Under the Angel´s Wings von Kristallini (Liebe weit höher als die Wolke sieben !!!) ================================================================================ Kapitel 1: My Holy Maiden ------------------------- Das Licht des erwachenden Morgens strahlte voller Wärme und Kraft durch die bunten, majestätisch gefertigten Fenster der Kathedrale. Stille. Kein Laut. Die Luft schien erfüllt von einer geradezu göttlichen Präsenz, die alle Anwesenden mit Ehrfurcht berührte. Gespanntes Warten und dann... Die riesigen Flügeltüren öffneten sich, so langsam und würdevoll als wüssten sie wie wichtig der heutige Tag war. Alles schien eine perfekte Inszinierung zu Ehren des Himmels zu sein. Das Tor wurde von einer feierlichen Parade durchschritten, am Anfang Fahnenträger, dann Musiker und Tänzer. Die größtenteils Trompeter liesen weit schallende und mächtige Fanfaren erklingen. Die Tänzer in ihren Kostümen von uralten Geistern und Göttern verteilten sich geschwind im Raum sobald sie heriengekommen waren und knieten betend an den Seitenfenstern des Kirchenschiffes nieder, die meistens denjenigen abbildeten den sie darstellten. Auch die Musiker setzten sich auf einige am Innengang freigelassene Plätze und reihten sich in die Wartenden ein. Als die Instrumente verklangen, begann ein Mädchenchor, der am Altar stand zu singen. Wunderschön und kristallklar erfüllten ihre Stimmen den Ort mit Gesängen aus alter Zeit zu Ehren der Schöpfer. Nun betraten endlich diejenigen die Kathedrale, für die dies alles hier stattfand. Ein in eine stattliche und herrlich verzierte Robe gehüllter, schon etwas älterer Herr schritt feierlich an der Seite eines jungen Mädchens, welches ein schneeweißes Kleid trug, herein. Sie wurden von zwei Wächtern, die vor ihnen im Gleichschritt marschierten, bewacht. Zwei kleine Kinder trugen die Schleppe des langen Gewands und streuten blaue und weiße Blütenblätter auf den roten Teppich, der zum Allerheiligsten führte, so dass es aussah als würden sie aus dem Kleid des Mädchens fallen. Es war eine wunderschön anzusehende Prozession zumal das Mädchen wie eine Götten daherinschwebte, in all ihrer unbeschreiblichen Schönheit, als wäre dieser Ort nur für sie erbaut worden. Als das kleine Grüppchen vorne angekommen war, bauten sich die beiden Wächter in ihren silber-glänzenden Rüstungen, die Hände auf ihr Schwert gestütz neben dem Altar auf. Die Kinder setzten sich rasch zu ihren Eltern in der ersten Reihe und der ältere Herr, offensichtlich ein Priester stellte sich mit dem Mädchen vor das Zentrum der Kathedrale. Auf dem Altar befand sich ein altes schweres Buch, sowie mehrere Kelche und andere Insignien der Macht. Das beeindruckenste auf dem Podest war jedoch eine große, aus Kristallglas gefertigte Statue von einer Frau in einem wunderschönen Gewand, die gütig die Hände ausbreitete und der vor Glück die gläsernen Tränen über das Gesicht liefen. Das Licht, welches die unglaubliche Szenarie erleuchtete lies die Statue in allen Farben strahlen und verleihte ihr einen Hauch von Unantastbarkeit, von Göttlichkeit. Der Chor verstummte, als sich der Priester zu den voll besetzten Rängen wand. Nun hörte man nur noch das leise Raunen der Tänzer, die noch immer betend vor den Fenstern knieten. Es hörte sich an wie ein Mantra, wie die pure Kraft des Glaubens, die aus ihren Stimmen erwachte. Der Priester erhob das Wort.... "Es ist mir die größte Ehre, sie heute alle hier begrüssen zu können", begann er voller Würde, die Hände zum Gruß weit geöffnet, als wolle er alle Anwesenden gleichzeitig umarmen. "Dies ist ein Tag voller Kraft, gesegnet von den Allerheiligsten dieser Welt", rief er in die Halle die Hände immer noch ausgesteckt und mit dem Blick nach oben, als ob er den Himmel begrüsst hätte. Es herrschte auf einmal absolute Stille im Raum. Die Tänzer waren verstummt, doch diese Stille war weder star noch erdrückend, es schien eine machtvolle Eminenz in das Gotteshaus getreten, die der Zeremonie ihre wahre Bedeutung zu verleihen vermochte. Jeder spürte dies. Der Priester lächelte glücklich und wandte sich dem Mädchen zu, sie sah ihn unsicher an. "Vater!", sagte sie plötzlich, "Ich weiß nicht..", "Ruhig, White, fühlst du es nicht, sie sind da, um dich in den gelobten Kreis aufzunehmen, sei stark!", flüsterte er ihr beruhigend zu und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ohne ein weiteres Wort, aber sichtlich aufgeregter, kniete sich das Mädchen mit dem Gesicht zu der gläsernen Statue und geschlossenen Augen vor dem Altar nieder. Den Schleier hatte sie sich vorher noch vom Kopf gezogen, so dass nun ihre wunderschönen, sonnenhellen Haare zum Vorschein kamen, die sich wogenartig über ihr Kleid legten, es war als hätte sie somit jegliche Barriere, die vorher noch zu ihr geherrscht habe, aufgelöst und sich nun völlig für den Raum und die anwesende himmlische Hoheit eingelassen. Ihr Vater nahm das große schwere Buch vom heiligen Sockel und schritt, den Wälzer geöffnet in beiden Händen, zwischen den Schweigenden entlang. In der Mitte des Kirchenschiffes angekommen, machte er eine elegante Drehung und wandte sich zum Altar vor dem noch immer seine Tochter kniete. Wie auf Kommando erhoben die beiden Ritter ihre Schwerter und formten damit ein gerades Kreuz. Der Schatten der Klingen traf die Statue und lies sie jeh erblassen, wodurch ihr rein optisch alle Kraft genommen schien. Gehüllt in dieses Zwielicht, welches die Gläserne Göttin nun warf, öffnete das Mädchen ihre Augen. Sie waren voller Tränen, ob aus Freude oder aus Angst blieb ungesagt. Der Hohepriester erhob nun erneut das Wort, wobei er etwas aus dem Buch vorlas, jedoch war seine Stimme nun nicht mehr gütig und vertraunsvoll, sondern mächtig und kraftvoll, wie bei einem unglaublich starken Zauber. "Abnomine, selerus varajan.." Das Mädchen flüsterte leise die heiligen Worte mit, allerdings nur für sie und die Ritter hörbar und in der ihr vertrauten Sprache: "Unsagbares, heiligstes Licht" "Deschuron, invisita kon aschmeris" Der Priester erhob immer lauter die Stimme, immer mehr Würde lag in seinen Worten, als wären die Lettern zum Leben erwacht und würden nun allmählich ihre Kräfte entfalten. "Hoher Segen, wie reinste Güte" "Isavor perdesee ilarr" "werd ihr zu Teil" "alloveon as deriohl" "kraftvoll und ewig" "zendardes malechiatem ilarr predestus atzurion Alan" Plötzlich erhellte sich die gläserne Statue von innen heraus mit einem warmen, leichtem Licht. Sie erwachte. Ihr Glimmen traff White´s Gesicht und verleihte den Tränen göttliche Flügel. "Erstrahle, Göttin des Friedens, verleih ihr dein allmächtiges Herz". Die letzten Worte sagte das Mädchen klar und laut, für alle hörbar, befreit von aller Last. Ihr Vater lies das Buch sinken und lächelte glücklich. Nicht ein Atmen war im Gottesraum zu hören, alles war ehrfürchtig vor der Eminenz verstummt. Die gläserne Göttin entließ ihr Leuchten zu einem Funken, welcher White langsam auf die Stirn sank, doch kurz bevor er diese berührte hallte eine mächtige Stimme von den Wänden, die Anwesenden schracken auf, der Priester lies vor Schreck das Buch zu Boden fallen und der Himmels-Funke zerstob in tausend kleine Lichter. "NEIN!,", rief eine Stimme aus dem Nirgendwo, "White, noch bist du nicht rein, vollkommen würdig uns Göttern. Sieh nach vorn und erblicke deine Ungnade." Einer der beiden Ritter hatte seinen Helm abgenommen und scharlachrotes Haar war zum Vorschein gekommen. Er sah unendwegt zu White und diese zu ihm. Beide hatten Tränen in den Augen. Erneut, jedoch zum letzten mal sprach der himmlische Richter in die Kathedrale: "Wir gewähren dir Flügel, White, doch noch kein göttliches Wesen." Der Priester stand völlig geschockt im Gang, er begriff die gesamte Situation überhaupt nicht, dann spürte er einen starken Windzug an sich vorbeirassen und hörte wie die große Flügeltür mit einem alles vernichtenden Krachen zuflog. White brach in einem Anfall der Verzweiflung zusammen, jedoch fing sie der rothaarige Ritter noch bevor ihr schönes Gesicht am Altar aufschlug. Schluchzend lag sie in seinen starken Armen und wiederholte immer wieder die selben trostlosen Worte: "Nein, bitte nicht, bitte tut mir das nicht an, Bitte, Neiiiin!" Sie verlor das Bewusstsein und sank vollends in den Armen ihres verfluchten Retters zusammen. Er streichelte ihr sanft über den Kopf, auch er war am schluchzen, alles um sich herum vergessend, betrachtete er mit zerschmettertem Herzen die arme White, wie in wenigen Sekunden ihr Leben zerbrochen war. Nun hatte sich auch der Priester wieder gefangen und rannte mit entsetzter, als auch wutentbrannter Miene auf den jungen Mann zu und riss White gewaltsam aus dessen festem Griff, und schleuderte ihn weg. So viel Karft hatte der Ritter dem Mann gar nicht zugetraut. "Was fällt dir ein du frevelhafter, unwürdiger Nichtsnutz eine solch reine Seele, wie die meiner Tochter zu beschmutzen", brüllte Whites Vater ihn an, "Egal wer du auch bist, sie dir versichert, das dies für alle Ewigkeit das letzte Mal war, dass du meine Tochter gesehen hast." "Nein, das können sie nicht, ich liebe sie. Sie ist mein Leben, mein Herz ist ihres, Bitte. Ich wusste es nicht, ich dachte die Liebe würde jeden glauben noch schöner machen", rief der Rothaarige verzweifelt. "Du Narr, die Liebe ist nicht rein, sie ist Schmerz, Verdammung, Unglück, auber auch das schönste auf der Welt. Sie ist zu viel um einer Seele nicht zu schaden", erwiderte der Priester mit tiefster Abscheu in all seinem Selbst, der pure Hass überflutete den jungen Ritter und auch er sank in die Knie. Ohne ein weiteres Wort trug der Vater seine Tochter aus der Kirche, in allgemeiner Stille des Entsetzens. Kurz bevor er über die Schwelle des Gotteshauses lief, flüsterte White noch ein letztes, schwaches Wort: "Blade!" und ihr Körper erschalffte in den Armen ihres vaters, wobei ihr eine einzelne Träne des tiefen unglücklichen Herzens über die Wange lief. " Verdaaaammt!!!!!", schrie Blade in die Kirche und schlug mit aller Wucht in seiner Unkrontrolliertheit gegen den Altar, worauf die Statue der Alan umkippte und auf den Boden fiel, wo sie zu Bruch ging. Und noch im Geräusch der zerspringenden Friedensgöttin, hörte man das zerreissende Wehklagen des Rothaarigen Ritters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)