Das Leben und das der anderen von kariyami (suche Betaleser) ================================================================================ Kapitel 3: Meine Freundin ------------------------- DING DONG! Suriel machte auf und bat Alex herein. Jetzt war er schon wieder hier, er wollte doch eigentlich den Kontakt abbrechen. Er bezeichnete Suriel weder als Freund noch war er in sonst einer Weise von ihm angetan. Als er eintrat fielen ihm sofort zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen auf, beide etwa drei bis vier Jahre. „Sind das etwa…“ Mit einem leisen Lächeln umarmte Suriel den Jungen. „Sind sie nicht schön geworden? Der Junge ist mein bestes Werk, Spielzeug und Diener in einem. Aber bei Puppe Hundert darf man das ja wohl erwarten. Und das Beste ist, dass er mich liebt.“ „Ist das etwa das Wichtige was du mir unbedingt zeigen wolltest als du mich angerufen hast?“ Alex kam gerade von der Beerdigung von Kaoris Vater zurück. Heimlich, im Hintergrund, hatte er ihr zugesehen, keiner hatte bemerkt dass er da war. Während der ganzen Bestattung hatte er sie beobachtet, nicht einmal hatte sie geweint, er sah auch keine wirkliche Trauer in ihrem Gesicht, es war ausdruckslos und stumm. Nach dem Vorfall hat sie die erste Nacht bei ihm übernachtet, und er hatte mehrmals das Bedürfnis sie einfach in die Arme zu nehmen, aber er beherrschte sich. Wie lange das gut gehen würde, wusste er nicht, und überhaupt, eine Schülerin die allein bei einem allein stehenden Lehrer über Nacht bleibt, das geht doch nicht, das wäre ja ein Skandal. Seine Gedanken schweiften immer noch um Kaori als das Telefon klingelte. Er hörte nur halb zu, nur dass es wichtig war und er sofort kommen müsse bekam er mit. „Hey, bist du etwa eifersüchtig?“ Ein wenig Spott und Hoffnung schwang in der Frage mit, die Suriel stellte. Alex schrak auf, er hatte nicht bemerkt wie sein Gesicht entgleist war. „Du hast ja diesmal auch ein Mädchen gebaut.“ Versuchte er abzulenken, gleichzeitig interessierte ihn aber auch der Grund. „Du magst doch keine Mädchen.“ „Stimmt, aber ich wollte gerne mal etwas Neues ausprobieren und das Ergebnis war Nr.101. Wenn sie mir nicht gefällt werfe ich sie halt weg.“ Ja das würde er, wie alle Puppen davor. Schon jetzt war sein Blick verächtlich auf Nr.101 gerichtet, er verachtete, nein, hasste alle weiblichen Wesen, seien es Engel, Menschen oder Dämonen, besonders die, die seinem Alex zu nah kamen. Alex wurde plötzlich bewusst dass er niemals von der Sache mit Kaori erfahren durfte, gar nicht auszudenken was dann alles passieren würde. Aber im Ernstfall würde er sie beschützen, da war er sich sicher. Ich holte einmal tief Luft und versuchte meinem Gesicht einen Trauerausdruck zu verleihen und betrat, mit festem Vorsatz diesen den Rest des Tages zu behalten, in Toris Wohnung ein. Aber das hätte ich mir auch sparen können, sie war nicht da. Ein Zettel lag auf den Tisch: bin einkaufen. Ich brühte mir eine Tasse Tee auf, machte es mir auf dem Sofa gemütlich, und blätterte gelangweilt in einer Zeitschrift mit Themen und Tipps und Tricks die jedes Mädchenherz höher_schlagen lassen; wenn sie zwölf waren, die überall hier rumlagen. Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass sie nur diese Fotostorys liest, die einem eine heile Welt zeigten, genauso wie diese Soaps die sie regelmäßig sieht. Ein wenig geht sie mir zwar damit auf die Nerven, aber ich möchte sie nicht missen. Nachdem ich die erste Nacht, nach dem Vorfall, bei Alex verbracht habe, sagte er zu mir, ich solle doch eine Freundin fragen ob ich bei ihr unterkommen könne. Ich begriff sofort, dass er mich loswerden wollte, aber gleichzeitig glaubte ich ihn auch zu verstehen, schließlich bin ich minderjährig und er hat ja einen guten Ruf zu verlieren. Tori war die einzige die mir einfiel, die ich fragen konnte, und sie nahm mich mit offenen Armen auf. Es tat mir richtig gut bei ihr zu leben, dieses ständige Lachen waren Balsam für meine Seele. Nur an dieses schreckliche Pink werde ich mich nie gewöhnen. Der Tee zeigte so langsam Wirkung und ich verspürte ein gewisses Bedürfnis. Ich war gerade dabei mir die Hände zu waschen als: „ICH BIN WIEDER DAHAA!!“ Ich kam aus dem Badezimmer um sie zu begrüßen. „Was ist denn mit dir passiert?“ Sie war kaum wieder zu erkennen, die Lippen waren aufgeplatzt, ein blaues Auge zierte ihr Gesicht das doppelt wenn nicht sogar dreimal so groß war wie sonst. Mit ihrem typischen Lächeln schaute sie mich an, nahm ihren linken Arm hoch und winkte ab. „Ach nichts weiter. Als ich vom Einkaufen zurückkam da bin ich…AAAAAHHHHHH!!!!!!“, entsetzt hielt sie sich beide Hände seitlich an den Kopf über den Ohren. „Ich habe die Einkäufe liegen gelassen!“ „Na du hast Nerven, die Einkäufe sind doch jetzt unwichtig. Sag mir wer dir das angetan hat!“ Sie fing an zu weinen, erst jetzt wurde mir bewusst dass ich sie grob an den Schultern gepackt habe und sie wütend anstarrte. Ja, in diesem Moment war ich sehr wütend, aber nicht auf sie, sondern auf denjenigen der ihr das angetan hat, ihr, meiner Freundin, die mir mit ihrem Lächeln jeden Tag eine Wohltat bereitet, die mich all diese schrecklichen Dinge vergessen lässt, die ich nie mehr missen möchte. Am meisten jedoch war ich wütend auf mich selbst weil ich sie nicht beschützen konnte, und so was nennt sich Freundin. Inzwischen hat sie sich wieder beruhigt, so als ob nichts gewesen wäre schaute sie mich lächelnd an. „Ich sagte doch schon, es ist nichts weiter, ich hab nur Kirian gesehen wie er….“ Weiter hörte ich nicht zu, das würde er mir büßen. Gerade wollte ich aus der Wohnung stürmen, als Tori mich am Arm festhielt. „Warte, wo willst du hin?“ Ich schaute sie nicht an. „Du bist doch meine Freundin, da kann ich doch nicht so einfach zusehen und nichts tun.“ „Verstehe.“ Sie ließ mich los und ich rannte hinaus. Kirian saß in seinem Zimmer auf dem Boden mit von sich gestreckten Beinen unter dem Fenster und hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt und rauchte. Die Musik voll aufgedreht. Er dachte an das was vorhin passiert ist. Zu viert wollten sie ihn fertig machen, wollten. Mit Leichtigkeit wurde er mit ihnen fertig, nicht einen Kratzer hatte er abgekriegt. Die Leute die gerade in der Nähe waren, machten dass sie weg kamen, er hatte ja nicht umsonst so einen schlechten Ruf. Nur sie, sie ging nicht weiter. BAMM!!! „WAS HAST DU IHR ANGETAN?“ „Oh, Hallo Kaori. Was gibt es denn?“ „Tu doch nicht so, du weißt genau wovon ich rede!“ Sie stand in der Tür und man konnte deutlich sehen dass sie sehr wütend war. „Das Gesicht meiner Freundin ist ganz geschwollen und blau und rot.“ „Tori ist deine Freundin?“ „Häh, ja, wieso?“ Kaori war ein wenig irritiert wegen dieser Frage, „Natürlich ist sie meine Freundin.“ Kirian machte einen Zug: „Ich hatte eben Lust dazu.“ „Lust? Du verprügelst also Menschen aus Spaß. Wenn du ihr noch einmal zu nahe kommst dann kriegst du es mit mir zu tun!“ Darauf verschwand sie. „Hey Alter, ich weiß das du da bist.“ Kirians Vater kam in sein Zimmer: „Du vergreifst dich also auch an wehrlose Mädchen.“ Es war eine Feststellung, er wusste wie Kirian war. Wie oft wurde er schon wegen ihm zur Polizei gerufen, trotzdem liebte er ihn wie ein Vater seinen Sohn halt liebt. Sie sahen sich gegenseitig an und eine unangenehme Stille herrschte zwischen den beiden. Schließlich seufzte der Ältere, drehte sich rum und verließ das Zimmer. Ich hatte eben Lust dazu, hatte ich zu ihr gesagt. Aber so ganz stimmte das nicht. Ich machte das alles nicht nur so zum spaß, ich möchte den Schmerz in den Augen meiner Opfer sehen. Bei Tori sah ich ihn aber noch nie, auch vorhin nicht. Was ist das nur für ein Mädchen? Wieso gelingt es mir bei ihr nicht? Das ist doch nicht normal. Sie hat alles gesehen, aber sie zeigte keinerlei Angst, sie lächelte einfach nur. Ist sie etwa sooo dumm dass sie es nicht begriff? Aber das konnte doch gar nicht sein. Ich wollte den Schmerz, die Angst, die Verzweiflung in ihren Augen sehen. Sie fing an zu weinen, aber ich sah weder Schmerz, Verzweiflung noch Angst. Das machte mich ziemlich wütend und so schlug ich immer weiter auf sie ein, bis ich sicher war das sie sich nicht mehr bewegen konnte. Kaori muss sie gefunden haben, was ich gerade in ihren Augen gesehen habe gefiel mir außerordentlich, also hatte es doch einen Sinn Tori fertig zu machen. Es ist aber irgendwie nicht das Selbe. Da kann mir Kaori soviel drohen wie sie will. Ich werde es in ihren Augen sehen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)