Stolen Love von TayaTheStrange ================================================================================ Kapitel 19: The living Prey --------------------------- Die lebendige Beute *KangTas Sicht* Wie schön, dass Shin diese Umarmung nie ausließ. So klammerte sich KangTa noch einen Moment lang an seinen Freund und ließ ihn dann gehen. Etwas wehmütig sah er ihm nach und ging dann zurück in seine Wohnung. Wieder allein kam es ihm noch einsamer vor...aber all die schönen Momente würden ihm in Erinnerung bleiben. Und er fühlte sich so gut und kraftvoll wie schon lang nicht mehr. Was ihn auch dazu brachte, sich einen weiteren Tag in die Arbeit zu stürzen. Auch wenn das Klima im Revier sich nicht gebessert hatte. Heute gab es auch wieder einige Einsetze...in der Stadt. Schon als sie zum Ersten mussten, wollte KangTa sich am liebsten davor drücken. Er bekam Angst davor, jetzt mehr denn je. Shin hatte ihm soviel schönes gezeigt...was wenn jetzt etwas passierte? Etwas Schlimmes... Und es wurde nicht nur einmal an diesem Tag gefährlich...auch wenn es meistens nur in einer Schlägerei endete, in der KangTa nicht sehr mitgenommen wurde. Er hasste diese Typen. Warum konnten sie das nicht einfach lassen? Warum gab es solche Menschen überhaupt, die solche Dinge taten? Hatten sie vielleicht das Selbe erlebt wie er und wollten...ihre Gefühle darüber so zum Ausdruck bringen oder war ihnen einfach nur langweilig? Diese Welt wurde ihm immer unverständlicher. Ohne Shin gäbe es für ihn überhaupt keine Klarheit mehr. Und an diesen dachte er auch, unaufhörlich. Keine halbe Stunde später, war Shin bei seiner Wohnung angekommen, wo er sich umzog und noch einmal nachsah, ob auch alles am rechten Fleck war. Dann machte er sich wieder auf zur Arbeit und bei ihm war es nicht annähernd so aufregend oder gefährlich. Er traf sich noch einmal mit dem Chef des Jungunternehmens und hatte anschließend nur kleine Recherchen. Zur Mittagspause schaffte es Shin jedoch nicht und er saß selbst nach Feierabend noch in der Agentur an seinem Schreibtisch und arbeitete. Aber auch seine Gedanken lagen unentwegt bei KangTa. Anders ging es gar nicht. Und wenn Shin ihn schon nicht richtig sehen konnte dann wenigstens im Internet. Durch ein Bild in einem Artikel auf der Homepage der Polizei. Am Freitag kam KangTa gerade so in die Mittagspause. Er rannte zu dem Cafe, in der Hoffnung...Shin anzutreffen. Doch so lang er auch wartete, dieser kam nicht. Seufzend verließ er es, ohne von Shin gehört zu haben. Und das sollte sich auch über das Wochenende nicht ändern. Was auch immer er mit Shin erlebt hatte, KangTa traute sich wieder nicht, sich bei Shin zu melden. Er wollte ihn nicht belästigen und...und dann noch sein Versprechen. Er sollte sich auf seine Arbeit konzentrieren. Doch das fiel ihm wie immer schwer. So auch Montag, als er Shin schon wieder nicht traf. Was war nur geschehen? Hatte der Erdboden sich aufgetan und seinen Freund verschluckt? Oder was war hier los? Die Sache von Mittwochnacht und Donnerstagmorgen...war es das gewesen? Hatte Shin jetzt nichts mehr für ihn übrig? Das konnte KangTa nicht glauben. Shin machte in den nächsten Tagen weiter, wo er aufgehört hatte; bei der Arbeit. Er bekam zwar immer noch die kleineren Aufträge, doch durfte er dafür quer durch die Stadt fahren und hatte daher keine Zeit, ausgerechnet in das kleine Café zu kommen oder KangTa nach der Arbeit noch einmal abzuholen. Leider. Sonntags hatte er diese Woche auch nicht frei, geschweige denn früher Feierabend. Erst am Montag sah er KangTa wieder. Shin stand gerade auf der Brücke, die über die große Hauptstraße führte und KangTa lief unten den Fußweg entlang. Shin rief nach ihm, doch mussten seine Rufe in dem ganzen Lärm untergehen, da KangTa nicht reagierte. Shin seufzte und konnte seinem Freund nur nachsehen. "Dann... auf bald..." Murmelte er vor sich her und lief dann langsam weiter. Aber ganz anders als KangTa würde Shin ihm eine Nachricht zukommen lassen. Das Phantom ließ ihm eine Nachricht zukommen. Eine Ankündigung. Die erste von dreien. KangTa würde sie sehen, so bald er wieder zu Hause war und in den Briefkasten schaute. Auf der Karte stand nur ein Ort und das war der erste Anstoß für Shins Plan. Dass sich nun ein alter Bekannter auch wieder bei ihm melden würde, anstatt Shin...was ja irgendwo das Selbe war, ahnte KangTa nicht. Daher sah an diesem Abend völlig erwatungslos in den Briefkasten, höchstens in der Hoffnung, dass die Zeitung endlich drin lag, die die Post scheinbar heute Morgen vergessen hatte. "Was ist denn-! Das Phantom!" KangTa schnappte sich fast schon erfreut die Karte und starrte sie an. Darauf stand ein Ort! Ein Museum. Ein Museum in dem gerade eine Ausstellung über historischen Schmuck stattfand. KangTa sah die Karte an...aber da war keine Zeit. Und warum ging diese Karte überhaupt zu ihm persönlich? Verstohlen sah er sich um, als wenn irgendjemand verdächtiges hinter ihm stehen könnte. Doch da war niemand. Seltsam. Aber es sollte noch seltsamer werden. Als KangTa die Karte entdeckte, war Shin noch in der Agentur und suchte geeignete Fotos heraus, die er für seinen Artikel verwenden könnte. Und wenn er von KangTas Gedanken wüsste, würde er ihm zustimmen; es würde noch seltsamer kommen und ganz Unverhofftes würde passieren... So erhielt KangTa am nächsten Tag, auf die gleiche Weise, die nächste Ankündigung. Auf dieser stand der Tag. Freitag. Doch tauchte Shin von diesem Tag, der ein Dienstag war, an bewusst nicht mehr bei KangTa auf. Er beobachtete ihn aus der Ferne und... wachte über ihn. Und am Mittwoch kam die letzte Ankündigung für KangTa und diese verriet noch ein wenig mehr. ~ Der Nebel des Schlafes wird dem Objekt die Sinne stehlen. ~ Eine verschlüsselte Botschaft und nur Shin... das Phantom, wusste über die genaue Bedeutung. Erst Tags darauf folgte die offizielle Ankündigung an das Revier: ~ Morgen Nacht, 1 Uhr, werde ich mir den Diamant des Liebreizes holen. das Phantom ~ Dass das eine falsche Fährte war, konnte niemand wissen, außer KangTa würde die verschlüsselte Botschaft verstehen... Und das Phantom... es machte sich einen kleinen Spaß daraus, so ernst das alles auch war. So sehr KangTa es sich auch erhoffte...von Shin war keine Spur mehr. Am Mittwoch gab er es auf, in das Cafe zu gehen und damit schien alles wieder beim Alten zu sein. Shin schien verschwunden und er hatte wieder nur seine Arbeit, die auf ein Neues begann ihn fertig zu machen. Und während dieser Zeit häuften sich diese Ankündigungen in seiner Wohnung. Eigentlich hätte er es tun sollen, doch er erzählte erstmal niemandem davon. Von nichts...auch nicht von der letzten, die ihm den Schlaf der Nacht an diesem Mittwoch nahm. Was hatte das zu bedeuten? //~ Der Nebel des Schlafes wird dem Objekt die Sinne stehlen. ~// Lange wollte er auf keinen Nenner kommen, bis es Klick machte. Nebel des Schlafes....vielleicht ein Mittel, ein Gas zur Betäubung. Zur Betäubung der...Polizisten? Aber warum dem Objekt? Das ergab doch gar keinen Sinn. So blieb ihm die wichtigste Botschaft dieser Ankündigung verschlossen. //Warum dem Objekt...es wird doch nichts lebendiges sein...// Und damit lag KangTa zumindest irgendwie richtig, denn als man ihm am Donnerstagmorgen die richtige Ankündigung vorlegte, war das alles noch viel verwirrender. "Gut, dann müssen wir jetzt unsere Vorbereitungen treffen und...wir sollten sehr vorsichtig sein..." Alle sahen ihn fragend an, bis er diese letzte persönliche und recht seltsame Ankündigung vorlegte. K.O.-Gas also.... Shin hatte viel zu tun, neben seiner Arbeit als Reporter hatte er auch den Raubzug des Phantoms vorzubereiten. Es würde der größte überhaupt und es bedarf viel Genauigkeit. Wenn er etwas übersah oder ausließ, konnte alles scheitern. Einen... Menschen zu 'stehlen' war auch nicht unauffällig, besonders wenn viele Polizisten anwesend waren. Sicher, das Phantom bräuchte nur nachts bei KangTa einzubrechen und ihn zu entführen, doch würde das dem Stil des Phantoms nicht ähnlich sehen...Außerdem schuldete es KangTa noch einen letzten fairen Kampf.... Weit nach Feierabend, als es auch schon dunkel geworden war, fuhr Shin mit einem Wagen ganz in die Nähe des Museums und parkte ihn dort in einer der Seitenstraßen. Morgen hätte er keine Zeit dafür. Noch einmal sah er sich von hier aus um, als er ausgestiegen war und machte sich dann auf den Weg in seine Wohnung. Je näher die Stunden rückten, desto nervöser wurde Shin. Aber er vertraute auf sich selbst und dass alles so klappte, wie er es sich ausgedacht hatte. Und er vertraute darauf, alles sorgfältig geplant zu haben... Wie es sein würde, KangTa dann bei sich zu haben, daran konnte Shin nicht denken und das wollte er auch noch nicht. Dass alles gelang, stand unumstritten im Vordergrund. Am nächsten Tag, dem Tag des Geschehens, ging Shin immer wieder alles durch, ob er auch nichts vergessen oder übersehen hatte. Er wusste, wie er ins Museum kommen und sich dann zu dem Diamanten begeben würde. Und er wusste, wie er KangTa in seine Falle locken würde. Das Schwierigste war und blieb der Punkt, an dem er ihn aus dem Museum heraus und zum Wagen brachte. Viel Glück würde dazu gehören. Shin machte etwas früher Feierabend und tauchte schon bald in der Nähe des Museums auf. Unauffällig schaffte er es, sich unter die Polizisten zu schmuggeln, als Polizist verkleidet. Seine blonden Haare unter der Mütze versteckt und eine Brille mit Fensterglas gaben ihm ein etwas anderes Aussehen. Mal sehen, was sich die Polizei so gedacht hatte... Shin lief zwei Beamten nach, die gerade auf KangTa zuliefen, um die letzten Anweisungen entgegen zu nehmen. KangTa sah mitgenommen aus, das stellte Shin nur sehr ungern fest, aber bald... //Hab noch etwas Geduld, mein Freund...// Da der "Diamant des Liebreizes" eines der wertvollsten Stücke des Museums war, belegte der Museumsbesitzer, Herr Lee, KangTa den gesamten Tag damit, dass dem Diamanten und auch sonst allen Stücken auf keinen Fall etwas passieren dürfe. Das wäre unverzeihlich und unersetzlich. Dazu kam noch, dass scheinbar alle hier nicht zuhören konnten und KangTa ständig seine Anweisungen wiederholen musste. Das war einfach alles zuviel, konnten sie sich das nicht merken oder wollten sie ihn ärgern? Kurz vor der angekündigten Zeit stand er, wenigstens einmal ein paar Sekunden in Ruhe gelassen, vor dem Gebäude und sah daran hinauf. Das Phantom war wahrscheinlich nervöser als er. Doch KangTa hatte ein ungutes Gefühl. "Inspektor? Sollen die Truppen sich jetzt verteilen?" "Äh was?...Ah ja, ja. Es geht gleich los. Alle vier auf ihre Posten. Halt mal, wo sind eure Masken? ...Ich hab doch gesagt, ihr müsst vorsichtig sein und sie immer bei euch tragen. Wer weiß, was der vor hat!?" Die Polizisten fühlten sich etwas ertappt. KangTa drückte jedem von ihnen eine Maske zum Schutz gegen das vermutete Gas in die Hand und auch das verkleidete Phantom machte da keine Ausnahme. KangTa sah ihm einen Moment in die Augen, doch das war es nicht, was ihn irritierte. Eher das Gefühl, als er sich ihm näherte. Dieses bekannte Gefühl. Er hielt inne...dann schlug die Glocke im Turm über dem Museum 1 Uhr! Er wandte sich ab und rief in die Menge: "OK! Es geht los! Verteilt euch." Und damit war auch KangTa verschwunden und näherte sich dem Raum mit dem Diamanten. Nur dass dieser nicht das Ziel war. Er sah sich etwas um, wo Polizisten aufgestellt waren und wie viele noch ins Museum gingen. Dann blickte Shin wieder nach vorn, als jemand, nein... KangTa, auf einmal vor ihm stand und ihm eine Gasmaske in die Hand drückte. Natürlich, Nebel des Schlafes... Wortlos nahm Shin die Maske entgegen, doch würde er sich auch verraten, hätte er etwas gesagt, so ging er ins Museum, als die Glocken ein Uhr schlugen. Die 'Kollegen', denen er begegnete, teilte er mit, dass Inspektor KangTa angeordnet hätte, sich im Südflügel zu postieren, da er damit rechnete, dass das Phantom von dort kommen wird. Verdutzt sahen sie Shin an, taten aber, wie gesagt und verließen ihren Posten... Jetzt hatte Shin... das Phantom... freie Bahn. Doch anders als alle anderen lief Shin in einen Gang, der in den hinteren abgelegenen Teil des Museums führte, wobei er die Lage prüfte. Im Gebäudeteil, der für das Personal war, lag auch der Überwachungsraum... Shin schaltete den Wachmann aus, der vor den Bildschirmen der Überwachungskameras saß und schaltete die Kameras ab, ohne dass jemand etwas merkte... Dann konnte er aus der Rolle des Polizisten schlüpfen und die des Phantoms übernehmen. Es war nun spät dran, doch würde es jetzt nicht beginnen zu hetzen. In Hektik beging man dumme Fehler. Das Phantom schlich den Weg zurück, den es gekommen war und auch wenn alle Wachposten gegangen waren, war er vorsichtig, erreichte aber letztlich unentdeckt die Halle, in der der Diamant ausgestellt war. Und erst jetzt konnte das Phantom wieder diese Aufregung spüren. Den ersten Schritt tat es unsicher, doch fasste es sich gleich wieder und musste auch nur an KangTa denken. An dessen schreckliches Leben... Von neuer Selbstsicherheit gepackt trat das Phantom entschlossen in die Halle. Nun wurde auch KangTa nervös. So wie er hier schon wieder saß, wartend auf diesen Gegner, den er nie zu fassen bekam. Immer wieder sah er sich um, prüfte die Lage genau. Doch trotz seiner Aufmerksamkeit erschrak er, als das Phantom...aus seinem Blickwinkel heraus scheinbar seelenruhig in die Halle spazierte. Als wäre alles selbstverständlich. Aber warum gab es keine Aufruhe in den Gängen. Was war denn los? Wo waren die Polizisten? Oder hatte es das Phantom bei dem Aufgebot an Personal etwa doch geschafft, völlig unbemerkt herein zu kommen? Das war doch unmöglich. Vorsichtig schlich er etwas weiter in die Dunkelheit seines Versteckes hinein und beobachtete diesen Dieb. Wie er durch die Mondlicht erfüllte Halle auf sein...Objekt zulief. //Komm nur und versuch es dir zu holen!// Dass KangTa hier irgendwo war, das wusste das Phantom. So war es doch immer. Aber sollte KangTa ruhig noch etwas auf sich warten lassen. Bedacht trat das Phantom an die Vitrine des Diamantens heran und ging vor, wie er es immer tat, indem er, mit aller Sorgfalt, das Glas aufschnitt und den Diamanten vorsichtig herausholte. Den Alarm wusste das Phantom auszuschalten, als es vorhin auch die Kameras abstellte. So steckte es seine Beute kurz darauf in seine Tasche und drehte sich um, den Blick durch den Raum schweifen lassend. Dann lief es langsam zum Eingang zurück, vor dem gespenstische Stille herrschte. Bisher lief alles nach Plan... Jetzt musste es KangTa nur noch hier heraus und in einen anderen Raum locken. In einen ganz bestimmten Raum. Und das Phantom konnte nur darauf vertrauen, dass KangTa nicht nach seinen Leuten rief... Als es dem Eingang näher kam, beschleunigten sich seine die Schritte, so dass sich KangTa ihm nicht in den Weg stellen konnte, sondern ihm folgen musste... Ja, es passiertes alle so, wie es immer geschah. KangTa war still und ließ das Phantom machen, bis es den Diamanten in der Hand hielt und sich zum gehen wandte. Aber warum sprang es nicht einfach aus dem Fenster oder rannte davon? Und warum war es so verdammt still hier? Allerdings hatte er nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, da das Phantom schon so gut wie weg war. Im nächsten Moment sprang er auf und rannte seinem Gegner nach. Und dieser begann nun ebenfalls zu rennen...nein, zu fliegen. "So leicht mach ich es dir nicht!" Rief er ihm nach und wurde nur noch schneller. Endlich kam wieder etwas Leben in ihn. Nur ein wenig, doch es war wundervoll. Doch fragte er sich, wo das Phantom eigentlich hin wollte. Die Gänge waren so verworren, dass er bald selbst nicht mehr wusste, wo sie genau waren. Würde er versuchen, seine Kollegen zu rufen, würde er das Phantom aus den Augen verlieren. Aber ganz alleine würde er es sicher nicht fangen...dachte er zumindest, bis es in eine Sackgasse rannte. Konnte dieses Genie wirklich so dumm sein? Argwöhnisch sah sich KangTa um und ging auf die leicht geöffnete Flügeltür zu, hinter der der Dieb verschwunden war. Es war ein leerer Raum, der in einer Ecke des Gebäudes lag. Es gab keinen Ausweg daraus, außer den, zu dem KangTa nun hinein kam. Die Fenster in diesem Raum bestanden aus bruchsicherem Glas. Was wollte das Phantom dort? Leise öffnete er die Tür und linste hinein. Doch da war nichts! Das konnte doch nicht sein, das Phantom konnte aus diesem Raum nicht entkommen. Verwirrt setzte er zwei Schritte in den Raum und starrte gerade aus. Wie wollte das gehen? Die Antwort sollte er gleich bekommen, denn ein Gefühl in seinem Nacken ließ ihn sich langsam umdrehen. Ein zufriedenes Schmunzeln schlich sich über die Lippen des Phantoms, als sich KangTa endlich zeigte und ihm nun folgte. Das Phantom wurde schneller, es begann zu rennen und KangTa noch immer hinter ihm. Sehr gut. Zielstrebig steuerte es in die Gänge zurück, aus denen es kam; in den Bereich für das Personal. Und noch immer waren die Polizisten von ihren Posten verschwunden. Sie waren also allein. Einmal mehr... Das Phantom huschte in den Raum, zu dem es wollte, als es ihn erreichte und versteckte sich. Nicht lang darauf trat auch KangTa ein. Nur wenige Schritte, doch es reichte und das Phantom kam hervor, schloss die Tür hinter KangTa und dieser war... ihm in die Falle gegangen... Die Blicke des Diebes wanderten über sein Gegenüber, so eingehend, wie schon beim Raubzug zuvor und dann trat er einen Schritt auf KangTa zu. "Dies ist die letzte Chance, die ich dir gebe, mich zu fangen. Deine letzte..." Und dass KangTa sie nicht nutzen könnte, dafür würde das Phantom sorgen, ohne KangTa auch nur ahnen zu lassen, was es im Grunde vor hatte. Dieser Diamant interessierte das Phantom kein Stück... Nur wusste das noch keiner. Hatte er es doch gespürt...allerdings leider zu spät. KangTa fuhr herum und wich einen Schritt zurück. Es gefiel ihm nicht, wie das Phantom ihn nun musterte. Jetzt war doch er der Gefangene oder? "Meine letzte? Warum?...." Das letzte Wort flüsterte er nur noch. Da er nichts von dem Vorhaben des Phantoms wusste, konnte er sich nur die Frage stellen, ob das Phantom vielleicht aufhören wollte. Aber das konnte er sich irgendwie nicht vorstellen. Wenn das hier schon seine letzte Chance war, sollte er sie vielleicht nutzen. Er wusste, wie ihre letzten Kämpfe ausgegangen waren und er war sich sicher, dass dieser kaum anders enden würde und trotzdem wollte er sich noch einmal ins Zeug legen. Und wenn es nur für das Phantom war. "Nun gut, dann...bringen wir es hinter uns!" Und damit schnellte er auf das Phantom zu, packte es am Arm und warf es zu Boden. Vielleicht war es ganz gut, sich noch einmal auf seine Ausbildung zu besinnen. Dieser Kampf sollte auch für das Phantom nicht einfach werden. Das Phantom hatte nicht vor, KangTa diese Frage zu beantworten, er würde es bald von selbst herausfinden... So blieb es still stehen, als hätte es keine Anteilnahme am Kampf und ließ sich zu Boden befördern. "Und jetzt?" Kam es hingegen noch herausfordernd. Dass KangTa ihn... schlagen würde, das bezweifelte das Phantom sehr, doch wurde es nun selbst wieder aktiv. Es packte KangTa bei den Schultern und stieß ihn mit aller Kraft bei Seite, um sich selbst zur anderen zu rollen und wieder auf die Beine zu kommen. Ein neuer Ausgangspunkt. Doch das Phantom durfte nicht zu viel Zeit verschwenden, bevor doch noch etwas unvorhergesehenes passierte und sei es, dass die Polizisten hier herum liefen. "Es ist vorbei..." Wisperte es geheimnisvoll und lächelte KangTa warm an, doch schon im nächsten Moment war es das Phantom, das einen Angriff startete. Eine Finte. Mit viel Geschick gelang es ihm, KangTa zu täuschen und einen Satz hinter diesen zu machen. Ein Arm des Phantoms schlang sich um die Schultern des Inspektors um ihn...bei sich zu halten. Und als dieser hektisch den Kopf nach hinten riss, bekam er eine gehörige Ladung K.O.-Spray ins Gesicht. Das Phantom hatte eine Flasche an seinem Gürtel befestigt...dies war der Moment sie zu nutzen. Jetzt musste alles nur noch seine Wirkung tun. Es trat einen Schritt zurück, ließ KangTa los und... wartete... "Es ist vorbei..." Wiederholte es noch einmal und es glich einer guten Prophezeiung. Überrumpelt und von den Worten des Phantoms durcheinander gebracht ließ er sich von diesem zur Seite stoßen und musste mit ansehen, wie sein erster Erfolg sich gleich wieder in Luft auflöste. Vorbei...was war vorbei und warum hörten sich diese Worte nicht schlecht an? Nicht schlecht für KangTa. Unterstrichen von diesem Lächeln, das nichts Provozierendes oder Gemeines an sich hatte. Er kannte dieses Lächeln, zu gut...und diese Stimme.... Als das Phantom wieder einen Angriff startete, wollte er ausweichen, doch er kam nicht weit. Von hinten gepackt riss er den Kopf herum, wollte sich befreien und bekam die volle Ladung dieses süßlich chemisch riechenden Stoffes ins Gesicht. Hustend stolperte er zurück und rieb sich die Augen. Was war das nur? Und schon wieder diese Worte... "Was...was...meinst du?" Fragte er. Doch die Wirkung zeigte sich schon. Seine Knie gaben langsam nach, er taumelte auf das Phantom zu. Es bewegte sich nicht vom Fleck. Verzweifelt packte er es am Kragen, hielt sich an ihm fest. ~Der Nebel des Schlafes wird dem Objekt die Sinne stehlen.~ Nun begann der Satz in KangTas immer weiter schwindenden Sinnen einen Sinn zu ergeben. Doch es war zu spät. Er konnte nur noch eines, seine letzte Chance nutzen und sich seinen Beweis nun endlich holen. Mühevoll hob er den Arm...er packte die Maske des Phantoms. Endlich konnte er sie Berühren und seinen Gegner entlarven... "Shin..." Verschwommen sah er das Gesicht seines Freundes, das sich lächelnd entblößte. KangTa hatte es gewusst. Doch nun sollte er es niemandem mehr verraten können. Die Kraft schwand aus seinen Händen und er sank an Shin herunter. Nun waren dem Objekt die Sinne wahrhaftig gestohlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)