, der eiskalte Schlag in die Magengrube, welcher mich dem Tode näher brachte als dem Leben. Vor lauter Tränen in den Augen, unfähig, irgendetwas zu denken stolperte ich in die Wohnung, warf mich auf die Couch und brach dort in wildes Geheule aus. Die einzigen Menschen, die auf dieser Welt immer zu mir gehalten hatten, die einzigen Menschen, die ich mehr als alles auf dieser Welt liebte, die meine vertrauten gewesen waren, die mich immer unterstützt hatten weilten seit zwei Wochen nicht mehr unter den Lebenden, und ich hatte es nicht einmal gewusst. Ich hatte mir nicht einmal Sorgen gemacht, als niemand ans Telefon ging. Ich hatte es auf mein unpassendes Timing geschoben ... ich war verloren. Verloren in dieser großen, grausamen Welt, die mir wieder einmal zeigte, das mir nicht einmal ein kleines bisschen Glück vergönnt war. Wollte ich in einer solchen Welt überhaupt noch leben, oder war es nicht sogar besser, den geliebten Menschen nachzufolgen, die mir mehr bedeuteten als mein Leben. Ein Leben, welches ich bereitwillig Opfern würde, wenn sie dadurch die Chance hätten, ihr Leben weiterzuleben. Etwas, das unmöglich war, das wusste ich. Viele Stunden lag ich auf der Couch im Wohnzimmer und weinte einfach. Ich verkroch mich endgültig wieder in mich selbst, wenn es klingelte öffnete ich nicht die Tür. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, nichts war mehr wichtig bis auf den Schmerz, der mich innerlich aufzufressen schien. Ihr seht also, meine kleinen heile Welt war schon wieder in tausend Scherben zersprungen, während ich damals überlegte, was der beste nächste Schritt wäre. Menschen sind berechenbar, so ist es nicht verwunderlich, das ich damals wirklich Selbstmordgedanken hegte. Eine Welt ohne meine Eltern, ohne die Personen, die ich liebte konnte ich mir nicht vorstellen und ich wollte es auch nicht. Ich wollte nur noch eins: Erlöst werden von den Seelischen Schmerzen, die mich von Mal zu Mal mehr quälten und die mich nie in Ruhe ließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)