Under control von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 22: The Fall -------------------- Tja.. hier hätten wir ein neues Kapitel meiner FF.. tut mir einen Gefallen, falls ihr das Lied "Meds" von Placebo habt, macht es an, während ihr dieses Kapitel lest. Hab es die ganze Zeit während des Schreibens gehört.. die Stimmung in diesem Lied passt gut zu diesem Kapitel :-) Also.. ich wünsche euch viel Spaß! =) _______________________________________________________________________________ ~I was alone, Falling free, Trying my best not to forget What happened to us, What happened to me, What happened as I let it slip.~ Es wurde alles immer schlimmer. Diese stechenden Kopfschmerzen. Er wurde sie nicht los. Stattdessen wurden sie immer stärker oder nicht? Verdammt.. zu viele Gedanken rauschten ihm regelrecht durch die Sinne. Was war los? Erst einmal Musik anmachen. Warum verdammt noch mal war der Lautstärkeregler soweit runter gedreht?! Er brauchte die Musik. Lauter. Die Töne durchfluteten seinen Körper. Es fühlte sich fast an wie eine Art Rausch. Oder eher Betäubung? Das war es! Die Musik betäubte ihn. Die Gedanken verschwanden nach und nach. Alles drehte sich. Aber das langte noch nicht. Er brauchte mehr als nur die Berauschung durch Musik. Wo waren sie doch noch gleich? Eine Schublade nach der anderen wurde aufgerissen. Verdammt..! Sie mussten doch hier irgendwo sein?! Das konnte doch alles nicht mehr wahr sein! Hatte sich denn die ganze Welt gegen ihn verschworen? Er riss die Schubladen nun komplett heraus und schüttete sie über dem Boden aus. Hastig wurde alles durchsucht. Wo waren sie? Das konnte nicht sein. Wut. Er zweifelte an seinem eigenen Verstand. Nachdem alles auf dem Boden verteilt war, wühlte er es durch, wie ein kleines Kind, dass seine Spielzeugkiste ausgekippt hatte. Ganz ruhig. Beruhig dich. Wer zum Teufel bewahrte uralte Fußballzeitschriften auf? Wütend zerriss er eine davon. Viele kleine Einzelteile breiteten sich vor ihm aus. Der stechende Schmerz im Kopf. Er wurde wieder schlimmer. Mit einer Hand hielt er sich die Stirn und hielt deswegen kurz in seiner Zerstörungswut inne. Ein Bild von ihr. Lag direkt vor ihm. Ihr Lächeln. Wo war sie? Wo war ihr Lächeln? ~I was confused by the powers that be, Forgetting names and faces. Passersby were looking at me As if they could erase it~ Nun waren schon einige Minuten vergangen, seit Sora ihre Vermutungen geäußert hatte. Es herrschte eine bedrückende Stille. Kari krallte sich an Davis fest. Sie konnte es nicht fassen. Keiner von ihnen konnte oder wollte glauben, was Sora geäußert hatte. In ihrem Inneren hatten vielleicht alle schon diese Ahnung gehabt, aber keine wollte sie wahr haben. Taichi Yagami schluckte Tabletten. Es erklärte einfach alles. Sein abnormales Verhalten, seine Veränderung, sein Versagen beim Sport. Um an das Geld für dieses teure Teufelszeug zu kommen, musste er damit handeln. Keiner wollte was sagen. Davis räusperte sich. Taichi Yagami. Sein großes Vorbild. „Vielleicht gibt es ja doch eine andere Erklärung…“, flüsternd hatte Sora das Schweigen unterbrochen. „Ich meine…“ Sie hielt inne. Kari schüttelte entschieden den Kopf. „Nein.. wir wollten es bloß alle nicht wahrhaben. Aber jetzt.. haben wir einen Beweis. Wir können es nicht mehr leugnen…“ Mit Beweis meinte sie die Pillendose. Sora nickte leicht. „Du hast wahrscheinlich Recht.“ Sie atmete noch einmal tief durch. Es fiel schwer dies zu akzeptieren. „Aber es ist eine Krankheit. Eine Krankheit die heilbar ist. Wir müssen ihm helfen.“, erklärte sie entschlossen. Die anderen Beiden nickten. „Aber wie? Er lässt doch niemanden an sich er heran…“, erwiderte Davis. „Ich…“ Kari stand auf. „Entschuldigt mich, aber ich muss erstmal raus hier. Ich brauch frische Luft.. ich melde mich später…“ „Ich komme mit dir.. wenn das okay ist..?“ fragend blickte ihr Freund sie an. „Klar..“ Sie nickte und war wahrscheinlich erleichtert nicht allein sein zu müssen. Sora brachte ihre Freunde zur Tür. „Wir sprechen uns nachher, okay? Dann können wir entscheiden wir, wie es weitergeht.“ Die Beiden sagten zu und verschwanden dann. ~Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds?~ Ein Klopfen. „Taichi?“ Frau Yagami hat wütende Schreie von oben gehört und war besorgt zum Zimmer ihres Sohnes gelaufen. „Alles in Ordnung?“ Kurz bevor sie ihn gehört hatte, war die Musik ausgegangen. Nun war es totenstill in der Wohnung der Yagamis. „Taichi..?“ Wieder klopfte sie, doch es kam noch immer keine Reaktion. Sie versuchte die Tür zu öffnen, doch diese war abgeschlossen. Angst überkam die Mutter. Was ging dort drinnen vor sich? „Taichi.. bitte mach doch die Tür auf..“ Noch immer war rein gar nichts zu hören, außer das schwere Atmen Frau Yagamis. Sie spürte, dass ihr Herz schneller schlug. Irgendwas stimmte ganz gewaltig nicht. Verzweiflung machte sie in ihr breit. Was sollte sie tun? Einen Nachbarn bitten die Tür aufzubrechen? Sie selbst war dafür wohl viel zu schwach. Vor nicht einmal 10 Minuten hatte sie ihren Sohn doch noch gehört. Tränen liefen ihr durchs Gesicht. Sie fühlte sich so schwach und hilflos. Sie war nicht einmal in der Lage, sich vernünftig um ihren Sohn zu kümmern! Was war sie doch für eine schreckliche Mutter. „Tai… bitte..“, flehend stand sie an der Tür, doch noch immer kam keine Reaktion. Sie versuchte sich die Tränen wegzuwischen und lehnte sich gegen die kühle Wand. Als Mutter hatte sie versagt, sie fühlte sich schwach und ihre Knie zitterten unglaublich. Kraftlos ließ sie sich auf den Boden sinken. ~I was alone, Staring over the ledge, Trying my best not to forget All manner of joy All manner of glee And our one heroic pledge~ Riiiing. Die Klingel der Tachikawas. Vorhin war sich Sora noch so sicher gewesen, dass dies die richtige Entscheidung sei, jetzt fühlte sie sich verunsichert. Wahrscheinlich würde Mimi sie nicht einmal hereinlassen, geschweige denn mit ihr reden. Nach einiger Zeit wurde die Tür geöffnet. „Was willst DU denn hier..?“ Eine genervte Mimi stand in der Tür. „Ich muss mit dir reden.“ „Ach ja..? Ich wüsste nicht über was. Als tschüss.“ Gerade wollte sie die Tür zuknallen, doch Sora hielt ihren Fuß dazwischen. „Bitte Mimi. Es ist wichtig..“ Der Ton in dem Sora sprach, ließ die Dunkelhaarige stutzen. Es hörte sich tatsächlich danach an, dass es wichtig war. Andererseits hatte Mimi viel zu tun. Sie musste gleich beim Cheerleadertraining sein. Ein Seufzer rann über ihre Lippen und sie öffnete die Tür wieder etwas mehr. „Um was geht’s?“ „Um Tai…“ „Interessiert mich nicht!“, erwiderte Mimi wütend und war wieder kurz davor die Tür einfach zuzuschlagen. Das rothaarige Mädchen trat in den Türrahmen. „Es geht ihm wirklich schlecht.“ „Och.. gewinnt der arme kleine Junge nicht mehr all seine Fußballspiele..? Oder hat er etwa ein anderes kleines Wehwehchen..?“, fragte Mimi mit übertrieben verstellter Stimme. „Das tut mir aber Leid…!“ „Nein.. Mimi, ich meine es wirklich ernst. Es deutet alles darauf hin, dass er abhängig ist. Abhängig von irgendwelchen Drogen. Bitte Mimi, du musst uns helfen. Weißt du irgendwas..?“ Während Sora diese Worte aussprach, setzte dem dunkelhaarigen Mädchen der Herzschlag aus. Abhängig? Jedoch hatte sie sich schnell wieder gefasst, „So ein Schwachsinn!“ Ein fieses Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. „Das einzige von dem er vielleicht abhängig ist, sind seine Gehässigkeiten gegenüber allen weiblichen Wesen.“ Sora schüttelte etwas den Kopf. Sie zog diese Dose aus ihrer Tasche hervor und las den Namen darauf vor. „Sagt dir der Name Sasuke Sayama etwas?“ „Natürlich…“ Mimi verdrehte genervt die Augen. Jeder auf der Schule kannte den drogenabhängigen Sasuke. „Diese Dose habe ich bei Tai gefunden.., ist doch merkwürdig, dass er sie hat, und sie eigentlich für Sasuke bestimmt ist..?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ein blöder Zufall. Und jetzt nerv nicht.“ „Mensch Mimi! Willst du es denn nicht verstehen? Tais Verhalten, sein Äußeres, diese Dose..! Alles deutet doch daraufhin!“ Wieder zögerte die Jüngere für einen kurzen Augenblick. Verschiedene Bilder kamen ihr plötzlich in den Sinn. Taichi und Sasuke, wie sie des Öfteren alleine miteinander gesprochen hatten. Zudem diese Anrufe, nach denen Tai plötzlich los musste, ihre geheimen Treffen in diesen abgelegenen Stadtteilen, diese Geheimnistuerei, seine plötzlicher Reichtum und ebenso so plötzliche Verarmung, manchmal ging es ihm plötzlich besser, wenn er von der Toilette zurückkam… ~ How it mattered to us, How it mattered to me, And the consequences~ Wo war sie? Wo ist sie jetzt? Sein Sonnenschein. Weg. Weg von ihm. Genau so wie alle andern. Wo war er? Wo ist er jetzt? Sein bester Freund. Weg. Weg von ihm. Wann hatte er sich entfernt? Wann war er gegangen? Wo war sie? Wo war sie jetzt? Seine Freundin aus Kindheitstagen. Weg. Weg von ihm. Wann hatten sie das letzte Mal gesprochen? Gerade. Es war vielleicht gerade eine Stunde her. Was hatten sie gesprochen? Wie hatte alles angefangen? Wo waren sie? Seine Freunde. Seine Freundin. Ihre weiche Haut. Nur einmal noch wollte er sie spüren. Wollte ihr alles erklären. Unmöglich. Es war einfach unmöglich. Tränen. Salzige Tränen rannen über seine Wangen. Was war los mit ihm? Er benahm sich doch wie ein kleines Kind! Dieses Foto. Welch wunderschöner Tag. Spaß. Hatten sie Spaß gehabt? Er wusste es nicht mehr. Er spürte bloß ungewohnte Wärme, während er es betrachtete. Weitere Tränen bahnten sich ihren Weg. Nein, stopp! Das musste aufhören. Schließlich war er kein Kleinkind mehr. Aufstehen. Er wollte aufstehen. Nicht weiter am Boden sitzen, wie ein Loser. Seine Beine unter ihm konnten ihn kaum halten. Er stützte sich am Schreibtisch ab, um wieder hochzukommen. Ein letzter Blick auf das Chaos unter ihm. Eigentlich sah er nur ihr Foto. Seine Knie.. sie zitterten. Dieser Schmerz. Dieser stechende Schmerz. ~I was confused, By the birds and the bees Forgetting if I meant it~ Schweigend saßen sie nebeneinander. Vorsichtig griff er nach ihrer Hand. Er wollte, dass sie wusste, dass sie nicht alleine war. Er würde für sie da sein und er würde auch versuchen für ihren Bruder da zu sein. Dass war er ihm schuldig. Sie waren lange Zeit Freunde gewesen, hatten gemeinsam Abenteuer bestanden. Seit einiger Zeit schon saßen sie auf dieser Bank im Park. Es begann bereits zu dämmern. Es waren kaum noch Leute unterwegs. Stille umgab sie. „Ich versteh das nicht…“, begann sie beinahe flüsternd. „Was ist passiert..? Wie konnte es dazu kommen..?“ „Das kann ich dir leider auch nicht beantworten, aber wir werden ihm helfen. Er wird wieder gesund werden..“ Leicht drückte er zur Aufmunterung ihre Hand. „Können wir das denn? Sind wir dazu in der Lage..?“ Man konnte die Zweifel deutlich in ihrer Stimme hören. „Natürlich. Das wichtigste ist, dass seine Familie und Freunde hinter ihm stehen.“ Kari nickte. Sie war dankbar, dass Davis bei ihr war und beruhigend auf sie einsprach. „Wir müssen es meiner Mutter sagen..“ „Jetzt sofort..?“ Das Mädchen nickte. „Natürlich. Sie hat ein Recht darauf, es sofort zu erfahren.“ „Okay..“ Beide standen auf. „Ist dir kalt..? Soll ich dir meine Jacke geben?“ Hikari schüttelte den Kopf. „Geht schon..“ Der Himmel zog sich zu und man konnte kaum noch die untergehende Sonne erkennen, während sie sich auf den Weg zu den Yagamis machten. ~Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds?~ Mimi und Sora saßen in der Küche der Tachikawas. Plötzlich waren die Streitereien vergessen. Mimi sah ein, dass Sora mit ihrer Vermutung Recht hatte. Nachdem sie ihr ein Glas Wasser hingestellte hatte, setzte sie sich neben ihre ehemals beste Freundin. „Aber ich weiß nicht was du von mir willst, Sora. Ich kann euch nicht helfen. Taichi und ich haben uns nichts mehr zu sagen.“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein, das ist falsch. Er will dir eigentlich unbedingt was sagen.“ „Mh..? Wie meinst du das..?“ „Na ja.. ich habe ihn heute Nachmittag getroffen. Und er erwähnte, dass er dir unbedingt etwas erklären müsste….“ Zweifelnd blickte die Mimi sie an. „Was sollte das sein? Etwa eine billige Entschuldigung?“ Sora schüttelte den Kopf. „Nein, er sprach davon, dass er dich beschützen wollte.“ „Beschützen? Wovor? Ich kann selber auf mich aufpassen..!“ „Also… ward ihr.. zusammen..?“ Stille. „Ich.. ich denke schon…“ ~And the Sex and the drugs and the complications And the Sex and the drugs and the complications And the Sex and the drugs and the complications And the Sex and the drugs and the complications~ Alles drehte sich. Warum? Woher kam der Schmerz? Raus. Er musste raus! Er musste seinen Stoff besorgen, wenn er ihn hier nicht finden konnte. Am Rande des Wahnsinns. Dort stand er. Wacklige Beine. Kurze, unsichere Schritte bis zur Tür. Zitternde Hände versuchten die Tür aufzuschließen. Nach mehreren Versuchen dann endlich erfolgreich. Tief Luft holen. Raus, schnell raus. „Tai…“ Hatte jemand mit ihm gesprochen? War da jemand..? Ein kurzer Blick nach unten zur Seite. Seine Sonnenbrille. Wo war sie? Seine Mutter. Sie schaute ihn an mit ihren dunklen Augen. Wo war seine Sonnenbrille? Egal, er musste weg, schnell! Er lief so schnell wie es ihm möglich war. Verließ das Haus ohne etwas zu sagen. Ließ seine Mutter neben seiner Tür sitzen. Wie ein Häufchen Elend kauerte sie dort. Mit verweinten Augen und zitternd am ganzen Körper. Hatte er gar nicht wahrgenommen. Nur verschwommen hatte er sie überhaupt erkannt. Schmerz. Er musste weiter. ~Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds? Baby did you forget to take your meds?~ „Mom? Ich bin wieder zu Hause!“, rief Kari während sie in die offene Wohnung eintrat. Merkwürdig. Eigentlich war ihre Mutter nicht vergesslich. Es kam keine Reaktion. „Merkwürdig sie muss doch hier sein.“ Hikari zog ihre Schuhe aus und lief durch die Wohnung. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund, als sie ihre Mutter fand. „Mom, was ist los?“ Sofort kniete sie sich neben ihr nieder und nahm ihre Hand. „Ist irgendwas passiert?“ Davis kam kurz darauf nach und auch er war erschrocken vom Anblick der Mutter. Frau Yagami saß noch immer schluchzend auf dem Boden. Sie war am Ende mit ihren Nerven. Warum war ihr Sohn ihr so entglitten? Kari nahm sie vorsichtig in den Arm. „Kari, dein Bruder…“ „Was ist mit ihm? Hat er dir was getan?“ Sie lockerte die Umarmung wieder und schaute ihrer Mutter in die Augen. Diese schüttelte den Kopf. „Er ist weg. Und er war noch komischer als sonst. Er ist abgehauen, ohne mit mir zu sprechen. Er hat erst geschrieen und sich eingeschlossen..“ Immer wieder wurde sie von Schluchzern unterbrochen. „Jetzt ist er weg. Oh Kari.. er ist verschwunden..“ „Ganz ruhig… er hat also nicht gesagt, wohin er wollte..?“ Die Mutter schüttelte den Kopf. Es war nicht so, dass er sonst gesagt hatte, wohin er wollte, aber er hatte noch nie so.. dabei gewirkt. Sein Verhalten hatte ihr noch mehr Angst eingeflößt als sonst. Hilfesuchend blickte die Jüngere zu ihrem Freund. „Sollen wir ihn suchen gehen, Frau Yagami..?“ „Ja..! Bitte..“ Sie nickte heftig. „Bitte.. ich habe Angst, dass er... nicht wiederkommt..“ ~I was alone, Falling free, Trying my best not to forget~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)