Keita und Kinou - eine Shonen Ai Lovestory von Katsu28 ================================================================================ Kapitel 1: Die Häschenboxershorts --------------------------------- Der 16-jährige Keita lebt in Tokyo und besucht dort die „Nishi High“. Eigentlich ist sein Leben ganz okay: Er hat viele Freunde, den Schulstoff packt er auch so einigermaßen und mit seinen Eltern hat er auch keine Probleme, bis auf die kleinen familiären Streitigkeiten eben, die man halt manchmal so hat. Sein einziges Problem ist, dass sich der ebenfalls 16 Jahre alte Kinou für ihn zu interessieren scheint… Es ist 7 Uhr morgens und der Wecker klingelt. Verschlafen setzt Keita sich auf und tastet alle Seiten des Weckers ab, bis er endlich den erlösenden Knopf findet, der das nervtötende Gebimmel ausstellt und ihn herunterdrückt. Anschließend steht er auf und knipst das Licht an. Er geht zum Fenster, zieht die Vorhänge auf und streckt sich dabei einmal kräftig. Auf einmal merkt er, dass er beobachtet wird. Schräg gegenüber seines Zimmers ist das Zimmer von Kinou und man kann ohne Probleme direkt in das jeweils andere Zimmer schauen. Kinou zwinkert ihm zu und sagt etwas, was Keita natürlich nicht hören kann, aber von Kinous Lippen lässt sich so was wie „Sexy!“, ablesen. Keita schaut an sich herunter und sieht, dass er ja seine Häschenboxershorts anhat. „Ach du Scheiße!“, brüllt er, errötet und zieht schnell die Vorhänge zu. Dann macht er sich fertig für die Schule. In der Schule angekommen, versucht er, Kinou aus dem Weg zu gehen. Ihm ist der Vorfall von heute Morgen sehr peinlich und er hat Angst, dass die anderen Schüler davon erfahren. Nach den ersten beiden Schulstunden sieht er Kinou auf dem Korridor stehen. Er will mit seinen Freunden schnell an ihm vorbeigehen, doch dieser ergreift seinen Arm, zieht ihn zu sich und geht mit ihm an die Seite des Korridors. Keitas Freunde schauen sich verdutzt um. „Geht schon mal vor, ich komm dann nach.“, ruft Keita ihnen zu. „Okay.“, rufen sie zurück und machen sich auf den Weg zum Schulhof. Kinou zwinkert Keita zu und sagt dann: „Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir sicher, ich verrate nicht weiter, was du für eine süße Boxershorts trägst.“ Sanft fährt er ihm mit der Hand durchs Haar. Keita schreckt zusammen, stößt ihn von sich weg und läuft irritiert in Richtung Schulhof. Dort steht er dann die ganze Zeit über still bei seinen Freunden, ohne auch nur ein Wort zu sagen oder sich zu bewegen. „Sag mal, is alles in Ordnung?“, fragt ihn Kei, sein bester Kumpel. „Hm…“, macht Keita nur. „Sieht nich so aus…“, sagt Kei besorgt. „Wasn los?“ „Nix.“, brummt Keita und hofft, dass Kei aufhört, nachzuhaken. Die nächsten Schulstunden vergehen wie im Flug und es gongt. Alle strömen aus der Schule, zumindest die, die das Glück haben, nach der 6. Stunde Schluss zu haben. Als Keita vor der Schule steht und gerade rechts abbiegen will, rennt Kinou auf ihn zu. „Na, alles klar?“, fragt er ihn und lächelt freundlich. Keita schaut zur Seite und sagt nichts. Er kann ihn nicht ansehen. „Willst du nicht mit mir reden?“. Kinou startet einen zweiten Versuch. Keita schweigt weiter. Die Beiden laufen ein Stück schweigend nebeneinander her, denn Kinou ist ja sein Nachbar, von daher müssen sie denselben Weg gehen. Dann rennt Keita los, er rennt, was das Zeug hält. Kinou schaut ihm nur grinsend hinterher. „Ich krieg dich schon, kleiner Keita…“ Kapitel 2: Gut, wenn man eine kleine Schwester hat... ----------------------------------------------------- Zuhause angekommen, schlägt er schnell die Haustür hinter sich zu, rast an seiner Mutter vorbei, streift seine Jacke und seine Schuhe auf der Treppe ab und sperrt sich in seinem Zimmer ein. „Scheiße, scheiße, scheiße...Keita, du musst dich jetzt beruhigen.“, sagt er sich und läuft in seinem Zimmer auf und ab. Dann lehnt er sich gegen die Wand und sackt in sich zusammen. Seine Mutter streckt den Kopf aus der Küchentür raus und ruft ihn. Sie sieht die Sachen, die über Flur und Treppe verstreut sind und schüttelt den Kopf. Dann geht sie nach oben und will seine Zimmertür öffnen. Sie wundert sich, dass diese abgeschlossen ist und fragt: „Keita-Schatz, ist alles in Ordnung?“ „Jaja.“, antwortet dieser ihr. Sie geht wieder in die Küche und lässt ihn in Ruhe. Keita vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. Plötzlich hört er ein leises Klopfen an seiner Zimmertür. „Keita, lass mich rein. Wir wollten doch Ostereier färben.“, ertönt eine niedliche Mädchenstimme von draußen. Es ist seine kleine Schwester Kiriku. Keita antwortet ihr schlechtgelaunt: „Ich hab jetzt keine Lust dazu. Färb die Ostereier doch alleine oder mit Mama zusammen oder geh zu deiner Freundin und frag sie.“ „Aber du hast es mir versprochen.“, quengelt das Mädchen. Keita seufzt, steht auf und öffnet ihr die Tür. Kiriku platzt in das Zimmer und hüpft freudig um Keita herum. „Wir färben jetzt die Ostereier…trallala….trallali…“, summt sie fröhlich. Beide machen sich auf den Weg runter in die Küche. Keita stellt alles zum Anmalen bereit, während Kiriku zusieht, wie ihre Mutter die Eier kocht. Ihre Mutter geht anschließend ins Wohnzimmer, um sich ein wenig auszuruhen und Keita und Kiriku färben gemeinsam die Ostereier. Sie albern viel herum, bemalen sich gegenseitig mit den Pinseln im Gesicht und lachen viel. Keita vergisst darüber ganz seine Sorgen. Er lächelt und denkt: „Wie gut ist es doch, eine kleine Schwester zu haben…" Kapitel 3: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Die Zeit vergeht schnell und es ist Abend. Nach dem Abendessen geht Keita in sein Zimmer, um sich etwas auszuruhen. Der Nachmittag mit seiner kleinen Schwester war zwar ganz schön und lustig, aber trotzdem verspürt er nun das Bedürfnis, eine Weile allein zu sein und seine Ruhe zu haben. Doch daraus wird wohl nichts. Plötzlich klopft es an seiner Fensterscheibe und als er zum Fenster geht, schaut er direkt in das Gesicht von Kinou. Erschrocken weicht er zurück, doch nach kurzem Zögern öffnet er es. „Na, alles klar, altes Haus?“, fragt Kinou, als wenn es normal wäre, einfach so durchs Fenster rein zu kommen und klettert über die Fensterbank in sein Zimmer. Dann macht er es sich auf Keitas Sofa bequem und zwinkert ihm zu. Keita glaubt seinen Augen nicht und reißt sich mit viel Mühe zusammen. „Dachte, ich besuch dich mal.“, sagt Kinou und grinst. „Setz dich doch zu mir.“, fordert Kinou ihn freundlich auf. Zögernd geht Keita auf das Sofa zu und setzt sich neben ihn. Nach kurzem Schweigen beginnt Kinou das Gespräch: „Ich wollte dich fragen, ob du morgen zu mir kommst und mit mir die Ostereier färbst.“ Keita schaut Kinou an und in seinem Blick lässt sich leicht erkennen, dass er wenig begeistert von dieser Idee ist, zumal er heute schon Ostereier färben musste und nichts mit Kinou zu tun haben möchte. „Bitte, ich würde mich soo freuen…“, bettelt Kinou und schaut ihm direkt in die Augen. Dann streckt er seinen Arm aus, um Keita durch die Haare zu wuscheln, doch bevor Kinous Hand überhaupt Keitas Kopf erreicht, hat dieser sie schon weg geschlagen. „Okay, einverstanden.“, sagt Keita bestimmt. „Unter einer Bedingung: Du lässt die Annäherungsversuche und fasst mich nicht an.“ Mit ernstem Blick schaut er Kinou an. Dieser seufzt, doch nach einigem überlegen willigt er ein. „Damit wäre das geklärt.“, sagt Kinou und steht auf. Er verabschiedet sich und geht zum Fenster. Während er herausklettert, zwinkert er Keita noch einmal schelmisch zu. Dann ist er nicht mehr zu sehen. Erleichtert atmet Keita auf. Anschließend packt er seine Schulsachen für den nächsten Tag, stellt seinen Wecker, zieht seine Boxershorts an, schnappt seinen Mp3-Player, knipst das Licht aus und legt sich auf sein Bett. Er ist zu müde, um seine Zähne noch zu putzen. Morgen würde er mit Kinou Ostereier färben. Er hat Angst. Er will es zwar selbst nicht wahr haben, doch er hat Angst, Angst davor, dass Kinou ihm wieder zu nahe kommen könnte. Er schaltet seinen Mp3-Player ein, um sich abzulenken und hört japanische und asiatische Techno-und Trancemusik. Nach einer Weile schläft er ein… Kapitel 4: Das gebrochene Versprechen ------------------------------------- Um 11 Uhr wacht Keita auf und setzt sich blitzschnell auf. „Scheiße, verschlafen!“, denkt er, doch da fällt ihm ein, dass ja Samstag ist. „Ein Glück!“, denkt er und geht zum Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen. Er streckt sich wie jeden Morgen und schaut rüber zu Kinous Zimmer. Diesmal ist keine Spur von ihm. Er läuft runter in die Küche und sofort stürmt ihm die übers ganze Gesicht strahlende Kiriku entgegen. „Morgeeeen, Keita!“, ruft sie vergnügt und lächelt ihn an. Er lächelt zurück und fragt sie: „Na, wollen wir zusammen frühstücken?“ „Aujaa!“, quietscht sie und beide decken den Tisch. „Morgen Keita-Schatz.“, begrüßt seine Mutter ihn, worauf er zurückgrüßt. Nach einem ausgiebigen, gemütlichen Frühstück, geht er ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Anschließend ruft er seiner Schwester und seiner Mutter noch ein „Bin weg, bis später!“ zu und macht sich auf den Weg zu Kinou. Er hat ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengegend und kann nur hoffen, dass Kinou sich an die Abmachung halten wird. An Kinous Haus angekommen, zögert er eine Weile, bis er mit einer zittrigen Hand auf die Klingel drückt. Kinou öffnet die Tür und lächelt freundlich, dann hält er ihm die Hand zur Begrüßung hin. Keita starrt nur auf die Hand und sagt: „Hi.“ „Komm doch rein.“, sagt Kinou freundlich und geht mit ihm in die Küche. „Ich hab heute Sturmfrei, es ist also niemand da, der uns stören kann.“, sagt Kinou vergnügt. „Stören wobei?“, fragt Keita unsicher. „Beim Ostereier bemalen natürlich.“ Kinou grinst schelmisch, was Keita noch unsicherer macht. Was hat dieser Junge vor? „Ich hab schon alles bereitgestellt, wir können direkt anfangen.“, erklärt Kinou. Er kocht die Eier, während Keita die Kaltfarben in Gläsern mit Wasser auflöst und jeweils einen Teelöffel Essig hinzu gibt. „So, jetzt müssen wir noch etwas warten, bis die Eier gekocht sind.“, sagt Kinou. Er schaut Keita an. Keita schaut unsicher zurück. „Ist was?“ Es vergeht keine Sekunde, da schließt Kinou blitzschnell seine Arme um Keita. Damit hat Keita nicht gerechnet und ist daher in diesem Moment wehrlos. Doch dieser Zustand dauert nur ganz kurz an und Keita stößt ihm seine Faust in den Bauch. „Wir hatten was ausgemacht!“, schreit Keita ihn mit Tränen in den Augen an. Kinou liegt auf dem Boden und streicht sich über den schmerzenden Bauch. Fassungslos schaut er zu Keita auf. Solche Kraft hatte er ihm gar nicht zugetraut. Langsam rappelt er sich hoch. Keita weicht vorsichtshalber zurück, jedoch jeden Moment bereit, wieder zuzuschlagen, sobald Kinou ihm zu nahe kommen sollte. „Es tut mir leid, Keita…“, haucht Kinou leise und schaut zu Boden. „Ich…ich weiß nicht, was über mich gekommen ist…ich werde mich jetzt zusammenreißen…“ Keita überlegt eine Weile. Erst will er nach Hause gehen, doch dann beschließt er, sich seiner Angst zu stellen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)