Drachen und Jäger von KasuaF (-Arbeitstitel-) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 Teil 1 Korados ----------------------------------- Korados war auf dem Weg nach Hause. Es war ein warmer Frühlingsabend und der Harais-Berg, wie die Menschen ihn nannten, lag in einem wunderschönen Rot getaucht vor ihm. Nach der Kälte des Winters genoss er die wiedererstarkende Wärme der Sonne im Frühling. Was er am Frühling nicht mochte, war die schnelle Belaubung der Bäume, die ihm die Sicht nahm. Wie jedes Jahr würde er sich erst wieder daran gewöhnen müssen. Am Atira-See, auch ein Menschenname, hat er im Winter sogar einer seiner Art getroffen. Einen ruhelosen Wanderer mit Namen Rangarig, der vorgab schon die halbe Welt gesehen zu haben. Dieser hatte ihm, als er diesem unterschlupf in seiner Höhle gewährte, von einem Land im Süden erzählt in dem es immer warm war und nur vereinzelt Bäume stehen. Als er schon darüber nachdachte dorthin auszuwandern, sein weniges Hab und gut konnte er alleine tragen ohne wirklich müde zu werden, ermahnte ihn der Wanderer, das das Wild dort genauso häufig war wie die Bäume. Das einzige was es dort genauso viel gab wie überall sonst waren Menschen. Und wenn er Rangarig glauben schenkte, so waren die Menschen dort noch aggressiver als üblich. Er berichtete, dass als er dort eines ihrer komischen Pferde mit riesigem Buckel fing, nicht eine Truppe, von vielleicht 10 von ihnen, auf Rache aus war, wie sonst üblich, sondern die ganze Sippe von über 100 hinter ihm her war und erst Ruhe gaben als einige ihrer Pferde bei der Verfolgung zusammenbrachen. Korados konnte nicht verstehen warum die Menschen immer erst dann zur Vernunft kamen, wenn sie bereits weit mehr verloren hatten, als ihnen Grund genug war es auf Spiel zu setzen. Während er so dahinträumte bemerkte er fast zu spät, dass er gefährlich nahe an eines der menschlichen Dörfer herangekommen war. Er machte einen Bogen um es und schaute es sich bei der Gelegenheit aus sicherer Distanz etwas genauer an. Das sich nichts groß verändert hatte, seit er sich das letzte mal die Zeit genommen hatte dieses Dorf genauer zu betrachten, erleichterte ihn schon etwas. In jedem der vielen kleinen Hütten lebten viele Menschen. Das eindrucksvollste Gebäude des Dorfes war immer noch das aus Stein mit einem Turm dran, der das Lagerhaus in der nähe nur knapp überragte. Außerdem weckte ihn einmal alle 7 Tage ein Klang, der von diesem Gebäude kommt. Man kann sich an alles gewöhnen, vor allem wenn man bereits einmal verjagt worden war, weil einem dieser Krach auf die Nerven ging und man vor Wut erst mal den Turm niedergerissen hat. So extrem wie damals sind sie niemals sonst hinter ihm hergewesen. Sie schienen echt auf äußerste aufgebracht darüber gewesen zu sein. Und, was für Korados das schlimmste war, hatten sie ihre Angst vergessen und erst aufgegeben als fast alle tot waren. Statt Einsicht zu zeigen das es sinnlos ist haben sie andere gerufen.... Nein! Daran wollte er nicht denken! Um sich von seinen Erinnerungen abzulenken betrachtete er das Dorf wieder. Die anderen Häuser der Menschen waren wesentlich kleiner und oft auch weit auseinanderliegend. Für Korados nur ein weiterer Beweis das sie sich noch nicht mal untereinander vertrugen. Dann viel ihm etwas auf. Das Waldstück nördlich des Menschendorfes wirkte deutlich kleiner. >Wie jedes Jahr<, dachte Korados bei sich, >immer das gleiche. Fällen so viele Bäume das der Wald gar nicht nachwachsen kann. Wenn sie so weitermachen vergraulen sie noch alles und das Land wird zu so einer Steppe wie Rangarig sie beschrieb. Von dort scheinen sie ja auch zu kommen.< Eine weitere Sache viel ihm auf, und sie nahm ihm seine gute Laune: Sie bereiteten ein Fest vor. Das konnte nur bedeuten, das sie irgendetwas ausgefressen hatten, und das war meist für nichts im großen Umfeld gut. Für ihn hieß das, das sie wie die Besessenen auf Jagt gehen werden und dadurch das Wild, das jetzt im Frühling etwas geschont werden sollte damit es möglichst viele Nachkommen zeugte, störte. Er verkniff sich ein stöhnen. Er wollte nicht das sie ihn vielleicht hörten. Das Dorf lag schon ein gutes Stück hinter Korados als der Wind ihm einen Geruch des Todes entgegen wehte. Er kannte diesen Geruch. Er roch Menschen, Blut, Angst und noch etwas, ein Wesen, das er nicht kannte. Diese Menschen schienen nicht einfach nur zu jagen. Sondern zu töten. Sie schienen etwas erschlagen zu haben was recht groß war. Nur dieses andere Etwas konnte tot seien, denn die Menschen konnte er noch "ertasten" aber dieses Wesen nicht. Er blickte sich kurz um, um den Ort dieser Auseinandersetzung zu finden und sich zu merken. Jetzt wollte er noch nicht nachsehen. Die Menschen waren noch viel zu nahe und er wollte eine ungestörte Nacht. >Menschliche Krieger.... < Die Erinnerungen kamen zurück, viel zu schnell für Korados Geschmack. Er kannte solche mit Stöcken in den Händen, die sie etwas zu sich hin bogen um damit andere Stöcke zu werfen. Er verstand nicht wie das funktioniert, was ihm aber egal war, da noch nie einer dieser Krieger ihn verletzt hatte. Sie waren nur nervend, weil er in ihrer Anwesenheit, und sie kamen immer nur in großen Gruppen, nicht fliegen konnte. Sie würden seine Flügel zu sehr zurichten. Mal davon abgesehen, das die Wunden die sie machten, spätestens nach ein paar Tagen verheilt waren. Dann waren da noch solche mit ganz langen Stöcken. Sie waren aus dem gleichen Grund nervend, weil sie aber immer ganz nah an ihn herankommen müssen, empfand er sie eigentlich als ganz lustige Zeitgenossen. Nachdem die Hälfte von ihnen erledigt war können die anderen auf einmal unglaublich schnell rennen. Dann gab es noch solche, die sich mit Metall kleiden und auf Pferden reiten, sie können wohl nicht mehr selbst gehen. Korados hat noch nie einen von diesen wegrennen gesehen, was das einzigste war was sie auszeichnete, von ihrer unglaublichen Hartnäckigkeit mal abgesehen. Gleichzeitig müssen sie aber auch unglaublich dumm sein, den viele von ihnen denken, das ihr Auftauchen alleine alle Probleme aus der Welt schaffen kann. Rangarig hat ihm auch von Menschen erzählt die nur mit der Kraft ihrer Gedanken kämpfen und Hunderte andere Soldaten mit Leichtigkeit töten können. Nur ein mal stand Korados so ein komischer Kauz gegenüber der dieses Talent hatte. Er konnte sogar einen Feuerball mit den Händen spucken! Obwohl es ihm nichts genutzt hat und er nach einigen weitern auf diese weise gespieenen Feuerbällen bewusstlos zusammensackte hatte Korados sich die Mühe gemacht und in dessen Geist nachgeforscht. Das hatte ihn so ermüdet, das auch er zusammensackte, zwar nur für ein paar Sekunden aber lange genug, das er den armen Magier, Rangarig nannte diese Menschen so, erstickt ist. Trotzdem hat er von ihm noch so viel über Magie erfahren können, das er alleine weiterüben konnte. Die gefährlichsten von allen, Korados Meinung nach, sind aber jene, die sich mit zähe Häute von Rindern kleiden und gleichzeitig riesige Waffen mit sich trugen, die sie sogar benutzen konnten, obwohl diese aus Metall und fast so groß wie sie selbst waren. Diese konnten wirklich gefährlich werden, da sie einen wachen Geist wie Magier und gleichzeitig die enorme Kraft und Mut der berittenen Metallköpfe hatten. Diese hatten ihn damals vertrieben. Die Menschen des Dorfes konnten es nicht und haben sie gerufen. Nicht einen dieser hochtrabenden Metallköpfe sondern ausgerechnet sie! Bevor er weiter in der Vergangenheit vordringen konnte ereichte er sein zuhause. Kapitel 2: Kapitel 1 Teil 2 Ranor --------------------------------- Ranor konnte es nicht verstehen. Da holen sie ein grünes Monstrum vom Himmel, spicken es mit allen Pfeilen und Speeren die sie hatten nur damit es dann irgendwo mitten im Wald nach stundenlanger Hetzjagd zusammenbrach. Das war nicht mal schlimm, sogar bestens. Aber festzustellen zu müssen, das der vermeintliche Drache nur eine Wyrm war, die ausgerechnet wie der hiesige Drache aussah, war schon ein herber Schlag. Wyrm hatten sie schon zur genüge erlegt. Sie konnten sich sogar damit preisen schon einen Laufdachen erlegt zu haben, ein schrecklicher Kampf bei dem die meisten freiwilligen Helfer und auch 4 seiner Mannen umgekommen sind. Was ihnen fehlte war einzig und alleine ein ECHTER Drache. Ranor war von der Jagt immer noch erschöpft. Die Tatsache, das er sein Schwert, ein gewaltigen Zweihänder, in den toten Wyrm bohren konnte hellte, seine Gesichtszüge auch nicht auf. "Alles für die Katz!" fluchte er. Seinen Männer, mit ihm 12 Leute, alles erfahrene Söldner, ging es auch nicht besser. Einige von ihnen fanden es nur schlimm das sie nichts verdient hatten, was sie auch laut herausposaunten. "Dieses Mistvieh hat alle zerbrochen", sagte Ivne, einen zerbrochenen Pfeil in der Hand, dem er der Wyrm aus der Seite gezogen hatte. Ivne war ein mittelgroßer Mann von schlanker aber äußerst kräftiger Gestalt und der beste Bogenschütze den Ranor je gesehen hatte aber ohne Pfeile konnte er sein Talent nicht nutzen. Er hatte den Befehl gegeben die Speerschleudern, mit denen sie die Flügel der Wyrm zerfetzt hatten, abzufeuern. Ivne war sich sicher gewesen, das es der Drache war. Erst als sie die Wyrm von vorne gesehen haben ist ihnen aufgefallen, das bei dem vermeintlichem Drachen das vordere Beinpaar die Flügel waren. Die Wyrm hatte gewusst das sie keine Chance hatte und ist weggerannt. Sie hätte es auch geschafft, wenn sie sich beim Sturz nicht so schwer verletzt hätte. "Warum musste diese Mist-Wyrm ausgerechnet heute hier auftauchen?" Ranor schrie fast, was durch seine bärenhafte Gestalt ziemlich einschüchternd wirkte. "Warum sagen wir den Dörflern nicht das dies der Drache ist?" fragte Patras, der Jüngste von ihnen. "Weil sie gesehen haben das es ein Drache ist und dieser jemand es sogar überlebt hat! Darum!" "Ranor, hör auf zu schreien." bat Ivne ihren Anführer. "Und Warum bitteschön?" "Ganz einfach", Ivne lächelte, "wir bringen ihnen den Kopf der Wyrm. Er sieht so aus wie jeder andere einer Riesenechse. Wir schnappen uns unsere Belohnung machen uns auf und davon noch ehe irgendwas passieren kann." Ranor stutzte und seine Mine hellte sich zusehends auf. Alle beobachteten ihn bis er schließlich lachend Ivne in die Arme nahm, auf den Rücken klopfte und sage: "Du bist ein Genie, Ivne!" Sie machten sich sofort auf den Weg. Nichts an der Wyrm hätten sie noch gebrauchen können. Noch nicht einmal zum verkaufen. Lediglich den Kopf trennten sie ab. Unterwegs besprachen sie noch wo die Anderen warten sollten. Ivne begleite Ranor, weil es seine Idee war. Sollten die Dörfler den Betrug bemerken, würden sie sicher wütend werden und Ranor konnte dann einfach sagen: "Siehst du Ivne. Das war wohl die dümmste Idee die du je hattest." Er musste noch ein bisschen an dem Satz feilen. Die Dörfler in einem Atemzug auch noch ein Kompliment machen würde sie sicher davon abhalten sich an ihm zu rächen. Auf dem Weg hatte er ja noch genug Zeit, sie würden sowieso erst bei Sonnenuntergang ankommen. Kapitel 3: Kapitel 1 Teil 3 Emelie ---------------------------------- Emelie konnte sie als erstes sehen. Sie bewohnt mit ihrer Familie das erste Haus am Weg und ist gerade nach draußen gegangen um noch etwas Feuerholz zu holen, da es nachts noch immer recht kühl wurde. Es waren zwei Reiter. Der eine trug ein großes Schwert quer über dem Rücken und der andere einen mittleren Bogen. Sie kannte die beiden. Es waren zwei der Söldner, die sie, die Bewohner von Munro, angeheuert hatten. Emelie wusste auch warum. Schließlich war sie bei dem alten Olaf gewesen als "er" das erste Mal gesehen wurde. Sie hatten gerade im Schatten der Bäume des Atira-Sees gedöst als "er" landete, seinen Durst stillte und wieder verschwand. Erst dann hatte Olaf erleichtert aufgeatmet, den "er" schien sie nicht bemerkt zu haben. "Er" war ein grüner Drache von 2 Meter Schulterhöhe und über 8 Metern Länge. Das war letzten Sommer gewesen. Seit dem haben die Dorfbewohner den Himmel nicht mehr aus den Augen gelassen. Im Winter dann mussten sie feststellen das der Drache scheinbar hier in der nähe hauste. Es wurden immer wieder Beutereste gefunden, die weder von Wölfen noch Bären stammen konnten. Zu ihrem Glück hatte der Drache scheinbar kein Interesse an ihnen, was nicht bedeutete das er niemals Interesse haben werde. Als dann die Söldner ins Dorf kamen und mit ihren Erfolgen prahlten, hat der Dorfälteste sie angesprochen, ob sie sich dem Drachen annehmen könnten. Sie haben sofort eingewilligt, haben aber den Rest des Abends um die Bezahlung gefeilscht. Erst am nächsten Morgen haben sie Olaf, der die ganze Zeit anwesend war und auch Emelie erzählt hatte, was an dem Abend passiert ist, nach dem Drachen befragt. Emelie konnte die Angst der Anderen nicht ganz verstehen. Der Drache hatte kein Interesse an ihnen, was schon dadurch bewiesen wurde das er immer einen Bogen um das Dorf machte. Emelie hat ihn oft dabei gesehen und hat es nie gesagt. Die Reaktionen letzten Sommer als Olaf ihnen von der Begegnung am Atira-See erzählte, konnte sie nicht vergessen. Zwei Familien haben sofort ihre Sachen gepackt und sind in das Nachbardorf geflohen und einige andere haben sich tagelang in ihren Häusern versteckt. Hätte sie nun jedes Mal, wenn sie seit dem den Drachen gesehen hat, es auch gesagt, wäre Munro jetzt verlassen. Emelie konnte sich nur zu gut an die wilden Geschichten über schreckliche Drachen erinnern, die seit dem von den Alten erzählt wurden. Wenn sie ihnen glauben würde hieße das, das der Dorfpfarrer den Drachen mit einem Becher voll Weihwasser in Luft auflösen könnte, der Drache aber noch vor seinem Ableben alles in einem Umkreis von einem Tagesritt um Munro zerstören würde. Die beiden Söldner waren inzwischen näher gekommen und Emelie konnte sehen, dass sie einen Sack mit sich trugen. Als sie vorüberritten konnte sie Blut riechen und die Form dessen, was sich im Sack befand, besser erkennen. Ein großer Kopf mit langer Schnauze. >Ein Drachenkopf! Sie haben den Drachen erledigt!< Emelie stürmte zurück ins Haus. "Die Söldner! Sie sind zurück!", schrie sie ins Haus Ihr Vater trat ans Fenster und sah den Reitern nach. "Es sind nur Zwei", sagte er trocken, "Das sind nur Fremde." "Nein Vater. Ich hab` sie erkannt! Einer ist ihr Anführer, der mit dem riesigen Schwert!" Ihr Vater sah noch einmal aus dem Fenster. "Du hast recht." Erstaunen überkam ihn, . "Hilija! Schnell! Ranor ist zurück!", rief er noch nach Emelies Mutter bevor er los lief. "Emelie!", sagte ihre Mutter streng, "Du bleibst hier und passt auf deinen Bruder auf, verstanden?" "Ja, Mama", bracht Emelie hervor. Sie wollte unbedingt wissen, warum nur zwei der zwölf Söldner zurückgekommen sind aber als große Schwester mit einem kleinen Bruder, der noch in die Windeln machte, hatte sie sich in den Kopf gesetzt immer vernünftig zu sein. Nicht so wie der große Bruder ihrer besten Freundin, der immer nur Schabernack trieb. Wenn sie sich mit ihm verglich fühlte sie sich schon recht erwachsen für ihre 12 Jahre und mit ihrem etwas mehr als schulterlangem braunen Haar. Emelie wartete kurz bevor sie auch ins Dorf lief. Ihre Eltern sollten sie nicht sehen. Sie würden sie nur zurückschicken, außerdem hatte ihre Mutter Felix gerade schlafen gelegt und dieser hatte die Angewohnheit sofort einzuschlafen sobald sein Kopf das Kissen berührt. Keuchend kam Emelie am Rande des Kirchplatzes zum stehen. Sie konnte die Söldner auf ihren Pferden sehen aber die Pferde nicht. So dicht standen bereits Menschen um sie herum. Es schien so als würden sie noch darauf warten, bis sich alle versammelt hatten, bevor sie anfingen. Emelie lehnte sich schwer atmend an eine Hauswand und überlegte, wie sie es schaffen konnte mitzubekommen was dort vorgeht, ohne gleich wieder aufzufallen. Auf dem Hinweg wurde sie bereits mehrfach zurückgeschickt und musste jedes mal einen Umweg laufen um weiter zu kommen. Sie sah sich um. Das Haus an dem sie lehnte hatte einen kleinen Unterstand, den man leicht erklimmen konnte, und von dem man auch auf das Dach kam. Sie grinste. >Auf dem Dach kann ich gar nicht auffallen. Ich werde zwar nicht fiel hören können aber alles sehen.< Auf dem Platz hatte sich inzwischen fast das ganze Dorf, zumindest die Erwachsenen, versammelt. Die letzten Nachzügler achteten nicht mal mehr auf sie, so eilig hatten sie es. Emelie musste sich beeilen. Als sie auf dem Dach ankam legte sie sich hin. Ranor brachte die Dorfbewohner gerade zum schweigen. "Bewohner von Munro! Bewohner von Munro, hört mich an! Hier ist der Kopf des Drachen!" Als er den Drachenkopf in die Höhe hielt die absolute Ruhe noch einige Augenblicke an, nur um dann in tosendem Jubel unterzugehen. Emelie war überrascht. Sie hatte eine lange Diskussion erwartet. >Jetzt habe ich mich ganz umsonst abgemüht.< Der Drachenkopf wurde vor die Kirche gebracht. Die Söldner, nach einigen vergeblichen Versuchen ihrerseits so schnell wie möglich wieder zu verschwinden, stiegen ab und setzten sich an einen der Tische, die schon für die Hochzeit, die morgen stattfinden sollte, neben der Kirche bereit standen. Emelie stieg wieder vom Dach herunter. Als sie unten angekommen war stand plötzlich ihr Vater vor ihr. "Emelie. Hast du etwa gelauscht?", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. "Papa! Ich wollte doch nur....." Ihr Vater lachte. "Heute kann ich dir nicht böse sein. Aber tu` mir einen Gefallen: Geh nach hause und helf` dort deiner Mutter. Ich muss hier noch was erledigen. Ach so, das heißt nicht, das du nicht wiederkommen kannst. Jetzt wird erst mal gefeiert!" So hatte Emelie ihren Vater noch nicht erlebt. Er drehte ihr den Rücken zu und verschwand wieder. Notgedrungen machte Sie sich auf den Weg nach Hause. Unterwegs kamen ihr immer wieder Dorfbewohner entgegen, die das, was sie für die morgige Hochzeit vorbereitet hatten, jetzt schon zur Kirche brachten. Emelie interessierte sich nicht so für heiraten da sie noch keinen kannte, den sie irgendwann mal vielleicht heiraten wollte. Ganz im Gegensatz zu ihrer besten Freundin, die in den letzten Tagen immer wieder mit neuen Auserwählten ankam. Als Emelie mit ihrer Mutter zurückkehrte sahen sie zu ihrer Überraschung gerade noch das Brautpaar in ihren Traukleidern in der Kirche verschwinden. "Jetzt wird `s aber auch Zeit das wir alles Vorbereiten!" Emelie war mit ihrer Mutter einer Meinung, sie wollte schließlich die Hochzeit noch sehen. Die Nacht verging wie im Flug. Obwohl am Morgengrauen alle müde waren und die Söldner aufbrachen wieder zu ihren Mannen zu stoßen, dachte noch keiner ans schlafen. So betrunken wie sie waren konnte sich Emelie gut vorstellen, das die Söldner unterwegs von ihren Pferden fielen und es erst merken würden, wenn sie ihren Rausch ausgeschlafen hatten. Emelie wollte nur den Sonnenaufgang bewundern, weshalb sie etwas aus dem lärmendem Dorf hinausging und eine Lichtung aufsuchte auf der sie dann auch einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)