Berüchtigt von abgemeldet (Turks & Sweeper (Reno & Train)) ================================================================================ Kapitel 11: Nah sein -------------------- ~Nah sein~ Danke an Fay und ein sorry an Alo~ mal wieder~ bin einfach zu ungeduldig >_< Eine schwere und harte Druckwelle traf seine Brust, drückte alle seine Organe zusammen, so dass der schwarzhaarige Oberturk sich beinahe verloren hätte. Verloren in Ohnmacht die er sich auf keinen Fall erlauben durfte – niemals. Also drehte er sich in der dunklen Höhle, auf dem dreckigen Boden und rettete sich hinter einen Felsen, von dem er noch nicht einmal wusste, dass er da war und ihm nebenbei das Leben, genau in diesem Moment rettete. „Ver… verdammt… Rude.“, stammelte er. War es ein Fehler gewesen an dem Großen herum zu experimentieren? Was geschah eigentlich mit ihm? Nicht einmal Tseng konnte das beantworten, weil er nicht dabei gewesen war… weil er nicht beobachtet hatte, wie sich der einst so ruhige Mann in ein Monster verwandelte. Ein Monster in Menschengestalt, unaufhaltsam, zumindest sah es im Moment ganz danach aus. Sein Körper zitterte vor Schmerzen, doch versuchte er sich aufzurappeln, seine Kräfte ein letztes Mal zu sammeln um einen gut gezielten Schuss abzufeuern, doch… vergebens. Der Oberturk blieb liegen und gab sich – das erste Mal in seinem Leben – geschlagen. Jedoch wäre Tseng, nicht Tseng, wenn er nicht ein letztes Ass im Ärmel hätte… seine einzige Chance, ein verzweifelt, gesetzter Trumpf. Würde dies nicht helfen, würde er dem Präsidenten wohl alles gestehen müssen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Reno, dessen Schoß seiner Meinung nach wieder viel zu kalt geworden war, blickte hinüber zu dem telefonierenden Train, der sich angeblich darum kümmern wollte Informationen über Rudes möglichen Aufenthaltsort zu besorgen. „Ja, gut... bis später. Ciao.“, mit diesen Worten lächelte er zu Reno, der sich eine Kippe anzündete und zwinkerte ihm dann zu. „Warte hier auf mich, ja? Ich muss erst einige Dinge erledigen und mir neue Anziehsachen holen. Aber wirklich, danke.“ Damit zog sich der Sweeper den Pulli über die verbundene Brust, faltete das Oberteil ordentlich zusammen und drehte sich dann um, als Reno ihn nur verdutzt anblinzelte. „Jetzt Stopp erstmal.“, schüttelte der Rotschopf verneinend seinen Kopf und betrachtete den nackten Körper – die sicherlich weiche Haut – die schmale Taille unter der sich diese beachtlich schwungvolle Hüfte darbot. „Wenn du Infos hast, dann gib sie mir erst… meinetwegen kannst du danach abhauen.“ Seine Stimme erklang kalt und resigniert, wobei er Train doch eigentlich bei sich haben wollte. Denn obwohl er ihn verdächtigt hatte, baute sich ein anderes Gefühl in ihm auf, ja, Verlangen. Dieser Mann war attraktiv und wirkte extrem anziehend auf den Turk und er wollte ihn haben – egal wie. Reno hatte das schon oft genug fest gestellt… und er war sich sicher, dass er den Jüngeren sicherlich aus der Fassung brachte – irgendwie – das sah man in seinen Augen. Und während er ihn so betrachtete, übersah er völlig, dass Train längst genickt hatte, zu reden begann, was den Rothaarigen auch wieder zurück in die Realität zog. „Gut. Rude befindet sich in einer Höhle im Cosmo Canyon… angeblich sind ihm Shinra Soldaten gefolgt und ein schwarzhaariger Mann in einem dunklen Anzug.“, er machte eine kleine Pause und blickte zu Boden, ging einige Schritte an Reno vorbei, da er ihn so anstarrte… „Tseng scheint überlebt zu haben aber alle anderen… sind in kleine Einzelteile zerrissen worden. Reno, ich weiß nicht, was mit Rude passiert ist aber es kann nichts Gutes gewesen sein.“ Der Rotschopf hielt Inne. Sein Rude? Hat Menschen angegriffen? Hat sie zerrissen? Tseng beinahe getötet? Nein, dass stimmte nicht – ganz sicher nicht. So etwas tat er einfach nicht – nicht sein Rude. „Das ist nicht wahr…“, stammelte er und drehte sich dann zu Train um, wobei sich die steigende Wut deutlich in seinen Augen breit machte. „… wer hat dir das gesagt?“ Der Kleinere spürte die kräftigen, großen Hände auf seinen Schultern, wie sie sich festklammerten und feucht wurden, als seine Iriden ihn erfassten wie zwei Messer die ihn aufschlitzen wollten. „Sven hat es mir gesagt. Er ist mein Partner und auf ihn ist wirklich verlass.“ Mehr Worte brachte Train nicht zu Stande und somit lies der Turk wieder von ihm ab, im Kampf mit sich selbst. Sollte er dem braunhaarigen Mann trauen? Sollte er nicht lieber verdächtigen? Immerhin könnten das wage Behauptungen sein, eine Falle sogar und doch stellte er erneut fest, dass er den gelben Augen einfach glaubte. So sehr sein erfahrener Verstand ihn auch warnte – da war etwas, dass dem eigentlich Fremden vertraute, jetzt schon und das passte Reno gar nicht. Er wollte doch niemandem mehr vertrauen. Verdammt, warum auch? Alle haben ihn immer nur… Sein Gedankengang wurde unterbrochen, von zwei warmen, männlichen Armen die sich um ihn schlangen, um seinen Bauch und kurz darauf fühlte er die Stirn des anderen zwischen seinen Schulterblättern, wie sie sich sanft in den Stoff einbettete und ihm… Nähe schenkte. Diese Nähe die er so lange, so unbewusst verneinend gesucht hatte und die er auch jetzt ablehnen würde, würde sie nicht so wahnsinnig gut tun. „Train ich… entschuldige.“ „Ist, ist schon in Ordnung.“ Doch eigentlich war nichts in Ordnung. Nicht für den Sweeper, der Reno einfach nicht mehr loslassen wollte. Ja, er war immer derjenige gewesen, der sich gegen feste Bindungen sträubte – egal ob zu Menschen, zu Orten, zu Gegenständen, zu Geliebten. Es entsprach nicht seinem Wesen, das lieber frei war, durch die Gegend streunte und das tat, worauf es Lust hatte. Aber jetzt, wo er hier so stand und Reno wie von selbst umarmt hatte, regte sich Etwas in ihm. Ein Gefühl, dass er längst tot geglaubt hatte. Ein Gefühl, was für ihn gestorben war. „Weißt du, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber…“ Aber? Der Braunhaarige war eigentlich gar nicht im Stande das aber auszuführen, doch das musste er auch nicht, denn Reno übernahm das für ihn. Zeigte ihm, dass es kein `aber´ gab, dass es keine `Einbildung´ gab. Zumindest nicht für diese beiden Menschen. Nicht, für sie beide. Denn der ehemalige Black Cat spürte etwas, spürte ihn, Reno, deutlich auf seinen eigenen Lippen. Ja, vielleicht war es keine Antwort, keine Ausführung vieler Worte aber… es war etwas Echtes. Der Rotschopf hatte sich einfach umgedreht, so schnell, dass Train es kaum mitbekam und nun standen sie in dem kleinen Raum zwischen Küche und Wohnzimmer, auch Flur genannt, drückten ihre Lippen aufeinander, während Renos sich langsam bewegten. Der Mund des Turk war kühl, ein wenig rau und doch so liebevoll... erregend. Ganz im Gegenzug zu Train, dessen Lippen warm und weich waren aber eher zurückhaltend. Für den ersten Moment. Für den Augenblick, den keiner der Beiden vergessen würde, weil sie es nicht wollten, weil sie nicht anders konnten. „Reno…“, hauchte der Sweeper zwischen zwei Küssen und wurde darauf von den schlanken aber definierten Armen gehalten, sein bereits von außen kühler Oberkörper umschmeichelt und gewärmt. Auch, wenn es Innen ganz anders aussah. Eher heiß und zittrig, was sich auch in seinem Atem wieder spiegelte. Ihn hatte eben noch nie… ein Mann geküsst. Weder noch, denn eigentlich wurde Train noch nie geküsst. Wenn, dann hatte er immer sein Gegenüber umgarnt, nicht andersrum. Deswegen die zaghaften Bewegungen seiner Lippen, das vorsichtige Vorstupsen seiner Zunge, die Reno gerne mit seiner eigenen umspielte, sie massierte und mit der weichen Spitze neckte. Solange, bis sie sich voneinander lösten, der Turk sein Gegenüber wieder zur Couch zog und ihm das Oberteil in die Arme drückte und irgendwie... unsicher wurde. Zwar hatte er kein Problem damit jemanden zu küssen, schon gar niemanden, der so gut aussah und doch wollte er keinen Schmerz ertragen müssen, nicht schon wieder. „Ich komme mit.“, erklärte er deshalb nur knapp, ignorierte die Röte, die sich in Trains Gesicht abzeichnete, zumindest so lange er konnte. „Na komm schon… wir holen deine Sachen, fliegen dann zum Canyon und schauen nach ob Rude da ist… und wenn nicht, dann… werden wir erst einmal da bleiben, weil ich nicht zurück zur Arbeit will, ja?“ Der braunhaarige Mann nickte nur, ehe er sich den Stoff wieder über streifte und dann langsam zu Reno ging. Er könnte es doch versuchen oder? Jemandem länger zu folgen… jemandem, der ihm Etwas ganz anderes bedeutete, als Sven oder Eve… oder Saya damals… einen Versuch war es doch sicherlich wert, oder? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Besorgt erreichte die Blondine den Cosmo Canyon, stieg aus dem Hubschrauber aus um ihren Vorgesetzten zu finden, ihn abzuholen, denn… er würde sicher auf Rude aufpassen, neben ihm stehen, wobei der Glatzköpfige auf dem Boden sitzen würde, gefesselt, stumm. Ganz sicher. Zumindest redete sie sich das immer wieder ein, als sie Richtung Höhle lief, stockte und abrupt zum stehen gezwungen wurde. Sie wollte nicht auf Leichenteile treten… „Tseng?“ Ihre Stimme war leise und mit geschärften Augen umblickte sie die Dunkelheit, jeden einzelnen Stein, den sie um sich erfassen konnte. Als plötzlich… „Tseng!“, schrie sie laut um zu dem liegenden Körper zu sprechen, wobei sie eine Reaktion erhoffte - eine Reaktion, die ausblieb. „Tseng. Tseng, so sag doch was... bitte.“ Sie spürte den Druck hinter ihren Augen, als sie den Oberturk umdrehte, das Blut sah, welches aus seiner Nase ran. „Wer hat dir das angetan? Tseng, du darfst nicht…“, fing sie an, zuckte jedoch heftig zusammen als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Madame. Mein Name ist Sven. Kann ich…“ Die Blondine schrie auf und zog ihre Waffe, feuerte einige, schnelle Schüsse in den fremden Männerkörper und atmete heftig, unregelmäßig, als sie die Augen öffnete und die erschlafften Konturen sah, wie sich Blut in den weißen Anzug sog. „Komm, du musst hier raus.“, flüsterte sie sich leise zu, in aller Hoffnung, dass Tseng das schaffen würde. Das würde er, ganz sicher… ganz, ganz sicher. So lange er noch atmete, was er ja noch tat, würde sie ihn nicht aufgeben… wahrscheinlich auch nicht danach. Selbst, wenn sie jemand anderem dafür das Leben nehmen musste… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)