Valentinstag von Valentine_Diablo ================================================================================ Kapitel 3: Mirokus Tag ---------------------- „Einen wunderschönen guten Morgen Sango“ Die Dämonenjägerin spürte, wie eine Hand sanft über ihre Wange strich, um sie vorsichtig zu wecken. Sango blinzelte und sah in das lächelnde Gesicht des Mönchs, den sie so sehr in ihr Herz geschlossen hatte. „Houshi-sama, guten Morgen“. Sie bemerkte plötzlich, dass der Geruch von Speck und Ei in der Luft lag und darauf hin setzte sie sich auf. „Ich habe uns Frühstück gemacht, du hast doch nichts dagegen oder?“ Verblüfft sah Sango zu, wie Miroku zwei Portionen Speck und Eier holte und eine davon behutsam auf ihren Schoß legte, bedacht darauf, ihre Beine möglichst nicht zu berühren. >Bin ich hier falsch? Was ist plötzlich mit Houshi-sama los?< Dann fiel es Sango siedend heiß wieder ein: >Heute ist ja Valentinstag!< „Oh, äähm danke Houshi-sama, das ist sehr nett von euch.“ Ihre Wangen nahmen einen leichten Rosaton an und sie sah dem Mönch kurz in die Augen. Ihr Blick zeigte Dankbarkeit und Vorfreude auf den Tag, der noch vor ihr lag. Darauf sagte Miroku nur, dass es ihm ein Vergnügen sei und die beiden machten sich daran, dass Frühstück zu vernichten. Als das getan war, und es war schnell gegangen, bedankte sich Sango noch einmal und lobte die Kochkünste des Mönches. „Das war wirklich lecker, habt ihr gut gekocht.“ Erfreut über dieses Kompliment, fing Miroku an zu grinsen und sagte: „Tja, es lohnt sich halt doch ins Kloster zu gehen, denn da hab ich gelernt, so zu kochen!“ Nachdem Miroku alles wieder verstaut hatte, kam die für ihn entscheidende Frage an diesem Tag. Er schaute Sango an, bedacht darauf, nur in ihr Gesicht zu schauen und sich nicht von einer gewissen anderen Körperpartie ablenken zu lassen, die er sonst so gern anschaute und auch anfasste… „Sango, möchtest du mein Valentinsschatz sein?“ Er hatte diese Worte mit einer Wärme ausgesprochen, wie es nur jemand kann, der total verliebt ist. Sango bemerkte diese Wärme in seinen Worten und schaute ihn aus ihren hübschen, zedernholzfarbenen Augen an und sagte mit einigen Freudentränen in den Augen: „Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen.“ „Das freut mich! Hast du Lust, einen Spaziergang zu machen?“ Sango sah den Mönch an, der ihre Antwort nervös abwartete. Mit glänzenden Augen tief in die seinen schauend griff ihre geschmeidige Hand zärtlich nach der seinen. Als Sango seine Hand umschloss, wurde Miroku klar, dass die folgenden Stunden die wohl schönsten seines ganzen Lebens werden würden. Sachte umschloss er Sangos Hand und spürte die Wärme, welche von ihr ausging. Diese Wärme war mehr als nur angenehm. Ihm war, als würde sie sich in seinem ganzen Körper ausbreiten. Und wie weich Sangos Hand doch war. Er kannte nur die Schmerzen, die er durch sie erfuhr, wenn er mal wieder mit seinen Händen am falschen Platz war. Dieses zarte Gefühl aber war wunderschön und einen Herzschlag lang stand die Zeit für Miroku still. Die Zeit fing wieder an zu laufen, als Sango ihn sachte an der Hand zog, um den Spaziergang zu beginnen. Ihr erging es auch nicht anders, als dem Mönch, doch konnte sie im Gegensatz zu ihm noch klar denken. „Wollen wir gehen?“ fragte sie noch einmal, um ihren Schatz aus den Gedanken zu holen. „Oh! Ja natürlich.“ Miroku hatte sich schon einen Weg für den Spaziergang zurechtgelegt. Als erstes gingen die beiden Glücklichen durch den nahe gelegenen Wald, wo sie den Klängen der Vögel und der Bäume zuhörten. In Gedanken versunken und nur noch an seine geliebte Sango denkend, lief Miroku doch glatt gegen einen Baum! „Autsch, was war das denn?“ Miroku war mit dem Kopf gegen den Baum gerannt und rieb sich nun eine Beule, die auch von Sangos Hiraikotsu hätte sein können. „Alles in Ordnung, Houshi-sama?“ Sango beugte sich besorgt zu dem Mönch herüber und besah sich seine Wunde. „Es geht schon, aber danke“ Dann fingen beide an zu lachen. Prustend quetschte Miroku die Worte „Ich war so in Gedanken…“ hervor und Sango und er beruhigten sich langsam wieder. „Dort hinten ist ein kleiner Bach, dort können wir deine Beule etwas kühlen“ sagte Sango vergnügt und lief mit Miroku Hand in Hand zu dem kleinen Bachlauf. Sie tauchte ein Tuch in das kühle Nass und tupfte dann vorsichtig, als würde sie einen gebrechlichen Schmetterling berühren, die Beule des Mönchs ab. „Hach tut da gut!“ seufzte der Mönch und genoss es, sich von Sango verarzten zu lassen. Er musste sich beherrschen, seine Hand nicht an den so sehr geliebten Po zu legen, doch er konnte diesen Drang besiegen. Als sie fertig waren, machten sich die beiden auf den Weg zurück ins Dorf. Dort angekommen, fiel Sango ein, dass sie ja noch etwas für Miroku hatte… „Hey Houshi-sama, ich habe hier etwas für euch!“ Gespannt, was Sango wohl für ihn habe, schaute er auf ihre Hände, doch diese waren leer. „Bevor du mir dein Geschenk gibst, lass uns dort oben auf den Hügel gehen, es wird schon dunkel und von dem Hang aus kann man die Sterne schön beobachten.“ Diese Idee gefiel Sango gut und als sie den sanften Hang hinaufgelaufen waren, entdeckte Sango zwei große Decken, die Miroku wohl dort hingelegt haben musste. „Die sind, falls uns kalt wird“ Miroku grinste seine Dämonenjägerin an und setzte sich auf eine dritte, etwas dickere Decke, die als Sitzgelegenheit diente. „Okay“ sagte Sango, „hier ist mein Valentinstagsgeschenk für dich.“ Bei diesen Worten wurde sie rot wie eine Rose, die ihre zarten Blätter im ersten Sonnenschein des Tages ausbreitet, doch Miroku sagte nichts, sondern lächelte Sango nur dankbar an. >Was das wohl ist< dachte er sich, als Sango ihm eine kleine, hübsch verzierte Schachtel gab. Aufgeregt öffnete er diese und fand darin… Zwei Ketten aus Silber, die jeweils ein halbes Herz formten. Sie waren zu einem Herz zusammengesteckt und Sango nahm sie vorsichtig aus der Schachtel, entzweite das Herz und hängte sie ihrem Liebsten sachte um den Hals. Die zweite Hälfte band sie sich selbst um und schaute den Mönch fragend an. Wie er ihr Geschenk wohl finden würde? Miroku fand im Moment gar nichts, denn sein ganzes Denken war blockiert. Das war ein Beweis für ihre Liebe zu ihm! Nie im Leben hätte er mit so etwas gerechnet. Als er langsam wieder zur Besinnung kam, sah er Sango direkt in ihre wunderhübschen Augen, die er über alles liebte und sagte: „Das ist das schönste Geschenk, dass du mir machen konntest. Jetzt sind wir für immer miteinander verbunden.“ Gerührt umarmte der Mönch Sango und flüsterte ihr sanft ins Ohr: „Das ist der schönste Tag in meinem Leben.“ Sango, die wie paralysiert von Mirokus Umarmung war, schlang nun ihre Arme ebenfalls um ihren Schatz und drückte ihn kurz an sich. Dann ließ sie den Mönch wieder los und er verstand. Sie wollte nicht mehr länger so Nahe bei ihm sein, vielleicht empfand sie doch nur Freundschaft für ihn… Also ließ auch er sie aus seiner Umarmung. Miroku fiel ein, dass er ja auch noch ein Geschenk für Sango hatte und räusperte sich. „Sango, ich habe für dich auch noch ein Geschenk zum Valentinstag. Mach doch mal bitte deine Augen zu.“ Sango schloss ihre Augen und malte sich aus, was der Mönch nun wohl machen würde. >Wahrscheinlich wird er mich jetzt begrapschen, dieser unverbesserliche Lüstling< Doch kurz darauf spürte sie, wie Miroku etwas in ihre Hände legte. Als die Dämonenjägerin ihre Augen öffnete, fand sie ein kunstvoll geschnitztes Herz in ihren Händen, in das der Name Sango auf der rechten Herzhälfte eingeritzt war. Die linke Seite war frei, doch bevor Sango sich darüber Gedanken machen konnte, sagte Miroku: „Die linke Seite ist frei, damit du den Namen deines Geliebten dort reinschnitzen lassen kannst.“ Sie spürte, wie Tränen in ihre Augen schossen und mit gerührter Stimme sagte sie: „Habt ihr das selbst gemacht, Houshi-sama?“ „Ja und es hat mich viel Zeit und Mühe gekostet, aber es hat sich gelohnt.“ Auch der Mönch merkte, dass Sango kurz davor war, in Tränen auszubrechen und so nahm er ihre Hand vorsichtig in die seine. „Ich hoffe, dir hat der Tag gefallen. Für mich war es der schönste meines ganzen Lebens und ich werde immer an ihn zurückdenken.“ Die Dämonenjägerin hatte den Kampf mit ihren Tränen gewonnen und nickte. Der Tag hatte ihr wirklich gut gefallen, doch eigentlich wollte sie nicht, dass er schon vorbei war… „Ja, mir hat der Tag wirklich Spaß gemacht. Ich werde ihn auch nicht vergessen, egal was passiert.“ Erst jetzt spürten die beiden, wie kalt es geworden war. Schlotternd zog Miroku eine der beiden Decken zu sich und bedeckte seinen Körper mit ihr. Er legte sich auf die dicke Decke und sagte: „Ich wünsche dir eine gute Nacht, mein Valentinsschatz.“ Immer noch zitternd, drehte er sich mit dem Rücken zu Sango, um seine Tränen zu verbergen, die ihm in die Augen kamen, da er seine einzige Chance, Sango seine Liebe zu gestehen, gerade verpasst hatte. Doch das Wort „Valentinsschatz“ hatte Sango einen Ruck gegeben. Sie wollte unbedingt ihren geliebten Miroku ihre Gefühle gestehen und sie wollte ihm nahe sein… Und zwar nicht nur um der Kälte zu entkommen, sondern auch, weil sie sich in der Nähe des Mönches sicher und geborgen fühlte. Es war mittlerweile ganz dunkel geworden, denn die Nacht hatte ihren schwarzen Mantel über die Sonne gelegt. Das einzige Licht, das noch vorhanden war, kam vom Mond, der zur Hälfte angeschwollen war. Dieses Licht war wie ein Schleier aus flüssigem Silber und in diesem Mondschein glänzten Sangos Augen, und man hatte den Eindruck, dass sie weinen würde. Und das tat sie auch, denn irgendwie hatte sie nicht den Mut, den ersten Schritt zu tun. Zu allem Über kam Plötzlich ein starker Wind auf und fegte die verbliebene Decke weg. Sango bemerkte das zu spät und sagte noch „Nein!“, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie wohl die ganze Nacht frieren würde. Langsam zog Sango ihre Beine an ihren Körper und umklammerte sie mit ihren Armen. So wollte sie sich wenigstens ein bisschen vor der Kälte schützen. Miroku, der durch Sangos Aufschrei aufgeschreckt war, hatte sich umgedreht und sah nun eine bibbernde Sango, die ihre Beine umschlungen hatte und gegen die Kälte kämpfte. Er beschloss, den ersten Schritt zu machen und legte sanft die Decke um Sangos Schultern. Sango spürte, wie Miroku die Decke um sie legte und spürte Wärme in sich aufsteigen. Seine Hand drückte zärtlich auf ihre Schulter und ließ ihr einen wohligen Schauer über den Rücken laufen. „Warum sagst du denn nichts, du kannst meine Decke gerne haben.“ flüsterte Miroku ihr ins Ohr und drehte sie auf die Seite, um die nächste Windböe mit seinem Rücken abzufangen. Er fing sofort an zu zittern und ihm war bitterkalt, doch er konnte seine geliebte Sango nicht frieren lassen. Also wollte er die Kälte über sich ergehen lassen. Durch Mirokus ersten Schritt hatte die hübsche Dämonenjägerin den Mut gefasst, ihm ihre Liebe nun doch zu gestehen. Aber zuerst wollte sie Miroku wärmen, der bibbernd neben ihr lag. Miroku spürte, wie Sango sachte an seiner Schulter zog, sodass er auf dem Rücken lag. >Was hast du vor Sango?< dachte er und grübelte kurz vor sich hin. Dann kam ihm die Erleuchtung: >Sie will doch nicht etwa…< Bevor er etwas machen konnte, hatte sie schon die Decke auf ihn gelegt. Jetzt lagen sie beide gemeinsam unter der Decke. „Es ist doch genug Platz für uns zwei hier drunter oder Miroku?“ Mehr als ein „Sango…“ brachte Miroku nicht mehr heraus, denn er konnte sein Glück nicht fassen. Er lag zusammen mit seiner geliebten Sango unter einer Decke. Doch trotz der Decke, war ihm immer noch kalt und so klapperten seine Zähne munter weiter. Sango, die dem armen Miroku helfen wollte, entschloss sich, noch ein bisschen mehr zu wagen. Mit den Worten „Miroku, komm, ich wärme dich“, kuschelte sie sich auch schon an den Mönch, dessen Gesicht von einer Sekunde zur anderen magentarot geworden war… Eine unglaublich schöne Wärme breitete sich rasend schnell in Mirokus Körper aus und er stammelte ein verdutztes „D-d-danke“, dann spürte er, wie sich Sangos Arm um ihn legte und sie sich ganz nah an ihn schmiegte. Er legte sanft den Arm um seine Sango und flüsterte liebevoll: „Jetzt wird mir warm…“ Er streichelte mit seiner Hand sanft ihre Wange hinab, was dem Mädchen erneut eine Gänsehaut wachsen ließ. Sango spürte die Wärme von Mirokus Körper und seine Umarmung hatte sie sehr glücklich gemacht. Jetzt musste sie nur noch diese drei Wörter über ihre Lippen bringen. Miroku, der auf Wolke sieben schwebte, bemerkte, dass Sango sich ein wenig bewegte und sah ihren Kopf über seinem auftauchen. >Jetzt, dass ist der richtige Augenblick< dachte er und sprach die magischen Wörter aus: „Ich liebe dich, Sango.“ Mit einem male war es still und Mirokus Augen weiteten sich vor Schreck. Der Mönch deutete das Schweigen des Mädchens falsch und ohrfeigte sich im Geiste selbst dafür, dass er im Begriff war, die Freundschaft zwischen sich und der Dämonenjägerin zu zerbrechen. Sango, die einfach nicht mehr in der Lage war zu sprechen, meinte mit ihrem Schweigen nichts Böses. Sie konnte nichts sagen, weil sie von den Worten des Mönchs in ihren Armen überwältigt war. >Das ist der schönste Tag meines Lebens. Miroku, ich möchte mit dir zusammen sein, genau wie du es willst. Ich verspreche dir, dass ich dich glücklich machen werde.< Noch einmal allen Mut sammelnd, atmete Sango tief durch und machte sich bereit, ihre geheimsten Gefühle preiszugeben. Miroku, der nun nur noch Angst vor dem Mädchen über ihm hatte, hörte ihr tiefes Einatmen und bereitete sich schon innerlich auf eine Prügelattacke vor. Doch das erwartete Unheil blieb aus, im Gegenteil… Sango umarmte Miroku mit beiden Armen, zog ihren Körper an seinen heran und legte sich so nah an ihn heran, dass er jeden einzelnen Herzschlag von ihr spüren konnte. Fassungslos schaute der Mönch seiner Liebsten ins Gesicht und brachte kaum mehr als ein „Sango, ich-“ hervor, denn seine Stimme versagte, als die Dämonenjägerin den Kopf des Mönches sanft in ihre Richtung zog. „Miroku, du bist mir im Laufe der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen. Immer wieder habe ich mir die Frage gestellt, ob ich dir überhaupt etwas bedeute. Aber jetzt weiß ich, dass wir zusammen glücklich werden können.“ Sie schaute ihrem geliebten Miroku noch einmal tief in die dunklen Augen, dann küsste sie ihn… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)