James oder Sirius? von Lily-Evans (Geschichte einer Liebe) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Sag mal, sollen wir gleich in Kräuterkunde nicht zusammen arbeiten?“ Sirius beugte sich zu mir rüber. Wir saßen alle zusammen beim Frühstück und stärkten uns für einen besonders regnerischen Tag. Es war bereits Mitte Oktober und die Unterrichtsstunden auf den Ländereien waren für uns alle jedes Mal die Hölle. „Ja klar! Mona, arbeitest du dann mit Remus zusammen?“, fragte ich meine beste Freundin. „Kein Problem, wir werden uns schon nicht die Köpfe einschlagen. Nicht wahr, Remus?“ „Wir werden, bestimmt Spaß haben, oder Mona?“, sagte Remus und knuffte Mona in die Seite. „Aber sicher doch!“, sagte Mona und grinste Remus an. Na das konnte ja was werden, war mein erster Gedanke. Als ich die Tür zum Gewächshaus öffnete kam mir ein sehr Übelkeit erregender Geruch in die Nase. Mona und Remus die vorausgegangen waren, blieben mitten in der Tür stehen. „Was ist das denn?“, fragte Mona angewidert. „Ich würde mal schätzen, dass es riesige Mimbelus-Mimbeltonia sind. Verdammt, wo haben die denn die her, die sind doch total selten und dann noch so große Exemplare?“ „Man Remus, halt endlich die Klappe und sag mir mal lieber was man gegen den Gestank machen kann.“, sagte Sirius der sich die Nase zuhielt und mich hinter sich herzog, ich wollte viel lieber draußen bleiben. Ich entschloss mich dazu mein Gesicht in Sirius Rücken zu drücken und so ging ich hinter ihm her, bis an unseren Arbeitsplatz. „Geht’s wieder?“, fragte Sirius und sah hinter sich. „Ich denke schon, anscheinend muss man sich einfach nur an diesen Geruch gewöhnen.“ Ich stellte mich neben ihn und sah zu der jungen Lehrerin, Professor Sprout. „Also hört gut zu, der Stinksaft des Mimbeltonias ist ein ganz Besonderer. Er wird meist für sehr komplizierte Gegengifte benutzt. Eure Aufgabe ist, den Stinksaft in diese Flaschen zu bekommen, ohne zu viel davon zu verlieren. Ihr müsst euch selbst überlegen, wie ihr das am besten macht. Ich sage nur soviel: Ein Mimbelus-Mimbeltonia setzt den Stinksaft als Verteidigung ein.“ Alle Schüler sahen sich fragend um, alle außer Remus. Ohne auf Monas fragende Miene zu achten nahm er ein Stück Holz und piekste die Pflanze damit. Es war katastrophal, Remus und Mona waren von oben bis unten mit Stinksaft bekleckert. „Mr. Lupin es wäre schön, wenn sie das nächste mal den Stinksaft auch in den Flaschen auffangen könnten.“, meinte Professor Sprout, ohne auf Mona’s angewiderten Schrei zu achten. Sirius sah mich an. „Also so sollte man es schon einmal nicht machen.“ „Fällt dir denn eine Lösung für unser kleines Problem mit dem Auffangen ein?“, fragte ich und sah ihn erwartungsvoll an. Selber hatte ich keine Ahnung und ich war auch nicht scharf darauf etwas Riskantes auszuprobieren, schließlich wollte ich nicht so aussehen wie meine beste Freundin in diesem Augenblick. „Ich weiß nicht genau ob das klappt, aber ich bin guter Dinge und denke wir versuchen es einfach mal damit.“, sagte Sirius nahm sich einen Mimbelus-Mimbeltonia und steckte ihn kopfüber in ein Glasgefäß, dabei achtete er sehr genau darauf nicht die Ränder zu berühren. „So“, sagte Sirius an mich gewand. „Pieks ihn mal mit dem Stock da.“ Ich tat wie mir geheißen und versetzte dem Gewächs einen ordentlichen Stich. Nun konnten wir beide unser Werk betrachten, denn der Stinksaft plätscherte ganz ungefährlich auf den Boden des Gefäßes. Professor Sprout war von dieser Methode ganz fasziniert und gab Sirius und mir jeweils 15 Hauspunkte. James der mit Peter zusammen arbeitete und schaute missmutig zu uns herüber. Peter war, genau wie Remus mit Stinksaft bespritzt. Doch James war für seine Verhältnisse noch ansehnlich sauber. Er hatte nur seine Hände mit Stinksaft bespritzt. Anscheinend hatten die beiden ebenfalls eine gute Methode entwickelt und James war jetzt sauer, dass er keine Hauspunkte bekommen hatte. „Mona mag Remus sehr, oder?“ Sirius beugte sich zu mir hinunter. „Ja, sie mag ihn wirklich gerne.“, gab ich zu und sah zu den Beiden rüber. Remus war gerade damit beschäftigt mit einem Tuch Monas Gesicht vom Stinksaft zu befreien. Es sah aus der Entfernung einfach zu komisch aus, wie Mona versuchte ihre Verlegenheit zu unterdrücken. „Das die Beiden aber auch nicht miteinander reden können.“, sagte Sirius tadelnd und grinste in sich hinein. „Dabei wollen sie doch beide das Gleiche.“ „Hat Remus denn etwas Genaueres gesagt?“, fragte ich interessiert und sah ihn an. „Mehr indirekt, aber seine Augen verrate ihn, wenn er von ihr spricht. Sie strahlen dann immer vor Glück.“ Sirius sah mich von oben herab an und mir wurde wieder einmal bewusst, wie klein ich doch war. Seine Augen strahlten auch und mir lief es mal wieder kalt den Rücken hinunter und ich bekam eine Gänsehaut die sich langsam in meinem Nacken ausbreitete. Ich drehte mich wieder zu unseren Mimbelus-Mimbeltonias herum. Sein Blick war einfach zu durchdringend gewesen. Doch was als nächstes geschah machte alles nur noch schlimmer. Ein warmer Finger strich meinen Nacken hinunter und ich hörte Sirius Stimme ganz nah an meinem Ohr. „Wirst du krank?“, flüsterte er. „Du bist ganz kalt.“ Wenn du weiter machst werd ich bestimmt noch krank, dachte ich und schüttelte leicht den Kopf. Doch schon hatte Sirius seinen dunkelblauen Pullover ausgezogen und hielt ihn mir hin. Ich mochte seinen Geruch viel zu sehr, als das ich diesen Pullover nicht angenommen hätte. „Dunkelblau steht dir, solltest du öfter tragen.“, meinte Sirius als ich die Ärmel seines Pullovers ein Stück hochkrempelte. „Ich wollte am Abschlussball vielleicht etwas Dunkelblaues anziehen.“ Das hatte ich zu dem Zeitpunkt zwar noch gar nicht vor, aber wenn mir die Farbe stand, konnte ich daraus ja was machen. „Ich wird es dann ja sehen, wenn du mit James über die Tanzfläche wirbelst.“, sagte Sirius lachend. „Wer sagt, dass ich mit James zum Ball gehe?“ „Na James sagt das. Er ist jedenfalls fest davon überzeugt.“ Mir klappte der Mund auf. „das ist jetzt aber mal interessant. Ich wüsste nicht, dass er mich schon gefragt hätte ob ich überhaupt mit ihm hingehen würde.“ „Er ist halt bis über beide Ohren in dich verknallt, was soll er tun.“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Ja ich weiß, aber ich will ihm einfach keine falschen Hoffnungen machen. Mehr als Freundschaft empfinde ich einfach nicht für ihn. Ich will ihn nicht verletzen, dafür mag ich ihn viel zu sehr.“ Ich seufzte und ließ die Schultern hängen. Auch wenn es mir wahnsinnig schwer viel und ich mich damit selbst ins Unglück stürzte, ich musste einfach versuchen Sirius zu vergessen. „Man kann nicht immer seine eigenen Wünsche erfüllen, wenn es die Situation gerade nicht zulässt.“, sagte Sirius und ließ ebenfalls die Schultern hängen. Ich stutzte, er sprach mir mit diesen Worten direkt aus der Seele. Egal was ich tun würde, ich konnte ihn einfach nicht vergessen, das war mir klar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)