Stolen Love von TayaTheStrange ================================================================================ Kapitel 13: Suspicion --------------------- Verdacht *KangTas Sicht* Er schlief so ein, wie er lag, ohne noch einmal aufzustehen oder etwas essen zu gehen. KangTa fühlte sich schrecklich am nächsten Morgen. Kopfschmerzen plagten ihn und all die Dinge, die gestern geschehen waren, gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Daher freute es ihn umso mehr, dass er einen Anruf aus dem Revier erhielt, dass er heute, wegen des Sondereinsatzes gestern, nicht zu kommen brauchte. Allerdings wollte er zumindest einmal vor die Tür, um die Zeitung herein zu holen...und da stand etwas...an ihn adressiert... KangTa hatte noch nie in seinem Leben ein Paket bekommen. Was sollte das? Von wem war das? Erst in seiner Küche sollte es sich ihm offenbaren. Er zog das Schwert vorsichtig aus der Verpackung. Das, mit dem er gekämpft hatte? Es war blitzblank, frei von jeder Blutspur. Das Phantom war vor seiner Tür gewesen und hatte es zurückgebracht...genau wie seinen Ring... Er begann zu zittern. Wenn er dieses Schwert hatte, dann musste er es auch der Pflicht seines Jobs heraus auf Fingerabdrücke untersuchen, auf irgendeinen Hinweis. Aber was war, wenn er nichts finden wollte? Zerstreut und ungeschickt machte er sich an die Arbeit, mit den Materialien, die er da hatte und er fand...nichts. Das Phantom hatte saubere Arbeit geleistet. Und KangTa war ein bisschen erleichtert darüber. So musste er nichts berichten und doch nicht lügen. Sein nächster Weg, der ihn heute aus seiner Wohnung führte, war nur noch der ins Museum. Natürlich staunten seine Kollegen wie die Museumsbesitzer nicht schlecht, als eines der zwei Schwerter wieder auftauchte. Doch KangTa wimmelte alle Fragen ab und ging wieder nach hause. Für heute reichte es ihm mal wieder. Als er Mittagspause hatte, wollte Shin erst in das kleine Café gehen, aber irgendwie hatte er ein... seltsames Gefühl, daher lief er daran vorbei, als er es erreichte und ging woanders etwas essen. Shin konnte immer wieder nur schwer den Atem ausstoßen, als hätte er... KangTas Last wirklich in sich aufgesogen, die daher nun ihn bedrückte. Etwas unkonzentriert saß er über seinen Artikeln und seine Hände erzitterten, als er daran dachte... es noch genau spürte, wie nah er KangTa gekommen war. Sicher, sie hatten sich schon umarmt, aber das war gewiss nicht das Gleiche. Am Abend, nachdem Shin seine fertigen Berichte eingereicht hatte, ging er in einem kleinen Lokal noch etwas trinken, aber anschließend umgehend in seine Wohnung. Und da Shin im Büro von seinen Kollegen auf den... Verband an seinem Arm angesprochen wurde, beschloss er, um das in Zukunft zu vermeiden, ab morgen langärmlige Hemden zu tragen, egal, wie warm es sein würde. Als er nachts, nachdem er geduscht hatte, im Bett lag und durch die Dunkelheit blickte, war ihm, als... stünde KangTa neben ihm. Neben seinem Bett. Shin fuhr auf, tastete in den dunklen Schleier, aber... da war niemand. KangTa war nicht hier. Doch! Er war hier. Tief in Shin... KangTa erging es kaum anders als Shin in dieser Nacht. Er lag ebenfalls wach, mit dem Gefühl, nicht allein zu sein. Doch er wagte es nicht, neben sich zu sehen oder das Licht anzumachen. Er hatte Angst...als wenn sonst irgendetwas ihn unter sein Bett zerren und auffressen würde. Ja, er war ein Kind. Ein verängstigter verwirrter Junge. KangTa entschied sich in der Mittagspause des nächsten Tages, dass es einmal wieder Zeit war, zu sehen, ob er Shin finden konnte. Ja, er hatte sich gesagt, ihn nicht mehr zu belästigen. Aber er brauchte ihn so sehr. Als er am Morgen aufwachte, war das Erste, an das er dachte, Shin. KangTa bekam ihn nicht mehr aus seinen Gedanken, genauso wie das Phantom und seine Ahnung, die keine mehr war. Er musste ihn treffen...um wieder klar zu denken, um mit jemandem reden zu können und um sich selbst zu überzeugen. Kurz um rang er sich dazu durch und schrieb Shin eine SMS. 'Ich würde dich gern gegen halb ein1 in dem kleinen Cafe treffen...du weißt ja, welches ich meine. KangTa.' //Shin, ich hoffe, dass du kommst.// Die Nacht tat er nicht wirklich ein Auge zu. Shin fühlte sich fast so, als wäre sein... Geheimnis keines mehr, doch war er sich dieses Gefühles nicht bewusst. Doch der Gedanke an KangTa allein hielt ihn wach. Shin hatte immer wieder den letzten Raubzug im Kopf, sämtliche Szenen. Jede Sekunde mit KangTa. Dieser Mensch hielt ihn fest. Shin war noch nie so sehr auf ein Lebewesen fixiert. Auf Kunst, ja. Aber ein Mensch... Doch in KangTa lag eine Kunst verborgen, Shin... spürte sie und war im Begriff, sie zu berühren. Als er... KangTa... so... nah war. So nah... Am nächsten Tag ging es wieder zur Arbeit. Shin hatte sich wieder gefangen, auch wenn er noch immer an KangTa dachte, doch wollte er die Gedanken an ihn gar nicht verdrängen. Er saß gerade in dem Lokal, in dem er gestern zur Mittagspause schon gewesen war, als er KangTas SMS bekam. Wieder entfuhr ihm ein schwerer Atemzug, als Shin das Handy betrachtete. Er packte seine Sachen zusammen und verließ das Lokal, um zu dem Café zu gehen. Es war kurz nach 12 Uhr, aber da es auch ein kleines Stück bis dort hin war, würde er etwa pünktlich sein... Schon seit ungefähr 20 Minuten wartete er im Cafe. Er war natürlich viel zu früh gekommen. KangTa war nervös. Und das nicht aus unerfindlichen Gründen. Er wusste genau, warum. Immer wieder riss er kleine Stückchen aus seiner Serviette. Nippte nur an seinem Kakao, trappelte mit den Füßen. Er saß in einer hinteren Ecke und sah immer wieder zur Tür. Jedes mal, wenn sie sich öffnete, hielt er den Atem an. Aber es war nie Shin...bis es dann kurz nach halb eins war. Jetzt müsste er aber so langsam kommen, dachte KangTa immer wieder. Aber er konnte ja nicht einmal sicher sein, dass Shin seine SMS wirklich gelesen hatte. Doch endlich ging die Tür auf und verkündete das Ende seines Wartens. "Shin..." Shin war angespannt und aufgeregt. In welchem... Zustand würde er KangTa wohl antreffen? Ob er wieder fertig war oder einfach nur erschöpft. Er machte sich Sorgen, doch wusste er nun einen Teil der Last von KangTa weg. So betrat Shin letztlich das Café, als er es erreichte und sah sich um. KangTa hatte er schnell entdeckt und lief daher auf diesen zu und an dessen Tisch angekommen, begrüßte er ihn so gleich mit einem Lächeln. "Da bin ich." Fügte er dem an und setzte sich KangTa gegenüber, wobei er dann die Stofffetzen auf dem Tisch, vor KangTa, liegen sah. Und von was sie stammten, war auch schnell erkannt, da die Serviette direkt daneben lag. "Ich bin froh, dass du mir geschrieben und um dieses Treffen gebeten hast. Denn du hast mir gefehlt." Warf er dann, während er KangTa wieder ansah, aufrichtig ein und sein Lächeln wich, um Platz für ernste Züge zu machen. Shin sah ebenfalls leicht angespannt aus, als hätte dieser selbst eine Ahnung. Aber vielleicht bildete KangTa sich das auch nur ein. Als dann dessen Blick auf die zerstückelte Serviette fiel, wurde er etwas verlegen und schob sie schnell bei Seite. Tief atmete er durch. "Ich bin froh, dass du kommen konntest. Ich hatte schon Angst, dass du die SMS vielleicht nicht rechtzeitig liest....." Meinte er, um wenigstens etwas in Gang zu kommen und dass Shin ihn vermisst hatte, erfreute ihn. Doch da war immer noch seine "Ahnung". "Tut mir leid, dass ich dich so hier her beordert habe, aber...ich muss mit irgendwem...mit dir...reden." Als KangTa meinte, froh zu sein, dass Shin gekommen war, wollte dieser erst wiederholen, was er ihm schon einmal sagte, nämlich, dass er ihn jeder Zeit anrufen konnte, wenn etwas war. Oder, wie in dem Fall, eine Nachricht schreiben. Doch unterließ Shin das, denn als KangTa fortfuhr, drängte sich ihm DAS zu sehr auf. Lächelnd winkte er dann aber ab. "Das macht nichts, ich bin gern gekommen." Setzte er an, blickte KangTa dann aber fragend an. "Was gibt es denn?" Fügte er noch hinzu und konnte seine leichte Anspannung gut kaschieren, auch wenn Shin nicht wohl dabei war, dass KangTa mit ihm reden wollte. Es musste nichts bedeuten und Shin konnte auch nur hoffen, dass dieser... keinen Verdacht hatte. Das... Phantom war wohl doch zu weit gegangen... Dachte sich Shin... Aber er wusste, dass er... es einfach tun musste... KangTa begann nicht sofort zu erzählen. Eher beobachtete er Shin noch ein wenig und holte dann tief Luft. "Ich...gestern war ein seltsamer Tag und ich hab...mit niemandem darüber gesprochen, was alles passiert ist...du hast sicher schon von dem neuen Raubzug des Phantoms gehört...." Natürlich hatte KangTa alles verschwiegen, was zwischen ihm und dem Phantom genau geschah, aber irgendwem musste er es erzählen. Und obwohl er durch seinen Verdacht über Shin eigentlich kein Vertrauen mehr zu diesem haben sollte, hatte er es gerade jetzt umso mehr. Warum? Das wusste er nicht. Aufmerksam hörte Shin auf jedes einzelne Wort und im ersten Moment spürte er doch so etwas wie Erleichterung, nur als KangTa das Phantom erwähnte... Aber Schnitt KangTa scheinbar zwei Themen an. Immer eines nach dem anderen... "Ja, natürlich hab ich davon gehört und es stand ja auch in den Zeitungen..." Entgegnete Shin zuerst auf die Frage, ob er vom letzten Raubzug des Phantoms hörte. Dann kam er zum nächsten. "Und was war gestern so seltsam? Willst du darüber reden?" Und ermutigend lächelte Shin wieder etwas. Er wünschte sich, dass zwischen KangTa und ihm nicht verloren ging, was sie sich in den Tagen vor dem Wochenende... erarbeitet hatten. Als Shin ihm das Wissen über den Raubzug bestätigte und ihn dann nach gestern fragte, nickte KangTa. Ja, er wollte darüber reden. So kompliziert es auch sein könnte. "Als ich gestern aus der Wohnung ging, da…stand ein Paket vor meiner Tür. Ich hab noch nie in meinem Leben ein Paket bekommen...das war schon mal sehr seltsam. Und das Nächste war...dass ein Schwert darin war. Ein Katana." Kurz hielt er inne und sah Shin leicht prüfend an, doch dieser hatte nur einen verwundert fragenden Gesichtsausdruck. Er fuhr fort. "Am Sonntag, beim Raubzug des Phantoms, hatte er mich zu einem Kampf aufgefordert. Wir standen allein...in einem Raum...und ...das Schwert, das er mir gab, mit dem ich gekämpft hatte, war das, das vor meiner Tür stand.....ich denke, er hatte es mitgenommen, weil sein Blut daran war. Ich hab...ihn nämlich getroffen. Obwohl ich keine Ahnung vom Kämpfen habe...das war auch sehr seltsam. Und das Schwert...es war blitzblank, wirklich gut poliert...das war aber...eher schön, als seltsam." Alles, was er da so unkoordiniert von sich gab, musste sich sehr verwirrend anhören. Doch vor allem der letzte Satz zeigte eindeutig, wie froh er über die saubere Vertuschungsarbeit das Phantoms war. So hatte er immer noch keinen handfesten Beweis gegen Shin. Er wünschte sich, keinen zu bekommen. Dass KangTa ihn kurz etwas eingehender ansah, während er eine Erzählpause einlegte, ignorierte Shin gekonnt und hörte weiter hin einfach nur aufmerksam zu. Er wusste doch genau, was passiert war und trotzdem musste er den Eindruck hinterlassen, dass dem nicht so war. "Was? Du hast mit dem Phantom gekämpft?!" Kam es daher, doch etwas ungläubig, von ihm und er blickte KangTa dementsprechend an. "Und das weiß keiner? Das wäre... eine Story..." Fuhr Shin fort und wirkte dabei etwas nachdenklich, als würde er den Artikel noch in Gedanken verfassen. Aber da müsste sich KangTa keine Sorgen machen. Shin hoffte, dass dieser das wusste. KangTa sah Shin wieder intensiv an, doch die Regung, die dieser zeigte, schien genau auf die eines Menschen zu passen, der nicht dabei war. Erst die Ungläubigkeit und dann das nächste, was dieser sagte, passte perfekt zu seinem Beruf als Reporter. Ja, es war die Story. Aber KangTa...schüttelte leicht den Kopf. "Ja...das ist sie bestimmt...die Story...Ich...ich wollte es aber niemandem erzählen. Shin ich war...ich bin nicht zum kämpfen geboren und als ich gesehen hab...dass ich das Phantom verletzt habe, da hab ich ein...ein unglaublich schlechtes Gewissen bekommen. Ich hab das bisschen Blut an meinem Schwert gesehen und dachte...wie konnte ich das nur tun?" Es musste einfach raus. Das musste er Shin einfach sagen. Weil er es selbst zu absurd fand. Er war geschockt bei diesem Anblick gewesen...er war es beim Gedanken daran noch immer. Shins Blick wurde auf KangTas folgenden Worte wieder sanfter und besorgter. Ja, KangTa war kein... Kämpfer in der Hinsicht und Waffen gehörten nicht an ein so... wunderschönes Geschöpf. KangTa gehörte in eine ganz andere Welt, die mindestens genauso schön war, wie er selbst. Aber das konnte Shin ihm nicht sagen. Seine Hand wanderte über den Tisch und legte sich behütend auf KangTas. "Hauptsache du wurdest nicht verletzt." Sprach er etwas leiser und auch... erleichtert. KangTa war schon oft genug verletzt worden... Das Phantom wird schon klar kommen, hätte Shin beinahe noch gesagt, doch unterließ er das dann doch besser. KangTa hatte schon wieder die Serviette in die Hand genommen und zerstückelte sie weiter. Erst als Shins Hand auf den seinen auftauchte, so beruhigend...da ließ er es bleiben, hielt einfach nur noch eisern an dem Fetzen Papier in seinen Händen fest. KangTa hörte auf, sich jetzt Gedanken um Shin im Sinne seines Verdachtes zu machen. Vor ihm saß in diesem Moment ein Freund. Sein einzig wirklicher Freund. Er hoffte es. "Danke Shin, dass du dir immer solche Sorgen machst...Ich bin einfach nur so verirrt...Das Phantom...er bringt mich völlig durcheinander. Am Sonntag, er...er war mir so nah...er hat sich so komisch verhalten. Beängstigend...ich hatte Angst...aber er hat nichts Schlimmes getan. Er war...sanft..." Seine Hände zitterten. KangTa starrte auf seine und Shins Hände. Dieser Moment hatte sich in ihn eingegraben. "Shin, kann man Atem stehlen?" Er schluckte. Shin musste wirklich schlucken. Gut, dass KangTa auf die Serviette in seinen Händen fixiert war, so bekam er Shins Gesichtsausdrücke nicht mit, die sich aber schnell wieder umstellten, als sie sich der Situation annahmen. "Sanft...?! Du sprichst von einem Dieb, mit dem du gekämpft hast..." Wieder brachte Shin Ungläubigkeit hervor und ein gestelltes Stutzen, als KangTa ihm zum Schluss diese Frage stellte. "Nein... Wie soll das gehen? Atem kann man doch nicht stehlen..." Setzte er dann nach und sah... KangTa leicht überfordert an. Doch kaum, dass Shin darauf einging, konnte er einmal mehr nur den Atem schwer ausstoßen... KangTas Atem, den er dennoch in sich behielt... Was Shin antwortete, war auch für KangTa völlig plausibel...natürlich hatte er mit dem Phantom gekämpft, wie sollte man da an das Wort 'Sanft' denken? Und doch, so war es. Und die Sache mit dem Atem... Man konnte Atem nicht stehlen! Nein!....Aber... "Aber warum...habe ich dann das Gefühl, dass mir...etwas fehlt...was mich vorher noch ...niedergedrückt hat?" Wieder mit Verzweiflung in der Stimme sah er zu Shin und diesmal...nahm er Shins Hand in die eigene und hielt sich daran fest. Das war eine gute Frage und Shin konnte diese Antwort fühlen. Sie lag nun in ihm... Diese schwere Last, doch wusste er sie zu tragen. "Ich... ich weiß es nicht. Vielleicht bildest du dir das nur ein..." Antwortete Shin jedoch und wirkte dabei sehr... unsicher. Wie sollte er es ihm, als Shin, auch erklären können? Doch begann er KangTas Hand ein wenig zu streicheln, als er sich nun schier an seiner festhielt. "Vielleicht hat er dich damit so sehr verwirrt, dass du an andere Dinge gar nicht mehr denken kannst?" Das war eine Theorie, die Shin dann so äußerte und daher auch nur als Frage vergab, da er ja nicht wusste, wie KangTa das sah. Nein, dafür... kannte er ihn doch noch nicht gut genug. Als Shin das zur Antwort gab, dachte KangTa darüber nach. Aber er kam zu keinem Schluss. Er wusste nur eins...Shin hatte ihm wieder einmal sehr geholfen. In dem er einfach nur zugehört hatte. Es war heute anders als im Krankenhaus, doch es war genauso angenehm. Leise seufzend ließ er den Kopf sinken, bis seine Stirn sich auf Shins Hand nieder bettete, die noch auf den seinen lag. Shins warme Hand glättete die Wogen der Aufregung in ihm wieder. Nach einigen Sekunden nahm er den Kopf wieder hoch. "Danke, Shin..." Ein Lächeln schlich sich über Shins Lippen, als KangTa den Kopf senkte und es blieb bestehen, als dieser ihn wieder hob und sich bedankte. Shin war doch gern für ihn da, das müsste KangTa inzwischen doch wissen. "Ich weiß zwar nicht, was ich getan habe, aber gern geschehen." Entgegnete er und ließ sein Lächeln noch etwas sanfter werden, während er noch einmal über KangTas Hand streichelte. Doch zog er darauf seine Hand wieder an sich zurück und lehnte sich gegen die Stuhllehne. Ja, es war viel passiert und es glich... einem... Geheimnis, zwischen dem Phantom und Shin und dort würde es auch bleiben. Selbst nachdem KangTa es nun Shin erzählt hatte... Diesmal konnte KangTa Shins Streicheln mit einem kleinen Lächeln beantworten. Er fühlte sich wirklich erleichtert. Und das nur, weil er es Shin sagen konnte. Manchmal half reden sehr viel. Aber man musste jemanden zum reden haben. KangTa hatte diesen Menschen hier vor sich. "Du bist da...das reicht...und jetzt, lass uns zusammen was trinken." Meinte er und bestellte Shin daraufhin einen Kaffee und trank seinen Kakao aus. Er wollte seinen Freund zumindest einladen, wenn er ihn schon hier her bestellte. Dem gab es wohl nichts entgegen zu setzen und so konnte Shin auch nur erfreut darüber sein, dass es KangTa noch von Bedeutung schien, Shin bei sich zu haben. Und er hoffte... wünschte sich, dass er KangTa... wichtiger war, als das... Phantom. Das Phantom war nur ein Schatten, der in die Nacht gehörte. Es war nicht mal ein Abbild seiner selbst, nur... am Sonntag war das anders... Mit diesem Gedanken verfangen, nippte Shin an seiner Kaffeetasse, als diese ihm serviert wurde und nachdem er sich bei KangTa dafür bedankt hatte. Ja, Shin konnte ohne das Phantom existieren, aber nicht umgekehrt... Hätte Shin KangTa gefragt, wer ihm wichtiger war, hätte KangTa sich eindeutig für Shin entschieden. Denn es stimmte. Shin konnte ohne das Phantom existieren...genauso wie das Phantom die meiste Zeit nachts unterwegs war. KangTa mochte die Dunkelheit nicht. Und außerdem war Shin...sein Freund, nicht sein Gegner. Aber es war gut, dass sie nicht mehr zu diesem Thema kamen, sondern sich anderen Dingen zuwandten. Wie der Kunstausstellung, in der sie sich getroffen hatten und einem recht amüsanten Artikel, den Shin verfasst hatte. Ja, es war ein normales Gespräch, ohne Sorgen und zuviel Ernst. Und so wie sie sich unterhielten, verging auch die Zeit und Shins Mittagspause neigte sich dem Ende zu. Gern würde er noch bleiben und sich weiter mit KangTa unterhalten, zu mal sie sich sonst eher weniger sahen, aber dagegen war man machtlos. Ein letztes Mal schmunzelte Shin amüsiert, des Artikels bezüglich, doch atmete er dann durch und besann sich auf die Zeit. Dadurch konnte er KangTa auch nur entschuldigend ansehen, während Shin ihn darauf aufmerksam machte und sich dann auch schon erhob. KangTa bemerkte gar nicht, wie ihre Zeit dahin schwebte und bald verschwunden war. Mit Shin ging immer alles viel zu schnell. Aber da er diesen nicht in Verlegenheit bringen wollte, erhob er sich selbst bei Shins erstem Hinweis auf diese und ging mit ihm aus dem Cafe. Etwas...unschlüssig stand er diesem gegenüber. Dieses Gespräch war ihm sehr wichtig gewesen, doch nun hatte er die Chance noch eines heraus zu finden. Er hatte das Phantom verletzt...ob...Shin.... KangTa umarmte diesen zum Abschied und atmete tief durch, bevor die Umarmung endete. Auch wenn KangTa volles Verständnis zeigte, tat es Shin Leid, doch sie würden sich wieder sehen. So lief Shin mit nach draußen, wo es galt, sich vorerst zu verabschieden. Und Shin musste lächeln, als KangTa ihm zum Abschied eine Umarmung schenkte. Ohne zu zögern erwiderte Shin sie und legte seine Arme um KangTa, den er sanft an sich drückte. Doch... sog er dabei einmal mehr alles von ihm auf, was er ergattern konnte... All zu lang wollte er Shin damit nicht belästigen und aufhalten. Als er schwerlich die Umarmung wieder löste, wollte KangTa seine Chance schon vertun und es lassen, einen Beweis gegen seinen besten Freund zu erhalten. Doch dann musste er es einfach tun. "Shin...ich! ...Ich will dich niemals verlieren!" Damit packte er an Shins Arme, genau auf der Höhe, an der sich die Wunde befinden müsste. Verzweifelt blickte er in dessen Gesicht, schon wieder einen leichten Schimmer in den Augen, doch eigentlich fixierte er seinen Freund genau, um irgendeine Regung zu erkennen, die auf eine Wunde schließen lassen könnte. Ergeben lockerte er die Umarmung, als KangTa sich allmählich wieder löste. Doch, ganz anders als erwartet, endete ihr Treffen damit noch nicht. Überrascht, und das war Shin wirklich, sah er KangTa an, als dieser ihn... packte. Auch wenn Shin nicht sofort schaltete, dass KangTa seine Verletzung traf, die es zu vertuschen galt, rang er sich alles ab, um sein Gesicht nicht schmerzlich zu verziehen. Das war nicht einfach, doch begann er zu lächeln. "Das wirst du nicht. Reporter wird man nie wieder los." Letzteres äußerte er etwas scherzhaft und zwinkerte KangTa daher auch zu, doch fuhr er ihm dann beruhigend mit der Hand kurz durch das Haar. Jetzt hatte er wieder diese Ahnung, dass... KangTa ihm... dem Phantom dicht auf den Versen war. Zu dicht... Wie käme er sonst dazu, ihn... genau an der Stelle zu berühren und das nicht gerade leicht? Aber beweisen konnte KangTa letztlich nichts, das wusste Shin. Durch Shins Überraschung bemerkte KangTa, welche Konzentration einen Moment in dessen Augen lag. Und so sanft das Lächeln auch war, etwas Gequältes lag einen Moment darin. ...Shin war das Phantom...schoss ihm einen Moment lang durch den Kopf. Wahrhaftig, er hatte es entdeckt. Aber er wollte es nicht wissen. Im nächsten Moment wünschte sich KangTa, das nie getan zu haben. Er lächelte selbst auf Shins Streicheln hin und lockerte seinen Griff wieder. Noch einmal legte er die Arme um Shin, mit dem Blick auf dem Fleck, an dem die Wunde unter dem Ärmel versteckt lag. In diesem Moment beschloss er, mit dem Suchen nach Hinweisen aufzuhören. Mehr brauchte er nicht zu wissen...Shin war nicht das Phantom, das war das Einzige, was er glaubte. "Ich danke dir." Shin war sehr verunsichert. Sollte er jetzt erleichtert sein, dass von KangTa keine Anspielung kam oder sollte er darauf warten, ob vielleicht noch irgendwas passierte... auf ihn zu kam? Shin wusste es nicht, aber wirklich etwas tun konnte er jetzt auch nicht. So legte auch er, jedoch etwas zaghaft, noch einmal die Arme um KangTa, als dieser es tat. "Wir sind doch Freunde." Entgegnete er ihm dann, wobei das Wort Freunde recht leise gesprochen war, ohne dass es von Shin beabsichtigt war. Ja, er war sehr verunsichert. Er würde in Zukunft noch viel vorsichtiger sein müssen. Auch als Shin. Auch wenn er... KangTa vertrauen wollte, würde er Acht geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)