GetrockneteTränen~+ von tweens ================================================================================ Kapitel 10: ~ Why? ~ -------------------- Wenn Du weinend die Welt durchschaust, wenn Du Dich nichts zu sagen traust, wenn in Dir das Glück vergeht und Du nur noch aus Verzweiflung bestehst, wenn der letzte Hauch Hoffnung verweht und die Liebe nur noch in Deinen Träumen lebt dann musst Du kämpfen, sonst ist es zu spät. Am nächsten Morgen ging Tai nicht in die Schule, auch nicht zu seinem täglichen Training. Er ging auch nicht aus seinem Zimmer raus. Er hatte sein Zimmer abgeschlossen. Seine Mutter klopfte ab und zu paar Mal und fragte ob alles in Ordnung sein. Ja alles okay, schrie Tai dann. Nur das ich bald sterben werde, fügte er ihm Gedanken zu. Sein Handy klingelte ununterbrochen die ganze Zeit. Mimi rief ihn an, dann Toska paar Mal, sein Trainer auch, ein paar seiner anderen Freunde riefen ihn auch an, auch Sora hatte ihn einmal heute angerufen, bei ihr war er ausnahmsweise dran gegangen, sie hatte ihn gefragt warum er nicht zur Schule gekommen war, was er machte, und ob sie sich treffen wollte, er hatte gemeint das er starke Kopfschmerzen hatte und den ganzen Tag alleine daheim bleiben wollte. Er schaltete dann sein Handy aus. Das Geklingel ging ihm auf die Nerven. Er wollte einfach nur in seinem Bett liegen und auf den Tod warten, was blieb ihm auch anderes übrig. Er hatte die ganze Nach durchgeheult. Jetzt hatte er keine einzige Träne mehr in seinen Augen, sie waren schon alle verbraucht. Danach machte er sich selber fertig als Heulsuse und Memme. Vor einer Stunde hatte er wieder einen Anfall gehabt, diesmal ein ganz kurzer, aber er erinnerte Tai wieder, wie nah er dem Tod war. Er wollte nicht sterben, nicht jetzt, wo er mit dem Mädchen seiner Träume zusammen war. Doch was blieb ihm übrig? Warum musste er ausgerechnet so ein beschissenes Schicksal haben. Der Arzt hatte nicht angerufen, naja das durfte er ja auch nicht ohne Taichis Einwilligung, und die würde er dem Arzt bestimmt nicht geben. Den ganzen Tag verbrachte er damit eine Zigarette nach der anderen zu rauchen und ihn Selbstmitleid zu zerfallen. Kurz nach halb sechs, klopfte jemand an seiner Zimmertür, bestimmt war es seine Mutter, die ihn zwingen wollte was zu essen. Doch es war Mimis Stimme die, “ Taichi mach die Tür auf, ich bins“, schrie. “Mimi, mir geht nicht gut, lass mich bitte.” schrie er zurück und versuchte relativ normal zu klingeln, was ihm aber nicht gelang, seine Stimme hörte sich wie ein Krächzen an was Mimi jedoch nicht bemerkte. “Stell dich nicht so an, Tai.” schrie sie zurück, “Mach jetzt die Tür auf, sonst mach ich sie kaputt, du weißt das ich dazu fähig bin.” Oh Mann, konnte sie nicht einfach gehen. Warum hatte seine Mutter sie auch rein gelassen, er hatte doch ihr ausdrücklich gesagt, das er alleine sein wollte. Mimi klopfte jetzt noch lauter, und er wusste das man Mimi nicht leicht los wurde, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hatte, zog sie das immer bis zum Schluss durch. Tai beschloss dann doch aufzumachen, sie würde keine Ruhe sonst geben, sondern Stunden lang vor seiner Zimmertür stehen, laut gegen die Tür eintreten und klopfen und ihn anschreien, das er gefälligst die Tür aufmachen solle. Er zog sich schnell ein Sweatshirt rüber, und verdeckte mit der Kapuze die Hälfte seines Gesicht. Er sah furchtbar aus, und Mimi würde ein Anfall kriegen und die ganze Zeit rumschreien, wie scheiße er aussieht, und fragen warum er so verheulte Augen mit den starken Augenringen hatte. Er öffnete die Tür, sagte, Hey Mimi, legte sich in sein Bett und zog die Decke über den Kopf, so war es am sichersten. “Hey Tai,” antwortete sie und setzte sich neben ihn auf sein Bett. “Warum warst du nicht in der Schule, blau gemacht?, sie wartete nicht auf eine Antwort sondern redete einfach weiter. “Ich war heute einkaufen, ich hab mir so ein schönes Kleid gekauft für den Schulball am kommenden Samstag, gehen wir zusammen hin? Ach ja stimmt ja, du ja jetzt deine Sora, du gehst jetzt bestimmt mit ihr hin. Boah ich hab meinen Augen nicht getraut, als ich euch zusammen gesehen habe. Ich freu mich so für dich. Endlich bist du mit ihr zusammen. Wie hast du das so schnell hingekriegt? Und wie fühlt es sich so an? Hast du schon mit ihr geschlafen? Du brauchst es mir nicht zu sagen wenn du nicht willst.” Von Tai kam keine Antwort, was sollte er auch antworten, so eine bescheuerte Frage, in so einer bescheuerte Situation, Mimi wartete nicht lang ab sondern redete weiter wie ein Wasserfall, “Naja egal das hat mich auch nicht anzugehen. Weißt du was ich heute gehört hab, das Izzy schwul ist. Ich hab einen Schock bekommen. Aber danach war es mir egal, soll der doch machen was er will, ich könnt mich schlagen wenn ich dran denke, das ich so lange in einen schwulen Loser verliebt war, weißt du ich glaube ich hab Gefühle für jemand anderen bekommen. Da du mein bester Freund bist, wollte ich deine Meinung dazu hören.” Mimi stoppte. Wofür Tai dankbar war, von Mimis Gerede bekam er Kopfschmerzen, und die Hälfte verstand er sowieso nicht. Mimi währenddessen dachte nach, wie sie es Tai sagen sollte. Heute hatte sie mit Matt geredet. Oder eher gesagt sie war zu ihm gegangen hatte ihn angeschrieen, warum er sie geküsst hatte, ihm irgendwelche Beleidigungen vorgeworfen. Das es ihr Gefallen hatte sie natürlich nicht gesagt. Da hat Matt sie gefragt ob sie sich mal treffen wollen, und drüber normal reden, wenn sie sich beruhigt hätte. Matt faszinierte sie einfach. Er war einfach anders als die Jungs die sie kannte, und sie würde sich gerne mit ihm treffen wollen. Aber Tais Meinung war ihr wichtig, sie wollte hören ob er was dagegen hätte. Schließlich war Matt sein bester Freund gewesen, der ihn hintergangen hatte, fünf Jahre lang mit Sora zusammen gewesen war und sie dann verlassen hatte. Ihre Chancen lagen schlecht, weil Tai die ganze Zeit wollte das sie mit diesem Toska aus seiner Mannschaft zusammen kam, und er Matt nicht ausstehen konnte. Und außerdem schien es ihm gar nicht zu interessieren was sie die ganze Zeit da redete, er hatte Mimi den Rücken zugewandt und die Decke über den Kopf gezogen. Auf dem Schreibtisch entdeckte sie drei leere Packungen und einen überfüllten Aschenbecher. Seit wann fing Tai an zu Rauchen? Sie nahm sich ein Kissen und haute es ihm auf seinen Körper der von der Decke verdeckt war. “Seit wann rauchst du, und warum weiß ich nicht Bescheid.” sagte sie. Von Tai kam keine Antwort, und in ihr schlich der Verdacht auf das er eingeschlafen war. Sie haute mit dem Kissen ihm noch mal einen rüber. “Hörst du mir überhaupt zu?” fragte sie ihn. Von Tai kam ein Gemurmel das wohl Ja heißen sollte. Also war er doch nicht eingeschlafen. “Was ist mit dir los? Kaum bist du ein Tag mit Sora zusammen, verhältst du dich so eigenartig, habt ihr etwa euch schon gestritten?” Von Tai kam wieder ein Gemurmel das jetzt wohl Nein heißen müsste. Mimi verlor langsam den Geduldsfaden. Sie riss die Decke, mit der sich Tai versteckt hatte runter, und wollte ihn anschreien, als sie in sein Gesicht sah, und wie erstarrt blieb. Tai sah nicht mehr aus wie Tai. Er sah aus wie ein Häufchen Elend. Schnell zog Tai seine Kapuze von dem Sweatshirt auf. “Oh mein Gott, wie siehst du denn aus?” sagte sie schrill und starrte ihn an, als ob sie Tai noch nie gesehen hätte. “Du siehst aus wie der letzte Penner.” beantwortete sie ihre Frage selber. “Danke.” sagte Tai, und setzte sich nun aufrecht auf sein Bett. “Stimmt irgendwas nicht?” fragte sie ihn. Diesmal aber mit großer Besorgnis. “Doch alles okay.” sagte Tai. Hätte er doch nicht die Tür aufgemacht, jetzt würde ihn Mimi ausquetschen und was noch schlimmer war, sie würde bestimmt zu seiner Mutter rennen und sagen das Tai furchtbar aussieht und irgendwas haben muss. Er musst jetzt eine gute Ausrede finden. “Das glaubst du ja selber nicht. Ich dachte wir haben keine Geheimnisse voneinander Tai?” sagte sie ihn und starrte sein Gesicht weiterhin an. Jetzt waren von Tai gute schauspielerische Fähigkeiten gefragt. “Mimi, ich habe versagt.” sagte er und versuchte so traurig wie möglich zu klingen. Was auch nicht schwer war, weil seine Stimme sowieso am krächzen war. “Warum den?” fragte sie ihn und tat eine Hand zärtlich auf seine Schulter. “Ich hatte gestern ein Spiel und wir haben wegen mir verloren, ich hab daneben geschossen.” Was für eine Ausrede, dachte sich Tai, Mimi müsste wirklich dumm sein um das ihm zu glauben. Doch Mimi schien es ihm tatsächlich zu glauben. Sie verdrehte die Augen. ”Typisch Taichi, immer Fußball im Kopf. Und ich hab gedacht, du hast wirklich was. Du bist ein Idiot und deswegen warst du die ganze Zeit im Bett gelegen?” Sie schüttelte den Kopf, “Männer halt” sagte sie noch. Irgendwie musste Tai lächeln. Mimi hatte ihm wirklich geglaubt. Und die Ausrede war ja mal so richtig dumm. Tais Lächeln schien Mimi die Bestätigung zu sein. Sie stand auf und meinte dann, “Lass uns Essen gehen oder so, bisschen spazieren, okay, sonst verfaulst du hier noch.” Von Tai kam keine Antwort, den das letzte was er wollte war, raus gehen und andere Menschen sehen, die ihr Leben geniesten. “Sora kannst du auch Bescheid sagen. Und jetzt steh auf.” befahl sie ihm. Er stand wirklich auf. Was solls, dachte er sich, ich sterbe ja nicht heute. Als er rausgehen wollte, starrte ihn Mimi fassungslos an. “Du willst aber nicht so rausgehen oder?” fragte sie gespielt entrüstet, “So lass ich mich mit dir nicht blicken.” zwinkerte sie ihm zu. Tai ging kurz in die Dusche und zog sich was anderes an, Mimi wartete ihm Wohnzimmer auf ihn, und unterhielt sich mit seiner Mutter, er konnte hören, das es um Tais schlechte Laune ging wegen dem verpatzten Tor. Seine Mutter und Mimi musste drüber die ganze Zeit kichern, weil er so überreagiert hatte und sich eingeschlossen hat. “Wenn die nur wüssten.”, dachte sich Tai. Sora war sehr überrascht als sie Tai vor ihrer Haustür stand. Er hatte doch angeblich so starke Kopfschmerzen, und wollte den ganzen Tag daheim bleiben. Hatte er sie angelogen? Aber sie sah, das es ihm nicht gut ging, er hatte gerötete Augen und Ringe drunter. Er sah ziemlich fertig mit sich und der Welt aus. Noch mehr überraschte sie jedoch die Tatsache das Mimi auch da war. Sie stand neben ihm und lächelte Sora an. Das war das erste Mal das Mimi sie anlächelte und ansah. Sie war wie das Gegenteil von Tai, der ziemlich kaputt wirkte, sie strotzte gerade vor Lebenslust. “Hallo mein Baby.” sagte Tai leise und gab ihr ein Kuss auf die Wange. Sogar seine Stimme war anders als sonst. “Hey Sora Überraschung” sagte Mimi daraufhin gutgelaunt. Das war wirklich eine Überraschung für Sora, das Mimi mit ihr sprach, und sogar so tat, als ob sie immer ganz gute Freunde waren. “Hallo Tai, Hey Mimi.” sagte sie. “Mach dich fertig Sora, wir machen jetzt die Stadt unsicher.” sagte Mimi. Sora schaute Sie kurz an, danach blickte sie Tai an. Der die Augen verdrehte, woraufhin Sora lächeln musste. Sogar wenn er so fertig aussah, sah er so unglaublich süß aus. “Kommt doch erst rein.” sagte Sora. Mimi und Tai kamen rein und setzten sich ins Wohnzimmer. Mimi hatte sich vorgenommen, einfach so zu tun, als ob sie mit Sora gut befreundet wären, da Sora jetzt mit Tai zusammen war, hatte sie nun automatisch auch Kontakt mit ihr. Außerdem wie wollten sie weggehen wenn zwischen ihr und Sora dicke Luft herrschen würde. Tai hatte auch gemeint sie soll nett zu Sora sein, als sie hergelaufen waren. Und heute fühlte sie sich einfach großartig, sie hatte sich ein schönes Kleid gekauft, hatte mit Matt geredet und hat Tai davor bewahrt in seinem Zimmer zu vergammeln. Sie würde jetzt sich zusammen reißen und so tun als ob es diese fünf Jahre Schweigen zwischen ihr und Sora nicht gegeben hätte. Sora ging kurz in ihr Zimmer zog sich schnell um, kämmte sich die Haare, machte sich einen Zopf und kam zu den beiden ins Zimmer. Plötzlich wurde ihr wieder bewusst was in der Schule gesagt wurde, das Tai und Mimi angeblich miteinander was hatten, doch Tai würde doch nicht etwa seine Geliebte zu ihr einfach so mitbringen oder? Auf Sora schienen die beiden aber den Eindruck zu machen als wären es zwei gute Freunde, Mimi redete gerade mit Tai und Tai nickte andauernd gelangweilt den Kopf. Sie warf den Gedanken sofort weg. Das war bestimmt nur ein dummes Gerücht. Danach machten sie sich auf den Weg zum Einkaufszentrum. Dort setzten sie sich in eine Imbissbude und bestellten sich was zum Essen. Sora saß neben einem Fenster, Tai vor ihr, und Mimi neben ihr. Tai war die ganze Zeit so schweigsam, Sora war das gar nicht gewohnt, er schaute sie nicht mal an, sondern starrte aus dem Fenster raus. “Stimmt irgendwas nicht, Tai?” fragte sie ihn. Doch statt Tai antwortete Mimi. “Er hat ein Tor verschossen, woraufhin seine Mannschaft das Spiel verloren hat. Deshalb ist er den ganzen Tag so scheiße drauf, ich habe gedacht vielleicht geht’s ihm besser wenn wir was unternehmen.” sagte sie. Sora sah sie an. Mimi war wirklich sehr hübsch und hatte eine Wahnsinns Figur. Sie sah aus wie eine Topmodel Kandidaten. Tai sah immer noch auch dem Fenster raus. “Scheint ein wichtiges Spiel gewesen zu sein.” sagte Sora zu Mimi. Mimi grinste sie an. “So ist er nun mal. Fußball, Fußball, Fußball.” Sora musste jetzt auch ein bisschen grinsen. “Und, was macht er wenn er zwei Tore verschießt?” “Dann schmeißt er sich von der Brücke runter.” kicherte Mimi. Plötzlich schmolz das Eis zwischen ihr und Sora. Und sie fingen an sich richtig zu unterhalten. Sie lästerten gerade über die Englischlehrerin, die sie beide hatten, als das Essen serviert wurde. Tai sagte die ganze Zeit nichts, und als das Essen kam würdigte er es keines Blickes, sondern machte was er die ganze Zeit machte, aus dem Fenster rausschauen, und nachdenken. Mimi und Sora dagegen lachten die ganze Zeit redeten irgendwelchen Blödsinn und verschlangen alles was ihnen gebracht wurde schnell in sich rein. Tai sah die beiden kurz an. Das Mädchen das er liebte und seine beste Freundin schienen sich prächtig zu amüsieren während er an den Tod dachte. An seinen Tod. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Am liebsten würde er jetzt einfach weggehen. Sora hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl als sie Tai in die Augen sah, früher konnte sie jedes seiner Gefühle in ihnen ablesen, aber jetzt waren es einfach leere dunkle Augen. Sie zweifelte langsam dran, ob es wirklich wegen dem Fußballspiel war. Es gibt grüne Augen, blaue Augen, Manche Augen sind braun, in vielen sieht man einen Traum, sehe in die Augen, ob traurig oder glücklich ist ihr Blick, Worte können lügen, doch Augen lügen nicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)