I will follow you von KaibaSeto ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Kapitel 2 Erste Hilfe mal anders (So schön warm und dieser angenehme Geruch, der so entspannend wirkt.) Langsam öffneten sich ihre schokoladenbraunen Augen und tasteten den Raum ab. Blaue Vorhänge ok, die hatte sie auch in ihrem Zimmer, aber nicht gleich so viele davon. Moment, ihr Zimmer hatte auch nicht so viele Fenster und diese Wände, welche so weit auseinander lagen, gehörten definitiv nicht zu ihrem Zimmer. Sie drückte das worauf sie lag mit den Handflächen runter und hoch. Es federte. (Und das ist absolut nicht mein Bett.) Sie setzte sich auf und sah um sich. (Ganz sicher nicht mein Bett. Das ist ja riesig.) (Moment. Was ist eigentlich passiert? Ich war im Krankenhaus und wollte zur Tür, dann war alles schwarz. Für ein Krankenzimmer ist das hier aber alles etwas zu luxuriös. Doch nicht etwa …. das Kaiba-Anwesen?!) Plötzlich öffnete sich die Tür und kein geringerer als Seto Kaiba persönlich kam herein. „Danke, dass du mich nicht dort liegen gelassen hast.“, rutschte es Serena etwas unbeholfen heraus. Der Brünette sah sie zuerst etwas irritiert und dann mit einem, für ihn ungewöhnlichen Ausdruck im Gesicht, an. (Was ist denn los?) Sie sah an sich herab. (Waaaahhh) Ihre Augen wurden tellergroß. (Wieso bin ich nackt?) Die Decke war heruntergerutscht, als sie sich aufgesetzt hatte und gab Seto nun einen recht netten Ausblick auf Serenas Oberkörper. Diese kreischte und zog die Decke hoch bis ans Kinn. Ihr Gesicht war stark gerötet. „Was? Wieso hab ich nichts an?“, wollte sie wissen. Kaiba kam näher, was ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen ließ. „Der Arzt hat dich gründlich untersucht.“ antwortete dieser in einem leicht belustigten Tonfall. „Es ging doch aber nur um meinen Fuß. Wozu musstest du mich da komplett ausziehen?!“, fragte das braunhaarige Mädchen fast hysterisch. „Zunächst einmal: Das war einer meiner Bediensteten und zum Weiteren, erschien es mir nicht normal, dass du einfach so das Bewusstsein verlierst. Außerdem sagte ich dir bereits, dass ich der Annahme bin, dass dein Kopf ebenfalls was abbekommen haben musste.“, antwortete er sachlich. „Erstens beruhigt mich der Gedanke ganz und gar nicht, dass ein Fremder mich nun nackt gesehen hat. Zweitens bin ich nicht verrückt.“, protestierte sie energisch. „Das klingt ja als wäre es dir lieber gewesen, wenn ich es gewesen wäre, der dich entkleidet hätte.“, sagte Seto und war leicht amüsiert über die sich sofort bei Serena einstellende Röte im Gesicht. Sie sah verlegen zur Seite. Ihr Herz schien explodieren zu wollen, so schnell und hart schlug es. Nach einer Weile hielt sie es nicht mehr aus und fragte: „Was hat der Arzt gesagt?“ „Nun, zu meiner Überraschung scheint dein Kopf in Ordnung zu sein.“ antwortete Kaiba kühl, woraufhin Serena ihn traurig ansah. (Er ist immer noch so fies.) „Und weiter?“, fragte sie schwer beherrscht, um nicht verheult zu klingen. Seto wurde ernst, weil ihm ihr Schmerz in der Stimme nicht entging, welcher etwas tief in ihm berührte. „Dein Fuß ist nur verstaucht und du bist umgekippt, weil dein Blutdruck zu niedrig war.“ „Ach, das ist normal. Das mit dem Kreislauf hab ich öfter.“, sagte sie und hatte ihr Gesicht wieder in seine Richtung gedreht. Wodurch sie erneut in tief blaue Augen sah. Seto setzte sich auf die Bettkante. Er ergriff ihr Handgelenk und ihr klopfte das Herz bis zum Hals. „Tja, im Moment scheint dein Blutdruck in Ordnung zu sein. Dein Puls rast.“, stellte er fest. (Wessen Schuld ist das wohl?), dachte Serena. Zu ihrer eigenen Verwunderung hob sie die Hand und legte sie auf Setos linke Brustseite. Sie konnte einen klaren und festen Herzschlag spüren. Ihre Augen leuchteten vor Freude. Es fühlte sich schön an. Plötzlich nahm dieser Herzschlag zu und eine Hand, Kaibas Hand, nahm die ihre von seiner Brust weg, sodass er nun ihre beiden Hände festhielt. Ihre Wangen röteten sich erneut und sie sagte: „Entschuldige. Es stand mir nicht zu, dich einfach … du hast wirklich einen schönen Herzschlag.“ Diese Worte verwirrten den jungen Firmenchef mehr als er zugeben wollte. Nicht nur, dass sie ihn einfach berührte, nein, sie sprach so fasziniert von seinem so selbstverständlichen Herzschlag, dass es sich anhörte, wie ein Wunder. Doch plötzlich erkaltete sein Blick und er sagte frostig: „Hättest wohl nicht gedacht dass ich ein Herz habe, was?“ Sein Griff wurde etwas fester, sodass Serena etwas zusammen zuckte. „Nein. Ich wusste es. Es war mir nur nicht klar, dass es ein so reines und schönes Herz ist.“, antwortete sie ehrlich und sah ihm dabei direkt in die Augen. Seto erkannte einen Lügner für gewöhnlich, sobald er ihm in die Augen sah, doch dieses Mädchen sah ihm so fest in die Augen, als hätte sie überhaupt nichts zu befürchten und es war keine Spur Unsicherheit darin zu finden. Er ließ ihre Hände los, welche auf die Bettdecke sanken. „Ich weiß nicht, welches Spiel du spielst, aber ich traue dir nicht.“, sagte er schließlich. „Das war mir klar. Du vertraust niemandem, außer dir selbst und Mokuba. Genau das macht dich ja so einsam.“, meinte sie traurig. Sie senkte den Kopf und malte mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf die Bettdecke. „Und ich weiß auch nicht, ob du jemals jemand anderem vertrauen kannst …“ Serena brach ab. „Was willst du damit bewirken?“, fragte er skeptisch. „Seto, ich mache mir Sorgen um dich. Das ist kein Spruch und ich sage das auch nicht, weil ich irgendetwas von dir erwarte.“, antwortete das brünette Mädchen und sah ihm bei diesen Worten erneut in die Augen. Der Blick darin zeigte echten Schmerz. Ein Leiden, dass er zuletzt in den Augen seines Bruders gesehen hatte, als ihre Eltern gestorben waren. „Nur angenommen, ich glaube dir, was nicht heißt das ich es tue, was erwartest du jetzt von mir?“ Serena überlegte einen Moment. (Was eigentlich? Was erwarte ich? Dass er versucht, mir zu vertrauen? Nein, darum kann ich ihn unmöglich bitten.) „Raus mit der Sprache?!“, schrie er sie an, da er die Geduld verlor. „Bitte versuch nicht alles, was ich sage, in Frage zu stellen. Bitte gib mir die Chance, dir zu beweisen, dass ich jemand bin, dem man vertrauen kann.“, flehte sie mit Tränen in den Augen. „Wenn du glaubst, dass ich so verweichlicht bin, dass dein Geheule bei mir zieht, bist du aber verdammt im Irrtum.“, sagte er, stand auf und drehte ihr den Rücken zu. Er atmete tief durch. „Du kannst hier bleiben, solange bis dein Fuß verheilt ist, aber belästige mich nicht mit deinen Gefühlsduseleien.“ Am liebsten hätte er das Mädchen so weit wie nur möglich von sich weggeschafft. Sie war ihm nahe gekommen. Viel zu nahe. Serena wischte ihre Tränen mit dem Handrücken weg und zwang sich zu einem Lächeln. Dieses sah eher gequält als glücklich aus. „Danke. Du bist ein guter Mensch. Auch, wenn du das nicht hören willst.“ Er ging zur Tür und schloss sie von außen. Dann lehnte er sich dagegen. (Was ist das nur für ein seltsames Mädchen?) Seine Worte halten schmerzhaft in ihren Gedanken wieder. (Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Ich hab ihn unbewusst in die Enge getrieben. Kein Wunder, dass er dann so reagiert. Ich bin echt zu blöd!), dachte Serena und sah sich suchend um. (Wo sind eigentlich meine Sachen?) Sie wickelte sich die Bettdecke um und humpelte sich an den Wänden entlang tastend zur Tür. (Vielleicht ist er ja noch nicht so weit weg und ich kann ihn nach meinen Sachen fragen.) Sie öffnete die Tür schwungvoll, wodurch Kaiba sein Gleichgewicht verlor und schließlich rücklings auf Serena fiel. Seto keuchte vor Überraschung. Er spürte die fremde Wärme des Körpers unter sich. Sie wusste nicht wie ihr geschah. Seto fühlte ihren warmen Atem im Nacken, welches ein Kribbeln auslöste, dann rollte er sich rasch von ihr ab und stand auf. „Ich … wollte nur wissen, wo meine Sachen sind.“ meinte Serena unsicher und setzte sich vorsichtig auf. „Die brauchst du erstmal nicht!“, sagte der Brünette und blickte in ihr verlegenes Gesicht. „Der Arzt hat dir Bettruhe verschrieben.“, erklärte er weiter, da er sich der Zweideutigkeit seiner Worte bewusst wurde. „Mag ja sein … aber …“ Sie blickte an sich herunter. „So fühle ich mich … na ja … unwohl.“ meinte sie. „Wieso?“, fragte er unwissend. „Weil ich nackt bin!“ Serena schrie fast vor Empörung und ihr schoss sofort die Schamesröte ins Gesicht. „Außerdem würde ich gern duschen.“ fügte sie kleinlaut hinzu. Seto nickte nur kurz und bevor sie überhaupt wusste, wie ihr geschah, hob er sie hoch und trug sie ins Badezimmer. „Duschen kannst du erstmal vergessen, mit dem Fuß!“ er deutete auf ihr Bein, als er sie auf dem Badewannenrand abgesetzt hatte. Er drehte den Wasserhahn auf und kippte etwas, was nach Badeschaum aussah, hinein. Dann ging er zur Tür und verschwand aus dem Zimmer. Als die Wanne voll war entledigte sie sich der Bettdecke und stieg in die Wanne. In dem angenehm heißen Wasser entspannte sie sich langsam. Dann klopfte es an der Tür. Serena sammelte soviel Schaum wie nur möglich um sich und meinte schließlich: „Herein!“ Seto betrat den Raum und legte einen Schlafanzug auf die Ablage neben der Tür. Er bemühte sich bewusst, sie nicht anzusehen. (Nanu, ist das etwa ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen? Wie süß.) dachte das Mädchen. Noch bevor sie etwas sagen konnte, war der Brünette auch schon wieder aus dem Bad verschwunden. Sie genoss noch für einen Moment die angenehme Wärme, die ihren Körper wieder zu beleben schien. Dann wusch sie sich mit dem Shampoo, welches zu ihrer Rechten war, die Haare und stieg aus der Wanne. Nach kurzem Suchen fand sie ein flauschiges Handtuch, mit dem sie sich abtrocknete. Dann zog sie den Schlafanzug an. Er war mittelblau und mit weißen Drachen verziert. Dieser war ihr etwas zu groß, weswegen sie Hosenbeine und Arme umkrempelte. Dann nickte sie zufrieden, so würde es gehen. Als sie dieses Mal sehr viel vorsichtiger die Tür öffnete, stand Kaiba mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt. „Das hat ja ewig gedauert.“, beschwerte sich der Firmenchef. „Entschuldige. Du hättest doch nicht warten brauchen. Ich schaff das schon allein ins Zimmer. Danke für deine Hilfe.“, antwortete Serena kleinlaut. (Und jetzt lässt sie mich hier stehen, wie den letzten Idioten?!), dachte Kaiba verärgert, als Serena versuchte, an ihm vorbei, die Wand entlang zu hinken. Er hielt sie an der Schulter fest. Serena sah ihn irritiert an. „Ich hab hier nicht umsonst gewartet.“, meinte er und wollte sie schon wieder hochheben. Sie schüttelte den Kopf: „Ich hab dir schon viel zu viele Umstände gemacht.“ „Das hast du allerdings.“, gab Seto kühl von sich. Das Mädchen seufzte. „Und genau deshalb werde ich jetzt auch allein in das Zimmer zurück gehen und nicht noch mehr von deiner Zeit beanspruchen. Du sagst doch selbst immer, dass eine Firma viel Arbeit ist und die braucht dich jetzt sicher mehr, als ich.“ Bei ihren letzten Worten hatte sie gelächelt. Der junge Firmenchef war zwar etwas überrascht über so viel Verständnis für seine Arbeit, ließ es sich aber nicht anmerken. (Das ist nur wieder ein Trick, lass dich nicht einwickeln.), dachte er und ging schließlich, ohne ein weiteres Wort an sie gerichtet zu haben. Serena sah ihm noch eine Weile hinterher. (Natürlich hätte ich gern noch mehr Zeit mit ihm verbracht, aber ich will auf keinen Fall, dass er sich von mir ausgenutzt fühlt. Das bisschen Weg schaff ich auch noch allein.) Das der Flur aber doch recht lang war, wurde ihr erst jetzt auf dem Rückweg bewusst. Sie machte eine kleine Pause und lehnte sich keuchend an die Wand. (Warum müssen diese Riesenhäuser auch nur so gigantische Flure haben?) Etwas weiter in der Ferne vernahm sie ein leises Klackern. (Eine Tastatur. Ob sein Arbeitszimmer in der Richtung liegt? Selbst wenn, ich möchte ihn nicht stören.) Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung und tastete sich weiter die Wand entlang. Plötzlich hörte sie einen lauten dumpfen Knall aus der Richtung. Ohne auf den explodierenden Schmerz in ihrem Fuß zu achten, rannte sie in die Richtung. Keuchend kam sie in Kaibas Arbeitszimmer an. Ihre Augen weiteten sich vor Schrecken, als sie den jungen Mann dort am Boden liegen sah. Er war blass und seine Augen schienen verzweifelt einen Punkt fixieren zu wollen, ohne dabei erfolgreich zu sein, denn sie bewegten sich einfach nur hektisch hin und her. Serena ließ sich neben ihm auf die Knie nieder. „Was ist passiert?“, fragte sie besorgt und hoffte, dass er ansprechbar war. „Nur … mein Kreislauf.“, antwortete er stockend. (Kreislaufprobleme. Koffein. Ich brauche was mit Koffein.) Sie sah sich panisch im Zimmer um. (Wie gut das er so ein Kaffeefetischist ist. Sie lief zur Kanne und stellte erleichtert fest, dass noch etwas darin war, als sie es in eine Tasse kippte, stellte sie fest, dass es nicht dampfte. (Kalter Kaffee. Also vermutlich von gestern. Wird schon gehen.) Sie eilte mit der Tasse zurück zu Kaiba und versuchte ihn dazu zu bewegen, es zu schlucken. Dieser spuckte das Gebräu angeekelt wieder aus. „Bitte trink es. Das Koffein wird dir helfen.“, erklärte sie. „Ich kann auch warten … bis es vorbei ist.“, meinte er, da er keine Lust auf kalten Kaffee hatte. (Sturer Kerl!) „Na schön, dann eben anders.“, antwortete sie. Zwar kam ihr kurz der Gedanke, es ihm von Mund zu Mund zu reichen, aber da sie zum einen sicher war, dass er es ihr sofort wieder ins Gesicht spucken würde und zum anderen dann kein Wort mehr mit ihr reden würde, entschied sie sich für Plan B. Sie stand auf, zuckte kurz unter den Schmerzen ihres Fußes zusammen, biss sich auf die Lippe und versuchte Setos Beine anzuheben. „Was … soll das?“, protestierte er. „Das Blut muss zurück in deinen Kopf.“, erklärte sie. „Oder möchtest du es doch noch mal mit dem Kaffee probieren?“ Sie grinste leicht, als sich sein Gesicht bei dem Gedanken verzog. Ihm gefiel das nicht, aber im Moment sah er sich außerstande, etwas an diesem Umstand zu ändern. Er starrte immer noch ins Leere, wie es schien. (Kein Wunder, ihm ist sicher noch schwarz vor Augen. Langsam aber sicher werden seine Beine schwer. Durchhalten!) Ihr Fuß freute sich auch nicht gerade über die zusätzliche Belastung und gab ihr das durch höllische Schmerzen zu verstehen. Nach einer Weile gab ihr Fuß einfach nach und sie fiel nach vorne, direkt zwischen seine Beine. Sie schrie vor Überraschung und Schmerz auf. Seto entwich ein Keuchen, als sie auf ihm landete. (Das wird jetzt aber irgendwie zur Gewohnheit.), dachte sie irritiert. „Was soll das?“, fragte er aufgebracht. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Ok, mochte vermutlich auch daran liegen, dass er immer noch nichts sehen konnte und sie nun einfach auf ihm lag. „Mein Fuß …“ Doch sie kam gar nicht dazu, es weiter zu erklären, dann schon stand Mokuba in der Tür und fragte: „Was ist passiert? Ich hab einen Schrei gehört und …“ Er brach ab, als er das Mädchen auf seinem Bruder sah. „Oh sorry, ich wollte euch nicht stören.“, meinte er und lief raus. „Moment, dass ist ein Missverständnis.“, riefen Seto und Serena, dem Kleinen hinterher. „Entschuldige. Jetzt denkt er was ganz falsches und das ist meine Schuld.“, sagte Serena und hoffte insgeheim, dass er sie nicht gleich wieder von sich stieß. Seto griff in der Tat nach ihr, weil er sie von sich runter schmeißen wollte, erwischte aber ihren Po, sodass sie aufschrie: „Nicht.“ Viel zu perplex zog Kaiba seine Hände zurück. Ihr Gesicht hatte sich rot verfärbt, auch wenn er ihr nicht mit Absicht an den Hinter gefasst hatte, war ihr das peinlich. „Ich steh ja schon auf.“, meinte sie schüchtern und versuchte sich auf Hände und Füße hochzuarbeiten, ihr Fuß trug sie aber nicht und so fiel sie wieder auf ihn. Er stöhnte. Sie riss die Augen auf. „Es tut mir Leid … so schrecklich Leid.“ Eine Weile blieben beide noch wortlos so liegen, dann konnte Kaiba langsam wieder etwas sehen. Sein Blick ging erst zur Zimmerdecke und dann zu ihr runter. Sie sah hoch und wieder trafen sich ihre Blicke. „Ich versuche noch mal aufzustehen.“, meinte sie, weil sie keine Lust auf eine unliebsame Begegnung mit dem Fußboden hatte. Vorsichtig stützte sie sich auf die Hände, wodurch ihre beider Becken sich berührten und beide rot wurden, sehr viel schneller versuchte sie dann, auf die Füße zu kommen, doch der pochende Schmerz in ihrem Fuß ließ sie wieder zusammensacken. „Autsch.“, entwich es ihren Lippen. „Dein Fuß.“, tippte Kaiba richtig. „Ja, aber bitte schmeiß mich nicht auf den Boden.“, flehte sie und ärgerte sich schon, das gesagt zu haben. In der Tat hatte Kaiba mit einem ähnlichen Gedanken gespielt, sah aber dann ein, dass es ihrem Fuß sicher nicht helfen würde. Also setzte er sich langsam auf, sodass sie in seinem Schoss landete. Das Gesicht dicht an seiner Brust und wieder konnte sie seinen Herzschlag hören, der aber viel schneller war, als beim letzten Mal. Langsam rutschte Seto von ihr Weg, sodass sie nun doch langsam von ihm runter auf den Boden rutschte. Beinahe hätte der junge Firmenchef erneut aufgestöhnt, konnte es sich aber verkneifen. Sie sahen sich nicht an. Keiner wusste so recht, was er jetzt tun oder lassen sollte. Nach einer Weile ergriff er das Wort: „Ich bring dich zurück in dein Zimmer.“ (Dein Zimmer. Das klingt schön, auch wenn es nicht mein Zimmer ist und nie sein wird.), dachte sie etwas traurig. Kaiba verstand ihren traurigen Gesichtsausdruck nicht. (Was geht nur in diesem Mädchen vor sich? Und will ich das wirklich wissen?), dachte er, stand auf und hob sie auf seine Arme. Seine ersten Schritte schienen etwas unsicher, sodass sie sich schon Sorgen machte, aber mit jedem weiteren Schritt wurde er sicherer und kurze Zeit später war sie in ihrem Zimmer angekommen. Draußen war es bereits dunkel geworden, sodass er die Vorhänge zu zog, nachdem er sie auf dem Bett abgeladen hatte. Als er das Zimmer verlassen wollte, lächelte sie ihn wieder an und meinte: „Gute Nacht. Schlaf gut.“ Seto öffnete die Tür und war schon fast draußen, als er kaum hörbar meinte: „Du auch.“ Glücklich ließ sich Serena in die Kissen fallen und schlief kurze Zeit später ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)