A ninja's life 2 von Kimiko93 (Heiratswahn in Konoha) ================================================================================ Kapitel 14: Der Schock ---------------------- „Langweilig!“, stöhnte Naruto, während er zusammen mit seinem Team in Tsunades Büro stand und einen Bericht abgab. Ein weiterer, anspruchsloser B-Auftrag und keine ernstzunehmende Mission in Aussicht. „Ich will wieder was Richtiges machen! Was Aufregendes! Was Gefährliches! Irgendwen bekämpfen oder so…“ „Ja, toll. Kannst ja Nuke-Nins jagen gehen und deine Statistik aufpeppen. Sakura hat dich ja eingeholt. Aber weißt du was? Wir haben keine ernstzunehmenden Nuke-Nins mehr! Und noch einen werde ich Kiri echt nicht vom Hals schaffen, auch wenn Sasuke noch einen beseitigen müsste, aber der hatte ja dafür die Ehre… Ach, verflucht, egal. Keine Aufträge für euch mehr, verschwindet.“ Tsunade war ganz eindeutig nicht gut gelaunt. „Wieso gibt es eigentlich nur so wenige Missionen in letzter Zeit?“, fragte Sakura behutsam. „Was weiß ich denn?“, fauchte Tsunade. „Die meisten Aufträge gehen an Iwa oder Kumo… Verflucht… Wieso haben wir nicht demnächst ein Chuuninexamen? Danach hab ich ja so viele Anfragen bekommen… Aber nein, die Schlange musste sich zwei Mal ausgerechnet das Datum danach oder währenddessen aussuchen und danach hatte ich auch nichts davon… Habt ihr was?“ Team 7 starrte Tsunade nur irritiert an. Heute war sie anscheinend besonders erinnerungsselig. Das war kein gutes Zeichen, beinahe so schlecht, als wenn sie bei einem Glücksspiel gewonnen hätte oder ihre Teetasse gleich einen Sprung kriegen würde… „Wieso waren bei der Joninprüfung eigentlich keine Zuschauer?“, fragte Naruto nun weiter. „Sei froh, ansonsten würdest du in die Geschichte eingehen als der Ninja, der nichts mehr ernst nehmen kann.“, fauchte Tsunade. „Und ihr beide auch!“ Das war dann wohl an Sasuke und Sakura gerichtet. „Na ja, aber jetzt mal ernsthaft…“, begann Sakura. „Wir haben im Moment auch nichts, was wir wirklich ernst nehmen könnten, oder? Keinen Krieg, keine gefährlichen Verbrecher oder Verräter… Wir wachsen in dem Glauben auf, gegen alles gewappnet zu sein…“ „Der ja anscheinend noch nicht einmal so falsch ist.“, knurrte Tsunade. „Ich mein, jeder von euch hat einen Nuke-Nin auf dem Gewissen, der ihm theoretisch haushoch überlegen war… Und ihr lebt trotzdem noch…“ „Entschuldigung, aber wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich die zwei gefährlichsten Nuke-Nin, die Konoha bisher hervorgebracht hat, auf dem Gewissen.“, bemerkte Sasuke. „Gab’s für die eigentlich Kopfgeld oder so was?“ „Dass du der Schlange ihren Abschied erleichtert hast ist ein Staatsgeheimnis, verstanden?“, fauchte Tsunade. „Ansonsten erzähle ich allen, dass du ohne Sakura deinen Bruder nie hättest töten können…“ Volltreffer, das konnte Sasuke nun überhaupt nicht haben. „Na ja“, meinte Sakura nur. „Theoretisch könnte ich das natürlich auch dementieren, was ich natürlich nie tun würde…“ Tsunade seufzte. „Sagt mal, welchen Teil von ‚verschwindet’ habt ihr eigentlich nicht verstanden? Ich hab zu tun.“ „Gibt’s eigentlich so was wie einen Wettbewerb, wer am Öftesten von Tsunade auf ihrem Büro geworfen wird?“, wollte Naruto wissen. „Da hätten wir gute Karten…“ „Aber gegen mich kommt ihr nicht an.“, murmelte Jiraiya, der kurz nach ihnen das Büro verließ und sich die rote Wange hielt. „Niemanden schmeißt sie so oft raus wie mich.“ Später am Abend saß Sakura, vollkommen unerwartet, in der Küche des Uchihaanwesens und stierte vor sich hin. Sasuke saß ihr gegenüber am Tisch und stierte ebenfalls auf die Tischplatte. Natsuki war gerade ins Bett gegangen. „So.“, sagte Sakura nach einer Weile. „Mhm.“ „Das ist… ein starkes Stück.“ „Mhm.“ „Und wieso siehst du so aus, als hätten wir sieben Tage Regenwetter?“ „Seh ich so glücklich aus?“ „Regen macht dich glücklich?“ „Mhm.“ Sakura schüttelte sich. Sie hasste Regen. „Egal. Also, was ist so schlimm daran, dass Natsuki Klassenbeste ist und mit uns trainieren will?“ Sasuke knurrte nur. Doch noch bevor Sakura einen Kommentar dazu ablassen konnte, zischte der Wasserkessel hinter ihnen auf dem Herd. Sakura fand das Ding irgendwie lustig, solange es nicht pfiff. Genervt drehte Sasuke sich auf seinem Stuhl um, und noch bevor Sakura aufspringen und den Kessel an sich nehmen konnte, hatte er schon die Hand danach ausgestreckt. Das war eigentlich so ziemlich sinnlos, der Herd war drei Meter von seinem Platz entfernt, aber aus seinem Arm wuchsen einfach… „Schlangen?“, keuchte Sakura und wich unbewusst einen Schritt zurück. Sasuke goss mit seiner Armverlängerung währenddessen gelassen heißes Wasser in ihre Teetasse. Sie tranken immer noch jeden Abend zusammen Kräutertee. „Was Attraktiveres hat Orochimaru mir damals nicht angeboten, tut mir Leid.“, meinte er trocken und stellte den Kessel hinter sich auf die Arbeitsplatte, nachdem er auch sich selbst eine Tasse Tee eingegossen hatte. „Und äh… Wieso benutzt du das erst jetzt?“, fragte Sakura, immer noch leicht in Panik. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Eigentlich benutz ich das bei Gelegenheit, aber du hast es nie gesehen.“ Sakura schluckte. „Wenn du schon das kannst, kannst du dann auch deinen Hals so gruselig verlängern?“, fragte sie. Sasuke zuckte mit den Schultern und formte desinteressiert einige Handzeichen, bevor Sakura seinen Kopf auf einmal auf der anderen Seite des Tisches hängen sah, direkt vor ihrem Gesicht. Sasuke wusste nicht genau, was geschah, aber auf einmal begann Sakura zu kreischen, drehte sich ruckartig von ihm weg, stieß dabei ihren Becher vom Tisch und kauerte sich apathisch auf ihrem Stuhl zusammen. „Mach es weg… Mach es weg...!“, wimmerte sie. Sasuke fuhr seinen Kopf wieder ein, stand auf und ging auf Sakura zu, die zitterte und wimmerte. „Hey… Was ist denn mit dir los?“, fragte er. Er versuchte zumindest einfühlsam zu klingen, dass er das nicht schaffte, war eigentlich selbstverständlich. „Du… Du hast mich doch gebeten, dir das zu zeigen und… Wieso gerätst du auf einmal so in Panik?“ Sakura hob den Kopf, sah ihn kurz an, wie um festzustellen, ob der Kopf auch wirklich wieder auf einem normalen Hals saß, dann kreischte sie noch mal und sprang auf. „Äh… Tschuldigung, hab mich gehen lassen…“, stotterte sie, strich sich fahrig eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah weg. „Ja ne, ist klar.“, meinte Sasuke dazu nur. „Ja, ist doch wahr! Also… Ich bin einfach nur übermüdet, genau!“, stellte Sakura klar. „Ich sollte lieber schlafen gehen! Also, bis morgen!“ Damit verschwand sie. Sasuke sah ihr kopfschüttelnd nach und dachte sich seinen Teil zu ihrer offensichtlichen Schlangenphobie. Wobei man das ‚seinen Teil’ wohl so ziemlich wörtlich nehmen konnte… Was tat er hier eigentlich? Wieso verließ er mitten in der Nacht sein warmes, weiches Bett? Das fragte sich Sasuke, während er über den Flur seines Anwesens schlich. Und es waren ziemlich gute Fragen, die er sich selbst nicht beantworten konnte. Eigentlich hatte er gar keinen Grund dazu, jetzt noch durch die Flure zu schleichen. Aber er hatte nun schon seit zwei oder drei Stunden wach gelegen und hatte nachgedacht, ohne es zu wollen, und war zu dem Schluss gekommen, dass er sich noch ein wenig die Beine vertreten sollte. Jedenfalls so in der Art. Wieso ihn seine Beine nur zwei Zimmer weiter trugen, wusste er nicht so genau. Was wollte er um Mitternacht in dem Gästezimmer, welches kurz davor war, Sakuras Zimmer getauft zu werden? Machte er sich etwa Sorgen um Sakura? Nein, Blödsinn. Eigentlich wollte er nur mal kurz nach ihr sehen, nicht, dass sie im Schlaf noch randalierte und das Anwesen auseinander nahm oder so, nachdem sie ja offensichtlich total neben der Spur war… Also schlich er nur total zweckorientiert in ihr Zimmer, genau. Er machte sich lediglich Sorgen um sein Anwesen, natürlich, es gab keinen Grund sich um Sakura zu sorgen, die kam erstens alleine zurecht und zweitens, was war schon dabei, wenn sie eine Schlangenphobie hatte? Es gab für ihn doch überhaupt keinen Grund, sich da irgendwie schuldig zu fühlen oder so, nein, im Leben nicht… Sakuras Bett war leer. Merkwürdig… Normalerweise verschwand sie nicht mitten in der Nacht… Und sie gehörte echt nicht zu dem Typ von Mädchen, die sich einfach so entführen lassen würden, mal abgesehen davon, wer sollte sie entführen? Kirigakure verdrängte Sasuke da mal lieber und den Kerl, der sie beinahe vergewaltigt hatte, den hatte er sehr lange und sehr schmerzhafte Albträume beschert… Die ihn, wenn nichts schief gegangen war, für die nächsten zwanzig Jahre bewegungsunfähig machen würden. Wozu die Sharingan nicht gut waren… Aber das war unwichtig. Wo war Sakura? War sie vielleicht abgehauen, weil sie jetzt Angst vor ihm und seinen bösen, bösen Schlangentechniken hatte? Nein, das war absurd. Erstens hätte sie sich denken können, dass Orochimaru ihm da das ein oder andere beigebracht hatte, mal ganz abgesehen davon, dass Sakura niemals, aber auch wirklich niemals aus Angst vor irgendwem davon laufen würde… Glaubte Sasuke zumindest. Vielleicht schlafwandelte sie aber auch… Nein, das hätte er mitgekriegt. Oder sie hatte heimlich doch einen Freund, mit dem sie sich nachts traf. Obwohl, das hätte sie ihm doch erzählt. Oder? Na ja, vielleicht auch nicht, aber wann hätte sie die Zeit gehabt, sich einen Freund anzulachen? Seit sie wieder in Konoha war, hatte sie ungefähr zwanzig Stunden am Tag in seiner Nähe verbracht, da hätte er doch was mitkriegen müssen… Mal was ganz anderes: Wieso stand er eigentlich hier, vor Sakuras Bett und machte sich Gedanken um sie? Er hätte viel lieber schlafen sollen… Obwohl, schlafen und an Sakura denken zwangsläufig aufs Selbe hinausliefen… Außerdem, jetzt, wo er entdeckt hatte, dass sie nicht da war, würde er so wie so nicht schlafen können, nicht, bevor er nicht wusste, wo sie war. Kopfschüttelnd verließ er das Zimmer und ging den Flur entlang in die Wohnküche. Dort brannte Licht, aber von Sakura meine Spur. Dafür war die Tür zur Veranda einen Spalt weit offen. Sasuke verdrehte die Augen. Natürlich. Sakura war kein bisschen müde gewesen, irgendwann noch mal aufgestanden, hatte sich einen Kräutertee gekocht und war damit auf die Veranda verschwunden, wie so gut wie jeden Abend. Und er stand total verpeilt vor ihrem Bett rum und kam auf die schrägsten Gedanken, tz… Jetzt könnte er eigentlich beruhigt wieder schlafen gehen, nicht, dass es irgendwas zu beruhigen gegeben hätte, aber irgendwie kam ihm der Gedanke, dass es ziemlich dumm wäre, zuerst nach ihr zu suchen und sich dann mit einer offenen Verandatür zufrieden zu geben, immerhin hätte sie auch da noch entführt werden können. Und sie konnte auch da mit ihrem eventuellen heimlichen Liebhaber sitzen… Wobei er sich nicht sicher war, ob er sich das ansehen wollte. Oder vielleicht doch, dann könnte er noch etwas an seinen Sharingan-Albträumen üben… Was dachte er da eigentlich? Drehte er jetzt auch schon vollkommen am Rad, so wie alle anderen? Na ja, vielleicht war das ja ansteckend… Wie auch immer, er kam irgendwie nicht zu dem Entschluss, die Veranda zu betreten, seine Beine verselbstständigten sich aber und taten dies trotzdem. Auf der Veranda lag Sakura. Alleine und in ihrem Schlafshirt. Zum Schlafen trug sie nur ein T-Shirt und Unterwäsche, wie Sasuke mittlerweile festgestellt hatte. Tz… In diesem Karren hatte sie in ihren normalen Klamotten nicht schlafen können, weil ihr kalt war. Nun lag sie Anfang September ziemlich leicht bekleidet auf seiner Veranda und schlummerte tief und fest. Wo war da nur der Widerspruch… Was sollte er jetzt eigentlich machen? Auf der Veranda liegen lassen konnte er sie jedenfalls nicht. Obwohl, konnte er schon… Aber dann würde sie sich erkälten, verflucht schlechte Laune kriegen und ihn herumkommandieren. Wobei, würde er sich von ihr herumkommandieren lassen? Was konnte ihm schon schlimmes passieren, wenn er nicht auf sie hörte? Nun ja, sie könnte ihn verprügeln, seine Nichte gegen ihn aufhetzen, einige ziemlich Rufgefährdende Dinge über ihn ausplaudern, angefangen bei der der Rolle, die sie bei der Ermordung Itachis gespielt hatte, halb Konoha gegen ihn aufhetzen und… Ach, egal, zumindest durfte sie sich auf keinen Fall erkälten. Aber was sollte er dagegen tun? Sie aufwecken? Lieber nicht… Also könnte er sie nur reintragen und in ihr Bett legen oder ihr eine Decke holen. Da war reintragen definitiv die bessere Alternative. Mittlerweile war er von der Situation leicht angenervt, während er sich herunter beugte und Sakura vom Boden aufhob. Sie war irgendwie sehr leicht. Unglaublich, bei ihren… Nein, falscher Gedanke, weg damit. Er hatte gerade wieder die Wohnküche betreten und die Verandatür mit dem Fuß geschlossen, da wachte Sakura auf einmal auf. „Was ist… Wo bin… ARGH!“ Welch aufschlussreiche Worte, die sie sprach. Vor Allem das Letzte, mit dem sie sich auf seinen Armen rollte, auf den Boden fiel und sich reflexartig abrollte. Sasuke betrachtete sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen, ansonsten ohne Gefühlsregung. „Was ist hier los? Wieso hast du mich getragen? Und vor allem; wieso bist du halbnackt?“, fauchte sie, während sie sich wieder aufrappelte. „Los ist hier gerade gar nichts, ich hab dich nur auf der Veranda gefunden und dachte mir, dass du bestimmt viel lieber in einem schönen, weichen Bett schlafen willst, woher ich übrigens gerade komme, um deine dritte Frage zu beantworten.“, erwiderte Sasuke ungerührt. Er hatte gar nicht daran gedacht, dass er nur Boxershorts trug, aber dass sie deswegen gleich so ausflippen musste… Zum zweiten Mal in Folge. Aber sie schien sich schon wieder gefangen zu haben. „Okay… Na ja, dankeschön, also, dafür, dass du mich nicht auf der Veranda liegen lassen wolltest…“, meinte sie nur. „Und sorry wegen meiner beiden Aussetzer, das lag nicht… Also, nicht an dir, na ja, ich weiß auch nicht…“, murmelte sie und sah weg. Sasuke seufzte. „Ja ne, ist klar. Deine Schlangenphobie hat überhaupt nichts mit mir zu tun, ich weiß.“ „Ich hab keine Schlangenphobie!“, fauchte Sakura. „Ich mag die Viecher einfach nur nicht!“ „Deswegen kriegst du auch Panikattacken, verstehe…“, meinte Sasuke, grinste und zupfte Sakura an der Nase. Diese war nun endgültig kurz vor einer Explosion, die wohl sehr unschöne Folgen gehabt hätte… „Was macht ihr da?“ … wenn nicht Natsuki in diesem Moment den Raum betreten hätte. „Äh… Nichts!“, antwortete Sakura, während Sasuke seine Hand sinken ließ. „Okay… Trainiert ihr morgen mit mir?“, fragte die Kleine weiter. Sasuke und Sakura tauschten einen Blick. „Mal schauen…“, sagte Sasuke dann. „Und jetzt geh wieder schlafen!“ Gehorsam verließ Natsuki den Raum. Sakura versicherte sich, dass sie auch wirklich außer Hörweite war, dann legte sie los. „Sasuke, also ehrlich, so geht das nicht weiter!“, begann sie ihren Vortrag. Sasuke starrte sie nur verstört an. Solche Stimmungsschwankungen waren ja beinahe beängstigend… „Täusche ich mich, oder hast selbst nach nun schon fast sechs Monaten immer noch ein total unterkühltes Verhältnis zu Natsuki?“ „Äh… Na ja, sie gehorcht mir und ich sorge für sie, ist das unterkühlt?“, fragte Sasuke. „JA ist es! Du kümmerst dich um sie… Wie definierst du ‚kümmern’? Klar, du ernährst sie, du bietest ihr ein Dach über den Kopf und eine gute Ausbildung und alles, aber hast du dich jemals um SIE gekümmert? Hast du sie jemals gefragt, wie es ihr geht, was sie den Tag über so macht, wie es in der Akademie voran geht? Hast du ihr jemals deine Hilfe bei ihren Hausaufgaben angeboten? Hast du überhaupt schon mit ihr trainiert? REDEST du überhaupt mit ihr?“ Das alles konnte Sasuke nur verneinen. „Muss ich das alles denn machen?“, fragte er irritiert. „Natürlich!“, schnaubte Sakura. „Was weißt du schon über sie? Glaubst du, sie ist dir dankbar, wenn du sie total unterkühlt großziehst? Wie war das doch gleich mit den hasserfüllten Kindern aus lieblosen Ehen?“ „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ „Na, ganz einfach: Wenn Kinder unterkühlt aufgezogen werden, werden sie hasserfüllt und rächen sich irgendwann, hast du selber gesagt. Und Natsuki hat ja keine Eltern mehr, okay, vielleicht lebt Kanako noch, aber das zählt nicht, deswegen solltest du für sie den Vater ersetzen!“ Sasuke schnaubte missbilligend. „Hey, Sasuke, das ist echt nicht okay. Scheiß drauf, wer ihre Eltern waren. Du hast sie aufgenommen, oder? Wozu? Damit sie für das büßt, was ihr Vater getan hat? Das ist unfair! Sie kann nichts dafür, okay? Genauso wenig wie sie was dafür kann, dass du sie aufgenommen hast. Und wenn du sie weiter so behandelst, wie du es gerade tust, dann wird sie dich irgendwann hassen. Willst du das?“ „Nein.“, antwortete Sasuke. Irgendwie war dieses Gespräch deprimierend. „Dann musst du dich richtig um sie kümmern.“, stellte Sakura seufzend klar. „Ja, entschuldige, aber ich habe keine Ahnung wie das geht…“, murmelte Sasuke resigniert. „Mein Vater hatte nie Zeit für mich und meine Mutter, na ja… Ich weiß nicht, eigentlich war ich immer damit beschäftigt, so stark wie mein Bruder zu werden, also…“ Sakura seufzte und lächelte mal wieder traurig. Also dieses Lächeln, welches Sasuke ihr eigentlich verbieten wollte. „Na dann… Helf ich dir dabei auch noch.“, meinte sie nur. „Es kann ja nicht angehen, dass deine Nichte ein besseres Verhältnis zu mir als zu dir hat…“ „Das fällt dir aber früh auf…“, brummte Sasuke, der von der Situation nicht gerade begeistert war. „Ja, ich weiß.“, meinte Sakura nur und grinste jetzt. „Und das erste, was wir machen, um euer Verhältnis zu verbessern ist, dass ihr morgen zusammen trainieren werdet!“ „Zu Befehl…“, murrte Sasuke und wandte sich zum Gehen. Dieser Abend war wirklich merkwürdig… „Also, Natsuki, ich zeig dir heute eine der Standarttechniken des Uchihaclans, okay?“, begann Sasuke leicht verunsichert am nächsten Morgen, als er mit Natsuki und Sakura an einem diversen See stand. Natsuki nickte. „Unser Clan ist für Feuerjutsus bekannt, weißt du? Früher hieß es, man wäre erst ein richtiger Uchiha, wenn man diese Technik beherrscht… Das hab ich aber abgeschafft. Wie auch immer, ich hab die Technik ungefähr in deinem Alter gelernt.“ Damit beendete Sasuke seinen Vortrag. „Sasuke…“, begann Sakura mir ungewöhnlich hoher Stimme, bei der Sasuke Gänsehaut bekam. „Was willst du?“, fragte Sasuke barsch und wandte schon mal vorsorglich den Blick ab, da er sich vorstellen konnte, was Sakura gerade versuchte. Wieso schien der Ausschnitt ihres Kleides eigentlich so sehr von Tsunade inspiriert zu sein? „Ach, eigentlich wollte ich nur fragen, ob ich vielleicht mitlernen könnte.“, meinte Sakura und grinste. „Du willst eine Technik des Uchihaclans lernen?“, fragte Sasuke stirnrunzelnd. „Wie darf ich das denn jetzt verstehen?“ „So, wie du willst.“, erwiderte Sakura. „Es ist nur; ich kann ja nicht sonderlich viel an Ninjutsu, oder? Ich meine, meine Medizinjutsus, meine Sakura no Jutsu, die Tenten eigentlich auch könnte, Kuchiyose no Jutsu mit einem der nutzlosesten Tiere auf diesem Planeten und das Katon Katana. Damit komm ich auf vier Techniken. Außerdem glaube ich, dass die Jutsu, die du ihr gleich zeigen wirst, so wie so das halbe Dorf kann…“ „Dann lern von mir aus mit.“, brummte Sasuke. Als ob er sie davon abhalten könnte. „Aber helfen werde ich dir dabei nicht, verstanden?“ Sakura nickte und Sasuke begann langsam die Fingerzeichen zu formen. Seine „Schülerinnen“ beobachteten ihn dabei aufmerksam, obwohl Sakura die Fingerzeichen mittlerweile so oft gesehen hatte, dass es eigentlich unnötig war. „Katon: Gokakyu no Jutsu!“, rief Sasuke schließlich und ein riesiger Feuerball kam aus seinem Mund. Natsuki schien beeindruckt zu sein, zumindest waren ihre Augen geweitet. „Chakra kontrollieren kannst du doch, oder?“, fragte Sasuke an seine Nichte gewandt. Diese nickte nur. Sie war schließlich nicht umsonst Klassenbeste, obwohl sie eigentlich vier Jahre im Rückstand lag, was sich allerdings nur an ihrer Körperkraft zeigte, die Theorie und die Chakrakontrolle hatte sie mit Sakura aufgeholt. „Na dann mach die Fingerzeichen und konzentrier dich auf das Chakra, denk am Besten auch an Feuer oder so was.“, schlug Sasuke mit weicher Stimme vor. Er schaffte sogar den Ansatz eines Lächelns. Natsuki nickte und versuchte es. Eine kleine Stichflamme kam aus ihrem Mund. Sasuke zog anerkennend eine Augebraue hoch, Natsuki aber wirkte enttäuscht. „Nicht schlecht für den Anfang.“, meinte Sasuke. Natsuki warf ihm einen zweifelnden Blick zu. „Ne, ehrlich.“, bestätigte Sasuke noch einmal und beugte sich zu ihr hinunter. „Als ich so alt war wie du konnte ich das auch nicht besser.“ Sakura belächelte diese Szene. Sasuke schien sich ihre Worte gestern wirklich zu Herzen genommen zu haben. Natsuki schien etwas verwundert. „Tante Sakura, mach du mal!“, verlangte sie dann und drehte sich zu Sakura um. Sakura zuckte mit den Schultern. „Also, ich muss noch anmerken, dass ich, glaub ich, keinerlei Talent für Katon-Jutsus besitze und, na ja…“ „Was sie sagen will: Sie hat Angst, schlechter zu sein als du und freut sich darauf, bald ganz viele Suiton-Jutsus von ihrem Verlobten lernen zu können.“, übersetzte Sasuke und grinste provokant. Sakura schnaubte und formte die Fingerzeichen. Sehr zu ihrem Ärgernis war ihre Flamme zwar ein wenig größer als Natsukis, aber nichts im Vergleich zu Sasukes. Und das, obwohl sie beinahe zehn Jahre älter war als Natsuki. Na ja, dieser Clan war halt was Besonderes… Nach einer weiteren Stunde ausgelassenen Trainings (Sakura und Sasuke gifteten sich an, während Natsuki immer größere Flammen spucken konnte), kam auf einmal Naruto angerannt. „Sakura-chan! Sasuke! Ihr müsst sofort zu Tsunade! Und die Kleine muss ins Dorf! Schnell! Notfall!“, rief er ihnen entgegen. Wie auf Kommando schnappte Sasuke sich Natsuki und sie stürmten zurück ins Dorf. Dort war die Zivilbevölkerung dabei, in die Kagenköpfe zu verschwinden, Natsuki musste sich ihnen anschließen. „Es ist SCHRECKLICH!“, fauchte Tsunade aufgebracht, während sie in ihrem Büro auf und ab schritt, ihr gegenüber Naruto, Sakura, Sasuke, Shikamaru und Tenten. „Was ist denn passiert?“, fragte Sakura. „Wurdet ihr bei diesem Zug mit dem Dorf angehalten und nach einem Verräter oder so gefragt?“, wollte Tsunade wissen. „Ja, aber…“ „Dieser Verräter war tatsächlich mit dabei! Und ihr habt ihn nach Ha no Kuni gebracht! Hört zu, heute morgen kam eine Nachricht von diesem Dorf, sie hätten ihr Oberhaupt tot in einem der Karren gefunden und der Kerl, der den ersetzt hatte, war verschwunden! Wahrscheinlich hat er Henge no Jutsu angewandt oder so… Jedenfalls habe ich kurze Zeit später eine Kriegserklärung von Iwa UND Kumo bekommen! Die können hier jeden Moment auftauchen und mit beiden auf einmal können wir es nicht aufnehmen! Suna hat uns übrigens darüber benachrichtigt, dass Iwa sie um Beistand gegen uns gebeten hat, sie aber abgelehnt haben. Und weil wir nun jeden Moment angegriffen werden können, muss ich euch bitten, bei unseren Verbündeten um Beistand zu bitten!“ Sakura trafen all diese Informationen wie ein Schlag. Krieg. Schon wieder. Gegen zwei Ninjagroßmächte. Und vor allem so plötzlich… „Also, stellt jetzt gefälligst keine Fragen! Das Missverständnis können wir übrigens auch nicht mehr aufklären, weil sich dieser Schweinehund von Verräter heute Morgen selbst in die Luft gejagt hat! Shikamaru, Tenten, ihr beiden reist sofort und so schnell es geht nach Suna, verstanden? Und ihr anderen drei, ihr müsst nach Kiri! Sofort!“ Alle fünf verließen das Büro sofort. Sakura fühlte sich merkwürdig. Krieg hatte ihr besser gefallen, als sie ihn noch geplant hatte und das gegen ein winziges Dorf, aber das hier, das war ja mehrere Nummern größer und überhaupt… Was, wenn sie es nicht rechtzeitig nach Kiri schaffen würden? Und wieso kam das alles so plötzlich? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)