And you touched me... von Torao (Chap 49 on!) ================================================================================ Kapitel 26: Everybody needs someone ----------------------------------- Wuhuuuu... ein neues Kapitel. >o< Doch bevor's weitergeht, noch eine kleine Info zum letzten Kapitel, die ich vergessen habe beim letzten Mal (gut, dass der Kopf angewachsen ist ôo'): Die Lyrics waren von Good Charlotte - 'Where Would We Be Now' *den song einfach schön find* Und nun viel Spaß mit diesem Teil. x3 _____________________________________________________________ Verschlafen öffnete Max am nächsten Morgen langsam die Augen, ehe er auf die Uhr zu seiner Rechten sah: Es war kurz vor zehn! Er schreckte hoch und blickte zu Tyson hinüber. Dieser schnarchte, wie nicht anders zu erwarten war, vor sich hin. Der Blonde sprang auf und weckte ihn aufgeregt: „Tyson, wach auf! Wir haben verschlafen!“ Sein Freund saß im Nu ebenfalls hellwach und kerzengerade in seinem Bett: „Was, wie, wo?“ „Es ist gleich zehn Uhr!“ Max spurtete zum Kleiderschrank. „Das Training! Kai wird uns wirklich noch umbringen!“ Allmählich verstand der noch etwas schlaftrunkene Japaner, was los war und kletterte ebenfalls in Windeseile aus seiner Schlafstätte. „Konntest du mich nicht eher wecken?“, rief er beim Gedanken an Kais Reaktion panisch und hastete an Max vorbei ins Bad. „Ich bin doch selber gerade erst aufgewacht“, rechtfertigte der Amerikaner sich und folgte ihm eilig. Keine fünf Minuten später steckten beide in ihren Anziehsachen, schnappten sich ihre Blades und rannten ins Erdgeschoss. Sie wollten gerade durch die Haustür nach draußen gehen, als sie Hilary hörten: „Wo wollt ihr denn so schnell hin?“ Tyson blieb abrupt stehen, sodass Max scharf abbremsen musste, um ihn nicht umzurennen. Beide blickten irritiert ins Esszimmer, von wo sie Hilary rufen gehört hatten. Dort saßen zum Überraschen der beiden Jungen außer ihr auch Kenny und Ray am Esstisch. Die zwei gingen aus dem Flur ins Zimmer. „Morgen“, grinste Ray angesichts ihrer verblüfften Gesichter. „Öhm... guten Morgen“, faselte Max verwundert. „Warum hockt ihr denn hier rum?“, kam es nun von Tyson. „Was ist mit dem Training?“ Ray zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, Kai und Nao schlafen wohl noch. Zumindest waren sie heute noch nicht hier unten.“ „Na toll, und dafür haben wir uns so beeilt“, moserte Max. „Dann bekommt ihr wenigstens keinen Ärger fürs Verschlafen“, äußerte Kenny. Tyson runzelte die Stirn: „Aber seit wann schläft unser Meckerclown so lange?“ Der Amerikaner grinste breit: „Tja, vielleicht doch zu viel von der Bowle getrunken. Und wer weiß, was da letzte Nacht noch auf dem Zimmer so abging.“ Ray war der Einzige, der zurück grinste. Die anderen drei blickten peinlich berührt drein. Im selben Augenblick stand Kyko im Türrahmen: „Guten Morgen!“ Max drehte sich freudig um: „Morgen, Honey!“ Eine Umarmung und ein zärtlicher Begrüßungskuss folgten, bevor Kyko ihn wieder von sich wegdrängte und ihn schräg anblickte: „Du kratzt.“ Er lächelte verlegen: „Hatte eben keine Zeit mich zu rasieren, weil Ty und ich verschlafen haben.“ „Oder zumindest dachten wir das“, grummelte Tyson „aber wie du siehst scheint unser Teamkapitän immer noch an der Matratze zu horchen.“ Kyko blickte an ihrem Freund vorbei und sah durch den Raum, um sich von der Richtigkeit Tysons Aussage zu überzeugen. Dann richtete sie ihren Blick wieder auf Max und grinste: „Tja, wenn das so ist, könntest du vielleicht doch noch den Rasierer schwingen? Ich mag dich nicht so stachelig.“ „So gesehen... ja“, antwortete Max und fasste sich prüfend an das unrasierte Kinn. „Und Zeit zum Duschen haben wir sicher auch noch“, ergänzte der Blauhaarige. „Außer ihr habt Pech und Kai taucht in der Zwischenzeit hier auf“, erwidert Kenny. „Selbst wenn, mir egal. Hätte er früher aufstehen müssen. Wir waren unten und ihr könnt das bezeugen.“ Damit ging er wieder nach oben, während Max Kyko noch einen Kuss auf die Wange drückte. Sie rieb sich mit der Hand über die Stelle: „Geh dich rasieren, du Igel!“ Er grinste, bevor er seinem Freund folgte. Zur selben Zeit wachte Naomi in ihrem Zimmer ebenfalls auf. Müde blinzelte sie dem Tageslicht entgegen, welches in vollem Ausmaße durch die Fenster fiel, da weder sie noch Kai daran gedachte hatte, am Vorabend die Vorhänge zu schließen. „Meine Güte, wenn Tyson und Max wieder auf den Balkonen rumgealbert wären“, schoss es ihr durch den Kopf, als ihr wieder einfiel, was letzte Nacht passiert war und, dass sie immer noch fast splitternackt war. Erst jetzt realisierte sie, dass Kai noch neben ihr lag, den einen Arm nach wie vor unter ihrem Kopf, den anderen auf seinem Bauch liegend, und tief und fest schlief. Sie blickte kurz zum Wecker auf der anderen Seite des Bettes und dann wieder auf ihn: Es war ungewöhnlich, dass er so lange schlief. Scheinbar war er selbst ziemlich erledigt vom Vorabend. Naomi richtete sich ein wenig auf und sah in sein Gesicht: Ein Lächeln wanderte über ihr eigenes, weil er so friedlich und unschuldig wirkte. Behutsam hob sie ihre linke Hand, berührte sanft mit den Fingerspitzen seine Wange und strich zärtlich über diese, bevor er, veranlasst durch die Berührung, langsam die Augen öffnete. Er blinzelte ebenfalls kurz, geblendet durch die Helligkeit im Raum, bevor sein Blick ihren traf. „Guten Morgen“, kam es liebevoll von ihr. Auch er musste bei ihrem Anblick lächeln: „Morgen.“ Während sie ihr Gesicht zu seinem bewegte, legte er seine Hand auf ihre, um sie auf seiner Wange festzuhalten, und die andere auf ihren Rücken, bevor sie ihn küsste. Als sie wieder von ihm abließ, warf auch er einen Blick auf die Uhr. „Was? Schon so spät?“, Kai drehte seinen Kopf wieder zurück. „Na und?“, entgegnete Naomi gleichgültig. Eigentlich drängte es den Russen aufzustehen, doch er konnte ihr nicht widerstehen, zog sie erneut zu sich hin, um ihren Mund mit seinem zu versiegeln und sie dabei auf den Rücken zu drehen und damit ihre Positionen zu tauschen. „Wegen letzter Nacht, Kai“, begann Naomi ihn einer weiteren Kusspause, „es...“ Doch sie konnte nicht aussprechen, da er ihr augenblicklich den Mund zuhielt und sie vorwurfsvoll ansah: „Verdammt, Nao, hör auf dich zu entschuldigen! Es gibt keinen Grund dazu.“ Sie sah ihn kurz etwas erschrocken an, aufgrund seines leicht bösen Tons, war dann aber einsichtig und bereute, dass sie es schon wieder fast getan hätte. Er schob seine Hand wieder langsam von ihrem Mund und ließ sie über ihren Hals zu ihrem rechten Schlüsselbein gleiten, dass er sanft mit den Fingerspitzen liebkoste. Einige Sekunden des Schweigens vergingen, in denen sie sein Berührungen genoss, ehe das Mädchen erneut das Wort ergriff: „Irgendwie ist es seltsam.“ Ihr Freund hielt inne und sah sie fragend an. „Das mit den Zimmern. Es war ja eigentlich nicht geplant, dass wir beide eins teilen“, fuhr sie fort. „Ob es so was wie Schicksal war?“ Er sah zur Seite: „Wenn man dran glaubt.“ „Tust du es nicht?“, fragte sie. Er schüttelte den Kopf und sah sie an: „Eher an Zufälle. Aber die können was wirklich Gutes haben.“ Sie musste lächeln - Er ebenso. Nach dem folgenden intensiven Kuss, hob Kai seinen Kopf wieder: „Na ja, so schön es auch ist, ich stehe jetzt trotzdem auf.“ „Willst du uns etwa heute noch zum Training nötigen?“, fragte sie skeptisch und richtete sich auf, dabei ihren nackten Oberkörper mit der Bettdecke bedeckend, während er bereits auf der Bettkante saß. Er erhob sich und seufzte dabei: „Lohnt sich jetzt eh nicht mehr. Draußen wird es schon wieder viel zu warm dafür sein.“ Naomis freudiges Grinsen konnte er nicht sehen, da er auf das Bad zusteuerte. Plötzlich blieb er jedoch stehen und blickte an sich hinab, da er auf einmal nasse Füße bekam. „Na toll.“ Er betrachtete mürrisch die Pfütze, in die er getreten war. Naomi sah ebenfalls auf die Stelle: „Das warst aber du.“ Er drehte ihr grummelnd den Kopf zu, während er inzwischen am Kleiderschrank angekommen war: „Das waren genaugenommen Tyson und Max.“ Damit verschwand er im Bad, während sie ihm grinsend nachsah: Er war einfach zu stolz, um in solchen Fällen die Schuld nicht auf die beiden abzuwälzen, wenn dies irgendwie möglich war. Wenig später angelte sie nach ihrem Pyjamaoberteil, zog es sich über, stand auf und ging zur Balkontür, um diese zu öffnen und tief Luft zu holen. Glücklich und ein wenig verträumt blickte sie gen Horizont: Ihr letzter Tag hier war angebrochen. Morgen Nachmittag würde es wieder nach Hause gehen, zurück in die Großstadt. Auf der einen Seite freute Naomi sich, weil es nach vier Wochen hier in der Wildnis doch etwas eintönig wurde und sie ihre beste Freundin Sachiko schrecklich vermisste. Doch auf der anderen war sie auch ein wenige traurig, weil dies hier der Ort war, an dem sie ihr Glück gefunden hatte. Und es war auch wirklich schön hier. Außerdem würde sie zu Hause wahrscheinlich noch ein größerer Konflikt erwarten. Sie blickte zur geschlossenen Badtür und ließ dann etwas traurig den Kopf hängen: Ein kurzer Seufzer kam über ihre Lippen. Sie sah noch eine ganze Zeit über die Bäume hinweg in Richtung der Bergkuppen in weiter Entfernung, bis Kai fertig war und aus dem Badezimmer kam. Naomi dreht sich um und entdeckte ihn auf dem Boden, wie er dabei war mit einem Handtuch die Überschwemmungen zu beseitigen. Sie nahm sich einige neue Anziehsachen, wendete sich dann wieder Kai zu, der immer noch, nur wenige Meter von ihr entfernt, auf dem Boden hockte und grinste: „Mach das aber ja ordentlich!“ Er hielt inne und sah grimmig zur ihr hoch: „Pass auf sonst kannst du das machen.“ Ihr Grinsen wurde noch breiter: „Ich denke gar nicht dran!“ Auf ihrem Weg ins Bad trat sie noch einmal absichtlich mit beiden Füßen in eine der Pfützen und schuf damit eine weitere Wasserspur zum Nebenraum. „Nao!“, kam es gedämpft wütend von Kai, als sie auch schon die Tür hinter sich schloss. Der Blauhaarige blieb grummelnd zurück, damit beschäftigt, das Zimmer trocken zu legen. „Hach, morgen geht’s nach Hause“, kam es freudig von Kenny, der inzwischen mit Kyko, Hilary und Ray in den Aufenthaltsraum umgezogen war und nun dort auf Dizzy herumtippte. „Wieso freust du dich so? Gefällt es dir hier etwa nicht?“, fragte Kyko. „Doch, doch“, antwortete der Japaner. „Aber?“, fragte sie weiter. Ray grinste: „Aber Chef vermisst seine anderen Computer zu Hause.“ Kenny lief rot an, während Kyko kicherte. Hilary beäugte sie jedoch misstrauisch: Sie schien kein bisschen traurig, dass es am nächsten Tag ‚Abschied nehmen’ hieß. Und auch, dass Max wieder fahren würde, schien sie nicht zu bedrücken. Doch als hätte die Rothaarige Gedanken lesen können, ließ sie Sekunden später geknickt den Kopf hängen: „Schade, dass ihr morgen schon wieder fahrt.“ „Wir können dir ja Max hier lassen“, antwortet Kenny. „Kai wird sich freuen.“ „Der freut sich mehr, wenn wir Tyson hier lassen“, lachte der Chinese. „Max wäre mir aber lieber“, kam es von Kyko, bevor sie sich grinsend an Rays Arm klammerte, „oder sie lassen dich hier.“ Er lächelte verkrampft. Hilary hingegen legte erneut den Kopf schief: Erst war sie guter Laune, trotz aufkommender Aufbruchsstimmung des Teams, dann trauerte sie für wenige Sekunden und jetzt klammerte sie schon wieder freudestrahlenden an Ray. Konnte sie sich nicht mal entscheiden, ob sie nun deprimiert war oder nicht? Wirklich wichtig schien es ihr ja offenbar doch nicht zu sein. Im selben Augenblick standen Kai und Naomi in der Tür, während Kyko wieder von Ray abließ. „Morgen!“, kam es fröhlich von Naomi. Kenny blickte auf die Uhr: „Mittag trifft es eher.“ Sie grinste und ließ sich neben Hilary auf dem Sofa nieder. Kai hingegen verschränkte zeitgleich die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen, ehe er mürrisch fragte: „Wo sind Max und Tyson?“ „Hier“, rief plötzlich Tyson, der im selben Moment mit dem blonden Amerikaner wieder runtergekommen war und nun hinter ihrem Teamleader stand, „und wir waren schon vor dir da!“ „Richtig, die anderen können das bestätigen“, ergänzte Max. „Mir doch egal, wann ihr hier wart“, knurrte Kai ohne sie anzusehen. Tyson blickte ihn verwundert an: „Und ich dachte, wir bekämen wieder Anschiss, weil wir zu spät zum Training gekommen sind.“ „Wenn wir trainieren würden, bekämt ihr den jetzt auch“, entgegnete der Russe kühl. „Würden? Heißt das, wir trainieren heute nicht mehr?“, fragte Max ungläubig. Der Teamkapitän verzog genervt das Gesicht, da er die Frage wie so oft für vollkommen überflüssig hielt: „Es ist fast Mittag, Max.“ Tyson sprang vor Freude in die Luft: „Juhu, ein freier Tag!“ Ein fieses Grinsen von Kai folgte jedoch auf der Stelle, während er sich umdrehte, um wieder nach oben zu gehen: „Und außerdem wird der Springball hier sicher noch den ganzen Tag benötigen, um seine Tasche zu packen, damit er morgen rechtzeitig fertig ist.“ Während Kai seinen Weg fortsetzte und im ersten Stock verschwand, zog der blauhaarige Japaner zur Belustigung der Anderen eine beleidigte Fratze – Im Gegensatz zu seinem Freund neben ihm. Dieser stand nun bedrückt da und sah zu Boden, denn er hatte die ganze Zeit über nicht daran gedacht, dass sie am nächsten Tag wieder abreisen würden. Erst durch Kais Worte war es ihm wieder schmerzlich bewusst geworden: Er würde nicht nur von diesem Ort Abschied nehmen müssen, sondern auch von Kyko – Zumindest für unbestimmte Zeit. Hilary bemerkte seinen Stimmungswechsel als Erste und sah ihn mitleidig an: „Alles okay, Max?“ Nun blickten ihn auch die Anderen an. „Wieso können wir nicht noch bleiben?“, fragte er niedergeschlagen. „Weil wir nur für vier Wochen gebucht haben?!“, kam es trocken von Kenny. Kyko stand auf, ging zu ihm hinüber und legte ihm sanft eine Hand auf die Wange: „Maxie...“ Er hob wieder leicht den Kopf und blickte in ihre Augen: „Ich will hier bleiben... bei dir.“ „Dann tu das doch“, lächelte sie. „Du kannst bei mir im Zimmer schlafen.“ „In zwei Monaten steht schon wieder die WM vor der Tür. Kai wird mir auf die Füße treten, wenn ich nicht mit den Anderen trainieren... schließlich wollen wir was erreichen“, sagte er betrübt, bevor ihm eine Idee kam. „Aber kannst du nicht mit nach Tokio kommen? Es sind schließlich noch zwei Wochen Ferien und dann kannst du bei mir wohnen.“ „Öhm“, sie wirkte ein wenig überrumpelt, „ich muss erst meine Eltern fragen.“ „Dann lass uns das eben machen“, erwiderte Max ungeduldig. Doch sie erwidert: „Lass uns bis zum Mittagessen warten. Mein Vater arbeitet doch um die Uhrzeit im Büro und will da nicht gestört werden.“ „Und beim Essen sind wir außerdem dabei und dann habt ihr unsere Unterstützung“, grinste Tyson. Max sah ein, dass sie Recht hatten, seufzte jedoch, da er nur noch ungeduldiger wurde. Kyko küsste ihn daraufhin sanft und musste dann grinsen: „Wenigstens fühlst du dich jetzt nicht mehr an wie ein Kaktus.“ Auch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ehe er mit einem innigen Kuss über sie herfiel. Die Anderen beobachteten das Ganze und freuten sich für die Beiden, bis der Blauhaarige wieder das Wort ergriff: „Apropos Essen: Wie spät ist es? Ich bin am Verhungern.“ „Halb zwölf“, antwortete Hilary nach einem Blick auf die Uhr höhnisch. „Selber Schuld, wenn ihr das Frühstück verschlaft.“ Tyson streckte ihr die Zunge raus, bevor er in die Küche davon stapfte, um sich am Kühlschrank zu bedienen, während Max Kyko nach draußen vors Haus verschleppte. Hilary blickte ihnen misstrauisch nach, bevor sie Tyson in die Küche folgte. „Argh, Akku leer“, kam es von Kenny. „Los, Chef, ich brauche Saft!“, rief Dizzy panisch. „Bin ja schon unterwegs... halte durch!“, der Japaner sprang mit seinem Laptop auf und rannte nach oben. Ray und Naomi blickten ihm wirsch nach, bis Ray sie angrinste, aufstand und sich neben sie setzte. Nun war er es, den sie verwirrt ansah: „Warum grinst du jetzt so breit?“ „Na ja, wo wir gerade vom Verschlafen sprachen und die Anderen jetzt weg sind: was“, er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich hin, „hast du eigentlich heute Nacht mit Kai angestellt, dass der nicht aus den Federn gekommen ist?“ Wie er erwartet hatte, lief sie rot an. Sein Grinsen wurde noch breiter: „Habt ihr etwa...“ „Nein, haben wir nicht!“, antwortete sie hastig. Doch wie immer gab er nicht so schnell nach: „Warum wirst du dann so rot?“ Sie blickte schweigend und immer noch mit hochrotem Kopf starr auf die gegenüberliegende Couch. „Musst du jetzt noch den Kühlschrank plündern? Es gibt doch nachher Essen.“ Hilary ließ sich am Küchentisch nieder, während sie skeptisch beobachtete, wie Tyson sich am Kühlschrank zu schaffen machte. Er drehte sich nicht um, antwortete jedoch: „Also wenn du mir nachgelaufen bist, um wieder rumzumeckern, kannst du gleich wieder gehen.“ Nachdem er fündig geworden war, schloss er den Schrank wieder, schnappte sich ein Paar Essstäbchen und setzte sich zu ihr. Sie schlug die Beine übereinander, stütze die Ellenbogen auf die Tischplatte und den Kopf auf ihre Hände: „Nein.“ „Nein?“, kam es verwirrt von ihm. „Nein, ich bin dir nicht deswegen nachgelaufen“, erklärte sie, während er sich über sein gerade ergattertes eingelegtes Gemüse noch zusätzlich etwas Sojasauce schüttete. Er drehte die Flasche wieder zu: „Sondern weil...?“ „Findest du es nicht merkwürdig, dass es Kyko kaum bedrückt, dass wir morgen wieder fahren im Gegensatz zu Max?“, fragte sie. Er verdrehte die Augen: „Fang nicht schon wieder damit an. Ich habe davon keine Ahnung.“ Tyson steckte sich seinen ersten Happen in dem Mund. „Aber dafür, dass sie ihn angeblich liebt, finde ich verhält sie sich ziemlich gleichgültig“, widersprach Hilary. „Schie isch holt nüsch“, der Blauhaarige schluckte das Essen hinunter, bevor er seinen Satz beendete, „der Typ von Mädchen, der sofort losflennt.“ „Ich habe immer noch mehr das Gefühl, dass sie es einfach nicht ernst mit ihm meint“, äußerte die Braunhaarige, während er sich wiederum einen Bissen in den Mund schob und nicht antwortete. Darauf reagierte sie wenig später: „Tyson, sag was dazu.“ „Verdammt, was soll ich denn dazu sagen? Soll ich zu Max gehen und ihm sagen, er soll sie links liegen lassen oder was?“ Er hatte inzwischen wirklich keine Lust mehr, über das Thema zu reden, da es in seinen Augen Max’ Sache war. Sie blickte von ihm auf den Tisch: „Nein, aber irgendetwas müssen wir doch tun.“ „Hilary, halte dich da doch einfach raus!“, antwortete er und aß weiter. Sie sah ihn wütend an: „Ihr Beide führt echt eine tolle Freundschaft, wenn er dir so gleichgültig ist.“ „Max ist mir nicht gleichgültig“, entgegnete er nun leicht aufgebracht, „aber warum soll ich etwas unternehmen, wenn er glücklich ist? Ich wüsste auch nicht, wie ich in der Sache etwas tun sollte.“ Rays neugieriger Blick durchbohrte Naomi nach wie vor: „Also was habt ihr angestellt?“ „Nichts!“, sie sprang auf und verließ fluchtartig den Raum in Richtung Küche. Er grinste nur noch breiter, stand ebenfalls auf und ging in den Flur, wo er Kai vorfand, der mit leicht irritiertem Blick und Schmutzwäsche im Arm auf der Treppe stand. Er hatte Naomi panisch vorbeilaufen und in der Küche verschwinden sehen und sah nun zu Ray. „Was hast du mit ihr gemacht?“, wollte er grimmig wissen. „Nichts!“, grinste der Chinese und ging die Treppe hoch. Als er an Kai vorbeikam wisperte er jedoch: „Die Frage ist, was DU mit ihr gemacht hast.“ Damit verschwand er im ersten Stock. Kai verzog verkrampft das Gesicht: Nun war ihm klar, was Ray angestellt, beziehungsweise, was sich eben im Nebenraum abgespielt hatte. Warum musste der Typ sich auch immer in Naomis Leben einmischen und versuchen alles aus ihr herauszubekommen? Genau das war der Grund, warum er der Meinung war beste Freunde zu haben war mehr eine Last als eine Hilfe. Sie wollten einfach immer alles wissen – er seufzte und setzte seinen Weg in den Keller fort, um keine schmutzige Wäsche mit nach Hause nehmen zu müssen. Tyson und Hilary sahen verwundert zur Tür, als Naomi hektisch hereingestolpert kam. „Ist irgendwas passiert?“, fragte das braunhaarige Mädchen. „Nein“, seufzte sie und zog dabei die Schiebetür wieder hinter sich zu. Hilary blickte fragend Tyson an. Er erwiderte den Blick und zuckte mit den Schultern, ehe beide wieder Naomi ansahen. Diese hatte inzwischen jedoch das Essen vor dem Japaner entdeckt, vergas in ihrer Begeisterung darüber, dass Ray kurz zuvor mal wieder versucht hatte sie zu löchern, schnappte sich ebenfalls Stäbchen und ließ sich gegenüber von Hilary am Tisch nieder, bevor sie Tyson den Teller wegzog. „Hey!“, beschwerte dieser sich. Doch Naomi schob ihn schon wenig später zurück, nachdem sie probiert hatte: „Meine Güte, wie viel Sojasauce hast du darüber gekippt?“ Er grinste: „Scheinbar genug, damit es dir nicht mehr schmeckt.“ Glücklich darüber, dass er das Essen wieder für sich hatte, aß er weiter, während das Mädchen zu seiner Linken ein langes Gesicht zog. „Nao?“, sprach Hilary sie daraufhin an. Die Blonde sah auf: „Hmm?“ „Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass Kai umziehen würde? In eine andere Stadt... weit weg von Tokio?“, fragte die Andere. „Soweit liegt Osaka ja nun auch wieder nicht von Tokio weg“, mischte Tyson sich ein. Hilary sah ihn genervt an: „Schön, dass du gerade mit deinen Erdkundekenntnissen angibst, aber dich habe ich nicht gefragt.“ Naomi blickte von ihm zu ihr: „Also falls du mich im Grunde fragen wolltest, ob ich anders reagieren würde, als Kyko, die zumindest äußerlich nicht am Boden zerstört ist, weil Max morgen fährt: Ja, würde ich.“ „Dachte ich mir!“, kam es von Hilary. Doch das blonde Mädchen legte den Kopf schief: „Aber Kyko ist nicht ich.“ „Trotzdem“, fuhr Hilary fort, „wenn sie es nicht ernst mit Max meint, wird er letztendlich der Leidtragende sein.“ „Selbst wenn, was willst du tun? Ihm sagen was du denkst? Er würde es sowieso leugnen, weil er zu verliebt ist um die Wahrheit zu sehen oder sie sehen zu wollen. Zumal du gar nicht weißt, ob deine Vermutung wirklich stimmt, nur weil Kyko ihre Gefühle nicht sofort in Tränen ausdrückt“, erklärte Naomi. „Mein Reden“, kam es von Tyson, woraufhin Hilary seufzte, während er aufstand, Naomi die Essstäbchen abnahm und seinen inzwischen geleerten Teller zur Spülmaschine trug. Er hatte ihn gerade dorthin verfrachtet, als sein Blick aus dem Fenster fiel und er Max und Kyko entdeckte, wie sie am Waldrand saßen und die Rothaarige herzhaft lachte, während ihr Freund breit grinsend daneben saß. Sie sahen schlichtweg endlos glücklich aus. Wieso sollte er sich also einmischen und daran etwas ändern? Im selben Augenblick betrat Mrs. Subashi das Zimmer: „Huch, hätte nicht erwartet euch hier anzutreffen.“ Die Drei antworteten mit einem Lächeln. „Helft ihr mir beim Mittagessen machen?“, fragte sie ebenfalls freundlich. Hilary nickte: „Natürlich.“ Und so wuselte sie wenig später neben ihrer Gastgeberin an der Küchenzeile umher, während die anderen Beiden, getrieben durch ihren Hunger, den Tisch im Esszimmer deckten. Währenddessen war Ray damit beschäftigt in seinem Zimmer die ersten Sachen in seine Tasche zu packen, damit er am folgenden Tag nicht mehr allzu viel zu tun hatte. Kenny saß am Schreibtisch und tippte die ganze Zeit über wie wild auf Dizzy herum, die er inzwischen durch Anschluss des Netzkabels von ihrer Energienot befreit hatte. Der Chinese griff nach seinem Briefpapier, das auf dem Nachttisch neben ihm lag, um es auch in seinem Gepäck zu verstaun. Doch als er es nun in der Hand hielt und betrachtete, spürte er wie wieder starke Gefühle von Heimweh ihn ihm aufkamen. Er hatte es in den vergangenen Wochen nicht ein einziges Mal geschafft Mariah einen Brief zu schreiben. Überhaupt waren ihr einziger Kontakt in dieser Zeit zwei läppische SMS gewesen, die lediglich dazu gedient hatten, um dem Anderen zu zeigen, dass man noch lebte. Und das obwohl er sie von Tag zu Tag mehr vermisste und zeitweise sogar das Gefühl hatte daran kaputt zu gehen. Er hatte mit Naomi in der letzten Woche darüber geredet. Sie hatte ihm auch wie immer zugehört und versucht ihn aufzumuntern, doch außer ihm zu sagen, dass er sie wiedersehen würde, hatte sie in diesem Moment natürlich nicht viel ändern können. Immerhin war es ihr gelungen, ihm den Gedanken, dass Mariah ihn inzwischen vielleicht gar nicht mehr liebte und vermisste, auszureden. Aber dennoch war er schrecklich unglücklich. Er sah zu Kenny hinüber, der weiterhin Dizzys Tastatur traktierte, seufzte kaum hörbar, legte den Block in seine Reisetasche, die er dann neben das Bett stellte und ging zu seinem Freund hinüber. „Was schreibst du denn da eigentlich andauernd wie wild geworden?“, neugierig sah er dem Kleineren über die Schulter. Dieser schlug erschrocken den Laptop zu: „Nichts wichtiges!“ Nun musste Ray hinter ihm wieder breit grinsen, drehte sich um und ging aus dem Zimmer. Erleichtert, dass der Schwarzhaarige nicht weiter nachgefragt hatte, öffnete Kenny das Notebook wieder. „Beim nächsten Mal bitte etwas sanfter, Chef!“, moserte Dizzy. „Entschuldige“, nuschelte der Junge, bevor er noch einige Wörter eintippte, im Adressebuch ‚Emily’ auswählte und auf ‚senden’ klickte, bevor er das Programm beendete. _____________________________________________________________ Woah pure Action hier. *gähn* Na ja... ihr kennt mein 'Platzproblem' >.< Werde versuchen ganz schnell weiter zu schreiben, um wieder mehr Spannung reinzubringen. v___v' Bis dahin könnt ihr euch ja mal (falls nicht schon geschehen) mein neues FA zur FF anschauen. *werbung mach* xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)