Fate of Coincidence von Shusei ================================================================================ Kapitel 1: unexpected phone call -------------------------------- unexpected phone call Ein nervendes Klingeln riss mich aus meinem Schlaf. Grummelnd öffnete ich halb die Augen und drehte mich zu meinem Nachttisch, wo der Wecker stand. Mit vollem Elan schlug ich drauf und wollte mich schon wieder in eine bequeme Position begeben, als ich merkte dass das Klingeln immer noch nicht verschwunden war. Hätte mich auch schwer gewundert, das ich mir seit neustem den Wecker stelle, wenn ich mich kurz zuvor abgeschosen habe. Das Klingeln konnte jetzt definitiv nur noch von meinem Handy kommen. Wie penetrant war dieser Anrufer denn? Und überhaupt hatte Derjenige mal auf die Uhr gesehen? Naja, was blieb mir anderes übrig. Ich schlug die Decke nun ganz beiseite und fuhr mir noch einmal durchs Gesicht, bevor ich das Handy mit einem: „Wer stört?“ abnahm. „Hey, hier ist Karyu, ich wollte dir nur Bescheid sagen, das ich heut’ Abend doch nicht mehr vorbei kommen kann.“ Ich verstand nicht ganz, was wollte dieser Kerl von mir? Ich antwortete nicht, wahrscheinlich hatte ich mich nur verhört da ich ja meiner Auffassung nach noch im Tiefschlaf war. „Tsukasa? Sei jetzt bitte nicht sauer auf mich, das könnte ich nicht verkraften.“ Kam es weinerlich vom anderen Ende des Hörers. Okay, da hatte sich definitiv jemand verwählt, oder ich hatte ’nen Zweitnamen von dem ich bisher noch nichts wusste? „Ähm.“ Gab ich kleinlaut von mir, „Ich glaube sie haben sich verwählt.“ „Tsukasa jetzt verarsch mich nicht, es tut mir ja auch leid, schließlich hab ich es dir versprochen. Aber nun ja, mir ist etwas sehr wichtiges dazwischen gekommen.“ Ich verdrehte genervt die Augen. War der doof? „Hören sie, ich heiße nicht Tsukasa und kenne auch keinen der so heißt.“ Von der anderen Leitung kam keine Antwort, so das ich schon drauf und dran war aufzulegen. Ich hatte schon fast auf den Roten Hörer gedrückt, als wieder diese nervende Stimme erklang. Ich hätte jetzt auch einfach auflegen können, aber aus Angst, er würde mich dann weiter mit seinen Anrufen terrorisieren, beschloss ich doch lieber das Missverständnis aufzuklären. Ich hatte seinen Satz nicht mehr verstanden, also meldete ich mich mit einem: „Was?“ zurück ans Telefon. „Ich wollte wissen wer da ist?!“ „Hizumi.“ Antwortete ich, was schon fast in einem genervten Seufzer unterging. „Angenehm, ich hatte mich ja bereits vorgestellt. Hmm Hizumi, bist du dir ganz sicher, das du nicht einer von Tsukasas Affären bist, er neben dir im Bett liegt und du aus Versehen an sein Handy gegangen bist? Denn so ganz ausgeschlafen hörst du dich nicht an.“ Ich konnte mir das Grinsen des anderen bildlich vorstellen. Und wieso besaß der die Frechheit mich einfach zu duzen? Denn inzwischen muss er ja wohl gemerkt haben das ich ihn nicht kannte. „Ganz sicher.“ „Schau besser noch mal nach.“ Hallo? Ging es denn noch dreister? „ Erstens: Was fällt ihnen ein mich zu duzen? Zweitens: Ich lasse mich schon gar nicht als Schwul abstempeln, denn dieser Tsukasa ist ja offensichtlich ein Mann, und drittens: Warum rufen sie mich mitten in der Nacht an?“ Zum Schluss schrie ich in den Hörer. Aber anstatt eines erhofften Tutens, das dieser Kerl endlich aufgelegt hatte, hörte ich ihn auch noch lachen. Jetzt lachte der mich auch noch aus, oder was? Ich war sichtlich angepisst. „Schon mal auf die Uhr gesehen? Wir haben bereits 12 Uhr Mittags.“ Ich weitete die Augen. Wenn das jetzt stimmte war das mehr als peinlich. „Schläfst du immer so lange Hizumi?“ Der Typ hatte allen Anschein nach keine Freunde bis auf diesen Tsukasa, wollte der sich doch tatsächlich mit mir unterhalten. „Ich wüsste nicht was Sie das anginge.“ Gab ich patzig zurück. „Ach da ich dich ja sowieso aus deinem Tiefschlaf gerissen hab, dachte ich wir halten ein wenig smalltalk, aber du scheinst ja ein ’Morgenmuffel’ zu sein.“ Gut erkannt. „Also werde ich dich mal nicht weiter stören, bye.“ „Wiederhören.“ Als ich das Tuten vernahm legte ich mich erleichtert zurück aufs Bett. Wiederhören? War ich jetzt total bescheuert? Das war ja schon ne schriftliche Einladung, das der mich wieder anrief. Eigentlich wollte ich mich wieder Schlafen legen, hatte ich Gestern doch etwas über die Stränge geschlagen. Aber da ich mich jetzt selber vergewissert hatte das wir wirklich schon 12 Uhr durch hatten, stand ich auf und suchte mir aus meinem Kleiderschrank ein paar Klamotten die ich nach dem Duschen anziehen wollte. Ich hatte meine Kleidung gerade sorgfältig aufs Bett gelegt, als sich wieder mein Handy meldete. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein oder? So langsam erklärte ich diesen, wie hieß er noch gleich? Genau Karyu, für unzurechnungsfähig. Wieso hatte ich mir eigentlich seinen Namen gemerkt? Ich schüttelte frustriert den Kopf. Tapsend ging ich zu meinem Handy und war unschlüssig darüber ob ich nun wirklich abnehmen sollte. Was wenn er das schon wieder war? Das grenzte ja schon fast an Stalking. Andererseits kann es auch Jemand wichtiges sein. Und wenn es Karyu war, war doch auch egal, ich konnte ihn ja schließlich immer noch anschnauzen und auflegen. Also beschloss ich doch abzunehmen. „Ja?“ „Morgen Hizumi, Zero hier, ich wollte fragen ob das heute so bleibt das du mit zu meinem Familienessen kommst.“ Natürlich war ich erleichtert das Zero am Telefon war, aber als ich seine Absichten hörte, würde mir schon wieder ganz anders. Ich hatte wirklich besseres zu tun als ihn bei seinem Familienessen Gesellschaft zu leisten, wie zum Beispiel Fernsehen, faulenzen und wiederum Fernsehen. Aber ich hatte es ihm nun mal versprochen. „Ähm.“ Kam es mal wieder geistreich von mir. „Hizumi, jetzt sag mir nicht du kneifst, du hast es mir versprochen, und du als mein bester Freund musst mir in solch schwierigen Momenten beistehen.“ Sicher, jeder würde jetzt denken ’Es ist doch nur ein Familienessen’ aber so einfach war das nicht. Ich konnte richtig mit Zero mitfühlen, seine Familie war oft wirklich nur als ’Das Grauen’ zu beschreiben. Am besten hätte ich mir jetzt schnell ’ne schlimme Krankheit einfallen lassen, aber wie ich Zero kenne, hätte er mich sofort durchschaut. Wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass ich mir irgendwelche Ausreden einfallen ließ. Ja ich war schon wirklich ein guter Freund. „Ja ja, geht schon klar.“ Spätestens jetzt wusste ich, dass dieser Tag beschissen werden würde. „Okay dann bis um halb Acht, ciao.“ Wieder ein Tuten. Er hatte mit Sicherheit so schnell aufgelegt, damit ich es mir nicht noch anders überlegen konnte. Ich legte mein Handy auf den Nachttisch, klemmte mir meine Sachen unter den Arm und wollte damit gerade Richtung Tür verschwinden als es wieder klingelte. Verdammte Hacke, was war denn heute nur los? Ich drehte mich um, ließ meine Kleidung achtlos auf den Boden fallen und stapfte wieder zurück zu meinem Handy. Meine Sätze vielen immer knapper aus, diesmal meldete ich mich nur noch mit einem „Hm.“ „Hi Tsu, endlich bekomme ich dich erreicht, die ganze Zeit war es besetzt, mit wem hast du denn so lange telefoniert? Ich dachte ich bekomm dich heute gar nicht mehr zu sprechen. Vorher hatte ich noch so einen übel gelaunten Typen am Telefon, hatte wohl letzte Nacht schlechten Sex, auf jeden fall hatte der keinen Sinn für Humor.“ „......“ „Ähm, du bist nicht Tsukasa oder?“ „Rischtiiiiiig, und jetzt sagen sie mir noch einmal, das ich über ihren Humor lachen soll.“ „Och man.“ Der Kerl schmollte anscheinend, soweit ich es aus seiner Stimme heraus hören konnte. „Hören sie, wenn sie es nicht gebacken bekommen, ihren Freund anzurufen dann schreiben sie ihm ’nen Brief oder was weiß ich, und wehe der kommt dann auch noch bei mir an.“ Ich hörte ein komisches Geräusch im Hintergrund. Jetzt macht der sich auch noch Kaffee oder was? Seine Nerven wollte ich haben. „Hizumi? Da wir uns ja jetzt schon so gut kennen, dachte ich mir du könntest mich ja jetzt auch duzen.“ Ich lachte sarkastisch auf, das war doch jetzt ’nen schlechter Scherz oder? „Du weißt doch noch meinen Namen oder?“ „Äh, ja...... Karyu.“ Jetzt antwortete ich auch noch da drauf, Gott lass es Hirn regnen. „Na immer hin, das ist doch schon mal ein Anfang.“ Anfang? Wo von denn bitteschön? Ich setzte mich auf mein Bett und strich mir durch die Haare. „Hizumi?? Wie alt bist du eigentlich?“ „Wieso wollen sie... äh willst du das wissen? Und warum sagst du vor fast jedem Satz meinen Namen?“ So langsam machte der Typ mich nervös, ich kannte echt niemanden der so direkt war wie er. „Rein aus Interesse, will ja schließlich wissen wen ich mit meinen Anrufen terrorisiere. Und nyaaa ich mag deinen Namen.“ Was sollte das denn werden? Der Typ wollte jetzt doch nicht allen ernstes mit mir Flirten oder? Obwohl man das ja eigentlich noch nicht als Flirt bezeichnen konnte. „Ich bin 28, dürfte ich dann auch dein Alter erfahren?“ Man weiß ja nie, hinterher redete ich noch mit ’nem Teeny, so wie der sich verhielt. Ich wusste auch nicht warum, aber so langsam fing mir das Gespräch an Spaß zu machen. Ich redete selten mit Leuten die nicht auf den Mund gefallen waren. „Kla darfst du das, ich bin 27. Hatte schon die Befürchtung das ich mit ’nem alten Sack rede.“ Wow, er hatte richtig Respekt vorm Alter, das musste ich ihm lassen. „Wäre das etwa schlimm gewesen?“ „Hmm weiß nicht, rede lieber mit Gleichaltrigen, und dann wäre das mit dem duzen doch etwas dreist gewesen.“ Der war gut, ich war schließlich auch noch älter als er, aber das störte ihn wohl nicht. Ich stand jetzt vom Bett auf, tapste in die Küche und fing an mir Frühstück zu machen. Duschen konnte ich ja später immer noch. Ich klemmte mir das Telefon zwischen Schulter und Ohr, so das ich mit beiden Händen an meinem Frühstück werkeln konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)