More than words von Veela ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Für Evie Entschuldige, dass es so lange gedauert hat. Wegen fehlemden Beta, alle Fehler bitte nicht beachten^^ More than words Seit Kadaj und seine Gang erfolgreich vernichtet worden waren, war endlich Ruhe in Midgar eingekehrt. Zumindest für die meisten Menschen, die in der noch halb zerstörten Stadt lebten. Sie hatten kaum etwas mitbekommen, nicht wirklich zumindest. Cloud und seine Freunde hatten ja alles Böse abgewandt von ihnen. Warum sollte man sich auch drum kümmern? So lebte die Mehrheit einen ruhigen Alltagstrott weiter, nicht einmal dankbar dafür. Dankbar dafür war auch Tifa Lockheart nicht. Die schöne junge Frau gehörte eben nicht zu jener Mehrheit, sondern zu Clouds Freunden- zu seinen Besten. Und wenn sie genauer darüber nachdachte, war sie vielleicht seine beste Freundin. Aber eben nur seine beste Freundin. Aber seit der eingekehrten Ruhe ist sie dorthin zurückgekehrt, wo alles begonnen hatte. Midgar, Sektor 7, ihrer Bar, dem 7th Heaven. Und wie damals herrschte hier keine Ruhe, jeder Tisch war voll besetzt und zu ihrem Leid war die Brünette auch noch alleine heute Abend. Cloud fuhr seine Lieferungen durch die Gegend, die Kinder waren mit Barret weg und ihre Aushilfe hatte sich freigenommen. An einem Samstag Abend. Ein paar Sektoren höher saß der Chef des einst so großen Konzerns Shinra Electric Power Company vor einer leeren Flasche Whiskey und starrte diese nur verständnislos an. Wie konnte die Flasche schon leer sein? Woher sollte er denn jetzt neuen Whiskey bekommen? Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass kein Geschäft in ganz Midgar mehr geöffnet hatte. Und für den gefallenen Rufus Shinra würde auch keines mehr öffnen. Seufzend stand er auf und trotz des Alkohols schwankte er noch nicht. Schließlich hatte er sich in den letzten Wochen gut abgehärtet, nachdem die Kritik nur heftiger gegen seine Firma ging. Die Firma, die einst die Welt kontrolliert hatte. Sein Weg führte aus dem Arbeitszimmer hinaus, an seinen Angestellten vorbei, diese nur kühl anschauend. Nicht, dass Rufus sie verachtete, im Gegenteil, er war froh, dass sie noch da waren. Aber er konnte es nicht zeigen. Rufus Shinra war kein Mann der Gefühle. Wie sehr er sich doch irren sollte... Saying I love you Is not the words I want to hear from you It’s not that I want you Not to say, but if you only knew How easy it would be to show me how you feel Es war spät am Abend, fast schon Nacht, als Tifa die letzten Gäste bediente. Sie wusste nicht wie und warum, aber die Leute waren schon früh wieder gegangen. Wahrscheinlich weil sie alleine zu lange gebraucht hatte und die Leute genervt waren. Typisch. Gerade wollte sie sich wieder hinsetzen und einen Schluck Cola trinken, als die Tür aufging und ein blonder, stattlicher Mann hinein trat. Die Bardame bekam das nur aus den Augenwinkeln mit, grüßte höflich, aber ohne genau hinzusehen und wandte sich dann ihrer Pause zu. Die hatte sie sich verdient. Der hinzugekommene Gast setzte sich mit etwas Abstand zu ihr an die Bar, die Kapuze tief in das Gesicht gezogen, dass Tifa nur Nase und feine blonde Strähnchen von der Seite aus sehen können. Er schien es eilig zu haben, denn er tippte nervös mit den Fingern auf der Theke herum, doch Tifa war nicht, gewillt ihre Pause abzubrechen. Aber es kam auch keine Beschwerde und so kam sie erst nach 10 Minuten hin, um eine Bestellung aufzunehmen. Doch das Gesicht des Gastes war nicht zu erkennen. „Was darf es denn sein?“, fragte Tifa mit ihrer höflichen Art nach und versuchte einen Blick auf den Gast zu erhaschen. „Einen Whiskey.“, kam es schon leicht lallend unter der Kapuze zurück. Tifa blinzelte ein, zweimal. Die Stimme kannte sie doch! Aber woher bloß? Grübelnd füllte sie das bräunliche Getränk in ein Glas und brachte es ihm. „Kennen wir uns?“, fragte sie schließlich, doch es kam nur ein Schulterzucken zurück. „Das müssten Sie doch wissen.“, entgegnete der Blonde und ein Schauer lief über Tifas Rücken. Diese Stimme. Das klang ja... Aber nein. Rufus Shinra würde es nicht wagen in ihre Bar zu kommen. „Dann habe ich Sie bestimmt verwechselt. Entschuldigung.“ Tifa wollte gerade wieder gehen, da sprach der andere mit dieser Stimme weiter. Dieser Stimme. „Mit wem denn?“, wollte der Mann neugierig wissen. Tifa biss sich kurz auf die Lippe, ehe sie antwortete. Es war ja regelrecht albern, dass sie gedacht hatte, Rufus Shinra würde freiwillig in die Slums und dann noch in ihre Bar kommen. „Dem Präsidenten.“ Bevor er etwas erwidern konnte, verlangte das letzte Pärchen zu zahlen und Tifa verabschiedete sich von ihnen, wünschte ihnen eine schöne Nacht- welche die beiden sicherlich noch haben würden. Die Bardame ging hinter die Theke zurück und widmete sich dem letzten Gast, dem Kapuzenheini. „Und was würden Sie sagen, wenn ich der Präsident wäre?“ Tifa blinzelte erstaunt auf. War es etwa...doch möglich? „Ich bezweifel, dass Rufus Shinra sich in der Bar von einer AVALANCHE blicken lässt.“, kam es kühl zur Antwort. Man spürte, wie der Mann anfing zu grinsen, dann zog er die Kapuze nach hinten, sodass er sichtbar wurde. Und Tifas Augen wurden größer, als sie das blonde Haar, die so leicht gebogene Nase, die blauen Augen, die helle Haut sah- Rufus Shinra. „Ich nicht.“, kam es spöttisch von dem jungen Präsidenten. „Wer hätte das gedacht, dass wir uns mal wiedersehen, Tifa.“ „Was willst du?“ Die Brünette war nicht gerade erfreut ihn alleine in ihrer Bar zu haben. Sie war ganz und gar verärgert darüber, richtig wütend. Shinra hatte hier nichts zu suchen. Sie hasste alle Shinra- Rufus Shinra ganz besonders. Immerhin war er es gewesen, der sie hatte vergasen wollen, damals. Und auch wenn die Zeiten sich geändert hatten- Tifas Hass nicht. „Meinen Whiskey trinken.“ „Das kannst du auch woanders- Shinra ist hier nicht erwünscht.“ Klar und deutlich sagte sie es ihm, mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme und Tifa würde es auch wirklich in die Tat umsetzen. Woanders, aber nicht hier. „Glaube mir, wenn ich woanders hätte trinken können, dann wäre ich nicht hier.“ Die Höflichkeitsetikette konnte er bei ihr wohl vergessen. Tifa war ja auch nicht höflich. „Das ist nicht mein Problem, raus hier jetzt, bevor ich mich vergesse!“ „Aber, aber, Tifa. Ich trink hier jetzt meinen Whiskey und dann geh ich auch. Versprochen.“ Ein paar Stunden später saß Tifa neben Rufus, ihm den dritten oder vierten Whiskey einschenkend. Soviel zum Thema gehen, dachte die Brünette amüsiert. Aber sie hatte ihn selbst auch nicht mehr drum gebeten. Seltsamerweise mochte sie die Nähe des Blonden, nie hätte sie gedacht, dass er so...nett sein konnte. Ja, tatsächlich nett. Und zuvorkommend. Unfassbar eigentlich. Aber auch nur eigentlich. Je länger sie redeten und tranken, je mehr Gemeinsamkeiten stellten sie fest. Rufus spielte ebenfalls Klavier, genau wie Tifa. Außerdem liebten beide irischen Whiskey- was nicht nur dazu führte, dass sie überhaupt redeten, nein, sie stellten auch andere, traurigere Gemeinsamkeiten fest. Beide mussten ohne Mutter aufwachsen. Harte Kindheitserinnerungen, auch wenn Rufus in Isolation und Tifa einsam unter allen anderen gewesen war. Der Verlust des Vaters. Das alles ließ die beiden nachdenklich werden und sie schwiegen, tranken still den Whiskey. „Weißt du, Rufus?“, unterbrach Tifa nach einer Weile das Schweigen, „Ich hätte niemals gedacht, dass ich das sage, aber ich mag dich...wirklich.“ Der Präsident sah erstaunt von seinem Glas auf und blickte der Brünetten tief in die Augen. „Ich...ich mag dich auch, Tifa. Sehr gern sogar.“, sagte er flüsternd, sie ernst ansehend. Sie nickte nur und wandte sich dann erneut dem Glas zu. Sie wusste darauf nichts zu sagen- und Rufus ebenfalls nicht. Plötzlich nahm er ihre Hand, hatte den Blick nicht von ihr gewandt. Tifa war so überrascht, dass sie beinahe ihr Glas umgeschmissen hätte. „Tifa, erklär mich für verrückt, schlag mich, werf mich raus, aber ich muss das jetzt tun!“ Und keinen Moment später hatte er die Bardame an sich gezogen, verschloss ihre Lippen sanft und zögernd mit seinen - für einen kleinen Moment, den sie nicht erwiderte. Fast schon enttäuscht löste Rufus den Kuss und fing an sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen. More than words is all you have to do to make it real Then you wouldnt have to say that you love me Cos I’d already know Tifa sah ihn ungläubig an und fasste mit ihren schmalen, zarten Fingern an die eben geküssten Lippen. „Du hast mich geküsst.“ „Ich sollte besser gehen, das war eine ganz dumme Idee....ich weiß...“ Die dunklen Augen durchbohrten den Mann beinahe, Tifa war sich nicht sicher, was das zu bedeuten hatte, doch dann beugte sie sich selbst nach vorne, legte ihre Hände um den Nacken des Blonden und berührte seinen Mund , erst kurz und dann länger, dennoch unsicher. Doch als sie seine Wärme spürte, verflog die Unsicherheit. Es fühlte sich gut an, was sie taten, noch nie war etwas so richtig, da war Tifa sich sicher. „Bitte bleib.“, bat sie dann atemlos nach einer Zeit und sah ihn mit ihren großen Rehaugen an. Anstatt zu antworten beugte sich der Jüngere vor, berührte ihre weichen Lippen sanft und sachte mit seinen Fingern und strich diesen dann ihr Kinn hinunter zum Hals und von dort aus den ganzen Arm hinab, bis er ihre Hand zu fassen bekam. Dann erst küsste er sie wieder, wobei ihr Herz schneller zu schlagen begann. „Das werde ich, wenn du es willst, Tifa.“, erwiderte er nach einigen Minuten und sah sie fragend an. „Das will ich...jetzt.“ An den nächsten Morgen wollte sie nicht denken. Alles was zählte war dieser Moment. Diese Nacht. Und nicht mehr. What would you do if my heart was torn in two More than words to show you feel That your love for me is real Ihr Herz klopfte schnell, so schnell, dass sie einfach nicht einschlafen konnte. Rufus hingegen lag seelenruhig neben der Brünette und schnarchte leise vor sich hin. Was war nur geschehen? Die Küsse, die Berührungen, die Wärme, die Nähe... Tifa schloss die Augen und seufzte. Es war so schön gewesen, sich einfach nur so hingeben zu können, sich fallen zu lassen. Aber jetzt? Sie hatte es gewollt, ja. Aber...sie liebte doch Cloud! Ihr Blick fiel auf den makellosen Körper neben ihr, der vom Mondschein bestrahlt wurde. Erneut seufzte sie auf. Das war alles so verwirrend. Mit Cloud war es nie so gewesen. Und Cloud ist jedes Mal gegangen... Mir der Hand streichelte sie Rufus Kopf, nahm einige Haarsträhnen und zwirbelte sie zwischen ihren Fingern. What would you say if I took those words away Then you couldnt make things new Just by saying I love you Der Blonde öffnete langsam die Augen und drehte sich zu der Frau neben ihm und lächelte sie müde an. „Was hast du, Tifa?“, flüsterte Rufus leise. Es war so still, das jedes Wort für Tifa wie geschrieen klang. Oder war es nur die Angst vor der Antwort? „Ich...nein, es ist nichts.“ „Sollst du lügen? Bereust du es? Du...kannst es ruhig sagen, aber ich bereue es nicht, Tifa. Egal, was du sagen wirst.“ Einen Augenblick sah die Brünette Rufus nur an, wanderte mit ihren Augen von seinen hinab an seinem Körper entlang. „Nein...“, fing sie zögernd an. „Nein, ich bereue es nicht. Ich...bin nur verwirrt, verstehst du. Ich hätte nie gedacht, dass...dass das mal passieren könnte...“ „Ich denke, keiner hätte es gedacht, aber es ist passiert und ich bin froh darüber. Es hat sich...so schön angefühlt.“, antwortete der Präsident und hatte schon beinahe ein unsicheres Flackern in den Augen. „Aber...genau das ist es ja. Rufus, ich liebe doch Cloud. Was...was ist, wenn er es erfährt?!“ „Und tust du das wirklich? Ihn lieben?“ Rufus Stimme zitterte leicht, war es möglich? Fühlte er tatsächlich jetzt schon mehr für seine ehemalige Feindin, von der sich im Augenblick nichts mehr wünschte, als das sie ihn küsste? Dass sie ihn liebte und nicht Cloud? Tifas Blick blieb fest an seinem haften, bevor sie blinzelte und sich zu ihm hinabbeugte, doch kurz vor seinen Lippen hielt sie inne. Und berührte sie letztendlich doch. Now I’ve tried to talk to you and make you understand All you have to do is close your eyes And just reach out your hands and touch me Hold me close don’t ever let me go Meinte sie es ernst? War der Kuss das, was er wollte? Was er so verstehen wollte? Nach diesen wenigen gemeinsamen Stunden? Es war alles so anders, so neu, aber ganz tief in sich, da fühlte Rufus, dass es das war, was er so lange gesucht hatte. Es war so vertraut... Der Blonde löste den Kuss, ganz langsam und zärtlich, wobei er ihr tief und fest in die schimmernden Augen sah. „Sag jetzt nichts.“, kam ihm Tifa zuvor, ehe er den Mund auch nur aufmachen konnte. Sie nahm seine Hand und zog diese zu ihrem Mund, mit dem sie dann seine Haut liebkoste. Genau diese Hand führte sie sachte an ihrem Körper entlang und rückte immer näher an den erstaunt dreinblickenden Mann neben ihr. Sie hatte jetzt nicht vor sich zu erklären und ihm zu sagen, wieso sie das machte. Tifa wusste es doch selber nicht. Aber sie fühlte es. Das es so sein musste. Ihn berühren, ihn spüren, ihn küssen und ihn einfach nur halten- nur bei sich halten. Ihre zierlichen Arme schlangen sich um Rufus, dabei drückte und schmiegte sich die Bardame sich an ihn, den Kopf an seine Brust gelehnt. Lächelnd schlief das Paar nebeneinander ein, wissend, am nächsten Morgen immer noch nebeneinander aufzuwachen. Wissend, dass der andere nie wieder gehen würde. Then you wouldn’t have to say that you love me Cos I’d already know Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)