Because of Love... von Kuon-kun (Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^) ================================================================================ Kapitel 3: Gedanken.. --------------------- Einige Stunden später, so gegen 18Uhr beendete Regisseur Ogata die Aufnahmen für diesen Tag. Es wurden sogar zwei Szenen mehr geschafft, als eigentlich im Zeitplan standen, weshalb der Regisseur die gesamte Crew getrost jetzt schon entlassen konnte. Kyoko kam gerade aus der Umkleide, wo sie ihre Drehkleidung gegen ihre Alltagssachen ausgetauscht hatte. Das Makeup war inzwischen auch schon runter und nun schnappte sie sich noch ihren Rucksack und machte sich auf den Weg zum Bus. Itsumi und zwei weitere Schauspielerinnen hatten sich ihr rasch angeschlossen und die vier Mädchen waren schon ein kleines Stück gegangen, als plötzlich jemand nach Kyoko rief. „Mogami-san!“ Es war Rens Stimme, die durch die angenehm warme Abendluft hallte. Kyoko blieb augenblicklich stehen, worauf auch Itsumi und die anderen beiden anhielten. Das junge Mädchen drehte sich zu dem Schauspieler um, bei dem natürlich auch wieder sein Betreuer war. Neben sich hörte sie gleich wieder Getuschel der beiden Mädchen, die mit ihr und Itsumi zum Bus gehen wollten, und wie nicht anders erwartet handelte es sich bei den leisen Worten um lauter Schmeicheleien Tsuruga-san gegenüber. Es gab wohl sogar hier am Set keine Frau, die ihn nicht verehrte... Die beiden Männer schlossen unterdes rasch zu Kyoko auf. „Wir wollen auch mit dem Bus fahren. Können wir mit euch zum Parkplatz gehen?“, fragte Ren und blickte erst Kyoko und dann auch Itsumi und die anderen beiden kurz an. Der Sechzehnjährigen stand die Überraschung wortwörtlich ins Gesicht geschrieben. Tsuruga-san wollte mit dem Bus fahren?? Er hatte doch eigentlich seinen eigenen Leihwagen, den er hätte benutzen können. „Natürlich. Aber mich überrascht es etwas, dass Sie mit dem Bus fahren wollen, Tsuruga-san...“, antwortete Kyoko und musterte den gut drei Köpfe größeren Mann mit leicht misstrauischem Blick einen Moment. Dieser ließ sich aber keines Wegs beirren, verstaute seine Hände in den Hosentaschen und sah seine Kollegin mit einem leicht trotzigen Blick an. „Wieso nicht? Ich bin nicht anders als der Rest der Schauspieler an diesem Set, also kann ich doch wohl auch den Bus mitbenutzen.“ Das schwarzhaarige Mädchen war noch immer misstrauisch und hätte ihn als Erwiderung beinahe darauf angesprochen, dass sein Apartment in dem Hotel mindestens doppelt so groß war, wie die aller anderen und zudem hatten sie auch alle noch einen Mitbewohner im Gegensatz zu Ren, soviel also zum Thema nicht anders als die anderen Schauspieler zu sein... Aber den Kommentar verbiss sie sich dann doch lieber. Es wäre auch ziemlich unpassend gewesen, zum einen hätte das nachher noch für Gerüchte sorgen können, weil man daraus schließen konnte, dass sie bereits auf seinem Zimmer war, und zudem wäre das Ganze vermutlich nicht in dem geeignetsten Tonfall rüber gekommen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie diesen trotzigen Gesichtsausdruck von dem Zwanzigjährigen bereits sehr gut kannte. Dagegen war so oder so nicht anzukommen... „Na ja, dem würde ich nicht unbedingt zustimmen... aber wenn Sie meinen... Nur wir sollten jetzt langsam mal los, sonst fährt der Bus noch ohne uns ab.“, erwiderte Kyoko und setzte dazu an wieder loszugehen. Itsumi, die beiden anderen Mädchen und auch Ren und Yashiro schlossen sich dem sofort an, denn keiner von ihnen hatte Lust zu Fuß zum Hotel zurück zu laufen, denn dann würden sie noch mindestens eine Stunde brauchen... Ren musterte Kyoko im Laufen etwas. Er hatte eigentlich irgendeinen frechen Kommentar von ihr erwartet, aber überraschender Weise kam nichts dergleichen. Dieser Gedanke verursachte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Sie war in letzter Zeit bei weitem nicht mehr so leicht zu ärgern wie noch vor ein paar Monaten, wo sie schon wegen einem einzigen Wort an die Decke gehen konnte. Ja, irgendwie wirkte sie eine Ecke ruhiger und besonnener. Den Rest des Weges zum Parkplatz lief die kleine Gruppe schweigend nebeneinander her. Ab und an hörte man mal leises Getuschel der beiden Schauspielerinnen, die Ren namentlich gar nicht kannte. Er wusste nur, dass sie Klassenkammeraden von Itsumi und Kyoko spielten, aber das war’s auch schon. Nach etwa fünf Minuten Fußweg kamen sie an dem großen Parkplatz an. Der Bus stand schon bereit und war auch fast komplett gefüllt. Es schienen also nur noch wenige Crewmitglieder zu fehlen und ein Teil fuhr eh mit den Autos, da es mehrere Ausrüstungsteile gab, die über Nacht nicht in dem Anwesen gelagert werden konnten bzw. sollten. Itsumi ging voraus und stieg als Erstes die zwei Stufen bis ins Businnere hinauf. Dabei grüßte sie freundlich den Fahrer und suchte sich anschließend einen Platz aus. Darauf folgen die beiden unbekannteren Schauspielerinnen und dann ging auch schon Yashiro. Er überflog kurz die Sitzplätze und stellte zufrieden fest, dass es noch ein paar nebeneinander liegende Plätze gab, die frei waren. Na umso besser! Er ging jedenfalls direkt auf Regisseur Ogata zu. Wenn er sich neben Ogata setzte und da Ren sonst kaum einen der hier Anwesenden wirklich kannte, würde er sich sicher zu Kyoko gesellen… Ein leichtes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er Ogata fragte ob neben ihm frei war. Der junge Regisseur bejahte die Frage, worauf Yashiro sofort Platz nahm. Draußen vor dem Bus deutete Ren Kyoko inzwischen ganz Gentleman-like mit einer Handbewegung, dass sie vorgehen sollte, was das junge Mädchen auch tat. Er folgte ihr dicht und verschaffte sich als aller erstes einen groben Überblick. Gott, war er schon lange nicht mehr mit einem Bus gefahren... Das er das letzte Mal in einem Bus gesessen hatte, war wirklich schon Jahre her... Na ja, wenn er jetzt in einen Bus steigen würde, wäre er im Nu in einer Menschentraube gefangen und käme ohne Hilfe sicher nicht mehr da raus... Öffentliche Verkehrsmittel mied er daher, selbst bei Taxifahrern konnte man schnell an die Flaschen geraten... Als dem jungen Schauspieler auffiel, dass Yashiro sich neben Ogata gesetzt hatte und wieder locker vor sich hingrinste, während er unschuldig seine Brille zu Recht rückte, konnte der Zwanzigjährige gar nicht anders als leise zu seufzen. Yashiro gab seine seltsamen Verkupplungsversuche wohl nie auf... Wobei er zugeben musste, dass es seine Idee gewesen war mit dem Bus zu fahren. Er hatte einfach ein ungutes Gefühl, wenn er an diesen Stalker dachte... Diese Menschen waren meist äußert hartnäckig und er ging schon beinahe davon aus, dass er Typ es noch mal versuchen würde. Nur dann würde er es auf keinen Fall Fuwa überlassen Kyoko zu verteidigen! „Tsuruga-san?“, hörte Ren plötzlich eine Stimme und wandte sich ihr etwas überrascht zu, dabei blickte er in das leicht verwirrte Gesicht von Kyoko. Sie schien ihn wohl schon mehr als einmal angesprochen zu haben... „Wollen Sie sich mit hierhin setzten?“, bot das junge Mädchen dem Schauspieler an, obwohl sie sich bei dieser Frage nicht gerade wohl fühlte. Sie meinte spüren zu können, wie mehrere Blicke aus diesem Bus sie am liebsten tödlich durchbohrt hätten und abgesehen davon wurde ihr schon wieder irgendwie warm... Ihr Puls hatte sich erhöht und wenn sie sich jetzt nicht zusammen riss, würde sie nachher noch rot im Gesicht werden, dabei gab es hier nun wirklich keinen Grund um irgendwie verlegen zu werden! „Ja, sehr gerne. Danke.“, antwortete Ren und nahm die Einladung von Kyoko damit dankbar an. Er zwang sich mit seinen langen Beinen etwas mühevoll auf den Platz neben dem jungen Mädchen und musste mehrfach hin und her rücken, bis er endlich eine Sitzposition fand in der er nicht den Eindruck hatte halb zerquetscht zu werden... Tja, Größe hatte auch seine Nachteile in so einem Bus... Wenn er so zurück dachte, konnte er sich daran erinnern, dass er auch früher schon Probleme mit Bussen hatten, denn er war eigentlich schon immer recht groß, egal in welchem Alter. Kyoko hatte seine Versuche sich zumindest annähernd bequem hinzusetzten mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtet und fing nun plötzlich an zu lachen. Das sah aber auch wirklich zu komisch aus... Der Starschauspieler saß inzwischen schräg auf dem Sitz mit den Beinen halb auf dem Gang. Nun, sie brauchte sich gar nicht ausmalen wie angenehm das erst für ihn geworden wäre, wenn er den Fensterplatz bekommen hätte... „Was?“, fragte Ren, der das junge Mädchen auf deren Lachanfall hin etwas irritiert anblickte. Er konnte im ersten Moment nicht nachvollziehen, was sie so lustig fand, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Natürlich, sie als im Vergleich zu ihm doch ziemlich kleine Frau, hatte vermutlich noch nie Probleme mit diesen Bussitzen gehabt und seine Sitzposition sah auch zugeben etwas ulkig aus... Kyoko hielt sich inzwischen mit beiden Händen den Bauch und bemühte sich, sich zu beruhigen um dem Schauspieler antworten zu können, aber ehe sie das schaffte, lenkte dieser bereits ein. „Schon gut, hab verstanden! Wer weiß, vielleicht ziehe ich morgen doch den Leihwagen vor.“, meinte der Zwanzigjährige und sah mit einem breiten Lächeln auf den Lippen zu Kyoko. In ihren Augen sammelten sich langsam sogar Tränen an, so sehr war sie am Lachen. Wenn er sie so sah, fiel es ihm schwer nicht einfach mit ihr mitzulachen... aber noch riss er sich zusammen und nutze die Gelegenheit um seine Kohai etwas anzuschauen. Ihr Pony fiel ihr im Moment weit in das hübsche Gesicht und auch über ihre Augen, die sie durch das Lachen fest zusammen gekniffen hatte. Aber wenn er sie jetzt so musterte, fiel es ihm sogar noch schwerer sein eigenes Lachen zurückzuhalten... Ren versuchte es noch einen Moment zu unterdrücken, aber scheiterte schließlich und stimmte in Kyokos Lachen mit ein. Beinahe der gesamte Bus war längst auf die Beiden aufmerksam geworden. Einige starrten die zwei nur an, andere tuschelten etwas, aber einige konnten sich auch nicht verkneifen ebenfalls zumindest leicht zu kichern. Ogata gehörte auch zu denjenigen, die die Szene grinsend beobachteten, genauso wie Yashiro. Ihm war schon früh aufgefallen, dass Kyoko eine Menge an Ren lag, aber bei seinem letzten Versuch sie darauf anzusprechen, hatte ihn ihre plötzlich ziemlich aggressive Aura dann doch schnell zurück schrecken lassen... Aber wenn er an ihren Blick gestern nach dem Dreh dachte, als er ihr sagte, dass Ren bereits im Hotel war, hatte er doch eine klare Antwort auf seine Frage von damals bekommen. Und so wie es im Moment aussah waren die Gefühle des jungen Mädchens immerhin nicht einseitig. Ren kam zwar eigentlich mit jedem Mädchen, besonders wenn es Schauspielkollegen waren, gut aus, aber er konnte sich nicht daran erinnern, das Tsuruga schon jemals für wen anders ein Fotoshooting um über einen Tag verkürzt hatte, geschweige denn, dass er sich in der Öffentlichkeit so ausgelassen zeigte, wie jetzt. Kurz darauf stiegen noch weitere fünf Personen ein und anschließend fuhr der Bus sofort ab in Richtung Hotel. Es dauerte gute 20 Minuten, bis sie am Hotel ankamen und die Crew nach und nach ausstieg. Ren und Yashiro begleiteten Kyoko und Itsumi noch bis in die Eingangshalle des Hotels, aber dort hielt die kleine Gruppe an. „Nun... dann bis später, Mogami-san. Wir sehen uns nachher sicherlich noch.“, begann Ren mit dem Verabschieden. Kyoko nickte ihm zu, aber Yashiro konnte sich mit dieser Situation nicht zufrieden geben. Nein, er hatte da eine bessere Idee! „Wie wär’s wenn wir nachher gemeinsam in der Lounge zu Abend essen? Vielleicht so in einer Stunde, dann können wir uns vorher noch frisch machen und etwas ausruhen.“, schlug der Manager kurzerhand vor. Natürlich blickte er darauf wieder erwartungsvoll zu seinem Schützling hinüber, welcher sich aber nicht dazu hinreißen lies sich zuerst zu dem Thema zu äußern, egal wie gerne Yashiro das vermutlich gehabt hätte! Stattdessen wartete er einen Moment in der Hoffnung, dass Kyoko etwas sagte, aber auch sie blieb still... Zum Glück gab’s da noch eine weitere Person in der Runde, die Yashiros Idee gar nicht so schlecht fand. „Ja, das ist eine gute Idee, nicht Kyoko? Die letzten Tage haben wir meist alleine gegessen, aber mit Gesellschaft ist es gleich viel angenehmer!“, meinte Itsumi zu Yashiros Vorschlag und stupste Kyoko dabei mit dem Ellenbogen leicht in die Seite, worauf diese ihr kurz einen leicht grimmigen Blick zuwarf, ehe sie schluckte und zu Ren hinüber sah: „Ja, ich hätte auch nichts dagegen. Und Sie Tsuruga-san? Hätten Sie auch Zeit?“ Ren hatte noch einige Blickwechsel mit Yashiro gehabt, ehe Kyoko ihn direkt ansprach und er sich wieder ihr zuwandte. Natürlich hatte er Zeit und wenn sie kam, gesellte er sich natürlich auch gerne zu dem Abendessen dazu. Der Schauspieler begann erneut liebevoll zu lächeln. „Ja, die habe ich. Okay, also treffen wir uns dann in einer Stunde, sprich...“, der Zwanzigjährige warf einen Blick auf seine Armbanduhr, die gerade 18:47Uhr anzeigte. Na ja, da konnten sie ruhig aufrunden, „... um 20 Uhr in der Lounge.“ Die anderen drei nickten zustimmend, worauf der Schauspieler seine Hand wieder wie zuvor in seiner Hosentasche vergrub. „Also dann bis nachher!“, sagte er noch und drehte sich anschließend um. Yashiro verabschiedete sich ebenfalls noch rasch und folgte seinem Schützling dann. Sie wollten noch kurz zu Regisseur Ogata. Kyoko und Itsumi hatten sich noch leicht verbeugt und gingen nun ebenfalls weiter. Ihr Weg führte sie zu den Aufzügen, denn ihr Zimmer lag im dritten Stock. Dort angekommen schloss Itsumi die Tür auf und trat anschließend als erstes in das Zimmer ein. Sie legte gerade ihre Tasche auf dem Tisch ab, während Kyoko noch die Tür schloss. Darauf ging sie schnellen Schrittes an ihrer Freundin vorbei und ließ sich samt dem Rucksack auf ihr Bett fallen. „Na, du wirkst ziemlich kaputt. Aber es war ja auch ein langer Tag. Nur morgen solltest du vermutlich besser auf deinen Morgenspaziergang verzichten.“, merkte die blondhaarige Schauspielerin an und necke Kyoko mit dem letzten Satz und einem leichten Grinsen dabei etwas. „Ich konnte halt nicht schlafen und bin deswegen etwas raus gegangen!“, erwiderte die Sechzehnjährige, wofür sie rasch ihren Kopf anhob, den sie zuvor in dem wollig weichen Kissen vergraben hatte. Anschließend drehte sich auf den Rücken und breitete ihre Arme auf der Matratze aus. „Ich glaube ich dusche jetzt erstmal. Ist das okay, oder möchtest du zuerst?“ „Nein, das ist kein Problem. Ich werd mich solange noch mit dem Drehbuch beschäftigen und dusche dann nach dir.“, antwortete Itsumi auf Kyokos Frage und nahm nebenher auch schon das Drehbuch aus ihrer Tasche. Die Schwarzhaarige stand unterdes vom Bett auf, nahm sich aus dem Schrank noch frische Kleidung und verschwand anschließend im Badezimmer. Von innen verriegelte sie erstmal die Tür und legte dann ihre frischen Sachen auf einem Schrank ab. Anschließend kippte sie das Fenster noch, damit die Spiegel während sie duschte möglichst nicht beschlugen und machte sich dann ans ausziehen. Nebenher hing sie ein klein wenig ihren Gedanken nach... Ihr wurde immer noch ganz anders, wenn sie an heute Morgen dachte, daran, wie sie ihren Sempai im Wald getroffen hatte... Wie sie da schon befürchtet hatte, irgendwie ließen sie die Gedanken daran nicht los, so war es ihr vorhin schon mehrfach in den Drehpausen gegangen... Sie war nur froh, dass sie sich zumindest während der Aufnahmen richtig konzentrieren konnte. Die Sechszehnjährige stieg in die Duschkabine hinein und drehte vorsichtig das Wasser auf um erstmal die Temperatur grob zu regeln. Danach drehte sie die Brause etwas stärker auf und stellte sich mit gesenktem Kopf unter das angenehme, warme Wasser, das in feinen Tropfen auf sie hinab prasselte. Sie konnte sich immer noch keinen Reim auf Tsuruga-sans Verhalten bilden... Wieso hatte er sie so angesehen? Und dann noch die Art mit der er sich ihr genähert hatte... Kyoko faste sich selbst vorsichtig an die linke Wange. Sie hatte immer noch im Gedächtnis wie sich seine Berührung angefühlt hatte. Seine Hand war so angenehm warm gewesen... Und die Art, mit der er sie angefasst hatte so ungeheuer sanft und liebevoll... Sie wusste selbst nicht warum, aber irgendwie sehnte sie sich richtig danach, noch einmal so von ihm berührt zu werden. Es war wie ein Bann, in den er sie in diesem Moment hinein gezogen hatte... Nein, wenn sie ehrlich war, hielt dieser Bann schon länger an... Das war ihr besonders bewusst geworden, als sie ihn vorgestern aus versehen angerufen hatte. Sie war völlig durcheinander gewesen, weil sie sich einfach nicht gegen diesen Reino und seinen fesselnden Blick wehren konnte. Sie hatte gefühlt, dass sie ihm schutzlos ausgeliefert war, sobald er es darauf ansetzte und davor einfach Angst bekommen... Aber... wenn sie Ren anrief, könnte sie allein der Klang seiner Stimme sicher aufheitern. Sie brauchte es ihm nicht mal erzählen, egal über was sie sprachen, sie wollte einfach nur mit ihm reden und wissen, dass er doch bei ihr war, auch wenn er sich zu dem Zeitpunkt mehrere hundert Kilometer entfernt befand... Nur mit diesen Gedanken hatte sie an dem Abend seine Nummer gewählt... Kyoko schüttelte ihren Kopf einige Male. Sie wollte diese Gedanken loswerden! Sie irgendwie verdrängen und aus ihrem Kopf rausjagen! Sie wusste, was sie bedeuteten, wofür sie die Vorboten waren... aber sie wollte sich nicht verlieben! Nein, nicht wieder... Ihr Hass auf Shotaro war schließlich genau daraus entstanden, als er sie damals so verletzt hatte, als er sie einfach wegwarf, obwohl sie ihm fast ihr gesamtes Leben gewidmet hatte... Sie wollte so etwas nicht noch einmal durchmachen. Sie wollte weder ausgenutzt noch enttäuscht werden und auch wenn sie Ren das Erste davon nicht zutraute, das Zweite würde sicher eintreffen. Immerhin war er ein berühmter Schauspieler, der beliebteste in ganz Japan! Wie sollte gerade er sich für ein Mädchen wie sie es war interessieren?? Für ein „Mauerblümchen“, wie Sho es damals ausgedrückt hatte. Das war einfach unmöglich... Das junge Mädchen versuchte rasch diese Gedanken zu verscheuchen und begann endlich damit sich einzuseifen. Sobald sie mit dem Duschen fertig war und sich angezogen hatte, würde sie ein bisschen runter gehen in die Lounge und sich auf den Balkon setzten. Dort hatte sie etwas Ruhe und konnte sich hoffentlich innerlich einigermaßen beruhigen bevor die anderen ebenfalls kamen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)