Kann ich dir trauen? von K_K-Jeane (Ich habe es nämlich verlernt...) ================================================================================ Prolog: Kleines Vorwort ----------------------- Ich habe diese Story geschrieben, als ich ziemlich fertig mit der Welt war. Deswegen geht es Maron auch so schlecht. =( Ich hab ziemlich viel traurige Musik gehört und mir immer wieder die Szenen in den Mangas angesehen, in denen Maron oder sonst jemand leiden muss, damit ich auch in der Stimmung war jemanden leiden zu lassen. Es klingt sehr hart, aber für mich war das der beste Weg mit mir selber klar zu kommen. Mir ging es halt ähnlich wie Maron nur ist es bei mir anderes ausgegangen! Ich hoffe, ihr habt jetzt totzdem noch Lust zu lesen!! Für Kommis bin ich immer offen, nur will ich nichts hörn, wie das ist scheiße und punkt. Wenn euch was nicht passt, ist das okay, aber dann sagt auch was! Also viel Spaß Carolin ______________________________________________ „Komm zu mir Fynn! Ich werde dich retten...“ Was hatte ich für eine Wahl? Ich musste.. sonst würde er nie erfahren, nie verstehen. Also ging ich... „Nein! Jeanne! Gott ich hasse dich!“ Ich hatte keine Wahl! Ich musste mich an Gott rächen, weil ER sie mir wegnahm. „Mama! Papa! Nicht streiten! Ich werde auch immer lieb und artig sein!“ Wieso gingen sie fort und ließen mich allein? Ich muss stark sein, vielleicht kommen sie ja dann zu mir zurück... „MAMA!“ „Sei stark mein Sohn! Und pass gut auf deinen Vater auf!“ Ich hasse ihn! Er hat dich alleine gelassen! Es gibt keine Liebe in der Welt. Kapitel 1: Ein "Rettungsplan" ----------------------------- Eines Tages kam ein Junge zu einem Mädchen, welches ihn fragte, ob er sie mag. Der Junge aber antwortete mit nein. Dann fragte das Mädchen, ob er ab und zu an sie denkt. Zum wiederholten Mal antwortete er mit nein. Als drittes fragte das Mädchen, ob sie in seinem Herzen sei. Auch die dritte Frage beantwortete er mit nein. Zum Schluss wollte das Mädchen wissen, ob er für sie weinen würde, wenn sie ihn verlasse. Und auch auf die letzte Frage antwortete er mit nein. Das Mädchen drehte sich mit Tränen in den Augen um und wollte gehen, als der Junge nach ihrer Hand griff und sagte : "Ich mag dich nicht - ich liebe dich. Ich denke nicht an dich - du bist der Grund für meine schlaflosen Nächte. Du bist nicht in meinem Herzen - sondern DU bist mein Herz. Ich würde nicht für dich weinen - ich würde für dich sterben ..." „Maron! MARON!“ Miyakos Stimme drang zwischen dem Hämmern ihrer Fäuste und dem Dauerklingel an Marons Ohr. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Was wollte Miyako an einem Samstagmorgen um 7 Uhr von ihr? Gerädert stand sie aus dem Bett auf. Der Auftrag letzte Nacht war doch härter gewesen als sie gedacht hatte. „Ich komme ja schon!“, rief sie müde und fuhr in ihre Hausschuhe. In der ganzen Wohnung war es noch dunkel. Kein Wunder, denn die ganzen Fenster waren mit Vorhängen verhängt. „Maron!“, schrie Miyako. „Was zum Teufel willst du um diese Zeit bei mir?“, fragte Maron total genervt. War es nicht möglich mal einen Tag in der Woche auszuschlafen? „Weißt du wen ich eben gerade von unserem Haus gesehen habe?“, meinte Miyako wichtigtuerisch und marschierte an Maron vorbei in die Wohnung. „Ich erinnere mich nicht, dich reingebeten zu haben!“, maulte Maron, schloss die Tür und folgte Miyako in die Küche. Miyako hatte es sich am Küchentisch bequem gemacht. Maron holte sich eine Tasse aus dem Schrank und ging zum Kühlschrank. „Willst du auch Milch?“, fragte sie und goss sich welche in die Tasse. „Nein, danke. Ich hab schon gefrühstückt. Aber nun rate doch mal wen ich gesehen habe?“, drängelte Miyako und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, was Maron nicht leiden konnte. „Also wen hast du gesehen?!“, gab sie genervt zurück und setzte sich an den Tisch, Miyako genau gegenüber. Miyako trug einen orange-roten Pulli und einen blauen Rock. Maron in ihren Schlafsachen wirkte total unausgeschlafen. „Yashiro!“, meinte Miyako triumphierend, „Meine persönliche Erzfeindin!“ „War das nicht Jeanne?“, wollte Maron wissen, obwohl ihr Yashiros Name doch einen kleinen Stich gegeben hatte. Yashiros Name bedeutete, dass Yashiro mal wieder versuchte Chiaki auf ihre Seite zu ziehen. Das würde mal wieder Terror ohne Ende bedeuten. Maron seufzte. Was für einen wundervoller Tag konnte da noch kommen? „Also hast du einen Plan?“, riss Miyako sie aus ihren Gedanken. „Was? Plan? Ich? Nein! Warum?“ Genervt rollte Miyako mit den Augen. Wie konnte Maron sie nur manchmal so missverstehen? „Was wollen wir tun, damit Yashiro nicht mit Chiaki alleine ist?“ Maron zuckte mit den Schultern. „Erst mal wirst du jetzt wieder in deine Wohnung gehen und dort einen Plan dir ausdenken, denn das kannst du besser als ich, und ich werde erst mal duschen und mich fertig machen!“ Mit diesen Worten stand Maron auf und ging zur Tür, welche sie öffnete. Miyako blickte sie verständnislos an. „Wenn du noch länger hier sitzen bleiben willst, ist Yashiro noch länger mit Chiaki alleine!“, sagte Maron und mal wieder zog das Argument. Maron schloss die Tür hinter Miyako und ging wieder in ihr Schlafzimmer, wo sie sich aufs Bett warf. Mit geschlossen Augen dachte sie nach. Soll Yashiro Chiaki doch kriegen! Er spielt doch eh nur mit mir. Also warum soll ich sich jetzt groß einen Plan ausdenken? War es nicht Chiakis Entscheidung? Was mischte sich Miyako eigentlich immer ein? „Maron?“, drang Fynns helle Stimme an ihr Ohr, „Maron, du wollest dich doch fertig machen?“ Abrupt richtete sich Maron auf. „Ja, dass will ich. Alleine schon um mir selber zu gefallen!“, rief sie und sprang aus dem Bett unter die Dusche. Nach einer heißen Dusche, einem ordentlichen Frühstück und einer langen Klamottensuche, wobei sich Maron für ein kurzes beige farbendes Kleid entschied, trat sie vor die Tür und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten um nach ihrem Briefkaste zu sehen. Vielleicht befand sich ja heute der langersehnte Brief ihrer Eltern im Briefkasten. Führgewöhnlich hatte sich ihre Eltern nicht gemeldet seit ihrer Trennung, aber Maron hoffte. Obwohl Maron noch klein gewesen war, konnte sie sich an alles erinnern. Die heftigen Streits ihrer Eltern und auch, dass beide nun in verschiedenen Ländern Arbeit gefunden hatten, war vielleicht Glück oder Pech. Ein Schatten legte sich auf das sonst immer so frohe Gesicht der 16-jährigen Maron. Als die Fahrstuhltüren auf gingen und sie bewegte sich etwas zögerlich zu ihrem Briefkasten. „Vielleicht...“ Unsicher öffnete sie die kleine Tür. Ein Brief! Sie freute sich riesig. Von ihren Eltern? Hoffnung keimte in ihr auf. Doch als sie ihn umdrehte, war er doch „nur“ von Chiaki. Was wollte dieser Matscho schon wieder von ihr? Ich lade dich zum Essen ein. Zwar koche ich nicht selber sonder Yashiro, aber trotzdem möchte ich dich gerne dabei haben. Bitte bring Miyako mit. Ps.: Ein Lachen am Morgen, vertreib Kummer und Sorgen! Dahinter hatte er mal wieder ein Bild gemalt. Er konnte es einfach nicht lassen, aber trotzdem lächelte Maron. „Siehst du! Jetzt hast du doch schon mal gelächelt!“, hallte eine Stimme durch die Eingangshalle des Orleans. Chiaki kann grinsend auf sie zu marschiert. In seinen Armen ruhte eine riesige Tüte mit Lebensmitteln. „Yashiro hat mich einkaufen geschickt!“, meinte er grinsend, „Kommst du mit hoch?“ Maron blickte Chiaki ernst an und schüttelte dann den Kopf. „Ich muss einkaufen gehen. Mein Kühlschrank ist leer. Frag Miyako doch selber!“ Und schon war sie an ihm vorbei gerannt und hörte erst auf, als sie genug Platz zwischen sich und Chiaki gebracht hatte. Chiaki indes stand total verwirrt in der Halle. „Was hab ich denn nun schon wieder getan?“, fragte er und ging zu seinen Briefkasten um die üblichen Briefe rauszuholen. Ein Brief von Yashiro, sicher wimmelte dieser wieder vor Liebesschwüren, ein Brief von der Bank, alle wollten sie nur sein Geld, und ein Brief von seinem Vater, in dem mit großer Wahrscheinlichkeit stand, dass er doch endlich nach Hause kommen sollte oder das seinen Vater wieder heiratete. Er schloss das Fach und ging zum Fahrstuhl, um nach oben zu fahren. Doch Maron ließ ihn nicht los. Was war denn wieder? Maron schlenderte durch die Stadt, dass ihr Kühlschrank leer war stimmte nur zum Teil. Sie würde die Einkäufe später erledigen. Ihre Schritte lenkten sie durch die Straßen der Stadt. Vorbei an Geschäften, an Eltern mit ihren Kindern, die darüber diskutierten, ob man nich doch in den Freizeitpark fahren sollte oder nicht, an verliebten Pärchen, die durch den Park schlenderten und schließlich gelangte sie am Hafen an. Die Sonne spiegelte sich an diesem Junimorgen im Wasser und die Wellen schlugen sanft gegen die Kaimauer. Ein Seufzer entfuhr Marons Kehle. Die Last auf ihren Schultern wurde immer schwerer. Sie wollte Miyako sagen, dass sie Jeanne war, um sie nicht mehr anlügen zu müssen, aber sie konnte ihre Aufgabe doch nicht einfach hinschmeißen, nur weil es ihr zu viel wurde. Man konnte nicht mitten im Spiel aufgeben, nur weil es zu schwer wurde. Ich bin stark. Ich bin mutig und ich werd das schon schaffen, redete sie sich ein. Maron ging weiter am Hafen entlag, als ihr Yamato entgegen kam. „Guten Morgen, Yamato!“, grüßte sie und bliebt vor ihm stehen. „Guten Morgen, Maron. Wie geht es dir?“, fragte der schüchterne Junge. „Mir geht es gut. Ich musste an diesem wunderschönen Morgen einfach spazieren gehen und außerdem muss ich noch einkaufen. Möchtest du mich begleiten?“, schlug Maron vor. „Ja, gerne!“ Maron lenkte ihre Schritte nun in Richtung des Einkaufszentrums. Im Kopf ging sie noch mal alle Sachen durch, die sie brauchte. Es war nicht viel, aber Yamato konnte ihr gut helfen. Im Einkaufszentrum packte sie alle Sachen, die sie brauchte in einen Korb und ging zur Kasse. Sie nahm noch eine Einkaufstüte mit, in die sie alles reinstopfte, bezahlte und drückte Yamato die Tüte in die Arme. „Kannst du die bitte für mich tragen?“, fragte sie lieb. „Klar, wenn sie dir zu schwer ist!“, meinte Yamato und griff nach der Tüte. Auf dem Rückweg zum Orleans hielt Maron noch bei einem Blumenladen an. Sie kaufte vier rote Rosen, um Chiaki zu ärgern. Mit den Rosen im Arm ging es nach Hause. Vorm Orleans nahm Maron Yamato die Tüte aus dem Armen. „Danke, Yamato. Den Rest schaffe ich auch allein!“ Mit diesen Worten verschwand sie im Haus. Yamato stand wie ein begossener Pudel draußen. „Maron?!“, sagte Yamato hoffungslos, „Na toll! Wieder eine Chance verpasst“, grummelte er und ging nach Hause. An die Wand gelehnt stand Maron im Fahrstuhl und wartete darauf, dass die Türen sich zum siebten Stock öffneten. Sie wollte gerade die Haustür aufschließen, als sich die Tür daneben öffnete und Chiaki den Kopf rausstreckte. „Na, wieder da vom Einkaufen?“, fragte er grinsend, dann fiel sein Blick auf die Rosen in ihren Armen. Seine Augen wurden kalt. Waren die von Shikaidou? Herr Shikaidou war Geschichtsreferendar. Er unterrichtete die Klasse der beiden. Shikaidou machte sich immer an Maron ran und das passte dem Baggerkönig der Schule überhaupt nicht. Sollte er sich doch eine andere suchen! Eine in seinem Alter! „Von wem hast du die Rosen?, wollte er wissen. „Musst du alles wissen?“, fragte Maron schnippisch zurück und verschwand in ihrer Wohnung ohne auf eine Antwort von Chiaki zu warten. Chiaki ließ die Tür laut stark ins Schloss fallen. „Chiaki!“, hüpfte Miyako entgegen. „Probier mal!“, sagte sie und hielt ihm einen Löffel entgegen. „Nicht jetzt, Miyako!“, wehrte Chiaki und ging an Miyako vorbei und verschwand in seinem Zimmer, wo er sich aufs Bett legte. „Blöder Kram! Warum kann ich ihr nicht sagen, dass ich Sindbad bin?“, fragte Chiaki sein Kissen, doch antworten tat sein kleiner Engel Access. „Weil sie dann kein Wort mehr mit dir reden würde. Du kennst sie doch und du weißt was sie für einen Hass auf dich hat, weil Fynn Jeanne gegen dich aufgehetzt hat!“, meinte Access und flatterte durch den Raum. „Aber was habe ich denn Jeanne getan?“, wollte Chiaki wissen und blickte seinen Engel an. „Nun“, meinte dieser und ließ auf Chiakis Kissen nieder, „Bei euerm ersten Zusammentreffen, hast du zu ihr gesagt, dass du gegen sie kämpfen willst und dass du es hasst zu verlieren! Klickerst?“, erklärte er kopfschüttelnd. Chiaki erinnerte sich noch gut daran. Ja, da hatte er Maron noch als Gegner gesehen, aber jetzt war das ganze anders geworden. Er hatte gemerkt wie zerbrechlich Maron eigentlich war, wie alleine sie war und das ihre Mutigkeit, ihre Unabhängigkeit, ihre Unantastbarkeit nur eine Maske waren, die sie aufsetzte, um sich zu schützen. Nein, er glaubte sogar, er sich in sie verliebt hatte. Sobald er sich in Sindbad verwandelte, war er immer darauf aus, sie zu schützen. Wenn er nebenher noch den Dämon bekam, war das nur der faire Preis. „Verdammt, warum ist das so schwer?“, schrie er ins Kissen. Darauf wusste sein Engel auch keinen Rat. Maron packte die Einkaufssachen aus und wollte gerade die Rosen in eine Vase stellen, als Fynn durchs Fenster reinflog. „Hallo, Maron!“, sagte sie außer Atmen und ließ sich auch dem Küchentisch nieder. „Hi, Fynn!“, gab Maron lustlos zurück. Fynn schaute sie schräg an. Was war denn nun schon wieder los? „Was hast du, Maron?“, wollte sie wissen, doch Maron schüttelte den Kopf. „Ein anderes Mal, Fynn. Erzähl mir. Wo warst du?“ Fynn flatterte auf Maron zu und setzte sich auch ihre Schulter. „Ich habe einen Dämon entdeckt. Er ist in der großen Schiffsglocke der Pêche Melba. Ich habe schon eine Warnung geschickt. Um 20 Uhr, dachte ich, wäre eine gute Zeit.“ Maron stutzte. „Aber ich kann doch nicht schon wieder meine Lieblingssendung verpassen!“, schmollte sie. „MARON!“, schrie Fynn, „Dann nimm sie auf Video auf!“ Maron kniff die Augen zu und lachte. Fynn verwirrt an. Was sollte das denn jetzt? Sie ging mit Fynn von der Küche in den Flur. „Dann kann ich ja noch rüber zu Chiaki!“, sagte Maron lächelnd und zog ihre Schuhe an. Ein Klingeln schreckte Chiaki hoch. „Maron?“ Er sprang auf und rannte durch die Wohnung, um vor Miyako oder Yashiro an der Tür zu sein. In stiller Hoffung öffnete er die Tür. „Da du mich ja zum Essen eingeladen hast, dachte ich es wäre unhöfflich nicht zu kommen!“, meinte Maron grinsend. Chiaki lächelte. „Stimmt. Vor allem wo es doch mein Lieblingsessen Gratin gibt!“ Er öffnete die Tür weiter, um Maron eintreten zu lassen. Yashiro kam gerade aus der Küche. „Chiaki, wer...!“, Yashiro stutzte bei Marons Anblick. Was will die denn hier? Schlimm genug, dass diese Miyako hier ist, aber die auch noch..., dachte Yashiro. Maron war Yashiro ein Dorn im Augen, denn Maron bedeutete eiskalte Konkurrenz, wenn es um Chiakis Aufmerksamkeit ging. Maron zog ihr Schuhe aus und folgte Chiaki die Küche. „Guckt mal wer noch gekommen ist?“, sagte er fröhlich. Miyako drehte sich um und verzog das Gesicht. „Das war klar Maron. Du kommst erst wenn die ganze Arbeit schon gemacht ist!“ Maron streckte ihr die Zunge raus und sagte lachend: „Ja klar. Nein, ich hab Yamato noch getroffen und musste noch einkaufen, aber ich glaube, da brennt was an!“ Ein leichter Gestank kam aus dem Backhof. „Scheiße! Das Gratin!“ Miyako griff nach zwei Topflappen und holte das Gratin schnell aus dem Backofen. Keinen Moment zu spät, denn oben färbte es sich schon ziemlich dunkel braun. „Das kann man sich noch essen!“, meinte Chiaki und verzog das Gesicht. „Sicher kann man das!“, meinte Maron, ging an Chiaki vorbei, öffnete eine Schublade und holte Messer und Gabel raus, „Wollte ihr nicht mal den Tisch decken? Es wird doch alles kalt!“ Maron begann Messer und Gabeln auf dem Tisch zu verteilen, Miyako stellte Teller auf den Tisch und Yashiro brachte Gläser mit. Chiaki staunte über den reibungslos Ablauf. Hatten sich Miyako und Yashiro nicht vorhin ziemlich heftig gestritten? „Lasst uns anfangen, denn ich hab einen Mordshunger!“, meinte er und setzte sich neben Maron. Nun war nur noch ein Platz neben Chiaki frei. Miyako und Yashiro starrten diesen Platz an. Wer würde schneller sein? Yashiro nutzte den witzigen Augenblick, in dem Miyako nicht voll aufmerksam war und platzierte sich neben Chiaki. Fröhlich tat sich Chiaki Gratin auf und wollte Maron den Löffel reichen, doch diese schüttelte mit dem Kopf. „Erst die anderen!“, meinte sie lächelnd. Yashiro griff eilig nach dem Löffel und berührte dabei Chiakis Hand. Für Chiaki war das nicht besonderes, aber Miyako machte daraus ein riesengroßes Drama. Yashiro grinste sie an und gab ihr den Löffel. Aus Miyakos Augen sprühten Blitze. Wie ich diese Yashiro hasse!, dachte sie und tat sich auf. „Hier, Maron!“ Maron griff danach und tat sich auch auf. Chiaki mampfte schon munter das Gratin. „Köstlich. Wirklich erste Sahne. Ihr solltet öfter für mich kochen!“, sagte er mit vollem Mund und stopfte sich die nächste Gabel voll mit Gratin in den Mund. Maron aß, genauso wie Miyako und Yashiro, sehr ordentlich, aber sie lächelte im Stillen über Chiakis Heißhunger. Nachdem die vier alles verputzt hatten, machten sich Yashiro, Miyako und Maron ans Abwaschen. „Sagt mal, kann man euch auch jeden Tag zu Essen machen bestellen?“, fragte Chiaki, der am Küchentisch saß und den drein zuguckte. „Mich auf jeden Fall!“, sagte Yashiro, die gerade einen Teller wegstellte. „Mich auch!“, rief Miyako und drehte sich mit einem Teller in der Hand um, den sie gerade abtrocknete. Maron schwieg. „Und was ist mir dir, Maron?“, fragte er und trank einen Schluck aus dem Glas, das er in seiner Hand hin und her wiegte. Er trug einen schwarzen Pulli und eine dunkelblaue Hose. Die weißen Socken passten überhaupt nicht ins Bild. Maron schüttelte den Kopf. „Ich bin doch nicht dein Dienstmädchen, das springt, wenn du rufst. Nein, ich habe besseres zu tun!“, sagte sie und wusch weiter das Geschirr ab. Yashiro und Miyako schüttelten die Köpfe. Nun würden sie wohl eine Konkurrentin weniger haben. Chiaki lächelte. „Das dachte ich mir! Du würdest nie für jemanden arbeiten, ohne ihm Vertrauen entgegen zu bringen!“, sagte er, wobei er den Rest des Satzes sehr leise sprach, doch Maron verstand. War das eine versteckte Anspielung? Was sollte das wieder? War er immer noch sauer wegen vorhin? Nun ja, verdenken kann ich es ihm nicht, dachte Maron und stellte das letzte Glas hin, damit Miyako es abtrocknen konnte. Sie band die Schütze los, die sie sich zum Abwaschen angezogen hatte und hängte diese über den Stuhl, der neben Chiaki stand. Fragend blickte er sie an. Wollte sie jetzt gehen? „Maron, wo willst du denn hin?!“, fragte Miyako. „Ich geh nur mal kurz drüber. Ich muss mal telefonieren!“, sagte Maron und weg war sie. Chiaki leerte sein Glas mit einem Zug und stand auf. „Ich komm gleich wieder. Mal sehen, ob Post da ist. Vorhin hab ich nämlich noch keine gesehen!“ Yashiro und Miyako blickten ihm verwundert hinterher. Er zog seine Schuhe an und schloss die Tür hinter sich. Natürlich ging er zu Marons Wohnung. Kurz bevor sein Finger den Klingelknopf berührte, stutzte er. Hatte er da gerade eine männliche Stimme gehört? Er legte das Ohr gegen die Tür und horchte. „...ich dachte, ich komme mal vorbei, um mich zu erkundigen, ob du etwas von deinen Eltern gehört hast!“ Das war Shikaidous Stimme. Chiaki begann wütend zu werden. Was wollte der denn hier? „Nein, leider noch nicht. Warum wollen Sie das wissen?“ „Nun ja, ich habe hier einen Brief für dich!“ Chiaki zitterte vor der Tür. Was machte der da drinnen mit ihr? Kurz war es still in Marons Wohnung, als plötzlich ein dumpfer Aufprall zu hören war. „... Nein... bitte nicht...“ Jetzt reichst, dachte Chiaki, egal was sie sagt, ich geh jetzt rein. Er zog an der Türklinge, doch er brauchte gar nicht zu ziehen, denn die Tür sprang leicht auf. Aus dem Wohnzimmer hörte man unterdrücktes Schluchzen. Ohne seine Schuhe auszuziehen, stürmte Chiaki in die Wohnung. Maron lag auf dem Boden, Shikaidou über ihr. Alles kam Chiaki vor wie in Zeitlupe. Er sprintete auf Shikaidou zu und versuchte ihn von Maron zu reißen. Ihr beigefarbenes Kleid war hochgezogen und man sah ihren Slip. Wütend schlug Chiaki auf Shikaidou ein. „Wie können Sie es wagen, sich an einer Schülerin zu vergreifen?!“, schrie er. „Sie hat doch angefangen, das kleine Luder!“, schrie er zurück und versuchte Chiakis Schlägen auszuweichen. „Machen Sie, dass Sie rauskommen!“, rief Chiaki und packte ihn am Kragen, „Oder ich kann für nichts mehr garantieren!“ Shikaidou richtet sich auf, er war um einiges größer als Chiaki und sehr wütend. „Was willst du machen?“, rief er wütend und flüsterte weiter boshaft, als er an Chiaki vorbeiging, „Du hast nicht die geringste Chance gegen mich, du kleiner Möchtegernheld! Merke dir, ich mach dich fertig! Eines Tages!“ Wütend blickte Chiaki Shikaidou hinterher. Was erlaubte der sich eigentlich? Was wusste er? Dann hörte er Marons Schluchzen und drehte sich zu ihr um. Als er neben ihr auf dem Boden kniete, nahm er sie in den Arm und drückte Maron ganz fest an seinen Körper. Ihr ganzer Körper zitterte. „Was hat er dir bloß angetan?“, flüsterte Chiaki in Marons Ohr. „Erst war er super lieb und hat von meinen Eltern erzählt. Er hat mir einen Brief meines Vaters gegeben, wie ich ihn schon einmal von ihm bekommen habe. Dann plötzlich war er über mir und zog mein Kleid hoch. Er war schon dabei seine Hose auszumachen...“, sie heulte ihn Chiakis Pulli und klammerte sich beinahe verzweifelt an ihn. Unbändige Wut stieg ihn Chiaki auf. Wie konnte dieses perverse Schwein Hand an Maron legen? „Ich geh ihm hinter her und mach ihn fertig!“, meinte Chiaki mit unterdrückter Wut in der Stimme. „Nein, Chiaki, lass mich nicht alleine! Lass mich nicht alleine! Ich hab solche Angst!“, sagte Maron panisch und Tränen flossen aus den riesigen braunen Augen. Chiaki umschlag Maron und küsste sie auf die Stirn. Dann hob er sie vorsichtig hob hoch und legte sie in ihr Bett. „Ich komme gleich wieder!“, sagte er und strich ihr über die Wange. Mit großen Schritten rannte er durch die Wohnung. Der Kerl würde eine Abreibung bekommen. Maron hörte wie die Tür ins Schloss fiel und nebenan eine Tür aufgerissen wurde. „Chiaki!“, sagte Miyakos Stimme verwundert. „Keine Zeit, Miyako!“ Wieder fiel eine Tür ins Schloss. Die eiligen Schritte spotten, das Bing des Fahrstuhls war zu hören und plötzlich war alles still. Maron rollte sich auf ihrem Bett zusammen und weinte. Hoffentlich passierte Chiaki nichts... Kapitel 2: Willst du mit mir ... essen?! ---------------------------------------- *schnüf* Danke schön für die Kommentare Chiaki_Girl90 und Mitsuki_Itami. Wirklich total nett von euch *rot werd* Vorallem Chiaki_Girl90's Kommentar hat mich echt zum Lachen gebracht! Eine Freundin von mir liebt Noyn, aber sie hasst Shikaidou ^-^ Na ja hier ist ein neues Kapitel! Eigentlich hat mein Story keine Kapitel, aber ich wollte sie nicht in einem Stück hochladen! Könnt ihr mir bitte sagen, ob die Überschriften passen? Ich kann das nicht so gut u_u ______________________________________________________________________________ Als die Fahrstuhltüren aufgingen, rannte Chiaki aus dem Haus und blieb stehen. „Access!“, rief er, „Access, verdammt wo bist du?“ Der kleine Engel kam angeflogen. „Wo hast du dich wieder rumgetrieben!“, schnauzte Chiaki den armen Access an. „Ich war Dämonen suchen!“, sagte Access kleinlaut. „Ich hab auch einen gefunden. In der Schiffsglocke der Pêche Melba. Fynn hat auch eine Warnung geschickte. 20 Uhr!“ „Das ist jetzt egal. Such Herrn Shikaidou. Er wollte sich an Jeanne vergreifen!” Chiaki bebte vor Wut. „WAS!“, schrie Access. „Bin schon unterwegs!“ „Gut, ich derweilen suche in die andere Richtung. Du findest mich sicher!“ Er zog sein Kreuz ein wenig hervor und rannte los. „Dafür wirst du bluten, du Schwein!“ Chiaki rannt durch die ganze Stadt. Er merkte gar nicht wie es Abend wurde. Als er auf seine Uhr blickte war es schon 18.30 Uhr. „Mist!“, fluchte er, „Wo hast sich dieser Kerl versteckt?“ Er ging nach Hause. Auf dem Weg traf er Access, der total aus der Puste war. „Hast du ihn gefunden?“, fragte Chiaki und nahm Access in die Hand, damit er sich ausruhen konnte. „Nein, leider nicht. Ich hatte seine Spur, aber plötzlich war er wie vom Erdboden verschluck. Ich hab wirklich mein Bestes gegeben, aber ich hab sie nicht wiedergefunden!“, berichtete Access und schloss noch den letzten Worten die Augen. Chiaki blickte zum Himmel, eine Wolke schob sich gerade von den halbvollen Mond. Irgendwas stimmte mit diesem Shikaidou nicht... Maron war mit Tränen in den Augen in ihrem Bett eingeschlafen. Wieder träumte sie ihren Traum. Jedes mal stand sie vor einer Wand. Ganz alleine. Vor ihr war eine riesige Menge von Dämon und sie konnte sich nicht verwandeln. Die Dämonen griffen ihre Freunde an. Sie schlugen Yamato blutig. Von Miyako hörte Maron nur Schreie und Bitten, doch damit aufzuhören. Dann kam Chiaki. Groß und schlank wie er war, führten ihn die Dämon zwischen sich. Er ging gerade ohne ein Anzeichen von Furcht oder Schmerz. Jedes Mal brachten ihn die Dämon nah an Maron heran, sie konnte ihn fast beruhen, doch wenn sie Hand ausstreckte, schlug ein Dämonenarm ihr auf die Hand und ein schwarzgekleidete Mann trat zwischen die beiden. Chiaki wollte immer etwas sagen, doch ihm wurde der Mund zu gehalten. Maron wollte schreien, auf den Kerl einschlagen, doch sie konnte sich nicht rühren. Das Gesicht dieses Mannes lag immer im Dunkeln. Man sah nur seine langen schwarzen Haare. Er verwandelte seine Hand in ein Schwert und hielt es Chiaki an den Hals. Maron schrie... Sie saß kerzengerade im Bett. Draußen schien die Sonne, aber ihr war eiskalt. Kalter Schweiß rann von ihrer Stirn. Was war nur los mit ihr? Nachdem sie aus dem Bett aufgestanden war, zog sie die Vorhänge zurück und trat auf ihren Balkon. Plötzlich hörte sie aus Chiakis Wohnung Stimmen. Wahrscheinlich war Yashiro noch da. „Was fällt dir eigentlich ein, alles umzustellen?“, rief Chiaki wütend. „Ich dachte, es würde dir gefallen!“, schluchzte Yashiro. „Nein. Ich hasse es, wenn andere Menschen meine Sachen umstellen. DAS ist MEIN Zimmer und es ist immer noch MEINE Entscheidung, wie ich etwas haben möchte, Yashiro!“, schrie er. Das Knallen einer Tür war zu hören und ein Aufstöhnen von Chiaki. „Frauen!“ Wieder Knallte eine Tür. Maron beugte sich über ihren Balkon und beobachtete wie Yashiro wegrannte. Kurz darauf kam Chiaki gerannt und holte Yashiro bald ein. Man konnte sehen, dass sie extra nicht so schnell lief. Chiaki griff nach ihrem Arm und zwang sie so dazu stehen zu bleiben und sich umzudrehen. Er redete mit ihr. Yashiro schüttelte den Kopf. Maron konnte keine Wort verstehen, sie verfolgte die Gesten der beiden. Eigentlich wollte sie nicht spionieren, aber weggehen wollte sie auch nicht. Chiaki schien auf Yashiro einzureden, denn er beugte sich runter und gestikulierte wild mit den Händen. Sie nickte, schein einverstanden. Plötzlich legte sie ihre Hände auf seine Brust und wollte ihn küssen, doch er wehrte ab. Yashiro liefen Tränen über die Wangen, wieder rannte sie weg und er ihr hinterher. Maron wandte sich. Das war ja wie in einem schlechten Hollywoodfilm. Beim Bettmachen fiel ihr Blick auf ihren Wecker. „WAAS?! Schon so spät?!“, schrie sie und rannt aus dem Haus. Eilig griff sie nach ihrem Kreuz und rannt lieber die Treppe runter, als den Fahrstuhl zu nehmen. Die Leuchtziffern ihres Weckers hatten 19.45 Uhr angezeigt und es dauerte eine Weile von ihrer Wohnung bis zum Hafen. „Fynn?“, keuchte sie. Der kleine Engel flog neben ihr. „Maron, was bist du denn so spät dran?“, tadelte sie. „Ich bin eingeschlafen!“, maultet Maron. Ihr Kreuz hielt sie fest umklammert. „Fynn, schnell!“ „Sehr gerne!“, meinte der kleine Engel. Maron blieb stehen und hielt ihr Kreuz auf Höhe von Fynns Stirn. Aus dem kleinen roten Punkt auf Fynns Stirn kam ein rosaner Strahl, der genau Marons Kreuz ausfüllte. „Gib mir die Kraft Jeanne d’Arc!“ Eine leuchtende Kugel umgab Maron und aus braunen Haaren, braunen Augen und einem beigefarbenen Kleid wurden blonde Haare, lilane Augen und Jeannes typische Kaitokleidung. „Möge das Spiel beginnen!“ Scheinwerfer erleuchteten die Pêche Melba. Überall Polizei und mittendrin Miyako, die sich einen Keks freute. „Heute bekommen wir Jeanne. Meine Falle ist einfach zu vollkommen, da kann selbst Jeanne nicht entfliehen!“, freute sich Miyako. Ihr Vater, Kriminaloberkomischaar Himuro Toudaiji, guckte seine Tochter schief an. Woher kam diesmal dieser Tatendrang. Ich glaube, ich muss mit Miyako mal ein ernstes Wort reden, nahm er sich vor, aber erst nach dieser anstrengende Nacht. „Jeanne wurde gesichtet und Sindbad auch. Sie haben den ersten Posten durchbrochen!“, schallte die Stimme eines Polizisten aus dem Walkitalki, das in Miyakos Hand lag. „Gut! Dann wird das heute Jeannes letzter Auftrag sein!“, ein hinterhältiges Lachen drang auf Miyakos Kehle. „Miyako!“, mahnte ihr Vater. „Das wird heute nicht leicht werden!“, drang Fynns Stimme aus Jeanne Amulett. „Das ist es nie, Fynn, aber ich lasse mich nicht unterkriegen!“, meinte Jeanne selbstsicher. „Viel Glück, Jeanne!“, sagte Fynn. Jeanne blickte das Amulett an und sagte: „Komm heraus Wunderball!“ Ein gelblicher Ball erschien und Jeanne heftete ihn mit einer Schnur an ihr Handgelenk. Mit einer ausholenden Bewegung warf sie den Ball auf die Reling des Schiffes zu. Miyako würde es sicher merken, aber das Risiko war immer da. Ein Scheinwerfer erfasste sie kurz bevor sie an Decke laden konnte. „Verdammt, JEANNE!“, schrie Miyako, „Dich bekomme ich heute Nacht. Darauf kannst du wetten!“ Jeanne rannte übers Deck, sprang über mehrere Polizisten und verschwand wieder im Dunkel der Nacht. „Wo genau ist denn diese Glocke?“, wollte Jeanne wissen. „Erste Etage. Vorne im Salon. Sie steht in der Mitte des Raums. Du musst dich beeilen, Jeanne!“, gab Fynn besorgt zurück. „Keine Sorge!“, lachte Jeanne und sprang hoch zur ersten Etage hoch. Dunkel umhüllte den Raum. Jeannes Amulett blinkte. „Zeig dich Dämon!“, rief sie und wartete, doch nichts geschah, „Bist du etwa zu feige dich zu zeigen?!“ Licht flammte auf. Jeanne war vom Scheinwerfern umgeben. Miyako, dachte Jeanne, dass hast du dir mal wieder ausgedacht! Um ihr Gesicht zu verdecken, hob Jeanne die Hände. „Jeanne, du diebische Elster! Nun ist es aus! Hier kommst du nicht mehr raus!“ Miyako trat aus dem Schatten. Sie ließ Handschellen um ihren Zeigefinger kreisen. „Das ist dein Ende!“, freute sie sich, „Jetzt kommst du ins Gefängnis!“ Aber das geht doch nicht! Ich muss doch Dämon bekämpfen!, dachte Jeanne verzweifelt. Miyako trat näher. „Es tut mir schrecklich Leid, aber heute Nacht bin ich schon verabredet!“, erwiderte Jeanne und sprang noch oben. „Hier geblieben!“, schrie Miyako und ließ ein Seil aus dem Boden nach oben schießen. Es wickelte sich um Jeannes Fußgelenk und ließ sie hart zu Boden fallen. „Verdammt!“, fluchte sie. „Kannst du denn gar nichts alleine?!“ Sindbads Bumerang kappte das Seil, das Jeanne fesselte. Jeanne drehte sich um und blickte Sindbad misstrauisch an. Schon wieder half er ihr! „Ich brauche deine Hilfe nicht!“, sagte sie und stand auf. Ein knappes Nicken kam von ihm. „Im Namen des Herren fange ich die Ausgeburten der Hölle und mache sie unschädlich! Schach und matt!“ Der weiße Pin flog auf die Glocke zug. „Schach und matt!“, murmelte Sindbad und sein schwarzer Pin flog ebenfalls auf die Glocke zu. Der schwarze Pin streifte den Weißen und brachte ihn somit aus seine bestimmten Bahn. „Verflucht!“, fluchte Jeanne. Mit einem leisen Plopp tauchte Access auf und fing den schwarzen Bauern auf. Jeanne und Sindbad verschwanden fast gleichzeitig. Miyako stand mitten im Raun und war vollkommen perplex. „Jetzt machen die auch noch gemeinsame Sache. DAS DARF DOCH ALLES NICHT WAR SEIN!“, schrie sie. Ihr Vater legte ihr beruhigend seine Hand auf ihre Schulter und meinte: „Das nächste Mal, Miyako. Dann bekommst du sie bestimmt!“ Miyako nickte schicksalsvergeben. Maron stand auf ihrem Balkon und betrachtete die Häuser und Straßen, die in der Dunkelheit leuchteten. „Wunderschön, oder?“, Chiaki trat auf seinen Balkon und stützte die Ellenbogen auf die Brüstung. „Ja!“, stimmte Maron ihm zu. Morgen ist Sonntag und dann ist schon wieder Montag! Schule! Wann sind denn endlich wieder Ferien?!, fragte sich Maron im Stillen. Ihre Gedanken schweiften in ihre Kindheit zurück, in der sie es immer geliebt hatte zur Schule zu gehen. Doch nun war das ein wenig anderes. Die nächtlichen Ausflüge machten es ihr nicht gerade leicht und manchmal, so wie heute, hatte sie gleich zwei Nächte nacheinander nicht genug geschlafen. Die Aufträge zerrten an ihren Nerven, aber danach fragten die Dämon natürlich nicht. Es fragte kaum einer, wie es ihr wirklich ging. Ihre Eltern waren weit weg und die paar Mal, die sie sich gemeldet hatten, waren kein großer Trost gewesen. Chiaki betrachtete Maron von der Seite. Ihr Gesicht verdunkelte sich und ihre Züge wurden traurig. Wahrscheinlich dachte sie wieder einmal an ihre Eltern. Er hatte mitbekommen, was da wirklich los war und verstand nicht, warum ihre Eltern sie alleine gelassen hatten! Seine Mutter war selber früh gestorben, als er gerade einmal fünf Jahre alt war und er konnte seinem Vater nicht wirklich verzeihen, dass er seiner Mutter in ihrer schwersten Stunde nicht beigestanden hatte. Natürlich wusste er, dass seine Mutter darauf bestanden hatte, dass sein Vater sie so in Erinnerung behielt wie er sich in sie verliebt hatte, aber trotzdem hätte er es sich mehr gewünscht, wenn sein Vater da gewesen wäre. Das Verhältnis von ihm und seinem Vater war angespannt. Er war von zu Hause weg, weil er es nicht mehr ertragen konnte, dass sein Vater immer wieder neu heiratete. Er brauchte keine neue Mutter, er war alt genug und außerdem würde er sie nie so annehmen wie seine eigene. In Gedanken vertieft blickten beiden auf die immer dunkeler werdende Stadt. Immer mehr Lichter erloschen und immer stiller wurde es auf den Straßen der Stadt. Maron riss sich als erstes von ihren Gedanken los. „Chiaki?!“, fragte sie leise. Er reagierte nicht sofort. Sie trat näher an den Rand ihres Balkon. Nur wenige Zentimeter trennten sie von Chiaki. Maron brauchte nur die Hand auszustrecken, aber ihr Mut reichte nicht. „Chiaki?!“, wieder ein zaghafter Versuch seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ihren ganzen Mut zusammennehmend, streckte sie ihre Hand aus und berührte sanft seinen linken Unterarm. Er zuckte unter ihrer Berührung zurück. Marons Hand schlug leicht die Mauer, die einen Teil hervorragte. „Aua!“, entfuhr es Maron. „Entschuldige!“, meinte Chiaki und fasste nach ihrer Hand, „Hast du dir doll weh getan?“, erkundige er sich weiter. Maron wollte Chiaki ihre Hand entziehen, aber irgendwie genoss sie diesen Augenblick. Sie fühlte irgendwie verbunden durch diese sanfte, eigentlich harmlose Geste. Sie blickte in Chiakis braune Augen und sah eine Träne darin glitzern. „Warum weinst du denn?!“, wollte Maron besorgt wissen. Lächelnd schüttelt er den Kopf. „Nein, es ist nichts! Wirklich! Mir geht es wirklich gut, ich habe nichts!“, versuchte er Maron zu beruhigen, die ihn fast bestürzt anblickte. Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. Marons Herz schlug schneller. Warum ist mir so komisch?, dachte sie fast zweifelt. „Ich muss jetzt wirklich ins Bett!“, sagte sie hastig und entzog ihre Hand Chiakis. „Gute Nacht!“, und schon war Marons Balkontür hinter ihr zugeknallt. Chiaki blickte ihr verwirrt hinterher. Hatte er etwas falsch gemacht? Was war denn nun schon wieder los? Er schüttelte den Kopf und verschwand ebenfalls in seiner Wohnung? Maron sank auf ihrem Bett zusammen. Sie dachte an ihn. Er war ganz in ihrer Nähe. Nur eine Tür! Was war denn so schwer? Sie schlug die Hände vors Gesicht, kippte zur Seite aufs Bett und rollte sich zusammen. Sie war in dieser Position wohl eingeschlafen und hatte total vergessen sich überhaupt aufzuziehen, geschweige denn die Vorhänge zuzuziehen. Die hellen Sonnenstrahlen fielen in ihr Schlafzimmer. Maron kniff die Augen zusammen und legte ihren linken Arm übers Gesicht, um die Augen vor der Sonne zu schützen. Welcher Tag war heute? Sonntag, ach ja. Sie drehte sich auf die Seite und setzte sich auf. Ihre Beine schwangen über die Bettkante. Ein leichtes Schwindelgefühl kam in ihr hoch. „Och, verdammt!“, kam es über ihre Lippen und sie fasste sich gegen den Kopf. Was war nur los mit ihr? Der Blick auf den Wecker zeigte ihr, dass es schon nach elf war. Eigentlich wäre es normal gewesen, wenn sie schon zwei Stunden wach gewesen wäre. Eigentlich war ja heute auch Training. Sicher würde Frau Pakkalamao ihr wieder die Hölle heiß machen, aber das war ja auch egal. Resigniert erhobt sie sich vom Bett. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr deutlich, dass sie Schlaf brauchte. Unter Marons braunen Augen waren dunkel Schatten zu sehen. Sie wusch sich ihr Gesicht, schmierte sich noch schnell ein Brot, packte hastig ihre Sachen und stürmte aus der Wohnung. Da ihr der Fahrstuhl zu langer dauerte, rannte sie so schnell sie konnte die Treppe runter. Unten angekommen, wanderte ihr Blick wieder zum Briefkasten. Lag vielleicht heute morgen der so heiß ersehnte Brief dort drin? Zaghaft ging sie auf den Briefkasten zu und legte ihre rechte Hand auf die kleine Klappe. Bevor sie die Klappe öffnete, atmete sie noch einmal tief ein. Nur Mut! Er wird schon da sein! Mit einem leisen Knirschen öffnete sich das Türchen und zeigte gähnende Leere. Marons Gesicht verfinsterte sich. Warum konnten sie ihr denn nicht einfach schreiben? Tränen stiegen in die braunen Augen. Sie schloss die Tür und wollte gehen. „Die Post war noch nicht da!“ Maron wirbelte herum. Chiaki stand im Fahrstuhl. Über seinen Arm trug er einen beigefarbenen Mantel. „Es soll heute regen. Hier, nimm ihn mit damit du dich nicht erklärtest!“, meinte er und ging auf sie zu. Zögernd nahm sie den Mantel entgegen. „Danke schön!“, sagte sie und merkte sie ihr warm wurde. Er machte sich also Sorgen, dass sie nicht krank wurde. Na ja, sie hatte ein Mal mit einer Grippe im Krankhaus gelegen. Damals hatte Chiaki sie ziemlich geärgert und ihr dauernd in den Ausschnitt geguckt. Wut stieg in ihr hoch. Chiaki sah sie forschend an. „Du gehst jetzt zum Training, richtig?“, fragte er, was sie mit einem Nicken bestätigte, „Ja, ich muss auch zum Training. Fußballtraining bei so viel versprechendem Wetter!“ Chiaki grinste. „Warum viel versprechendes Wetter?!“, wollte Maron verwirrt wissen. „Na ja, es soll ja regen. Da werden wir alle schön nass! Wollen wir zusammen gehen?“, fragte er und ging schon in Richtung Tür. „Ja!“, sagte Maron und folgte ihm. Draußen schien das Wetter wirklich umzuschlagen. Als Maron heute morgen aus dem Fenster gesehen hatte, war es noch richtig schön gewesen, aber nun brauten sich dicken, schwarze Wolken über der Stadt zusammen. Gut, dass Chiaki an den Mantel gedacht hatte! Maron hatte nur ein weißen Pulli und einen kurzen, schwarzen Rock an. Ihre braunen Schuhe tappten neben Chiakis dunkelbraunen Schuhen. Heute trug er einen dunkelblauen Rollkragenpullover, darüber seine schwarze Weste und eine graue Hose. Schweigend gingen die beiden neben einander, bis es Maron nicht mehr aushielt. „Warum hast du gestern Tränen in den Augen gehabt?“, wollte sie wissen und blickte dabei absichtlich von ihm weg. Chiaki schaute Maron von der Seite an. „Ich habe an meine Mutter gedacht! An den Tag an dem sie gestorben ist. Ich war erst fünf Jahre alt. Sie war lange krank gewesen. Mein Vater hat sie nicht einmal besucht. Nein, als sie im Sterben lag, ist er weggegangen, als wäre sie ihm vollkommen egal. Ich war als einziger bei meiner Mutter als sie starb. Es war so unwürdig für sie. Sie war ein starker Mensch und hatte immer alles versucht um mich glücklich zu machen und dann wurde sie krank. Keiner konnte ihr helfen. Nachher war sie nur noch ein Schein ihrerselbst. Auf dem Totenbett sagte sie zu mir, ich soll auf meinen Vater acht geben, denn er hat nur mich. Aber Dieser hatte es gerade nötig! Andauert heiratet er, als sei meine Mutter nie gewesen! Er besudelt ihr Ansehen. Ich kann es zu Hause nicht mehr ertragen. Jeden Monat eine Neue, die sich Nagoya nennt!“, Chaiki hatte sich richtig in Rage geredet. Maron betrachtete ihn von der Seite. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Leid, Hass und Trauer wieder. Selten hatte Maron einen Menschen so intensiv seine Gefühle zeigen sehen. Allein sein Gesicht sprach Bände. Spontan ergriff sie sein Hand, begann zu laufen und zog ihn mit sich. „LASS DIE SORGEN HINTER DIR!“, rief sie, „STRECK DEINE FÜGEL AUS UND FLIEG WEG VON IHNEN!“ Chiaki rannte neben Maron her und griff ihr Hand fester. Auf Marons Gesicht lag ein Lachen, sie versuchte ihn von seinen trüben Gedanken zu befreien. Er lächelte. Womit hatte er das nur verdient? Er spioniert sie aus. Sie wusste nichts davon, dass er Sindbad war, ihr Feind, den sie hasste und bekämpfte. Er wollte es ihr schon so lange sagen, doch er konnte es nicht über sich bringen ihr weh zu tun. Er wusste, dass der Brief, aus den sie wartet, von ihren Eltern kommen sollte. Chiaki hatte Miyako ausgequetscht, damit sie ihm sagte, auf was für Post Maron wartete. Auch Maron war von ihren Eltern allein gelassen genau wie er. Es gab so viele Parallelen in ihren Leben, das konnte nicht normal sein! Das Momokuri Gymnasium rückte schnell näher. Schon sahen die beiden das eiserne Tor. Maron stoppte und ließ Chiakis Hand los. Ein roter Schimmer legte sich auf ihr Gesicht. „Man sieht sich denn nachher!“, nuschelte sie und war auf und davon, ohne dass Chiaki noch etwas sagen konnte. „Kann sie nicht einmal warten?!“, maulte er und ging durch das Tor auf den Sportplatz zu, wo er Training hatte. „Mensch, Chiaki, du bist heute aber wirklich früh daran!“, meinte einer seiner Teamkollegen. „Tja, der frühe Vogel fängt den Wurm!“, meinte Chiaki lachend und verschwand in der Umkleidekabine. „Maron, du bist zwei Stunden zu spät. Was hast du denn den ganzen Morgen gemacht?“ Miyako stand vor ihr und tadelte sie wie eine Mutter, deren Tochter zu spät nach Hause gekommen war. „Ich hab halt verschlafen! Lässt du mich nun vorbei, damit ich mich umziehen kann, denn sonst kann ich das Training heute ganz vergessen!“, meinte Maron mürrisch. Sie hatte eben noch so gute Laune gehabt und nun kam Miyako und machte alles zu Nichte. Miyako trat beiseite und Maron ging in die Umkleidekabine. Dort zog sie einen weißen Body an und darüber ein gelbes T-Shirt. Über ihre Füße zog sie hautfarbene Füßlinge. In der Turnhalle begann sie mit Aufwärmübungen. Danach nahm sie sich einen der Bälle und begann mit ihm zu trainieren. Maron legte soviel Kraft, soviel Leidenschaft ins Training, dass Frau Pakkalamao Sternchen in den Augen hatte. „Zwar bist du heute beträchtlich zu spät gekommen, aber heute arbeitest du richtig an dir. Ich bin so stolz auf dich!“ Maron nickte verlegen und nahm sich das Band vor. Dieses liebte sie am meisten. Wenn sie mit ihm durch die Luft sprang, es drehte, es wendete und in der Luft tanzen ließ. Es gab ihr das ein Gefühl der Freiheit, ein Gefühl der Losgelassenheit und des Friedens. Das Sonnenlicht flutete durch die Fenster der Turnhalle und Maron sprang gerade in einen Sonnenstreifen, als Chiaki hereinschaute. Der Anblick Marons wie sie von Licht umschlugen wurde, wie es ihr Haar kupfern leuchten ließ und sie aussehen ließ wie ein leibhaftiger Engel, verschlug ihm die Sprache. „Chiaki!“, rief Miyako und kam mit einem Ball in den Händen auf ihn zu gerannt. „Was machst du denn schon hier?“, wollte Miyako wissen, als sie ihn erreicht hatte. „Ich wollte mal zugucken, wenn ich darf!“, meinte er lächelnd. „Natürlich darfst du. Ich freu mich riesig, dass du hier bist!“, sagte Miyako glücklich. Natürlich glaubte sie, dass Chiaki wegen ihr gekommen war, um ihr zu zugucken und nicht Maron. „Wie lange macht ihr denn noch?“, fragte er geistesabwesend und betrachte Maron, die gerade auf dem Boden landete und sich drehte, wobei das Band um ihren Körper schwang. „Och, nicht mehr lange. Auf keinen Fall mehr als eine halbe Stunde. Willst du so lange warten? Dann können wir zusammen nach Hause gehen!“, schlug Miyako zu. Chiaki nickte nur. Woher konnte Maron das nur so gut? „Au fein!“ Miyako drehte sich um und warf den Ball in die Ecke und holte sich zwei Keulen und begann mit ihnen zu arbeiten. Maron legte total erschöpft ihr Band weg, legte sich ein Handtuch um den Hals und trocknete sich das Gesicht vom Schweiß ab. Ihr Blick wanderte durch die Halle und als sie Chiaki erblickte, wurde ihr warm. Was machte der denn hier? Chiaki grinste und zog den Kopf aus der Tür. Maron verschwand in der Umkleidekabine und duschte. Nachdem Duschen zog sie sich rasch an und trocknete ihr Haar unter den Föhnen. Miyako kam reingestürmt, als Maron gerade ihre Tasche zusammenpackte. „Soll ich auf dich warten?“, fragte Maron und schaute nach, ob sie nicht noch was vergessen hätte, denn das passiert ihr manchmal öfter. „Nein, nein. Brauchst du nicht. Geh ruhig schon nach Hause!“, meinte Miyako und versuchte beiläufig zu klingen. Maron witterte, dass Miyako mit Chiaki nach Hause gehen würde. Na dann, viel Spaß Miyako!, dachte sie und ging raus. „Maron?“, rief sie eine Stimme zurück. „Ja?“, wandte sie sich um. Frau Pakkalamao kam auf sie zu. „Heute war wirklich gut. Ich wünsche mir, dass du von jetzt an immer so hart trainierst!“ Maron lächelte, nickte und ging raus. Chiaki stand an die Turnhallenwand gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Vor seinem geistigen Auge sah er Maron, wie sie durch das Licht sprang. Wie leichtfüßig sie wieder aufkam und wie das Band ihren Körper umspielte. Ihm schien, als sei das Band ein Teil ihres Körpers. „Chiaki?!“ Marons Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er öffnete die Augen und schaute sie etwas verwirrt an. „Willst du dir hier die Beine in den Bauch stehen?!“, fragte sie schelmisch. „Na ja, du hast ja auch schon mal auf mich gewartete und da dachte ich mir, dass könnte ich ja auch mal machen.“ Er lächelte. Maron neigte den Kopf leicht nach rechts. „Mir schien, dass Miyako dachte, du würdest auf sie warten! Ich geh dann schon mal nach Hause, denn ich will eure traute Zweisamkeit nicht stören!“, meinte Maron mit belegter Stimme. „Nun, ich glaube, sie hat es auch so verstanden, aber ich war so fasziniert von deinem Training, dass ich wohl geistesabwesend zugestimmt habe!“ Auf Marons Gesicht legte sich ein rötlicher Schimmer und sie nickte stumm. Dann gab sie ihm ohne nachzudenken einen Kuss auf die Wange und rannte weg. Chiakis Hand fuhr zu der Stelle, wo sie ihn geküsst hatte. Ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf und versetzte ihn in eine Art Hochstimmung. Als Miyako rauskam, stand Chiaki immer noch grinsend da die Hand an der Wange. „Wollen wir?“, fragte Miyako. „Ja, lass uns schnell nach Hause gehen, denn ich muss noch was dringendes erledigen!“, meinte Chiaki und nahm den schnellsten Weg nach Hause. Miyako war es gar nicht recht, dass sie so hetzten, aber vielleicht wollte Chiaki ja was für sie holen und ihr endlich zeigen, dass er sie über alle Maßen liebte. Seit ihrer ersten Begegnung war Miyako davon überzeugt, dass Chiaki nur sie lieben konnte, weil sie ihn ja auch so sehr liebte. Ihr war noch nicht in den Sinn gekommen, dass Chiaki ihre Liebe vielleicht gar nicht teilte, wenn nicht sogar eine Andere liebte. Sie liebte ihn, also musste er sie ja gefälligst auch lieben! Sie versuchte sich bei ihm einzuhängen, aber weil er so schnell ging, war es sehr unbequem und Miyako ließ ihn los. Als sie im Orleans ankam, ging Chiaki zu seinem Briefkasten und schaute nach Briefen. Zwischen einer Rechung und einem Brief von einem Kumpel fand er einen handgeschriebenen Zettel. Ich würde mich sehr freuen, wenn du heute Abend zu mir kommen würdest, denn ich möchte mich für deine Einladung zum Essen bedanken und dich zum Essen bei mir um acht einladen um mich erkenntlich zu zeigen. Maron Ps.: Miyako liest gerne über die Schulter!!! ;) Hastig steckte Chiaki den Zettel weg. Miyako wartete ungeduldig hinter ihm. „Von wem ist denn der Brief?!“, wollte sie neugierig wissen. Doch Chiaki schüttelte grinsend den Kopf und meinte schlicht: „Miyako, du kannst zwar alles essen, aber du musst nicht alles wissen!“ Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Chiaki betrat den Fahrstuhl. Miyako total perplex, starrte Chiaki einfach an und verpasste den richtigen Moment, um noch in den Fahrstuhl zu steigen. Ein wütendes Knurren kam aus ihrer Kehle und sie stampfte wutendbrand die Treppe hinauf. Chiaki hechtete aus dem Fahrstuhl und rannte in seine Wohnung. Es blieb ihm nicht mal mehr als eine Stunde. Kapitel 3: Und die Blumen? -------------------------- Danke schön Chiaki_Girl90 echt sehr lieb von dir! Es freut mich, dass dir die FF gefällt. Ich hoffe, dass ich es schaffe sie in nächster Zeit zu beenden, aber es sieht eher schlecht aus ... Sorry Caro :-* _______________________________________________________________________________ Maron war schon seit über einer Stunde zu Hause und werkelte in ihre Küche. Sie war fast nach Hause geflogen, hatte in Eile den Brief geschrieben und begonnen Sachen fürs Essen einzukaufen und zu kochen. Zum richtig Duschen war sie noch nicht gekommen und aufräumen musste sie auch noch, dann war da noch der Tisch, den sie herrichten musste. Wie Maron das alles hinkriegen wollte, wusste sie selber nicht. Keuchend stand er in der Wohnungstür, zog hastig seine Schuhe aus und dreht schon mal die Dusche an, damit er gleich runter konnte. „Hey Sindbad!“ Access flog freudestrahlend auf ihn zu. „Na, wie war dein Tag?“ „Du, Access, ich hab gerade null Zeit, weil Maron mich zu Essen eingeladen hat. Ich muss noch Duschen und alles!“, meinte Chiaki und zog den Pulli übern Kopf. Seine Weste lag bereits auf dem Boden. Eine Gedanke schoss durch seinen Kopf. Er brauchte doch noch Blumen, weil Blumen immer toll ankam, aber ihm fehlte die Zeit welche zu kaufen. „Sag mal, Access?“ Der Blick konnte nichts Gutes bedeuten, denn in Chiakis Augen lag ein gewissen Funkeln, das gleich Funkeln, wenn ihm mal wieder ein Plan in den Kopf schoss. Access schluckte. „Ja?!“ „Du kannst nicht eben Blumen holen?“, fragte Chiaki und guckte ihn bittend an. „Aber wie soll ich bezahlen? Ich bin doch für alle Leute unsichtbar!“, meinte Access verwirrt. Ein Grinsen erhellt Chiakis Gesicht. „Ich soll KLAUEN?!“, rief er, „Nein, ich tu alles für dich, aber das nicht!“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und wollte damit zeigen, dass er nicht umzustimmen war. „Och, bitte Access! Nur einmal. Ich mach dir auch als Dank dafür Pancakes. GANZ viel. So viele, dass du platzt!“ Geringschätzig sah Access Chiaki an, der sich weiter auszog und ihn bettelnd ansah. Der Blick konnte selbst ein Steinherz erweichen. „Also gut. Was willst du denn für Blumen haben?“, fragte Access etwas genervt. Chiaki überlegte. Plötzlich drehte er sich um und begann wie besessen in einem Regal zu wühlen. „Was suchst du denn?“, fragte Access entgeistert und flog um ihn herum. „Ich...hatte...irgendwo ein Buch und...in dem standen alle...Bedeutungen...für Blumen drin! Ich hoffe, ich habs nicht zu Hause liegen lassen!“, meinte Chiaki und kramte weiter. Nach zehn Minuten hielt er triumphierend ein weißes, ca. DIA4 großes Buch in der Hand. „Wusst’s ich doch!“, sagte er und schlug es auf. Hastig überblätterte er einige Seiten, „Also nimm Amaryllis, denn die bedeutet Stolz, weiße Chrysanthemen bedeuten Aufrichtigkeit, als Deko musst du Efeu, Treu und Farnkraut, Faszination nehmen. Wenn es dazu passt nimm auch Jasmin, der Anmut und Pfirsichblüten, die Bezauberung. Obwohl weißt du was, ich stell mich eben schnell unter die Dusche und lauf dann selber schnell hin. Die Pancakes bekommst du trotzdem, weil du mich auf den Gedanken gebracht hast!“ Chiaki warf das Buch auf den Boden, zog Hose und Strümpfe aus und rannte in Boxershorts zur Dusche. „Obwohl Access, du kannst mir die Blumen mal aufschreiben!“, rief Chiaki und die Tür vom Bad knallte zu. „Womit hab ich das verdient?!“, fragte sich Access, flatterte niedergeschlagen zum Buch und begann die Blumen rauszuschreiben. Es war ziemlich schwierig für den kleinen Engel mit dem großen Stift, der fast so groß wie er selber, zu schreiben. Auf dem Herd in Marons Wohnung kochte der Reis langsam vor sich hin, das Hähnchenfleisch war im Backhof mit Soße und den Salat machte sie erst später fertig. Eilig räumte sie Sachen weg, saugte und wischte, zupfte Kissen zurecht, räumte den Tisch ab und legte ein weißes Tischtuch auf. Darauf legte sie zwei beigefarbene Tischgedecke, stellte zwei Teller und Gläser und legte Besteck hinzu. Dann kramte sie zwei Kerzenhalter raus und tat zwei lange beigefarbene Kerzen hinein und stellte diese ebenfalls auf den Tisch. Maron betrachtete zufrieden ihr Werk, doch viel Zeit blieb ihr nicht um es sich anzugucken, denn ein Pfeifen ertöte und Maron rannte in die Küche. Schnell holte sie den Reis von der Plate und schaltete die Plate aus. Den Reis goss sie in ein Auffangsieb, damit das überflüssige Wasser abtropfen konnte. Sie ließ das Wasser abtropfen und gab den Reis in eine Schüssel, die ihn warm hielt. Das Hähnchenfleisch war auch fertig, und Maron öffnete die Öfentür, stellte den Öfen aus, ließ aber das Fleisch drin, damit es nicht kalt wurde. Dann machte sie schnell den Salat und stellte ihn in den Kühlschrank. Ein rascher Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie keine dreiviertel Stunde mehr hatte. Maron rannte in ihr Zimmer, riss sich die Klamotten vom Leib und hechtete unter die Dusche, wo sie erst mal entspannt das heiße Wasser über ihren Körper laufen ließ. Chiaki sprang aus der Dusche und sprintete in sein Zimmer. Hastig trocknete er sich ab und zog eine Boxershorts an. Ratlos stand er von seinem Kleiderschrank. „Access, was soll ich bloß anziehen?!“, fragte er verzweifelt, zog dabei einen Pulli raus und legte ihn wieder zurück. „Geh doch so!“, meinte Access gleichgültig. Chiaki wurde rot und drehte sich wütend um. „Bist du total bekloppt?!“, schnauzte er den kleinen Engel an. „AARRRHHH!“, schrie Access und flüchtete aus Chiakis Nähe. Warum musst Chiaki immer so gereizt sein, wenn es um Maron ging? Nach langem Suchen, mehreren Anproben und Weglegens, entschied sich Chiaki für eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und seine dunkelblaue Jeansjacke. Die Schuhe waren eh egal, da er sie ja gleich wieder ausziehen würde. Er rubbelte seine Haare trocken, griff nach dem Zettel, den Access geschrieben hatte, steckte Geld ein und rannte aus seiner Wohnung. Knallend schlug seine Wohnungstür zu. Miyako steckte den Kopf aus der Tür, weil sie einen Knall gehört hatte und sah Chiaki gerade in den Aufzug steigen. „Chiaki, warte!“, rief sie. „Miyako, ich hab keine Zeit. Ich muss noch was besorgen!“ Die Fahrstuhltüren schlossen sich und Chiaki verschwand aus Miyakos Blickfeld. Er musste noch was besorgen? Sicher kaufte er Blumen für sie. Ganz viele rote Rosen, die er dann in der ganzen Wohnung verteilen würde und sie in seinen starken Armen durch das Blumenmeer tragen würde... Miyako versank in Gedanken und ging träumerisch in ihr Zimmer, wo sie sich aufs Bett warf. Sicher würde er sie einmal heiraten, denn sie waren für einander bestimmt. Miyakos Augenlieder wurden schwerer, während sie darüber nachdachte, wen man wohl zur Hochzeit einladen müsse. Sicher wären ihre Eltern stolz auf sie, wenn sie den Erben des Nagoya Krankenhauses heiratete. Ein roter Schimmer legte sich über ihr Gesicht, als sie daran dachte, von Chiaki Kinder zu bekommen. Maron würde Patentante werden und ihre Kinder wären alle hübsch, intelligent und würden sich für Recht und Ordnung einsetzen... Und sie wäre eine tolle Mutter... und Chiaki... und Chiaki.... Miyako versank im Reich der Träume und ein verträumtes Lächeln umspielte ihren Mund. Ungeduldig trommelte Chiaki mit den Fingern gegen die Fahrstuhlwand und ärgerte sich darüber, dass es so lange dauerte bis der Fahrstuhl untern war. Als endlich die Türen sich wieder öffnete, quetschte er sich zwischen ihnen hindurch und rannte nach draußen. Ein leichte Misselregen hatte eingesetzt und die kleinen Tropfen fiel Chiaki ins Gesicht während er zum Blumenladen rannte. Den Zettel von Access hielt er festumklammert in der linken Hand um ihn ja nicht zu verlieren. Der Weg zum Blumenladen war nicht weit. Er musste sich beeile, um Maron nicht warten zu lassen und um noch in den Laden zukommen bevor er zu macht. (Kleiner Tipp für die Leute, die Jeanne im TV geguckt haben, ich meine den Blumenladen von Zens Eltern!) Keuchend kam er vor dem Laden zum Stehen. „Halt! Noch nicht zu machen!“, rief er und riss die Ladentür auf. Erstaunt blickte ihn eine junge Frau an. „Eigentlich wollten wir gleich schießen!“, meinte sie. „Aber es ist total wichtig!“, sagte er bettelnd und hielt ihr den Zettel mit den Blumen hin, „Können Sie mir daraus einen Strauß machen? Ich hab leider nur sehr wenig Zeit!“ Chiaki blickte betreten zu Boden, daran hätte er auch früher denken können, dann müssten die Menschen jetzt nicht so hetzen. „Ach, das geht schon klar. Ist der für ihre Frau?“ Für wie alt hält die mich denn? Wie kommt sie auch den Gedanken, dass ich verheiratet bin? In Chiakis Gesicht stieg Röte. Er schüttelte den Kopf. Die Frau grinste und verschwand im hintern Teil des Ladens. Nach Minuten kam sie mit einem prächtigen Strauß auf Chiaki zu. „Ist es recht so?“, fragte sie und drehte den Strauß, damit er sich ihn genau angucken konnte. „Wunderbar!“, meinte Chiaki, „Was kostet er?“ Sie blickte den Strauß an. Normalerweise kostet so was locker 2.000 Yen. „1.500 Yen!“ Chiaki wunderte sich, denn er hatte geglaubt der Strauß würde mehr kosten. Er bezahlte wortlos, bedankte sich ganz herzlich, weil sie ja extra länger offen gelassen hatte, und rannte mit den Strauß nach Hause. Durch den Regen zu Maron... Maron kam aus der Dusche, schlang sich ein Handtuch um den Körper und ging in ihr Zimmer. „Ist heute was besonders? Kommt Miyako gleich?!“ Fynn saß auf Marons kleinem Frisiertischchen und blickte Maron erwartungsvoll an. Doch diese hüllte sich in Schweigen. Wortlos trocknete sie sich ab und zog Unterwäsche an. Dann trat sie vor ihren Kleiderschrank. Was zieh ich bloß an? Ratlos durchwühlt Maron ihre Kleidung. Hose? Nein! Rock? Vielleicht! Ein hellblauer, ein beiger, ein roter und ein schwarzes Rock flogen aufs Bett. Oder doch lieber ein Kleid. Maron kramte ein Dunkelrotes heraus. Es war knielang und mit schwarzen Band bestickt. Rosen rankten sich um das Dekolleté. Eilig verstaute Maron die Röcke wieder im Schrank und zog was Kleid an. Dann föhnte sie sich ihre Haare und band diese kunstvoll mit schwarzen Bändern hoch, ließ aber einige Strähnen auf ihre nackten Schultern fallen. Sie eilte ins Badezimmer schminkte sich ein ganz kleines bisschen und überprüfte noch einmal, ob alles gut aussah. Chiaki brachte schnell Jacke und Geld weg, föhnte sich noch eilig einmal die Haare und ging dann zu Marons Wohnungstür. Bevor der klingelte, atmete er noch einmal tief durch. Warum war er so aufgeregt? Sonst machte es ihm doch auch nichts aus. Über sich selbst wundernd drückte er den Klingelknopf. Maron schrak zusammen, warf einen flüchtigen Blick über die Wohnung und ging zur Tür. Sie zitterte leichte, als sie nach der Türklinge griff und die Tür nach außen öffnete. Chiaki stand vor ihr. Groß, schlank, gutaussehend. Maron lächelte schüchtern. Wie war sie nur auf so eine bekloppte Idee gekommen? „Hallo!“, sagte Chiaki. Maron trat zur Seite und ließ in eintreten. Er zog seine Schuhe aus und folgte Maron, die in die Wohnung gegangen war. „Oh, das sieht aber toll aus!“, staunte er, als er den schön hergerichteten Esstisch da. „Danke!“, nuschelte Maron und freute sich, dass es ihm gefielt. „Ich hab dir auch was mit gebracht, als Dankeschön, dass du mich eingeladen hast!“, meinte Chiaki und holte den Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor. Maron ging der Mund auf. Die betrachtete die schönen Blumen. „Danke!“, freute sie sich und flog Chiaki um den Hals, „Das ist total lieb von dir. Ich wollte auch noch welche kaufen, aber ich hab nirgendwo so schöne gefunden. Verrätst du mir wo du sie her hast?“, fragte Maron und nahm den Strauß an sich, um ihn in eine Vase zu stellen. „Das nennt sich Berufsgeheimnis!“, lachte Chiaki und ernte ein bösen Blick von Maron, die kurz danach laut zu lachen begann, weil er so verdutzt geguckt hatte. Chiaki grinste sie an und Maron verschwand in der Küche, um die Vase zu holen. „Setzt dich schon mal an den Tisch!“, rief sie aus der Küche. Chiaki schlenderte zum Tisch hin und nahm am rechten Kopfende des Tisches Platz. Maron kam mit dem Blumenstrauß herein und stellte ihn auf ihren kleinen Stubentisch. Erst jetzt fiel ihm auf wie hübsch Maron aussah. Die einzelnen Haarsträhnen, die locker auf ihren Schulter lagen, das sanfte Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie die Blumen hinstellte. Er wunderte sich nicht, dass sich immer Jungs erboten sie nach Hause zu bringen. „Ich hole mal das Essen!“, meinte Maron, als sie Chiakis musternden Blick bemerkte und verschwand in der Küche. Minuten später standen dampfender Reis, leckerreichendes Hähnchenfleisch und saftig, frischer Salat auf dem Tisch. Chiaki betrachtete hungrig das leckere Essen. Er hatte nach dem Training noch nichts gegessen und sein Magen machte sich geräuschvoll bemerkbar. Ein verlegenes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Maron lächelte und grifft nach dem Reislöffel, um ihm etwas aufzutun. Chiaki nickte dankbar und lächelte Maron ebenfalls an. Nachdem sich auf Chiakis Teller ein ansehnlicher Berg an Essen breit machte, tat Maron sich ebenfalls etwas zu essen auf. „Ach, jetzt hab ich ganz vergessen, was zu trinken zu holen!“, meinte sie verlegen, „Ich hab nur noch Apfelsaft, Milch, Wasser und ein bisschen Cola!“ Verlegen guckte sie auf ihren Teller. „Das ist nicht schlimm!“, meinte Chiaki grinsend, „Ich trinke auch gerne Cola!“ Einen roten Schimmer auf dem Gesicht, stand Maron auf und holte eine große Falsche Cola. Als sie sich neben Chiaki stellte, um ihm einzugießen, meinte Chiaki: „Ich weiß, es klingt jetzt wahrscheinlich komisch, aber du sieht total hübsch in diesem Kleid aus!“ Mit großen Augen starrte Maron Chiaki an. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. „Danke schön“, hauchte sie und goss Chiaki ein. Nachdem beide etwas zu trinken hatten, begannen beide gleichzeitig mit dem Essen. Es war eine komische Stimmung, irgendwie angespannt, irgendwie romantisch. Das Kerzenlicht spiegelte sich in Marons großen braunen Augen. Chiaki aß normal, achtete aber darauf, dass er nicht kleckerte oder sonst etwas falsch machte. „Super lecker!“, meinte Chiaki und legte Gabel und Messer auf den Teller. Maron lächelte ihn an. Oh, wie süß sie lächeln kann!, dachte Chiaki und nahm einen großen Schluck Cola. „Schön, dass es dir geschmeckt hat!“, meinte Maron und stand auf, um das Geschirr wegzubringen. „Warte, dass musst du doch nicht alleine machen!“, sagte Chiaki, griff nach seinem Teller und stand auf. „Ich hab dich zum Essen eingeladen und nicht zum Abwaschen!“, lachte sie vergnügt. Gespielt schockiert blickte Chiaki Maron an. „Was zum ESSEN? Muss ich jetzt Angst haben, dass du mich einsperrst und ewig mit mir essen willst?“, fragte er mit großen Augen. Maron bog sich vor Lachen. „Ja, ich werde dich in meiner Wohnung einsperren und du kommst nie wieder raus!“, meinte sie hinterhältig grinsend. Chiaki stellte rasch seinen Teller weg und fiel vor Maron auf die Knie. „Bitte, schöne Maron tut es mir nicht an! Ich kann nicht leben ohne mein Fußballtraining!“ „Das Training ist nicht so wichtig! Du wirst mein Haussklave sein!“, erwiderte Maron mit herrischem Ton und machte mit dem rechten Arm eine ausholende Bewegung. Mit großen Augen starrte Chiaki Maron an, ergriff blitzschnell ihre Hand und küsste sie. Völlig aus Konzept gebracht blickte Maron Chiaki an. „So will ich denn Euer Haussklave sein und für Euch sterben, wenn Ihr es wünscht!“ Er verbeugte sich vor Maron, die ihn immer noch fassungslos anblickte. Ohne Vorbereitung fiel sie auch auf die Knie. „Sag so was nicht! Ich will nicht noch jemanden verlieren, den ich liebe und brauche!“, sprach Maron und hob Chiakis Kopf. Seine braunen Augen leuchteten im Schein der Kerzen. In ihren braunen Augen glitzerten Tränen. Mit einen liebevollen Lächeln wischte Chiaki sie weg. „Hey, nun wein doch nicht! Ich bleib bei dir! Ich muss dich doch beschützen, hm?“, meinte er leise und nahm Maron in die Arme. Sie musste schwer schlucken, um nicht loszuheulen. Warum war er nur so lieb zu ihr? Dass hatte sie doch gar nicht verdient! Beruhigen strich er ihr über den Rücken und drückte ihren zierlichen Körper an seinen. Er log sie an! Jedes Mal log er sie an. Ich muss es sagen! Schnell sonst wird es noch schlimmer! Die Last wird immer schwerer und es schmerzt, wenn sie mich als Sindbad anschreit. Ich kann einfach nicht mehr! Innerlich seufzend richtete sich Chiaki auf und zog Maron hoch. Geschickt wischte er die Tränen aus ihren brauen Augen weg und lächelte sie an. „Wenn du lächelst bist du noch tausendmal schön!“, meinte er und grinste sie frech an. Verwirrung machte sich in ihr breit. Machte er sich schon wieder über sie lustig? Chiaki blickte über ihre Schulter hinweg zu Uhr, die auf einen Regal stand. Es war kurz nach neun. Sinnend schaute er wieder in Marons Gesicht. Wie würde sie es wohl aufnehmen? Ich bin ihr erklärter Feind und sie hasst mich über alle Maßen, aber in Chiaki hat sie Vertrauen. Warum habe ich mich auf dieses Doppelleben eingelassen? Wenn ich nicht Sindbad wäre, gäbe es nichts, was ich vor ihr verheimlichen müsste! Nichts, was ihr das Herz brechen würde und ihr Vertrauen in die Liebe. Es ist riskant dieses Doppelleben weiter aufrecht zu erhalten, aber ich will Maron nicht verlieren! „Es ist spät!“, bemerkte Chiaki und Maron drehte sich zur Uhr um. Sie nickte zustimmend. Wollte er schon gehen? „Möchtest du noch etwas Trinken oder Essen?“, erkundigte sich Maron und verschwand Richtung Küche. Mit einem Male war ihr Chiakis Nähe peinlich und sie versuchte Abstand zwischen sich und den gutaussehenden jungen Mann zu bringen. Verdammt!, fluchte sie innerlich und war wütend auf sich selber. „Nein, danke!“, sagte Chiaki höfflich und die Treppe hoch, die zu einem Zimmer über dem kleinem Wohnzimmer. „Aber dein Essen war wirklich lecker!“ Maron kam aus der Küche zurück. Sie strahlte über das ganze Gesicht und es wärmte Chiakis Herz. Es ist nur ein Spiel! Ich darf mich nicht drauf einlassen, aber ich fühle mich irgendwie besser, wenn sie da ist. Wenn sie lacht, wärmt es mein Inneres und mir wird komisch! Wieso bringst du mich so durcheinander, Maron? Habe ich mich in dich verliebt? Kann ich deswegen nicht aufhören an dich zu denken? Raubst du mir deswegen den Schlaf? Maron, was hast du mit mir gemacht? Maron kam die Treppe hoch und setzte sich in auf das Fensterbrett des Dreiecksfensters. Chiaki setzte sich auf einen der Stühle. Nachdenklich blickte das Mädchen nach draußen und schaute zum sternenklarem Himmel empor. Chiakis Nähe verwirrte sie und machte sie kribbelig. Unruhig kneteten ihre Hände den Stoff ihres Kleides durch. Chiaki musterte Maron interessiert. So schön und doch so zerbrechlich. „Maron?“ Sie schreckte hoch und blickte ihn erwartungsvoll an. „Ja?“ „Wieso hast du solange dein Herz in Eisen eingeschlossen? Wieso hast du nie die Maron gezeigt, die du jetzt bist?“, fragte Chiaki und beugte sich nach vorne. Sein Pony fiel ihm in die Augen. In seinem Kopf rasten die Gedanken. „Weil ich nicht verletzt werden wollte. Es war der einzige Weg zu überleben. Hätte ich mein wahres Ich gezeigt, wäre ich daran zerbrochen. Ich habe alles, was mich hätte verletzten können, ausgeblendet und nicht daran gedacht. Woher sollte ich wissen, wie wahre Liebe ist, wenn ich so früh verlassen worden bin? Das einzige, was mich immer an Liebe erinnert hat, war Schmerz und ich wollte nicht ein zweites Mal an diesem Schmerz zerbrechen. Ich habe aber durch dich gelernt zu vertrauen. Du hast mir geholfen endlich den Weg der wahren Liebe zu erkennen. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich immer noch die gleiche Maron wie vorher!“, meinte Maron ruhig und blickte Chiaki an, der immer noch nach vorne gebeugt auf dem Stuhl saß. Sein Herz kämpfte mit seinem Verstand. Immer wieder sagte ihm sein Verstand, dass er Maron aufklären musste. Je länger er es rauszögerte, desto schlimmer würde es für sie werden, doch sein Herz ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Maron liebt dich überallemaßen, wenn du es ihr jetzt sagst, wird sie innerlich sterben und gar kein Vertrauen in dich, das Leben und die Liebe haben. Wie soll Jeanne denn für Gott kämpfen, wenn sie ihren Glauben in die Liebe verliert? Ich muss weiter machen! Sie darf nicht erfahren, dass ich Sindbad bin! Egal wie hart es wird! „Hast du irgendwas?“, fragte Maron und stand auf. „Nein, es geht schon! Aber ich muss jetzt wirklich nach Hause. Morgen ist Schule und ich möchte einmal nicht zu spät kommen!“, lachte er und erhob sich. „Gut!“, antwortete Maron leicht enttäuscht. Sie drehte sich um und ging die Treppe runter. Chiaki folgte ihr auf dem Fuße. Sein Blick schweifte noch einmal durch die Wohnung von Maron und blieb auf dem Blumenstrauß hängen. Der weiße Jasmin fiel ihm besonders ins Auge. Der Anmut! Ja, Maron war anmutig. Ihr Rocksaum schwang vor ihm im Takt ihrer Schritte hin und her. Maron wartete vor der Tür bis Chiaki sich seine Schuhe angezogen hatte. „So! Danke für den schönen Abend, Maron!“, sagte Chiaki und lächelte Maron an. „Das Essen war echt toll. Meinetwegen könnest du öfter für mich kochen, wenn es jedes Mal so lecker wird wie heute Abend!“ „Danke! Danke auch noch mal für schönen Blumen!“, meinte Maron lächelnd. Es entstand eine peinliche Schweigepause, in der keiner wusste, was er sagen sollte. Maron blickte zu Boden. Zu gerne würde sie ihn jetzt richtig küssen. Auf den Mund, nicht nur auf die Wange. Doch sie konnte sich nicht dazu durchringen. „Also dann! Bis morgen!“, meinte Chiaki, öffnete die Tür und ging raus. „Bis morgen dann!“ Innerlich war Maron enttäuscht, sagte aber: „Ja, dann bis morgen! Schlaf gut!“ Er nickte und ging zu seiner Wohnungstür. Maron schloss leise die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Warum habe ich Idiotin nichts gemacht? Es wäre doch der perfekte Zeitpunkt gewesen! Chiaki steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und schloss auf. In der Wohnung warf er den Schlüssel in eine Schale, in der sich schon eine ansehnliche Sammlung an Schlüsseln breit machte. Er war gerade dabei seine Schuhe auszuziehen, als er stutzte. Sollte ich vielleicht zurückgehen? Wartete sie darauf, dass ich zurückkomme und sie küsse? Ich würde zu gerne, aber was ist... was ist mit Sindbad? Er sah auf seine Hände. Lange, schlanke Finger. Chicrogenhände hatte sein Vater immer gesagt. Wütend ballte er sie jetzt zu zwei Fäusten. Scheiß was drauf, was Sindbad ist oder nicht ist. Erst mal komme jawohl immer noch ich! Die rechte Chicrogenhand griff nach dem Haustürschlüssel und steckte ihn von draußen ins Schloss. Leise drückte er die Tür ran und marschierte auf Marons Tür zu. Jetzt nicht nachdenken, sondern einfach machen!, dachte er sich und drückte den Klingelknopf. Maron zuckte zusammen. Wer konnte das denn jetzt sein? War es vielleicht Chiaki? Ein unbekanntes Kribbeln breitete sich in ihrer Magengrube aus und ihre Finger begannen unkontrolliert zu zittern. Nicht aus zu denken, wenn... Reis dich zusammen!, ermahnte sie sich und griff nach dem Türknauf. Mit einem Ruck zog sie die Tür auf. Chiaki stand im Türrahmen. Hin und her gerissen zwischen Verstand und Herz. Kein Lächeln lag auf seinem Gesicht! Was kam denn jetzt? Chiaki fasste ihre Hand und zog sie an sich. Die andere Hand umschlang ihre Taille. Maron blickte Chiaki erschrocken an. Sie versuchte irgendeine Erklärung für sein Verhalten in seinem Gesicht ablesen zu können. Als seine Lippen ihre berührten, setzte ihr Herz für einen Moment auf. Das komische Gefühl in ihrem Magen war mittlerweile fast unerträglich, aber doch bezaubernd schön. Wie aus Reflex schloss sie langsam ihre Augen und gab sich dem leidenschaftlichen Kuss von Chiaki hin. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, dass er Angst hatte, es würde ihm den Brustkorb sprengen und Maron treffen. Es war so wunderschön und doch so tödlich schmerzhaft sie hier in seiner Nähe zu spüren. Sie wird mich hassen und verachten. Sie wird mich aus ihrem Leben streichen wollen, aber ich will sie für diesen Augenblick glücklich sehen, egal was es mich auch kosten wird! Seiner Magengrube fühlte sich an, als würde dort zwei Elefanten Walzer tanzen. Doch es war irgendwie ein schönes Gefühl. Angenehm und kribbelnd zu gleich. Merkwürdig!, dachte er. Ganz vorsichtig löste er sich von ihren Lippen und öffnete seine braunen Augen. Maron öffnete etwas verwirrt auch ihre. Warum hatte er aufgehört? Es war doch gerade so schön! Chiaki drückte ihren zierlichen Körper an sich. Fühlte ihre Wärme durch seine Kleidung und zog ihren Duft tief in sich ein. Seufzend schmiegte Maron ihren Körper an ihn. In seiner Brust hörte sie sein Herz wild schlagen und auch ihres kam nicht zur Ruhe. Beide genossen es die Wärme des anderen zu spüren. Es waren hier keine Worte nötig. Vorsichtig schob er sie von sich weg. „Wir sollten schlafen gehen! Morgen ist Schule!“, meinte er geistesabwesend und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Abrupt drehte er sich um, zog seine Wohnungstür auf und schwand in der Wohnung. Mit großen Augen starrte Maron in den dunklen Flur. Warum war es jetzt gegangen? Hatte sie etwas falsch gemacht? Hatte er an Yashiro gedacht? Leise Tränen rollten über ihre Wangen und sie ging in ihre Wohnung. Fynn kam grinsend auf sie zugeflattert, doch als sie Marons tränenverschmiertes Gesicht sah, stoppte sie. „Maron? Was ist denn los? Was hat Chiaki getan? Hat er dich verletzt? Ich werde ihn schlagen!“, brodelte der kleine Engel und fuchtelte wild mit den Fäusten um sich. Maron ging wortlos an Fynn vorbei in ihr Schlafzimmer. Wortlos zog sie sich aus, schlüpfte in ihren Schlafanzug und legte sich in ihr Bett. Mit traurigem Gesichtsausdruck kam Fynn in das Zimmer geflattert. „Maron? Was ist denn?“ „Nicht jetzt, Fynn!“, drang es durch die Bettdecke, die sich Maron über den Kopf gezogen hatte. Fynn wollte erneut ansetzen zu sprechen, doch sie überlege es sich anderes und schlüpfte in ihr Bett. Mitten in der Nacht wurde Fynn wach. Durch die Decke hindurch hörte sie Marons unterdrücktes Weinen. Was war denn passiert?, fragte sich der kleine Hilfsengel. Kapitel 4: Die Folgen eines Kusses ---------------------------------- So hier ist ein neues Kapitel! Sind leider nur fünf Seiten, sry Viel Spaß _______________________________________________________________________ „Mensch Sindbad! Was ist denn seit gestern mit dir los? Ich dachte, bei Maron war es schön!“ Access flatterte über Chiakis Bett hin und her. „Ach, lass mich in Ruhe! Ich geh heute nicht zur Schule!“, murmelte Chiaki und drehte sich auf die andere Seite. „Mir geht’s nicht gut!“ Seit gestern Abend dachte er ununterbrochen an Maron. Seine Gefühle schwankten zwischen großer Freunde und tiefe Verzweifelung, weil er nicht wusste, wie er es Maron schonend beibringen konnte. Was ist, wenn ich es ihr sage und sie mich nie wiedersehen will? Sie wird mich hassen! Was ist, wenn sie es weitererzählt? Niemand würde mir mehr glauben! Alle würde mich hassen! Maron ist beliebt und zwar genauso stark wie ich! Ich kann es ihr nicht sagen, aber ich kann mit der Lüge nicht mehr weiterleben! Sie frisst mich von innen auf und raubt mir meine Kraft! Wie soll ich denn gegen die Dämon kämpfen, wenn ich so schwach bin? Warum habe ich mich auf dieses verdammte Spiel eingelassen? Ich hätte Access einfach ignorieren können, dann hätte ich weiter mein normales Leben frühen können und hätte keine Probleme! Aber so? Aber vielleicht hätte ich dann Maron gar nicht kennen gelernt. Eigentlich hat sie mir erst gezeigt, was wahre Liebe ist! Diese vorherbestimmte Heirat mit Yashiro passte mir überhaupt nicht. Ich habe schon was für sie empfunden, aber das ist jetzt nicht mehr da. Etwas Neues hat seinen Platz eingenommen und ich bin jetzt jemand anderes. Warum läuft in meinem Leben alles so verdammt schief? Mein Mutter ist früh gestorben, mein Vater heiratet andauernd neu und meine Gefühle fahren Achterbahn. Außerdem wurde ich in einen Kampf zwischen Himmel und Hölle hineingezogen, von dem ich eigentlich gar nichts wissen will? Genervt rieb er sich die Augen und setzte sich auf. „Willst du heute etwa die Schule schwänzen?“, fragte Access und flatterte vorsichtshalber etwas von Chiaki weg. In letzter Zeit neigte seine Freund zu extremen Stimmungs-schwankungen. „Nein, ich steh ja schon auf!“, meinte Chiaki müde und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er streckte sich und zog sich an. Nebenan lag Maron ebenfalls noch im Bett. Fynn blickte besorgt in das blasse Gesicht von Maron. Tiefe Schatten lagen unter den braunen Augen und der sonst so schöne, volle Mund war nur noch ein schmaler Strich. „Du siehst krank aus, Maron! Bleib heute zu Hause! Wenn du zur Schule gehst, wirst du richtig krank und dann kannst du dich erst mal nicht in Jeanne verwandeln!“ Maron drehte sich weg. Jeanne! Jeanne! Immer wieder Jeanne! Zählte ihr Leben denn gar nicht mehr? Was würde Fynn tun, wenn sie einfach streiken würde? Würde sie ihr dann das Kreuz wegnehmen und es jemand anderem geben? Aber sie war doch die Widergeburt von Jeanne d’Arc! Konnte jemand anderes ihre Rolle einfach einnehmen? Wenn das möglich war, würde sie dann ihr Kreuz hergeben? Es hatte ihr soviel Kraft und Hoffung gegeben ihre Eltern doch irgendwann wiederzusehen. Oder war es nur eine Lüge von Fynn, dass ihre Eltern von Dämonen besessen waren? War es nur eine List, damit sie dabei blieb? Müde drehte sie sich auf den Rücken und starrte ihre Decke an. „Fynn?“ „Ja?“ „Sind meine Eltern wirklich von Dämonen besessen? Kann ich meinen Job nicht einfach an den Nagel hängen und jemand anderes macht ihn?“ „Maron! Wie oft muss ich dir noch erklären, dass niemand anderes deine Aufgabe erledigen kann! Wenn Gott liebt, den prüft er. Du alleine kannst die Welt von den Dämonen befreien und Gott helfen den Bösen König zu stürzen. Kein anderer Mensch kann dir diese Aufgabe abnehmen. Ich weiß, dass es nicht leicht ist für dich neben deinem normalem Leben auch noch Jeanne zu sein, aber wer sonst soll Sindbad aufhalten? Es werden neue Dämonen kommen und die Welt terrorisieren. Der Böse König will Gott vernichten und dann werden alle Menschen sterben! Willst du das Maron? Es gibt nur wenige, die sich seine Macht widersetzen können und die stehen leider meistens alleine, aber es gibt sie! Glaube an Gott! Er wird dich nicht alleine lassen!“ Fragend schaute Maron die Decke an. Natürlich wollte sie nicht, dass Menschen starben, doch warum wurde ihr alles aufgehalst? Wieso stellte man ihr keinen starken Helfer zur Seite? Warum war sie so alleine? Wieso musste sie es sein, die die Wiedergeburt von Jeanne d’Arc war? Maron setzte sich auf und starrte auf ihre Hände. Fragen sprangen wie Gummibälle durch ihren Kopf und prallten schmerzhaft von den Wänden zurück. Sie fasste sich an den Kopf und schloss die Augen. „Fynn, ich bleibe heute wirklich mal zu Hause!“ „Ich hole dir einen kalten Waschlappen und etwas zu trinken, Maron!“, meinte Fynn und flatterte hinaus. Maron ließ sich seufzend zurücksinken. Alles läuft schief! Warum denn nur? Chiaki blickte besorgt auf den leeren Platz neben sich. Es war jetzt schon die sechste Stunde und Maron war immer noch nicht zur Schule erschienen. Er machte sich ernsthafte Sorgen und verfolgte den Unterricht wenig aufmerksam. „Chiaki Nagoya?“, knallte Herrn Shikaidous Stimme wie ein Peitsche durch den Raum. Verwirrte blickte Chiaki den jungen Geschichtsreferendar an. „Hm?“ „Da du es nicht für nötig hältst dem Geschichtsunterricht zu folgen, sondern lieber träumend durch die Gegend guckst, befrei ich dich vom Unterricht. Ich will dich nach der Stunde beim Lehrerzimmer sehen und jetzt packt deine Sachen und raus mit dir vor die Tür!“ Shikaidou war nicht laut geworden, doch seine leise gesprochen Worte waren schlimmer als jedes Brüllen. Wütend starrte Chiaki ihn an, macht aber keine Anstalten seine Sachen einzupacken. „Soll ich dir etwa noch helfen? Du scheinst du denken, nur weil du der Spross des Nagoya-Krankenhaues bist, musst du dich an keine Regeln halten, aber damit wirst du bei mir nicht durchkommen!“, zischte er. Chiaki kramte geräuschvoll seine Sachen zusammen und schob seinen Stuhl beton lässig an den Tisch. Mit hocherhoben Kopf schritt er an Shikaidou vorbei. „Sie werden für das zahlen, was Sie Maron angetan haben!“, flüsterte Chiaki im Vorbeigehen und schloss leise die Klassenzimmertür. Im Klassenzimmer herrschte völlige Stille. Niemand sagte etwas und wagte es auch nur einen falschen Ton von sich zu geben. „Also fahren wir fort mit dem Unterricht. Jeanne d’Arc drängte Karl den VII zu einem Sturm auf Paris, um die geschwächten englischen Truppen aus Frankreich zu vertreiben. Karl der VII ließ sich Zeit mit seiner Entscheidung, gab aber im September des Jahres 1429 Jeannes Drängen nach. Am 8. September 1429 schlug der Versuch Paris zurückzuerobern allerdings fehl und Jeanne fiel in Missgunst. Karl wandte sich von ihr ab und sie wurden nach Loire gebracht, aber Jeanne floh im April 1430 von dort, um den französischen Truppen in Compiègne zu helfen. Am Abend des 23.5.1430 wurde Jeanne verraten und von den Burgundern gefangen genommen. Karl der VII scherte sich nicht um Jeanne und überließ sie rücksichtslos den Engländern, die ihr den Prozess machten...“ Miyako hörte dem jungen Mann nicht mehr zu, sondern warf einen Blick auf die beiden leeren Plätze vor ihr. Seufzend begann sie Jahreszahlen und Daten mitzuschreiben. Jetzt an die beiden zu denken, würde ihr sicher keine gute Note einbringen. Wutschnaubend ging Chiaki durch die Gänge der Schule. Er hatte es nicht nötig sich von dem Kerl erniedrigen zu lassen! Er würde für das zahlen, was er Maron angetan hatte! Chiakis Hände ballten sich zu Fäusten. „Access?“ Mit einem leisem Plopp erschien eben mir der kleine Schwarzengel. „All right! Was gib es Sindbad?“ „Tu mir bitte einen Gefallen und fliegt zu Marons Wohnung und guck wie es ihr geht! Ich mache mir Sorgen um sie!“, meinte Chiaki und schob ein Fenster auf, um sein erhitztes Gesicht vom Wind kühlen zu lassen. „Ich bin doch kein Suchengel!“, schmollte Access und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du meinst, dich in Jeanne verlieben zu müssen, ist das dein Ding, aber die Arbeit geht nun einmal vor!“ Wütend packte Chiaki Access und schüttelte ihn. „Ich werde mich niemals verlieben und jetzt mach, dass du dahin kommst oder ich werde mich nie wieder verwandeln!“, brüllte Chiaki und schleuderte Access aus dem Fenster. „SAG MAL, DU SPINNST DOCH!“, schrie Access und flatterte wütend weg. Was war dem denn über die Leber gelaufen? Chiaki schlug mit der Faust gegen die Wand. Er hätte seinen Gefühlen nicht so freien Lauf lassen dürfen. Mal wieder hatte er überreagiert und jemanden verletzt. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich gegen die Wand und rutschte an ihr runter. Warum mache ich mir solche Sorgen um sie? Wieso kann ich sie nicht aus meinen Gedanken verbannen? Wieso wird mir warm ums Herz, wenn ich ihr Lachen sehe oder ihre Nähe fühle? Hat Access recht? Habe ich mich ohne es zu wollen in Maron verliebt? Darf ich das denn? Ich habe sie hintergangen. Bis jetzt weiß sie noch nicht, dass Sindbad und ich ein und die selber Person sind, aber was wird passieren, wenn sie es heraus findet? Wird sie dann nicht zerbrechen, wie dünnes Glas? Habe ich denn schon so viel von ihrem Herzen genommen oder sie von meinem? Was ist nur los mit mir? Warum verschwindet ihr Gesicht nicht aus meinem Kopf? Wieso schlägt mein Herz höher, wenn sie mich berührt? Ich muss Antworten finden. Ich muss! Chiaki wischte sich über das Gesicht und stellte sich wieder hin. Seine Nase lief und eine salzige Flüssigkeit quoll aus seinen Augen. Hektisch suchte er nach einem Taschentuch und machte sich auf den Weg zu den Toiletten. Maron lag mit geschlossenen Augen im Bett. Ihr Kopf drohte zu zerspringen, so sehr tat er ihr weh. Der Waschlappen auf ihrer Stirn war nicht mehr kalt und jedes Geräusch löste eine neue Welle des Schmerzes aus. Wurde sie jetzt krank? Sie hörte Fynns Flügelschlagen und spürte, wie der Waschlappen von ihrer Stirn gehoben wurde. Müde dreht sie den Kopf zur Zeit und versuchte die Augen zu öffnen, doch es tat zu sehr weh. Sie drehte sich stöhnend auf die Seite und wollte aufstehen, doch plötzlich ergriff eine Welle der Übelkeit von ihr Besitz. So schnell sie konnte, stand sie auf und rannte ins Bad. Keuchend taumelte sie zurück durch die Wohnung in ihr Bett. Fynn warf ihr besorgte Blicke zu. „Maron, willst du nicht zum Arzt gehen?“, schlug Fynn besorgt vor. „Nein!“, rief Maron aus ihren Zimmer und steckte wütend den Kopf in den Flur. „Mir geht es gut! Ich bin stark und brauche keinen Arzt!“ Maron drehte sich um. Plötzlich wurde alles um sie herum schwarz. „MARON! MARON?“ Fynns Stimme dran von weit weg an ihr Ohr und Maron versank in einer unbekannten Dunkelheit. „MARON!“ Chiaki blickte in den Spiegel. Irgendwas stimmte nicht! Verwirrt blickte er sich um und schob die Tür auf. Der Gang war vollkommen leer, aber irgendwas war nicht normal. Maron? Panik packte ihn und er rannte durch die Gänge nach draußen. Sein Atem raste und er bekam Seitenstiche. „SINBAAAAD!“ Access kam auf ihn zugeflogen. Der kleine Schwarzengel war käseweiß. Chiaki blieb schlitternd stehen und fing ihn auf. Auch Access’ Atem raste. „Sinbad schnell. Ich bin gerade zu Marons Wohnung geflogen, wie du mir gesagt hast und da hab ich gesehen wie...“ „Access, red schon!“ „Wie Maron zusammengebrochen ist! Ich weiß nicht, was mit ihr los ist, aber es sah nicht gut aus!“ Chiaki hörte seinen letzten Worte nicht mehr. Sein Herz hörte kurzzeitig auf zu schlagen und raste dann unkontrolliert weiter. Es hämmerte schmerzhaft gegen seinen Brustkorb. Maron! Maron! MARON! Auf nichts achtend rannte er durch die Stadt. Verwunderte Blicke wurden dem Jungen hinterhergeworfen, der mit ängstlichem und verstörtem Blick durch die Straßen rannte. Seine Lunge brannte, doch er gönnte sich keine Pause. Die Angst nagte boshaft an ihm und trieb ihn weiter an. Er musste zu ihr! Er musste sie beschützen! Maron war doch sonst so alleine! Das Orleans kam in Sicht und Chiaki sprintete den Rest des Weges. Schweratmen zwängte er sich zwischen den Gleittüren hindurch und hechtete wie von Sinnen die Treppe hoch, da ihm der Fahrstuhl zu lange dauerte. „MARON!“, schrie er und hämmerte mit beiden Fäusten gegen ihre Tür. „MARON!“ „Es nützt nichts!“, meinte Access, der über Chiakis Kopf schwebte. „Ich muss zu ihr!“, schrie Chiaki seinen Engel an. „Dann geh über den Balkon, aber schlag nicht ihre Tür ein!“, schrie Access beleidigt zurück. Chiaki rannte an Access vorbei und riss seine Haustür auf. Seine Tasche flog in die Ecke und er zog die Balkontür auf. Es fiel ihm nicht sonderlich schwer von seinem Balkon auf ihren zu kommen. Er riss panisch ihre Balkontür auf und rannte zu ihr. „MARON! MARON, KOMM DU DIR!“, rief er und schüttelte sie leicht. Sofort riss er sich zusammen und dachte nach. Es war wahrscheinlich nicht ratsam sie hier liegen zu lassen! Vorsichtig hob er sie hoch und legte sie auf ihr Bett. Vater! Er griff nach Marons Telefon und wählte die Nummer seines Vaters. „Vater? Ja, hier ist Chiaki! Bitte komm sofort zu Maron. Sie ist zusammengebrochen! Ich weiß nicht, was sie hat! Bitte beeil dich!“, schrie er in das Telefon und wartete ungeduldig auf die Antwort seines Vaters. „Ist gut, ich warte unten!“, meinte er und legte auf. „Maron, bitte verlass mich nicht. Ich muss dir noch so viel sagen!“, flehte Chiaki und griff nach Marons reglos auf dem Bett liegender Hand. Seine Augen huschten in ihrem Zimmer hin und her. Was war nur passiert? Ihr Puls war schwach, aber regelmäßig. Er befühlte ihre Stirn und zuckte zurück. Sie glühte ja förmlich. Widerstrebend stand er auf und holte einen frischen Waschlappen und eine Schale kaltes Wasser. Chiaki tauchte in Lappen in das Wasser, wrang ihn aus und legte ihn mit besorgten Gesichtsausdruck auf Marons Stirn. „Ich komm gleich wieder!“, flüsterte Chiaki und ging durch Marons Wohnung, schloss ihre Tür auf und nahm den Fahrstuhl nach unten. Zum Treppensteigen fühlte er sich zu schwach. Es war, als wäre all seine Lebensenergie mit Maron bewusstlos geworden. Er machte sich Vorwürfe, weil er nicht bei ihr geblieben war, sondern einfach rübergegangen war. Mittlerweile traute er sich selber nicht mehr über den Weg! Hatte er nicht geschworen sich nie zu verlieben? Und was war nun? Maron ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Immer dachte er an sie. Er vermisste ihr Lachen, wenn er alleine in seiner Wohnung saß und darüber grübelte, wie er den nächsten Auftrag erledigen sollte. Verdammt, ich muss endlich mit der Wahrheit rausrücken! Das Ping der Fahrstuhltüren riss ihn aus seinen Gedanken und Chiaki riss sich zusammen. Vor seinem Vater wollte er keine Schwäche zeigen. Er wusste nicht warum, aber dieses ständige Neuheiraten ging ihm gewaltig gegen den Strich. Sein Vater beschmutzte damit das Ansehen seiner Mutter, aber er war zur Zeit der einzige, an den er sich wenden konnte. Vater, wo bleibst du denn? Unruhig ging Chiaki in der Eingangshalle hin und her. Wütend warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und starrte dann die Tür an. Es waren keine fünf Minuten nach dem Anruf vergangen, als Kaiki Nagoya die Eingangshalle betrat, doch für seinen Sohn waren es Stunden gewesen. Verwundert erblickte er Chiaki. So nervös hatte er ihn noch nie gesehen. „Vater!“, rief Chiaki und eilte Kaiki entgegen. „Bitte, komm schnell! Ich weiß nicht, was ich machen soll. Maron hat hohes Fieber!“ „Bin ja nun da!“, versuchte er seinen Sohn zu beruhigen und rief den Fahrstuhl. Immer noch nervös stand Chiaki neben seinem Vater im Fahrstuhl und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf, was seinen Vater nervte. „Chiaki, wenn du weiter so unruhig bist, wirst du auch noch krank!“, mahnte Kaiki. „Das ist mir egal! Maron ich wichtiger als ich!“, fuhr er seinen Vater an. Auf Kaikis Gesicht legte sich ein wohlwollendes Lächeln. Beruhigend legte er Chiaki seine Hand auf die Schulter. „Du liebst sie wirklich sehr, nicht war?“ Verwundert blickte Chiaki seinen Vater an und sah dann verlegen zu Boden. „Ich weiß es nicht! Ich traue mir zur Zeit selber nicht über den Weg!“, nuschelte Chiaki und überlegte, ob er seinem Vater von Sindbad erzählen sollte? Es wäre dann wenigstens einer, mit dem er reden konnte, doch er entschied sich dagegen, weil er seinen Vater nicht noch mehr belasten wollte. Die Krankhausführung war anstrengend genug!, überlegte der 16jährige Junge und sah seinen Vater von der Seite an. Ihm sah man es wirklich nicht an, aber er war alt geworden. Chiaki hatte nur noch eine dunkele Erinnerung an seinen Vater UND seine Mutter. Damals war er klein gewesen, aber sie mussten sich sehr geliebt haben. Genau aus diesem Grund verstand er nicht, warum sein Vater immer wieder heiratete? „Vater...“, doch die Fahrstuhltür unterbrach ihn. Maron war jetzt wichtiger als er. Entschlossen ging er auf Marons Wohnungstür zu und schloss seinem Vater auf. „Hier lang!“, meinte er und ging in Maron Schlafzimmer. Sie lag noch genauso da, wie er sie verlassen hatte. Chiaki eilte zu ihr und nahm ihr den Waschlappen von der Stirn, der schon wieder warm war. Kaiki stellte sich neben seinen Sohn und blickte auf Maron runter. Ihr Gesicht hatte einen Teil ihrer Farbe verloren, aber sonst konnte er so nichts erkennen. „Lass mich mal!“, sagte er zu Chiaki und schob ihn sanft zur Seite. Chiakis Vater fühlte Marons Puls und steckte ihr eine Thermometer in den Mund. Er horchte ihre Brust ab und schob ihr Schlafanzugoberteil hoch. „Vater, was zur Hölle...?“, meinte Chiaki entgeistert und verfolgte die Bewegungen seines Vaters mit Argusaugen. „Chiaki, ich will nur sehen, ob mit ihrem Bauch alles in Ordnung ist. Keine Sorge!“, meinte dieser lächelnd und drückte sanft ihn Marons Bauch. Seufzend richtete er sich auf und Chiaki blickte ihn etwas ängstlich an. „Also Chiaki, ich glaube...“ „Maron muss ins Krankenhaus?“ „Nein, aber sie hat...“ „Eine schlimme Krankheit, an der sie sterben kann?“ „Auch nicht, es ist...“ „Eine Infektion?“ „Himmel, lass mich doch mal ausreden!“, keifte Kaiki Chiaki an, der betreten zu Boden sah. „Maron hat eine harmlose Erkältung. Ihr Körper ist etwas geschwächt, aber sonst hat sie nichts. In einer Woche ist sie wieder vollkommen gesund, wenn du sie richtig pflegst. Ich komme heute Abend noch einmal wieder und bringe dir Medikamente. Dass sie zur Zeit bewusstlos ist, stimmt auch nicht ganz, aber deine Maron scheint einen tiefen und festen Schlaf zu haben. Wahrscheinlich ist sie vorhin zusammengebrochen, weil ihr Körper einfach nicht mehr konnte! Lass sie jetzt einfach in Ruhe schlafen. Kühl ihre Stirn und mach ihr Wadenwickel, um das Fieber runter zu bekommen!“, meinte Kaiki und klopfte Chiaki auf die Schulter. „Und mal’ nicht immer gleich den Teufel an die Wand!“ Chiaki lächelte etwas zaghaft und brachte seinen Vater zur Tür. „Bis heute Abend!“, rief Chiaki ihm nach und schloss die Tür. Kopfschüttelnd ging er in Marons Schlafzimmer zurück und legte eine Decke über sie. Erneut wrang er den Waschlappen aus und legte ihn ihr auf die Stirn. „Mach ja nie wieder so einen Scheiß, Maron!“, flüsterte er und betrachtete sie liebvoll lächelnd. Fynn beobachtete von draußen Chiaki. Sie mochte ihn einfach nicht! Maron hatte vieles über ihn erzählt. Ihrer Meinung nach war er kein schlechter Mensch, doch Fynn traute ihm nicht über den Weg. „Fynn?“ Der kleine Engel wirbelte herum und starrte Access an. Ein leichter Rotschimmer legte sich kurz über ihr Gesicht, der jedoch sofort verschwand und sie sah ihn wütend an. „Was willst du hier? Dich schickte der Teufel! Bist du daran Schuld, dass Maron krank ist?“ Wütend blitzte sie ihn an. Verwirrt sah er an Fynn vorbei in Marons Zimmer. „Warum sollte ich so was tun, Fynn-Schatz?“, fragte er. Sauer flog sie auf ihn zu und tippte ihn mit dem Finger auf sie Brust. „Verschwinde Access! Ich will dich nie wieder hier in der Nähe sehen!“, zischte sie und flog an ihm vorbei in den Himmel. Immer noch verwirrt blickte er ihr nach. Dann schüttelte er lachend den Kopf. „Ach Fynn, du hast dich kein bisschen verändert und ich werde weiter in deiner Nähe bleiben!“ Kapitel 5: Scheiße....! Bin ich, denn nich ich? ----------------------------------------------- Hey^^ *auf und ab hüpf* Danke Mona! Echt super lieb von dir! Ich liebe deine Kommis! Nein, ich hab die FF leider noch nicht zu Ende geschrieben! Die Schule raubt mir echt die Kreativität, aber ich versuche jetzt mal am Wochenende mit trauriger Musik weiterzuschreiben ;) Anders komm ich nich in Stimmung^^' @Lizzi19: Thx für ein Kommentar! Ich gebe mir echt Mühe, so schnell wie möglich alles hochzuladen *verbeug* Okay, neues Kapitel! Ich hab versucht Miyako etwas mehr ins Licht zu rücken, ma gucken, ob es mir gelungen is... Viel Spaß _________________________________________________________________________ Maron öffnete verwirrt die Augen. In ihrem Zimmer war es dunkel. Jemand hatte ihre Vorhänge festzugezogen und sie wieder ins Bett gebracht. Verwundert sah sie sich um und richtete sich etwas auf. Ein feuchter Waschlappen fiel von ihrer Stirn und landete in ihrem Schoß. Sie rieb sich noch etwas verschlafen die Augen und bemerkte wie sich ein dunkele Gestalt an ihrem Bettrand bewegte. Ihr Herz stockte und die Angst kroch in ihr hoch. Hatte man sie entlarvt? War die Polizei schon im Haus um sie festzunehmen? Oder war jemand in ihre Wohnung eingedrungen? Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihre Tür abgeschlossen zu haben oder das Fenster. Oder war es vielleicht Shikaidou? Mit klopfenden Herzen tastete Maron nach dem Lichtschalter ihrer Stehlampe. KLICK Helles Licht erfüllte den Raum. Die Person, die an ihrem Bett gekniet hatte, war der schlafende Chiaki. Sein Rücken hob sich in regelmäßigen, ruhigen Abständen. Den Kopf hatte er auf seine Arme gelegt, die er verschränkt auf Marons Bettkante gelegt hatte. Neben ihm auf dem Boden stand eine Schale mit Wasser und daneben einige Medikamente. Hatte er etwa die ganze Nacht hier gesessen? Aber warum? War er heute wie sie nicht in der Schule gewesen oder hatte er sich etwa bei ihr angesteckt? Verwirrt fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht und entschied sich leise aufzustehen. Vorsichtig schlug sie die Decke zurück und kletterte aus dem Bett, immer darauf achtend Chiaki nicht zu wecken. Liebvoll lächelnd betrachtete sie ihn und schlich dann ins Bad. Die Maron, die sie aus dem Spiegel anblickte, sah nicht sehr verlockend aus. Schatten lagen immer noch unter den Augen, trotz des tiefen Schlafes. Ihre Augen waren leicht verquollen und das helle Licht blendete sie leicht. So leise wie möglich drehte Maron den Wasserhahn an und ließ etwas Wasser in das Waschbecken laufen, um sich das Gesicht zu waschen. Stunden zu vor Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und Maron schlief immer noch tief und fest. Chiaki hatte neues Wasser geholt und wartete nun auf seinen Vater und die Medikamente, die dieser mitbringen wollte. Etwas unruhig ging er durch die Wohnung. Lüftete zwischendurch mal und machte sogar die Spülmaschine leer und wieder voll. Nur anstellen wollte er sie nicht, weil er Marons Schlaf nicht stören wollte. Schon früher hatte er sich für die Medizin interessiert und manches Buch gewälzt. In vielen hatte gestanden, dass sich ein Großteil der Patienten einfach wieder gesund schlief. Zur Zeit war er sich noch nicht ganz sicher, ob er den Beruf seines Vaters annehmen wollte und somit die Klink erben würde oder nicht. Es hatte schon etwas verlockendes, zumal der Tod seiner Mutter immer noch tief saß und er gerne herausfinden wollte, woran sie genau gestorben war. In seinem Schlafzimmer standen einige Fachbücher über Medizin, die er sich hin und wieder mal durchsah. Natürlich hätte er auch viel sofort vom Vater lernen können, doch er war zu stolz, um seinen Rat anzunehmen. Warum ausgetretene Pfade wählen, wenn man auch Neue gehen kann? Ein Klingel an der Tür riss ihn zurück in die Gegenwart. So leise er konnte eilte er zur Tür und öffnete sie. Zu seinem Verdruss stand Miyako vor der Tür und sah Chiaki verwirrt und gleichzeitig verletzt an. Was machte er denn hier? „H - hallo Chiaki!“ „Hallo Miyako! Was kann ich für dich tun?”, fragte Chiaki und lehnte sich leicht gegen den Türrahmen. „Meine Mutter hat mich mit Essen rüber zu Maron geschickt und ich wollte mal sehen wie es ihr geht!“, sagte Miyako und versuchte an Chiaki vorbei in die Wohnung zu linsen. Von wegen Maron wollte nichts von ihm!, schmollte sie innerlich. „Ich glaube kaum, dass Maron zur Zeit essen kann. Sie schläft gerade tief und fest. Allen Anzeichen nach, hat sie sich eine kleine Grippe eingefangen und wird wahrscheinlich nicht mehr diese Woche zur Schule kommen!“, meinte Chiaki leicht abweisend. Er wollte zurück zu Maron. Sicherlich war der Waschlappen wieder warm geworden und kühlte nicht mehr. „Aha. Na ja, trotzdem nimm das Essen doch bitte. Vielleicht hast du ja etwas Hunger!“, meinte Miyako und klang verletzt. In Gedanken verdreht Chiaki genervt die Augen. „Komm rein, Miyako. Aber sei leise, denn Maron soll so lange schlafen wie nur irgend möglich!“ Chiaki machte die Tür frei und ließ Miyako eintreten. So leise wie möglich gingen beiden in Marons Schlafzimmer. Beim Anblick von Maron stutzte Miyako leicht. Marons gesunde Gesichtsfarbe war gewichen und hatte nun einen pergamentfarbenen Ton angenommen. Durch die leicht durchsichtig Haut zeichneten sich die freien blauen Adern im Gesicht und am Hals ab. Ein Waschlappen war von ihrer Stirn gerutscht und Chiaki kniete gerade wieder neben ihr, um Maron einen neuen, kühlen Waschlappen auf die Stirn zu legen. Miyako fühlte sich seltsam überflüssig. Die Chemie zwischen den beiden schien einfach zu stimmen. Sie konnte sich hier nicht zwischendrängeln und Chiaki für sich beschlagnahmen. Sie hatte gegen Maron verloren. Jeder Blick trieb ihr einen neuen, schmerzhaften, kleinen Pfeil ins Herz. „Ich muss dann wieder rüber. Ich muss noch Hausaufgaben machen. Shikaidou hat uns ziemlich viel aufgegeben und wir haben ihn morgen fast den halben Tag. Kommst du denn morgen zur Schule?“, fragte Miyako zaghaft und glitt immer mehr zur Tür zurück. „Nein. Ich denke, ich werde heute Nacht hier bleiben und morgen nicht zur Schule kommen. Shikaidou kann ich zur Zeit nicht wirklich sehen. Soll der mir ruhig eine schlechte Note wegen Fehlens eintragen. Der kann mir mal den Buckel runterrutschen.“ „Na dann!“, meinte Miyako. „Gute Nacht Chiaki. Sag Maron bitte, dass sie bald wieder gesund werden soll, ja?“ „Klar, mach ich! Nur du musst doch noch so viel machen und außerdem will ich nicht, dass du dich auch noch bei Maron ansteckst. Wenn ich krank werde, ist das nicht so schlimm. Shikaidou kann mich eh nicht leiden! Warte ich bring dich eben noch zu Tür!“ Leise stand er auf und brachte Miyako zu Marons Haustür. „Also danke noch mal für das Essen. Sag deiner Mutter, dass es wirklich lieb von ihr ist, dass sie sich so um Maron kümmert. Bis bald!“, meinte Chiaki und schloss sanft und leise, doch schnell die Tür. „Ja, bis bald!“, sagte Miyako zur geschlossenen Haustür. Tränen bildeten sich in ihren Augen sie drehte sich um und rannte die Treppen runter. Tränenblind lief sie durch die Straßen und kam erst im Park zum Halten. Schluchzend ließ sie sich auf eine Parkbank fallen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Niemand sollte ihre Schwäche sehen. Sie musste doch stark sein, aber es tat so verdammt weh. Die Bilder kamen immer wieder und ließen sie nicht los. Immer wieder tauchte Marons blasses Gesicht vor ihren Augen auf. Immer wieder sah sie Chiakis liebevollen Blick, mit dem er Maron betrachtete. Die Ahnung hatte sie ja schon länger gehabt, aber es so offensichtlich zu sehen, tat doch sehr weh. Eigentlich war Miyako sauer auf sich selber. Warum war sie Chiaki auch gleich so verfallen? Warum hatte sie ihm denn gleich ihr ganzen Herz geschenkt? Jeden Tag, an dem sie Chiaki gesehen hatte, war ein wundervoller Tag gewesen, doch nun würden die Tage grau werden und die Nächte würden von Albträumen durchzogen werden. Womit hatte sie das nur verdient? Schritte hallten durch den stillen Park. Miyako schreckte hoch und entdeckte Yamato. „Was machst du denn hier?“, fuhr sie ihn an und wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht. „Bin etwas spazieren gegangen!“, meinte Yamato und schrumpfte unter den mahnenden Blicken Miyakos leicht. „Laut Schulgesetz ist es verboten sich um diese Zeit noch auf den Straßen herumzutreiben!“, meinte Miyako wichtigtuerisch. „Ich habe mich nicht herumgetrieben!“, verteidigte sich Yamato entrüstet. „SO? Wie nennst du das denn?“, wollte Miyako wissen und stand auf. Immer noch waren ihre Augen leicht rotunterlaufen, was Yamato nicht entging. Warum hatte sie denn geweint? „Nein, ich bin spazieren gegangen. Eigentlich hätte es ein sehr schöner Spaziergang sein können, wenn ich dich nicht getroffen hätte!“, maulte Yamato beleidigt und richtete sich auf. Mittlerweile war er ein ganzes Stück gewachsen und größer als Miyako. „Pff! Was kann ich dafür, wenn du hier vorbei läufst?“ „Gar nichts! Aber warum maulest du mich immer an und meinst mich zu Recht weisen zu müssen? Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“ „Da bin ich anderer Meinung. Du hast dich ja nicht mal getraut Maron zu sagen, dass du etwas von ihr willst! Du bist ein Weichei und wirst es immer bleiben!“ „Vielleicht habe ich meine Meinung ja auch beändert!“, erwiderte Yamato erhitzt. Sein Meinung geändert? Wie sollte sie denn das verstehen? „Ich mag Maron immer noch, doch ich liebe sie nicht mehr. Ich habe gesehen, dass ich mich nicht zwischen Maron und Chiaki stellen kann. Ich kann mit Chiaki nicht mithalten!“ „Ja“, meinte Miyako, „Mit Chiaki kannst du wirklich nicht mithalten, aber ich mit Maron auch nicht! Ich habe heute gesehen, dass ich Rücksicht auf Maron nehmen muss. Bisher war es leicht immer auf ihre Stärke zu bauen. Wenn etwas nicht klappte, hab ich sie um Hilfe gebeten und mich eigentlich nie dafür bedankt. Chiaki und Maron gehören einfach zusammen. Da haben wir nun einmal nichts mehr zu melden. Ich denke, ich werde mich von Chiaki zurückziehen. Ich muss jetzt auf Maron aufpassen und ihr helfen, wenn sie mich braucht!“, meinte Miyako, ging auf Yamato zu und an ihm vorbei. „Gute Nacht Yamato!“ „Halt!“ Energisch griff er nach ihrem Handgelenk. „Ich bin noch nicht fertig!“ „Was willst du denn noch? Lass mich los!“ Miyako versuchte ihr Handgelenk seinem Griff zu entziehen, doch so sehr sie sich auch anstrengte, es ging nicht. „Ich habe gesagt, ich noch nicht fertig!“, beharrte Yamato und seine Stimme hatte sich verändert. Miyako erinnerte sich noch lebhaft an den schweigsamen, schüchternen Yamato, der zwar Klassensprecher war, jedoch niemand wirklich zu recht weisen konnte. Es fehlte ihm einfach an Selbstvertrauen. Maron hatte sich für ihn stark gemacht und ihm den Rücken gestärkt. Er war jetzt nicht mehr der Schwächling, der sich alles sagen ließ. Doch Yamato hatte eingesehen, dass er nie mehr für Maron als ein Freund sein würde. Er hatte ihr seine Gefühle nicht offenbart, weil er sie nicht in Verlegenheit bringen wollte und außerdem hatte er so eine Ahnung, dass sie es zur Zeit nicht so leicht hatte, wie sie immer tat. Also hatte er drauf verzichtete. „Yamato! Lass mich los!“, fauchte Miyako Yamato an, doch dieser ließ sie nicht gehen. „Ich muss mit dir reden-“ „Ja, ich mit dir auch! Lass gefälligst meine Hand los! Du tust mir weh!“ „Hör mir doch endlich zu! Ich liebe Maron nicht mehr! Ich kann sie nicht mehr lieben. Mein Herz schlägt für jemand anderen!“ Miyako stutzt, doch schüttelte dann widerwillig den Kopf. Wütend riss sie sich los und stolperte rückwärts. „DU bist doch nicht mehr ganz richtig im Kopf!“, schrie und rannte vor ihm weg. „MIYAKO! MIYAKO WARTE!“ Doch Yamatos Rufen hielt sie nicht zurück, sondern ließ sie nur noch schneller laufen. Fast panisch rannte sie durch den Park und die Stadt nach Hause. Wieder rannen Tränen über ihre Wangen. Sie war enttäuscht von Yamato. Ewig kannte sie ihn schon und erinnerte sich immer an den verständnisvollen Jungen, den sie nach Herzenslaune anschreien konnte und der ihr doch immer wieder verzieh. Dieser neue Yamato machte ihr Angst. Sie spürte seine Überlegenheit ihr gegenüber und das verunsicherte sie. Bei Chiaki war es nie ein Problem gewesen, dass sie sich ihm gegenüber schwach gefühlt hatte, nur bei Yamato war es eine andere Sache. Seine grünen Augen tauchten immer wieder vor ihrem Gesicht auf. Immer noch fühlte sie seine Berührung an ihrem Handgelenk. Verwirrt blieb sie stehen. Was war das? Yamato stand alleine im Park. Immer noch eine Hand ausgestreckt nach Miyako, die doch nun schon wieder weg war. Er hatte es ihr sagen wollen. Wieder einmal war er zu feige gewesen! Wieder einmal hatte er den Mund nicht aufbekommen! Wieder einmal musste er mit ansehen, wie jemand vor ihm weglief! Wütend ballte er seine ausgestreckte Hand zu einer Faust und ließ sie langsam sinken. Wuttränen perlten über seine Wangen. Hör auf zu heulen, Yamato! Benimm dich endlich wie ein Mann!, schimpfte er sich selber in Gedanken und doch tat es weh. Unsicher ging er einen Schritt in Richtung des Wohnblocks, in dem Maron, Chiaki und Miyako wohnten, doch dann blieb er stehen und drehte sich abrupt um. Niedergeschlagen ging er durch die Gassen der Stadt. Alles war schon dunkel. In den Häusern brannten Lichter und der allnächtliche Lärm erfüllte die Straßen. Sinnend blieb er am Rand des Parks stehen. Erinnerungen flammten durch seinen Kopf und meldeten sich warnend zurück. Er erinnerte sich an den Tag, als Maron einfach verschwunden war und Chiaki Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, damit sie wieder auftauchte. Er sah sich, Chiaki und Miyako in Miyakos Zimmer sitzen über eine Karte der Stadt gebeugt. Wieder hörte er Chiaki stimme. >Ihre Eltern lernten sich vor einem Karussell kennen...< Miyakos trauriges Gesicht und ihr fast erstickte Stimme, als sie ihn zurückrief, weil Chiaki alleine gehen sollte. Damals war er ihr böse gewesen. Er hatte nicht verstanden, warum Chiaki zu Maron gehen sollte und er nicht? Auch hatte ihn ihre Tränen verwirrt, als Maron wiederkommen war. Warum war sie dann nicht selber hingegangen, wenn sie sich doch solche Sorgen um Maron gemacht hatte? Schon damals hatte sie geahnt, dass sich zwischen Chiaki und Maron etwas anbahnt und es doch nicht war haben wollen. Zeit war vergangen und die Gefühle der beiden schienen sich noch verstärkt zu haben. Doch etwas schien die beiden zweifeln zu lassen. Es war zwar ein offenes Geheimnis, dass sie beiden einander liebten, aber keiner schien seine Zuneigung wirklich zu offenbaren. Es fehlte noch die vertraute Sicherheit, dass man nicht verletzt wurde. Diese fehlte beiden und einer von ihnen musste es wagen und ins kalte Wasser springen. Doch wer würde springen? Yamato fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und ging aus dem Park nach Hause. Zuhause angekommen, packte er seine Tasche und verzog sich in sein Zimmer. Immer noch leicht durcheinander legte er sich auf sein Bett und schloss seine Augen. Er musste es ihr sagen und er hätte Maron seine Gefühle ebenfalls gestehen sollen, doch nun war es zu spät. Zwar pochte immer noch ein Stück von seinem Herzen für sie, aber ein großer Teil schlug für jemanden anderes. Seufzend drehte er sich zur Seite und schloss für einen Augenblick die Augen. Wie eine Katze rollte er sich zusammen und schlief ein. Miyako öffnete leise die Wohnungstür und trat in die Wohnung. „Miyako? Bist du das?“ Die Stimme ihrer Mutter drang aus der Küche. „JA, ich bins!“, rief sie zurück und versuchte ihrer Stimme einen normalen Tonfall zu verleihen. „Ich gleich ins Bett. Morgen ist ja Schule!“ „Mach das! Wie geht es Maron denn?“ Der Kopf von Sakura Toudaiji tauchte aus der Küche auf. Hastig wendete Miyako ihr Gesicht ab. Ihr Mutter musste nicht sehen, dass sie geweint hatte. „Na ja. Sie hatte eine leicht Grippe und kommt diese Woche, wahrscheinlich nicht mehr zur Schule!“ „Oh, dass ist aber nicht schön! Dann verpasst sie ja viel Unterrichtsstoff!“, meinte ihre Mutter und verzog sich wieder in die Küche. „Ja, kann schon sein! Gute Nacht dann!“ Wieder erkämpften sich Tränen die Wege in ihre Augen, doch Miyako drängte sie gewaltsam zurück. Nein, es reicht! Ich habe genug geweint! Und trotzdem weint sie in der Nacht heimlich und leise in ihr Kissen und versuchte mit der Ungerechtigkeit der Welt klar zu kommen. Kapitel 6: Warum kann ER nicht helfen? -------------------------------------- Danke schön für die superlieben Kommentar*knuddel*@mona Wenn es etwas länger dauert mit dem Kapitel hochladen, bitte bitte nicht sauer sein... Ich bemühe mich echt jeden Tag was hochzuladen, aba manchmal hab ich einfach nicht genug ... SRY Na ja, egal! So hier is erstmal ein neues Kapitel! Da ich eigentlich nicht wirklich an Gott glaube, habe ich ihn mal in Frage gestellt! Euer Meinung??? Hab euch lieb __________________________________________________ Verschlafen öffnete Chiaki seine Augen und streckte sich. Einige Wirbel knackten und seine Knie taten ihm höllisch weh. Erst jetzt fiel sein Blick auf das leere Bett vor ihm. Verwirrt richtete er sich auf und legte seine Hand unter die Decke. Noch warm!, dachte er und ging aus dem Zimmer. Vom Badezimmer aus fiel ein Streifen Licht auf den Boden des Flurs. Leise ging er auf die Tür zu und linste durch den Türspalt ins Badezimmer. Wasser plätscherte leise aus dem Wasserhahn. Maron blickte in den Spiegel und schien alles andere als zufrieden mit sich. Sie zog an ihren langen, braunen Haaren, die glatt über ihr Schultern fielen und nicht die normalen Locken hatten. Dann tauchte sie ihre Hände in das Wasser des Waschbeckens und begann ihr Gesicht zu waschen. Chiaki verfolgte ihre Bewegungen mit seinen Augen. Er musste es ihr sagen! Aber wie? Zur Zeit war ihr Körper noch geschwächt von den Krankheit und sie sollte erst richtig gesund werden, bis er es ihr erzählen würde. Er seufzte innerlich und schloss für einen Moment die Augen. Immer noch fragte er sich, warum er sich in den Krieg zwischen Himmel und Hölle eingemischt hatte und warum genau Maron seine Zielperson hatte sein müssen. Jedes andere Mädchen hätte es sein können, doch das Schicksal hatte genau sie ausgesucht. Vor seinen Augen tauchte Maron verweintes Gesicht im Geisterhaus auf. Wieder dachte er an den Abend, als sie einfach weggelaufen war. Wieder verspürte er dieses schmerzhafte Ziehen in seinem Herzen, das sich nur nach Maron sehnte. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und überlegte, wie er es ihr am besten sagen könne. Sinnend öffnete er seine Augen und ging zu Marons Balkon. Leise schob er das Fenster auf und blickte in den tiefschwarzen Nachthimmel. Dicke Wolken verdeckten den Mond und die Sterne. Ein kühler Nachtwind wehte den Geruch von Regen in sein Gesicht und ließ ihn frösteln. Chiaki stützte seine Ellenbogen auf den Balkonsims und blickte nach unten. Was er da sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Nicht weit unter ihm, blickte ihn ein Mann in schwarzer Kleidung direkt in die Augen. Die schwarzen, langen Haare wehten im kalten Nachtwind und die grauen Augen starrten grausam kalt. Chiakis Herz setzte aus und begann dann zu rasen. Wer war das? Wie kam er hier her und wieso machte ihn die Anwesenheit dieses Mannes zu unruhig? Langsam schwebte der Mann von dem Balkonsims in den mitternachtsblauen Himmel. Chiaki beobachtete den Vorgang und hielt den Atem an. Dieser Fremde war kein Mensch, aber wer war er? Immer unruhiger werdend richtete sich Chiaki auf und griff nach dem Kreuz, dass in seiner Hosentasche ruhte. Vorsichtig zog er es hervor um zu checken, ob es wirklich ein Dämon war. „Du brauchst nicht nachzusehen, ob ich ein Dämon bin, denn ich bin keiner! Ich bin ein Dämonenritter und stehe somit über den Dämonen, Chiaki Nagoya! Oder sollte ich besser Sindbad?“ Die kalte Stimme des Dämonenritters schwang an Chiakis Ohr und ließ ihm unvermittelt einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Woher wusste der, wie er hieß? Chiaki richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte den Dämonenritter herausfordernd entgegen. „Soll ich etwa Angst vor dir haben? Auch mit den starken Dämonen werde ich leicht fertig! Du kannst mir gar nichts!“, meinte Chiaki entschlossen und zog sein Kreuz, hielt es vor den Mund und flüsterte: „Access, ich könnte wohl etwas Hilfe von dir gebrauchen!“ „Ach, du Feigling brauchst also doch Hilfe? Alleine bist du zu schwach! DU wirst MICH nie besiegen können. Du hast Schwachpunkte, die ich kenne, Sindbad. DU tust ja so unverwundbar, aber das bist du nicht. Eigentlich bist du nur ein kleiner Junge mit einem viel zu gefährlichen Spielzeug in der Hand. Man sollte es dir wegnehmen!“, meinte der Dämonenritter und schwebte näher an Marons Balkon heran. Unwillkürlich wich Chiaki einen Schritt zurück und entlockte dem Dämonenritter so ein schallendes Lachen. „Ich sagte doch, dass du feige bist. Sobald man dir dein Kreuz wegnimmt, hast du Angst wie ein Kaninchen. Außerdem hast du noch einen viel größeren Schwachpunkt!“, höhnte der Mann. „Und welchen?“, fragte Chiaki herausfordernd. „Dreh dich doch mal um!“ Langsam drehte sich Chiaki um und blickte in die riesengroßen, brauen Augen Marons. „DU bist Sindbad?“, flüsterte Maron. Chiaki senkte den Kopf und drehte sich wütend um, um den Dämonenritter anzugreifen. „WER BIST DU EIGENTLICH?“, schrie Chiaki wütend. „Ich bin Noyn Claude! Merk dir den Namen, denn er wird dich in deinen Albträumen verfolgen!“, wisperte Noyn siegessicher und verschwand mit dem Wehen seinen langen Umhangs. Langsam drehte sich Chiaki um und sah Maron ins Gesicht. Keine Regung lag auf seinem, in ihrem nur Verletztheit. „Wie konntest du mir das antun? Ich habe dir vertraut und du hast mich ausgenutzt! Du bist mir nur nahe kommen, um dich besser an Jeanne heran zu machen, oder?!“ Warum sagst du nichts? Wieso lachst du nicht und streitest alles ab? Chiaki, warum? „Ja, es stimmt. Ich wollte erst, dass du dich in mich verliebst, damit ich dich vom Stehlen abhalten kann, aber das ist nicht mehr so! Ich liebe dich, Maron! Ich würde mein Leben für dich geben! Hast du das nicht gemerkt? Auch wenn ich Sindbad war, schlug doch immer noch Chiakis Herz in meiner Brust. Ich konnte nicht anderes! Ich habe mir geschworen mich nie zu verlieben, aber dann kannst du und hast meine Welt vollkommen auf den Kopf gestellt. Erst dachte ich, ich würde es nie mit dir aushalten können und wollte dich einfach nur bestrafen für deine Lebensfreunde, doch dann sah ich dein verweintes Gesicht und mir wurde ganz anderes. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, war eifersüchtig auf jeden, der dir näher stand als ich. Zwischenzeitig vergaß ich vollkommen, dass ich gegen dich kämpfen musste. Ich wollte es zwischendurch nicht mehr. Ich wollte als normaler Junge bei dir sein, aber es ging nicht! Ich musste doch dem Befehl folgen! Was sollte ich tun?“, fragte Chiaki hilflos und blickte Maron an. „Du gehörst dem Befehl Satans. Ich habe dir vertraut! Ich habe dir mein Herz geschenkt. Eigenendlich dachte ich, dass du mich von meiner Einsamkeit erlösen könntest, aber du hast mich nur benutzt. Und jetzt wirfst du mich weg! Wie dumm war ich zu glaube, jemand wie du könnte mich aus freien Stücken lieben! Ich war nur ein Mittel zum Zweck und mehr nicht!“, schrie Maron wütend und Tränen rannen über ihre Wangen. „Maron, bitte!“, flehte Chiaki, trat einen Schritt auf Maron zu und streckte die Hand nach ihr aus. „Hör auf und verschwinde! ICH WILL DICH NIE WIEDERSEHEN!“, schrie Maron und drehte sich abrupt um. „Du weißt, wo die Tür ist. Geh und zwar schnell!“ Chiaki ging auf Marons Rücken zu und streckte seine Hand nach ihrer Schulter auf. Er beobachtete das Zucken ihrer Schultern und langsam sank seine Hand. „Ich werde dich beschützen, Maron!“, flüsterte er und ging weg. „Gute Nacht!“ Die Tür fiel ins Schloss und Maron sank heulend in sich zusammen. Warum nur? Wieder einmal war sie verletzt worden. Ein letztes Mal hatte sie versucht zu vertrauen und war eines Besseren belehrt worden. Nie, nie wieder würde sie sich verlieben oder einem Menschen vertrauen. Chiaki hatte ihr bewiesen, dass Vertrauen nur Schmerzen zufügt und sonst nichts. Er hatte ihr offenbart, dass es von Anfang geplant war! Alle Gefühle für sie waren also nur erlogen! Nichts war wahr von dem, was er gesagt hatte! Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein? Sie war ein Trottel und selber Schuld an ihrem Leid. Aber sie würde nicht aufgeben, denn sie musste Gottes Plan in die Tat umsetzen! Niemand sollte so leiden wie sie es ihr Leben lang getan hatte! Es war schlimm genug, aber sie durfte sich jetzt nicht unterkriegen lassen! Dann hätten die Dämonen gewonnen und die ganze Welt würde im Nichts versinken. Das konnte sie nicht zu lassen! Erst mal musste sie jetzt gesund werden und dann würden die Dämonen ihr blaues Wunder erleben! Jeanne war noch lange nicht besiegt! Sie würde kämpfen wie einst Jeanne d’Arc es getan hatte! Wütend wischte sie sich ihre Tränen von den Wangen und schaltete das Licht ein. „Ich muss gesund werden und dann werde ich es allen zeigen! Bald sind die Prüfungen, ich darf also nicht lange fehlen!“, meinte Maron entschlossen zu sich und griff nach den Medikamenten. Wenn ich gesund werden will, darf ich nicht schwach sein! Chiaki wanderte durch die Straßen. Sein Kopf war leer, aber er hielt es nicht zu Hause aus. Und zu seinem Vater wollte er nicht. Sinnend blieb er an der Kaimauer stehen und starrte in das rabenschwarze Meer zu seinen Füßen. „SINBAAAAAD!“ Access’ helle Stimme hallte durch die Stille der Nacht. Chiaki blickte weiter auf das Meer hinaus. „Mensch, hab ich dich endlich gefunden! Was war denn los?“, fragte Access und flatterte schnaufend auf Chiakis Schulter. „Ich habe dich überall gesucht, aber du warst wie vom Erdboden verschluck! Was war denn los?“ Chiaki reagierte nicht auf das Leichtgewicht auf seine Schulter. Access’ Stimme schien für ihn aus weiter Ferne zu kommen. Er hatte es sich mit Maron verspielt. Sein Leben lag in Bruchstücken vor ihm. Wiedereinmal hatte er es geschafft, die Person zu verletzten, die er liebte. War er nicht zu Liebe fähig? Legte Gott ihm diese Stolpersteine in den Weg oder war er selber Schuld an seinem Unglück? „CHIAKI!“, brüllte Access in Chiakis Ohr. „MAN! Schrei doch nicht so! Davon werde ich ja taub!“, schrie Chiaki zurück. „Ich bräuchte nicht so schreien, wenn du mir mal zuhören würdest und meine Frage beantworten würdest!“, maulte Access und verschränkte die Arme vor der Brust. Das lange schwarze Haar des Engels wehte im Nachtwind und schlug sachte gegen Chiakis Nacken. „Ein neuer Dämon ist aufgetaucht. Besser gesagt eine Dämonenritter. Sein Name ist Noyn Claude. Er hat mich an Maron verraten, sie wird uns nicht mehr trau'n! Weißt du etwas über diesen Dämon?“, fragte Chiaki und starrte wieder auf die dunkele See hinaus. „Nein, ich weiß nicht über Dämonenritter, aber ich könnte sehen, ob sich nicht was in Erfahrung bringen lässt! Das mit Maron ist ein Problem. Du musst sie trotzdem weiter vom Stehlen abhalten. Sie hat schon genug Schachfiguren gesammelt. Es wird Zeit, dass du mal ein paar mehr einsackst und ihr nicht immer den Vortritt lässt, nur weil du in sie verknallt bist! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“, meinte Access und fuchtelte mit seiner kleinen Hand rum. „Es geht nicht, dass du immer den Gentleman spielst und ihr somit zu noch mehr Macht verhilfst! Es ist jetzt schon fast zu viel geworden. Denke doch daran, was ich dir gesagt habe, warum du Jeanne vom Stehlen abhalten musst! Es geht wirklich bald nicht mehr. Die Schachfiguren werden wahrscheinlich jetzt schon reichen, aber sie benötigt noch mehr!“ Chiaki senkte seinen Kopf und nickte. „Ich weiß doch warum! Aber es wird schwer sein, jetzt noch nahe genug an sie herzukommen, um sie von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten. Es wird schwer genug werden überhaupt noch neben ihr zu wohnen!“ „Meinst du mit Fynn nebenan ist es leicht?“, meinte Access trübsinnig. „Ich kenne Fynn schon ewig und diese Sache zwischen uns muss aus der Welt geschafft werden. Bald wird die Macht reichen und alles wird ins Chaos stürzen! Wir müssen das verhindern! Egal, ob unsere Herzen dabei zerreißen. Leider wurde uns diese Aufgabe zu geteilt, nun müssen wir das Beste daraus machen!“ „Access?“ Verwundert blickte Chiaki seinen kleinen Engel an. „Was ist denn mit dir passiert?“ „Warum?“ „Na ja, erstes sprichst du wie ein Philosoph und zweitens wirst du ja ganz rot, weil ich dich darauf anspreche!“, lachte Chiaki. „Ach, das bildest du dir nur ein!“, entgegnete Access wütend und dreht sein Gesicht weg. „Hm, klar!“ Die beiden blickten wieder in die Bucht und hinaus aufs Meer. Sinnend steckte Chiaki sein Hände in die Hosentaschen und legte den Kopf wieder in den Nacken. „Glaubst nicht, dass er war gegen mich hat?“, fragte er und fixierte einen Stern. „Wer?“ „Na Gott!“ „Wie kommst du denn drauf, Chiaki?“ „Ich weiß nicht, aber er scheint es nicht gut zu meinen mit meinem Schicksal! Immer legt er mir Stolpersteine in den Weg und jedes Mal falle ich ziemlich schmerzhaft auf die Nase!“, meinte Chiaki und schloss seine braunen Augen. „Ich glaube nicht, dass Gott etwas gegen dich hat. ER liebt alle Menschen und dich auch! Wieso kommst du drauf, dass ER dir Böses will? Nur weil in deinem Leben mal Sachen schief gehen, muss das ja nicht heißen, dass Gott etwas gegen dich hat, oder? Guck man, wenn ER unterscheiden würde zwischen Menschen, die ER mag, die ER liebt oder die ER gar nicht leiden kann, dann würde diese Welt ganz anderes aussehen! Aber da Gott die Menschen geschaffen hat, muss ER sie doch auch lieben, nicht wahr?“ „Ja, so steht es in der Schöpfungsgeschichte! Aber was ist, wenn Gott doch unterscheidet? Was, wenn ER doch manche lieber mag als andere? Warum zum Beispiel hat ER meine Mutter sterben lassen? Sie war so ein guter Mensch und ER hat sie mir einfach so weggenommen, nur weil es ihm passte! Warum ließ ER zu, dass Marons Eltern Maron so früh alleine ließen und sie jetzt so leiden muss? Wenn ER allmächtig ist, warum hat ER da nichts gegen getan?“, sagte Chiaki wütend und ballte seine Hände zu Fäusten. „Gott kann nur drei Dinge!“, sagte Access fast müde. „Erstens den Lebewesen eine Seele geben. Zweitens diese Seele bewachen und drittens die Atmosphäre bewegen!“ „Mehr nicht?“, sagte Chiaki traurig. „Nein, zu Wundern sind nur die Menschen fähig, aber Gott nicht!“ Chiaki nickte und drehte sich um. „Wo willst du jetzt hin?“, fragte Access verwundert. „Lass uns nach Hause gehen! Wenn wir den Dämonen schon gegenübertreten wollen, müssen wir auch ausgeschlafen sein, um Jeanne vor Übergriffen zu beschützen!“, sagte Chiaki entschlossen und verfiel in einen Laufschritt. „Aber du kannst nicht überall sein, Sinbad!“ „Wenn ich will, kann ich alles schaffen, Access! ALLES!“ Kapitel 7: Belastende Wahrheit ------------------------------ Hey^^ Danke schön für die lieben Kommentare*freu* Ich hatte schon Angst, dass ihr mir wegen den Fragen an Gott auf die Palme steigt, aber da habe ich mich ja gründlich geirrt... Weiter geht es auf dem Leidensweg von Maron und Chiaki. Auch Miyako und Yamato mischen in diesem Kapitel wieder kärftig mit hab euch lieb K_K-Jeane ___________________________________________________________________________ Für Chiaki verlief die Woche nicht anderes als andere Schulwochen auch. Mit der Ausnahme, dass Maron fehlte. Immer wieder in den Stunden wanderte sein Blick auf ihren leeren Platz neben ihn und er konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. Miyako merkte, dass etwas zwischen Maron und Chiaki schief gelaufen war, doch sie traute sich nicht ihn darauf anzusprechen. Außerdem war sie auch zur sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Bald war der Wettkampf und sie wollte nicht schon wieder gegen Maron verlieren. Wahrscheinlich würde auch Yashiro alles auf eine Karte setzen und versuchen so Chiakis Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Merke Yashiro nicht, dass sie schon längst bei Chiaki abgeschrieben war? Sinnend ging Miyako alleine zur Sporthalle. Es würde heute sicherlich heiß werden. Die Tage wurden immer länger und die Temperaturen würden wohl wieder steigen. Miyako liebte den Sommer, aber sie hasste es im Schulgebäude zu versauern, während draußen herrlichstes Badewetter war. Sie seufzte uns schloss kurz die Augen. BAMM Miyako taumelte und fiel unsanft auf den Po. Wütend blickte sie die Person an, die sie zu Fall gebracht hatte. „Mensch Yamato. Macht doch mal die Augen auf!“, maulte sie und verzog schmerzhaft das Gesicht. Yamato hingegen war kreidebleich. Seine grünen Augen bildeten einen harten Kontrast zum blassen Gesicht. Er stand zitternd auf und drehte sich schweigend um. Seine Schritte waren abgehackt und ungelenkt. Miyako kam sich schlecht vor. „Yamato warte! SO war das doch nicht gemeint!“, rief sie ihm nach und kämpfte sich wieder auf die Beine. Mit schnellen Schritten versuchte Yamato ihr zu entkommen. Sein Gang begann zu schwanken. „HEY YAMATO!“, schrie Miyako und rannt auf ihn zu. Der Gurt ihr Tasche schnitt ihr in die Schulter, als sie durch den hallenden Schulflur hinter Yamato hinterher rannte. Was kümmerte es sie eigentlich, was Yamato hatte? Es konnte ihr doch vollkommen egal sein, was der Kerl hatte, oder? Aber irgendwas in ihrem Herzen weigerte sich dagegen, Yamato ziellos durch die Gänge wanken zu lassen. Endlich bekam sie seine Hand zu fassen und hielt ihn fest. „Was hast du denn?“, fragte sie ihn. Dickköpfig wendete er sein Gesicht von ihr ab. „Das geht dich gar nichts an! Was willst du von mir?“, fragte er schroff. Kaum merklich zuckte Miyako zusammen. Warum sprach er so komisch? Aber sie ließ ihn nicht los. „Weil du gehst, als hättest du die ganze Nacht durchgetrunken! Das ist nicht deine Art!“ „Ach ja? Und was ist denn meine Art? Du scheinst mich ja gut zu kennen!“, fauchte er zurück. „Du bist nicht so! Du bist sonst immer verständlich, immer nett zu allen und hast für jeden ein offenes Ohr! Du bist mein guter Freund, Yamato!“ Es rutschte einfach so über ihre Lippen. >Du bist mein guter Freund, Yamato!< Am liebsten hätte sie sich selbst dafür geschlagen. „Ach ja, ich vergaß! Ich bin ja nur ein guter Freund! Jetzt wo Chiaki dich fallen gelassen hast, jetzt kommst du zu mir! Ist dir das nicht schrecklich peinlich? Er hat Maron dir vorgezogen! Maron, die in allem besser ist als du! Sie ist so viel hübscher als du und auch begabter! Gib es doch zu, dass du sie hasst! Du heuchelst allen doch nur die Freundschaft mit Maron vor! In Wirklichkeit hasst du sie über alles!“, meinte Yamato und drehte sich langsam zu Miyako um. Sein Gesicht war immer noch weiß, doch auf den Wangen hatten sich rote Flecken gebildet. Seine Augen glühten in ihren Höhlen und jagt Miyako Angst ein. Was war mit Yamato geschehen? Sie holte aus... KLATSCH „Wie kannst du es eigentlich wagen, so etwas auch nur zu denken? Maron ist meine beste Freundin! Ich würde alles für sie tun! Wie kommst du auf diesen kranken Gedanken? Was ist nur los mit dir?“, schrie sie ihn unter Tränen an. Keine einzige rollte über ihre Wange, aber ihre braunen Augen schwammen. Yamatos Kopf blieb zur Seite gedreht. Seine Schultern zuckten fast übermütig. Er drehte sein Gesicht zu Miyako. „Ich war dir nie mehr als ein guter Freund. Wenn irgendetwas war und Chiaki dir nicht helfen konnte, dann kamst du zu mir. Hast du dir vielleicht schon mal überlegt, dass andere Menschen auch Gefühle haben und du auf diesen nicht einfach rumtrampeln kannst? Bist du mal auf den Gedanken gekommen, dass du nicht der Mittelpunkt der Universums bist? Dass nicht alle Schlange stehen, um in deiner Nähe zu sein? Du tust ja ach so beliebt, aber das bist du nicht! Hast du mal auf die zischenden Stimme gehört, die laut werden, wenn du durch den Flur gehst? Hast du die bösen Blicke nicht gesehen, die dir nachgeworfen werden? Ach, Miyako wird endlich erwachsen! Niemand mag dich! Du bist nun mal ganz alleine auf dieser gottverdammten Welt! Und niemand wird dir helfen, wenn du alleine bist, Miyako. Niemand!“ Yamato hatte immer schneller gesprochen und seine blassen Wangen glühten jetzt noch stärker. Miyako wich vor ihm zurück. Langsam schüttelte sie den Kopf. „Nein...“, stammelte sie, „Nein, dass ist nicht war! Ich habe Freunde und es gibt hier Leute, die mich mögen! Ich bin nicht alleine, nein! Du bist doch nicht ganz normal! Was ist los mit dir? Wo ist der Yamato, den ich so mochte?“ Yamato schüttelte plötzlich traurig lächelnd den Kopf. „Vielleicht hättest du früher daran denken sollen und nicht erst jetzt, wo alles zu spät ist Miyako!“ „Wie meinst du das? Was willst du damit sagen?“, fragte Miyako misstrauisch. „Nichts, Miyako. Ich sage dir GAR nichts mehr. Entweder du lernst aus den Zeichen oder du wirst unwissend bleiben, bis alles zu Ende ist!“ Er drehte sich abrupt um, ging durch den Gang und bog gleich um die nächste Ecke. Miyako stand alleine im Gang und starrte in die Leere des Raums. Was war nur los mit Yamato? Unschlüssig blickte sie auf ihre Uhr und zuckte zusammen. Das Training hatte vor 15 Minuten begonnen! Das würde sicherlich Ärger geben! Sie nahm ihre Beine in die Hand, rannte den Gang runter und aus dem Schulgebäude. Yamato stand gegen die Wand gelehnt im Gang. Vor seinen Augen flimmerte alles. Was hatte ihn nur geritten sich so zu verhalten? Er war doch sonst nicht so! Vielleicht, weil er gesehen hatte, wie oft Miyako zu Chiaki rübergesehen hatte. Jeder Blick hatten ihm einen Stich versetzt. Er legte den Kopf in den Nacken und starrte blind die Flurdecke an. Warum war alles so schief gegangen? Wieso zur Hölle hatte er seinen Mund nicht aufmachen können und ihr das ins Gesicht sagen können, was er ihr sagen wollte? Warum war er so ein schrecklicher Feigling? „Du fühlst dich zu schwach? „ Verwirrt blickte er sich um. Woher kam das? „Du willst stärker sein? “ „Wo bist du?“ „Ich bin hier! Komm zu mir! Ich werde dir alle deine Wünsche erfüllen! “ Wie in Trance folgte Yamato der Stimme in einen Raum nicht weit vom Hauptflur entfernt. Ein Bild hang an der Wand. Ein Mädchen in einem silber-weißem Kleid mit langen braunen Haaren, die im unsichtbaren Wind flatterten, blickte zum Himmel empor und lächelte beseelt in das unendliche Blau des Himmels. Selig stand Yamato vor dem Bild. „Willst du nun mutiger werden?“, fragte die Stimme erneut. Wie traumatisiert blickte Yamato auf das Bild. „Ja!“, hauchte er. Maron schlug die Augen auf. Der Blick auf den Wecker sagte ihr, dass es schon später Nachmittag war. Sie drehte sich auf die Seite und blickte die ihr gegenüberliegende Wand an. Eigentlich sah sie nichts, aber schlafen konnte sie nicht mehr. Ihr Fieber war schon lange gesunken, aber sie war noch nicht ganz gesund. Immer noch hustete sie stark und fühlte sich geschwächt. Hast mühsam erhob sich Maron und warf einen Blick durch ihr Schlafzimmer. Die Vorhänge ihrer Schlafzimmerfenster waren fest verschlossen und bauschten im sachten Windzug, der durch das gekippte Fenster hereinwehte. Fynn war nicht zu Hause. Wahrscheinlich ist sie wieder einmal auf der Suche nach Dämonen!, dachte Maron und stand auf. Sie schwankte leicht, fing sich aber wieder und taperte in Richtung Bad. Der Blick in den Spiegel war ihr immer noch ein Graus. Auch eine Woche Bettruhe hatte es nicht geschafft die Zeichen der Krankheit auf ihrem Gesicht zu vertreiben. Dunkele Schatten lagen unter ihren Augen und ihre Wangen waren leicht eingefallen, weil sie nichts essen konnte und nur Suppe machte eben nicht richtig satt. Maron schloss die Augen und zog mit einem Ruck ihr Pyjamaoberteil aus. Energisch drehte sie die Dusche auf und zog sich ganz aus. Vielleicht würde das heiße Wasser ihre Lebensgeister besser zum Leben erwecken, als sinnlosen in den Spiegel starren. Chiaki stieg trübsinnig in den Fahrstuhl. Sein Briefkasten war leer und der von Maron überfüllt von seinen Briefen. War sie bis jetzt noch nicht wieder aus ihrer Wohnung gekommen oder wollte sie seine Briefe einfach nicht lesen? Er konnte ja verstehen, dass sie ihn jetzt hasste, aber warum tat es ihm dann so verdammt weh? Wütend auf sich und die ganze Welt schlug er seine Stirn gegen die Wand der Fahrstuhls. Sein Kopf dröhnte, aber es war ihm egal! Alles war ihm egal! Das einzig Wichtige in seinem Leben hatte er verloren! Und warum? Weil er ihr nicht von Anfang an die Wahrheit über sich erzählt hatte. Wieso hatte es so kommen müssen? Hatte der Teufel alles so geplant, dass er in das offne Messer lief? Oder wollte Gott ihn verletzen, um ihm zu zeigen, dass ER allmächtig war? Warum gab ihm niemand Antworten auf seine Fragen? Warum war er so alleine auf dieser Welt? An seinen Vater konnte sich Chiaki nicht wenden, das wusste er. Vielleicht würde er ihn eines Tages verstehen, aber jetzt noch war er wütend auf jede neue Frau, die sein Vater bald heiraten würde. Es ging einfach nicht in seinen Kopf rein! Wieso musste sein Vater das Andenken seiner Mutter so beschmutzen? Er hatte sie doch überalles geliebt, wieso tat er ihr dann jetzt so was an? Hatte er etwa die Zeit mit ihr vergessen? Am besten man verliebt sich gar nicht!, dachte Chiaki und verließ den Fahrstuhl. So was bringt nur Kummer und Schmerz! Sinnend stand er vor seiner Haustür und warf einen Blick rüber zu Marons Tür. Sollte er einfach mal klopfen? Sein Herz raste und konnte sich nicht entscheiden, was das Richtige war! Woher sollte er es denn wissen? Vielleicht wollte sie ja wieder mit ihm reden, aber sie traute sich einfach noch nicht, über ihren eigenen Schatten zu springen! Langsam ging er auf die Tür zu. Einfach nur den Arm heben und klopfen! Er konnte ja auch klingeln! Es war doch so einfach! Warum tat er es dann nicht einfach? Immer noch schlug das Herz in seine Brust wild gegen seine Rippen. Es tat beinahe weh. Seine Hand regte sich dem Klingelknopf entgegen wie eine Blume dem Licht. Immer wieder hielt er inne, als könne er sich nicht zu dieser Bewegung durchringen, doch eine stärkere Kraft bewegte seinen Arm weiter. DING - Chiaki ließ den Klingelknopf los – DONG Er hatte Angst. Angst vor dem, was jetzt kommen würde. Angst davor, doch noch verletzbarer zu sein, als er dachte. Leise Schritte hinter der Wohnungstür... Maron saß vor dem Fernseher. Sie blickte stumpf auf den flimmernden Kasten, doch sie sah die Bilder nicht, die auf sie einwirken sollten. Fynn war immer noch nicht wieder zurückgekehrt. Wahrscheinlich sah sie sich in der ganzen Stadt sehr genau um, um auch ja keinen der Dämonen zu übersehen. Maron seufzte. Sie langweilte sich schrecklich. Die Tage, in denen sie nicht zur Schule gegangen war, weil sie ja immer noch krank war, hatte sich hingezogen wie Kaugummi. Jeder Tag war gleich eintönig und genauso langweilig wie der Tag davor. Am meisten ärgerte sie, dass sie nicht rauskonnte, sondern hier drinnen hocken musste! Durch das Fenster flatterte Fynn in das Wohnzimmer. Maron ließ immer ein Fenster offen, damit Fynn rein oder raus konnte. Der kleine Engel war etwas aus der Pust, doch er bemerkte, dass Maron immer noch schlecht gelaunt war. Fynn versuchte schon seit Tagen ihr Bestes um Maron bei Laune zu halten, doch das war alles andere als einfach. „Maron, wollen wir vielleicht Pfannkuchen machen?“, fragte Fynn nicht ganz ohne Hintergedanken. Eigentlich brauchten Engel auf der Erde gar kein Essen, aber Pfannkuchen waren da eine riesengroße Ausnahme, weil sie so lecker waren. Missmutig blickte Maron aus dem Fenster. „Nein, ich hab dazu gerade keine Lust! Aber mir ist langweilig! Was soll ich denn noch machen? Ich hab gelesen, Wohnung sauber gemacht, DVD’s geguckt und das Fernsehprogramm der nächsten Tage auswendig gelernt! Ich will endlich wieder nach draußen, sonst gehe ich hier drinnen noch ein! Kann ich denn nicht wenigstens zum Einkaufen gehen?“, fragte Maron hoffungsvoll, denn sie wollte eine Beschäftigung haben. „Nein, sonst wirst du nur wieder krank. Sieh mal, du bist jetzt fast gesund! Wenn du jetzt wieder nach draußen gehst, bist du heute Abend wieder sehr krank und musst noch länger zu Hause bleiben. Außerdem besorgt Miyako doch alles, was du brauchst, oder etwa nicht?“, harkte Fynn nach. Maron senkte den Kopf und starrte auf ihre Hände. Fynn hatte ja Recht, aber noch länger in ihrer Wohnung eingesperrt bleiben? Sie kam sich vor wie in einem Gefängnis! Langweile von morgens bis abends. „Doch! Du hast ja Recht! Aber ich komme mir so eingesperrt vor!“, sagte Maron bedrückte und blickte wieder aus dem Fenster. Der blaue Himmel verfärbte sich langsam in das dunkle Blau der Nacht. Normalerweise würde ich mich jetzt fertig machen und dann auf die Jagd gehen, aber so? „Fynn, hast du eigentlich Dämonen gefunden?“, fragte Maron interessiert. Vielleicht bot sich ja doch eine Chance...! Verneinend schüttelte Fynn den Kopf. „Ich habe wirklich überall nachgesehen, aber keine gefunden!“ „Irgendwie ist da was-“ DING – DONG Maron fuhr zusammen. Langsam stand sie auf und ging zur Tür. Miyako konnte doch noch gar nicht wieder da sein. Unsicher taperte sie durch den Flur auf die Haustür zu. Plötzliche schnell Schritt entfernten sich von ihrer Wohnungstür. Marons Herz raste in ihrer Brust. Was war da los? Sie schloss die Tür auf und blickte in den leeren Flur. Es war niemand zu sehen. Angst schlich sich gewaltsam in ihre Seele. War das etwa wieder dieser Noyn? Der ihr verraten hatte, dass Chiaki in Wirklichkeit auch Sindbad war? Die schmerzende Erinnerung an jenen Abend kam mit voller Kraft zurück. Wieder sammelten sich Tränen im Marons Augen. Ich habe vertraut und was ist passiert? Ich bin wieder verletzt worden! Ich vertraue niemanden mehr! Ich bin stark! Ich brauche niemanden! „Maron? Wer war das?“, fragte Fynn und flatterte auf Marons Schulter. „Niemand! Wahrscheinlich ein Dummen-Jungen-Streich!“, sagte Maron resignierend und schloss die Tür. „Soll ich die Pfannkuchen machen?“ Ein strahlendes Lachen erhellt das Gesicht des kleinen Engels! „JA!“ Chiaki lehnte sich schwer atmend an der Treppenhauswand an. Der Mut hatten ihn doch verlassen, als er Marons Schritte hinter der Tür gehört hatte. Er konnte ihr jetzt noch nicht gegenübertreten! Das würde er einfach noch nicht schaffen! Aber wann würde er stark genug sein? Dann, wenn alles zu spät war? Dann, wenn nichts mehr zu retten war? Warum war er so verdammt feige und stand nicht dazu, dass er Mist gebaut hatte? Er seufzte und rutschte an der Wand runter. Missmutig schlang er die Arme um die Knie und blickte in die Schwärze des Treppenhauses. Alles war aufeinmal wieder so leer in seinem Innern! Er war wieder alleine und schwach. Genau wie nach dem Tod seiner Mutter. Wieder tauchte das Gesicht in Gedanken vor ihm auf. „Chiaki, pass gut auf deinen Vater auf!“ Und wer passte auf ihn auf? Passte Gott auf ihn auf? Wohl kaum! Sonst würde ER ihm doch mal helfen! Aber nein, Gott hielt sich in solchen Sachen raus! Wütend ballte Chiaki die Hände zu Fäusten. Es schmerzte ihn, dass er Maron verletzt hatte, aber er hatte es doch nicht absichtlich getan! Litt er jetzt nicht genauso wie sie? Er hatte sie doch nur beschützen wollen und er musste es weiter tun, weil Maron sonst noch schlimmer verletzt werden würde. Es war noch nicht zu Ende. Oh nein, es fing gerade erst alles an. Noyn war der erste Bote des Krieges gewesen und von nun an würden auch noch andere Dämonen auftauchen und das Leben zur Hölle auf Erden machen. Wahrscheinlich würden sie die Menschen in Marons Nähe angreifen. Miyako würde der größte Trumpf werden, weil sie Maron näher stand, als alle anderen Menschen. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Hätte er es nur gleich gesagt! „SINDAAAAAAAAB!“ Access flog im rasenden Tempo auf Chiaki zu. Verwirrt richtete sich der Jungs auf und fing seinen Engel auf. „Wo warst du eigentlich den ganzen Morgen?“ „Tolle Begrüßung!“, schmollte Access und sank keuchend in Chiakis Händen zusammen. „Also? Was ist los? Wieso bist du so schrecklich aufgeregt?“, wollte Chiaki wissen und hockte sich wieder hin, Access immer noch in den Händen. „Ich war auf der Suche nach Dämonen und wollte eigentlich mal kurz bei dir in der Schule vorbeischauen, um dich zu Besuchen. Ich flog also so durch den Gang und dachte mir nichts Böses, als ich plötzlich eine starke dunkle Aura spürte. Ich flog dem Gefühl und traf auf dem Fynn, die ganz interessiert in der Nähe herumflatterte. Natürlich blieb ich in ihrer Nähe, aber sie schien mich nicht zu bemerken. Ich flog in einen Raum nicht weit vom Hauptflur und traf auf Yamato Minazuki! Er ist von einem Dämon besessen. Ich habe schon eine Warnung für acht Uhr abgeschickt!“, schloss Access und blickte Chiaki Hilfe suchend an. „Was wird jetzt aus Jeanne?“ Chiaki blickte wütend auf den Boden. Es musste ja so kommen. Er richtete sich auf und marschierte in Richtung seiner Wohnung. „Wir haben noch ein bisschen Zeit bis wir los müssen! Erklär mir genau wo der Raum liegt! Maron darf nichts davon erfahren!“, meinte Chiaki und schloss seine Wohnungstür auf. „Während du erklärst mache ich die Pfannkuchen!“ „JUHU!“, freute sich Access und begann munter drauf loszuplaudern. Kapitel 8: Eingesperrt in Gottes Kraft -------------------------------------- So, bis zum nächsten Kapitel kann es noch etwas dauern! Bitte seit nicht böse, aba ich versuche in dieser Woche noch ein paar Seiten zu schreiben, damit ihr ordentlich was zu lesen habt ;) Hab euch lieb K_K-Jeane ______________________________________________________ Maron sah Fynn lustlos beim Essen zu. Sie langweilte sich immer noch und hoffte auf eine Abwechselung. Es wunderte sie ein wenig, dass Fynn immer noch keine Dämonen gefunden hatte, obwohl sie viel Zeit zum Suchen hatte. Sonst waren doch immer welche aufgetaucht und nun auf einmal keine mehr? Die Dämonen würden wohl kaum darauf Rücksicht nehmen, dass es ihr nicht gut ging. Irgendetwas stimmte nicht... „Schmeckt es dir, Fynn?“, fragte Maron beiläufig und schaltete den Fernseher ab, der die ganze Zeit im Hintergrund gedudelt hatte. „HM!“, mampfte Fynn und stopfte sich einen viel zu großen Bissen in den Mund. „Fotal mlecker!“ Maron lächelte. „Es wundert mich, dass du lange keine Warnungen mehr schicken musstest. Gibt es zur Zeit keine Dämonen auf der Erde?“ Fynn verschluckte sich und hustete eine Zeit lang. Maron beobachtete beruhig, wie sich Fynn verhielt. Der kleine Engel schien ein Geheimnis zu haben. „Nein, ich habe keine Dämonen entdeckt!“, sagte Fynn, blickte Maron aber nicht in die Augen. Aha, sie lügt! „Fynn, du musst mich nicht schonen! Du kannst ruhig Warnungen schicken! Ich bin wirklich wieder so gut wie auf dem Damm!“, meinte Maron lächelnd und wollte dem kleinen Engel über den Kopf streichen. „ES GIBT KEINE DAMÖNEN ZUR ZEIT!“, schrie Fynn und zuckte unter Marons Bewegung weg. Wütend flatterte sie in Richtung des Fensters, drehte sich noch einmal um und starrte Maron wütend aus ihren grünen Augen an. „WENN es Dämonen geben würde, würdest du es wissen!“, keifte sie und verschwand durch das Fenster. „FYNN? Was ist denn mit dir los?“, rief Maron und hechtete zum Fenster, um Fynn vielleicht noch auf dem Balkon zu schnappen, doch der Engel war schon in den dunkeler werdenden Abendhimmel geflattert. Beunruhigt kehrte Maron in das Wohnzimmer zurück und ließ sich auf einen Sessel fallen. Irgendetwas stimmte da wirklich nicht! Sonst sagte Fynn ihr doch immer alles! Was war auf einmal los mit dem kleinen Engel? Wieso regierte er denn auf einmal so über? Vielleicht hatte es etwas mit Chiaki zu tun! Der Gedanke an Chiaki schmerzte und sie versuchte ihn wieder aus ihrem Kopf zu verdrängen, doch hartnäckig klammerte sich der Gedanke an die schönen Erinnerungen mit Chiaki. Tränen bildeten in Marons braunen Augen. Wütend versuchte sie ihnen Einhalt zu gebieten, aber je mehr sie dagegen ankämpfte, desto schlimmer wurde es letztendlich. Seufzend blieb sie im Sessel sitzen und ließ die Tränen ließen. Wie sehr sie es hasste schwach zu sein. Niemand durfte wissen, dass sie nachts weinte oder von Albträumen geplagt aufwachte! ES war ihre Schwachstelle und niemand, NIEMAND durfte jemals davon erfahren. Nur Fynn wusste, dass sie nachts weinte. Fynn konnte sie alles anvertrauen, was sie Miyako nicht zu sagen wagte. Für Miyako war sie immer die Starke. Anderes kannte es ihre Freundin nicht. Man durfte einfach keine Schwäche zeigen. Schon von klein auf an hatte Maron Mauern um sich herum aufgebaut und keinen so nah an sich herangelassen, dass er ihr hätte weh tun können. Erst bei Chiaki hatte sie wieder angefangen zu vertrauen und war bitterlich belehrt worden. Man darf niemandem vertrauen! Wütend warf sie ein Kissen gegen die Wand und sprang aus dem Sessel auf. Egal, was Fynn sagte, sie würde sich jetzt anziehen und rausgehen. Hier drin hielt Maron es einfach nicht mehr aus. Chiaki hörte das Kissen gegen die Wand prallen und blickte verwirrt in die Richtung des Geräusches. Was machte Maron denn nun? Access futterte seine Pfannkuchen mit sichtlichem Genuss. Ein fast träumerischer Ausdruck lag auf dem Gesicht des kleinen Engels, als er sich einen neuen Pfannkuchen in den Mund schob. „Und du bist dir sicher, dass es der Dämon auf Yamato abgesehen hat?“, fragte Chiaki und wendete seine Aufmerksamkeit wieder Access zu. „Hmhm!“, antwortete dieser und schluckte den Bissen herunter. „Ich habe auch schon eine Warnung geschickt für morgen Abend! Was mich allerdings wundert, ist dass ich Fynn nirgends gesehen habe. Maron scheint es wirklich schlecht zu gehen, dass Fynn sie nicht aus der Wohnung lässt. Vielleicht hat sie aber auch das Spiel aufgegeben und hat die Karten offen hingelegt. Ich weiß es aber ehrlich gesagt nicht!“, murmelte Access und griff geistesabwesend nach einem Pfannkuchen. „Ich glaube kaum, dass Fynn schon mit offenen Karten spielt. Es wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern bis die Wahrheit ans Licht kommt und das wird Maron das Genick brechen...“, meinte Chiaki und blickte zu Boden. „Wir wollen es nicht hoffen! Um auf Morgen zurückzukommen. Ich habe die Warnung für neun Uhr geschickt! Wie immer!“, meinte Access. Chiaki nickte nur und hörte wie Marons Tür ins Schloss fiel. Verwirrt und erschrocken richtete er sich auf. Sie war doch immer noch nicht ganz gesund, oder? „Ich geh mal kurz in die Stadt! Es dauert hoffentlich nicht so lange, ja Access?“, rief Chiaki und zog schon seine Schuhe an. Der kleine Engel zog eine Schnute. „Warum muss ich immer zu Hause bleiben, wenn du zu Maron gehst? Ich kann doch auch mitkommen und etwas lernen!“ „ACCESS!“, schrie Chiaki wütend. „DU bleibst ZU HAUSE!“ Access zog den Kopf und futterte weiter seine Pfannkuchen. Menschen waren ja so gefühlvoll!!! Maron zog die kühle Abendluft genüsslich ein. Ihr kam es vor als wäre sie das erste Mal seit langer, viel zu langer Zeit wieder draußen. Der Lärm von Autos drang an ihr Ohr und sie schloss die Augen, als dieser dröhnende Ton von dem Gesang eines Vogels übertönt wurde. Sie sehnte sich nach der Stille des Parks und schritt kräftig aus, um schnell dorthin zu kommen. Die Schritte hinter sich, die von Chiaki stammten, nahm sie nicht wahr. Ihr ganzes Denken beschenkte sich nun nur auf den Park und auf die Frage, was nun mit Fynn los war. Immer noch war Maron verwirrt über die Art, wie sich der kleine Engel entwickelt hatte. So launisch hatte Maron Fynn noch nie erlebt und nun fragte sie sich, warum es so war. War Fynn vielleicht verliebt und deswegen so komisch? Na ja, sie selbst war ja auch nicht gerade gut auszuhalten. Die Gedanken an Chiaki schmerzten. Wieder holte sie die Erinnerung des Abends ein. Ja, es stimmt. Ich wollte erst, dass du dich in mich verliebst, damit ich dich vom Stehlen abhalten kann, aber das ist nicht mehr so! Ich liebe dich, Maron! Ich würde mein Leben für dich geben! Hast du das nicht gemerkt? Auch wenn ich Sindbad war, schlug doch immer noch Chiakis Herz in meiner Brust. Ich konnte nicht anderes! Ich habe mir geschworen mich nie zu verlieben, aber dann kannst du und hast meine Welt vollkommen auf den Kopf gestellt. Erst dachte ich, ich würde es nie mit die aushalten können und wollte dich einfach nur bestrafen für deine Lebensfreunde, doch dann sah ich dein verweintes Gesicht und mir wurde ganz anderes. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, war eifersüchtig auf jeden, der dir näher stand als ich. Zwischenzeitig vergaß ich vollkommen, dass ich gegen dich kämpfen musste. Ich wollte es zwischendurch nicht mehr. Ich wollte als normaler Junge bei dir sein, aber es ging nicht! Ich musste doch dem Befehl folgen! Was sollte ich tun? Du hättest viel tun können, Chiaki! Hättest du mir von Anfang an reinen Wein eingeschenkt, hättest du mich nicht so verletzten können! Aber warum hast du es nicht getan? Wolltest du wirklich nur, dass ich mich in dich verliebe? Ich kann jetzt nicht mehr in deine Gefühle vertrauen! Wie soll ich denn? Maron fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und seufzte. Der Park kam in Sicht. Die dunkeln Laubbäume schwankten im sanften Abendwind. Der Mond ging gerade über dem Wald auf und tauchte ihn in ein gespenstisches Licht. Maron fuhr eine Gänsehaut über die Arme. Sollte sie jetzt von Dämonen angegriffen werden, würde sie nur ihr göttliches Schild schützen. Das Kreuz lag sicher aufbewahrt zu Hause. Durch die ausgestorbenen Straßen schlenderte Maron weiter auf den Park zu. Auch hiermit verband sie Erinnerungen an Chiaki. Er hatte sie damals gesucht, als ihre Mutter ihr von der Scheidung gesprochen hatte. Die kleine nicht ganz heile Welt war damals um sie her zerbrochen und sie hatte sich damals einsamer als je zu vor gefühlt. Er war da gewesen und hatte sie aufgebaut. Natürlich wusste sie, dass auch ihre Freunde nach ihr gesucht hatte, aber Chiaki hatte sie gefunden. Eigentlich hatte er ihr immer geholfen. Auch wenn er als Sindbad für die gegnerische Seite arbeitet, hatte er ihr geholfen, wenn es brenzlig wurde, oder etwa nicht? War das vielleicht alles nur ein Teil seines Plan gewesen? Hatte das alles keinen wirklichen Sinn gehabt? War jedes gute Worte, jede nette Geste nur ein Teil eines feinen Gespinst an Lügen gewesen? Dünne Quellwolken zogen über den Himmel und verdeckten den Mond. Die Gedanken in Marons Kopf überschlugen sich panisch. Alles nur Lügen. NIE hatte er etwas Wahres gesagt. Alles war nur ein Plan gewesen an sie heranzukommen. Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und versteifte ihre Haltung enorm. „Ich kann mit Worten gar nicht sagen, wie sehr ich dich hasse!“, flüsterte sie und marschierte in den Park hinein. Chiakis Atem ging immer noch stoßweise. Seine Seiten brannten höllisch, weil er so schnell die Treppen runter gesprungen war und dann Maron hinterhergerannt war. Es ging ihm gegen den Strich, sie hier alleine rumlaufen zu sehen! Es konnten immer Dämonen auftauchen und dann würde ihr himmlisches Schutzschild sie nicht ewig beschützen. Auch wenn es weh tat, dass er nicht in ihre Nähe konnte. Immer noch saß der Schmerz über seine Entlarvung tief in ihm: vor allem, da er Marons fassungsloses Gesicht vor sich sah und die Verletztheit in ihren Augen. Wie ein Messer rammten sich diese Bilder in seine Brust und erschwerten ihm das atmen noch mehr als es schon ohnehin war. Ihm kam es vor, als würde sich die Luft immer schwerer atmen lassen und kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Ohne Grund fühlte er sich matt und sah Maron fast nur noch verschwommen. Was war denn los? Nervös versuchte Chiaki den Grund dafür zu finden, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass die Luft sich einfach so veränderte. Das konnte nicht sein, oder doch? Er blickte zum Himmel und erklickte einen schwarzen Schatten, der vor dem Mond vorbeihuschte. Ein Dämon? MARON! Sein Herz begann panisch zu rasen und die Angst fraß sich in seine Gedanken. Was, wenn ihr etwas passieren würde? Trotzdem der erschwerten Atmung rannte er so schnell er konnte Maron hinterher, aber sie schien sich immer weiter von ihm zu entfernen. Ich hab’s vermasselt!, schoss es ihm durch den Kopf. Er konnte wieder nicht das retten, was ihm wichtig war. Wütend krampfte Chiaki seine Hände zu Fäusten und grub die Fingernägel tief in das Fleisch seiner Innenhand. Hatte er denn etwas falsch gemacht? Wieso wurde er auf eine solch harte Probe gestellt? Andere Jungs hatten auch nicht diese Probleme, okay sie waren auch keine Krieger Gottes, aber war es ihm deshalb versagt genauso glücklich zu sein wie sie? Kapitel 9: Der Schatten auf deiner Seele... ------------------------------------------- So ich hab endlich mal drei Seiten geschafft zu schreiben *schweiß von der Stirn wisch* Allerdings kann es sein, dass es jetzt etwas länger dauert, weil ich jetzt mehr helfen muss zu Hause! Bitte nicht böse sein, ja? Viel Spaß, ich hoffe, es ist euer Meinung nach gelungen ;) K_K-Jeane __________________________________________________________________________ Maron hatte den dunklen Schatten nicht bemerkt, der sich über den Himmel ihr näherte. Sie seufze innerlich und verspürte immer noch die Leer, die einst Chiaki gefüllt hatte. Warum war alles so schrecklich schief gegangen? Wieso ging alles in ihrem Leben so schief? Traurig setzte sie sich auf eine Bank und starrte auf ihre Füße. Seit sie klein war, war alles nur erdenkliche schief gegangen. Leise strich ein Wind über die Wipfel der Bäume und wehte einige lose Blätter auf, die auf dem Boden lagen. Maron vergrub ihr Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf! Sie war so machtlos! Wie konnte sie von sich denken, so stark wie Jeanne d’Arc zu sein? Ich bin schwach und alleine! Selbst Chiaki hat mich verraten... Leise traten die eisern zurückgehaltenen Tränen in ihre Augen. Salzige Bäche rannen über ihre Wangen und als sie wieder aufblickte, war ihre Sicht verschwommen! Sie nahm eine schlanke, hochgewachsene Gestalt wahr. Chiaki? „Chiaki?“, hauchte sie. „Nein, der wird dir nicht helfen!“, drang eine eiskalte Stimme an ihre Ohren. Das Blut in den Adern gefror ihr, als sich Maron daran erinnerte, wann sie das letzte Mal diese Stimme gehört hatte. „Erinnerst du dich nicht mehr an mich, Jeanne?“ Seine Stimme klang weicher, doch immer noch jagte sie Maron einen Schauer über den Rücken. „Ich ... Ich bin nicht Jeanne! Ich bin Maron! Wer bist du eigentlich?“ Ihre Stimme zitterte. „Ich bin Noyn, Noyn Claude. Bitte, meine liebe Jeanne erinnere dich doch wieder an mich! Ich habe dich geliebt und du mich auch!“, sprach er flehend und kam einige Schritte auf sie zu. „Komm mir nicht zu nahe!“ Panisch versuchte sie zurückzuweichen und baute ihr himmlisches Schutzschild auf. „Du musst dich doch erinnern! Du liebst mich auch jetzt noch! Begreif doch! Wegen dir habe ich meine Seele dem Bösen König verkauft! Ich verfluchte Gott, weil er dir nicht helfen wollte! Er hat dich einfach sterben lassen! Wo war denn Gottes Liebe, als du sie dringend brauchest? Warum hat er nicht das Feuer gelöscht und dich errettet? DU hast alles für ihn getan! DU liebest ihn mehr als mich! Ich bin verrückt geworden, weil ich dich nicht berühren konnte! Nicht mal umarmen durfte ich dich! Doch ich wartete, ich wartete,... ich wartete auf den richtigen Augenblick! Ich wollte dich heiraten, doch dieser selbstsüchtige Gott nahm dich mir weg! Er wollte dich für sich alleine! Oh, wie ich ihn hasste! Doch jetzt bist du wieder hier und erinnerst dich nicht an mich! Ich liebe dich immer noch, doch du hast dein Herz einem anderen geschenkt!“ Chiaki keuchte und kämpfte sich weiter! Er hörte Stimmen und mobilisierte seine letzten Kraftreserven, um zu Maron zu kommen! Der Schatten stand auf dem Platz und näherte sich Maron, seine eisige Stimme wehte zu Chiaki hinüber und seine Nackenhaare stellten sich auf! „... doch dieser selbstsüchtige Gott nahm dich mir weg! Er wollte dich für sich alleine! Oh, wie ich ihn hasste! Doch jetzt bist du wieder hier und erinnerst dich nicht an mich! Ich liebe dich immer noch, doch du hast dein Herz einem anderen geschenkt!“ „Ja, es stimmt und er hat es mir gebrochen! Ich kann mich nicht erinnern, weil ich nich Jeanne bin! Ich bin Maron! Ich weiß nicht was damals geschah...! Ich bin NICHT Jeanne!“ Marons Stimme zitterte. Chiakis Körper zitterte vor Anstrengung und Angst! Er konnte nicht begreifen, warum es ihm so schwer fiel zu laufen? Warum es ihm so schwer fiel sich selber einzugestehen, dass er Maron verletzt hatte? Warum hatte er damals nicht den Mut gehabt und ihr alles gesagt? Wütend blickte er den Schatten an. Noyns Blick schweifte von Maron zu Chiaki, der die Hände in die Seiten presste und keuchend atmete. Wurde er diesen Knilch denn nie los? Sein Blick wurde eisig und hart. „Ah, ich sehe, dass du auch den Weg zu uns gefunden hast! Fiel dir das Laufen sehr schwer? Die Luft ist so komisch, nicht wahr?“, fragte er mit höhnischem Blick auf Chiaki. Maron wirbelte herum und blickte direkt in Chiakis Augen. Ihr Herz blieb einen Moment stehen und raste dann weiter. Der Schmerz stieg wieder in ihr auf und sie wollte sich von ihm abwenden und weglaufen, doch ihr fehlte die Kraft. War sie nicht schon immer schwach gewesen und hatte sich auf andere verlassen? Hatte sie nicht auf die Stärke von Fynn und Gott gebaut? Nachher auf Chiaki? Warum bin ich so schwach? Haben mich deswegen meine Eltern verlassen? Weil ich zu schwach war? Noyn beobachtete Maron und Chiaki gleichzeitig. Chiaki würde kein Problem sein und Maron? Er spürte wie ihr himmlisches Schutzschild langsam schwächer wurde. War das Chiakis Verdienst? Warum konnte er sie schwächen und er nicht? Er verstand es nicht, er wollte es nicht verstehen! Er hatte damals nicht verstanden, warum Jeanne sich hatte verbrennen lassen, nicht wahrhaben wollen, dass sie auf Gott vertraute. Gott hatte sie alleine gelassen... ER war an allem Schuld. Die Trauer über ihrem Verlust ballte sich in seiner Brust zusammen und er kämpfte gegen den Schrei an, der sich in seine Brust bildete! Wie gerne würde er all den Schmerz herausschreien, aber erst nachdem Maron tot war und Jeannes Seele befreit sein würde. Ober war Maron Jeanne? Nur in anderer Gestalt? Es drehte sich alles leicht vor seinen Augen, doch er musste jetzt hart zu sich sein.. Chiaki blickte Noyn wutendbrand an. Er war an allem Schuld. ER hatte Maron verraten, dass er Sindbad war. Seine Hand ballte sich zur Faust. „Ja, ich habe den Weg hier hergefunden! War ja auch nicht schwer!“, sagte er und richtete sich auf, obwohl er heftiges Seitenstechen hatte. Er musste jetzt stark sein, für Maron... Höhnisches Lachen drang an sein Ohr. „Willst du jetzt stark sein? Du bist schwach! DU kannst Jeanne nicht beschützen! Was willst du eigentlich hier?“ „Ich werde Maron beschützen und wenn ich dafür sterben werde!“, sagte Chiaki und verwandelte sich in Sindbad, „Auch wenn ich dafür diese verhasste Gestalt annehmen muss!“ „Ich werde deinem Verlagen nach dem Tod gerne nachkommen, wenn du mich schon so darum bittest!“, sagte Noyn mit genüsslicher Stimme. Ist Chiaki erst weg, wird Jeanne ein Kinderspiel sein! Sie hat gute Arbeit geleistet, doch es stellt sich die Frage, ob sie auch bis zum Schluss durchzieht.... Noyns behandschuhte Hand verwandelte sich in ein langes weißes Schwert. „Findest du nicht, dass diese Farbe DEINEM Schwert nicht wirklich steht? Schwarz wäre viel besser!“, meinte Sindbad geringschätzig und musterte die verwandelte Hand. „Es kommt nicht auf dir Farbe an, sondern auf die Schärfe! Du wirst gleich selbst sehen, das es so ist!“, erwiderte Noyn ruhig und sprang auf Chiaki zu. Es machte ein knirschendes Geräusch als die Schwertklinge und die kurze Klinge von Sindbads Dolch aufeinander trafen. Die Gesichter der beiden Gegner waren verbissen und angespannt! Maron blickte Sindbad verwirrt an. Hatte er das ernst gemeint, was er gesagt hatte oder war es wieder eine Lüge? Wem konnte sie denn noch trauen? Benommen fasste sie sich an den Kopf. „Hallo Maron!“ Maron zuckte zusammen, als sie Fynns helle Stimme hörte, doch als sie sich umwand, schwebte dort nicht der kleine Engel vor ihr, sondern dort stand eine junge, schlanke Frau mit langen grünen Haaren und einem harten Ausdruck in den Augen musterte sie. „Fynn?“ „Ja, ich bin Fynn, aber nicht die, die du kennst! Ach Maron! Was machst du denn für ein verstörtest Gesicht? DAS ist meine richtige Gestalt! Ich bin nicht mehr der kleine Engel, der immer für dich da war! Du hast dich sehr auf meine Stärke verlassen, nicht wahr? Du warst selber zu feige, um dich deinen Problemen zu stellen. War es nicht so? Sogar Chiaki musste dir helfen! Immer wieder! Hast du nicht verstanden, wer die Fäden zog?!“ Fynn lachte höhnisch. Ein eiskalter Wind fuhr über die Parkanlage. Im Hintergrund kämpften Noyn und Sindbad weiter einen erbitterten Kampf, bei dem sich keiner auch nur einen Schritt zurück erlaubte. „Hast du immer noch nicht begriffen? Ich war es damals, die dir einredete Sindbad sei von Satan geschickt worden, um dich zu besiegen! Du hast das auch noch geglaubt!“, rief Fynn lachend aus. „Aber...“ „Ich wurde von Satan gesandt, um dich innerlich zu vernichten! Es war so einfach! Wir haben dein ganzes Leben in Schutt und Arsche gelegt, damit du mit dem Schmerz aufwächst! Wie sehr du mir doch vertraut hast! Es war wirklich köstlich!“ Maron blickte Fynn verwirrt an. Sie konnte keinen Gedanken fassen und ihr Inneres fühlte sich leer an. Das konnte doch nicht sein! WAR das wirklich ihre Fynn? Ihr kleiner, süßer Engel? „Warum?“, fragte Maron, faltete ihre Hände wie zum Gebet vor der Brust. „Warum?! Ganz einfach: Du bist die Widergeburt von Jeanne d’Arc. Gott gab Jeanne ein drittel seine Kraft. Solange du lebst, wird Gott nicht vernichtet werden können und weiter kämpfen können!“, erklärte ihr Fynn gelangweilt. „Also haben mich meine Eltern nur deswegen verlassen? Ich bin nicht Schuld?“, fragte Maron hoffungsvoll und ihr Schutzschild wurde wieder stärker. „Du Idiotin! Du sollest sie schwächen und nicht noch mehr stärken!“, schrie Noyn über den ganzen Platz zu Fynn rüber, die ihn wutendbrand ansah. Sindbad wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Wange zierte eine lange, blutige Wunde. Der Schweiß brannte in der Wunde. Obwohl er kalt war und der Himmel immer noch bewölkt war, war ihm doch heiß: Noyn war kein einfacher Gegner und er selbst erlaubte sich keine Fehler und auch keine Rückzieher. Er kämpfte für Maron, für sich und für ihre Liebe! Sie hatte ihm soviel gegeben, warum sollte er ihr jetzt nicht etwas davon zurückgeben dürfen. Access hatte also recht gehabt, dass Fynn ein falsches Spiel spielte. Er hatte es nicht glauben wollen... „Hier spielt die Musik!“, rief Sindbad, sprang auf Noyn zu und verfetzte seinen Umhang an der linken Schulter. Mit einem Schmerzensschrei fuhr Noyn herum und fixierte Sindbad aus seinen eiskalten Augen. „Du willst immer noch kämpfen?“, fragte er und versuchte krampfhaft den Schmerz zu unterdrücken, den ihm die Wunde zufügte. Der Junge hatte nicht schlecht getroffen. Mehrere Sehnen hatten dran glauben müssen. „O ja! Ich will kämpfen und DU wirst verlieren!“, erwiderte Sindbad siegessicher. „Das werden wir sehen!“, entgegnete Noyn... „Natürlich bist du Schuld! Wärst du nicht die Widergeburt von Jeanne, dann wäre das alles nicht passiert. Viele Menschen hätten nich leiden müssen!“, fuhr Fynn fort, als wäre nicht passiert. „FYNN!“ Fynn zuckte zusammen und fuhr herum. Ein junger Mann mit langem, lilaschwarzem Haar und bernsteinfarbenen Augen kam auf sie zu. Seine Kleidung flatterte im aufkommenden Wind und blies seine Worte Fynn entgegen. „Wie verhältst du dich so? Du bist nicht du! DAS ist nicht die Fynn, in die ich mich einmal verliebt habe!“ Access war guten einen Kopf größer als Fynn und blickte sie mit verachtendem Blick an. „Was ist aus dir geworden?“ Das Herz raste in ihrer Brust. Wieso war er plötzlich ein Grundengel? „Access!“, keuchte sie. „Ja, ich bin es! Wieso führst du so ein Leben? Satan benutzt dich doch nur, um an Maron heranzukommen und danach wirfst er dich weg wie Dreck!“, flüsterte Access wutendbrand und ballte seine linke Hand zur Faust. „Hat Gott sich nicht genauso verhalten, als ich ihn am meisten brauchte? Warum gab er mir keine Chance, als ich dir brauchte? Hat er nicht gesagt, er verzeiht alle Sünden?“, schrie Fynn mit Tränen in den Augen. „Fynn...“ Access wollte sie in den Arm nehmen, doch sie wich vor ihm zurück. „Fass mich nich an!“ Maron stand hinter Fynn und wusste nicht mehr was sie denken sollte. Alles war völlig aus dem Ruder gelaufen. Und warum diente Fynn jetzt Satan? Wieso war Access plötzlich so groß und warum setzte Chiaki sein Leben für sie aufs Spiel? Sollte sie weiterhin zugucken und gar nichts tun? Kapitel 10: Fly with brocken wings ---------------------------------- So, ich habe es nun endlich mal wieder geschafft ein Kapitel hochzuladen! =( tut mir leid, dass es so ewig gedauert hat, aber ich hatte ein paar Probs und da konnte ich einfach nicht schreiben, weil mein Kopf so voll war mit anderen Sachen! Sorry! Ich hoffe, ihr verzeiht mir und euch gefällt das Kapitel! Ich kann sowas immer sehr schwer beurteilen =( Ich habe den Song >Fly with brocken wings< von Digimon gehört und ich finde, dass er in diesem Kapitel sehr zu Fynn passt! Sie macht eine kleine Wandlung durch ;) Doch lest selbst ___________________________________________ Sie ergriff ihr Kreuz. Gott, wenn du mich jetzt hören kannst, dann hilf mir! Ich weiß nich mehr weiter. Alles ist so verwirrend. Gib mir die Kraft, dass ich mich verwandeln kann! Das ich stark sein kann! Ich flehe dich an! HILF MIR! Eine Träne rann aus ihren geschlossenen Augen und tropfte auf das Kreuz. Ein weißliches Licht bildet eine Kugel um Maron und hüllte sie vollständig ein. „Was zum..?“, entfuhr es Noyn, der seine Augen vor dem hellen Licht mit der Schwerthand schützte. „MARON?“, schrie Sindbad. Access stand stumm da und blickte mit weitgeöffneten Augen in das Licht. Fynn stand regungslos daneben und hatte die Augen schmerzhaft geschlossen. Der Wind hatte aufgehört zu wehen und sämtlicher Lärm schien verschwunden zu sein. Das gleißende Licht erfüllte die kleine Lichtung mit Wärme und Kraft. Sindbad atmete befreit auf und Access Kraftreserven füllten sich vollständig auf. „Chiaki? Du musst Maron beschützen. Du weißt, dass sie stark ist, doch ihr sind starke Gegner gegenübergestellt! Pass auch gut auf dich auf, sie braucht dich noch!“, flüsterte eine weiche Stimme in seinem Kopf. Verwirrt blickte er um, doch er fand niemanden, der zu ihm hätte sprechen können. Nicht mit dieser Stimme. „Access? Es wird dir schwer fallen, aber du musst den dir bestimmten Weg zu ende gehen, auch wenn es deinen Tod bedeuten könnte. Vertrau auf Gott. Er wird dich nicht alleine lassen!“ „Ich weiß, Ril-sama! Ich weiß..“ Das Licht erlosch langsam und zog die Wärme mit sich. Der Wind begann wieder zu wehen und spielte mit den losen Blättern, die am Boden lagen. Verspielt trieb er sie himmelwärts und ließ dann wieder fallen, nur um sie von neuem in die Lüfte zu erheben. Zwei mächtige weiße Flügel spannten sich aus der Lichtkugel und legten sich schützend um eine Gestalt in ihrer Mitte. Fast vorsichtig öffneten sich die beiden Flügel und gaben den Blick auf eine Frau frei. Ihr langes blond-goldenes Haar wallte offen über ihre Schultern. Den Kopf hielt sie leicht gesenkt. Ein schlichtes weißes Kleid umgab ihren zierlichen Körper. Blutrote Borte umfasste den Saum des Kleides. Die Ärmel lagen bis zu den Ellenbogen eng am Arm, um sich dann trichterförmig zu weiten. Ein leichter Windstoß begann mit ihrem Haar zu spielen. Langsam hob die den Kopf, hielt die Augen allerdings geschlossen. Plötzlich öffnete sie schlagartig die Augen und blickte Noyn mit einem festen Blick an, der ihn zusammen fahren ließ. Sindbad rann ein Schauern über den Rücken. DAS war seine Maron, doch wieso wirkte sie so stark? Fynns Herz blieb fast stehen. Gott hatte ihr wieder die Kraft gegeben aufrecht zu stehen und sie spürte wie die Energie von Maron sich in Wellen über den Boden ausbreitete und begierig an ihrem Füßen zu lecken begann. Traurig blickte sie zu Boden, ihr Ende war besiegelt. Als gefallener Engel konnte sie nicht viel machen. Der Wind spielte mit ihrem langen, grünem Haar. Es ist aus! „Es endet! Heute Nacht wird alles vorbei sein!“ Verwirrt blickten sie alle an. „Fynn, was soll das heißen?“, fragte Access und legte ihr die Hand auf die Schulter. „ARRGH!“ Mit schmerzverzehrtem Gesicht hielt er sich seine Hand und betrachtete seine Handfläche, die verbrannt glänzte. „Hast du denn vergessen? Gefallene Engel verfügen über keinerlei Energie. Wenn du mich berührst, dann wird es für dich schmerzhaft...“, sagte Fynn traurig und wandte den Blick ab. Sie spreizte ihre weißen Schwingen und betrachtete Maron. Maron jedoch bemerkte ihren Blick nicht, sonder fixiert weiterhin Noyn. „Du bist schuld an allem! Du hast Chiaki und mich auseinandergebracht und hast Hass gesät, wo du nur konntest!“, sagte sie mit wutentbrannter Stimme und ging auf Noyn zu. Dieser streckte sich zu voller Große auf und bedachte Maron mit einem höhnischen Blick. „Jetzt bist zu wieder zu Jeanne geworden. Erst jetzt fühlst du dich stark genug mir gegenüber zu treten. Davor hast du Sindbad vorgeschickt. Wie du es immer getan hast! Du hast dich wirklich immer auf andere verlassen und niemals selber den Mut gehabt für etwas gerade zu stehen! Warum hast du nicht bei deinen Eltern angerufen und ihnen gesagt, dass sie sich nicht scheiden lassen sollen? Warum hast du dich nicht getraut, Chiaki zu sagen, was du für ihn empfindest? Wieso konntest du Miyako nicht erklären, dass du Jeanne warst? Nein, lieber hast du dich versteckt. Hab doch einmal den Mut etwas selber zu tun! Du versteckst dich hinter anderen. Hast du nicht selber immer gesagt, dass du dich für andere einsetzen willst? Du redest von Gott, doch du bist nicht so selbstlos! Du bist feige!“, schnaubte Noyn, „Und du willst die Widergeburt von Jeanne sein? Ein Niemand bist du! Jeannes Seele hat es nicht verdient in deinem wertlosen Körper zu leben!“ „HALT DEN MUND!“, schrie Sindbad und sprang auf Noyn zu. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Wie konnte dieser Typ es wagen, so was zu sagen? Maron war mehr wert als alles auf der Welt! Abrupt wurde er von zwei Armen aufgehalten von hinten festgehalten. „Lass sie das machen! Du bist zu schwach. Du merkst es noch nicht, aber es ist so!“ Wütend drehte Sindbad Access den Kopf zu: „ Warum hältst du mich auf? Ich muss ihre Ehre verteidigen und du hältst mich auf? Was denkst du dir dabei? Lass mich los!“ Verzweifelt kämpfte er gegen den eisernen Griff von Access an, doch der Engel war viel stärker als Sindbad und dieser war außerdem geschwächt vom Kampf. „Jetzt gegen ihn zu kämpfen, wo Satan seine Macht vergrößert, wäre purer Selbstmord! Sieh doch mal genau hin, siehst du nicht die Energie, die ihn umgeben?“ Sindbad starrte verwundert Noyn an, den eine Wolke aus Schwärze umgab. Nur noch schwächlich hoben sich die Konturen den Dämonenritters ab. Nur das blasse Gesicht und das helle Hemd unter seinem schwarzen Mantel ließen erkennen, dass dort noch ein Wesen war und nicht nur eine Wolke der Finsternis. „Siehst du was ich meine? Es wäre dein sicheres Ende..“ „Aber wer..?“ Fynn legte ihre Flügel an. Plötzlich nahm das Geschehen einen ganz anderen Verlauf, als es hätte nehmen soll! Wieso mischte sich Satan ein? Hatte er ihren Verrat bemerkt? Mischte er sich deswegen ein? Das würde doch alles Geplante zerstören! „Ihr seht, dass mich Satan nicht im Stich lässt! Auch er will Gott durch dich schwächen Jeanne. In dir ist ein drittel der Kraft Gottes! Wenn du erst einmal vernichtet bist, wird Gott auch bald tot sein! Und Fynn wird die ganze Sache noch beschleunigen, obwohl sie immer noch nach Himmel stinkt!“, sagte Noyn und blickte Jeanne höhnisch an. „Sei still! Du hast doch von nicht eine Ahnung! Du bist aus Liebe zu Satan gewechselt! Nur weil du dich an Gott rächen wollest, dass er dir Jeanne wegnahm! Also halt den Mund, dass ich nach Himmel stinke! Ich wurde zum gefallenen Engel, weil ich jemand wiedersehen wollte, den ICH liebte! Niemand hat verstanden, dass ich damals nicht freiwillig all diese Menschen getötet habe, aber ich sollte trotzdem sterben! Ohne Sinn! Ich werde dir und allen erklären, dass ich lieber ein Engel sein will und Gott dienen will, als Satan! Verzeih mir Satan, aber es ist so!“ Fynn trat zwischen Noyn und Jeanne. „Du wirst ihr nichts zu leide tun, klar?“ Wütend blitzte sie ihn aus ihren Augen an! „Ich wusste, dass du alle nur verraten kannst! Es war schon immer so!“, spie Noyn aus und spuckte Fynn vor die Füße. „Du widerst mich an!“ Schmerzlich verzog Fynn das Gesicht. Es tat weh noch immer zu lügen, aber konnte sie es wagen sich zu offenbaren? Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Wärme durchfloss ihren Körper. Ja, sie konnte! Sonst wäre alles umsonst gewesen! „Ich hab alles nur getan, weil ich dich wiedersehen wollte! Du wollest mir doch etwas sagen, nicht wahr Access?“ Ein leichtest Lächeln lag auf ihrem Gesicht und Access starrte sie verwundert an. „Ich wollte dir was....sagen?“ „Ja. Bevor das alles hier geschah!“ Gefühle wallten in Access auf und die Erinnerung der Jahre kam wieder. Ja, stimmt er wollte ihr etwas sagen! Es hatte sich nicht verändert. Die Gefühle waren immer noch die gleich, wie vor all den Jahren. „Willst du es denn hören?“, fragte er vorsichtig und ließ Sindbad los, der verwirrt von Fynn zu Access sah und zurück. Was war denn nun los? „Ja, ich will es immer noch hören, denn ich ... ich.. ich habe dich die ganze Zeit geliebt! Es tut mir so leid, dass ich immer so schrecklich zu dir war, aber wie hätte ich sonst Maron schützen können? Ihr und dein Leben ist wichtiger als meines! Ich musste alles versuchen, um dich wiederzusehen. Meinen Körper brauche ich nicht mehr, aber ich bitte dich weiter für die beiden da zu sein, sie brauchen dich mehr als mich! Glaube mir, ich bin immer bei euch!“ Tränen rannen aus Fynns grünen Augen. „Meine Flügel sind gebrochen, aber ich will noch einmal zum Himmel hin ausfliegen, doch vorher werde ich das hier zu Ende bringen!“ Aus eine Lichtkugel in ihrer Hand bildete sich ein langen Florett. Entschlossen blickte sie Access an. „Ich werde dich immer lieben, weil ich dich schon immer geliebt habe!“ Elegant hob sie das Schwert über den Kopf und blickte Noyn an. „Es endet heute Nacht!“ „Ja, das spricht du wahre Worte, Fynn! ES wird dein Ende sein!“ „Wir werden sehen!“, forderte Fynn ihn bitter lächelnd heraus. Die Auras der beiden Gegner flammten auf und umschlossen Fynn und Noyn. Es war ein Farbengemisch aus Schwarz und Grün. Die Schwerter blitzten auf und Eisen prallte auf Eisen. Keiner der beiden gab nach. Jeder kämpfte verbissen. Es ging um Leben und Tod. Plötzlich färbte sich Fynns Florett blutig rot an der Spitz. Sie lächelte triumphierend, während sich Noyn wütend den blutenden linken Oberschenkel hielt. Eine lange Schnittwunde zog sich von links oben nach rechts unten. „Dafür wirst du büßen!“, zischte er. „Wir werden sehen!“, sag Fynn locker zurück und richtete das Florett erneut auf Noyn. „Wir werden sehn....!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)