Ich kann dich noch immer spüren von Keikoo (nun, ist es da... das endgültige ende dieser ff sniff) ================================================================================ Kapitel 4: 3. Kapitel: Du bist mir schon näher, als du ahnst! ------------------------------------------------------------- 3. Kapitel: Du bist mir schon näher, als du ahnst! „Au!“, lässt er verlauten. „Tschuldige.“ Ein wenig sanfter binde ich ihm den Arm zu Ende und wende mich dann seinem geschundenen Rücken und der Brust zu. Ich beuge mich über den Verbandskasten und wühle nach einer neuen Mullbinde. „So sieht also dein Zimmer aus?“, fragt er mich. Erstaunt über diese Frage, hebe ich den Kopf und sehe ihn an. „Ja“, sage ich kurz und knapp und wende mich wieder dem Verbandskasten zu. Endlich sehe ich eine Mullbinde aus der Ecke linsen und schnappe sie mir. Triumphierend halte ich sie in der Hand und will beginnen nun seine anderen Verletzungen zu verbinden, als ich sehe, dass er sein Oberteil noch trägt. „Würdest du...?“, frage ich zögerlich. Er sieht mich verständnislos an. „.. dein Oberteil ausziehen... ich will dich verbinden.“ „Ach so... ja“, sagt er träge und fängt an sich obenrum frei zu machen. Verschämt sehe ich auf den Boden. „Fertig“, sagt er, doch das hätte er sich sparen können. Ich habe es rascheln hören, als er sein Oberteil auf mein Bett gleiten ließ. „Gut“, sage ich, beginne aber nicht. „Was ist?“, fragt er verwundert. „Nichts.“ Zaghaft wende ich mein Gesicht zu ihm und halte verblüfft die Luft an. Er ist muskulöser als ich dachte. Meine Hände zittern leicht, als ich mich ein wenig zu ihm beuge und hinter seinen Rücken fasse. Behutsam lege ich meine Hand auf den Rücken und rolle die Mullbinde aus. Leider beruhigen sich meine Hände nicht... im Gegenteil, sie zittern nur noch stärker. Kaum bin ich vorne angelangt, als sich auch schon seine Hand um die meine legt. Erschrocken sehe ich auf und versinke in diesen Augen. Fast so schwarz wie die Nacht. „Du brauchst keine Angst mehr haben. Hier kann dir keiner etwas tun“, flüstert er sanft auf mich ein. Anscheinend interpretiert er mein Zittern falsch. Es ist nicht die Angst, die mich zittern lässt, sondern seine Anwesenheit. Aber das kann ich ihm nicht sagen. Zögerlich nicke ich und er lässt seine Hand sinken. Mit aller Kraft versuche ich das Zittern zu verbergen, doch es gelingt nicht. Warum? Tränen steigen auf. „Inu...“, bringe ich hervor. „Hm?“, macht er und bemerkt plötzlich wieder mein Zittern. „Hey!“, sagt er zärtlich und rahmt mein Gesicht mit seinen Händen. „Keine Sorge, wenn ich bei dir bin, passiert dir schon nichts.“ Wie gern würde ich mich in diese Arme fallen lassen, mich an seiner Brust entspannen und mir von ihm alle Sorgen wegstreicheln lassen. Seine Augen sehe mich sorgenvoll und gleichzeitig liebevoll an. „Es erstaunt mich, dass dich das so mitnimmt“, gibt er ehrlich zu. „Was?“, frage ich überrascht und blinzle mir ein paar Tränen weg. Diese bahnen sich nun ihren Weg entlang meiner Wange. „Egal“, murmelt Inu und kommt mir näher. Sanft berühren seine Lippen meine Wange. Was tut er da? Mein Atem beschleunigt sich und mein Herz pumpt wie verrückt. Heiß schlägt sein Atem auf meine Haut. „Schon besser“, meint er und entfernt sich wieder von mir. Verwirrt fasse ich an meine Wange und bemerke, dass keine Tränen mehr da sind. Er hat mir doch tatsächlich die Tränen weggeküsst! Manchmal sind die Dinge gar nicht so Wie man sich´s vorgestellt hat Sondern besser Manchmal ist das Einzige was zählt Dass ich nicht nachdenke Sondern vergesse Ein kleines Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Ach, Inu! Obwohl ich dich kaum kenne, scheinst du schon jetzt einen wichtigen Teil in meinem Herzen eingenommen zu haben. Vorhin hatte ich schreckliche Angst um dich. „Danke“, hauche ich. „Willst du weitermachen, oder soll ich...?“ „Ich mach das schon.“ Da niemand den Verband festgehalten hat, ist er nun locker und zu Inus Bauch hinuntergerutscht. Laut seufzend schnappe ich ihn mir, wickle ihn auf und beginne vom Neuen. „Wer war das vorhin?“, frage ich. „Warum wollte er dich töten?“ „Ich habe gehofft, du würdest mich das nicht fragen, Kagome.“ Wieso spricht er meinen Namen so merkwürdig aus. Kurz blicke ich hoch und könnte schon wieder in seinen Augen versinken. „Erzähl schon!“, fordere ich ihn auf und binde behutsam seine Verletzung. Ich weiß nicht, ob ich es mit Absicht tue, aber ziemlich oft berühre ich seine Haut. Sie ist weicher, als ich dachte. „Ich... weiß nicht wie.“ „Versuch es einfach mit der Wahrheit!“, schlage ich vor. „Ähm... nun ja... er kann mich nicht leiden.“ „Ach und deswegen springt er dich gleich mit einem Schwert an und verletzt sogar mich!“, meine ich sarkastisch, knote die beiden Enden zusammen, hebe meinen Kopf und sehe ihn nun neugierig an. „Erzähl die Wahrheit“, verlange ich. „Bitte... versteh doch... ich kann nicht... noch nicht.“ „Aber...“ „Wenn der Augenblick da ist, erklär ich es dir, okay?“, unterbricht er mich. Lange sehe ich ihm in die Augen. Er scheint es ehrlich mit mir zu meinen. „Okay.“ „Danke.“ „Wofür?“ „Fürs verbinden.“ „Schon okay.“ Erneut wende ich mich dem Verbandskasten zu und suche noch eine Mullbinde um nun endlich mich zu verbinden. Nach dem ich sie gefunden habe, krempele ich meinen Ärmel hoch und will damit beginnen mich zu verbinden. „Lass mich das machen“, wirft Inu ein und nimmt mir schon die Mullbinde aus der Hand. Ich habe gehofft, dass er das tun würde. Ich geh in Flammen auf Kann aufs Wasser gehen Ich schrei hinaus Ich geh in Flammen auf Kann jetzt fliegen Über´s Meer hinaus /Rosenstolz: Ich geh in Flammen auf/ „Warum hat er dich vorhin Inu Yasha genannt“, frage ich Inu, während er meinen Arm verbindet. „Weil ich so heiße.“ „Ich dachte Inu“, werfe ich irritiert ein. „Jaa... sozusagen.“ „Wie sozusagen?“ „Warst du immer schon so neugierig?“, will er wissen. „Ja“, meine ich grinsend. „Es... ich kann es dir nicht sagen, weil ich dir dann auch den Teil erzählen müsste, denn ich dir jetzt noch nicht erzählen kann“, erklärt er mir und ich spüre seine Hände, die sanft meine Haut streift. Von mir aus, kann er mich für den Rest der Tage verbinden, wenn er so zärtlich ist. „Ach so... aber wie soll ich dich denn nun nennen?“ „Einfach Inu... wenn du magst, kannst du auch Inu Yasha sagen. Aber nur wenn wir beide alleine sind.“ „Okay, Inu... Yasha.” Ein sanftes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Er lehnt sich nun nach hinten, gegen meine Wand, und schließt die Augen. Nur kurz werfe ich einen Blick auf meinen Verband. „Alles okay?“, frage ich besorgt. „Ja... ich bin nur... müde.“ „Ruh dich ruhig ein bisschen auf meinem Bett aus. Ich geh jetzt...“ Abrupt stoppe ich. Ich kann ja nicht duschen, weil ich einen Verband habe! „Soll ich ihn wieder abmachen?“, fragt er leicht belustigt, öffnet seine Augen und sieht mich an. „Nein!“, sage ich schnell. „Ich... werde... einfach... ähm... mich mit einem Lappen waschen, ja!“ „Na, dann viel Spaß.“ Schon schließt er wieder die Augen. Einen kurzen Augenblick betrachte ich ihn noch, dann stehe ich auf, suche mir Sachen aus dem Schrank und verschwinde im Bad. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+Inu Yashas Pov.:+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kaum höre ich die Tür zugehen, öffnen sich meine Augen wieder. Die Müdigkeit ist wie weggeblasen. Na ja... es gab sie ja auch nie. Ich bin wirklich froh, dass sie mich nicht weiter ausgefragt hat. Was hätte ich auch sagen sollen? Ey, ich bin Wirklichkeit ein Halbdämon namens Inu Yasha. Meine Feinde haben es irgendwie geschafft mich in einen Menschen zu verwandeln und mich in diese Welt zu befördern. Nun muss ich, meiner Kräfte beraubt, gegen meine Feinde kämpfen, die nach und nach auftauchen! Aber, ey, alles halb so schlimm, solange du an meiner Seite bleibst. Diesen Schwachsinn werde ich nie erzählen, nicht so und vor allem den letzten Satz nicht! Jetzt habe ich es geschafft Kagome mit hinein zu ziehen. Jakotsu hat sie gesehen und auch bemerkt, dass ich sie beschützt habe. Somit ist sie auch in Gefahr. Um an mich heranzukommen, werden sie alles tun. Laut seufze ich auf. Ich kann nichts dagegen tun, oder...? Es gäbe nur eine Möglichkeit und die würde ich nicht übers Herz bringen. Mir würde es nicht gelingen, sie von nun an nicht mehr zu sehen. Aber... ist das nicht egoistisch? Ist es und deswegen werde ich jetzt auf der Stelle... was? Was soll ich tun? Obwohl ich dieses Mädchen kaum kenne, ist sie mir so vertraut! Niemals mehr kann ich ohne sie sein. Am liebsten hätte ich sie die ganze Zeit um mich. Gott, dass habe ich doch eben nicht wirklich gedacht, oder? Vorhin dachte ich noch, dass sie vielleicht das Mädchen aus meinen Träumen und Erinnerungen wäre, aber irgendwie... bezweifle ich das jetzt. Wäre das nicht... zu einfach? Andererseits... Argh! Ich denke schon wieder zu viel nach. Als erstes werde ich einfach von hier verschwinden und nach Hause gehen. Ja, das werd ich. Schon mache ich mich auf, laufe zum Fenster, hocke mich auf das Fensterbrett und öffne das Fenster. „Inu... Yasha?“, höre ich sie hinter mir. Warum ausgerechnet jetzt? „Ich gehe besser“, meine ich und drehe mich nicht um. Deutlich höre ich Schritte hinter mir und kann ihre Gegenwart hinter mir spüren. „Warum?“, fragt sie sichtlich enttäuscht und legt zaghaft ihre Hand auf meine Schulter. „Ich... würde dich nur in Gefahr bringen, wenn ich hier bleibe.“ „Aber... wir sehen uns in der Schule, oder?“, fragt sie und scheint ein wenig ängstlich zu sein. Wovor hat sie Angst? „Wovor hast du Angst?“, frage ich geradeheraus und drehe mich um. Ihre Hand fällt herunter genau wie meine Kinnlade. Sie hat sich ein wunderschönes enges Kleid angezogen von orangener Farbe. Die Träger sind so gut wie nicht vorhanden und das Kleid endet ziemlich früh. Hart schlucke ich den Speichel hinunter. „Wie kommst du darauf, dass ich Angst habe?“ „Ich habe es in deiner Stimme gehört“, gebe ich ehrlich zu. „Oh“, macht sie, während ich darum bemüht bin, ihr ins Gesicht zu sehen. „Na ja... es klang so, als würde ich dich nicht wiedersehen.“ „Deswegen hast du Angst?“ „Ähm...“ Verlegen dreht sie sich um und mir verschlägt es den Atem. Hinten ist das Kleid ebenfalls sehr freizügig. Ganz genau kann ihre Rückenpartie sehen und wenn ich mich nicht täusche, kann ich sogar ein Stück ihres BHs sehen. Gott, wo bin ich nur hineingeraten? „Ich gehe“, sage ich und drehe mich bereits wieder um. Aber eigentlich hoffe ich, dass sie mich aufhält. Verdammt! Wieso? Warum will ich sie nicht mehr missen? Ich kenne sie doch gar nicht! „Inu...“, murmelt sie und ich spüre ihren Atem in meinem Nacken. Geschockt über ihre Nähe, kann ich mich nicht einen Millimeter mehr rühren. „Bitte, beantworte mir eine Frage.“ „Welche?“, presse ich mühsam zwischen meinen Zähnen hervor. „Hattest... du... auch so einen... merkwürdigen Traum?“, fragt sie zögerlich. „Was?!“ Erstaunt drehe ich mich um und sehe direkt in ihre braunen Augen. So nah war sie mir also... na ja... sie ist mir noch immer so nah. „Du hast schon verstanden“, meint sie trotzig. „Hatte ich schon, aber... du auch? Was ist bei deinem passiert?“, will ich wissen und für einen kuren Moment vergesse ich sogar, was sie anhat. „Ähm... ich... sieh mich nicht so an!“, verlangt sie. „Ich fühl mich nicht wohl, wenn du mich so anstarrst!“ „Entschuldige“, bringe ich hervor. „Du entschuldigst dich nicht gern, aber dennoch tust du es schon zum zweiten Mal.“ Überrascht sehe ich sie an. Woher weiß sie das? „Äh... woher weißt du, dass ich mich nicht gern entschuldige?“ „Ich... ich weiß nicht. Es kam plötzlich über meine Lippen.“ „Oh... ach so.“ Meine Hoffnung wird im Keim erstickt. „Also... im Traum, erklär mich bitte nicht für verrückt, aber im Traum da war ich in...“ Ein ohrenbetäubendes Geräusch unterbricht sie. Suchend lasse ich meinen Blick nach draußen schweifen und entdecke einen weiteren der sieben Krieger. Renkotsu. Er hat eine seiner Donnerstangen losgelassen. „Warte hier, ich bin gleich wieder da“, sage ich zu Kagome und wende mich schon um. „Aber...“, bringt sie hervor. „Kein aber. Du bleibst hier, klar? Ich will nicht, dass dir etwas zustößt. In dieser Gestalt kann ich dich nicht gut beschützen.“ Und schon, springe ich vom Fensterbrett in den Baum und von dort auf den Boden. „Was... was hat er da gesagt?“, denkt Kagome. „Er will mich beschützen und kann es in dieser Gestalt nicht? Was meint er mit „dieser Gestalt“?“ Kannst du sagen, was auch immer geschieht, ich steh an deiner Seite „Renkotsu!“, brülle ich über den Hof und in freudiger Erwartung auf das kommende, sieht mich Renkotsu an. „Ich wusste doch, dass du dich hier verkrochen hast, Inu Yasha!“ „Keh“, stoße ich aus und laufe auf ihn zu, doch er schleudert eine Donnerstange auf mich. Im letzten Augenblick kann ich ausweichen. Neben mir explodiert sie und kleine Steine werden in meine Richtung geschleudert. „Mehr hast du nicht drauf, Renkotsu?“, mache ich mich über ihn lustig. Der grinst nur in sich hinein und wirft eine weitere Donnerstange auf mich. Bevor sie auf den Boden landet, bin ich schon längst verschwunden. Irritiert sieht sich Renkotsu um. „Wo bist du, Inu Yasha? Versteckst du dich etwa wie ein räudiger Köter?“ Bei diesen Worten lacht er auf. Er will mich doch nur aus der Reserve locken. Leise schleiche ich mich hinter ihn und mir gelingt es ihm mit einem schweren Ast auf den Kopf zu hauen. Davon geht er aber nicht K.o. „Duuu...“, knurrt er wütend und schlägt mich mit seinem Arm. Hart trifft es mich und es steckt soviel Kraft darin, dass ich nach hinten befördert werde. „Inu Yasha!!“, brüllt eine weibliche Stimme. Erstaunt hebe ich meinen Kopf und sehe Kagome, die ängstlich an der Hintertür steht und mich ansieht. Ihre Hand krallt sich in der Tür fest und ist schon weiß. „Verschwinde!!“, rufe ich, doch sie schüttelt nur den Kopf. „Nun mach schon oder willst du draufgehen?“ Wieder schüttelt sie den Kopf. Warum ist sie so stur? „Oh wie niedlich. Da macht sich jemand Sorgen um dich Inu Yasha“, spöttelt Renkotsu. „Mal sehen, was sie so alles aushält!“ Schon sprintet er auf sie zu. Ängstlich sieht sie ihn an und richtet dann ihren Blick auf mich. `Hilf mir!´, scheint er zu sagen. „Verdammt!“ Hastig springe ich auf und setze mich in Bewegung. Werde ich es vor ihm schaffen bei ihr zu sein? „Ahhh!“, schreit sie laut, schafft es aber nicht sich von der Stelle zu bewegen. Wahrscheinlich lähmt sie ihre Angst. „Inu Yasha!!“ Ich lege noch an Tempo zu, als ich sie meinen Namen rufen höre. Eine Gänsehaut überkommt mich. Egal was ist, ich muss schneller sein als Renkotsu. Tatsächlich komme ich ihm näher und schaffe es ihn von der Seite zu rammen. „Urgh“, entfährt es ihm. Er liegt unter mir und sieht mich hasserfüllt an. „Du bist doch nur ein Mensch, wie hast du das gemacht?“ „Das braucht dich nicht mehr zu interessieren“, antworte ich ihm und ziehe schon sein Schwert aus der Scheide, ramme es in seinen Hals und entferne somit die Juwelensplitter. „Mistkerl“, kann er noch leise flüstern, bevor er sich in Luft auflöst. Laut keuchend stehe ich auf, die Juwelensplitter stecke ich in meine Tasche, und gehe auf Kagome zu. „Komm... komm mir nicht zu nahe“, meint sie geschockt. „Du bist ein Mörder!“ „Was?!“, frage ich und es gelingt mir nur schlecht ein Lachen zu unterdrücken. „Du... hast diesen Typ umgebracht.“ „Ja, weil er sonst dich oder mich umgebracht hätte! Kagome, ich hatte keine Wahl!!“ „Verschwinde!“, schreit sie und ich sehe es in ihren Augenwinkeln funkeln. Sie steht zitternd da, nur einige Meter von mir entfernt. Ohne nachzudenken, überwinde ich die letzten paar Meter. „Geh weg!“, sagt sie hysterisch. „Komm mir nicht zu nahe. „Ihr Blick ist so ängstlich, verständnislos und dennoch... irgendetwas in diesem Blick sagt mir, dass sie gar nicht will, dass ich gehe. „Nein“, sage ich schlicht, greife nach ihrem Handgelenk und ziehe sie an mich. „Lass... mich los!“, sagt sie und wehrt sich – vergebens. „Scht.“ Meine Hand streichelt zärtlich durch ihr Haar. „Du brauchst keine Angst mehr haben. Ich habe dir ja gesagt, ich beschütze dich.“ Ein Schluchzen ist zu hören und sie hört auf sich zu wehren. Stattdessen krallen sich ihre Hände in meinem Oberteil fest. Tränen benetzen es. „Ich bin ja da.“ „Inu...“, murmelt sie leise und ihre Tränen scheinen gar kein Ende zu nehmen. Behutsam nehme ich sie auf meine Arme und trage sie in ihr Zimmer. Dort kann uns niemand stören. Weißt du genau, dass du dich nicht verlierst, in all den Möglichkeiten /Laith Al-Deen: Kleine Helden/ Sanft lege ich sie aufs Bett. Sofort dreht sie ihr Gesicht weg, schmiegt es in die Kissen. Einen Moment bleibe ich sitzen und dann erhebe ich mich, will sie alleine lassen. Doch ihre Hand schnellt hervor und hält mich fest. „Bleib bei mir“, flüstert sie und zeigt mir ihr Gesicht. Es ist tränenverschmiert. Bei diesem Anblick bekomme ich Schuldgefühle. Ich hätte vorhin einfach abhauen sollen, ohne etwas zu sagen, einfach aus ihrem Leben verschwinden – für immer. Dafür ist es aber jetzt zu spät. Zu tief stecken wir beide schon fest. „Okay.“ Wie von selbst ziehe ich sie wieder an mich. „Wein dich ruhig aus.“ „Ich...“, schluchzt sie in mein Oberteil hinein. „... weiß auch nicht, warum...“ „Schht. Schon gut. Du musst mir nichts erklären.“ Sanft rahme ich ihr Gesicht mit meinen Händen und sehe ihr tief in die Augen. Langsam nähere ich mich ihrem Gesicht. Ihre Augen weiten sich, doch ich will sie nicht küssen, nicht so. Meine Lippen berühren kaum merklich ihre weiche Haut und mich durchströmt ein kleiner Blitzschlag, meine Haut erschaudert. Sacht fährt meine Lippe über ihre Haut und fängt die Tränen ab. Nur mit Mühe kann ich es unterdrücken meine Zunge dafür zu benutzen. Als die linke Seite keine Tränen mehr ergibt, hebe ich mein Gesicht an und berühre sie nun auf der rechten Wange. Deutlich spüre ich ihren Atem, der stoßweise kommt. „Inu...“, bringt sie mühsam hervor. Obwohl auch die rechte Seite keine Tränen mehr hat, bleibe ich mit meinen Lippen auf ihrer Haut. Forschend tupfe ich von ihrer Wange zu ihren Augenlidern. Wie von selbst hat sie sie geschlossen. Mein heißer Atem trifft auf ihre weiche, weiche Haut. Von mir aus könnte dieser Moment für den Rest aller Tage so bleiben. Plötzlich kommt mir ihr Geruch in die Nase. Erstaunt weiten sich meine Augen und hätte ich noch meine Hundeohren, dann hätten sie gezuckt. Was?! Dieser Geruch! Genau wie bei dem Mädchen am Baum... Irritiert lasse ich von Kagome und rutsche ein wenig von ihr weg. Mein Blick ruht auf den Boden. Ist sie es oder ist sie es nicht? „Inu?“, fragt sie verwundert und rutscht ein Stück auf mich zu. „Inu Yasha?“ „Ich... ich gehe“, meine ich nur und will mich schon erheben, als sie sich plötzlich an meine Brust klammert. „Hab ich was falsch gemacht?“, will sie wissen und schon wieder spüre ich, wie mein Oberteil durchnässt wird. „Nein. Wie kommst du darauf?“ „Jedes Mal willst gehen und tust es dann doch nicht, wieso?“ „Ich... ich will dich nicht länger stören.“ „Du störst mich nicht“, gibt sie mir zu verstehen und schmiegt sich noch ein wenig mehr an meine Brust. „Ka... Kagome.“ Okay, jetzt weiß ich wirklich, dass sie dieses Mädchen ist. Aber warum weiß sie es nicht mehr? Aber ich kann mich ja auch nicht mehr erinnern... Was ist nur vorgefallen zwischen uns? Wieso können wir uns nicht mehr an uns erinnern? „Inu Yasha“, haucht sie und hebt ihren Kopf. Ihr Atem schlägt mir ins Gesicht, so nah ist sie mir. Sie sieht mich so merkwürdig an und ihre Augen glänzen, aber es liegt nicht an den Tränen. „Was tust du Kagome?“ Mir wird wieder bewusst wie wenig sie anhat, wie ihre warme Haut unter meinen Händen ist. Ich keuche auf, als ihre Hand meine Brust hinaufwandert und sich um meine Wange legt. „Du... bist mir so vertraut“, spricht sie leise. „So vertraut.“ „Kagome...“ Das ist doch nicht die Kagome, die ich kennen gelernt habe. Was ist nur in sie gefahren? Langsam kommen ihre Lippen meinen immer näher, während sie nebenbei meine Wange streichelt. Hart muss ich schlucken. Wie sehr habe ich mir erhofft diese Lippen mit den meinen zu berühren? Doch nicht so! Sie ist... nicht sie selbst. Erklären kann ich das zwar nicht, aber ich spüre es tief in mir. „Du bist mir wichtig, oder?“, murmelt sie, während sie meinen Lippen näher kommt. „Kenne ich dich von früher? Aber woher?“ Ihre Augen schließen sich und nun spüre ich schon die Wärme, die von ihren Lippen ausgeht. Gerade will sie ihre auf die meinen legen, als es unten klingelt. Verwundert bricht sie ab, sieht mich wieder mit glänzenden Augen an und erhebt sich. Kaum hat sie die Tür erreicht, bricht sie zusammen und bleibt regungslos auf dem Boden liegen. „Kagome!“, schreie ich aufgebracht und eile zu ihr. Vorsichtig drehe ich ihr Gesicht zu mir und lege ihr meine Hand auf die Stirn. Wie ich mir schon gedacht habe, sie hat Fieber. Deswegen hat sie so wirres Zeug geredet und so glänzende Augen. Während es ein zweites Mal klingelt, hebe ich sie hoch und lege sie in ihr Bett. Nach dem ich sie zugedeckt habe, sehe ich nach wer da klingelt. Hojo! Den werde ich bestimmt nicht reinlassen. Schnurstracks drehe ich um und suche das Badezimmer. Schon beim ersten Anlauf habe ich Glück. Hastig suche ich einen Lappen, den ich nass machen kann. Flink eile ich wieder in ihr Zimmer und lege ihr sanft den Lappen auf die glühende Stirn. „Es wird dir bald besser gehen, Kagome“, sage ich fürsorglich, als ich höre wie die Tür unten aufgeschlossen wird. Meine Gedanken rasen und kommen zu dem Entschluss zu verschwinden. Ich hocke schon auf dem Fensterbrett, als ich mich noch einmal zu ihr umsehe. Sie hätte mich fast geküsst! Auch wenn sie es in ihrem Fieberwahn getan hat. Kurz schlägt mein Herz schneller bei diesem Gedanken. „Erhol dich gut“, flüstere ich noch, dann springe ich aus dem Fenster. „Inu... Yasha“, murmelt Kagome, nach dem ich schon längst auf und davon bin. . . . to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)