Die another Day (neues Kapitel!) von ToterKeks (Zum sterben ist noch genug Zeit...) ================================================================================ Kapitel 5: 'Dark Rose' ---------------------- Kapitel 5 – 'Dark Rose' Yami, Bakura und Mariku lehnten entspannt an der Bar und genemigten sich einen Drink nach dem nächsten. Heute hatten sie frei. Heute wurde durchgezecht und danach gevögelt, was es zu vögeln gab. Zumindest würden Bakura und Yami es so halten. Und Mariku ... Für ihn stand fest, dass er einfach nur saufen würde. Wahrscheinlich würde er mal wieder zu tief ins Glas schauen und morgen einen fürchterlichen Kater haben, aber das war ihm egal. Immerhin musste er morgen früh Cara ertragen. Das konnte er nur mit einem Kater und dadurch verursachte schlechte Laune. Und am besten ein paar Drinks nebenher. „Hey Mariku ...“ Er drehte sich zu dem Sprecher um. Es war Yami. Man sah ihm an, dass er angetrunken war, er taumelte schon leicht. Der Ägypter musterte ihn abschätzend. Yami war in jedem Zustand fähig ihn zu nerven, das er angetrunken war, machte es nicht besser. Eher schlimmer. „Was willst du?“ Und mit einem spöttischen Grinsen fügte er hinzu: „Wieviel hast du schon intus?“ An Yamis angestrengter Miene sah man, dass er nachdachte und versuchte sich zu erinnern. Bakura kam ihm jedoch zuvor. „Zwei Drinks. Der Kerl verträgt nicht viel, der braucht noch Übung ...“ Ein derbes Lachen folgte. „Oder er tut nur so angetrunken, damit irgendwer die Gelegenheit nutzt und ihn vögelt!“ „Na, dass kann er haben ...“ Mariku packte Yami und drückte ihn gegen den Tresen. Doch Yami wehrte sich, wenn auch nur leicht. Er hatte seine Bewegungen nicht ganz unter Kontrolle. „He, lass das! Isch wollt' nur ... Wow!“ Mariku drehte sich um. Was hatte ein angesoffenes Yami so erstaunt? In der Mitte des Clubs war eine Bühne aufgebaut. Sie war schmal, begann irgendwo im hinteren Teil und endete kreisrund genau in der Mitte der Tanzfläche. Auf dieser runden Fläche bewegte sich eine junge Frau lasziv zu der Musik und zog sich nach und nach aus. Mariku kannte diese Frau. Er pfiff leise durch die Zähne und ließ von Yami ab. Das seine Schwester so gut strippen konnte, erstaunte ihn. Er hatte ihr das nicht beigebracht und in einer Ausbildung zur Killerin lernte man soetwas gewiss nicht. Das würde er wissen. „Scheiße, kann die geil tanzen ...“, kam es von Bakura. Mariku knurrte. „Untersteh dich!“ Er warf einen kurzen Blick zu ihrem bunthaarigen Parnter, der Cara anstarrte und sie mit Blicken schneller auszog als sie selbst. „Sorg lieber dafür, dass unser Punker nicht vor Geilheit umkippt!“, wandte er sich an Bakura. Inzwischen tanzte Cara nur noch im Tanga auf der Bühne, fuhr mit den Händen über ihren Körper, warf den Kopf in den Nacken. Schließlich endete die Musik, die Junge Ägypterin verbeugte sich in einer fließenden Bewegung, nahm Applaus entgegen, schritt über die Bühne, nicht ohne dabei mit dem Arsch zu wackeln, und verschwand im hinteren Teil des Clubs. Zehn Minuten später erschien sie neben Mariku und den anderen an der Bar. Sie trug ein rotes, tief ausgeschnittenes Top und dazu ein schwarze Hüfthose, die extrem tief saß. „Geiler Tanz, Cara.“ Cara blickte Yami an und lächelte. Ihm stand die Geilheit immer noch ins Gesicht geschrieben. „Danke“, sagte sie mit einem verführerischen Tonfall und dem dazugehörigen Blick. „Und wenn du es wagst, mich nur irgendwie anzurühren, tret ich dir in die Eier, ist das klar!?“ Sie wandte sich zur Bar und wollte eben bestellen, doch jemand kam ihr zuvor. „Für sie hier einmal Cola-Wodka, aber nicht zu stark gemixt, ich will schließlich nicht, dass sie sturzbesoffen wird!“ Entsetzt blickte Cara nach rechts. Neben ihr stand eine schwarzhaarige junge Frau, vielleicht fünf Jahre älter als sie, mit hochgesteckten Haaren, hellblauen Augen, die sie stechend musterten und einem ruhigem Gesicht. Als sie Caras Blick bemerkte, lächelte sie leicht. Die Ägypterin musterte sie. Die Frau trug ein schwarze Handschuhe, die fast bis zum Ellenbogen reichten, ein schwarzes Minikleid, schwarzes Strapse und Stöckelschuhe. Und dann die Art, wie sie Cara musterte ... Sie gefiel der Ägypterin. „Hier, Cara.“ Die Frau schob ihr ein Glas hin. Cara blickte skeptisch darauf, was ihr wohl auch auffiel, denn sie lachte. Es war ein glasklares Lachen, ohne Falschheit. „Keine Sorge. Ich hab da nichts reingemixt! Trink ruhig.“ Die Jüngere nickte. Hätte die Frau etwas hineingetan hätte sie es auch mitbekommen. Aber wieso tat die Fremde das? Sie zuckte mit den Schultern. Egal. Es war eine attraktive Frau und sie bakam auch noch einen Drink spendiert. Es konnte kaum besser kommen. Sie trank einen Schluck und stellte ihr Glas auf der Theke ab. Lecker. Es gab jetzt nur noch eine Sache, die ihr leckerer schien. Sie schielte zu der Frau hinüber. Diese sah aus, als würde sie genauso denken. Cara konnte es nur recht sein. Mariku stand an der Bar und blickte seine Schwester mit großen Augen an. Hatte er was verpasst?! Zuerst spendierte diese Fremde Cara einen Drink und keine Minute später standen die beiden knutschend an der Bar. Oder kannten die beiden sich? Nein, dann hätte Cara anders reagiert. Wer war diese Frau?! Hätte ein Kerl sich einfach so auf sie gestürtzt, Mariku hätte ihn erstmal verprügelt. Aber das hier ... War anders. Und außerdem konnte er nicht recht sagen, wer sich hier auf wen gestürzt hatte. Allerdings fragte er sich, seit wann Cara auf Frauen stand. Nicht, dass er das Gegenteil behaupten würde, bisher wusste er von keinem Freund von ihr. Trotzdem war er überrascht. Nach einer Weile lösten sich die beiden voneinander. Cara blickte die Frau leicht verklärt an, diese lächelte. „Wer fährt?“ Die Frau blickte sie erst verwundert an, dann verstand sie und grinste. „Ich.“ „In Ordnung.“ Sie wandte sich zum gehen und klopfte Mariku nocheinmal kurz auf die Schulter. „Bis morgen, Bruderherz!“ „Hey!“ Mariku blickte ihr nach. „Wo willst du hin?“ Aber die beiden Frauen waren schon verschwunden. Bakura lachte leise. „Die gehen aber ran ...“ „Wahrscheinlich spürt Cara, dass sie morgen verschwindet.“ Sein bester Freund sah ihn verständnislos an. „Wieso denn das?!“ „Ist einfach so.“, entgegnete Mariku gereizt. Er würde nicht so dumm sein und Bakura von seinem Plan erzählen. Das Risiko war einfach zu hoch. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. Auch wenn Cara morgen wütend sein würde, es würde wunderbar werden, sie eine Weile loszuwerden... Die Frau schloss ihre Wohnungstür auf. Zusammen traten sie ein. Cara blickte sich um. Die Wohnung war recht klein, aber dafür in dunklen Farben gehalten. Im Flur hingen rechts an der Wand einige Haken, wo sie und die Frau ihre Jacken aufhängten. Gegenüber stand eine kleine Kommode, mehr nicht. Sie kam nicht mehr dazu, sich den Rest genauer anzusehen, denn kaum hatte sie ihre Schuhe ausgezogen, führte die Frau sie in das Schlafzimmer. Morgen würde sie sich den Rest ansehen. Das Schlafzimmer gefiel Cara. Schwere, schwarze Samtvorhänge, an der rechten Wand ein massiv aussehendes Bett mit Eisengestell und schwarzer und roter Bettwäsche. Sie wandte sich zu der Frau. Diese hatte in der Zwischenzeit die Tür abgeschlossen. Cara grinste. Als wenn sie abhauen würde. Daran würde sie nichtmal im Traum denken. Kurz darauf fand sie sich in den Armen der Frau wieder und spürte deren Lippen auf ihren. Stürmisch erwiderte sie den Kuss. Dieser währte jedoch nicht lange. Cara merkte, wie sie gestoßen wurde und landete augenblicklich auf den Bett. Erstaunt hob sie eine Augenbraue. Die Frau hatte Mut. Sie legte sich mit einer Killerin an ... Aber sie gefiel der Ägypterin mit jeder Minute mehr. Die Blauäugige beugte sich über sie, wurde von Cara sofort zu einem Kuss heruntergezogen. Jetzt wollte sie sie wirklich. Auch wenn die Frau dominanter zu sein schien, als man auf den ersten Blick erwartete. Das würde einen kleinen Kampf geben. ~*~ Mariku fuhr durch die nächtlichen Straßen von Tokio. Diese waren hell erleuchtet, sodass man nie die Orientierung verlor. Es sei denn ... Mariku fluchte und bog plötzlich, ohne zu blinken oder gar zu bremsen nach links in eine Straße ein. Hier schien er endlich richtig zu sein. Er hatte sich nur verfahren, weil die beiden Deppen auf den Rücksitz, die er grade nach Hause brachte, ihn genervt hatten und das ohne Ende. Außerdem hatte Yami irgendwann nach etwas zu essen verlangt und Mariku zu einem Sushirestaurant fahren lassen. Allerdings war das Sushi nur gut zehn Minuten in dem Magen des Killers geblieben. Mariku war froh, wenn er die beiden nach Hause gebracht hatte. Endlich standen sie vor der gemeinsamen Wohnung von Yami und Bakura. Mariku drehte sich nach hinten um. „So, da wären wir. Und jetzt raus hier!“ Bakura stieg aus, ging um das Auto rum und half Yami, der kaum noch stehen konnte. Der Ägypter seufzte. „Ach ja, Baku ...!“ Der Angesprochene drehte sich um und beugte sich zu Mariku hinunter. „Was ist?“ Er grinste fies. „Kannst dich ja auch mal bedanken ...“ „Du hast was gut bei mir“, knurrte der Weißhaarige. „Und nochwas: Wenn du mit deinem Punk heute nacht noch was anfangen willst, steck ihn in die Wanne voller Eiswasser!“ Wieder ein Knurren. Mariku meinte ein ironisches „Wäre ich nie drauf gekommen!“ verstanden zu haben. Bakura schlug die Tür zu und er fuhr wieder los. Ihm Rückspiegel sah er noch, wie Yami sich an die Hauswand stützte und inzwischen zum zweiten Mal erbrach. Er schüttelte den Kopf. Der Kerl musste noch üben, bis er richtig viel vertrug. Während er nach Hause fuhr, fragte er sich unwillkürlich, ob Cara und die Frau zu ihm gefahren waren. Wenn dem so war, würde er sich hochkantig rausschmeißen. Er wollte seine Ruhe haben, egal, ob es seine Schwester war, die er rausschmiss, oder nicht. Auch egal, ob die beiden am vögeln waren, oder nicht. Die Fenster seiner Wohnung waren finster. Obwohl das nichts bedeuten musste. Erst als er die Wohnungstür aufmachte, hatte er Gewissheit: Die beiden Frauen waren nicht hier. Ihr Glück. Er machte sich nicht die Mühe, im Flur Licht anzumachen. Er war alleine. Es gab keinen, der sich beschweren konnte und er wollte nur noch schlafen. Kurz tastete er nach den Kleiderhaken, fand sie auf die Schnelle nicht, also warf er seine Jacke schulterzuckend auf den Boden. Morgen konnte er in Ruhe aufräumen. Seine Schuhe landeten daneben, dann ging er ins Schlafzimmer. Er brauchte jetzt Schlaf. Erschöpft lief er sich in sein Bett fallen. Die Mühe des Ausziehens hatte er sich nicht gemacht. Wozu denn auch? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon vier Uhr morgens war. Und um sechs Uhr musste er Cara wieder herzitieren. ~*~ Cara lächelte leicht und strich mit den Fingerspitzen über die weiche Haut der Frau, streichelte sanft ihre Brüste. Die Frau bewegte sich, jedoch nur, um sie in ihre Arme zu ziehen und sich an sie zu schmiegen. Die junge Ägypterin blickte zu der Uhr, die über der Tür hing. Es war sehr früh. Bald würde die Sonne aufgehen. Kurz küsste sie die Schwarhaarige. Diese öffnete die Augen und hob fragend eine Augenbraue. Cara grinste. „Wie heißt du eigentlich? Ich würde gerne wissen, von wem ich mich hier gut vier Stunden habe durchvögeln lassen.“ Die Frau lachte. Cara nahm es ihr nicht übel. Sie hätte vorher fragen sollen. Dann hätte sie wenigstens einen Namen gehabt, den sie hatte stöhnen können. Aber vielleicht ließ sich das ja nachholen. Das Lachen der Frau verebbte. Doch ihre Augen hatten noch immer einen amüsierten Ausdruck. „Leiyla.“ Cara lächelte nur, kuschelte sich noch mehr an sie und schloss ermattet die Augen. Sie wollte nur noch schlafen. Leiyla griff nach der Decke und bedeckte ihre Körper. Langsam wurde es kühl. Eng umschlungen schliefen sie ein. Kurz darauf weckte sie ein penetrantes Klingeln. Leiyla grummelte und zog Cara wieder an sich, die sich im Schlaf ein wenig weggedreht hatte. Doch das Klingeln ließ nicht nach, wurde immer nervtötender. „Was zum Henker ist das?!“ „Mein Handy“, murmelte Cara schlaftrunken. „Hört wohl gleich auf ...“ Nach einer Weile beschloss Cara, dass sie wach genug war, um aufzustehen und es abzustellen. Von allein hörte das wohl nie auf. Sie folgte den Geräusch des Telefons, tastete in ihrer Hosentasche, holte es hervor und schaute auf das Display. Mariku. Er rief sie an. Was fiel diesem Kerl ein?! Seufzend nahm sie ab. Sie hätte auch auflegen und ihr Handy abschalten können, doch das Verlangen, Mariku jetzt die Meinung zu geigen, war stärker. Sie hoffte, dass er einen Kater hatte, dann lohnte Schreien sich wenigstens ordentlich. Doch die Standpauke blieb ihr im Halse stecken. „Na endlich!! Ich dachte schon, du hättest dein Handy irgendwo verloren! Du bist in einer halben Stunde zu Hause, ist das klar?!“ Cara schnappte empört nach Luft. Was bildete sich Mariku da ein?! „Vergiss es, Junge! Ich hab bisher eine Stunde geschlafen und -“ „Du kannst später weiterschlafen!“, unterbrach Mariku sie ungehalten. „Ich will dich in einer halben Stunde hier stehen haben, keine Minute später!“ „Ach, und wie soll ich bitteschön nach Hause kommen?!“ „Deine Freundin kann dich fahren!“ „Vergiss es! Ich leg mich jetzt wieder hin und schlaf! Tschü -“ „Der Boss wird dich umbringen, wenn er das erfährt!“ Wütend knirschte die junge Killerin mit den Zähnen. Warum hatte Mariku nicht früher gesagt, dass sie einen Auftrag hatte? Das änderte die Sache natürlich vollkommen. „Nagut. Bis gleich.“ Mit diesen Worten legte sie auf und schmiss ihr Handy auf den Boden. Dann blickte sie zu Leiyla, die sie mit halbgeöffneten Augen anschaute und ihr bedeutete, zurück ins Bett zu kommen. Sie kam dieser Aufforderung gerne nach. Ein paar Minuten konnte sie noch liegenbleiben ... „Wer war das?“, fragte Leiyla müde. „Mein Bruder ...“ „Was wollte der denn?“ „Ich soll in 'ner halben Stunde zuhause sein ...“ Überrascht richtete Leiyla sich auf. „Wie bitte?! Und wie willst du das schaffen?!“ Bittend schaute Cara sie an. „Fährst du mich? Bitte! Es scheint wirklich wichtig zu sein ...“ Leiyla ließ sich wieder auf das Kissen zurücksinken. „Überzeug mich ...“, murmelte sie mit geschlossenen Augen und fuhr mit ihren Fingernägeln über Caras Hüfte. Diese setzte sich auf. Sie war zwar müde, aber das hier war wichtiger. Sie musste nach Hause. „Na gut ... Am besten ist, du bringst mich nach Hause, weil mein Bruder sonst ziemlich sauer ist. Auf mich und auf dich. Und schlechte Laune hatte er eben schon, also wäre es besser -“ Leiyla räusperte sich. „Als wenn ich Angst vor deinem Bruder hätte.“ „Wie wärs damit, dass ich uns beiden einfach gleich 'nen Kaffee koche?“ Die Schwarzhaarige öffnete ein Auge. „Das wird doch sowieso passieren.“ Cara überlegte. Wenn sie wüsste, wie lange dieser Auftrag ging, könnte sie Leiyla mit mehr bestechen. Sie hoffte einfach, dass ihn schnell erledigen und sich dann verdrücken konnte. „Ich seh zu, dass Mariku mich schnell wieder entbehren kann und dann komm ich wieder hier her.“ Sie blickte zu Leiyla. Ganz zufrieden schien diese nicht. „Wenn du mir noch garantieren kannst, dass sowas wie eben morgen früh nicht passiert, fahr ich dich. Ach ja ...“ Sie richtete sich auf, sodass ihr Mund an Caras Ohr war. „Und ich will heute Abend einen Tanz ...“ „Den kriegst du sowieso. Ich muss nämlich wieder arbeiten.“ „Das meine ich nicht“, sagte Leiyla gedämpft und knabberte leicht an ihrem Ohr. Ein Schauer lief der Ägypterin über den Rücken. „Ich weiß ... Du bekommst den Tanz.“ „Prima.“ Damit schlug sie die Decke zurück. „Dann lass uns mal zusehen, dass wir zu unserem Kaffee und deinem Bruder kommen.“ Mit diesen Worten kletterte sie aus dem Bett, ging zu ihrem Schrank und suchte sich ihre Kleidung heraus. Suchend blickte Cara sich im Zimmer um. „Wo ist eigentlich mein Tanga?“ Sie schaute neben den Bett nach. Dort lagen ihr Top, etwas weiter enfernt ihre Hose und ihr BH. Aber kein Tanga. Probeweise hob sie Leiylas Kleid hoch, welches auch dort rumlag. „Gefunden“, murmelte sie und zog sich an. Danach folgte sie Leiyla in die Küche, von wo aus es schon nach Kaffee roch. Nicht, dass sie dieses Zeug mochte, aber sie hatte bemerkt, dass es sie am besten wachmachte. Also musste sie jetzt wohl oder übel ein bis zwei Tassen trinken. Obwohl dies einer von den Morgen war, an dem sie mindestens einen Liter Kaffee bräuchte. Doch dafür würde die Zeit wohl nicht reichen. Die Zeit reichte nur für eine hektisch herunter gekippte Tasse. Cara fluchte, ging zur Spüle und trank einige Schlucke kaltes Wasser. Sie hatte sich die Zunge verbrüht. Währenddessen räumte Leiyla die Tassen weg. Sie hatten noch nichtmal Zeit um zu frühstücken. Cara würde Mariku umbringen, auch wenn er nicht dafür konnte, dass der Boss ihr einen Auftrag zugeteilt hatte. Zusammen gingen Leiyla und Cara hinunter zu ihrem Auto, welches auf einem Parkplatz vor dem Haus stand. Leiyla schloss auf und setzte sich gähnend hinters Steuer. „Bist du überhaupt wach genug zum fahren?“ Die Schwarzhaarige nickte. „Gerade eben.“ Sie fuhr los. Gereizt kaute Cara auf der Unterlippe. Es passte ihr nicht, dass sie jetzt einen Auftrag hatte. Warum so früh?! Etwas um die Mittagszeit rum wäre besser gewesen. Dann hätte sie wenigstens ausschlafen können. Wenn es die Zeit erlaubte, würde sie sich zuhause noch einen Kaffee gönnen. Sie blickte zu Leiyla hinüber. Heute abend würden sie sich wiedersehen, falls ihr Boss keine weiteren Aufträge für sie hatte. Doch da kam schon die nächste Frage auf: Was sollte sie Leiyla erzählen, wenn sie heute abend noch einen Auftrag erledigen musste? Konnte sie ihr die Wahrheit erzählen? Besser wartete sie noch damit. Sie wusste kaum etwas über sie, wusste nicht, wie weit sie ihr vertrauen konnte. Mit der Yakuza wollte diese wahrscheinlich nichts zutun haben. Sie würde also abwarten. Und Leiyla bei gegebener Zeit erzählen, was es mit ihr auf sich hatte – oder auch nicht. Dank Caras guter Beschreibung fand Leiyla zimelich schnell den Weg. Sie bekam von den Grübeleien ihrer Beifahrerin nichts mit, da sie noch ziemlich müde war und sich daher stärker konzentrieren musste. Sie bog von einer breiten Hauptstraße ab in eine kleinere, fuhr diese entlang, wie Cara es beschrieben hatte. „Halt.“ Leiyla bremste und fuhr an den Rand. Sie standen vor einem großen Mehrfamilienhaus, wie es viele hier in der Gegend gab. „Sind wir hier richtig?“ Cara nickte, beugte sich vor und zog Leiyla zu einem Kuss zu sich. Sie ließ die Jüngere machen, legte die Arme um sie, öffnete ihren Mund leicht und spürte wie ihre Zunge ihre Mundhöhle erkundete. Schließlich war sie der Meinung, dass es genug war und drängte Caras Zunge zurück. Die Ägypterin kämpfte dagegen an, doch Leiyla war stärker. Sie verfluchte sich. Warum hatte sie die Kleine auf dem Beifahrersitz sitzen lassen? Die Rückbank wäre ihr jetzt lieber. Aber man konnte nicht immer alles haben und Cara musste auch los. Leiyla nahm sich vor mit ihrem Bruder mal ein ernstes Wort zu wechseln. Soetwas wie heute morgen durfte einfach nicht vorkommen! Fortsetzung folgt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)