James oder Sirius? von Lily-Evans (Geschichte einer Liebe) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Ganz langsam tapste ich mit Sirius zusammen an diesem Morgen die große Treppe hinunter. Ich hatte die ganze Nacht wach gelegen, weil ich nicht mehr wusste wann Vollmond sein würde. Und ich war natürlich zu faul und zu müde gewesen, um mal kurz aufzustehen und aus dem Fenster zu gucken. Fazit der Nacht war also, dass ich müde war und ich immer noch nicht wusste, wann Vollmond sein würde. „Was bist du denn heute Morgen so still? Schlecht geschlafen?“, fragte Sirius und sah mich prüfend an. „Ach, ich hatte wirre Gedanken. Nichts von Bedeutung.“ Ich lächelte ihn schief an, was ein Grinsen auf sein Gesicht zauberte. Ich suchte nach Worten um das auszudrücken, was ich ihn schon lange fragen wollte. „Ähm, wie ist die Stimmung zwischen dir und James eigentlich gerade so?“ „Ganz gut, ich hab ihn noch mal in die Mangel genommen, wegen der Sache in…“ Sirius brach ab, er wollte mich anscheinend nicht an Hogsmeade erinnern. Mein Herz machte einen Sprung, das war süß von ihm. Außerdem hatte ich das gehört was ich hören wollte. James und Sirius hatten sich wieder vertragen und das beruhigte mich ungemein. Ich hatte schon Angst, dass wegen mir ihre Freundschaft kaputt gehen würde, aber das war zum Glück nicht passiert und würde hoffentlich auch niemals passieren. In der großen Halle erwachten meine Lebensgeister, bei dem Anblick von Frühstück. Ohne meine Freunde zu beachte setzte ich mich auf meinen Platz und fing an meinen Teller mit allem was ich erreichen konnte zu beladen. „Du hast aber einen Wolfshunger.“, sagte James mit einem Blick auf meinen Teller. Seine Wortwahl machte mich stutzig. Ich blickte zu Remus und mir fiel vor Schreck das Messer aus der Hand, das mit einem lauten Klirren auf dem Boden der großen Halle landete. Remus war kreidebleich und sah unglaublich krank aus. Nun hatte ich endlich die Antwort auf die Frage bekommen, die mich die ganze Nacht über beschäftigt hatte. Heute war Vollmond. „Geh doch bitte in den Krankenflügel und lass dich mal vernünftig untersuchen, du siehst heute wirklich nicht gut aus.“ Mona redete mit flehender Stimme auf Remus ein, doch der winkte nur ab und meinte, dass es ihm gut ginge. Was sollte er auch anderes sagen? „Accio“, sagte Sirius und beförderte damit, mein Messer wieder zurück auf den Tisch. Er reichte es mir grinsend über den Tisch. „Das wird eine lange Nacht, meine Liebe.“ Ich nahm das Messer entgegen und sah ihn fragend an. „Was meinst d…“ Ich stutzte, warum in aller Welt hatte ich ihm versprochen heute Nacht die Nachtwache bei Remus zu machen? Das würde wirklich eine lange und vor allem schlaflose Nacht werden. Ich nahm mir aber im Bruchteil einer Sekunde vor, diese Nacht trotz des Schlafmangels auf mich zu nehmen, als ich Sirius’ überhebliches Grinsen sah. Diesen Triumph, dass ich ihn fragen würde, ob er die Nacht über bei Remus bleiben würde, würde ich ihm nicht gönnen. Das stand fest! „Was ist bloß mit Remus los? Das ist doch nicht normal, dass er so schlecht aussieht. Ich mach mir Sorgen, Lily.“, flüsterte Mona leise zu mir, als wir in Zaubertränke ein Rezept von der Tafel abschrieben. „Ach Mona, der hat heute bestimmt nur einen schlechten Tag. Wenn du deine Tage hast, siehst du auch nicht besser aus.“ Ich grinste sie breit an, um sie zu beruhigen. „Remus ist kein Mädchen!“, sagte Mona schroff, doch etwas zu laut. Professor Slughorn wandte sich von der Tafel ab und sah uns tadelnd an. Ich schenkte ihm ein Lächeln, was seinen Blick etwas besänftigte. „Seit wann ist Remus kein Mädchen mehr?“ James hatte sich fett grinsend über seinen Tisch zu uns nach vorne gelehnt. Mona drehte sich zu ihm um. „Halt die Klappe, James. Wenn er dich hört…“, sagte Mona und lief dabei rot an. Sie warf Remus, der zwei Tische weiter saß, einen flüchtigen Blick zu. Ich grinste mein Blatt Pergament an, Mona war echt süß. Ich nahm mir vor, in dieser Nacht mal ein ernstes Gespräch mit Remus über Mona zu führen. Lange konnte ich mir nicht mehr mit ansehen, wie die Beiden umeinander rumtänzelten. Mit einem Blick zur Tafel stellte ich fest, dass ich mit abschreiben fertig war. Remus lächelte Mona gerade zu, als ich mich zu James und Sirius, der neben ihm saß umdrehte. Mona lächelte etwas schwächlich zurück, da Remus Blick etwas gequält ausgesehen hatte. Remus schaffte es einfach nicht sie zu beruhigen, egal was er machen würde. Sie kannte ihn einfach viel zu gut. Und ich musste Remus damals versprechen, dass ich Mona niemals etwas von seinem Problem erzählen würde. Ich konnte ihre Sorgen förmlich spüren, was es nicht einfach machte, mein Versprechen Remus gegenüber einzuhalten. „Was ist das denn hier für ein Kaffeekränzchen?“ Professor Slughorn tauchte hinter James und Sirius auf. „Wir besprechen gerade das Rezept.“, sagte Sirius ohne rot zu werden. James nickte heftig mit dem Kopf an Sirius Seite, um seinem besten Freund beizustehen. Die Beiden waren echt unverbesserlich. Mona und ich widmeten uns wieder unseren Rezepten und fingen an die Aufgaben zu bearbeiten, die Professor Slughorn uns am Anfang der Stunde gegeben hatte. Zwei Aufgaben später, hörte ich ein: „Pssst…Lily…“ hinter mir. Ich blickte nach hinten, Sirius hielt mir ein zusammengefaltetes Stück Pergament unter die Nase. Ich nahm es und drehte mich schnell wieder um, bevor Professor Slughorn uns noch mal böse angucken konnte. Vorsichtig faltete ich das Pergament auseinander und legte es so zwischen meine Unterlagen auf den Tisch, dass es kaum auffiel. „Hey Kleine, na, wie steht’s um deine Müdigkeit? Bist du dir sicher, dass du die Nacht im Krankenflügel verbringen willst? Ich könnte das auch übernehmen, aber dann musst du mich wirklich ganz ganz lieb bitten. ^____^ Achso, schöne Grüße von James. er hat mich dazu gezwungen -.- Sirius Ich grinste übers ganze Gesicht, als ich die Antwort schrieb: „Na Großer, du sollst mich nicht immer „Kleine“ nennen. Kann ich was dafür, dass du so ein Riese bist??!!?? Und natürlich werde ich die Nacht bei Remus verbringen. Für was hältst du mich? Ich breche keine Versprechen. ^^ Grüße an James. Nicht das er weint XD Lily Die Dämmerung kam und Mona und ich verbrachten den Abend im Gemeinschaftsraum. Mona konnte nicht still sitzen. „Wo bleiben, die Jungs nur? Sie verbringen doch sonst ihre Abende immer hier?“ „Beruhig dich mal. Ihnen wird schon nichts passiert sein.“ Doch Mona glaubte mir nicht. Naja wie auch? Ich konnte nie gut lügen. Und ich machte mir ebenso Sorgen um die Jungs, wie sie. Was würde ich sehen, wenn ich in den Krankenflügel kommen würde? War Remus wieder so verkratzt und blutüberströmt wie das Letzte mal? Ging es Sirius und James gut? Mir hatte der Gedanke nie wirklich gefallen, dass die Beiden versuchten einen ausgewachsenen Werwolf in Schach zu halten. Über Peter dachte ich nicht nach, der würde sich eh nur wieder feige in einer Ecke verstecken, bis alles vorbei war. Aber ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Was würde ich tun, wenn ich Werwolf-Remus gegenüberstehen würde? Ich grübelte den ganzen Abend über dieses Thema. Mona ging eine Ewigkeit lang den Gemeinschaftsraum auf und ab. „Ich werde sie suchen!“, sagte sie entschlossen und blickte mich an. „Was? Das ist doch jetzt nicht dein Ernst? Die Jungs sind erwachsen, du musst dir keine Sorgen machen. Es gibt sicher eine ganz einfache Erklärung dafür, dass sie nicht da sind. Vielleicht sitzen sie in der Bibliothek.“ „Ich weiß nicht, ich hab nur so ein komisches Gefühl. Lily, Remus ging es schon den ganzen Tag nicht gut. Vielleicht ist er irgendwo zusammengebrochen.“ „Na und? James und Sirius werden ihn bestimmt nicht dort liegen lassen. Sie würden ihn in den Krankenflügel bringen, wo er dann gut versorgt wird.“ Mona stand nun direkt vor mir: „Aber, aber…“ Das Portraitloch wurde geöffnet und James und Sirius kamen mit Peter im Schlepptau hinein. Mir war gar nicht bewusste gewesen, wie früh es schon wieder war. „Sirius“, kreischte Mona. „Wo ist Remus!?“ James und Peter verschwanden heimlich und still nach oben in ihren Schlafsaal. Sie sahen unglaublich müde aus. Sirius fing ohne umschweife an, Mona eine Erklärung aufzutischen. „Also, Mona das war so, Remus war gerade auf dem Weg zur Bibliothek, als ihm einfiel, dass er etwas im Gemeinschaftsraum vergessen hatte. Also machte er sich auf den Weg zurück, doch ihm begegnete Mrs. Norris über die er stolperte und gegen eine Rüstung fiel, und du kennst Remus ja, ordentlich wie er ist versucht er die Rüstung wieder aufzubauen, sein Zauber ging aber nach hinten los, und er fiel nach hinten, die Treppe hinunter. Da er unten gegen die Wand knallte, und der Wandteppich auf ihn runter fiel, fand niemand ihn, und er konnte nicht weg, weil er...naja...er war bewusstlos, genau! Jedenfalls vermissten wir ihn, und haben ihn den ganzen Abend gesucht, und als wir ihn fanden haben wir ihn natürlich gleich in den Krankenflügel gebracht..." Mona und ich sahen ihn mit offenen Mündern an. Mona war geschockt und ich konnte nicht glauben, was so alles in Sirius Hirn abging. Wie um alles in der Welt, konnte er sich so was ausdenken? Aber Mona schien ihm zu glauben. „Ka..ka..kann ich zu ihm?“, fragte sie ganz leise und ich sah wie sie Tränen in den Augen hatte.“ „Mona, du kannst ihn nicht besuchen weil, es geht ihm wirklich sooo schlecht und außerdem sieht er nicht gut aus. Du würdest dir zu viele sorgen machen, dass will er nicht..." Perfekt, und wie sollte ich jetzt Mona erklären, dass ich zu Remus gehen würde? Ich sah Sirius mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er grinste mich an, was Mona nicht mitbekam. „Lily, was soll ich denn jetzt tun?“, fragte sie mit halb erstickter Stimme. „Du wirst jetzt in Bett gehen. Mach dir nicht so viele Gedanken, Remus wird es bestimmt bald besser gehen.“ Ich nahm sie in den Arm, um sie zu beruhigen. „Lily kann ja zu Remus gehen und schauen, wie es ihm geht.“ Sirius blickte mich an, zwinkerte kurz und ging dann an uns vorbei in den Schlafsaal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)