And you touched me... von Torao (Chap 49 on!) ================================================================================ Kapitel 33: Crumbling privacy ----------------------------- Max: Hi, Leute! Tyson: Wundert euch nicht, dass Ly nicht hier ist, aber der Feigling hat sich nicht her getraut, weil ihr so lange auf das Kapitel warten musstet. xDDDD Max: Och, Ty, sei nicht so fies. Dafür ist das Kapi länger als alle anderen. Und sie hat in der Zwischenzeit einen OneShot, das Cover zur FF und ein THX-FA für 500 Kommis hochgeladen. -____^ Tyson: Haben viele doch schon längst gesehen. ô___o Und nach dem Kapitel kann sie eh mit dem 600er-FA anfangen - vorausgesetzt, nach der langen Wartezeit gibt's hier überhaupt noch geneigte Leser. ^^' Max: Hoffentlich. Sonst ist Ly wieder depri. X____x' Tyson: Richtig. XD _____________________________________________________________ Die Sonne stand bereits hoch am wolkenlosen, hellblauen Sommerhimmel und zauberte mit Hilfe der Blätter ein elegantes Schattenschauspiel an die Wände des kleinen Jugendzimmers. Doch dies war nicht das, was Kyko interessierte. Sie beobachtete mit einem sanften Lächeln den schlafenden Jungen neben sich, an dessen Schulter sie geschlafen hatte. Schon seit einigen Minuten war sie wach, doch Max aus den Tiefen seiner Träume zu reißen, kam ihr nicht in den Sinn – zu niedlich sah er aus, wie er beide Arme von sich gestreckt mit ihr im unteren Teil des Etagenbettes lag, die Augen geschlossen hatte und gleichmäßig atmete. Die letzte Nacht schien ihn mal wieder vollkommen ausgelaugt zu haben. Die Rothaarige musste beim Gedanken an seine Bemühungen bei jedem Mal grinsen – er versuchte immer es perfekt zu machen. Und er war wirklich ein guter Liebhaber, wenn auch nicht der perfekte. Man merkte, dass er schon das ein oder andere Mal Sex gehabt hatte, aber genauso offensichtlich war, dass er den noch nicht so oft gehabt hatte, dass sie ihn als ‚Gott’ auf diesem Gebiet bezeichnet hätte. „Ich mag dich trotzdem, Sommersprosse“, sagte sie in Gedanken. Der Minutenzeiger des Weckers auf dem Nachttisch sprang gerade ein Stück weiter, als es leise an der Tür klopfte. Kyko sah in besagte Richtung, zog die Bettdecke höher und antwortete auf das Klopfen: „Herein!“ Die Tür öffnete sich einen Spalt und Mr. Tates Kopf lugte herein. “Guten Morgen! Seid ihr schon... wa... ch?“ Seinem holprigen Satzende lag der Anblick, der sich ihm bot, zu Grunde: Kyko die ihn freundlich anlächelte, während sie sich etwas aufgerichtet hatte, und Max, der unmittelbar neben ihr schlief. Es fiel ihm nicht schwer sich zu denken, dass außer ihren Schultern und seinem Oberkörper auch der Rest ihrer Körper nackt war und nur von der Bettdecke verdeckt wurde. “Guten Morgen!“, lächelte ihn das Mädchen an. „Max schläft noch wie sie sehen. Soll ich ihn wecken?“ “Ähm, ja, das Frühstück ist fertig... wollte ich nur sagen.“ Verlegen verließ er das Zimmer wieder und schloss die Tür hinter sich. Mit leicht panischem Gesichtsausdruck lehnte er sich gegen die Flurwand: Was für ein Schock am frühen Morgen! Da lag sein kleiner Maxie mit seiner Freundin in einem Bett – nackt! Kaum auszuschließen, dass sie es nicht getan hatten. Mr. Tate fasste sich an die Stirn, als seine Gedanken noch weiter ausholten: „Was wenn er schon mit seinen vorherigen Freundinnen...? Und um Himmels Willen, was wird Judy dazu sagen? Ich bin so ein schlechter Vater.“ Doch die Antwort auf seine letzte Frage kam ihm Sekunden später in den Sinn. „Lass dem Jungen seine Freiräume. Du kannst ihn nicht vom Erwachsenwerden abhalten.“, hätte seine Ex-Frau gesagt. Freiräume? Ja, aber doch nicht so viele. „Er ist doch noch so jung“, seufzte er kaum hörbar, bevor er wieder nach unten ging. Von den verzweifelten Gedanken des Vaters ihres Freundes bekam Kyko auf der anderen Seite der Wand nichts mit. Stattdessen sah sie wieder Max an und fuhr nun zärtlich mit dem Zeigefinger über seine Brust, doch der Blonde wurde dadurch nicht wach. Sie neigte sich zu seinem Ohr hinunter und hauchte: „Aufwachen!“ Zögerlich öffnete er nun doch seine Augen. „Na also geht doch“, grinste sie. Max sah Kyko an und grinste wenig später zurück: „Morgen, Honey!“ „Na? Endlich ausgeschlafen?“, fragte sie, während ihr Finger weiterhin Muster auf seine Haut malte. „Etwas k.o. bin ich noch“, gähnt er. Sie lachte: „Eigentlich kein Wunder.“ Max grinste noch breiter, als er daran dachte, wie Kyko ihn vergangene Nacht wieder bis an sein Limit getrieben hatte. Kais Extremtraining war dagegen nichts. Aber ohne dieses würde er solche Höchstleistungen wie diese wohl kaum vollbringen können. „Vielleicht sollte ich mich bei ihm dafür bedanken“, schoss es dem Amerikaner durch den Kopf, wobei seine Mundwinkel nicht mehr weit von den Ohren entfernt waren. Kyko sah ihn schräg an: „Warum grinst du denn jetzt so blöd?“ „Nur so“, antwortet er. Weiterhin skeptisch dreinblickend sagte sie nun: „Na dann. Dein Vater war gerade eben hier. Das Frühstück ist fertig.“ Mit diesen Worten wich das Grinsen aus Max Gesicht in Sekundenschnelle: „Mei... mein Vater?“ Fassungslos starrte er sie an, während sie nickte. „War er hier im Zimmer? Hat er uns gesehen?“, fragte er entgeistert. „Ja, und?“, kam es ruhig von ihr. Max konnte es nicht glauben: „Aber es war doch abgeschlossen, wie...“ Da er seine Frage nicht beendete, beantwortete Kyko sie so: „Ich war heute Nacht kurz auf der Toilette. Danach habe ich nicht wieder abgeschlossen.“ Er schlug die Hand vor die Augen: Der Gedanke wie sein Vater Kyko und ihn hier hatte liegen sehen müssen gefiel ihm nicht. „Was ist denn so schlimm daran?“, wollte sie wissen. Er linste zwischen zwei Fingern hindurch: „Was so schlimm ist? Mein Vater weiß jetzt, dass ich Sex habe.“ „Und? Den muss er ja auch schon gehabt haben, sonst würdest du nicht hier liegen. Und dein Vater macht auf mich keinen prüden Eindruck.“, sagte sie. „Er hat uns ja außerdem nur hier liegen gesehen.“ „Trotzdem“, entgegnete er. Nein, sein Vater war eigentlich nicht prüde – aber dass sein Sohn schon soweit war musste ihm einen ordentlichen Schock versetzt haben, so wie er ihn kannte. Und Max fand, dass es sich einfach nicht gehörte, wenn Eltern über das Sexualleben ihrer Kinder Bescheid wussten – er wollte ja auch nicht wissen, wie und wie oft er mit seiner Mutter geschlafen hatte. Beim alleinigen Gedanken daran verkrampfte sich seine Magenwand. Kyko sah ihn weiter gelassen an, bis er plötzlich hoch schreckte und unsanft gegen den Lattenrost des Bettes über ihnen stieß. „Aua.“ Er rieb sich mit der Hand über die schmerzende Stelle am Kopf: Eigentlich wusste er, dass seine Körpergröße ihm eine aufrechte Sitzhaltung in beiden Etagen des Bettes längst verwehrte, doch in dieser Schrecksekunde, war ihm dies entfallen. Wieder erntete er argwöhnische Blicke der Rothaarigen, die noch neben ihm lag: „Was ist denn jetzt schon wieder?“ Doch er antwortet nicht, sondern sah panisch auf den Wecker, ehe er mehr aus dem Bett fiel als stieg. Im Adamskostüm stolperte er zum Kleiderschrank, riss diesen auf und zog ein ärmelloses Sweatshirt mit Kapuze, eine halblange Baggyjeans, Socken und Boxershorts heraus. Kyko hinter ihm richtete sich währenddessen auf: „Hallo? Kannst du mir mal sagen, was dich gerade gestochen hat?!“ Bereits aus der Tür laufend antwortete er: „Guck mal auf die Uhr: Kai wird mich umbringen, wenn ich zu spät komme.“ Damit war er aus dem Zimmer und man hörte die Badtür, schräg gegenüber, zuschlagen. Die Rothaarige blickte nun auf die Uhr: Es war halb zehn. „Dass die alle so einen Respekt vor ihrem Teamleader haben – irgendwie verstehe ich das nicht“, sie seufzte, „dabei wäre ich jetzt gerne in die zweite Runde gegangen.“ Lautstark wurde die Shojischiebetür zu Tysons Zimmer aufgerissen, ehe eine Mädchenstimme ebenso laut rief: „AUFSTEHEN, SCHLAFMÜTZE!“ Erschrocken riss der Junge, der gerade noch tief und fest im Bett geschlafen hatte, die Augen auf, bevor er auch schon aufrecht saß: „Was ist passiert?“ „Na also, wer sagt’s denn?!“, hörte er Hilarys Stimme. Er blickte zur Tür, wo die Braunhaarige im Rahmen stand. Hinter ihr erblickte er Kenny, der ihn ansah und ruhig die Hand hoben: „Morgen, Tyson!“ „Was zur Hölle tut ihr hier?“, kam es verwirrt von dem im Bett sitzenden. „Dich wecken“, antwortet das Mädchen. „Es ist schon zwanzig vor zehn – Kai wird sicher kein Verständnis dafür haben, wenn du wieder verschläfst.“ Genervt ließ sich der Japaner wieder zurück ins Kissen fallen und schloss erneut die Augen: „Mir doch egal. Ich schlafe weiter!“ „Nichts da...“, Hilary stapfte auf ihn zu und zog ihm die Bettdecke weg, „dein Großvater hat gesagt wir sollen dich wecken, also tun wir das auch.“ Tyson drehte sich auf die Seite und seinen Freunden damit den Rücken zu. Doch sie gab sich nicht geschlagen, sondern ergriff nun das Kopfkissen und zog es ebenfalls zu sich, wodurch Tysons Kopf mitbewegt wurde und nun von der Bettkante hing. „Sei nicht immer so grob!“, schimpfte er, während er sie nun kopfüber ansah. Hilary sah ihn fies an: „Sei du lieber froh, dass du nicht mehr auf einem Futon schläfst, sonst hätte ich dir den jetzt noch unterm Hintern weggezogen.“ „Der würde doch auch auf dem Fußboden weiterschlafen“, kommentierte Kenny das Geschehen von der Tür aus. Tyson zog eine Fratze in seine Richtung, bevor er wieder Hilary ansah: „Ist das Frühstück denn schon fertig?“ „Wie denn? Dein Großvater wollte dich eben wecken, als wir kamen. Dann hat er uns damit beauftragt und ist einkaufen gegangen“, antwortet sie. „Und der Esstisch war leer, als wir eben daran vorbeigegangen sind.“ „Wie?“, in Windeseile stand Tyson nun auf seinen Beinen. „Er kann doch nicht gehen, ohne mir was zu Essen zu machen!“ „Scheinbar schon.“ Hilary öffnete die Schiebetür zum Garten und klopfte die Decke auf der Veranda aus. „Ist ja wieder typisch.“ Gespielt dramatisch ließ der Blauhaarige sich vor das Bett sinken. „Ich werde hier eines Tages noch armselig verhungern.“ „Jetzt übertreib mal nicht!“, sagte die Braunhaarige skeptisch, wieder neben ihm stehend und die Hände in die Hüften stemmend. „Zieh dich an und ich mache dir Frühstück.“ Er sah zu ihr hoch: „Sei ehrlich: Du willst mich vergiften.“ Mit eingeschnapptem Gesichtsausdruck nahm Hilary das Kissen und ging damit ebenfalls nach draußen: „Dann hungere halt weiter.“ Tyson sprang auf, wedelte mit den Armen und lächelte verlegen: „War nur ein Spaß. Bitte, bitte mach mir was, ja?“ Kenny schüttelte nur den Kopf und wandte sich zum Gehen: „Ich bin schon mal im Garten.“ Die anderen Zwei sahen ihrem Freund nach, bis Hilary Tyson wieder drohend anblickte: „Du bist ja immer noch nicht im Bad.“ „Bin schon weg!“ Hastig suchte er sich Anziehsachen heraus und spurtete davon. Sie musste lächeln: „Du wirst dich nie ändern, Ty.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie in Gedanken sein Kissen eng an sich gedrückt hatte. Sie lief rot an und warf es auf das Bett, als wäre es eine Bombe, die jeder Zeit explodieren konnte. Mit hochrotem Kopf verließ sie das Zimmer in Richtung Küche. Nachdem er Minuten später frisch geduscht und angezogen aus dem Bad gekommen war, kroch Max unter seinen Schreibtisch, zog alle Kabel an seinem Computer ab und den Netzstecker aus der Steckdose, während Kyko sich noch im Badezimmer fertig machte. Er steckte Draciel und seinen Starter in die großen Seitentaschen seiner Hose, wuchtete den PC hoch und ging in den Flur. „Kyko, beeil dich!“, rief er in Richtung Bad. „Ich gehe schon mal runter!“ Seine Freundin, die immer noch nicht fertig zu sein schien, obwohl sie Max ins Bad gefolgt war, kurz nachdem er selbst darin verschwunden war, rief zurück: „Jaha, ist ja gut!“ Der Blonde ging ins Erdgeschoss hinab, stellte eilig den PC neben der Küchentür ab und ging in den Raum, wo sein Vater gerade die Arbeitsfläche abwischte. „Morgen, Paps!“ Max sah ihn nicht an, da er befürchtete, sein Vater würde ihn darauf ansprechen, was er vorhin gesehen hatte. „Morgen!“ Mr. Tate wusch den Lappen an der Spüle aus und hängte ihn dann über den Beckenrand zum Trocknen, bevor er sich Max zuwandte. „Kyko noch oben?“ „Mhm“, bekam er als knappe Antwort. Der Vater kam seinem Sohn näher: „Max, wir müssen uns glaube ich... mal... heute Abend unter vier Augen unterhalten.“ Max, der gerade dabei gewesen war, im Stehen Reis aus der großen Schüssel auf dem Tisch in die kleine auf seinem Platz zu füllen, hielt inne und sah ihn etwas merkwürdig lächelnd an: „Ach ja?“ „Na ja, weißt du mein Junge...“ Mr. Tate beendete sein Satz, als man im ersten Stock die Badtür aufgehen hörte. Max nutzte die Gelegenheit zur Flucht, bevor sein Vater seine Worte beenden und ihn damit darauf aufmerksam machen konnte, dass er sich mit ihm über Verhütung unterhalten wollte. Denn das war die Absicht seines Vaters, wie Max sich angesichts seiner etwas verklemmten Haltung denken konnte. Hastig schaufelte er noch zwei Happen Reis in seinen Mund, bevor er zurück in den Flur lief, wo seine Freundin gerade die Treppe hinunter kam. Er zog seine Schuhe an, hob seinen Computer wieder hoch und rief noch mal in die Küche: „Wir sind bei Tyson.“ Kyko blickte ihn irritiert an: „Kann ich vielleicht erst noch was essen?“ „Nein“, antwortete er, „bei Tyson gibt’s auch was. Wir kommen sonst zu spät.“ Kyko verdrehte die Augen, zog ebenfalls ihre Schuhe an, verabschiedete sich noch mit einem Wink von Mr. Tate und ließ sich dann von Max aus dem Haus ziehen. Zur selben Zeit saß Hilary bei Tyson am Esstisch, der genüsslich das Frühstück mampfte, dass sie ihm auf die Schnelle gemacht hatte. Da sie, wenn sie hier war, Tysons Großvater gerne in der Küche half, kannte sie sich hier inzwischen bestens aus. „Schling nicht so! Du verschluckst dich doch sonst gleich wieder“, belehrte sie den Blauhaarigen. Dieser verzog mürrisch das Gesicht. Im selben Augenblick klingelte es an der Haustür. „Ich gehe schon.“ Ihren Rock glatt streichend, stand das Mädchen auf und ging in den Flur, während der Junge weiterfrühstückte. Hilary öffnete die Tür: „Ah, guten Morgen, Kai!“ „Morgen.“ Der Teamleader trat in den Hausflur, nachdem Hilary ihn hereingebeten hatte. „Sind die anderen schon da?“ „Nein, nur Kenny und ich“, antwortete sie ihm, während sie die Tür schloss. „Hätte mich auch gewundert“, seufzte er. Im selben Moment sprang Tyson aus der Küche und posierte breit grinsend und selbstsicher: „Aber ich bin schon fertig! Ich bin aufgestanden, hab mich angezogen und gefrühstückt – in fünfzehn Minuten.“ Der Russe musterte ihn skeptisch: „Aber um deine Hose zuzumachen hat’s wohl nicht mehr gereicht, was?“ Während Hilary beschämt die Hände vor die Augen schlug, blickte Tyson mit rotem Kopf an sich hinab, ehe er eilig den noch offenstehenden Reißverschluss zuzog. „Sei froh, dass du Unterwäsche trägst, sonst hätten wir jetzt wirklich was zu lachen gehabt“, trieb Kai die Situation auf die Spitze. Tyson sah ihn gereizt an und ballte eine Faust: „Was soll das denn heißen?“ Doch der Andere ignorierte ihn und sah Hilary an: „Kenny schon im Garten?“ Sie nickte lediglich verlegen, bevor Kai seine Schuhe auszog, durch den langen Hausflur ging und die Tür, die am anderen Ende wieder ins Freie führte öffnete, bevor er seine Schuhe wieder anzog. „Hat Nao dich schon abgeschrieben oder warum hast du sie nicht im Schlepptau?“, versuchte Tyson noch zu kontern, doch Kai schlug da bereits die Tür wieder hinter sich zu, obwohl er die Frage seines Freundes sehr wohl gehört hatte. „Idiot“, nuschelte Tyson. Hilary jedoch schob ihn zurück in die Küche: „Komm, iss zu ende und dann kannst du dich draußen weiter mit ihm streiten.“ „Ray, gib Gas!“, rief Naomi nach hinten, wo Ray mehr oder weniger schnell lief. Der Chinese verzog das Gesicht: „Hör auf mich anzutreiben! Du bist doch wie immer nicht aus dem Bett gekommen.“ Sie wollte gerade etwas erwidern, als man aus einiger Entfernung Kyko hörte: „Max ich habe Hunger!“ „Hör auf zu Jammer! Ich habe doch gesagt, du bekommst bei Tyson was“, entgegnete Max. Naomi erblickte die Beiden, wie sie aus der entgegengesetzten Richtung auf das Tor zu Tysons Haus zusteuerten. „Wenigstens sind wir nicht die Letzten“, grinste Naomi, als sie und Ray am Eingang standen. Max grinste zurück: „Ja, haben etwas verschlafen.“ „Klasse, ich bin auch nur mit Schlafmützen befreundet“, war Rays leise, sarkastische Bemerkung. Die beiden Blonden streckten ihm die Zunge raus, als Kyko schon an seiner Seite stand und seinen Arm umklammerte: „Raaay...“ Etwas verwirrt sah er das Mädchen an: „Morgen, Kyko.“ „Ray, Max ist so böse. Ich durfte nicht mal mehr frühstücken. Nur weil er verschlafen hat“, jammerte sie. „Tröste dich, ich auch nicht“, seufzte Naomi. „Du bist ja auch selber Schuld – wie immer“, warf Ray seiner Freundin vor. Eine Fratze von ihr folgte. „Ray, kannst du mir nicht was zu essen machen?“ Mit einem Glänzen in den Augen blickte Kyko flehend den Schwarzhaarigen an. Dieser lächelte: „Mal sehen.“ „Warum schleppst du deinen Computer mit dir rum?“, lenkte Naomi ab und sah Max fragend an. Er sah ebenso zurück: „Warum schleppst du bei den Temperaturen eine Jacke mit dir rum, die irgendwie nicht nach deiner aussieht?“ Naomi blickte auf Kais Jacke in ihren Armen: „Ach ja, gut dass du es sagst... wir kommen zu spät!“ Damit lief sie los durchs Tor in Richtung Haus. „Hey, warte! Ich will nicht der Letzte sein und den Ärger bekommen!“, rief Max und folgte ihr. „Na super.“ Auch Ray wollte ihnen nach, kam jedoch nicht so schnell von der Stelle, da Kyko immer noch an seinem Arm klammerte. Und so kam er nur schleppend hinter den anderen Beiden her. Da sie Tyson von der Hausseite, an welcher der Verbindungsgang zum Dojo war und wo sie sich immer trafen, bereits lautstark gegen irgendetwas protestieren gehört hatten, waren sie direkt ums Haus herum gelaufen. Kenny, der wie gewohnt auf Dizzy herumtippte, und Tyson saßen nebeneinander auf der Veranda. Hilary stand hinter ihnen und beobachtete, wie Tyson böse Kai anfunkelte, der seelenruhig die Augen geschlossen hatte, und im Rechten Winkel zu den anderen saß, um sich gegen eine der Säulen, die das Hausdach stützten, lehnen zu können. „Morgen!“, kam es vom grinsenden Duett, das soeben um die Hausecke gekommen war und gerade den Gang zum Dojo überquerte. Hilary begrüßte sie freudig: „Ah, Morgen Max! Morgen Nao!“ Und nicht nur Tyson und Kenny sahen ebenfalls zu ihnen hinüber, sondern auch Kai öffnete seine Augen und blickte Naomi verwundert an. Während Max nun übertrieben fröhlich mit seinem PC auf Kenny zulief, tat sie selbiges bei Kai. „Und wer begrüßt mich?“, murrte Tyson beiläufig. „Guten Morgen, Tyson“, kam es von Hilary. Er sah mürrisch zu ihr hoch: „Haha.“ Freudestrahlende stand Naomi nun vor Kai, während er sie überrascht ansah. Doch als sie ihm seine Jacke zurückgeben wollte, war er schon aufgestanden und fasste sie am Arm. „Ich muss mit dir reden.“ Bestimmend zog er sie mit sich um die nächste Hausecke auf die Rückseite des Gebäudes. Genau wie die anderen blickte auch Max ihnen fragend nach: „Was war das denn jetzt?“ „Frag was leichteres!“, antwortete Hilary mit irritiertem Blick. Doch ihr Augenmerk sollte im selben Moment von jemand anderem auf sich gezogen werden: Ray bog keuchend um die Ecke. „Morgen, Leute!“, seufzte er, während er mit Kyko im Schlepptau über die Stufen am Verbindungsgang diesen überquerte. Tyson lachte: „Gehörte das nicht bis gestern zu Max?“ „Ich bin kein es!“, keifte Kyko. Der Blauhaarige nuschelte etwas zur Seite weg: „Genauso zickig wie Hilary.“ Die Kopfnuss, die er daraufhin von dem Mädchen hinter ihm erntete, machte ihm deutlich, dass er zu laut gesprochen hatte. „Sie gehört immer noch zu ihm.“ Ray sah Max an. „Aber der Herr hält es ja nicht für nötig so früh aufzustehen, dass seine Freundin noch frühstücken kann. Bevor ich es vergesse, hier, die Fotos, Hilary.“ Während der Amerikaner ihn breit angrinste, reichte der Chinese der Braunhaarigen eine CD, die er aus seiner Hosentasche zog. Sie bedankte sich, ehe ihr Blick wieder auf Kyko an seinem Arm fiel. „Toller Vorwand, um sich wieder an dich ranzumachen, Ray“, schoss es Hilary durch den Kopf, bevor sie lächelte. „Willst du was essen? Ich habe eben für Tyson Frühstück gemacht. Es ist noch was da.“ „Für Tyson? Uuuuuuh“, war Max’ Kommentar. Als Hilary nun auch ihm mit der Faust drohte, wich er ein Stück zurück. „Klappe, Max!“, knurrte Tyson. Kyko hingegen strahlte: „Oh, super! Ray, kommst du auch mit essen?“ Er sah das Mädchen, das immer noch an seinem Arm hing und ihn nun abermals bewundernd ansah, freundlich wie eh und je an: „Nein, geh du mal. Kai erschlägt mich, wenn ich jetzt essen gehe.“ „Hmm, na gut.“ Widerwillig löste sie sich von ihm und folgte Hilary ins Haus, welche zuvor jedoch noch einen skeptischen Blick zu Max geworfen hatte. Doch dieser war zu sehr damit beschäftigt, Kenny zu erklären, dass sein PC streikte und dass er unbedingt etwas tun müsse. „’Kai erschlägt mich.’ – von wegen.“ Mit skeptischem Blick sah Tyson den Schwarzhaarigen an. „Sag ihr doch einfach ‚Geh weg, du nervst!’.“ „Nicht jeder ist so unfreundlich wie du, Tyson“, bekam er von seinem Gegenüber als Antwort. „Und überhaupt: Kyko nervt nicht!“, schaltet Max sich plötzlich in die Diskussion ein. Tyson fuchtelte beschwichtigend mit den Händen, als der Blonde ihn böse ansah: „War ja nur ein Spaß!“ Gleichzeitig hört man Dizzy: „Hast du nicht gestern noch darüber gesprochen, dass du dauernd ihre Computer reparieren musst, als du mit E...“ Sie konnte ihren Satz nicht beenden, da Kenny hastig und mit hochrotem Kopf die Lautsprecher ausgeschaltete hatte. Nun war er es der von seinen Freunden neugierig gemustert wurde. „Mit wem hast du gesprochen?“, wollte Tyson mit bohrendem Blick wissen. „Mit ei... einem Freund!“, versuchte Kenny sich rauszureden. Doch die Blicke der anderen verrieten ihm, dass sie ihm dies nicht abnahmen. Ray jedoch interessierte kurz darauf etwas ganz anderes, als er sich fragend umsah: „Wo sind eigentlich Kai und...“ Da deutete Tyson schon zur etwas weiter entfernten Hausecke: „Mit deinem Soulmate gleich da hinten links rum.“ „Wieso das denn?“, verwundert blickte Ray in die Richtung. Tyson zuckte mit den Schultern: „Frag mich doch nicht. Als würde Kai uns je erklären, warum er irgendetwas tut.“ Zur gleichen Zeit stand ihr Teamleader mit Naomi hinterm Haus. Inzwischen hatte er sie wieder losgelassen und stand etwas seitlich versetzt mit dem Rücken zu ihr. „Was machst du hier? Ich dachte, du hättest Hausarrest“, fragte er ruhig, während er in den Himmel sah. Naomi, die etwas irritiert mit seiner Jacke dastand, weil sie bisher nicht ganz nachvollziehen konnte, warum er sie abrupt von den anderen weggezerrt hatte, lächelte: „Ach... mein Vater vergisst Strafen, die er mir aufgebrummt hat, immer nach ein paar Stunden wieder. Das war schon immer so. Deswegen war ich gestern auch nicht traurig.“ Über die Schulter hinweg sah er sie nun vorwurfsvoll an: „Und warum hast du es mir nicht gesagt?“ „Weil ich...“, sie sah in seine Augen, wodurch sie bereute, dass sie geschwiegen hatte und sah zu Boden, „tut mir leid.“ Ein Schnaufen war alles, was von ihm kam, ehe er sich umdrehte und kurz, bevor er mit ihr auf einer Höhe war, stehen blieb. Ohne sie anzusehen, hielt er ihr einen Zeitungsausschnitt hin: „Ich nehme an, du bist heute morgen sicher nicht dazu gekommen, die Zeitung zu lesen.“ Sie blickte verwundert auf das Papier, nahm es entgegen und faltete es auseinander, um zu lesen. „Eigentlich wollte ich ihn Ray mitgeben, aber wo du hier bist...“ Er sah sie nach wie vor nicht an. Bevor Naomi las, fiel ihr Blick auf das Foto über dem Artikel: Es zeigte Kai und sie am Vorabend auf der Straße, wie sie sich küssten. Auch die fettgedruckte Überschrift sorgte dafür, dass sich ihre Augen noch mehr weiteten: „Weltmeisterliebe – Nächtliche Beybladeromanze in Tokios Straßen“ „Eigentlich lese ich diesen Klatschteil nie. Aber wenn man schon auf der ersten Seite freundlich darauf hingewiesen wird, dass man was über sein eigenes Leben dort lesen kann...“,Kais Stimme war noch ernster also sonst. Naomi erahnte zwar, was in dem Artikel stand, las ihn jedoch erst für sich durch, bevor sie irgendetwas dazu sagte: „Hinter verschlossenen Türen finden dieses Jahr die letzten Vorbereitungen zur Beybladeweltmeisterschaft statt. Weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit hingegen stehen jedoch die Beyblader selbst. Zumindest scheinen Mitglieder des japanischen Teams neuerdings ihr Privatleben nicht zu verheimlichen - Schlechte Nachrichten für alle weiblichen Fans der Bladebreakers, aber es scheint so, als hätte es endlich ein Mädchen geschafft Kai Hiwataris (18) Herz zu gewinnen. Dieser galt sonst besonders in der Fanszene als unnahbar. Doch erst vergangene Nacht wurde der Teamleader des japanischen Beybladenational- und Weltmeisterteams dabei beobachtet, wie er sich in aller Öffentlichkeit mit seiner neuen Geliebten, die niemand geringeres ist als Naomi Tawakuya (17), seiner nun schon langjährige Teamkollegin, amüsierte. Wie es zu dem Zueinanderfinden kam lässt sich nur erahnen, kehrte das Team, nach Informationen der offiziellen Homepage, doch erst gestern von einer Trainingsreise zurück. Die ausgetauschten Zärtlichkeiten (s. Foto) lassen eine rein freundschaftliche Beziehung allerdings ausgeschlossen. Und auch, dass die Beiden Augenzeugen zufolge händchenhaltend an der U-Bahn-Station gestand haben sollen, spricht dagegen. Fest steht damit – und das heißt für einige Fans stark bleiben - dass neben Ray Kon (17) nun auch zwei weitere Mitglieder des Teams vorerst vergeben sind. Bisher gab es von keiner Seite eine offizielle Bestätigung. Doch mit der Zeit wird sich sicher herausstellen, ob es sich um eine ernste Beziehung oder eventuell nur einen PR-Gag handelt.“ Naomi flog noch mal ein paar Zeilen höher: „Glückwunsch, du wurdest soeben älter gemacht, als du bist.“ „Wunderbar.“ Kai sah nach wie vor an ihr vorbei. „Nur geht es mir mehr darum, dass man uns gesehen hat.“ Naomi blieb ruhig: „Na und?“ „Na und?!" Er dreht ihr nun doch den Kopf zu. „Ist das alles was du dazu zu sagen hast?“ Sie faltete das Papier wieder zusammen: „Was soll ich denn machen? Es war doch klar, dass es irgendwann an die Öffentlichkeit gehen würde.“ „Nao, wir sind keine vierundzwanzig Stunden zu Hause und schon weiß es ganz Japan!“ Er versuchte zwar in gemäßigtem Ton zu reden, doch dass er innerlich kochte, merkte man. „Da steht doch kaum etwas drin.“ Sie sah zu Boden. „Schämst du dich für mich oder warum hast du damit so ein Problem? „Nein, natürlich tue ich das nicht", kam es von ihm, „aber ich habe gestern Dinge gesagt, die...“ Er sprach nicht zu ende und sah wieder geradeaus: Ja, was hatte er gesagt? Etwas was er nicht hatte sagen wollen? Das Mädchen neben ihm wurde traurig: „...die du wieder nicht so gemeint hast?“ Dass Kai nicht sofort antwortete, ließ Naomi vermuten, dass sie Recht hatte – dass das, was er zu ihrem Vater gesagt hatte, ihm nur genauso ‚herausgerutscht’ war, wie sein erstes ‚Ich liebe dich’ ihr gegenüber. „Keine Ahnung“, antwortet er leise. Er war im Begriff zu den anderen zurückzukehren, als sie ihm noch seine Jacke vor die Brust drückte, ohne etwas zu sagen. Sekunden später war er um die Hausecke hinter ihr verschwunden und ließ sie allein zurück. Geknickt starrte Naomi auf den sandigen Untergrund zu ihren Füßen: Der Tag hatte so schön angefangen und sie hatte sich so sehr gefreut, Kai wiederzusehen – so hatte sie ihn sich nicht vorgestellt. „Also mich interessiert jetzt, wo die so lange bleiben“, kam es von Ray, ehe er sich von den anderen abwandte und in die Richtung ging, in die Kai Naomi angeblich verschleppt hatte. Max und Tyson sahen ihm nach, als ihr Teamleader um die Ecke bog – alleine. Verwirrt blickte Ray ihn an, doch der Russe ging wie so oft ignorant an ihm vorbei, sodass der Schwarzhaarige ohne Weiteres weiterging. Hinterm Haus fand er Naomi, die mit gesenktem Kopf dastand. Besorgt ging er auf sie zu: „Nao? Alles in Ordnung?“ Sie antwortete nicht, sondern streckte ihm die Zeitungsseite entgegen, als er um sie herum gegangen war und nun vor ihr stand. Er faltete sie auseinander und begann nach einem Blick auf das Foto ebenfalls zu lesen. „Deswegen ist er sauer“, sagte sie leise. „Nicht mal mein Vater würde sich über so etwas aufregen, da eigentlich überhaupt nichts konkretes darin steht.“ Ray zog die Augenbraue hoch: „Seit wann ist Kai achtzehn?“ „Frag die Trottel von der Presse“, nuschelte sie. „Hmm. Aber nett, dass ich auch erwähnt werde“, witzelte er. „Da steht auch, ihr hättet händchenhaltend in der U-Bahn gestand. Muss ich noch was verpasst haben.“ „Stimmt ja auch nicht“, seufzte sein Gegenüber. „Aber damit ist schon mal leicht zu erraten, wer da die Presse angerufen hat – scheiß Fangirlies.“ „Fluchen bringt da auch nichts.“ Der Chinese sah sich den Artikel nochmals genauer an. „Aber ich weiß auch nicht was an dem Bericht so dramatisch sein soll.“ „Kai meint, weil er Dinge gesagt hätte. Du weißt, das was er zu meinem Vater gesagt hat.“ Sie blickte weiter traurig zu Boden. „Das macht ihm zu schaffen, obwohl nichts davon erwähnt wird – wahrscheinlich war der Pressevogel da noch gar nicht in der Nähe. Er hat es, glaube ich, wieder nicht so gemeint, wie er es gesagt hat. Das war das Gleiche, als er mir das erste Mal gesagt hat, er würde mich lieben.“ „Ach, Nao“, Ray faltete die Zeitung wieder zusammen, „ich habe dir doch schon mal gesagt, dass du ihm Zeit geben sollst. In solchen Situationen arbeitet das Herz einfach schneller als der Kopf – daran muss er sich erst mal gewöhnen.“ „Ja, ich weiß.“ Naomi war kurz davor zu weinen, konnte sich jedoch beherrschen. „Aber das tut so weh, wenn er es dann doch wieder nicht so gemeint hat.“ „Der hat das schon so gemeint. Er weiß nur noch nicht damit umzugehen. Er soll nur aufhören zu jammern wegen der Presse“, versuchte er sie aufzumuntern. „Würden wir in Hollywood leben, hätten wir die dauernd an der Backe.“ Nun sah die Blonde ihn an: „Ich glaube, da würde er Amok laufen.“ „Gut möglich“, grinste Ray. Er reichte ihr gerade den Artikel zurück, als man Tyson anerkennend pfeifen hörte: „Sexy. Gibt’s davon noch mehr?“ Ray und Naomi sahen sich wirsch an, ehe sie gemeinsam zu ihren Freunden zurückkehrten. Tyson saß inzwischen dicht neben Kenny und blickte interessiert auf dessen Laptop, während sein Freund mit hochrotem Kopf dasaß. Hilary stand wieder hinter ihnen, blickte jedoch recht skeptisch drein, und auch Kai stand dort und blickte auf den Bildschirm. Allerdings tat er dies mit einem dezent schmutzigen Lächeln. Nur Max und Kyko, die inzwischen etwas abseits saßen, waren mit sich beschäftigt und fütterten sich gegenseitig mit dem Frühstück, das Hilary ihnen gemacht hatte. „Max, komm her, du verpasst was!“, rief Tyson zu seinem Freund hinüber, doch dieser war nach wie vor anderweitig beschäftigt. Hilary bemerkte Ray und Naomi als erste: „Ray, ich wusste nicht, dass du so ein Schwein bist!“ Fragend blickte der Angesprochene zurück, als auch Kai ihn ansprach: „Sag mal, kann ich von der CD eine Kopie haben?“ Noch bevor er selber einen Blick auf den Laptop werfen konnte, wusste Ray nun, was die anderen sich da ansahen. Eilig lief er Naomi voraus und warf einen Blick auf das Notebook, während seine Freundin zunächst auf die Veranda kletterte. „Ups!“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen, als er sah, dass sich seine Vermutung bestätigte, dass seine Freunde sich die Bilder ansahen, die er in den letzten vier Wochen gemacht hatte, und dass er vergessen hatte, einige Fotos zu löschen. Auch Naomi kam nun bei den anderen an, ging wortlos an Kai vorbei, der sie aus dem Augenwinkel beobachtete, und stellte sich rechts neben Hilary, ehe sie über Kenny hinweg auf den Bildschirm sah. Im Nu war ihr noch etwas trauriger Blick einem peinlichberührten gewichen und sie lief rot an: „Wa... was... RAY!“ Während Kenny apathisch und unfähig etwas zu tun da saß, klickte Tyson auf der Tastatur immer weiter, damit das nächste Bild angezeigt wurde. Es war eine Bilderreihe, die Naomi entweder im Swingpool oder beim Sonnenbaden zeigten. Sogar Bilder wie sie im Bikini unterm Sonnenschirm lag und schlief, waren dabei. Genauso wie einige am Ende, als sie an Kennys Geburtstag mit Kai aus dem Pool stieg und man ihre Unterwäsche durch die nasse Kleidung sehen konnte. „Tut mir leid. Ich war gestern Nacht so müde, als ich die CD noch gebrannt habe, dass ich vergessen habe die aus dem Ordner zu nehmen“, entschuldigte Ray sich grinsend. „Chef, mach das sofort weg!“, befahl Naomi Kenny. „I...Ich wollte euch sowieso was anderes zeigen“, faselte der Braunhaarige. „Seit wann stellst du dich so an, Nao?“, fragte Ray. „Du sagst doch sonst nichts.“ Sie sah ihn immer noch mit rotem Kopf an: „Ja aber du kannst doch nicht einfach ganze Fotoreihen von mir erstellen.“ „Mir war halt langweilig“, rechtfertigte sich der Schwarzhaarige. Naomi sah ihn böse an, während Tyson fragte: „Mich würde ja mal interessieren, was du damit vor hattest.“ „Kein Ahnung“, antwortete der Chinese ihm. „Vielleicht teuer an Kai verkaufen.“ Der Russe beachtet ich nicht, sondern setzte sich wieder mit dem Rücken gegen eine der Säulen, wobei er seine Jacke, die er unter den Arm geklemmt hatte, neben sich ablegte und die Augen schloss: „Ich hätte dich schon dazu gebracht, dass du sie mir umsonst gegeben hättest.“ Während Ray weiter grinste, beobachtete Naomi Kai: Was war das jetzt? War er jetzt sauer oder nicht? Oder reichten ein paar Fast-Nacktfotos von ihr, um ihn wieder zu besänftigen? Sie sah wieder auf den Bildschirm. Dort waren immer noch die Fotos zu sehen. „Kenny?“ Während das Rot in ihrem Gesicht allmählich wieder abklang, wartete sie nun, dass der Angesprochene endlich die Datei mit den Bildern schloss. Auch Hilary schaltete sich wieder ein: „Du wolltest uns doch noch was anderes zeigen, Chef.“ „Äh, ja, richtig.“ Endlich gelang es Kenny, die Bilder zu schließen und eine andere Datei zu öffnen. „Och Mensch, Max, jetzt hast du alles verpasst“, grummelte Tyson in Richtung des Blonden, der ihm immer noch keine Aufmerksamkeit schenkte, sonder sich von Kyko Reis in den Mund stecken ließ. Ray witzelte: „Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.“ „Der ist aber extrem verliebt“, kommentierte Naomi dies. Der Schwarzhaarige schmunzelte: „Sagt die, die Kais Jacke heute Nacht mit ins Bett genommen hat.“ Während alle gerade noch in Max’ und Kykos Richtung geblickt hatten, sahen sie nun wieder Naomi an, die erneut rot anlief. Auch Kai hatte ein Auge wieder geöffnet und beobachtet seine Freundin unmerklich. „Wie süß“, kam es von Hilary. „Ray, wenn du so weiter machst, bringe ich dich heute noch um“, zischte Naomi kaum hörbar. Der Chinese grinste erneute – irgendwie war dieser Tag bisher durchaus aufmunternd für ihn. „Was wolltest du uns denn jetzt noch zeigen, Chef?“, wollte Tyson wissen. „Achso, ja“, Kenny deutete auf sein Notebook, „die Mail hier kam gestern von der BBA – Die WM fällt aus.“ _____________________________________________________________ Max: Da sind wir wiii~e... äh... Tyson? *sich umsieht* Tyson: Bin schon da. *etwas hinter sich herzieht* *ly vorschubst* Da! Mach das selber! Ich geh' jetzt schlafen! N8! *wieder geht* Max: Oh, gute Idee... N8! ^____^ *auch geht* Ly: Maaaaa~x... Tyson... Jungs, kommt zurück! Die erwürgen mich doch sonst für die Wartezeit und das Ende. ;____; ......... Hallo? *nur echo hört* Solche [A/N: die folgenden Begriffe mussten im Sinne des Jugendschutzes leider zensiert werden]. Ich hasse euch. TT^TT Ja, also... wie die Jungs euch ja wohl schon zu Beginn gesagt haben: Sorry, wegen der ewigen Wartezeit. ~_____~' Hoffe, ich konnte es halbwegs wieder gut machen, in dem das Kapitel länger war als sonst. Und ja, ich habe vieles offen gelassen in diesem Kap (z.B. Kais Reaktion darauf, dass Nao seine Jacke mit ins Bett genommen hat.) - einige kennen ja mein Motto in dieser FF: Alles zu seiner Zeit. x3 Daher: Bleibt mir bitte treu! .____. *hofft dass es mit dem nächsten teil nicht wieder so lange dauert auch wenn sie immer noch viel zu tun hat* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)