EMO for emotional von Kissa_Sininen ================================================================================ What a wonderful world! ----------------------- .:~Split Screen~:. Tokio. Als Carol durch seine riesige Sonnenbrille in den strahlend blauen Himmel über der riesigen Stadt blickte durchströmte ihn ein warmes, freudiges Glücksgefühl, welches ein leichtes Kribbeln auf seiner Haut hinterließ. Zusammen mit seinem Gepäck durchquerte der Schwarzhaarige die Straßen, auf dem Weg zu seiner Omi, bei der er die Zeit über wohnen würde. Während er sich durch die Menschen schob sog er alle Eindrücke in sich auf die er bekommen konnte. Alles war bunt und geschäftig. Als er an einem Park vorbei kam sah er auch schon die freakigen Cosplayer und die zuckersüßen Gothiklolitas...all die interessanten Menschen, mit denen er sich so gern unterhielt. Einen Moment lang stand er in Gedanken da. Wow wow wow wow, oh Tokyo I'm lost in glow~ Wow wow wow wow, like Romeo - I can’t say no~ Wow wow wow wow, oh Tokyo~ "Hey~ macht ihr ein Foto mit mir?" rief er dann einigen jungen Leuten zu, die sofort grinsten und ihn in die Mitte nahmen während jemand anderes das Foto schoss. Als Carol später vor dem Haus seiner Großmutter stand und auf das Display seiner Camera schaute..."Mann, ich bin sooooo langweilig im Vergleich zu denen..." Er kratzte sich am Kopf und zog eine Schnute. "Ein paar Veränderungen wären nicht schlecht...", dachte er und drückte gedankenverloren auf die Klingel. Nicht lange und die Tür flog auf. "Carol- chaaaaaaaaaan!" Eine kleine weißhaarige Frau fiel ihm um den Hals. "UFF! Hei Oma!", keuchte der Schwarzhaarige und grinste. "Komm rein komm rein mein Schatz!" Carol holte tief Luft und setzte nach so langer Zeit wieder einen Fuß über die Schwelle. Dann grinste er breit und rief laut und fröhlich "Tadaima!!!" Seine Großmutter schmunzelte und sagte herzlich "Okaeri." Nachdem er seine Koffer auf sein Zimmer gebracht hatte, saß er zusammen mit seiner Omi auf der Terrasse auf dem Boden und trank Tee. Dabei sprachen sie über Gott und die Welt, war eben doch schon viel passiert in den letzten Jahren. Am nächstem Morgen machte Carol sich auf um sich die Stadt noch mal in Ruhe und ohne lästiges Gepäck anzusehen. Er staunte, wie sehr sich Tokio in den letzten Jahren verändert hatte. Überall waren Menschen, es war laut und bunt und Carol fühlte, wie er in der Umgebung richtig aufblühte. Er schlenderte durch eine riesige Fußgängerpassage und entdeckt einen Friseur. Er blieb stehen und sah sich die Leute an die gerade das Geschäft verließen. Krass. Bunt. Wild. "Ich will auch~~~~~" Und schon saß er auf einem Korbsessel und blätterte in verschiedene Zeitschriften herum. Als er schließlich auf dem Stuhl saß und die Frisöse in lächelnd anblickte, schob Carol ihr mit einem Strahlen ein Bild hin und nickte bestätigend. Kurz darauf fiel schwarzes Haar Strähne für Strähne zu Boden und bildete bald einen kleinen Berg... Ein wenig lief ihm ein Schauer über den Rücken... Doch eher aus Aufregung... 2 Stunden später. Strahlend betrachtete sich der ehemals Schwarzhaarige sich im Spiegel. Seine langen Haare waren ganz schön gestutzt worden. Er trug einen fransigen Iro, schwarz-bunt gefärbt- wild und krass. Er klatschte begeistert in die Hände. "Arigatou!" Er brauchte dringend neue Klamotten! Gedacht - getan. Bekleidet mit einem Tanktop in vielen Farben, einer Zebraweste und einer zerschnittenen Jeans lief Carol schließlich mit hunderten von Tüten beladen weiter durch die Stadt. Vor einem Piercing und Tattooladen hielt er inne. "Sooo geil~ ich wollte schon immer ein Lippenpiercing wie Chris haben!" Außerdem... Davey hatte mal davon geschwärmt, wie toll das beim Küssen wäre... Die ersten paar Tage würde es zwar wehtun, aber dann.... Er konnte sich Gabriels Gesicht vorstellen, wenn er SO nach Hause kommen würde. Grinsens öffnete er die Tür. "Ohayo~" Die Angestellten sahen selbst alle freakig aber freundlich aus. Nachdem Carol eine Weile überlegt hatte, ließ er sich auf der rechten Seite die Unterlippe piercen. Noch musste er zwar den Stecker tragen, aber wenn erstmal das eigentlich Piercing drin wäre, dann würde es sicher scharf aussehen. Den Schmerz und den leeren Geldbeutel ignorieren schlenderte Carol weiter durch den Bezirk. Als er an einem plüschigen Cafe' vorbei kam stach ihm ein Schild in die Augen "Aushilfe gesucht!!!" "Yes! Ich brauch Kohle für Tattoos...sonst machts keinen Spaß. Als er vor der Chefin stand leuchteten ihre Augen vor Begeisterung. "Genau das Richtige für unser Cafe! Hier sind deine Klamotten, morgen kannst du anfangen." "Ähm...Entschuldigung aber...das ist ein Minikleid...!" "Wir sind ein Maid Cafe...hier arbeiten viele junge Männer die Röcke tragen, ist nun mal in Mode." Leicht verwirrt aber dennoch glücklich über den glücklichen Zufall nickte Carol. Dann machte er sich mit schweren Füßen aber zufrieden auf den Weg nach Hause. Was wohl seine Oma dazu sagen würde? Ein bisschen hatte er zwar schon übertrieben,.... Aber wenn, dann richtig! Glücklicherweise machte Carols Omas gerade ein Nickerchen und er konnte sich ohne Aufsehen zu erregen in sein Zimmer schleichen. Dann zog er sein Handy hervor und begann an Gabriel zu schreiben...natürlich nichts über neue Frisur und Outfit...das konnte noch warten. *In Deutschland* Dösend saß Gabriel vor einem Schwarz-Weiß-Horrorklassiker, mit Wolle auf dem Schoß. Sein Handy plingte, er patschte danach und rechnete schon mit einer Nachricht von Jake, aber als er sah vom wem sie war, schubste er das VIEH von seiner schwarzen Hose und las mit erhöhtem Puls. "Hallo Süßer! xD Mir gehts hier richtig gut, alles is sooo aufregend! Ich war shoppen und hab sogar nen kleinen Job bekommen. Vermisst du mich schon?! :P *chu* Carol" Der Goth musste lächeln. Das hörte sich ja beruhigend an. Er war schon nervös geworden, hatte er doch die Zeitumstellung nicht beachtet. Grinsend tippte er eine Nachricht zurück. "Hey Flummi! Ich hoffe du stellst keinen Blödsinn an und die japanischen Visu-Typen lassen ihre lackierten Pfoten von dir. =____=" Klar fehlst du mir, es ist ZU ruhig und das Vieh liegt auch nur rum und pennt. Nichts los wenn du weg bist. Wann kommst du wieder?" Carol musste lachen als er Gabriels Nachricht las und rollte kichernd auf seinem Bett herum. Gabi hatte also Angst, dass er sich eine Visu angeln würde? Da brauchte er sich doch keine Sorgen machen... Ihm fiel wieder ein, was er Gabriel ins Ohr gehaucht hatte, bevor er sang- und klanglos im Flugzeug verschwunden war. Ihm wurde ganz warm in der Magengrube. Er schrieb Gabriel noch zurück und fiel dann erschöpft ins Bett. Erst konnte er nicht einschlafen, denn das Piercing puckerte ein wenig, doch dann machte sich die Erschöpfung breit. Am nächsten Morgen grummelte er mit geschlossenen Augen gegen das hereinströmende Sonnenlicht an und bemerkte einen fremdartigen Gegenstand an seiner Lippe. Verdutzt öffnete Carol die Augen. Achja das Piercing! Und ACHJA, die Arbeit! Im Nu war er auf den Beinen. In Schlafsachen und mit der Zahnbürste im Mund stürmte er in die Küche. Dort stand Frühstück und es lag auch ein Zettel von Carols Großmutter dort. "Ich bin einkaufen!" Carol zog sich rasch an und frühstückte eilig ehe er sich seine Arbeitsklamotten schnappend auf den Weg machte und seiner Omi einen Zettel mit "Bin arbeiten! Bis heut Abend!" hinterließ. Fröhlich hüpfte er durch die Strassen, und viele drehten sich nach ihm um. Am Café angekommen, zeigte ihm die Chefin, wo er sich umziehen konnte und was er zu tun hatte. Da Carol schon Kellnererfahrungen in Deutschland gemacht hatte, sollte das hier doch kein Problem für ihn werden! Händereibend machte er sich an die Arbeit. Sollte sein Japanisch nicht ausreichen, würde er es eben mit Englisch versuchen. Schon bald war Carol von Mädchen umringt und alle riefen ständig "Kawaii~~~ desu!" Lächelnd wirbelte Carol durch das Cafe und freute sich wirklich über den spaßigen Job. In der Mittagspause schlürfte er selbst einen Schockomilchshake hinter der Theke und beobachtete die Menschen. Plötzlich kreuzten zwei Mädchen vor ihm auf und schoben ihm schüchtern einen bunten Flyer zu. "Heute Abend findet eine Party statt, komm doch auch!" "Gerne! See you~! machte Carol hibbelig und hüpfte auf und ab. Giggelnd setzten sie sich wieder. Carols Herz war zum bersten voll mit Energie und Freude. Wie sehr hatte er das alles vermisst... Es war alles so anders als bei ihm zuhause. Zuhause... Einen kurzen Moment wurde er sehnsüchtig. Was Gabriel wohl gerade tat? Gedankenverloren stocherte er in seinem Rest Milchschaum herum, bevor er sich um die nächsten Kunden kümmerte. Am Ende des ersten Tages war Carol etwas ausgelaugt, aber happy. Das lustigste war ja wohl gewesen, als ein paar Jungs im hinterher gepfiffen hatten...Carol hatte einen Lachanfall bekommen und demonstrativ mit dem Hintern gewackelt. Gut gelaunt betrat er das Häuschen seiner Oma und warf die Schuhe in die Ecke. "Tadaima! Die kleine weißhaarige Frau lugte um die Ecke einer Reispapierschiebetür und zog erstaunt eine Augenbraue nach oben. "Carol-chaaan... ob das deinen Eltern gefällt..." Dann kicherte sie und goss ihm Tee ein. Mit seiner Oma hatte er sich schon immer am besten verstanden. Carol erzählte ihr von seinem Tag, während sie das Abendbrot machte und fragte ob es okay sei wenn er noch mal wegginge. Sie nickte. "Och Mum und Dad...was solln die sagen. Ich wohn eh nicht mehr zu Hause, bin bald an der Uni und sowieso erwachsen...mach dir darüber keine Gedanken Omi. Die kleine Frau schmunzelte und schenkte Tee ein. "Hast du eine Freundin Carol?" "Öh..." Er grinste schief. "Nicht direkt..." Die alte Frau stellte die Teeschale ab, setzte sich an den kniehohen Tisch zu ihm auf die Erde und sah ihn belustigt an. "Wie heißt er?" Carol kicherte. "Gabriel." Seine Oma nickte. "Wie der Erzengel. Na dann mein Kleiner, Erzähl deiner Oma mal kurz, wie das so läuft." Carol wusste, warum er sie so gern hatte. Seinen Eltern konnte er so etwas nicht erzählen, ohne Angst haben zu müssen, verstoßen zu werden. "Was soll ich erzählen...er ist groß, schlank, hübsch...und... intelligent, notorischer Raucher, Kaffeetrinker, Musiker, er hat Stil, er ist sexy, ich mag seinen Po, er fährt Motorrad und grummelt viel." Seine Großmutter musste lachen. "Ihr scheint euch ja nicht sehr ähnlich zu seinen was den Charakter betrifft, wie hast du ihn kennen gelernt?" "Auf einem Konzert. Er ist mir aufgefallen, weil er so mürrisch geguckt hat." Carol musste schmunzeln. "Das passt ja. Ich wünsche euch viel Glück, und jetzt solltest du dir was anderes Anziehen wenn du noch weggehen willst, mein Kleiner!" Carol schielte auf die Uhr, Ohje, das würde knapp. Er drückte seiner Omi einen Kuss auf die Wange und verschwand pfeifend im Bad. 20 Minuten später war Carol gestylt und ausgehfertig. Er schnappte sich seine Umhängetasche, die Sternchenförmige Sonnenbrille und eine leichte Jacke, dann war er auch schon durch die Tür nach draußen ins nächtliche Tokio gerannt. Deutschland... Die Wohnung war dunkel, keine Leselampe brannte still vor sich hin wie sonst. Nur der Fernseher flackerte und gab leise Laute von sich. Gabriel hing auf seinem Sofa. Mit verstrubbelten Haaren, in einer für ihn völlig, und zwar VÖLLIG unstylischen schwarzen, ausgewaschener Jogginghose und einem Sweatshirt. Vor ihm stand ein großer Becher kalter Kaffee... Nicht mal der schmeckte, wenn Carol nicht da war... Die kleine Wolle lag zusammengerollt vor dem Sofa auf einer Decke und schnurrte. Selbst das Mistvieh war ihm ganz lieb im Moment... Lustlos zappte er im Fernsehen herum. Werbung, Werbung, Porno, Werbung, Nachrichten! Hmm.... vorbei. Irgend so ein Szenekanal... DEN hatte er nicht eingestellt. Mit ausdrucksloser Miene verfolgte er, wie der Reporter, der irgendwie komisch aussah, ins Mikro plapperte. Der Kerl war augenscheinlich Japaner, sah allerdings etwas freakig aus. All die Piercings und das Make-Up. Dagegen ging ja Marilyn Manson sparsam mit Kajal und Schminke um! Lustlos pulte der Goth an seinen Socken und fragte sich gerade zum 3752. Mal warum er Jake seit Tagen nicht erreichte. Als die Musik im Fernsehen etwas lauter wurde und der Reporter mit einigen Gästen sprach döste Gabriel halb vor sich hin. Gerade als er einen Schluck Kaffee im Mund hatte schwenkte die Kamera zu einem jungen Mann, der ausgelassen mit einem anderen Typen tanzte und dabei lässig die Hüften kreisen ließ. "Prrrrrrrrrschhhhh~" der Kaffee verteilte sich auf dem Wohnzimmertisch, über Wolle und den Socken. "CAROL!?!?!?!?!??!?!?!??!?!?!??!!?!??!?!?!?!?!?!?!??!?!?" Das Kätzchen maunzte böse und verkroch sich in der Küche. Gabriel starrte auf das Bild. Da... Daaa... DA war CAROL!! Und wie er aussah!! Anders, freakiger, toller, besser, HEIßER! Und... er tanzte mit einem ANDEREN TYP!!! "AAAAAAARGHH!!" Der Goth saß auf einmal kerzengrade und krallte die mit abblätterndem Nagellack überzogenen Fingernägel ins Polster, dass er Wolle Konkurrenz machte. Das da... war SEIN Freund! SEINER! Den würde er rupfen! Einen Moment wollte er einfach durch den Bildschirm in die Szene hüpfen, bis er merkte, wie fest er sich auf die Zunge gebissen hatte. Er musste dorthin. In exakt 1.3 Sekunden hockte Gabriel vor seinem Laptop und hackte sich durch sämtliche Fluggesellschaftenwebsites. "Fuck ist das teuer...Feel-good-Airlines? Meine Güte...die Psychatrie hat Auslauf oder was? Wer nennt sich denn bitte so? Aber der Preis ist ganz in Ordnung..." murmelte er vor sich hin, über dem Kopf die charakteristische Rauchwolke. "Flug geht morgen. Adresse hab ich. Koffer packen? Katzenvieh verschenken...Blumen gießen...Post...ich brauch Jake!" Zum x-ten Male rief der Schwarzhaarige bei seinem Kumpel an. Es erklang tatsächlich das erste Mal seit Tagen das Freizeichen. Es tutete... nervös trommelte Gabriel mit seinen Fingern. Dann endlich... "Jaaa...?" "Alter, ich hab keine Zeit dir ne Standpauke zu halten, du treuloses Stück, ich komm morgen vorbei und bring dir das Viech und meine Postschlüssel, ich verreise für ein paar Tage.", spulte er atemlos herunter. Am anderen Ende herrschte verdutztes Schweigen. Dann: "Ähhokay?" Gabriel grunzte einen Gruß ins Telefon und rief bei seiner Arbeit an um sich Krankzumelden. Dann lehnte er sich tief durchatmend zurück. .:Szenenwechsel:. Immer noch atemlos lagen die Zwei auf der schlammigen Erde herum und hielten sich fest im Arm. Chris' Kopf lag auf Daveys Brust. Schweigend lauschten beide dem Wind in den Bäumen und dem beruhigenden Herzschlag des jeweils anderen. "Lass und nach Hause gehn...es wird kalt." kam es aus Dav's rauer Kehle und der Andere konnte nur leicht nicken. Dann erhob er sich widerstrebende von dem warmen Körper und zog den Kleineren hoch. Er spürte die so schmerzlich entbehrte Wärme in seiner Magengrube, als Dave sich bei ihm unterhakte und seinen Kopf an seine Schulter legte, als sie Richtung Daveys Haus gingen. Chris seufzte schwer. Dann schlich sich ein dünnes Lächeln auf seine Lippen. Er blieb stehen und als der Rotgesträhnte ihn fragend anblickte, beugte er sich ganz langsam genüsslich hinunter um ihn vorsichtig zu küssen, dabei dessen Hand ganz sanft zu streicheln. Chris bekam weiche Knie. Daveys Arme schlangen sich halt gebend um Chris schmale Taille und seinen Lippen entkam ein kleines Seufzen. "Du siehst aus wie ein Vampir, der gerade versucht hat mich auszusaugen..." scherzte der Kleinere leise und versuchte etwas getrocknetes Blut von Chris' Wange zu entfernen. "Ich finde wir sollten...duschen gehen." Der Emo nickte. Daveys Eltern waren gerade über die Woche auf Geschäftsreise, sodass beide gleich ins Bad gingen. Chris grinste sein schiefes Grinsen. "Ähm... hast du... vielleicht was..." Davey lachte, "...was zum Anziehen? Gleich wieder da!" Er stürmte hinaus. Chris zog derweil seinen vollgebluteten Pulli aus und betrachtete sich in Spiegel. Mannoman, Dave war gar nicht schlecht im Zuschlagen... Ihm fielen wieder die Schnitte an seinen Armen auf. Er biss sich auf die Lippen. Verdammt. aber er und Dave würden Zeit genug haben darüber zu reden... Dieser kam zurückgehastet. Und prallte fast zurück vor Schrecken. "Chris! Verdammt wie sehen deine Arme aus!" Er schmiss die sauberen Sachen in eine Ecke und ergriff die Hände des Anderen. "Du hast mir versprochen, egal was auch passiert, dass du es NIE WIEDER tun wirst! Was soll ich tun um dich davon abzuhalten?" Chris ließ den Kopf hängen und versucht sich aus dem Griff zu entziehen. Er wusste auch nicht warum er das tat, wenn es ihm schlecht ging und Dav nicht da war knallte eben immer eine Sicherung durch. Tränen stiegen ihm in die Augen. Er war noch immer recht aufgerüttelt. "Dave... Ich... dachte ich hätte dich verloren... ", sagte er so leise und so tieftraurig, dass es Dave kalt den Rücken hinunterlief und er nicht anders konnte, als Chris in die Arme zu nehmen und ihn beschützend festzuhalten. Chris schnüffelte. "Was du tun kannst um mich davon abzuhalten? ... Lass mich nicht wieder allein..." Er krallte sich an Davey. "Aww...keine Angst Baby...ich bleib bei dir." Er lächelte süß und vergrub eine Hand in den schwarzen Strähnen vor seiner Nase. Er fühlte den Anderen lächeln und streichelte behutsam weiter. "Ich geb mir Mühe...also pass auf mich auf." Letztendlich landeten doch beide in der Dusche...samt Klamotten, diese hatten sie vor lauter Knutschen ganz vergessen. Und der warme Duschregen spülte alles Blut und Dreck weg und hinterließ nur Frieden. Und nachdem sie es auch irgendwie geschafft hatten, ohne allzu genau hinzusehen, sich einzuseifen und abzutrocknen, taumelten sie in Daveys Zimmer und geradewegs aufs Bett. Sie plumpsten übereinander und es störte sie nicht im Geringsten. Chris seufzte wohlig und kuschelte sein Gesicht in ein Kissen, das stark nach Dav duftete. "Ich hab dich vermisst.", sagte er dann und drückte die Hand des Kleinen. "Du hast mir auch gefehlt...du Chaosnudel." Chris prustete ins Kissen und schaute unter den Ponyfransen zu Davey herüber. "Was is mit dir los? Hast du zu viel Zeit mit Carol verbracht, dass du jetzt solche Wörter benutzt?" Dav schmunzelte nur geheimnisvoll. "Wer weiß..." "Muss ich eifersüchtig werden?", scherzte er. Obwohl er sich durchaus vorstellen konnte, dass Dav mit Carol gesprochen hatte. Der Rotschwarzhaarige piekste ihn in die Seite, bis Chris lauthals lachte. Er fing die Hände seines Freundes ein und pinnte ihn, wie schon zuvor im Park, nur diesmal viel zärtlicher, aufs Bett. Seine blauen Augen verloren sich in Grünen und leise lächelnd fing wieder an, Davey zu Küssen. Ganz sanft strich er über dessen Lippen, platzierte ein Küsschen auf der kleinen Platzwunde an seinem Kinn und schloss dann genießend die Augen, als er Daveys Hände vertraut in seinem Nacken spürte. Er schnurrte, was den Kleinen zum lächeln brachte. Chris ließ sich neben Dave fallen und schlang einen Arm um ihn. "Machst du das Licht aus? Ich bin ganz schön müde..." Davey nickte und tastete nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe. Kein Wunder, nach den Ereignissen hatten beide vermutlich nachts stundenlang wach gelegen. Er löschte das Licht und kuschelte sich in Chris Armen zurecht. Er sog den vertrauten Geruch von Chris Haaren ein. Der Schwarzhaarige drückte ihn noch einmal an sich, bevor er seinem Freund eine Gute Nacht wünschte. "Schlaf gut mein Kleiner." "Du auch, Chaosnudel." Chris gluckste. Und genoss die entspannte Stille, die sich im Zimmer ausbreitete, bevor er einschlief. ...Szenenwechsel... Mittlerweile war es später Nachmittag und Jake latschte, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, den Bürgersteig vor seiner Wohnung ab. Hin. Her. Hin. Her. Hin. Her. Schließlich ließ er ein entnervtes Aufstöhnen hören und strubbelte sich durch die Haare. "Fuck...was mach ich hier eigentlich?" Er schlug den Weg in den Hausflur ein. Anstatt die Treppen hochzusteigen stand er plötzlich im Keller. "Das ist doch lächerlich. Ich hab keine ANGST. Warum bewegen sich meine Füße von allein...? Und welcher Idiot hat Schweinefußspuren an die Kellerdecke gepinselt?!?! Spiderschwein existiert wirklich OMG!" Er drehte sich um und schlich die Treppe zu seiner Wohnung hoch. "Genau! MEINE Wohnung! Ich habe KEINE Angst und es is MEINEEE Wohnung!", blubberte er vor sich hin und kramte nach dem Schlüssel. "AARGH!" Jake trat gegen das Geländer. Wie sollte er bitteschön an Ed vorbeikommen? Er konnte ihm nicht in die wundervollen, tiefbraunen Augen sehen... "VERDAMMT!" Er brauchte einen Plan, möglichst unbemerkt durch die Wohnung in sein Schlafzimmer schleichen zu können, wo er sich einschließen konnte... So leise wie irgend möglich drehte er den Schlüssel im Schloss herum und betrat den kleinen Flur seiner Wohnung. Dann ließ er sich flach zu Boden sinken und robbte bis zur nächsten Türöffnung. Niemand zu hören...es war so...verdächtig ruhig. Er spähte um die Ecke der Tür und zuckte zurück. Alles war SAUBER! Eine Katastrophe~~~~~~~~~~ //Och nöööö...was hat er angestellt?// "Hier find ich doch nie mehr was wieder wenn Ed es wegräumt..." murmelte er vor sich hin. Er robbte weiter, darauf achtend, dass seine Gürtelschnalle keine Kratzgeräusche auf dem Flurboden verursachte, ins Wohnzimmer, wo er erst sicherging, dass Ed hier nicht noch irgendwo herumsaß. Das Weiterrobben gestaltete sich als schwierig, denn hier lag Teppich auf dem Boden und so entschied Jake, PC-spielerprobt wie er war, wie ein Soldat von Deckung zu Deckung zu huschen, bis er am Sessel zur Schlafzimmertür innehielt um hineinzuschielen. "Was tust du da?" Jake zuckte, sprang auf, sah sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um und versteckte sich hinter seinem größten Feind: dem Staubsauger. "S-S-Staubsaugen?" erwiderte Jake probehalber. "Ich lach mich tot." kam die trockene Antwort von Edvard, der wie eine Raubkatze auf Jakes Rückkehr hinter einer Tür gelauert hatte, als er den Schlüssel im Schloss vernahm. Er hatte eben feine Öhrchen. Jake schob die Unterlippe vor. Er konnte natürlich erraten, dass Edvard ihn bei seiner peinlichen Aktion beobachtet hatte. "Bist du also doch wieder hergekommen. Hattest du Hunger?" Eds Stimme machte seinem Spitznamen alle Ehre: sie war kalt wie Eis. Jake zog verärgert die Augenbrauen zusammen. Erst machte er ihn blöd an und dann? "Na hör mal! Ich wohne hier!" Augenblicklich richtete Jake sich zu seiner vollen Größe von 1.92 m auf. Jetzt wirkte er nicht mehr lächerlich, eher stolz und erhaben. "Und außerdem, habe ich ja anscheinend sogar ein Hausmädchen!" Edvard schoss das Blut heiß in die Wangen als Jake anzüglich grinsend auf die Schürze deutete, die der andere noch vom putzen trug. "Ich warne dich, noch ein Wort über die Schürze und..." "... Und was, Eisprinzchen?!", machte Jake herausfordernd. Streiten war besser als peinliche Stille. Ed sah das offenbar genauso. "Und du hast bald niemanden mehr, der dir hinterher räumt!", purzelten die Worte aus seinem Mund. Jake fühlte einen Stich in der Brust. Der Kupferhaarige aber war noch nicht fertig. "Denkst du, ich würde aufräumen, wenn ich vorhätte, einfach zu gehen? Du würdest eh alles in den alten Zustand versetzen innerhalb kürzester Zeit! Wohin sollte ich wohl gehen? Ich kann nirgends hin! Und wenn du mich so gut kennen würdest wie du immer behauptest, dann wüsstest du, dass ich beim Putzen IMMER nachdenke! Und ich habe nachgedacht, Jake!" Dieser stand wie angewurzelt nach dem Ausbruch seitens Eds da und starrte diesen schönen jungen Mann an, dessen Wangen glühten, dessen Augen leuchteten. Jakes Blick wurde weicher und ein wenig verletzlich. "Und? Zu welchem Schluss bist du gekommen?" fragte er mit leicht heiserer Stimme als er zu Edvard blickte, der erhitzt vor ihm stand und beide Hände zu Fäusten ballte. "Willst du mich für meine Frechheit dich einfach zu küssen bezahlen lassen, Baby?" Aus Edvards Augen schwand der eisige Schimmer. er lockerte die Hände und sah Jake an. "Nein, will ich nicht.", sagte er mit belegter Stimme. "...Als du einfach weggegangen bist, war ich ganz allein. Alleine, Jake! Genau das, wovor ich mich immer so gefürchtet habe! Und ich habe gemerkt, dass..." Ed bemerkte, wie sein sonst so gut funktionierender Panzer schwand und ihm Tränen in die Augen stiegen. Er wandte den Kopf ein wenig zur Seite. "...dass ich nicht allein sein will." Jake stand mit klopfendem Herzen da. Was meinte er damit? Zögernd streckte er die Hand nach dem Jüngeren aus und zog ihn mit einer fließenden Bewegung an sich. Als Edvard sich sicher in seiner Umarmung wieder fand sprach er endlich weiter. "Ich...ich denke ich liebe dich auch Jake..." Der Schwarzhaarige schluckte überrascht. Er hob Ed's Kinn an und sah ihm in die Augen. "Du bist gerade dabei mich sehr glücklich zu machen...sprich ruhig weiter." Ed musste leicht lächelnd. Er krallte die Hände in Jakes Jacke und drückte sich näher an ihn. "Ich denke, du hast mich einfach überrascht, ich war nicht vorbereitet, mich in dich zu verlieben." Jake schüttelte leicht den Kopf, grinste dabei aber. "Und dann... ich weiß auch nicht, ich habe einfach keine Erfahrung in so etwas, weißt du?" Ed hob den Kopf und seine Augen bohrten sich in Jakes. "Ich brauche einfach Zeit, das ganze auf mich wirken zu lassen. Gibst du mir Zeit Jake, und wir lassen es ganz langsam angehen?" Jake sandte ihm ein Atomgrinsen zu und nickte begeistert. "Alles was du willst Honey~" schnurrte er zärtlich vergrub die Nase an Edvards Hals. "Ah uh - nicht! Das kitzelt doch! JAKEEEEE~!!!" "Will-nur-kuscheln" "Aber nicht so plötzlich! Warne mich doch mal vor! Hilfe~" Edvard fing an zu lachen. Er fühlte sich so befreit und erleichtert. Jake knurrte verspielt wie ein Wolf und küsste Eds Hals entlang bis zu seinen Lippen. Ganz vorsichtig legte er seine dort auf die des Kunststudenten. Ed seufzte. Es fühlte sich gut an. Gerade als Edvard begann sich rundum flauschig, glücklich und warm zu fühlen schrillte die Haustürklingel und beide stoben auseinander. Ed war leicht zerzaust und Jake rötlich um die Nase. "Ey...wer's denn nun schon wieder hinter uns her?" brummelte der hochgewachsene junge Mann und eilte mit langen Schritten zur Tür, welche er etwas unwirsch aufriss. Jake wollte gerade etwas Unhöfliches brüllen, da blieben ihm die Worte im Hals stecken. So gut er Gabriel kannte, so sauer hatte er ihn selten gesehen. Kleinlaut lehnte er sich versucht lässig an die Tür. Gabriel stand mit Katzenkorb in der einen, Katze in der anderen Hand und einer Tasche auf dem Boden vor der Tür und sah aus, als würde er Jake jeden Moment mithilfe von imaginären Laseraugenstrahlen vierteilen wollen. "Uhm...hi, Alter..." machte Jake kleinlaut und hob leicht die Hand. "Schweig Unwürdiger~" donnerte Gabriel mit erhobenem Haupt und lauter Stimme, würde er Edvard fast freundlich zunickte und ihm die Katze samt Körbchen in die Arme schob. "Was soll der Zirkus eigentlich? Verreist du?" fragte Jake etwas perplex während er Ed anstarrte, der Wolle wie ein Baby hielt. "Bitte den Herrn und Meister der unendlichen Qualen erst um Vergebung für deine niederträchtige Tat, Unwürdiger!" Gabriels Stimme klang im Treppenhaus extrem unheimlich. Wolle verkroch sich in Eds Armbeuge. Jake zog die Augenbraue nach oben und schluckte. "Ohh~~ großer Meister, verzeih mir!" So ein bisschen Angst hatte er jetzt doch. Gabriel nickt erhaben. "Kannst dich nichtma an unser Telefonat erinnern? Du lässt nach, Alter." "HÄÄä~? Du labertest irgendwas von Katze und Post... da soll ich nu schlau draus werden?", machte Jake und verschränkte die Arme. "Oh.", sagte der Goth und erklärte: "Ich fliege nach Japan. Jetzt. In 2 Stunden geht mein Flug." .:2 Stunden später:. Gabriel Black thronte mit zusammengebissenen Lippen in einem gelb-grün gepunkteten Flugzeugsitz und versuchte krampfhaft im eingebauten Computer des Flugzeugs halbwegs hörbare Musik zu finden, um sich davon abzuhalten die Stewardess zu schlagen, rumzubrüllen und sich in eine der parfümierten Kotztüten zu übergeben. Die Suche gestaltete sich als schwierig. "Ichhasseeuchichhasseeuchichhasseeuch..." murmelte und brummelte es von seinem Platz aus. "Noch Kaffee Sir?" quiekte eine aufgetakelte Barbie mit viel zu kurzem Röckchen. Gabriel unterdrückte einen Würgereiz - In diesem wässrigen, milchigen Zeug das sie Kaffee nannten gab es mehr Zucker als alles andere. "Nee danke..." Er krallte seine Nägel in die Armlehne um nicht dem Kleinkind ganz vorn im Flugzeug den Hals umzudrehen und tastete dann nach seinen Nikotinpflastern. Er fand sie und mit zitternden Fingern patschte er sich ein anscheinend überhaupt nichts bringendes Exemplar zu den anderen zehn auf den Arm. Am liebsten wäre er laut schreiend mit einem Messer durchs Flugzeug getobt. Ein Blick auf die Uhr. Noch 6 Stunden. "Am besten erstmal nen Japanisch Crashkurs machen..." Nach ein paar Klicks auf den Tochscreen vor ihm und das Lernprogramm startete mit einer widerlich fröhlichen Melodie und dazu mit einer überflüssigen Feel-good-airlines Werbung. Gabriel stöhnte gereizt und hämmerte auf die Escape Taste. Zwecklos. Er musste es im vollen Maße hinnehmen. Er packte die viel zu kleinen Kopfhörer und verfolgte die Tante in Kostüm, die den interaktiven Einführungskurs gab. Ihre Stimme ließ Gabriel die Augen schließen und beten, dass er später noch sein Gehör haben würde. "Willkommen bei unserem Anfängerkurs der Feel-good-Airlines!" Er knirschte gefährlich mit den Zähnen. DAS würde ihm Carol büßen! Zwei weitere Stunden später war der Goth in der Lage auf japanische "bitte" "danke" "Hallo" "Tschau" und "Ich liebe dich!" zu grummeln. Die Lektion über das Bier Bestellen hatte er leider nicht gefunden. Ihm brummte der Schädel und er sehnte sich nach Carol, Schlaf und fetten Metal Klängen. Jetzt wäre er sogar über die Brüll-Mucke auf die Jake stand heilfroh... "Noch Kaffee, Sir?" Die Stewardess zuckte zurück und ihr perfektes Barbielächeln geriet aus den Fugen. Der Goth konnte seinen Killerblick nicht mehr verbergen, er sah aus wie ein Psychopath. Nur noch fünfzehn.... Minuten, nur noch fünfzehn, sang eine Stimme in seinem Kopf. Er fummelte nach seinen Zigaretten und schmeckte schon den Tabak in der Lunge. Nicht mehr laa~ngeee... Kaum stand der Flieger sicher sprang Gabriel wie von der Tarantel gestochen auf und hastete hinaus. "Fuck, wo ist mein Koffer??? Ich hasse verreisen..." Die Kippe bereits angezündet inhalierte er tief und schob die Sonnenbrille auf die Nase. Während er missmutig neben dem langen Gepäcktransportband stand strich er den zerknitterten Zettel mit Adresse und Telefonnummer, den Carol ihm dagelassen hatte, glatt. "Mhhhh...ich bin am Arsch." Noch bevor die Glut den Filter erreichte, hatte er schon die zweite Zigarette angezündet und inhalierte so tief wie ein Taucher Sauerstoff kurz vor dem Ertrinken. Ein paar Japaner starrten ihn an. Er starrte auf das Kofferband und hypnotisierte es. Möge sein Koffer zuerst drauf stehen... Das Band setzte sich in Bewegung und ein pinker Koffer tauchte auf. Gabriel knurrte. Nach und nach sammelte sich ein kleiner Aschehaufen vor seinen schwarzen Boots und der Respektabstand um ihn herum wurde auch zusehends größer. "Na bitte..." knurrte er zufrieden als sein schwarzer Koffer samt Skelettbemalung auf dem Band erschien. Missmutig schlurfend bahnte er sich einen Weg durch die -Gott sei Punk- gut überschaubare Menge. Japaner waren eben klein. "Taxi...?" Er sah sich suchend um... Und entdeckte ein englisches Schild, auf dem der Taxistand ausgewiesen war. Erleichtert drängte er sich durch die gewaltigen Massen von Menschen und erwischte tatsächlich ein Taxi. Allerdings dauerte es weiter fünfzehn Minuten bis er dem Fahrer erklärt hatte wo er hinwollte. Dieser konnte Gabriels Adressenzettel natürlich nicht lesen. Bei dem was schon alles schief gegangen war auf seinem Spontan- Carol- Suchtrip, hoffte er, dass er wenigstens dort ankommen würde, wo er ihn auch finden würde... Der Goth schloss die Augen. Schließlich bremste der Wagen ab und der Goth zahlte. Da stand er nun. vor einem hübsch aussehenden Häuschen mit Bonsai Garten. Nachdem er sich möglichst würdevoll das Haar gerichtet hatte schritt er auf die niedrige Tür zu. Keine Klingel! Toll. Als er schon die Hand gehoben hatte, zögerte er. Was zur HÖLLE tat er eigentlich grade?? War er eifersüchtig um die halbe Welt geflogen um seinen Freund aus den lackierten Klauen dieser Visu-Typen zu reißen!! "Oh Fuck..." Was wenn Carol jetzt total sauer war, das er einfach auftauchte? Er ließ die Hand sinken. Plötzlich zupfte etwas hinten an seinem Mantel. "Sie müssen Gabriel sein..." "Mhh?" Vor ihm stand eine zierlich kleine alte Dame und lächelte liebenswürdig zu ihm hinauf. "Mein Enkel hat von Ihnen erzählt." "Oh...wo ist Carol?" Gabriel nahm die Sonnenbrille ab und steckte sie weg. Er sollte die Familie besser nicht schon nach 2 Minuten vergraulen. Die kleine Dame grinste und schloss die Tür auf. "Er ist arbeiten, möchten Sie nach der langen Reise nicht hereinkommen und sich ausruhen während wir auf ihn warten?" Gabriel war noch nie so dankbar einer Einladung gefolgt. Als er geduscht hatte, frische Klamotten trug, sich eine halbe Stunde mit der härtesten Musik therapiert hatte, die er bei sich hatte und eine Stunde geschlafen hatte, fühlte er sich wieder halbwegs menschlich. Er kam gerade in die Küche als Carols Oma schon vom Wohnzimmer rief. "Kommen Sie, ich habe Ihnen etwas gekocht. Wie wäre es mit einem Tee?" Gabriel war erschlagen von so viel netter Gastwirtschaft und hockte sich nur dümmlich nickend an den Tisch. Der Tee war aromatisch und duftete verlockend. Gabriel musste sich ziemlich zusammenfalten um an den winzigen Tisch zu passen. Die kleine alte Frau lächelte wohlwollend und schob ihm einen Becher zu. Es war ruhig um sie herum und der Schwarzhaarige entspannte zusehends. Bis dann plötzlich die Tür klickte. Vorsichtshalber holte Gabriel noch einmal tiiief Luft, bevor er womöglich nie wieder die Gelegenheit haben sollte. Gespannt starrte er auf die Türöffnung. Er spürte wie sein Herz bis zum Hals klopfte und er, ganz untypisch, extrem nervös war. Wie würde sein Kleiner reagieren, wenn er ihn hier so sitzen sah? Er krallte unbewusst seine Nägel in den Tisch. "Omaa~ wo bist du?" "Hier Schätzchen, komm her." Tapsende Schritte. Die Tür schwang auf und da stand er. Bunt, schrill, freaky und süß wie ein Bonbon! "Gabriel!!!!" Der Goth zog die Mundwinkel nach oben. "Ohayo?" Carol ließ die Jacke fallen und sprang förmlich in Gabis Schoß. Er umklammerte seinen Goth und konnte gar nichts sagen. Gabriel schluckte erleichtert und schloss seinen Carol endlich wieder in die Arme. Er strich ihm über die bunten Haare und hätte sofort über ihn herfallen können, doch vorerst genügte es ihm in Carols so funkelnde Augen zu schauen, der zwar mundbewegend etwas zu sagen versuchte, aber nichts herausbrachte. Gabriel legte ihm einen Finger auf den Mund und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er spürte das neue Piercing und schmeckte Carol. Er fühlte sich pudelwohl. Nach einem kurzen und aufgeregtem Wortwechsel mit seiner Omi sprang der lebende Flummi auch schon wieder hoch und schleifte Gabriel von dannen. "Ich zeig dir mein Zimmer!!" Der Gothik schien selig grinsend hintendrein zu schweben so glücklich fühlte er sich. Gabriel ohne seine Gewitterwolke über dem Kopf war ein Anblick für die Götter. Carol schob eine Tür zur Seite und offenbarte Gabriel eine Matte auf dem Boden, einen Kleiderschrank und eine Kommode. Durch das Fenster fielen durch die Gardinen Sonnenstrahlen und der Goth dachte nicht einmal daran seine Sonnenbrille hervorzukramen. Stattdessen schnappte er sich Carol um die Hüften und fing an ihn heftig zu küssen. Dieser ließ sich nicht lang bitten und schlang die Arme um den Älteren um den Sturm aus Küssen standzuhalten. "Warte..." brachte er zwischen zwei Küssen hervor "Wie findest du...meine Haare?" Gabriel hielt inne und fuhr mit einer Hand zärtlich durch die bunte Mähne. "Du spinnst doch, deine Haare waren so schön...alles weg...Freak." Ein Biss in Carols Ohr. Der kicherte leise und schnappte sich eine Haarsträhne von Gabriel um sie um den Finger zu wickeln. "Wenigstens bin ich nicht langweilig." Der Goth schnaubte und lächelte. Er hatte das Gefühl, noch nie in seinem Leben so viel gegrinst zu haben. Carol schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Ich freu mich so dass du hier bist...", hauchte er in Gabriels Ohr. Der küsste sich gerade Carols Hals entlang. "Ich mich auch, aber frag mich nicht nach meinem Flug...daran will ich mich NIE MEHR erinnern." Ein erneutes Kichern. "Was hast du mit Wolle angestellt???" Plötzliche Sorge schwang in Carols Blick mit und der Goth seufzte neidisch. "Wenn du dir halb so viele Sorgen um mich wie um das Viech machen würdest..." grollte er. Schon hatte er Carols Ellenbogen in der Seite. "Sie ist bei Jake und Edvard. Da hat sie es gut, du weißt ja wie der Eisprinz auf Kätzchen abgeht." Carol nickte zufrieden. "Aber sag mal... Warum bist du hergekommen?", fragte er dann leise und ein wenig schüchtern. Er erinnerte sich zu genau an Gabriels verdutztes Gesicht, als er ihm am Flughafen "Ich liebe dich" ins Ohr gehaucht hatte und dann nach Japan verschwunden war. "Ehm." Carol grinste. "Na komm schon, raus damit großer Meister, hattest du etwa Sehnsucht? Ist es dir zu ruhig gewesen?" Gabriel blieb still und überlegte. Carol fuhr fort "Hat die Omi dich angezeigt? Ist eine Epidemie ausgebrochen? Hat Jake die Wohnung in die Luft gejagt?" Gabriel lachte leise und schmiegte sich an seinen Schatz "Nur die ersten beiden...UND...DER DA!" Er deutete wutschnaubend auf ein Gackt Poster an der Wand. "Ehhhhhhhhhhhhh?" Gabriel war schon in Fahrt. Deswegen war er doch hier oder? "Na im Fernsehen war DER da und du hast mit DEM getanzt und DER hatte seine VISU- Pfoten an dir dran und überhaupt, was denkt der sich, nur weil er hier "berühmt" is, darf er sich alles erlauben, oder wie? Aber das kanner sich abschminken, nich mit mir und schon gar nicht mit DIR!" Der Goth wollte Luft holen, um weiterzuschimpfen, doch Carols helles Lachen ließ ihn stutzen. "WAS?!" "Du glaubst das ich mit Gackto-sama rumgemacht habe? Das war er aber gar nicht, sondern ein Cosplayer." "Gesundheit." erwiderte Gabriel trocken. "Das ist jemand der sich wie jemand anderes verkleidet. Aber ich hab nix mit ihm gemacht, ehrlich...mit dir kann doch eh keiner mithalten!" Gabriel schmollte noch immer ein wenig. Was zur Hölle hatte Carol mit einem Cosmo.. Cosm.. COSplayer zuschaffen? Er grummelte. Carol reckte sich auf die Zehenspitzen und fing seine Lippen ein. "Na, nun schmoll nicht. Du kennst mich doch... Ich will nur dich." Er schmiegte sich an seinen Goth. Der grummelte weniger und legte Carol die Hände an die Taille. Zog ihn dichter an sich heran und strich ihm dann eine Pinke Strähne aus dem Gesicht. "Wenn du das sagst..." "Hai..." Eine erneute Kusslawine. "Langsam wanderten Carols flinke Finge unter das schwarze Shirt des Gothiks und schoben es himmelwärts. Auch Gabriels Gürtelschnalle klickte auf und glitt zur Seite. Der Goth beäugte die Tür - geschlossen. Er besah Carols "Bett"...klein, zu weit unten und nicht sehr bequem... Aber was soll´s? Entzug machte auch das bequem. Er zerrte Carols T-shirt aus und fuhr gierig mit seinen Fingern die lang entbehrte Haut entlang, in der Hoffnung, seinem Freund ein paar herrliche Seufzer zu entlocken, doch dieser war verhältnismäßig ruhig. Er knabberte an Carols Ohr und hauchte ein: "Gefällt es dir nicht mehr?" hinein, während seine Hand in Carols Hosenbund rutschte. Dieser lächelte geheimnisvoll und schüttelte den Kopf sodass die bunten Haare umher flogen. "Doch..." hauchte er leise zurück und pinnte den Anderen gegen den Schrank. "Sehr sogar aber..." ein neckischer Blick "...weißt du die Wände sind..." Seine Hand glitt über Gabriels Brust, "...aus..." er glitt in Gabriels Hose, der Goth biss sich auf die Lippen und blickte hypnotisiert auf Carols Lippen. "Aus was...", flüsterte er. Die Hand fing an sich ein wenig zu bewegen, ein Schauer überlief ihn. Carols griente. "...aus hauchdünnem PAPIER, Baby~" Gabriel fielen fast die Augen aus dem Kopf und er hielt erschrocken die Luft an. "Bist du des Wahnsinns?????????" krächzte er. "Ich brauch ne Zigarette...Kaffee..." Carol erlitt einen Lachkrampf. Er ließ sich auf seine Matratze fallen und kugelte hin und her, während Gabriel hektisch seine Klamotten wieder in Ordnung brachte und in seiner Reisetasche, die im Flur stand nach Kippen kramte. Carols Oma lugte aus der Küche um die Ecke, grinste gutmütig und stellte Gabriel einen Aschenbecher auf den winzigen Balkon. Carols Lachen erklang bis nach draußen und einen Moment befürchtete Gabriel rot zu werden, wenn er das, was er mit Carol machen wollte, wirklich getan hätte. Mit zitternden Fingern zündete er sich die Zigarette an und sagte sich: " Das ist nur der Jetlag..." Hi Leute, sorry das wir so lahm sind, aber es ist nicht viel Zeit für das RPG übrig! Gomen~ Bitte habt Geduld mit uns!! Love you all~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)