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Berüchtigt

Turks & Sweeper (Reno & Train)
von

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Immer

Wie immer...
 

Es ist wie immer.

Es dauert allerhöchstens einige Minuten und doch erscheint es ihm wie ewig.

Es ist... es ist wie immer.
 

Der Mann vor dem Spiegel erkennt seine eigenen Konturen nur noch sehr zaghaft, fühlt wie immer wieder einige kalte, gnadenlose Bluttropen über sein Augenlied laufen.

Sorgfältig wischt er sich die rote Flüssigkeit aus dem Gesicht, sieht wie es sich mit dem klaren Wasser vermischt und einige orange-bis rosafarbenen Flecken auf dem weissen Hemd hinterlassen.

Dieser Geruch von Eisen, von ersticktem Leben, hängt ihm in der Nase und es scheint seine Sinne zu benebeln.
 

Es ist wie immer.

Es ist dunkel und er ist alleine in seinem Zimmer... einsam. Wie nach all den anderen Aufträgen.

Es ist... einfach wie immer.
 

Doch trotz der Routine, trotz der Abstumpfung durch seine alltägliche Arbeit kann er nicht aufhören an sie zu denken. An all seine Opfer... an ihre Schreie... das eigentlich erlösende, letzte Gurgeln das sie von sich geben kurz bevor sie das letzte Mal einatmen.

Gut, vielleicht bereut er nicht alles, denn es gab Menschen, welche den Tot in seinen Augen verdient hatten aber... es waren ebenso viele Unschuldiege durch seine Hand gestorben... wenn nicht sogar mehr.
 

Die Stille in seinem kalten Apartment treibt ihn fast in den Wahnsinn, deswegen dreht er den Wasserhahn so sehr auf, dass das wasser um ihn herumspritzt. Sonst wäre es... einfach unerträglich. Er muss einfach irgendwie spüren, dass er noch da ist - das er immer noch lebt, im Gegensatz zu seinen Opfern.

Heute war es eine Familie, eine reiche, kleine und glückliche Familie. Die Bombe hat ihren Zweck nicht verfehlt und auch jetzt noch kann er das kleine Mädchen vor sich stehen sehen. Wie hilflos und ängstlich sie ihm nachgeschaut hatte, als er das Haus verlies. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits blutüberströmt... es gab einige Komplikationen mit den Monstern.
 

Es ist wie immer.

Mit dem Wasser versucht er vergebens die Schmutzflecken von ihm zu waschen - Flecken, die er nie wieder reinigen kann, denn sie liegen unter seiner blassen Haut.

Es ist wirklich... wie immer.
 

Wieder prallen eiskalte Tropfen in sein Gesicht, die er vorher mühevoll mit den zittrigen Händen, aus dem bereits überlaufendem Becken, geschöpft hat.

Nein, für diesen Mann gibt es kein zurück mehr.

Er hat nichts außer dem Töten... sein Leben besteht nicht aus einer netten Freundin, vielen Freunden und einem guten Elternhaus. Nein, in seinem Alltag überlebt man oder man stirbt. Ja, so ist das. Das Einzige was ihm ab und zu ein wenig Ablenkung verschafft sind einige nette Abende in einer Bar, guter Sex mit der ein oder anderen Person oder aber sein Partner.
 

Mit der gesäuberten Haut dreht er den Wasserhahn zu, schlüpft aus dem Anzug, nur um sich in einen neuen zu hüllen. In seinem typischen Stil gekleidet tut er so, als wäre nichts gewesen. So wie er es immer tut.

Erschöpft sinkt er auf sein Bett und starrt die Decke an, stützt die Hände unter seinen Kopf und seufzt geqüält. Jetzt, gleich, würde die Tür aufgehen - da ist er sich sicher... und das tut sie auch. Ein ihm ziemlich bekanntes Gesicht tritt in den Raum und auch wenn es so dunkel ist, dass man fast nichts zu erkennen vermag, weiss der Liegende sofort, wer soeben sein Zimmer betreten hat. `Der Besucher´ hat es schließlich auch nicht besser, denn... der große Mann ist sein Partner.

Mit einer flüchtigen Kopfbewegung macht dem Schweigenden auf dem Bett deutlich, dass sie einen weiteren Auftrag zu erledigen haben.

Langsam und beschwerlich erhebt sich der Körper und sieht sich noch einmal im finsteren Raum um.

Ja, Turk zu sein bedeutet abstumpfen, kämpfen, ausspionieren und morden.
 

Es ist wie immer.

Reno blickt seinem Partner Rude, der bereits wieder in der Tür steht, hinterher. Wer müsste dieses Mal vor seinen Augen sterben? Wäre es ihm endlich egal? Würde er wieder das Adrenalin in seinem Blut spüren oder würde er sein Gefühl sogar komplett verlieren?

Es sind die gleichen Fragen wie immer, denn...

es ist nunmal wie immer.

Erkenntnisse

Ermüdet und mit bleischweren Beinen steht er auf der kleinen Klippe.

Der rothaarige, nun berüchtigte Turk namens Reno, der »ihn« zu fassen bekommen hat.

Ihn - den schnellsten, raffiniertesten und wahrscheinlich einzigen Sweeper der in seiner Vergangenheit ein gnadenloser Auftragskiller war, der Gefährlichste von allen...
 

~~~
 

~Erkenntnisse~
 

"Rude, was meinst du - wird dieser Auftrag gefährlich werden?"

"Nicht gefährlicher als alle anderen, nehme ich an."

"Bist du sicher? Tseng hat doch gesagt, dass in Junon jede Menge Unruhe herrscht, seit einigen Tagen."

"Ja, und?"

"Naja... irgendwie habe ich kein gutes Gefühl dabei."
 

Mit einer lässigen Bewegung schwingt der linkshändige Turk seinen EMR auf die linke Schulter und tipselt ihn einige Male auf und ab. Betrübt durch seinen leeren Blick starrt er auf die immer näher kommende Tür. Die Tür, die aus dem Hauptquartier führt.

Wie oft, ja wie oft hat er dieses Gebäude schon verlassen nur um Menschen umzubringen?

Zu oft... eindeutig zu oft, denkt Reno sich und versucht krampfhaft den Gedanken abzuschütteln, als er plötzlich eine warme, schwere Hand auf seiner Schulter fühlt.
 

"Reno... alles ok mit dir?", fragt ihn sein dunkelhäutiger Partner besorgt und mit einem schelmischen Grinsen funkeln ihn zwei gespielt belebte, türkise Augen an und zwinkern tükkisch.

"Na sicher doch! Ich hab nur darüber nachgedacht, wann wir Dienstfrei haben um einen trinken zu gehen.", versucht Reno ihm zu versichern und läuft einige Schritte vor, so als ob er es nicht erwarten könnte in den Hubschrauber zu steigen um nach Junon aufzubrechen.
 

Tatsächlich liebt der schlaksige Turk das Fliegen, sich frei zu fühlen und den ganzen, weiten Himmel für sich zu haben. Deswegen tut er es auch so oft... wenn er Zeit für sich braucht, Zeit um alleine zu sein, um nachzudenken. Zeit um alles zu verarbeiten was er Tag für Tag erlebt. Er ist ja schließlich... auch nur ein Mensch.
 

Mit einem eleganten Hüpfer betritt Reno den Hubschrauber und lässt seine Hände langsam über den Steuerknüppel gleiten.

"Mein geliebtes Baby...", flüstert er sich selbst zu und wirft einen Blick durch die Frontscheibe. Wie froh er doch war, nicht alleine zu sein.

Rude - ein großer, stabiler Mann mit kaffeebrauner Haut und einer Glatze, einem kleinen Bart rund um seine schmalen Lippen, der nie seine Sonnenbrille freiwillig runternimmt außer zum schlafen und der seinen Anzug immer glattgebügelt, ordentlich und elegant trägt - ist schon seit vielen Jahren sein Partner und so selten er es auch erwähnt, Reno war schon immer dankbar dafür gewesen ihn bei sich zu haben.
 

Mit einem musternden Blick und gleichzeitig müden Augen verfolgt er die Schritte des großen Mannes, legt sein alltägliches Lächeln auf als er sich auf den Sitz neben ihm niederlässt.

"Gut festhalten Rude, heute habe ich besonders Lust einige neue Kunststücke auszuprobieren.", warnt er freundlicherweise vor und setzt sein Headset auf.

Durch die Sonnenbrille hindurch forschte Rude in Renos Gesicht, gab als Antwort ein galantes

"Hmmm.", von sich, welches Reno einfach als `gut - geht in Ordnung´ deutet.
 

Eine angenehme Vorfreude breitet sich in dem Turk aus, der endlich den Steuerknüppel fest in beide Hände nimmt. Die Lichter schaltet Rude nebenbei ein, denn es schon mitten in der Nacht und deswegen hält er Licht für eine angemessene Maßnahme. Reno bekommt seine Flugerlaubnis und mit einem Grinsen a lá Reno blickt er ein letztes Mal zu dem Mann neben ihm, startet die Maschiene und fliegt aus dem geöffneten Tor - endlich.
 

In der Luft fühlt sich Reno besser, deutlich besser und langsam fängt sein bis jetzt zittriger Körper an sich zu entspannen.

"In der Nacht... scheinen die Städte besonders schön.", erklärt er unnützer Weise und richtet sich dann in seinem Sitz.

Ob Rude... wohl auch einer diesen Menschen ist? Ob auch er denkt, dass Reno alles egal ist? Das er töten kann und es kein einziges Mal bereut? Ob er... ihn auch für ein `Monster´ hält? Selbst, wenn er den selben Job verrichtet?

Enttäuschenderweise stellt der Rotschopf fest, dass er selbst hier nicht aufhören kann darüber nachzudenken... dafür... ist es hier ebenfalls... viel zu still.
 

Nach einiger Zeit des Schweigens konnte Reno sich damit ablenken, an die vorletzte Nacht zu denken. Ja, verdammt, durch die viele Arbeit die sie ihn letzter Zeit hatten bekam er viel zu wenig Sex.

Vielleicht würde sich etwas in Junon ergeben aber... das war eher unwahrscheinlich, denn sie sind ja aus Arbeitsgründen hier... um einen weiteren Auftrag auszuführen nachdem er sich nur noch betrinken möchte. Möglicherweise... ist er heimlich tatsächlich ein wenig zu sensibel für diesen Job aber immerhin ist er gut in dem, was er tut - verdammt gut.
 

"Reno, wir sind vor knapp fünf Minuten über Junon hinweg geflogen."

"Wa... was?", fragt der Rotschopf aufgebracht und dreht hart um, macht einen Looping mit der Maschiene und kichert dabei.

"Hmmmm.", brummt sein Partner nach dem Looping vor sich hin und richtet seine Krawatte.

"Sorry... ich konnte nicht anders."

"Ist schon ok... solange du in Junon wieder normal bist."

"Wie... wie meinst du das? Normal?"

"Irgendetwas stimmt nicht mit dir in letzter Zeit... das merke ich doch."
 

Mit einem Grinsen in den Mundwinkeln seufzt der sonst so undurchschaubare Turk auf, blickt aus dem Fenster und erblickt die seichten Lichter Junons, die in den Himmel ragen, die lange Sister Ray und den kleinen U-Boot Hafen, der von dort oben nochviel kleiner wirkt.
 

Anscheinend kann er vor Rude nichts Geheim halten... zumindest nicht immer... nicht so, wie er sich das eigentlich jedes Mal vornimmt.

Der Strand von Junon

(ab jetzt in der vergangenheit geschrieben - werde Kap 1 auch noch einmal umschreiben)
 

~Der Strand von Junon~
 

Nachdem Reno auch innerlich damit abgeschlossen hatte, dass der Flug nun vorbei war, wagten er und sein Partner einige Schritte auf dem harten Boden.

Die dumpfen Geräusche ihrer Schritte begleiteten das erleichterte Atmen, als kein Blut zu sehen war.

Weder auf den Häusern, noch auf den Straßen und doch... herrschte totales Schweigen in ihnen. Sofort fiel dem jüngeren Turk auf, dass keine Menschenseele unterwegs war und auch, wenn es bereits Nacht war, war diese Leere eher untypisch für Junon.
 

"Irgendetwas... stimmt hier nicht, also sei auf der Hut."
 

Rude schaute Reno noch einen Augenblick hinterher bis sich ihre Wege trennten und er wusste, wie sehr er im Recht war.
 

~
 

Mit geschärftem Blick untersuchte der rothaarige Turk die Umgebung zu seinen Füßen genau, schaute an allen Häusern vorbei, über deren Dächer hinweg und begutachtet jede Tür genaustens.
 

"Ahh~hh..."

So eine zittrig, gestöhnte Stimme kannte der langjährige Turk nur allzu gut, also drehte er seinen Kopf schnell nach links und blickte zu Boden, wo ein blutüberströmter Mann nach seinem Fußgelenk griff - mit der letzten Kraft die dieser Körper anscheinend noch besaß.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er dem Mann beim sterben zu, denn Reno wusste es war für jede Hilfe schon lange zu spät.

"Bla..cc..ck..."

"Was? Was hast du gesagt?"

Mit leich zusammengezogenen Augenbrauen kniete sich der Rotschopf vor den sterbenden Mann, fuhr mit seinem Zeigefinger durch die Blutlache die sich auf der Schulter des Mannes gesammelt hatte.

"Blaa...cc.ck...C..Cca..cat..tt...", röchelte der Unbekannte und spuckte eine ganze Menge Blut vor Renos Füße.

"Black Cat?", wiederholte dieser eher gelassen und kratzte sich am Kopf, zog wieder eine Augenbraue in die Höhe. Nein, der Blutende vor ihm, der gerade seinen letzten Atemzug nahm, war nicht betrunken.

"Ruhe in Frieden.", sagte er beiläufig und stand auf, folgte der Blutspur die der nicht allzu alte Mann hinter sich herzog.
 

"Hmmm... die Spur endet hier..."

Skeptisch blickte Reno sich um. Immerhin stand er mitten am Strand, fühlte den grobkörnigen Sand unter seinen Füßen und konnte das Wasser erblicken. Das Wasser, dass in den meisten Nächten einfach nur schwarz aussah... schwarz und unfreundlich. Selbst wenn er wollte, könnte er nichts in dem dunklen Nass erkennen.

Mit dem Gedanken im Hinterkopf machte er einen Schritt auf das Wasser zu, spitzte sein Gehör und würde sofort bemerken, wenn sich etwas in seiner Umgebung verändern würde.

Die Felsen die links und rechts hochragten, die vielen Häuser hinter ihm, in denen kein Licht zu brennen schien. Ja, vielleicht wäre es besser gewesen zu zweit zu bleiben.

"Black Cat...", wiederholte er leise für sich und verengte dann seine Augenbrauen. Wer soll das gewesen sein? Der Mörder? Eine Organisation die hinter den Auffälligkeiten in Junon steckten?

"Verdammt!", schimpfte er vor sich hin und machte einen großen Schritt der voller Wut steckte. Sicherlich hatte er selbst auch viele Menschen umgebracht aber... das war ja der brennende Punkt.

Das war Renos Job!

Unachtrsam durch seine Wut versank der schneller Turk plötzlich im Sand, viel ein tiefes Loch hinunter und entschied sich dafür nich zu schreien, auch, wenn er wusste das er gleich sterben könnte.
 

Doch eines... eines spürte er - den Aufprall.

Er war hart und schmerzvoll - brachte seinen linken Arm zum knacken, was kein gutes Zeichen war, denn er konnte ihn beim besten Willen nicht mehr bewegen.

Somit biss er sich auf die Unterlippe, schreite gedrückt und drehte sich schmerzdurchzogen von der linken Seite auf die Rechte, hielt sich den anderen Arm und wartete bis das pulsierende Drücken schwächer wurde. Die Zeit verging nicht... oder sie verging viel zu schnell, denn als er die Augen öffnete hörte er nichts.
 

Gar nichts.
 

"Verdammt... was...?", flüsterte er und zwang sich kurz darauf sich hinzuknien, die Umgebung zu checken. Schlecht gelaunt und mit einer gewissen Wut im Bauch streifte sein Blick langsam durch die schwarze Leere. Wer zum Teufel buddelte ein Loch mitten in den Strand von Junon und stellte hier dann nicht wenigstens eine Fackel auf?

"... wo bin ich?", fragte er sich selbst und hörte etwas hinter sich, etwas großes. Das fremde Objekt schien nicht darauf zu bestehen sich leise zu bewegen, also ging Reno von etwas monsterartigem aus. Mit einem schnellen Blick über die Schulter lief er los - so schnell er konnte, spürte die Erde unter seinen Füßen erbeben, als sich etwas tief in sie zu bohren schien. Er wausste nicht einmal warum er versuchte zu überleben, schließlich wusste er nicht einmal wo er hier überhaupt hineingefallen war.
 

Seine Schritte wurden mit der Zeit leiser, was bedeutete das er sich eine Wand näherte. Also streckte er seine eine Hand aus und lief an der Wand entlang. Er hörte die lauten Geräusche immer näher kommen, vernahm die Schreie eines Sandwurmes und wunderte sich verständlicherweise was so ein Vieh unter Junons Strand zu suchen hatte. Ja, wie tief unter Junon war er hier eigentlich und wer könnte hinter all dem stecken? Der Sandwurm an sich wohl kaum.

Doch nicht etwa... dieser Black Cat?

Reno war schließlich nicht blöd und als er einen Gedanken daran verschwendete, fand er etwas, das sich wie eine Türklinge anfühlte.
 

Er öffnete das Tor, wurde von dem hellen Licht geblendet und sah nur noch die riesigen Zähne des Sandwurms, wie der dicke Körper nicht durch das Portal hindurchpasste und der Wurm stecken blieb.

"Mistvieh!", hielt sich der Turk den Arm und konnte durch das grelle Licht kaum etwas sehen.

Trotzdem stand er auf und machte sich daran das Tor zu schließen, als der Wurm ein Sekret ausspuckte - ein ätzendes. Das war es also, was er in dem dunklen Gang ständig zischen hörte.

Angewidert schloss er das Tor, bekam nur wenig von dem grünen Schleim ab und brauchte erstmal einige Minuten um sich ernaut zu besinnen.

Spiegel. Überall.

Anscheinend wusste da jemand genaustens über ihn bescheid, denn mit einem dunklen rot, Blut, stand überall geschrieben: "Mörder!"

Mit zusammengezognenen Augenbrauen dachte er nach - wollte dieser Jemand mit dem vorherigen Raum etwa seine Schnelligkeit auf die Probe stellen?

Zu jeder Seite, oben und unten - überall sieht er sein eigenes Gesicht, seinen zerissenen Anzug und die weggeätzte Stelle, dieses eine, gravierende Wort...
 

Da er nicht ewig nur herum stehen konnte, machte er sich auf den Weg den Ausgang dieses Raumes ausfindig zu machen... jemand spielte ein Spiel mit ihm... und egal wer dieser Jemand war... er würde es büßen.
 

Er suchte... lange und beschwerlich, fand den Ausgang einfach nicht.

"Ich habe jede Schrift angefasst... dabei müsste der Ausgang das richtige Blut tragen... ich müsste es wegwischen können."

Mittlerweile wusste er nicht einmal mehr, wie er zurück zum Wurm kam um sich evtl. von ihm verspeisen zu lassen.

Wie frustrierend...

Erschöpft lies er sich an der Wand niedersinken, schüttelte den Kopf und starrte dann auf den Spiegel vor ihm. Das Blut hinter ihm war verschmiert und somit bildete sich ein hinterhältiges Grinsen auf seinen Lippen.

"Wo auch immer du bist! Das hier ist für dich!", rief er und streckte den Mittelfinger in die Höhe.
 

Mit Wucht durchbrach er die Tür, die sich als normaler Eis-Zauber herausstellte. Ja, selbst wenn es dieser Black Cat war... er sollte sehen, dass man einen echten Reno nicht so einfach in die Knie zwingen konnte und doch... blieb ihm plötzlich das Herz stehen.

Ein riesiges Drachenmonster stand im Raum. Grün, schuppig und vor allem die gelben Augen schienen durch Agressivität zum leuchten gebracht.

Vor dem Drachen hing ein kleiner Käfig in der Luft... ein kleiner Käfig, der es in sich hatte, denn in ihr steckte Leben - kostbares Leben.

Der Rotschopf machte einige schnelle Schritte in Richtung des Drachen, näherte sich dem käfig, der weit über ihm hing.
 

"RUDE!"

Hart an der Grenze

~Hart an der Grenze~
 

"Rude!"
 

Reno schrie so laut er konnte, spürte das Vibrieren in seiner trockenen Kehle und starrte danach den riesigen Drachen vor sich an. Ja, wenn er den wirklich in die Knie zwingen wollte, so musste er taktisch vorgehen.

Zu seinem schockierenden Nachteil intressierte sich die Riesenechse kein bisschen für den Rotschopf der winzig auf ihn wirken musste - wie er unten auf dem weitentfernten Boden stand und um das Leben seines Partners, seines besten Freundes bangte.
 

Der Turk hatte nur wenige Sekunden um nachzudenken, zu entscheiden welche Methode er nun nehmen würde um Rude zu retten. Das tat er auch - für seine Geschicklichkeit.

Schmerzverzerrt sah er sich in dem großen Raum, der einer Höhle glich, um. Die vielen Steine an der Wand boten eine perfekte Abstoßmöglichkeit für seine Füße.

Mit einem leztzten, genauen Blick prüfte Reno wie es um Rude stand, sprintete auf die ihm gegenüer liegende Wand zu und nahm schnelle, kleine Sprünge um möglichst hoch an der Wand entlanglaufen zu können. Ebenso schnell agierten seine Augen, die verbissen den nächsten Stein fixireten, dann den Drachen und eine gute `Landemöglichkeit´ suchten.
 

Da der Drache rechts von ihm stand, konnte der Rotschopf die kraftvollere Seite seines Körpers nutzen - die Linke. Denn auch wenn sein Arm hinüber war, seinem Bein ging es blendet, dem Fuß ebenso. Somit stieß er sich von der Wand ab - erwartungsvoll, ungeduldig.

Wackelig landete er auf der rechten Schulter des grünen Monstes, dessen Reaktion nicht gerade begünstigend für die Situation war. Dieses Biest mochte anscheinend keine Fremdkörper auf dem eigenen. Denn es schüttelte sich, brüllte laut auf und schlug mit seinen Pranken um sich - trotz Renos Fliegengewichts.

Suchend schaute der rothaarige Turk nach lockeren Steinen die an der Decke hängen könnten, sah im Augenwinkel wie der Drache den Kopf hob um Feuer zu speien.

"Nichts da!", gab er reflexartig von sich und packte die große Echse an einigen harten Borsten, die aus der geriffelten Haut ragten. Lässig lies er den EMR aus seinem Ärmel gleiten, stellte den Strom an und drückte ihn gut gezielt in die linke Iris des Drachen, bohrte ihn tief hinein.

Er grinste zufrieden, als das tierähnliche Monster zu taumeln began. Jedoch hielt das Grinsen nicht lange an, denn der Drache spielte verrückt, drehte sich wild im Kreis und gröhlte so laut, dass Reno dachte, er würde sein Gehör verlieren. Noch hinzu kam, dass der Riese mit der linken Pranke versuchte, das störrende Etwas in seinem nun blinden Auge zu entfernen. Dabei traf er den Käfig - unglücklich, heftig, so dass er ihn zerfetzte.
 

"Ruudeee!!!"
 

Verzweifelt sah der Turk durch die Splitter des Käfigs, erblickte Blut, Stofffetzen, doch Rude... er war verschwunden. Unachtsam und wütend zog er den EMR aus dem Auge und schlich sich auf die andere Gesichtshälfte der Echse, löschte auch dort das Augenlicht aus und wollte eigentlich grad zum Spung ansetzen um einige Steine von der Decke zu lösen, als er von etwas hartem erschlagen wurde - etwas, dass von der rechten Seite kam.

Die Höhle schien zu beben, der Drache geriet außer Kontrolle, speite mit Feuer, traf Reno mit seinem stahlharten Schwanz und von da an... war alles schwarz.
 

Es ist... so still.
 

Bin ich... tot?
 

... Rude, bist du da?
 

Langsam blinzelte der schlacksige Turk einige Male, sah alles verschwommen, braun, undeutlich. War er etwa... noch immer in der Höhle? Und wenn ja, wie lange lag er hier schon?

Woher kamen diese unerträglichen Schmerzen und warum... ja, war er alleine?

Das Blut in seinem Mund vermischte sich mit dem Geschmack von Erde, von Dreck, der auch in seinen Augen klebte.

Er hustete einige Male, versuchte sich aufzurappeln - vergeblich. Sein Körper war einfach zu schwach und überhaupt... schien er nichts mehr wirklich wahr zu nehmen.
 

"Das war... ganz schön knapp."
 

Was... war das? Woher kam diese klare, männliche Stimme? Er musste es einfach wissen - wissen, wer mit ihm redete... wissen... wer ihn nicht alleine lies in dieser Situation, wer bei ihm war.

Also zog er langsam seinen Körper zusammen, rollte sich auf den Bauch und erhob seinen Oberkörper, fühlte wie seine Sinne noch immer benebelt waren.

Mit der rechten Hand hielt er sich den Kopf, kniff die Augen flüchtig zusammen und versuchte dann seinen Blick wieder zu säubern.

Erst jetzt, wo er wieder einigermaßen sehen konnte, bermerkte er, dass er tatsächlich noch immer in der Höhle kauerte.
 

"RUDE!", stieß er abermals aus dem kratzigen Rachen hervor, stellte sich schnell auf seine Füße und rannte zu dem an der Wand angelehnten Körper. Er spuckte Blut, doch es interessierte ihn im Moment nicht, denn seine ganze Aufmerksamkeit galt dem leblosen Körper vor ihm.

"Rude... bitte... sag doch was... öffne die Augen... atme...", keuchte der müde Rotschopf und legte seine rechte Hand an die kühle Wange.
 

Das... das durfte einfach nicht wahr sein, das durfte es einfach nicht!
 

Plötzlich spürte er etwas auf seiner Schulter - eine Hand. Sie schien federleicht und warm - schien seinem perplexen Wesen gut zu tun und doch war Reno sekptisch. Skeptisch aber vor allem wütend, verzweifelt.

Mit einem stechenden Blick drehte er sich um, sah dem jungen Mann mit hasserfüllten Augen an.

Er war schlank, groß, trug eine römische Dreizehn unter dem linken Schlüsselbein als Tattoo, war braunhaarig, hatte gelbe Augen die der einer Katze glichen und eine kleine goldene Glocke hing an dem roten Halsband, welches seinen Hals zierte.

Doch das war Reno alles gleich, als er den Revolver, in den ebenfalls eine römische dreizehn eingraviert war, in seinen Händen sah - war er etwa für all das verantwortlich? Schließlich schien er keinen einzigen Kratzer davongetragen zu haben. Und warum war er sonst hier? Rein zufällig bestimmt nicht.
 

Langsam lies er von Rude ab und blickte dem Fremden ins Gesicht. Dieser schien gerade etwas sagen zu wollen, drehte sich sogar gelassen zur Seite, so, als ob nichts dramatisches passiert wäre.

Durchaus weniger gelassen holte Reno aus und schlug auf den jungen Mann ein, traf seine linke Wange mit einem Schlag der sich gewaschen hatte.

Reno wollte schreien, weinen, ihn in Stücke reissen... sterben. Es war doch eh alles egal wenn Rude wirklich... nicht mehr leben würde.

"Er war...!!!", krächzte der Turk und packte den jüngeren am Kragen, schlug seinen Kopf einige Male auf den harten Boden, als er spürte wie er gegen den Unbekannten verlor, sie sich drehten und Reno sich unter ihm wiederfand.
 

"Hör auf mit dem Scheiß!", rief ihm dieser nur entgegen, als er spürte wie seine Lieder schwerer wurden...
 

Der Unbekannte, Train Heartnet, schaute sich hellhörig um, sah den mittlerweile Ohnmächtigen Reno studierend an.

"Sein Blut... er verliert zu viel davon.", stellte dieser leise für sich selber fest und sah dann noch einmal zu der riesigen Echse. Nein, hier schien es wirklich keinen normalen Ausgang zu geben. Die Decke analysierend feuerte er zwei genau gezielte Sprenggeschosse auf sie los, räumte somit den Weg frei um die beiden schwer verletzten Männer schnell ins Krankenhaus zu bringen.

"Shinra...", flüsterte er als er den EMR anschaute. Zuerst trug er Rude, dann Reno hinaus um anschließend Hilfe bei den Einwohnern von Junon zu suchen, die sich durch die ganze Aufruhr in ihren Häusern eingesperrt hatten. Deswegen antwortete ihm auch keiner, geschweigedenn dass sie die Tür für ihn öffneten. Aufseufzend suchte er in den Taschen der beiden Turks und fand ihre Ausweise, ihre Waffen (bzw. Renos EMR und Substanz bei Rude) und ihre PHS.
 

Die Rettung schien eigentlich gar nicht so schlecht zu laufen...

Zwei Welten

~Zwei Welten~
 

Langsam und beschwerlich öffnete der geschwächte Turk die Augen. Wo war er? Wie kam er hierher und warum? Träge schwank der Kopf von links nach rechts und erblickten einen schwarzen Anzug. War es etwa sein Anzug? Seit wann sah er denn so gebügelt und glatt aus? Und warum konnte er ganz von alleine stehen?
 

"Mmmmm Tseng.", murmelte der Rotschopf leise und dieser setzte sich daraufhin auf den Stuhl neben dem Bett.

"Immerhin... bist du jetzt wach.", erwiederte der Ältere und starrte den verbundenen Turk an.

Er sah traurig aus.

Ob er eine Vorahnung hatte was Rude anbelangte? Oder ob er wenigstens sagen konnte was überhaupt geschehen war? Immerhin hat der Oberturk ihn vor einigen Tagen schwer verletzt vor dem HQ gefunden.

Alleine.
 

"Wo ist er?", fragte Reno erschöpft und lenkte seinen Blick währenddessen nicht vom Fenster. Es ist stickig und erdrückend in diesem Raum. Viel zu stickig.

"Du meinst Rude?"

"Mhm."

"Ich hatte gehofft... dass du mir sagen kannst, wo er ist."
 

Eine eigenartige Stille füllte den Raum und Reno mochte sich gar nicht ausdenken, was seinem Partner alles passiert sein konnte. Ja, verdammt, was war eigentlich genau passiert?
 

"Wenn ich es wüsste, würde ich dann fragen?"

Renos Stimme klang eigentlich nach allem schlechten, eben nur nicht nach dem Zustand `gut´ und somit wollte Tseng ihn nicht weiter belasten... denn wenigstens war er wach und das bedeutete ein großer Schritt zur Besserung.

"Wir finden Rude, ganz sicher."

Mit den wenigen Worten versuchte Tseng den rothaarigen Turk aufzumuntern, doch ob er das wirklich geschafft hatte bezweifelte er dafür um so mehr.

"Was... meinst du damit?", fragte Reno noch immer mit traurig belegter Stimme und sah dann betroffen zu seinem Boss.

"Wir haben dich vor fünf Tagen vor dem Haupteingang des Hauptquartiers gefunden... alleine...", damit beendete der Oberturk seinen Satz fürs erste, nur um sich näher entgegen dem jungen Turk zu beugen und seine Stirn sanft zu küssen. "...ich hatte Angst dich zu verlieren, Reno."
 

Der Rotschopf legte, sanft und zerbrechlich wie er nun schien, seine rechte Hand auf die seines Bosses und erwiederte die Zärtlichkeit die er von Tsengs Wange bekam mit seiner eigenen. So sehr er es auch genoss, die Gedanken flogen weiterhin bei seinem Partner... seinem verschollenen Partner.

"Ja... ich finde ihn.", schwor Reno in den sonst so ruhigen Raum hinein.

Tseng blinzelte einige Male und sah seinen... nun ja... seinen... ja, was er auch immer für ihn war, an. Er bedeutet ihm viel, wahrscheinlich mehr als die meisten Menschen, doch man konnte auch nicht sagen, dass sie ein richtiges Paar waren. Sie... hatten eben ab und zu etwas miteinander.

"Sicher wirst du das... aber erst wirst du dich ausruhen... ich möchte kein Risiko eingehen."

"Tseng, ich weiss was ich tue."

Wenn es etwas gab, was der Rotschopf nicht leiden konnte, dann war es ein Leben ohne Alkohol, Sex und Feierabende. Jedoch hasste er es am aller meisten bevormundet zu werden. Schließlich konnte er selbst am besten einschätzen, wann er wieder arbeitsfähig war.
 

"Tse...", fing er an, wurde von diesem aber abrupt unterbrochen.

"Ja, ich weiss. Ich weiss, dass du das nicht leiden kannst aber ich mache mir nunmal Sorgen."

Mit einem schweren Seufzen schloss Reno seine Augen und nickte einfach nur. Er nickte ohne wirklich zu wissen warum. Wollte er Tsengs Aussage bejahen? Wollte er sich selbst zustimmen, dass er Rude finden würde? Wahrscheinlich beides.
 

Der langhaarige Turk hatte keine Lust mehr zu warten. Außerdem wollte er Reno zeigen, dass er es ernst meinte. Alles. Alles was er sagte. Alles was zwischen den beiden war.

Da Reno seine Augen gerade geschlossen hatte, zögerte er auch nicht ihm näher zu kommen.

Vorsichtig und leicht trafen ihre Lippen sich und es dauerte eine Weile bis Tseng in einen richtigen Kuss überging. Wie eine Feder glitt er über die schmalen Lippen von Reno und liebkoste sie zärtlich, kam ihm noch näher um seine Lippen ganz an die des Rothaarigen zu drücken.

"Mmmmm..." Reno genoss es, begann Tsengs Hand zu streicheln und den Kuss zu erwiedern, wenn auch nur langsam.
 

"Ich komme heute Abend noch einmal wieder.", erklärte ihm der Ältere, woraufhin Reno nichts anderes übrig blieb, als zu schmunzeln.

Kurz darauf erhob sich der elegante Mann und verlies den Raum, schaute ein letztes Mal über seine Schulter zu Reno bevor er ging.
 

Und nun war er wieder alleine... wie nach jedem Auftrag... auch, wenn das kein richtiger Auftrag gewesen war... Fakt war:

Er war alleine.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Zufrieden grinste Train vor sich hin.

Ja, er hatte den beiden Turks geholfen, doch es würde nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie sich gesehen hatten. Ganz sicher nicht, denn er war ein Sweeper, ein Kopfgeldjäger...

für die beiden Profikiller würde er bestimmt eine Menge Geld bekommen.

Tot brachten die beiden bestimmt weniger als die Hälfte ein, desswegen wollte er, dass sie sich erst einmal genesen. So war die Arbeit ja viel zu langweilig.

Noch dazu hatte er keine Lust mehr sich von instant Nudeln zu ernähren, also musste Geld her... und auf die kleinen Fische hatte er keine Lust.

Zu einfach.
 

Noch einmal holte er die Fotos der beiden Männer im Anzug heraus und betrachtete sie genaustens, dass eine mehr als das andere.

"Reno.", las er leise vor und begutachtete ihn. Selbst in seinem schwer verletzten Zustand hatte er einen ordentlichen Schlag drauf. Sollte er also wieder bei vollkommener Gesundheit sein, würde er ihn sicherlich besuchen kommen.

"Komm schon Sven, ich habe Hunger!"

"Sag mal, denkst du eigentlich auch mal an etwas anderes, als ans Essen?"

Der grünhaarige Schönling mit der Augenklappe über dem rechten Auge trug immer einen weissen Anzug und einen weissen Hut. Er war Trains Partner und zusammen gingen sie auf Verbrecherjagt - nur für sich selbst - in Freiheit.

"Ja sicher doch aber im Moment bin ich einfach hungrig."

Langsam ging der Braunhaarige mit der Glocke um den Hals Rückwärts, schlug die Hände hinter seinem Kopf übereinander und grinste zufrieden.

"Und was ist mit unseren Schulden?"

"Die bezahlen wir ein ander mal zurück."

"Train, wie lange wollen wir das denn noch vor uns hinschieben?"

"Bis wir die zwei hier haben.", erklärte Train ruhig und reichte ihm die Fotos von Reno und Rude.

"Wer sind denn die beiden?"

"Zwei Profikiller der Klasse A"

"KLASSE A??? Bist du dir sicher?" Immerhin brachten Killer der Klasse A mindestens 50 000 Gil oder sogar mehr. Zum Teil auch viel mehr.

"Ich bin mir ganz sicher.", lächelte Train und zuckte daraufhin amüsiert mit seinen Schultern.
 

Die Sonne fand ihren Weg langsam aber stetig immer weiter nach unten. Irgendwie... wirkte Midgar so viel schöner... zumindest was das Leben auf der Platte anging.

"Das Hauptquartier also...", murmelte Sven vor sich hin und beobachtet Train wie er in die Ferne sah. Er fragte nicht was los war, denn er wusste jetzt schon: Entweder Train würde es von selber sagen oder eben gar nicht.
 

Die Schritte vom ehemaligen `Black Cat´ wurden langsamer, schwerer und in seinen Gedanken eingeschlossen sah Train zum Hauptquartier. Ob es die beiden geschafft hatten? Hoffentlich, denn wenn nicht würde er sich schwarz ärgern. Keine Killer - kein Kopfgeld - keine zurückgezahlten Schulden - kein Essen - so ist das.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Reno hasste es. Und wie er es hasste. Diese Stille. Dieses stirile Klima und überhaupt hasste er alles an dieser verfluchten Krankenstation. Das leise Piepen dieser Kontrollmaschiene, der benebelte Zustand der seinen Körper zu kontrollieren schien, einfach alles.

Er wollte, wenn er gekonnt hätte, seine Faust mit Wucht gegen dieses piepende Ding schlagen, es aus dem Fenster schmeissen, doch er war zu schwach. Gott wie er auch das hasste.

Schwach sein.
 

Um sich abzulenken versuchte der Turk über die Geschehnisse nachzudenken. Darüber, was genau geschah und wo Rude jetzt sein könnte.

Schließlich glaubte er fest daran, dass er am Leben war. Oder doch nicht:

Er wusste es.

Also strengte er sich an, erinnerte sich an den Käfig und den Drachen, an die Höhle, die harten Steine die unter seinen Fußsohlen drückten als er die Wand hinaufschnellte. Das ungeduldige Zappeln der großen Echse, an Blut und an Dreck.

Der Unbekannte.

Erst jetzt fiel es ihm wie Schuppen vor seine Augen. Er könnte Rude mitgenommen haben. Warum konnte er sich im Moment nicht erklären aber... er würde es schon noch herausfinden.

Alleine.

"Bastard.", schimpfte er vor sich hin. Diese stechenden, gelben Augen... die würde er nicht so schnell vergessen. Überhaupt schien der Kerl eine Klasse für sich zu sein. Ziemlich überheblich für so einen schlanken Burschen. Ok, Reno war selber auch schlank, gar schlacksig, aber er war ein Killer, einer der Besten. Der Rotschopf war schon immer viel schneller gewesen als der Durchschnitt der Menscheit und auch beim besten Willen: Killer konnte der braunhaarige Jüngling wohl kaum sein - das hätte Reno einfach gewusst.
 

Während sich der junge Mann ebenfalls in Gedanken verlor und etwas Abstand zu der grauenhaften Stille gewinnen konnte, öffnete sich die Tür zu seiner rechten erneut.

"Reno, wir werden dich doch eher brauchen."

Leise trat sein Boss erneut an sein Bett, einen Befehl von Präsident Shinra in der Hand.

"Der Präsident hat uns erneut auf Junon hingewiesen. Sein Sohn sollte zur Zeit dort sein, er wurd schon vor einem Jahr dorthin versetzt aber... er wird wohl seit geraumer Zeit vermisst. Außerdem scheint es einige Kopfgeldjäger zu geben, die die Stadt ordentlich aufräumen - das kommt dem Präsidenten äußert merkwürdig und verdächtig vor."
 

Als Reno einen Gedanken an den alten Shinra verschwendete, brummte er genervt.

"Ohne Rude geht gar nichts."

"Reno, du wirst das leider alleine machen müssen."

"In meinem Zustand? Sehr zuvorkommend."

"Ich bin damit auch nicht glücklich.", sagte der Wutainese leise aber irgendwie dennoch höflich. Tseng war eben so... mit seinen schwarzen, langen Haaren, dem ordentlichen Anzug, dem kleinen, keineswegs aufdringlichen Punkt auf der Stirn und diesen dunklen, eindringlichen Augen.

Ein schöner Mann.

"Seit kurzem... tauchen immer mehr Rebellengrupen auf.", erklärte Tseng ruhig und blickte Reno ins Gesicht, "Sie dringen bis ins Hauptquartier und oft sind wir gezwungen sie zu eliminieren."

Skeptisch zog Reno eine Braue in die Höhe, starrte Tseng an, als er ein kleines Klicken hörte und kurz darauf... einen Schuss...

Auftritt

~Auftritt~
 

Blitzschnell und doch elegant schwang sich der schwarzhaarige Mann vom Stuhl, wich der Kugel gerade noch so aus, dass sie nur seinen Arm traf.
 

"Tseng!"
 

Der eben gerufene zog galant eine Waffe aus der Innentasche seines Anzugs, zielte genaustens und versank letztlich zwei saubere Schüsse in die Brust des Angreifers.

"Verdammt...", stammelte er, ohne seinen Blick von der Tür zu wenden, "... wir bekommen anscheinend immer öfter unerwarteten Besuch."

Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte Reno den Oberturk, sah zu wie er sich den Arm grob verschnürrte und mit schleichhaften Bewegungen zur Tür voranschreitete.
 

Das reicht jetzt aber wirklich - Reno hatte die Nase gestrichen voll. Was glaubten diese Typen eigentlich, wer sie waren? Immer noch schwach löste der jüngere Turk sich von all seinen Anschlüssen, griff nach seinem Anzug um ihn überzustreifen und sich zu Tseng zu begeben, der immer noch an der Tür lungerte.

"Reno! Du sollst doch noch nicht aufstehen!" Tsengs Augen schienen leicht zu glühen vor Wut, doch verspürte der rothaarige Turk so nur noch mehr Spaß.

"Achja? Ich dachte ihr braucht mich?!?"

"Hmpf."

"Na siehst du... also... dann wollen wir mal... aufräumen."
 

Und plötzlich schien sich in Reno etwas zu verändern, er schien plötzlich wie ausgewechselt. Als gäbe es bei ihm einen Schalter, den man umlegt um ihn zu einem gefärlichen Profkiller zu machen.

Und was für einen.

Trotz der Angeschlagenheit war Reno um einiges schneller als Tseng und geschickter war er ebenfalls. Eine Fähigkeit, die er nun gut nutzen konnte, ja, vielleicht sogar musste, da er sich noch immer nicht in einem guten Zustand befand. Zumindest empfand Tseng das so. Im Hauptquartier fielen viele Schüsse, sie dröhnten durch jeden Gang und doch schien es etwas bedrohlicheres als Kugeln und Blei zu geben. Etwas, vor dem man sich wirklich fürchten sollte.
 

Wie ein Raubtier auf der jagt hockte der Rotschopf in seiner Ecke und wartete auf sein nächstes Opfer. Lange warten musste er in der Tat nicht, da die Fremden zahlreich erschienen sind. Das wusste Reno einfach... reine Berufserfahrung.

Leise wie ein Kater auf samtpfoten verfolgte er seine Beute, wartete so lange, bis sie ihn bemerkte und er die Angst in ihren Augen sehen konnte. Sie waren wirklich erbärmlich.

"Sag mal... für wen haltet ihr euch eigentlich?"

Die provokante Frage des Rotschopf wurde mit einem harten schlucken und versuchtem Wiederstand nicht beantwortet.

"Ey, ich hab dich was gefragt!"

Sein Gegner schien wie versteiner und eigentlich war es richtig öde, wenn Reno so ein leichtes Spiel hatte. Trotzdem... er lies es sich wie immer nicht nehmen, wein wenig mit seinem Opfer zu spielen. Unsanft trat er seinem Gegenüber ins Gesicht, nachdem er eine meisterhafte Drehung hinter sich gebracht hatte. Kurz darauf fand er die Sole seines Schuhs auf dem Brustkorb des auf dem Boden liegenden wieder und aus dem geraden Stand sah er zu ihm herab.

"Red schon."

Das schelmisches Grinsen auf Renos Gesicht wurde breiter und eigentlich hätte er den Satz auch weitergeführt, doch während seines kleinen Spiels war ihm entfallen, dass sie überall lungerten... diese Geier.
 

Von einem Moment auf den anderen waren mindesten fünfzehn Waffen auf Reno gerichtet. Sie waren nicht zu nahe, weil sie ihn nicht einschätzen konnten und doch besaß einer die Frechheit dem Killer doof zu kommen.

"So, du vorlautes Spatzenhirn! es wird Zeit, dass man dir mal Manieren beibringt."

"Ach ja, wirklich?"

Des Rotschopfs Grinsen wurde sichtbar breiter und durchaus amüsiert schloss er seine Augen. Sollten sie es doch versuchen.

"Na dann... wollen wir mal.", ruckartig lies er seinen EMR aus seinem Ärmel gleiten und stach damit dem Gegner rechts, schräg hinter sich in den Bauch. Mit einem angemessenen Kraftaufwand zog er den bereits toten Körper rechts an sich vorbei, lies die Beine des toten unsaft über den Boden schleifen und warf drei weitere Leute mit der Leiche aus der Reihe.

Ein lauter, aufdringlicher Kugelhagel strömte durch den Raum und langsam wurde sie knapp - seine Kraft. Er fixierte den Mann mit der schnellsten Feuerwaffe und erzeugte mit seinem EMR eine Zauberbarriere um ihn herum, lief geschickt zwischen zwei andere Männer vorbei und schlug mit voller Wucht, beim vorbeilaufen, gegen ihre Kehlköpfe, so dass sie zu Boden gingen.

Gut, normalerweise wäre das alles vielleicht nicht so schwer aber der Turk war sehr angeschlagen, hatte selber frisch verarztete Wunden und vor allem: Sein Partner war weg.

Der Gedanke daran, dass Rude nicht mehr bei ihm war machte ihn wütend. Ob diese Leute möglicherweise dahinter steckten? Gut, sie schienen dazu kaum in der Lage und es gab ja auch noch den Unbekannten aus der Höhle aber im Moment würde Reno jeden verdächtigen.

Jeden.

Einer der fremden Einheit packte ihn von hinten ans linke Handgelenk, wollte gerade seine Knarre in die zerzausten Haare des Rotschopfs versenken, als Reno sich umdrehte, die Hand die ihn festhielt, mit seiner eigenen freien Hand packte, sich unter dem fremden Arm drehte und nun hinter dem anscheinenden Soldaten stand. Er befreite sich und trat ihm grob in die Kniekehle, wober er ihm gleichzeitig das Genick verdrehte.

"Verreck.", kratzte es rau und skrupellos aus seiner Kehle, als hätte er noch nie ein Mitgefühl gehabt. Doch plötzlich war etwas anders. Er schaute sich um und entdeckte niemanden. Er sah nichts und er hörte auch nichts. Kein Keuchen, kein Wimmern, keine Schatten. Abslolut gar nichts.
 

Waren die anderen... etwa geflüchtet?

Und überhaupt, warum war es so still?

Wo war Tseng und wieso... hat er ihn schon wieder alleine gelassen? Oder hatte Reno ihn alleine gelassen? Er war sich dessen nicht ganz schlüssig, zumindest, wollte er es sich nicht sein.

"Was...?",langsam kniete sich der blutverschmierte Mann zu der Leiche die vor seinen Füßen lag.
 


 

"Tseng! Tseng ich hab... Tseng?", mit einem fragenden Blick schaute Reno in die Runde der Shinra Leute, die sich oben versammelt hatten.

Wie jetzt? Hatte Reno etwa schon wieder etwas verpasst? So lange war er doch gar nicht weg gewesen.

Dennoch: Der schwarzhaarige Wutainese drehte sich zu dem Mann um, der ihm so viel bedeutete.

"Ja, Reno?"

"Tseng sieh doch mal, ich hab hier...", etwas gefunden. Zumindest war das, dass Ende des Satzes den Reno soeben begonnen hatte.

"Was ist hier passiert?"

Seine Frage durchdrang die Runde und alle starrten zu dem dicken, alten Mann der aufgeschlitzt, blutüberströmt und nur halb auf seinem Schreibtisch lag.

"Wir wissen es nicht genau. Wahrscheinlich haben mehrere Feinde das Präsidentenbüro gestürmt, als wir nicht da waren... als ich bei dir war.", sagte Tseng leise.

Es stimmte. Er hasste den alten Shinra aber das er seine Pflicht dermaßen vernachlässigen würde, hätte der langhaarige Mann nie gedacht. Nicht einmal zugetraut hätte er sich das, wenn er ganz ehrlich war.

Reno hingegen juckte das wenig. Im Grunde genommen war es ihm fast vollkommen egal, wenn da nicht der klitze, kleine Aspekt des Geldes wäre. Schließlich... hatte er nichts mehr außer seinem Job und seinem Ruf.

"Sagtest du nicht... sein Sohn wäre verschwunden?"

"Ja, dass ist das Problem. Wir wissen nicht wo er ist und ohne ihn, wenn er nicht schon getötet wurde, wird es die Shinra Inc. wohl nicht mehr geben."

Langsam und wiederholend spielten sich Tsengs Worte immer wieder in Renos Kopf ab.

Es soll die Shinra Inc. nicht mehr geben? Nein, das geht nicht... das geht... auf gar keinen Fall, auch, wenn Reno seine Dienstfreien Abende lieb waren. Geld brauchte er für seinen Lebensstandard einfach.

"Ich werde jetzt... den neuen Präsidenten suchen gehen."

"Reno nich, du bist doch noch viel zu schwach."

Normalerweise verlor der langjährige Auftragskiller nicht so schnell seine coole Fassung doch DAS war jetzt eindeutig überflüssig gewesen. Musste Tseng eben sehen wie er mit Renos Reaktion klar kam.

"Verdammt, Tseng! Erstens bin ich alt genug um auf mich selbst aufzupassen und zweitens weiss ich selber, wann ich wieder arbeiten kann und wann NICHT!!!"

Seine Stimme verebbte und genervt drehte er sich wieder zur Tür ohne die Augen zu öffnen. Er machte einen kleinen Schritt, bevor er sich wieder fing.

"Ich werde jetzt diesen Shinra-Sohn suchen gehen, koste es was es wolle."
 

"Nicht nötig..."
 

Reno öffnete blitzschnell seine Augen, vernahm die Stimme aber ganz klar in seinem Kopf. Sie kam weder von Tseng noch von sonst jemandem, den er kannte. Wer war das?
 

Elegant streifte sich der Unbekannte einige blonde Haarsträhnen aus seinem Gesicht und zugegeben, charmant lächeln konnte er auch.
 

"Ich bin nämlich schon da.", fügte er letztlich hinzu und Reno sah vedutzt nach vorne, als er an ihm vorbei ging.
 

Das war also... Rufus Shinra?

Geheimnisse

Vor weg: Ein Hoch an Klee und Nessy, für das herrliche ReTi Kommando X)!Aber da eine gewisse Person das hier für Quatsch ansieht, widme ich das Kap nur meiner SUPERKLEE
 

Danke auch an die vielen Kommis - bin so gerührt ~.~ *Taschentuch brauch*

Und nu - viel Spaß damit!
 

~Geheimnisse~
 

Wie in Zeitlupe drehte Reno sich zu dem neuen Präsidenten um, dachte währenddessen darüber nach, ob er ihn ins Bett bekommen könnte oder nicht.
 

"Schafft ihn mir aus den Augen.", befahl Rufus, zeigte auf den leblosen Körper vor sich und holte Dark Nation zu sich, die unter dem Tisch gekauert hatte. Tseng nickte untertähnlich und holte einige Soldaten dazu, denn anfassen würde er den alten Shinra mit Sicherheit nicht.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Sonne schien von allen Seiten zu kommen, seine Haut zu verbrennen. Er wusste nich wie lange er schon hier lag und was hier überhaupt mit ihm passierte.

"Hmm...", das Brummen seiner Stimme klang erbärmlich.

Nur müseelig schaffte er es, seine Augen halb zu öffnen, festzustellen, dass er gar nicht in der Sonne lag. Etwas ganz anderes schien seinem Körper zu schaffen zu machen, nur war er viel zu schwach um irgendetwas dagegen unternehmen zu können.

"Re...", krächzte die heisere Stimme. Hatte er das nun wirklich ausgesprochen oder waren das nur Gedankensfetzen, die ihn heimsuchten?
 

"Stellt ihn ruhig, es ist lebensgefährlich, wenn er sich jetzt bewegt."
 

Was war das? Sprach da jemand mit ihm? War er festgekettet? Lag er in einem Feuer? Wollten sie ihn umbringen oder ihm helfen? Waren es überhaupt mehrere?

Der Mann, der sonst immer einen klaren Gedanken fassen konnte, wusste sich dieses mal nicht zu helfen. Ja, egal wie sehr er sich anstrengte, er konnte einfach keinen einzigen Gedanken fassen. Konnte er sich überhaupt noch an seinen eigenen Namen erinnern?

Nein, traurigerweise noch nicht einmal das. Wie es schien, war er ein verlorener Mann... wenn er denn nun einer war.

Etwas schweres legte sich auf seinen Kopf und damit brach der Kontakt ab. Es sei denn, er hatte nur geträumt. Vielleicht... vielleicht war er ja doch schon tot gewesen...
 

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Die tosenden Schritte im Hauptquartier waren kaum zu überhören.

"Einfach weggeschickt!", fluchte Reno vor sich hin und stolperte dabei beinahe über eine Leiche.

"Pff... sollen die doch den Dreck wegmachen."

Den Dreck.

Er wusste, dass er momentan Dinge sagte, die er nicht so meinte und das nur, weil er wütend war. Aber dieses mal... dieses mal könnte es sogar stimmen. Denn vielleicht waren diese Mistkerle schuld daran, dass Rude fort war.
 

"Reno?!?", die helle Stimme piepte beinahe in seinem Ohr und natürlich wusste er sofort, wer anscheinend gerade Lust dazu hatte, von ihm angeschrien zu werden.

"Lass mich, ich habe Durst.", sagte er knapp und zog an der blonden Frau vorbei, wurde von ihr in seiner linken Ellenbeuge festgehalten.

"Was?", zischte er sie an. Auch, wenn er wusste das sie nichts für seine schlechte Laune konnte, kam sie ihm wie gelegen, um seinen Frust abzulassen.

Elena hatte eben einfach das Talent Reno immer dann anzusprechen, wenn er alleine sein wollte.

"Sag mal, hast du Tseng schon gesehen?"

"Ja, und wie ich den gesehen habe! Dein, ach so toller Tseng, kriecht momentan nämlich unserem neuen Präsidenten in den Arsch!"

Renos Stimme wurde lauter, blieb aber sarkastisch. Damit hatte er einfach nicht gerechnet. Schließlich kam Tseng noch knapp eine Stunde vorher zu ihm um dem Rotschopf indirekt seine Liebe zu gestehen.

"Verdammter Heuchler.", legte er hinterher, als er Tseng plötzlich hinter Elena stehen sah.
 

"Reno!", rief ihm dieser hinterher, als der Rotschopf gemütlich weiter schlenderte.

"Jetzt warte doch mal! Was ist mit dir?", fragte er leicht ausser Puste, als er vor seinem Ex-Geliebten stand. Zumindest war es für Reno ein für alle mal vorbei.

"Nichts, was soll schon mit mir sein?", fragte dieser gelassen und machte sich eine Zigarette an.

"Du bist doch irgendwie sauer."

"Lass stecken, Tseng. Das passt schon. Geh du einfach nach oben, besorg es Rufus und ich werde mich in eine Bar setzen und was trinken, ja?"

Ein sarkastisches Grinsen zierte Renos Gesicht, nachdem Tseng ihn sprachlos anstarrte. Flüchtig legte er seine Hand auf die Schulter des Oberturk, bevor er das große Gebäude verlies und die nächste, möglichst weit entfernteste Bar aufsuchte. Ihm würde schon eine gute einfallen.
 

Reno wäre ja nicht Reno, wenn er seinem Vorgesetzten mit Rotz und Wasser nachheulen würde. Nein, so nötig hatte er es nun wirklich nicht und außerdem... war das nicht sein Stil.

Ok, zugegeben, es war ganz nett gewesen immer jemanden zu haben, mit dem man sich sorglos amüsieren konnte und ehrlichgesagt hätte er Tseng zu Liebe sogar versucht, eine richtige Beziehung zu führen aber... es sollte wohl einfach nicht sein.

Er würde schon jemanden finden, eine Person, die ihm die Nacht versüßen würde. Jemand, der vorsichtig mit ihm wäre und doch großartig.

Immerhin war Midgar groß und so schlecht sah Reno auch nicht aus.
 

"Natürlich, warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen?"

Mit einem spitzbübischen Grinsen betrachtete er den Flyer, der vor seinen Füßen lag. Marlene hatte also Gebrutstag, ja?

Wo der `Seventh heaven´ war, ja, das würde er nie vergessen. Nur... wie hatte es dieser Flyer nur bis auf die Platte geschafft?

Schicksal?

"Na dann wollen wir mal.", entschlossen schritt der Turk voran, stieg in den Zug ein und grübelte darübr nach, was er der Kleinen mitbringen könnte. Denn dreist wäre es alle male einfach so da aufzutauchen... obwohl... vielleicht würde Tifa sich ja sogar freuen ihn wieder zu sehen...

Wohl kaum, nachdem, was er ihr angetan hatte...
 

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"Also... haben Sie Ihren eigenen Vater umgebracht?", mit weit geöffneten Augen betrachtete der Oberturk den neuen Präsidenten, der elegant auf seinem Stuhl saß und seinem anscheinenden Haustier über den Rücken streichelte.

"Dark hat das für mich übernommen.", sagte er kalt und betrachtete dabei seinen Panther.

Sie war groß, schwarz und kräftig. Eigentlich das genaue Gegenteil von Rufus. Er war kleiner als Tseng selbst, nur weisse Anziehsachen, unter denen sich ein schwarzer Rollkragenpullover verbarg und blondes Haar trug. Blaue Augen funkelten kühl aus dem blassen Gesicht, schwarze Handschuhe umschmiegten die zierlichen Finger. Er war wirklich wunderschön anzusehen.
 

Tseng schluckte unauffällig, drehte sich dann zu der Wand links von ihm und begann über denn Vorfall im Hauptquartier zu berichten.

"Schweig."

Sanft aber bestimmt erklang die Stimme des Mannes, der auch um einiges jünger schien als der langjährige Turk.

"Glaubst du wirklich, ich wüsste nicht darüber bescheid? Mein Lieber, ich war derjenige der das alles geplant und umgesetzt hat."

Sprachlos blickte er dem Blonden ins Gesicht, beobachtete ihn dabei wie er sich schmeichelhaft auf ihn zu bewegte.

"Aber...", nach diesem Wort entschloss Tseng sich dafür zu schweigen. Sollte der neue Präsident ruhig erzählen. So wüsste er immerhin alles und hätte den anderen gegenüber einen klaren Vorteil.

Jedoch war auch Rufus kein Narr.

"Mein Alter war einfach noch zu jung...", kicherte der Blonde, wand sich zu Tseng und lächelte charmant, "... an Altersschwäche wäre er in der nächsten Zeit kaum gestorben, also musste ich eben nachhelfen.", ein süßlicher Duft umwehte des schwarzhaarigen Mannes Nase und beinahe wäre er in Versuchung gekommen, die Augen zu schließen.

"Ich verstehe...."

"Dann... können wir uns nun wichtigen Dingen widmen."

"Ja, sicherlich."

Zu Tsengs Unzufriedenheit drehte sich der Mann in weiß wieder um und begann von Terroristen zu sprechen. Von Menschen, denen es galt sie aufzuhalten. Also, wenn dieser Jüngling im Bett genauso gut war wie im Reden, dann würde Tseng wohl kaum genug von ihm bekommen können.
 

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Die Gassen der Slums waren verdreckt. Schon immer. Aber in dieser Gegend gab es wirklich nichts schönes mehr... wenn man einmal von Tifa absah.

Der Müll stapelte sich hier in Bergen und es gab keine Pfütze, die nicht völlig verdreckt war, einem regelrecht die Klamotten versaute.

Wobei Reno sich wirklich keine Gedanken mehr über sein Aussehen machen brauchte. Er war schmutzig, blutverschmiert und hatte noch nicht einmal ein Geschenk. Keine gute Vorraussetzung um Tifa rumzukriegen.

Somit stand er eine Weile vor dem `Seventh heaven´, überlegte sich wie er es am Besten anstellen könnte, um eine relativ hohe Chance zu haben, Tifa heute noch ins Bett zu bekommen.

Eine reelle chance.
 

"Wahrscheinlich... funktioniert es am Besten, wenn ich ohne irgendeinen Plan da reintaumel."

Resigniert schob der Turk seine Hände in die Taschen und torkelte mit Vorfreue zur Tür, die sich genau vor seiner Nase öffnete.

Eine völlig erschrockene, kleine Marlene stand vor dem rothaarigen Turk und plötzlich verspürte er doch das verlangen ihr etwas zu schenken. Etwas, dass er nicht dabei hatte. Denn sie war ja schon niedlich für ein Kind und das hellblaue Kleidchen was sie trug, hatte sie sicherlich von Tifa geschenkt bekommen.

Er öffnete gerade seinen Mund um nach Tifa zu fragen, doch Marlene kam ihm in die Quere.

"Tifa!!! Tifa, Tifaaa!!!", schrie die Kleine plötzlich wie verrückt durch die Bar, lief um die Ecke und alle anderen Gäste starrten ihr hinterher, beachteten Reno gar nicht.
 

"Tifa, Herr Reno verblutet!"
 

Die braunhaarige Bardame war gerade dabei einige Flaschen aus der Kammer zu holen, hochprozentiges Zeug, was über den Abend eben leer gemacht wurde.

"Reno?", fragte sie schnell und atemlos, betrachtete das kleine Mädchen ungläubig, als sie am Zipfel des Rocks von Tifa zog.
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen stand der Turk schmunzelnd in der Tür, lehnte sich gelassen an ihren Rahmen und wartete bis Tifa um die Ecke gestürmt käme um sich nach ihm umzuschauen.

Was Frauen anging war er einfach verdammt gut. Denn Tifa kam panisch um die Ecke gerannt.

"Re...!", fing sie an zu stottern, brach ihren Satz und ihre schnellen Schritte aber wieder ab, als sie ihn völlig enstapnnt am Türrahmen stehen sah.

"Warte einen Moment, Marlene.", bat sie die kleine Adoptieftocher Barrets und ging mit einem ordentlichen Hüftschwung, wie Reno fand, zu ihm herüber, schob ihn sanft hinaus und schloss die Tür hinter den beiden.

"Bist du verrückt? Was machst du hier?"

"Ich wollte der kleinen doch nur zum Geburtstag gratulieren.", grinste Reno sie an.
 

Sie hasste ihn. Sie hasste ihn so sehr für alles was er ihr einmal angetan hatte. Für alles, was zwischen ihnen gelaufen war.

Dafür, dass er sie mit seinem Lächeln in seinen Bann zog, sie damit durcheinender brachte.

"Ich habe jemand neuen kennengelernt.", warf sie dem Rotschopf vor die Füße, doch es schien ihnüberhaupt nicht zu beeindrucken.

"Und?"

"Er ist anders als du. Er ist nett, sieht gut aus, und ich hab dir sogar schonmal von ihm erzählt."

"Aha. Und wieso bist du dann hier draußen und unterhälst dich mit mir, wenn du auch bei ihm sein könntest?"

"Red keinen Unsinn, du hast doch keine Ahnung."

"Ist das so, ja?", fragte er verspielt und ging einige Schritte auf sie zu, während sie immer weiter nach hinten tapselte.

"Ich sehe ihn doch durch die Fensterscheibe... deinen Cloud."
 

Tifas Augen öffneten sich weit. Warum hatte sie ihm damals auch nur so viel anvertraut und wieso... sieht er so verdammt gut aus? Selbst wenn sich seine Kleidung mit Blut vollgesogen hatte. Er war doch irgendwie... unwiederstehlich... auch damals schon.

Langsam drückte er seine Hände neben ihrer Taillie an die Wand und eindringlich betrachtete er ihre Augen. Ihre Nervosität war deutlich aus ihrem Atem zu hören und auch ihre Verlegenheit konnte sie nicht verstecken - das Mondlich verrieht ihre Röte. Mittlerweile müsste es schon mitten in der Nacht sein... komisch, dass hier noch immer gefeiert wird und gleichzeitig praktisch für den rothaarigen Turk.

"So wie früher... nur du und ich...", flüsterte der Rotschopf in ihr Ohr ohne sie zu berühren. Es war einfach viel interessanter zu beobachten wie Tifas Finger nervös miteinander spielten, sich gut überlegten ob sie den schmutzigen Anzug des Turks berühren sollten, die blasse Haut die darunter verborgen war.

"Aber Cloud ist wieder da...", gab sie zur Antwort, sprach aber mehr mit sich selbst.

"Übrlegs dir...", fügte er hinzu, ignorierte gekonnt ihre zerbrechliche Aussage.
 

Seine Augen wirkten magisch auf sie. So geheimnissvoll und zärtlich zugleich. Liebkosend und verräterisch... tiefgehend und ausnutzend... aufsaugend, leidenschaftlich. Bei niemand anderem hatte sie so empfunden.

Bei niemandem... und nun stand er vor ihr, wollte sie angeblich zurück haben und sie? Tifa wollte wirklich gerne, doch etwas warnte vor dem schönen Mann... sie hat das schon einmal durchgemacht und ob sie ein zweites Mal dafür Kraft hatte....
 

"Reno, ich..."

Ein unechter Kampf

~Ein unechter Kampf~
 

"Reno, ich...", stotterte die errötete Bardame während sie tief in die gerissenen Augen des Turks sah.

Es tat so gut, dass er hier war. Das er hier war... und wahrscheinlich nur wegen ihr.

Spielerisch wog Reno seinen Kopf von der einen Seite zur anderen, verlor dabei die Lippen seiner ehemaligen Freundin nicht für einen Moment aus den Augen.

"Das... ist wirklich schade.", teilte er ihr mit und drehte sich um, spürte nicht, wie sie nach seinem Handgelenk greifen wollte.
 

"Verzeihung, komme ich etwa ungelegen?"
 

Die schmeichelhafte Stimme erkannte Reno sofort und erneut spührte er wie ihn diese gelben, stechenden Augen durchbohrten.

Profissionell wie er war ging er nicht auf die Frage von Train ein und musterte ihn anstatt dessen wenig erfreut.

"Wo ist Rude...?"

Die Stimme des Rotschopf klang bedrohlich. Unbeholfen zuckte Train mit seinen Schultern. "Ich weiss nicht wo dein Kollege ist... und ehrlich gesagt bin ich auch nicht desswegen hier sondern... wegen dir."

"Glaubst du etwa ernsthaft ich lasse mich von dir linken?", zischte der rothaarige Turk sein Gegenüber an, "Deine letzte Chance.... wo - ist - Rude?"
 

Tifa, die mittlerweile gar nichts mehr verstand, folgte einfach ihrem Instinkt und beschloss sich somit Reno zur Seite zu stehen. Mit ernster Miene zog sie sich ihre Handschuhe straff über die zierliche Hand, genoss das knartschen dass sie abgaben. Sie wusste es würde zu einem Kampf kommen - und sie hatte recht.

Flink zückte Reno seinen EMR, funkelte den ehemaligen Black Cat eindringlich an.
 

"Ehrlich gesagt hatte ich gehofft er wäre bei dir, dann hätte ich euch beide mitnehmen können.", grinste der braunhaarige Mann selbstbewusst, was Reno nur noch wütender machte. Wie konnte dieser Kerl nur so ... so über seinen Partner und ihn sprechen?

"Zu zweit bringt ihr bestimmt mehr Kopfgeld als einzeln, denn... ihr seit ja Patner, hab ich Recht?"

"Kopfgeld?", fragte Reno skeptisch.

"Nun ja, dass ihr Profikiller seit ist nicht zu übersehen.", schmunzelte Train und betrachtet Renos blutverschmierten Anzug.

"DU hast doch gar keine Ahnung, Sweeper.", sagte Reno resigniert und machte sich bereit zu kämpfen, als der braunhaarige Jüngling seine Waffe zog.
 

Hitzköpfig und Recht unüberlegt rannte Reno auf sein Gegenüber zu, schlug den EMR in seine Richtung, wurde aber von `Hades´- Trains Waffe - abgewehrt.

Hinterhältig grinste die schwarze Katze seine Beute an.

"Das kann ja... richtig interessant werden."

Beide sprangen einen Satz nach hinten um so mehr Abstand voneinander zu gewinnen, gingen danach langsam und bedrohlich in einer Runde in der sie sich nicht aus den Augen verloren.
 

Unsicher betrachtete die junge Frau die Kämpfenden, erblickte Trains Waffe und erkannte sofort die römische Dreizehn auf ihr, ebenso erblickte sie kurz darauf sein identisches Tattoo, welches er unter dem linken Schlüsselbein trug.

Das war also der berüchtigte Black Cat? Ein Mann der kaum älter war als sie, eine Legende an die niemand geglaubt hatte... die Reno früher sogar bewundert hatte. Ob ihr Ex-Freund es schon bemerkt hatte? Mit Sicherheit und doch... konnte sie sich kein eigenes Versprechen geben.
 

Doch auch Reno begutachtete die Pistole. Zwar beschränkte er sich nicht auf die Gravierung, interessierte sich dafür aber um so mehr für das Band am Ende des Griffs der Pistole. Ein Band, womöglich lässt es sich ausfahren, also könnte er die Pistole auch werfen.

"Ein gutes Auge hast du ja..."

Train, der selber eine erstaunliche Augenstärke von 6.0 besahs, verfolgte alles was der Turk tat. Ohne eine Antwort zu geben, schnellte Reno erneut los, grniste seinen Gegner an, während er sein Tempo noch mehr beschleunigte und kurz vor Train hoch in die Luft sprang. Er landete an einer Wand die er hochkletterte um auf das nächste Dach zu gelangen.

Dieser Kampf gehörte nur Train und ihm... Tifa sollte da nicht mitmachen, da nicht hineingezogen werden.Dass war nicht Renos Stil, sich von einer Frau helfen zu lassen.

Gerade landete der Ältere auf seinen Knien, als er die Stimme hinter sich vernahm.
 

"Sehr vernünftig, die Frau aus dem Spiel zu lassen."

"Das geht dich gar nichts an."

"Sag mal, Reno... macht dir dein Job eigentlich Spaß?"

Ruckartig zuckte der Rotschopf zusammen. Was wollte `Black Cat´ eigentlich von ihm und warum stellte er so dumme Fragen, wenn er doch nur hier war um ihn zu töten... oder ihn mitzunehmen... wohin auch immer.

"Mein Job ist eben mein Job. Ich werde dafür bezahlt was ich tue... sogar gut bezahlt."

Warum er ihm so ehrlich antwortete, konnte er sich selbst nicht erklären, doch.... vielleicht hatte er ja auch einen Vorteil dadurch. Verspielt klopfte er seinen EMR auf seiner linken Schulter auf und ab, stand dann auf um seinem Gegner spitzbübisch ins Gesicht zu grinsen.
 

Sie nahmen gleichzeitig Anlauf, sprangen mit diesem Grinsen in die Höhe und erwischten sich gegenseitig, mit der rechten Faust, in des anderen Gesicht. Der Druck der Schläge schob die beiden erdrückend auseinander, doch als sie den Boden wieder unter ihren Füßen fassten, hechtete Train zu Reno um ihm seine Beine wegzuziehen, was ihm nur bei einem Fuß gelang, denn der Rotschopf war schnell genug um zur Seite zu hüpfen. Der ältere Turk drehte sich in einem schnellen Tempo, trat nach dem braunhaarigen Mann. Der Rausch überflutete ihn wieder und in seiner Kämpfernatur gab es nichts, was dem Gefhühl von Reue auchnur ähnelte. Das trat generell erst später bei Reno ein... wenn überhaupt.

Nachdem er Train erwischt hatte und dieser seinen Kopf zwangsweise zur Seite drehen musste, holte dieser kräftig aus und trat Reno mit Druck in seine Seite.

Der Rotschopf fiel, rollte sich einige Male auf dem spitzen Dach, drohte hinunter zu fallen, doch er rutschte nur ein wenig. Die Dachziegel unter seinem Brustkorb drückten durch den dünnen Anzug, der EMR schlitterte neben seinem Arm her und klopfte dann stumm gegen die linke Seite seiner Brustkorbs. Gegen die Seite, welche Train vorher ordentlich erwischt hatte.
 

Ein teuflisches Kichern kroch aus der Kehle des Rotschopfs bevor er sich wieder aufrapellte und zurück zu Train sprang, genau neben ihm landete und mit seinem EMR eine gelbe Barriere um ihn herum erzeugte.

"Und was nun... Black Cat?!?", fragte er höhnisch und amüsierte sich herrlich über den wütenden Blick den er von dem Braunhaarigen erntete.

Train selbst lockerte seinen dunklen Blick wieder und analysierte das Dreieck um ihn herum erstmal vorsichtig.

"Versuch doch sie zu durchbrechen.", grinste Reno zufrieden. Sie war nur mit Magie aufzuheben und die hatte er garantiert nicht mit. Black Cat hatte nie Zauber benutzt, so weit er sich erinnern konnte.

"Ich weiss nicht wo Rude ist... aber warum fragts du nicht Tseng?"

Trains Stimme klang fest und ehrlich, gar überlegen, auch, wenn Reno es nicht glauben konnte... es nicht glauben wollte.

"Woher kennst du Tseng?"

Ein leises kichern ging dem tükkischen Grinsen des Sweeper voraus, bis er auf die Barriere zielte und eine Kugel abfeuerte. Der laute Knall brachte eine Menge Druck mit sich und schleuderte Reno einige Meter zurück.
 

Er öffnete seine Augen und vernahm eine unangenehme Stille. Er wollte nicht aufstehen. Er wollte nicht, denn irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass er dann alleine sein würde. Eigentlich... könnte er dann noch einmal zu Tifa gehen und doch...

"Komm schon, ich weiss das du aufstehen kannst."

Fragend hob Reno seinen Kopf und erblickte die Hand des Sweepers, die sich ihm entgegenstreckte, über die ein dünner Striemen Blut lief.

"Blitzgeschosse.", grinste dieser, doch Reno lehnte die Hand ab, stand lieber aus ganz eigener Kraft auf.

"Ich hab Dienstrfei... und auch keine Lust mehr mit dir zu kämpfen..."

Aus irgendeinem Grund glaubte er dem gelbäugigen Mann was Rude anging.

Nickend blickte Train dem Rotschopf hinterher, wobei sein Auge einige Male zuckte. Immerhin hatte er sich einen guten Teil seines Rücken weggefetzt.

"Dein Arm hat sich aber ganz schön schnell wieder erholt.", deutete Train nebenbei an.

"Mako und Substanz."

"Mhm..."
 

Irgendetwas... war doch plötzlich anders. Plötzlich hörte der Turk einen deutlichen, dumpfen Aufprall eines Körpers, Trains Körpers hinter ihm. Wieso... tat er das mit ihm?

Langsam drehte Reno sich um und erblickte den liegenden Mann, unter dem sich mittlerweile eine dunkle Blutlache gebildet hatte. War diesem Sweeper... sein Leben so egal?

"Verdammt...", fluchte Reno vor sich hin und ging zurück zu dem Menschen mit dem er gerade eben noch gekämpft hatte... ja, den er sogar umbringen wollte wegen Rude. Doch scheinbar wusste Train mehr als Reno... somit könnte er ihm noch nützlich sein.

"Wie du mir, so ich dir, eh?", fragte er in den Wind hinein und nahm den blutenden Körper Huckepack.

Nur wohin... könnte er den Verletzten nun bringen?

Wer, wie, was?

~Wer, wie, was?~
 

Mit schnellen Schritten lief der, mittlerweile wieder blutverschmierte, Turk durch die Nacht. Er sprang auf der anderen Seite des Hauses vom Dach damit Tifa ihn nicht mehr sehen konnte. Warum ihm das so wichtig war vermochte er nicht zu sagen... vielleicht wollte er einfach nicht, dass sie sieht wie er einem Feind hilft.
 

"Dass du auch ausgerechnet jetzt so nen Scheiß anstellen musst."

Verärgert über Trains unvorsichtiges Verhalten trug er ihn durch dunkle Gassen, durch unverkennbare Tatorte von Gewalt, durch verhurte Wege.

Der Getragene selbst, von dem Reno glaubte dass er ohnmächtig sei, schmunzelte nur vor sich hin, öffnete seine Augen für einen kurzen Augenblick bevor er sie wieder schloss, seinen Kopf einfach nur an Renos Schulter lehnend. Er war nicht ohnmächtig aber er tat so, denn er wusste, dass Reno ihn mitnehmen würde.

Er hatte es einfach gewusst.
 

Die kurvenreichen, dennoch schlanken Beine von dem unvertrauten Mann schlangen sich von hinten um Renos Hüfte, sein eher weiblich erscheinendes Becken drückte sich sanft an dessen Rücken, beinahe seinen Hintern und irgendwie musste Reno es sich selbst eingestehen:

Train machte ihn an.

Überhaupt, die ganze Art wie der Jüngere sich gab... sie war... einfach antörnend. Katzenartige, geschmeidige Bewegungen die durch seine stechenden Augen besonders zur Geltung kamen. Reno konnte sich wirklich nicht daran erinnern jemals einen so schönen Mann gesehen zu haben...

Eine kleine Schweißperle löste sich von der Schläfe des Turk und er widerstand dem Gedanken, der Vorstellung, diesen schönen Körper mit seinen Händen zu erforschen. Denn es galt Rude zu finden und es galt... Black Cat immer noch als Feind zu sehen.

Bestätigend nickte Reno, als er vor seiner eigenen Haustür ankam. Er würde ihm nur das Leben retten weil... weil ihm einige Infos fehlten. Infos und Antworten... Dinge, die ihm Train vielleicht bieten konnte und wenn nicht... könnte er ihn dann immer noch umbringen. Zumindest redete er sich das krampfhaft ein. Egal ob er Black Cat war oder der Präsident höchstpersönlich... Reno zitterte vor niemandem.
 

Mit einem verschmitzen Grinsen öffnete er die Tür, trat ein und verzichtete erst einmal auf Licht. Es war wichtig, dass Train nicht zu viel Blut verlor, dass er ihm nicht wegstarb, jetzt, wo er seine Couch schonmal mit Blut versaut hatte.

Seufzend machte er sich daran den Verbandskoffer zu holen. Dabei erzeugte er dumpf ertönende Schritte, welche in dem Raum zu hallen schienen und mit halb geöffneten Augen sah ihm sein `Mitbringsel´ hinterher.

Das leuchtende Gelb funkelte durch die Dunkelheit, als Reno wieder zurückkehrte. Train war wieder wach? Naja, eigentlich ein gutes Zeichen denn wenigstens konnte Reno sich so sicher sein, dass er nicht so schnell aufgab.

"Bild dir ja nichts darauf ein, dass du meine Couch vollsauen kannst. Die bezahlst du mir, alles klar?", fragte der Rotschopf ruhig und dennoch verspielt.

Mit einem Lächeln ließ Train den rothaarigen Turk seinen Oberkörper anheben, anders konnte er ihn schließlich nicht entkleiden. Der Jüngere schloss seine Augen und kicherte leise.

"Du hättest... mich ja nich mitnehmen müssen."

"Schnauze."

Wieder war ein leises Kichern von Train zu hören. Beinahe wäre ihm herausgesprudelt, dass er von Reno nichts anderes erwartet hatte, doch lieber schwieg er, entspannte sich unter den Händen seines "Retters" und ließ diesen machen.

Die mit Blut vollgesogenen Klamotten legte Reno beiseite, sie waren eh nicht mehr zu gebrauchen bei dem ramponierten Zustand.

"Ist dir eigentlich aufgefallen, dass du dein PHS verloren hast?", fragte Train mit immer noch geschlossenen Augen, während Reno sein Hemd kaputt riss und es ebenfalls zu der ab sofort unbrauchbaren Jacke warf.

"Was...?"

Ohne die Gegenfrage zu Ende zu stellen erblickte er Trains Hand, die das PHS fest umschloss und leicht gegen seinen Brustkorb stubste.

"Ähh... nein... aber danke.", sagte Reno leise und zog Train nahe an sich, damit er die Mullbinde auch um seinen Rücken bekam. Erschöpft legte Train sein Kinn auf Renos Schulter und ein seichtes Seufzen entfuhr seinen Lippen.

"Das ist ja... auch völlig mit Blut zugesaut.", stellte Reno amüsiert fest und auch Train fing an auf seiner Schulter zu kichern.

"Wenn du lachst, dann wird das nichts mit dem verbinden.", nölte der Rotschopf, was seinen Gegenüber anfangs nur noch mehr zum lachen brachte.

Dieser Kerl... war echt unmöglich! Und dann sollte Reno angeblich schlimm sein... tz.

Skeptisch betrachtete der Ältere das braune Haar, welches links von seinem Gesicht abstand.

"Train.", erklärte der ehemalige Auftragskiller gelassen, was Reno nur noch mehr verwirrte.

"Train?"

"Ja, Train. So heiße ich."

"Du heißt... Train? Woher kommt dann..."

"Black Cat?", unterbrach er den Rotschopf und dieser nickte nur, sog den einzigartigen Geruch, von dem Mann, der in seinen Armen lag, auf.

"Black Cat ist mittlerweile gestorben... das ist alles... was du wissen musst. Er ist tot und wurde... als streunende Katze wiedergeboren."

"Aha."

Resigniert zuckte der langjährige Turk mit seinen Schultern. Irgendwie.. schien Train ein ziemlich komischer Kauz zu sein.
 

Danach herrschte Stille und Reno stoppte die Blutung, verband sie in seinen Augen sogar ziemlich gut und legte den schlanken Mann dann wieder vor sich hin. Er war ja wirklich... anziehend. Seine Augen wanderten neugierig über die verschwommene Kontur, die er im Dunkeln erhaschen konnte. Während seine Augen an der schwungvollen Taille ankamen und zu den Beinen gleiten wollten, ertönte die Stimme des Liegenden erneut.

"Du, Reno.... hast du Milch im Kühlschrank?"

Leicht perplex landeten die Augen des Turk wieder in Trains Gesicht und dann nickte er einfach nur stumm.

Dieser Kerl... wollte tatsächlich Milch zu trinken haben?

Merkwürdig...

Ein Grinsen umspielte Renos Lippen als er das ungeöffnete Tetrapack aus seinem Kühlschrank nahm, den Kopf ungläubig schüttelte und sich danach wieder ins Wohnzimmer begab, das Licht auf dem Weg zur Couch anschaltete.

"Hier."

"Danke!!! Du bist großartig!"

"Es ist... doch nur Milch."

Fragwürdig hob der Turk eine Augenbraue. Hatte Train vielleicht etwas Hinterhältiges mit ihm vor? Aber was könnte man schon mit Milch anstellen? Nichts gefährliches auf jeden Fall...

Mit einem geschickten Handgriff öffnete der Sweeper die Packung, lächelte Reno ein letztes Mal an bevor er ansetzte und einen großen Schluck trank.

"Die schmeckt fantastisch!", jauchzte er während er die Augen zusammenkniff und zusätzlich grinste.

"Ja, scheint wohl so.", erwähnte Reno unbeholfen und stand dann wieder auf, verschwand für einen Augenblick in seinem Schlafzimmer und holte Train einen Pullover von sich.

"Zieh das an, wenn dir kalt ist.", erklärte er möglichst gelangweilt, was er gut rüberbringen konnte. Ungläubig blinzelte Train den dunkelblauen Kapuzenpullover, der vor seinen Füßen landete, an. Damit... hätte er nun wirklich nicht gerechnet. Wer hätte denn auch schon ahnen können... das Reno so freundlich zu ihm ist? Misstrauisch funkelte er den rothaarigen Turk an.

"Ok. Was willst du von mir?"

"Antworten.", gab der Rotschopf fix zu.

"Aha."
 

Damit zog Train den Pulli über seinen Kopf, lehnte sich zurück und ignorierte den Fakt, dass das Kleidungsstück etwas zu groß für ihn war.

"Woher kennst du Tseng?"

Die Augenbrauen des Jüngeren schnellten in die Höhe. Ok, mit dem Turk war anscheinend nicht gut plaudern... zumindest nicht im Moment und somit entschied sich auch Train dafür, auf Tatsachen zu wechseln.

"Als ich dich und deinen Partner zum Hauptquartier gebracht habe, habe ich ihn das erste mal getroffen."

Rude...

"Rude war auch da?", frage Reno skeptisch, denn immerhin... hatte ihm sein Boss etwas ganz anderes erzählt. Überhaupt hatte Tseng kein Wort über Train verloren... nicht mal darüber, dass eine Person die beiden dort hin gebracht hatte.

"Ja, war er.", nickte Train zustimmend und sah dann eindringlich in Renos standhafte Augen. "Und soweit ich weiß müsste dein Boss sich auch ihm angenommen haben. Denn immerhin... wurdet ihr bereits reingetragen, bevor ich mit ihm gekämpft habe."

"Was? Du hast mit ihm gekämpft?"

"Mehr oder weniger. Er wollte mich für euren Konzern... beziehungsweise... er wollte mich überreden ein Turk zu werden."

"Ein... Turk?", Renos Stimme verebbte und alles was übrig blieb war eine erdrückende Stille, die den Raum augenblicklich füllte.
 

Plötzlich verstand der Rotschopf gar nichts mehr. Log dieser Black Cat ihn etwa an? Oder was noch viel schlimmer gewesen wäre: Sagte er etwa die Wahrheit? Hatte Tseng ihn angelogen, ihn hintergangen? Verschwieg er ihm etwas, was Rude anging? Hatte sich... sein Boss tatsächlich gegen ihn aufgelehnt?

"Reno... hat Tseng dir nichts davon erzählt?"

"Halt den Mund!"

Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte Train sein Gegenüber. Nein, so musste er sich nicht anmaulen lassen. Also stand er auf und stellte die Milch beiseite.

"Danke für die Milch."

Er hob seine schmutzigen Sachen vom Boden auf und wollte gerade Richtung Tür gehen, als Reno ihn am Arm hielt.

"Nein, ich... warte einen Moment, ja?"
 

Entschlossen griff der Turk zu seinem PHS und wählte Tsengs Nummer. Und er schwor sich, er würde Tseng das Leben zur Hölle machen, sollte Train ihm die Wahrheit sagen. Schließlich ging es hier um Rude und letztlich... würde Reno merken, wenn Tseng ihn anlog.

Während Train sich wieder auf das Sofa setzte, beobachtete er den innerlich aufgebrachten Turk und trank von seiner Milch. Ob der Wutainese die Wahrheit sagen würde?
 

Es tutete einige Male, bevor jemand ans andere Ende ging.

"Tseng bist du dran?"

"Ja."
 

Eine sterile Pause herrschte zwischen den beiden Männern und alles, was im Hintergrund zu hören war, war ein leises Schlucken...

Die Entscheidung

~Die Entscheidung~
 

Sorry an Alo - meine allerliebste Beta aber ich konnte einfach nicht mehr warten *drop*. Hab mir desswegen kurzfristig ne Aushilfe gesucht *danke Zacki* und joah~ hier ist das Ergebnis~ bis zum nächsten Mal Alo~...

und auch an alle anderen: Danke für eure lieben Kommis <3

@GORE: Du weest ja - Train & Reno, eh? =) <3
 

Langsam und unschlüssig öffneten sich die schweren Lider des Mannes. Etwas schien ihn zu erdrücken und an seinem Arm wurde es heiss. So heiss, dass er glaubte, es wäre kalt. Was... geschah nur mit ihm? Ein Gemurmel, undeutbare Worte flogen hin und her und eine eigenartige Flüssigkeit schien über seinen Körper zu laufen, seine Haut zu benetzen. Sie klebte und juckte leicht. Es war nicht zum Aushalten, denn er konnte sich keinen Millimeter bewegen.

"Ähe... ngh...", einige undefinierbare Laute drangen aus seinem Mund, bevor er wieder etwas Hartes auf seinem Kopf spürte und dann.... alles schwarz.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Was? Was soll das heissen: `Lass uns später darüber reden´? Es geht um Rude, verdammt!", schrie der Rotschopf in sein PHS. Kaum zu fassen, dass Train anscheinend die Wahrheit gesagt hatte.

"Ach und noch etwas... als du uns gefunden hast, waren da noch andere Menschen vor dem Hauptquartier?"

"Nein, Reno. Wie kommst du darauf?"

"Also, kennst du auch keinen Mann dessen Name `Train´ lautet, richtig?", zischte er zurück und bekam... keine Antwort. Zumindest dauerte sie einen kurzen Moment, ein Moment, der alles klar und deutlich vor ihm ausbreitete.

Die Lüge, den Verrat.

"Richtig.", gab der Wutainese nach wenigen Sekunden knapp zurück.

Wütend schaltete Reno das PHS aus und warf es in die nächste Ecke.

"Dieser... argh!"

Keine weitere Reaktion des rothaarigen Turk war zu erkennen - vorerst.

"Er hat es dir also nicht gesagt...", drang die männliche Stimme von Train durch den mittlerweile verstummten Raum.

Nickend ging der Turk im Zimmer auf und ab, ignorierte das Klingeln seines PHS. Sollte Tseng auch nur versuchen, ihm unter die Augen zu treten. Ja, sicherlich war der Rotschopf kein guter Mensch aber soetwas... soetwas hat er keinem der Turks zugetraut.
 

Nervös wippte sein Fuß hin und her, nachdem er sich auf die von Train gegenüberliegende Couch gelegt hatte. Tief sog er den Qualm seiner Zigarette ein, aschte noch nicht einmal ab. Die Möbel waren ersetzbar... im Gegensatz zu Rude. Und überhaupt - wie viele Geheimnisse hatten die anderen vor ihm? Wie lange ging das schon so, aber vor allem: Warum?

Sicherlich hatte auch Reno gelernt, dass man keinem trauen soll, es nicht kann auf dieser Welt aber... die Turks waren soetwas wie seine Familie. So wie Tifa seine Freundin war.

Und nun... soll das alles Vergangenheit sein?

Dinge, die nicht mehr zu ihm gehören oder... würde sich doch noch alles klären? Sicher konnte er sich nicht sein, aber er tat etwas, was er sonst nie tat.

Hoffen.

Inständig hoffte er darauf, dass er herausfinden würde, was mit Rude war. Doch wo sollte er nur beginnen zu suchen? Eine unwissende Stille umhüllte ihn. Ein Schweigen, welches er unbedingt brechen musste, denn sonst hätte er sich wahscheinlich selbst vergessen, alles, seine ganze Existenz, wenn er dennoch eine besaß.

"Weisst du, Rude war mein Partner, mein bester Freund.", fing der Rotschopf an zu brabbeln und jetzt, wo er schonmal angefangen hatte, dachte er auch nicht daran, so schnell wieder damit aufzuhören.

Währenddessen lehnte Train sich zurück, blinzelte einige Male, machte Kulleraugen und... hörte einfach nur zu.

"Er war der einzige Mensch, der für mich da war, auch dann, wenn ich allen anderen die Nerven geraubt habe - auch ihm - wusste ich: Danach würde Rude noch immer da sein. Er würde... er würde mich vielleicht nicht als ein Monster betrachten, welches ziellos Menschen umbringt."

Nach dem letzten Satz schluckte er hart und zog sein eines Bein eng an den Körper, als er Train aufstehen sah. Wollte er nun gehen, oder...?

"Reno, wir finden Rude, ja?", fragte er mit warmer Stimme, neben der Couch hockend.

Mit gestrecktem Hals blickte er hoch zu dem aufgewühlten Mann, der nun nichts mehr verstand.

Wir.

"Wieso... wieso wir? Ich habe niemanden..."

Mit einem Kichern berührte der ehemalige Black Cat die Wange des Turk, über die langsam eine salzige Flüssigkeit lief - eine Träne. Wahrscheinlich war Reno zu aufgelöst, um überhaupt zu merken, dass er weinte und dennoch... er konnte, nein, er wollte den braunhaarigen Jüngling nicht verstehen.

"Ich werde dich begleiten, Reno."

Neben sich stehend beäugte der Turk sein Gegenüber, zuckte leicht zusammen. Warum tat er das für ihn? Weil er Mitleid hatte? Nein, dass wollte Reno nicht haben, also drehte er sich bestimmt weg, schloss angestrengt seine Augen und zitterte - nicht nur mit seiner Stimme.

"Und was... springt dann dabei für dich raus?", stieß er hervor, verletzt, dass ihn alle nur ausnahmen - ihn behandelten, wie sie wollten, sogar ohne, dass er es überhaupt bemerkte.
 

Immer noch unter Schmerzen richtete sich der katzenähnliche Mann auf, legte seine Hand auf Renos Schulter.

"Ich wollte dir... nur helfen."

Schließlich wusste Train, wie es war, wenn man seinen Partner verlor - mehr oder weniger zumindest. Denn für ihn war Saya immer eine Art Partnerin... nicht seine Geliebte aber... eine Seelenverwandte vielleicht.

Doch sie war tot und... Rude annehmbarer Weise noch nicht... und außerdem machte es ihn traurig, Reno weinen zu sehen. Umgehen konnte er mit solchen Situationen noch nie wirklich gut aber... sie berührten ihn.

Noch dazu... gefiel ihm Reno von Anfang an. Das schmale Gesicht, die roten, dünnen Strähnen, die ihm in sein schönes Gesicht fielen, der Anzug, das verschmitze Grinsen, welches er mittlerweile verloren hatte. Zumindest im Moment war es nicht mehr sichtbar und das machte Train umso wütender. Wütend auf Shinra, die ihn betrogen hatten, die ihm so wehtaten.

Lange wartete der ehemalige Black Cat auf eine Antwort des rothaarigen Mannes, doch... es kam keine. Lediglich ein kurzes Schluchzen, ein Funke seiner Trauer, war ab und zu zu vernehmen.

Deshalb stand er weiterhin bei ihm, hatte keine Ahnung, welchen Trost er ihm gab, indem er einfach nur bei ihm, einfach nur da war. Zärtlich glitt die Hand von Renos Schulter und er drehte sich weg, wollte zur anderen Couch schreiten und warten. Jedoch kam er nicht so weit, denn blitzschnell packen die Hände des Killers seine, zogen ihn zu sich.

Nur mit stolprigen Schritten schaffte Train es auf die Couch, in Renos Arme, der sein Gesicht fest in die Schulter des Jüngeren vergrub.
 

Arme umschlungen den Körper des anderen und stumm hielten sie sich fest, gaben einander Geborgenheit, wenn auch nur für einen winzigen Augenblick.

"Bitte Train... bitte geh nicht."

Die Finger des eben Genannten fuhren durch einige Strähnen des feuerroten Haares, welche zu einem Zopf gebunden über Renos Rücken fielen. Beide hielten inne und liebevoll löste Train sich von seinem Gegenüber, der gar nicht daran dachte, ihn jetzt loszulassen. Und kurz darauf lehnte der Sweeper sich nach vorne, drückte seine Stirn hauchzart an die des still - weinenden Mannes.

"Das werde ich nicht... das verspreche ich dir. Ich meine... ich habe doch gesagt, ich werde dir helfen. Ohne dass ich irgendwelche Vorteile dadurch habe."

Ein schmales Lächeln war in Renos Mundwinkel zu erkennen, denn er war einerseits froh darüber, dass jemand da war, der bei ihm sein wollte und andereseits belächelte er sich selbst. Schließlich war es dumm und naiv, dem ehemaligen Killer der Kronos zu glauben...

und trotzdem wollte der Rotschopf so verharren, nur einen Augenblick den Anschein von Verbundenheit spüren. Empfindungen, die er schon einmal in seinem Leben vernommen hatte...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Geheimnisvoll saß er auf seinem Stuhl, hinter dem massiven Holztisch. Vertieft in seinen geschäftlichen Papieren, sah Rufus einfach unheimlich gut aus. Eine verführerische, männliche Note umspielte sein Wesen und nur mit zaghaften Schritten ging Tseng zu dem Schreibtisch des neuen Präsidenten.

"Herr Präsident... ich befürchte, dass Reno Verdacht schöpft."

Mit einem durchbohrenden Blick hob sich der Kopf des schönen Blonden und er lehnte sich elegant zurück, was seine kühle Seite ungemein betonte.
 

"Du befürchtest, bist dir aber nicht im Klaren darüber, tapst im Dunkeln, habe ich Recht?"

"Ja, Sie haben Recht."

Rufus' Stimme ließ Tseng innerlich erschaudern, da er nicht deuten konnte, ob Rufus es negativ oder positiv aufgefasst, bzw gemeint hatte.

"Gut, dann informiere dich. Ich nehme an, dass dir genug gute Turks zur Verfügung stehen."

"Ja, Sir."

Mit einem ebenso höflichen, wie schwer zu deutendem Nicken beugte Rufus sich wieder nach vorne, nahm den Stift in seine Hand.

"Ich erwarte einen Bericht, sollte es Neuigkeiten diesbezüglich geben."

Wieder bekam der Oberturk eine Gänsehaut. Noch nie hatte er jemanden so sprechen hören. Ob Rufus... wohl ebenso wäre, wenn er mit einer geliebten Person in einem Raum ist?!?

Er wollte nicht länger darüber nachdenken, verließ den Raum, als er schnelle, ruhelose Schritte von links vernahm.

Nun ist alles… anders

Nun ist alles… anders~
 

„Tseng!“

Aufgerbacht und panisch kamen Elenas Schritte immer näher. Sie nervte Tseng schon immer, kam immer dann auf ihn zu, wenn er beschäftigt war und stellte oftmals dumme Fragen, die er nicht zu beantworten vermochte.
 

Doch heute war es anders.
 

„Tseng, er ist ausgebrochen!“, rief sie außer Atem und dieser blieb tatsächlich stehen, drehte sich zu der Blondine um, die ihre Hände auf die Kniescheiben stützte, heftig durchatmete.

„Wie meinst du das: Er ist ausgebrochen?“

„Ich weiß es selber nicht genau, aber im Labor ging der Alarm los und plötzlich zersprang die Scheibe und, und, und…“ Sie machte eine Pause, schüttelte hilflos ihren Kopf.

„Und?“, hakte der Turk nach, während er sie am Arm zog, den Gang entlang um dann mit dem Fahrstuhl die unterste Etage anzuwählen, die, die sogar mit einem Code verschlossen war.

„Tseng… sie sind alle tot.“, erklärte die Blonde mit zittrigem Atem und ihre Augen begannen zu glitzern, wässrig zu werden.

„Verdammt… weiß der Präsident etwas davon?“

„Nein… nein, ich denke nicht.“

Erneut schüttelte sie heftig ihren blonden Schopf, wollte sich ablenken, die Bilder aus ihrem Kopf verbannen, die sich noch mehr in sie hinein brannten, als die Fahrstuhltür sich erneut öffnete, der Blick auf ein zerstörtes, blutverschmiertes Labor frei wurde.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Langsam aber bestimmt drückte der rothaarige Turk sich von dem Mann, der ihn immer noch im Arm hielt – den er immer noch fest hielt.

„Train… wie bist du damals in die Höhle gekommen?“, fragte er skeptisch, denn er traute ihm noch immer nicht. Wieso war er da gewesen, wenn nicht wegen Rude und Reno selbst?

„Ich… weiß nicht mehr genau. Ich bin in einem Raum aufgewacht, den ich noch nie zuvor gesehen habe.“, erklärte er leise und setzte sich danach neben den Rotschopf, dem die Antwort nicht genügte.

„Und wieso... wieso waren wir da? Wir alle?“, hakte Reno nach, erhoffte sich, dass Train sich entweder verriet – durch irgendeine unlogische Antwort oder eben das Gegenteil…

Ja, vielleicht hoffte er wirklich, dass er jemanden gefunden hatte, der loyal bleiben würde. Er erwartete kein Vertrauen – so etwas gab es nicht mehr – aber Loyalität vielleicht, wenn man dem anderen Nutzen sein konnte. Jetzt musste Reno eben nur noch herausfinden, inwiefern er nützlich für Train war.

Es war doch wirklich nicht zum Aushalten.
 

„Reno, ich weiß, dass du wahrscheinlich sowieso nicht schlafen kannst aber… du siehst müde aus.“, wich er der Frage aus, da er keine Antwort wusste und Reno stocherte nicht weiter herum, starrte einfach auf seine Beine.

„Das… bin ich auch… so müde.“, gab er zu. Jedoch meinte er nicht wirklich dass, was die Meisten unter diesem Wort verstanden. Er war seines Lebens müde. Seiner Mitmenschen, die ihn betrogen hatten.

Und somit nickte der katzenähnliche Mann, stand auf um ihm eine Decke zu suchen, denn Reno schien nicht auf der Suche nach seinem Bett gewesen zu sein. Es dauerte eigentlich auch nicht lange, denn das Schlafzimmer war nicht schwer zu finden und sah sogar ordentlich aus. Nein, Train würde ohne Decke schlafen – immerhin hatte er Renos Couch vollgeblutet und da musste er nicht auch noch seine Bettwäsche ungebräuchlich machen. Selbst, wenn Reno das vielleicht anders sah, ihm eventuell auch egal war – so wie es war, war es in Ordnung.

„Hier.“, sagte er leise und legte die Decke über Renos Körper, der ihn nur leicht verblüfft anstarrte, keine Antwort mehr gab, außer dem einen Wort: „Danke.“

Er nahm sie an, legte sich nieder und schloss seine Augen, auch wenn er nicht einschlafen würde… war es… eine wirklich nette Geste.
 

Nächster Morgen~
 

Die ersten Sonnenstrahlen, ja, auf der Platte gab es nämlich welche, drangen durch das Fenster ins Wohnzimmer und Train murmelte leise auf, drehte sich auf den Rücken und zog die Decken über seine Nase. Moment… woher hatte er denn die Decke?

„He, he… dabei dachte ich immer, ich wäre eine Schlafmütze.“, gluckste der Rotschopf, wanderte rüber zu dem, noch immer in der Decke eingekuschelten, Mann und stellte einen Teller, so wie ein Glas auf den Tisch.

???

„Mhmmm~“

Langgezogen brummte der braunhaarige Mann vor sich hin, drehte sich auf den Bauch um sich zu strecken – mal wieder einer Katze ähnlich, ehe er genüsslich schmatzte, die Augen nur sehr langsam und träge öffnete, als Reno grinsend vor seinem Gesicht stand.

Train zuckte leicht zusammen, betrachtete die Decke noch einmal und blickte dann zu Reno, der mittlerweile flötend zurück in seine Küche schlenderte.

Wieso hatte er denn nun so gute Laune und überhaupt… was roch hier so gut?

„Milch, nehme ich an, eh?“, rief der Rotschopf aus der Küche und Train begann zu jauchzen, als er etwas auf seinem Teller entdeckte, was er ewig nicht mehr gegessen hatte.

„Pfannkucheeee~een.!“

„He, he, sicher… es ist das Einzige, was ich kann.“, zuckte der langjährige Turk mit seinen Schultern und betrachtete den Jüngeren dann – in seinem eigenen Pulli – das sah schon verdammt niedlich aus. Vor allem, wenn er sich so über etwas freute… über etwas, was für Reno nicht mal großartige Arbeit bedeutete.

Somit stellte er die Milch neben den Teller, nahm auf der gegenüberliegenden Couch Platz und steckte sich eine Kippe in den Mundwinkel, zündete sie an. Ja, wirklich. Es war schon lange niemand so gut zu Reno gewesen, also wollte er ihm eine Freude machen, was anscheinend gut funktioniert hat.

„Ich lie~be Pfannkuchen.“, erwähnte der Sweeper noch, bevor er sich richtig hinsetzte, einen Schluck Milch nahm und zu essen beginnen wollte, jedoch Inne hielt.
 

Dabei roch es so unheimlich gut.
 

„Danke Reno… wirklich aber… was ist mit dir?“

„Ich esse morgens nichts…“

„Aber… warum das denn nicht? Essen ist doch… ich liebe essen.“, gluckste er und musterte Reno dann. Er war doch wirklich ein interessanter Bursche.

„Ich halte es nicht für überlebenswichtig.“

Mit einer hochgezogenen Augenbraue stand Train auf, kicherte frech ehe er sich auf Renos Schoß niederließ, seinen verwunderten Blick genoss.

„Essen macht Spaß.“, deutete er an, wobei er etwas von dem Pfannkuchen abtrennte – mit der Gabel – und dem grinsenden Rotschopf ebenfalls zulächelte.

„Weißt du, du musst dir vorstellen, dass das hier ein Zug ist.“

„Ein Zug?“

„Ja, meinetwegen auch ein Flugzeug, ein Hubschrauber, ein Torna~do!“, prustete Train los und eigentlich fand Reno so etwas immer kindisch, doch… bei dem braunhaarigen Jüngling wirkte es eher…süß.

„Ein Tornado, eh?“, fragte Reno verspielt und zog einmal von seiner Zigarette, schloss darauf die Augen, um den Rauch hinaus zu blasen, die Gabel an seiner Lippe zu spüren.

Er gluckste, breitete sein Grinsen aus und nahm die Gabel dann in den Mund, kleckerte noch nicht einmal, als er den Geschmack aufnahm, seine Augen wieder öffnete und schluckte.

„Hey, die schmecken ja sogar – gar nicht mal so schlecht.“, stellte er für sich fest und nickte dann, bekam Trains Zunge zu sehen.

„Alles meins.“, sagte der Jüngere gedreht und stand auf, um wieder auf seinen Platz zu gehen, doch Reno packte ihn an der Hüfte um ihn wieder zu sich zu ziehen. Seinen Hintern in seinem Schoß zu spüren. Ja, morgens hatte Reno oft Lust ~ wenn es ihm jetzt auch nicht direkt darum ging. Sie kicherten einfach, machten Blödsinn und… sie verstanden sich irgendwie.
 

Das zählte für ihn… selbst, wenn er das nicht ganz verstand.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Elena, sieh zu dass du die Chocobo Farm und dessen Umgebung checkst.“, erklärte Tseng durch sein PHS, während er durch das Gebirge stapfte… nach dem Subjekt suchte, welches ausgebrochen war. Und doch war es immer wieder erstaunlich, denn der einzige Mann, der das überlebt hatte, war Hojo gewesen. Wie er das immer machte, verstand der schwarzhaarige Mann nicht, aber eines war sicher:

Das Experiment fing an schief zu laufen, was eigentlich überhaupt nicht gut war… und Reno ging weder an sein PHS, noch war er irgendwie anders erreichbar… er war einfach nicht erschienen heute Morgen. Umso besser, denn sonst wäre er wahrscheinlich… durchgedreht… oder hätte irgendetwas Dummes angestellt.

Damit legte der Wutainese wieder auf, warf einen kurzen Blick zu mehreren Soldaten rüber und schickte sie somit hinter einige Steine, wo sich eine Höhle verbarg.

Nein, so viel weiter konnte er doch gar nicht gekommen sein, denn, immerhin war er auch nur ein Mensch… oder etwa nicht mehr?
 

„Verdammt, Rude… wo bist du nur?“

Nah sein

~Nah sein~
 

Danke an Fay <3 und ein sorry an Alo~ mal wieder~ bin einfach zu ungeduldig >_<
 

Eine schwere und harte Druckwelle traf seine Brust, drückte alle seine Organe zusammen, so dass der schwarzhaarige Oberturk sich beinahe verloren hätte. Verloren in Ohnmacht die er sich auf keinen Fall erlauben durfte – niemals.

Also drehte er sich in der dunklen Höhle, auf dem dreckigen Boden und rettete sich hinter einen Felsen, von dem er noch nicht einmal wusste, dass er da war und ihm nebenbei das Leben, genau in diesem Moment rettete.

„Ver… verdammt… Rude.“, stammelte er. War es ein Fehler gewesen an dem Großen herum zu experimentieren? Was geschah eigentlich mit ihm? Nicht einmal Tseng konnte das beantworten, weil er nicht dabei gewesen war… weil er nicht beobachtet hatte, wie sich der einst so ruhige Mann in ein Monster verwandelte. Ein Monster in Menschengestalt, unaufhaltsam, zumindest sah es im Moment ganz danach aus.

Sein Körper zitterte vor Schmerzen, doch versuchte er sich aufzurappeln, seine Kräfte ein letztes Mal zu sammeln um einen gut gezielten Schuss abzufeuern, doch… vergebens.

Der Oberturk blieb liegen und gab sich – das erste Mal in seinem Leben – geschlagen.
 

Jedoch wäre Tseng, nicht Tseng, wenn er nicht ein letztes Ass im Ärmel hätte… seine einzige Chance, ein verzweifelt, gesetzter Trumpf. Würde dies nicht helfen, würde er dem Präsidenten wohl alles gestehen müssen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Reno, dessen Schoß seiner Meinung nach wieder viel zu kalt geworden war, blickte hinüber zu dem telefonierenden Train, der sich angeblich darum kümmern wollte Informationen über Rudes möglichen Aufenthaltsort zu besorgen.
 

„Ja, gut... bis später. Ciao.“, mit diesen Worten lächelte er zu Reno, der sich eine Kippe anzündete und zwinkerte ihm dann zu.

„Warte hier auf mich, ja? Ich muss erst einige Dinge erledigen und mir neue Anziehsachen holen. Aber wirklich, danke.“

Damit zog sich der Sweeper den Pulli über die verbundene Brust, faltete das Oberteil ordentlich zusammen und drehte sich dann um, als Reno ihn nur verdutzt anblinzelte.

„Jetzt Stopp erstmal.“, schüttelte der Rotschopf verneinend seinen Kopf und betrachtete den nackten Körper – die sicherlich weiche Haut – die schmale Taille unter der sich diese beachtlich schwungvolle Hüfte darbot.

„Wenn du Infos hast, dann gib sie mir erst… meinetwegen kannst du danach abhauen.“

Seine Stimme erklang kalt und resigniert, wobei er Train doch eigentlich bei sich haben wollte. Denn obwohl er ihn verdächtigt hatte, baute sich ein anderes Gefühl in ihm auf, ja, Verlangen. Dieser Mann war attraktiv und wirkte extrem anziehend auf den Turk und er wollte ihn haben – egal wie. Reno hatte das schon oft genug fest gestellt… und er war sich sicher, dass er den Jüngeren sicherlich aus der Fassung brachte – irgendwie – das sah man in seinen Augen. Und während er ihn so betrachtete, übersah er völlig, dass Train längst genickt hatte, zu reden begann, was den Rothaarigen auch wieder zurück in die Realität zog.

„Gut. Rude befindet sich in einer Höhle im Cosmo Canyon… angeblich sind ihm Shinra Soldaten gefolgt und ein schwarzhaariger Mann in einem dunklen Anzug.“, er machte eine kleine Pause und blickte zu Boden, ging einige Schritte an Reno vorbei, da er ihn so anstarrte…

„Tseng scheint überlebt zu haben aber alle anderen… sind in kleine Einzelteile zerrissen worden. Reno, ich weiß nicht, was mit Rude passiert ist aber es kann nichts Gutes gewesen sein.“
 

Der Rotschopf hielt Inne. Sein Rude? Hat Menschen angegriffen? Hat sie zerrissen? Tseng beinahe getötet? Nein, dass stimmte nicht – ganz sicher nicht. So etwas tat er einfach nicht – nicht sein Rude.

„Das ist nicht wahr…“, stammelte er und drehte sich dann zu Train um, wobei sich die steigende Wut deutlich in seinen Augen breit machte.

„… wer hat dir das gesagt?“

Der Kleinere spürte die kräftigen, großen Hände auf seinen Schultern, wie sie sich festklammerten und feucht wurden, als seine Iriden ihn erfassten wie zwei Messer die ihn aufschlitzen wollten.

„Sven hat es mir gesagt. Er ist mein Partner und auf ihn ist wirklich verlass.“

Mehr Worte brachte Train nicht zu Stande und somit lies der Turk wieder von ihm ab, im Kampf mit sich selbst. Sollte er dem braunhaarigen Mann trauen? Sollte er nicht lieber verdächtigen? Immerhin könnten das wage Behauptungen sein, eine Falle sogar und doch stellte er erneut fest, dass er den gelben Augen einfach glaubte.

So sehr sein erfahrener Verstand ihn auch warnte – da war etwas, dass dem eigentlich Fremden vertraute, jetzt schon und das passte Reno gar nicht.

Er wollte doch niemandem mehr vertrauen. Verdammt, warum auch? Alle haben ihn immer nur…

Sein Gedankengang wurde unterbrochen, von zwei warmen, männlichen Armen die sich um ihn schlangen, um seinen Bauch und kurz darauf fühlte er die Stirn des anderen zwischen seinen Schulterblättern, wie sie sich sanft in den Stoff einbettete und ihm… Nähe schenkte.

Diese Nähe die er so lange, so unbewusst verneinend gesucht hatte und die er auch jetzt ablehnen würde, würde sie nicht so wahnsinnig gut tun.

„Train ich… entschuldige.“

„Ist, ist schon in Ordnung.“

Doch eigentlich war nichts in Ordnung. Nicht für den Sweeper, der Reno einfach nicht mehr loslassen wollte. Ja, er war immer derjenige gewesen, der sich gegen feste Bindungen sträubte – egal ob zu Menschen, zu Orten, zu Gegenständen, zu Geliebten.

Es entsprach nicht seinem Wesen, das lieber frei war, durch die Gegend streunte und das tat, worauf es Lust hatte. Aber jetzt, wo er hier so stand und Reno wie von selbst umarmt hatte, regte sich Etwas in ihm. Ein Gefühl, dass er längst tot geglaubt hatte. Ein Gefühl, was für ihn gestorben war.
 

„Weißt du, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber…“

Aber? Der Braunhaarige war eigentlich gar nicht im Stande das aber auszuführen, doch das musste er auch nicht, denn Reno übernahm das für ihn. Zeigte ihm, dass es kein `aber´ gab, dass es keine `Einbildung´ gab. Zumindest nicht für diese beiden Menschen. Nicht, für sie beide.

Denn der ehemalige Black Cat spürte etwas, spürte ihn, Reno, deutlich auf seinen eigenen Lippen. Ja, vielleicht war es keine Antwort, keine Ausführung vieler Worte aber… es war etwas Echtes.
 

Der Rotschopf hatte sich einfach umgedreht, so schnell, dass Train es kaum mitbekam und nun standen sie in dem kleinen Raum zwischen Küche und Wohnzimmer, auch Flur genannt, drückten ihre Lippen aufeinander, während Renos sich langsam bewegten.

Der Mund des Turk war kühl, ein wenig rau und doch so liebevoll... erregend.

Ganz im Gegenzug zu Train, dessen Lippen warm und weich waren aber eher zurückhaltend. Für den ersten Moment.

Für den Augenblick, den keiner der Beiden vergessen würde, weil sie es nicht wollten, weil sie nicht anders konnten.

„Reno…“, hauchte der Sweeper zwischen zwei Küssen und wurde darauf von den schlanken aber definierten Armen gehalten, sein bereits von außen kühler Oberkörper umschmeichelt und gewärmt. Auch, wenn es Innen ganz anders aussah. Eher heiß und zittrig, was sich auch in seinem Atem wieder spiegelte. Ihn hatte eben noch nie… ein Mann geküsst. Weder noch, denn eigentlich wurde Train noch nie geküsst. Wenn, dann hatte er immer sein Gegenüber umgarnt, nicht andersrum.

Deswegen die zaghaften Bewegungen seiner Lippen, das vorsichtige Vorstupsen seiner Zunge, die Reno gerne mit seiner eigenen umspielte, sie massierte und mit der weichen Spitze neckte.

Solange, bis sie sich voneinander lösten, der Turk sein Gegenüber wieder zur Couch zog und ihm das Oberteil in die Arme drückte und irgendwie... unsicher wurde. Zwar hatte er kein Problem damit jemanden zu küssen, schon gar niemanden, der so gut aussah und doch wollte er keinen Schmerz ertragen müssen, nicht schon wieder.

„Ich komme mit.“, erklärte er deshalb nur knapp, ignorierte die Röte, die sich in Trains Gesicht abzeichnete, zumindest so lange er konnte.

„Na komm schon… wir holen deine Sachen, fliegen dann zum Canyon und schauen nach ob Rude da ist… und wenn nicht, dann… werden wir erst einmal da bleiben, weil ich nicht zurück zur Arbeit will, ja?“

Der braunhaarige Mann nickte nur, ehe er sich den Stoff wieder über streifte und dann langsam zu Reno ging. Er könnte es doch versuchen oder? Jemandem länger zu folgen… jemandem, der ihm Etwas ganz anderes bedeutete, als Sven oder Eve… oder Saya damals… einen Versuch war es doch sicherlich wert, oder?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Besorgt erreichte die Blondine den Cosmo Canyon, stieg aus dem Hubschrauber aus um ihren Vorgesetzten zu finden, ihn abzuholen, denn… er würde sicher auf Rude aufpassen, neben ihm stehen, wobei der Glatzköpfige auf dem Boden sitzen würde, gefesselt, stumm.

Ganz sicher.

Zumindest redete sie sich das immer wieder ein, als sie Richtung Höhle lief, stockte und abrupt zum stehen gezwungen wurde. Sie wollte nicht auf Leichenteile treten…

„Tseng?“

Ihre Stimme war leise und mit geschärften Augen umblickte sie die Dunkelheit, jeden einzelnen Stein, den sie um sich erfassen konnte. Als plötzlich…

„Tseng!“, schrie sie laut um zu dem liegenden Körper zu sprechen, wobei sie eine Reaktion erhoffte - eine Reaktion, die ausblieb.

„Tseng. Tseng, so sag doch was... bitte.“

Sie spürte den Druck hinter ihren Augen, als sie den Oberturk umdrehte, das Blut sah, welches aus seiner Nase ran.

„Wer hat dir das angetan? Tseng, du darfst nicht…“, fing sie an, zuckte jedoch heftig zusammen als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte.

„Madame. Mein Name ist Sven. Kann ich…“

Die Blondine schrie auf und zog ihre Waffe, feuerte einige, schnelle Schüsse in den fremden Männerkörper und atmete heftig, unregelmäßig, als sie die Augen öffnete und die erschlafften Konturen sah, wie sich Blut in den weißen Anzug sog.

„Komm, du musst hier raus.“, flüsterte sie sich leise zu, in aller Hoffnung, dass Tseng das schaffen würde. Das würde er, ganz sicher… ganz, ganz sicher. So lange er noch atmete, was er ja noch tat, würde sie ihn nicht aufgeben… wahrscheinlich auch nicht danach.

Selbst, wenn sie jemand anderem dafür das Leben nehmen musste…

Fern sein

Endlich Kapitel 12. Sorry an alle, dass das so lange gedauert hat. Ist auch nichts besonderes, hat auch kein Beta drübergelesen, aber ich bin wieder auf den Geschmack gekommen. Danke schonmal im vorraus an alle, die das hier noch lesen.
 

~Fern sein~
 

Es dauerte nicht sehr lange, bis sich Train neu eingekleidet hatte und er und Reno auf dem Weg zum NME waren – dem Hubschrauber des Rotschopfs.

Logischerweise, denn jetzt, wo sie einen Hinweis auf Rudes möglichen Aufenthaltsort hatten, wollten sie so wenig Zeit verlieren wie nur irgend möglich.

Zumindest wenn es nach dem Turk ging.
 

Auf dem Weg zu der großen Maschine sprachen beide kaum miteinander. Einfach aus dem Grund, weil es nichts zu sagen gab oder… vielleicht, weil es plötzlich doch ein komisches Gefühl war miteinander zu interagieren, nachdem was passiert war.

Wenn auch nur für Train, denn er war solch eine Situation wirklich nicht sonderlich gewohnt. Besonders nicht… nach einem Kuss.

Dennoch wehrte er sich nicht dagegen. Sicherlich nicht, dass hätte sein Gegenüber schon zu spüren bekommen.
 

Der ehemalige Auftragskiller blinzelte einige Male, ehe er nickte, somit einwilligte in dem Teil mitzufliegen.
 

„Das ist mein Baby, also… pass auf wie du dich benimmst.“

Der rothaarige Turk grinste zwar bei seinen Worten aber ein kleinen wenig Ernst war schon darin verpackt. Wenn der Brünette das nicht verstehen würde, hätte er eben Pech gehabt. Solange er es nicht darauf anlegte Reno zu reizen war das eigentlich auch ziemlich egal…
 

„Ich bin noch nie in so einem Ding mitgeflogen…“, murmelte der Jüngere und setzte sich auf den Platz, auf dem Rude gewöhnlich saß, eben neben dem Rotschopf.

„Und immer gut festhalten, die hat ordentlich Feuer im Getriebe, wenn du verstehst was ich mein.“
 

Bei dem Kommentar lächelte Train nur flüchtig aus dem Fenster. Er hatte bei weitem schon schlimmeres überstanden also würde er einfach nur versuchen den kleinen Ausflug zu genießen. So, wie es seine Begleitung auch immer tat.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Woah… von hier oben sieht der Canyon fantastisch aus.“

„Dann solltest du erst einmal mitfliegen, wenn die Sonne aufgeht.“
 

Ein leises Glucksen drang aus der Kehle des Rothaarigen ehe er nach einer angemessenen Landestelle suchte. Schließlich sollte sein kostbarer Hubschrauber nicht beschädigt werden. Selbst, wenn ein kugelsicherer Mantel die Maschine umgab.

Und während Reno genau darüber munter zu plaudern begann, er sprach nun mal gerne von seinem Helikopter, visierte der Ex-Killer die ersten Blutpfützen am Boden, als sie zur Landung antraten.
 

„Reno…“

„… dann musste ich dem schönen Ding eine neue Verkleidung verpassen und…“

„Reno!“, unterbrach ihn der Jüngere und bekam als erste Reaktion nur einen grimmigen Blick, der aber genauso schnell wieder verflog wie er gekommen war, als er weiter sprach, „Sieht nach Ärger aus…“
 

Die Hades hatte er bereits fest mit seiner Hand umschlossen, als sie endlich den steinigen Boden berührten und mit einem galanten Sprung verlies Train den Helikopter, sah sich skeptisch um aber… es war nichts verdächtiges zu entdecken. Mal ganz abgesehen von den zahlreichen Leichen der Soldaten, von denen einige immer noch zuckten.
 

„Wir sollten vorsichtig sein… man weiß nie was sich da drinnen verbirgt.“, sagte Reno leise und unterstützte seine Worte mit einem Nicken, als er sich zu dem Jüngeren gesellte.

Mit parallelen Schritten umgingen sie die toten Männer, versuchten etwas zu finden, von dem sie nicht einmal wussten, dass sie danach suchten.

Ein Hinweis eben – etwas, dass sie hier weiterbringen würde.

„Diese Blutspur führt hier nach draußen, vielleicht sollten wir ihr folgen…“, murmelte Reno vor sich hin, ging bereits einige Meter vor seinem Begleiter.

Stumm, aber mit einem seltsamen Gefühl im Bauch folgte ihm eben dieser und hielt sich bereit falls Rückendeckung nötig war.
 

Als sie bereits einige Meter in die Höhle eingedrungen waren, beugte sich Train zu einer Leiche hinunter, tastete seinen Hals ab.

„Der hier ist noch warm… also entweder wir sind wirklich noch in Gefahr oder er hatte nen verdammt langen Weg bis zu seinem Tod.“
 

„Hmmm. Komm, lass uns weitergehen. Wir sind noch nicht an der Quelle für diese Sauerei.“

Natürlich hatte der erfahrene Turk ständig den Hintergedanken, dass Rude hier angeblich gesichtet worden sein soll. Doch gleichzeitig verweigerte er die Idee, dass dieses Blut seinem Partner gehörte. Denn er lag nicht draußen, da, wo sie die Spur entdeckt hatten und er konnte sich auch beim Besten Willen nicht vorstellen was der große Mann in einer Höhle wie dieser suchen sollte. Nein, den Gedanken dass das Blut wirklich zu Rude gehören sollte verdrängte er erfolgreich. Oder er versuchte es – mit seiner Meinung nach – logischem Denken.

Wobei Reno selbst nicht mehr wusste was noch logisch auf dieser Welt sein sollte, wenn selbst Tseng ihn verraten hatte. Tseng und alle anderen, die ihn auf irgendeine Weise belogen hatten, wenn es um diese Sache hier ging.
 

„H-Hey! Train, der Kelr dem das Blut gehört scheint noch zu leben!“

Da der Turk dem anderen Mann einige Schritte voraus war, hatte der ehemalige Black Cat noch gar nicht bemerkt wen der Rotschopf denn nun meinte. Genauso wenig wusste dieser, dass der Mann in weiß Trains Partner war.

An einem Stein gelehnt und schwer atmend, hielt sich Sven seine Brust. Die Kugel hatte sein Herz anscheinend verfehlt und er zwar durchaus dankbar dafür, aber sein Schmerz war unerträglich seit dem er wieder aufgewacht war.
 

Der Anblick von dem rot getränkten Anzug stach Train wie eine scharfe Messerklinge durch sein Inneres. Schnell setzte er zum sprinten an und warf den Rotschopf beinahe dabei um.

„Oh mein Gott, Sven! Hey, hörst du mich?“

Besorgt kniete er sich nieder und versuchte eine Reaktion in seinem Partner auszulösen.

„I…kchzz…“

„Versuch nicht zu sprechen.“, erwiderte der Brünette auf das Gestammel und sah flüchtig zu Reno. Dieser fragte sich eher für einen kurzen Moment woher die beiden sich kannten, bevor die Erinnerung zurück kam. Das war also Trains Partner, ja?

Na… nachdem der Jüngere so frei war ihn hierher zu begleiten würde er ihn sicherlich nicht hängen lasen.

„Hier, nimm das. Das sollte ihm gut tun. Vor allem, weil es nur eine einzige Schusswunde ist.“

Nachdem er kurzzeitig an seinem EMR rumgepult hatte, reichte er Train die kleine, grün leuchtende Kugel.

„Su… Substanz?“, fragte der ehemalige Killer und lies es sich durch ein Nicken von Reno versichern. Schließlich hatte er noch nie so etwas benutzt und nur davon gehört.

Vielleicht war das auch der Grund warum Reno ihn im nächsten Moment völlig perplex ansah, ein wenig unbeholfen, mit verzogenen Mundwinkeln und hochgezogener Augenbraue.

Doch gerade deshalb wollte Train sich nicht beirren lassen und drückte die kleine Perle gegen die Lippen des Grünhaarigen, der nur verhallen stöhnte.
 

„Wa-Was machst du da?“, fragte Reno und kicherte leise, „Du musst sie schon richtig anwenden. Wenn er es verschluckt, bringt das gar nichts.“
 

Mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen stand Train wieder auf, drückte Reno die Materie zurück in die Hand und schnaubte flüchtig auf.

„Ich hab keine Ahnung wie man das benutzt, ok? Vielleicht könntest du mir den Gefallen tun und meinem Freund helfen bevor er noch mehr Blut verliert.“
 

Dem Kleinen schien die Situation wirklich nicht gut zu tun aber wer konnte das im Moment besser verstehen als Reno? Wohl niemand, also zuckte er entschuldigend mit den Schultern und machte sich daran Trains sonstigen Gefährten zu heilen.

Als sich die Wunde komplett schloss atmete Train erleichtert auf, reichte Sven seine Hand und zog ihn auf die Beine. Diese Substanz schien wirklich verdammt nützlich zu sein…

„Danke.“

Nach dem es dem Brünetten flüchtig über die Lippen geglitten war, kam auch Sven langsam wieder zur vollen Besinnung.

„Oh eh was? Ja? Ouw danke, ja, danke, man.“
 

Als Antwort bekamen sie nur ein flüchtiges Lächeln, wobei er sich bereits dabei nach rechts gedreht hatte um weiter in die Höhle zu gehen.

„War… war das nicht…?“, stammelte der Sweeper in weiß und sah Train dabei fragend an.

„Ja. Das war Reno.“

„Aber warum hast du ihn denn noch nicht gefangen und… eh…Train?“

Da sein Partner bereits dabei im Sinne war dem Rotschopf zu folgen, brach Sven seinen Satz ab und starrte ihnen einfach nur hinterher.

„Is ne lange Geschichte…“
 

Mehr bekam er nicht von Train. Zumindest nicht jetzt und das wusste er auch ganz genau.

Deshalb folgte er den beiden mit einem gewissen Abstand und versuchte dabei sich an die Geschehnisse zu erinnern. Was war hier nur los gewesen und wer oder was hatte ihn doch gleich so zugerichtet?

An einer großen Steinmauer angekommen, schnaubte Reno frustriert auf und wendete sich um, klopfte seinen EMR ungeduldig auf seine linke Schulter.

„GAIA!“, fluchte er plötzlich laut, als Sven ihn gedankenverloren angerempelt hatte.

„Was war hier eigentlich los? Erinnerst du dich noch an etwas?“
 

Also – dieser Mann hatte Temperament, dass musste der Grünhaarige ihm lassen.

„Also da war… da war… ja, ich erinnere mich an Schüsse.“

Daraufhin rollte Reno nur mit den Augen. Schließlich konnte er das auch an den leeren Patronenhülsen erkennen.

„Erinnerst du dich vielleicht an einen Mann? Groß…“, doch weiter kamer nicht, denn der Sweeper unterbrach ihn mit einem einfachen, aber lauten: „JA!“
 

Mit diesem einfachen, kleinen Wort hatte Sven alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und vor allem Reno war es, der ihn gespannt beobachtete.

„Da war dieser Mann, mit schwarzem, langem Haar und eine junge Lady war auch bei ihm… die hat dann ja auch auf mich geschossen, als ich gefragt hab ob ich helfen kann. Ich denke, ich hab sie erschrocken.“
 

Danach zuckte er kurz mit seinen Schultern, sah von Train zu Reno und wieder zurück. Irgendwie verstand er das alles mal so gar nicht aber das würde sich später hoffentlich aufklären.
 

„Tseng und Elena. Dann gehört das Blut also gar nicht dir, sondern zu einem von ihnen.“

Das war eine simple Feststellung, da die Blutlinie draußen abrupt ein Ende fand. Vermutlich wurden sie abgeholt, mit einem Hubschrauber, oder Wagen.

Sollte das Blut seinem Boss gehören, würde es ihm ganz recht geschehen, fand Reno. Letztlich hatte er angefangen falsch zu spielen und dass konnte Reno auch gut. Verdammt gut sogar, wobei er vermutlich noch nicht einmal spielte – er konnte halt einfach auch nur anders.
 

„Ich schau mich noch mal ein bisschen um… ihr könnt draußen warten, wenn ihr wollt.“
 

Auf den Kommentar hin drehten sich die beiden Sweeper um, gingen stumm nebeneinander her und schauten nebenbei nach kleinen Details, die möglicherweise nützlich sein könnten.

Nun gut, eigentlich nur Train, denn sein Partner wusste ja gar nicht warum sie eigentlich hier waren. Beziehungsweise schien er das in seinem Zustand vergessen zu haben.
 

„Nun sag doch mal… was geht hier ab?“

Bei der Frage stieß der Brünette einen Seufzer aus und steckte seine Hades wieder weg.

„Eigentlich sind wir wegen Rude hier…“

„Rude?“

„Ja, Rude… du hast mir selbst erzählt, dass er hier gesehen worden ist…“
 

Nach einer kurzen Zeit schien der Groschen auch bei dem Grünhaarigen zu fallen und kurz darauf setzten sich beide auf einen Stein, warteten auf den Rotschopf, außerhalb der Höhle.

„Und was… soll das ganze hier? Wieso warten wir auf diesen Typen und überhaupt… seit wann wartest du auf irgendjemanden?“

„Ich…“, abermals Seufzend rieb sich Train über seine Augenbraue, „…ne lange Geschichte, sagte ich doch bereits.“

„Na dann fang mal an – solange der nicht wieder hier ist, könnten wir uns so die Zeit vertreiben.“
 

Nach einigen weiteren Sekunden des Schweigens nickte der ehemalige Black Cat und versuchte ihm einen plausiblen Grund für das alles hier zu liefern. Und das tat er auch. Abgesehen von dem kleinen Fakt, dass sie sich geküsst hatten – das musste er jetzt nicht auf die Goldwiege legen, wie er fand.
 

„Verstehe, verstehe… gut. Dann… würd ich sagen das ich erstmal zurück zu Eve gehe und von dort aus versuche Infos zu beschaffen.“
 

Ein sanftes Lächeln umspielte Trains Lippen, als er hinüber zu Sven sah. Ja, er war schon dankbar dass sein Partner das verstand. Zumindest, gab er ihm im Moment das Gefühl das er es tat und das war auch schon mehr als Train erwartet hatte. Schließlich entging ihnen eine Menge Geld, wenn sie dem Killer weiterhin frei Fuß boten.

„Lasst uns aufbrechen Mädels, die Höhle is so informativ wie mein Gesülze wenn ich betrunken bin… und das is wenigstens noch lustig mit anzuhören.“
 

Zwar bezweifelte das selbst Reno ab und zu einmal aber das war momentan völlig irrelevant.

„Sag mal, Reno, mit welchen `Mädels´ redest du? Du sollst doch nicht in Gesellschaft mit deinen imaginären Hirngespenstern reden.“

Auf Trains Kommentar hin zog sich nur ein breites Grinsen über Renos Gesicht ehe er sich auf den Weg zum Hubschrauber machte.

„Ach komm sei Ruhig…“, kicherte er leise und stieg in seine NME ein, grinste spitzbübisch zu dem Brünetten und flötete unbekümmert weiter „…Kätzchen.“



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Von:  sniper2931
2010-11-05T23:34:56+00:00 06.11.2010 00:34
Hoi :3
Erstmal muss ich sagen, dass diese FF total spannend ist - habe sie an einem Stück gelesen *o*
Echt klasse dein Schreibstil und die Beschreibung der Charaktere sowie der Situationen ist wirklich beeindruckend! Man kann sich wunderbar in alles beschriebene hineinversetzen und mitfühlen - ich bin begeistert!! <3
Man fiebert richtig mit und hofft mit Reno mit, dass er seinen Partner findet.

Ich hoffe, dass es irgendwann weitergeht, denn es ist wirklich eine sehr schöne FF und das Crossover find ich auch interessant.

Lieben Gruß
sniper
Von:  Coppelius
2009-10-24T23:00:35+00:00 25.10.2009 01:00
cool^^
Von:  Coppelius
2009-10-24T22:36:57+00:00 25.10.2009 00:36
jetzt wird es spannend^^
Von:  Coppelius
2009-10-24T22:29:07+00:00 25.10.2009 00:29
sehr gut geschrieben^^
Von:  Coppelius
2009-10-24T22:22:14+00:00 25.10.2009 00:22
interessant^^
Von: abgemeldet
2009-01-06T11:13:30+00:00 06.01.2009 12:13
Hui... das ist aber schon lange on... und ich habs total verpennt.
Wie sowie ziemlich viel in letzter Zeit... tut mir leid, dass ich dir solange nicht zurück geschrieben hab (falls du dich überhaupt noch an mich erinnerst), aber in meinem Leben ging es in den letzten Monaten drunter und drüber, alles durcheinander und da ich viele Dinge schleifen lassen und einige richtig große Fehler gemacht.
Im Klartext: Ich bitte um Verzeihung.

Naja, wie auch immer, ich beglücke dich jetzt mit einem meiner Kommis, der dir hoffentlich gefällt?
Jaaa... ich musste mich erst mal wieder in die Geschichte einlesen XD
Aber, das Kapitel hat mir gefallen... sehr sogar :)
Woah, endlich mal wieder ein Lebenszeichen von Sven!
Und hui, das Ende ist lustig... Mädels :D

~Hm. So, standartmässig: Weiterschreiben?xD Ne, ernsthaft, würd mich freuen, wenn hier mal wieder ein neues Kapitel on stehen würde... obwohl ich auch verstehen könnte, dass du dafür atm keine Zeit/Lust/Nerv hast, ging mir auch lange Zeit so. Aber ich hab angefangen mir selber in den Arsch zu treten und mal endlich mit Kapi 3 angefangen.

Whatever, hoffe du liest das hier und kannst dich darüber freuen =)
Von:  cram-chan
2008-05-29T07:10:56+00:00 29.05.2008 09:10
Hach, toll x3~♥
Endlich gehts weiter^^~

Ich nehm mir ein Beispiel und nehm meine FF jetzt auch mal wieder in ANgriff XD"

Ich liebe diese Dialoge XDDD
Die sind so geil! "...so informativ wie mein Gesülz wenn ich betrunken bin" XDDD *weglol*
WEIDAAAA BÜDDEE!!!>///////<
*knuff*
und danke für die Info ;D
Von: abgemeldet
2008-05-28T14:44:23+00:00 28.05.2008 16:44
Fantastische fortsetzung hat aber auch lang gedauert
hoffe es geht bald weiter*ungeduldig bin*
Black cat band 18 kommt ja auch bald raus bringt vielleicht neue ideen
warum wurde rude noch nicht gefunden*schade*will wissen was mit ihm passiert is
hast die charaktere wieder klasse getroffen
Mach weiter BIIIIITTE!!!!!
Von: abgemeldet
2008-05-28T10:32:20+00:00 28.05.2008 12:32
wuaaa bin die erste !!! XDDD *krkr*
tolles kap =D ich fand toll und ENDLICH ging es ma weiter oO" anch wie viele monaten?! egal. jedenfalls war das echt gut.
armer sven >-< hatte uff, aber süß, dass train die subtanz erst in mund reinmachen wollte XD kann ich mir richtig vorstellen XD und doof, dass ruge immernoch nicht gefunden wurde.
hätt train auch so eingeschätzt, dass er das mit dem küssen nicht sven erzählen wollte. und das ende war sweet mit dem "sei ruhig...kätzchen."
mach bitte weiter^^ is interessant. und deine FF mit reno und tifa musst du auch ma weitermachen.

lubbs uuu :-*
Von: abgemeldet
2008-02-25T16:40:49+00:00 25.02.2008 17:40
Bitte schreib weiter
die story is voll gelungen
will wissen was mit Sven passiert


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