Der Herr der Ringe von OAichanO (- Eine wahre Geschichte -) ================================================================================ Kapitel 1: Unerwartetes Wiedersehen und Versammlung --------------------------------------------------- Eledhwen grinste nur: "Na, überrascht mich zusehen? Mit mir hast du wohl nicht gerechnet." Der Waldläufer konnte es kaum fassen: /Das... ist doch unmöglich! Sie ist doch seit 10 Jahren tot und steht trotzdem vor mir./ "Das kann doch alles nicht wahr sein! Ich träume bestimmt." sagte er und konnte es nicht glauben, "Ellie bist du es wirklich?" - "Ja, Aragorn, ich bin es wirklich und es ist auch kein Traum. Ich wurde zu euch zurück- geschickt, um zu berichten was passiert, wenn der EINE Ring in Saurons Hände fällt. Aber vorher sollten wir warten bis Frodo wieder bei Kräften ist." "Wie so wolltest du mich sprechen? Und wieso wurdest DU und kein anderer und von wem zurück geschickt?", wollte Aragorn nun wissen. "Genau aus diesen Gründen wollte ich mit dir sprechen.", versuchte Eledhwen zu erklären, "Das ist jetzt gar nicht so leicht. Also, erst einmal wurde meine Seele nach meinem Ableben zu Ihm, Eru, gebracht." - "Was?? Du warst bei Eru?!?" - "Ja, war ich und jetzt lass mich erst mal ausreden. Deine Fragen kannst du später immer noch stellen. Ich war ja bei Eru und er mit mir sprach, erzählte er mir so einiges über Sauron und Morgoth, dem ersten dunklen Herrscher. Er berichtete über ihre Herkunft und darüber was passiert, wenn der Ring nicht vernichtet wird. Dann sagte er mir noch, dass er meine Hilfe braucht und mich als Engel ausbilden will, um, wenn die Zeit reif sei, euch zu unterstützen. Natürlich willigte ich ein, ansonsten würde ich jetzt nicht vor dir stehen." Das erste was Aragorn tat, nachdem er seine Sprache wieder fand, war, seiner Schwester Löcher in den Bauch zu fragen. Diese beantwortete sie alle geduldig. Und nach dem auch die letzte geklärt war, hat sie den Spieß um gedreht und den Waldläufer ausgefragt, was er den die letzten 10 Jahre gemacht hat. So unter hielten sich die zwei Geschwister noch bis spät in die Nacht. ~~~ Einige Tage darauf: Da sich Frodo nun erholt hatte, wurde ein Rat gehalten, der über das Schicksal des Ringes entscheiden sollte. An diesem Rat nahmen außer Aragorn, Eledhwen, Elrond, Gandalf, Frodo und Bilbo auch Glorfindel, Gloin, und sein Sohn Gimli, Legolas, als Bote seines Vaters Thranduil und ein weiterer Mensch, der auf seine Fragen Antworten suchte, teil. Da nun alle versammelt waren, stellte Elrond diejenigen vor, die Frodo noch nicht kannte. Als er bei dem Menschen ankam, sagte er: "Das ist Boromir, ein Mensch aus dem Süden. Er ist im Morgengrauen eingetroffen und bittet um Rat. Ich habe ihn hergebeten, denn hier wird es auf Fragen Antwort geben." In diesem Rat hatte Frodo sehr viel über die Geschehnisse im Süden und in den weiten Landen östlich des Gebirges erfahren. Natürlich hatte er vorher schon so einige Gerüchte geröhrt, aber was der Zwerg Gloin berichtete, war ihm neu und er hörte aufmerksam zu. Gloin berichtete von Maria, Khazad-dûm in der Zwergensprache, und davon, dass Balin vor 30 Jahren dorthin zurück gekehrt ist. Außerdem sprach er von einem Boten Saurons, der bei Dáin war. Und ihn um Unterstützung bat, im Gegenzug sollte Dáin 3 Ringe der alten Zwergenkönige erhallten. Dáin aber sagte, dass er Zeit zum Nachdenken brauche. Nach Gloins Bericht ergriff Elrond das Wort und erzählte von der Schmiedung der 3 Elbenringe und von Saurons Verrat. Außerdem sprach er von dem Bündnis von Elben und Menschen, und von Elendils Fall und seinem Schwert Narsil, was zerbrach. Seine Erzählung ging bis zu Isildurs Fluch und dass der Ring dann für lange Zeit verschwand. Es wurde noch über sehr viele andere wichtige Dinge berichtet, bis Aragorn an der Reihe war. Aragorn erzählte davon, wie er das Geschöpf Gollum einfing: "... Als ich mich auf den Heimweg machte, stieß ich, durch schieres Glück, auf das, was ich suchte: An einem schlammigen Teich Abdrücke von weichen Platschfüßen. Die Spur verriet eine schnelle Gangart und war noch frisch; und führte nach Norden, nicht nach Mordor. Ich hatte ihn dann, als ich ihr um den Rand der Totensümpfe folgte. Als es Abend wurde, da erwischte ich ihn, Gollum, an einem Sumpftümpel, wo er lauernd ins Wasser spähte. Ich fürchte mein Freund wird er nie werden, denn er biss mich und ich wurde auch unsanft. Ich bekam nichts aus seinen Mund heraus, nur die Spuren seiner Zähne. Der Rückweg schien mir der schlimmste Teil meiner Reise zu sein: Kein Auge von ihm gelassen, ihn geknebelt und ihn vor mir hergetrieben immer in Richtung Düsterwald, wo ich ihn den Düsterwaldelben übergab. Dann kam Gandalf und duldete ein langes Gespräch mit ihm." "Ein langes und mühsames, aber kein unützes.", sagte Gandalf. "die Geschichte, die er über seinen Verlust erzählte, stimmte immerhin. Obwohl ich dies schon lange erraten hatte. Und noch so einiges, was ich von Gollum erfuhr, solltet ihr wissen, Freunde. Es steht fest, dass er nach Mordor gegangen ist und alles was er wusste, wurde aus ihm herausgepresst." Es trat Schweigen ein, das Boromir unterbrach: "Du sagst dieser Gollum ist klein? Aber groß in Unheil stiften.. Was ist aus ihm geworden?" "Er ist im Kerker.", sagte Aragorn. "Schon so viel hat er zu leiden gehabt. Er ist gefoltert worden, ohne Zweifel, und sein Herz ist schwarz vor Furcht - Furcht vor Sauron. Jedenfalls bin ich froh, dass er bei den wachsamen Düsterwaldelben ist. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er nur zu irgendeinem bösen Zweck entlassen wurde." "Oh weh!", rief Legolas, der Elb. Und sein Gesicht zeigte tiefes Bedauern. "Keine guten Nachrichten sind es, die ich bringe, doch wie schlimm sie dieser Versammlung erscheinen begriff ich erst jetzt. Sméagol, oder auch Gollum, ist entkommen." "Entkommen?", riefen Aragorn und Eledhwen gleichzeitig. "Das ist in der Tat eine schlechte Nachricht.", sprach Aragorn. "Wie konnte Thranduils Volk uns so enttäuschen?" "Nicht durch nachlässige Bewachung, aber vielleicht durch zuviel Freundlichkeit. Wir befürchten, dass der Gefangene Beihilfe von Außen bekam. Wir bewachten, wie Gandalf uns aufgetragen hatte, diese Kreatur Tag und Nacht. Gandalf hatte Hoffnung gemacht, dass Gollum noch zu retten ist. Also brachten wir ihn bei schönem Wetter in den Wald hinaus, wo er gerne auf einen hohen Baum kletterte. Aber immer stand eine Wache unter dem Baum. An einem Tag weigerte er sich, wieder herunter zu kommen. Und die Wächter hatten keine Lust ihm nach zu steigen, da er sich gut an Ästen festkrallen kann. Also blieben sie bis spät in die Nacht unter dem Baum sitzen. In der selben Nacht wurden wir von Orks angegriffen, nach einer Weile konnten wir sie verjagen. Nach der Schlacht stellten wir fest, dass Gollum verschwunden und seine Wache erschlagen oder gefangen genommen ist. Gollum wieder ein zufangen missglückte uns, da wir seine Spur verloren und uns nicht wagten die Jagd fortzusetzen, weil wir uns Dol Gulder näherten." "Also ist er fort.", sagte Eledhwen, die nun das Wort ergriff. "Wir haben keine Zeit ihn noch mal zu suchen. Soll er tun, was er will! Es kann sein, dass er noch eine wichtige Rolle spielen wird, die weder er noch Sauron vorhergesehen haben. Aber eines ist sicher: Wenn der Ring nicht vernichtet wird und Sauron in die Hände fällt, wird Mittelerde in die Finsternis gestürzt. So wie ich von Eru erfahren habe, wird Sauron, mit der Hilfe des Ringes, versuchen in Aman einzumarschieren und Morgoth befreien, wodurch diese Welt entgültig ins Verderben gestürzt wird. Auch wenn wir dann noch Sauron Widerstand leisten sollten, können wir nicht gewinnen. Er wird alles vernichten. Also, ich sage euch: Der Ring muss zerstört werden!!" "Schön, schön Ellie!", sagte plötzlich Bilbo. "du brauchst nichts mehr zu sagen! Es ist unmissverständlich worauf du hinaus willst: Der blöde Hobbit Bilbo hat diese Affäre angezettelt und nun soll er sie auch zu Ende bringen. Also, wann soll ich los gehen?" Alle schauten Bilbo mit viel Respekt an, bis Gandalf sagte: "Allerdings, mein lieber Bilbo, könnten wir erwarten, dass du diese Affäre zu Ende bringst, wenn du sie wirklich angezettelt hättest. Und wir bezweifeln nicht, dass dein mutiges Anliegen kein Scherz ist. Doch dies ginge über deine Kräfte. Bilbo, du hast den Ring, außerdem, weiter gegeben. Ich würde sagen, dass es für dich nichts mehr zu tun gibt, es sei denn als Chronist. Beende dein Buch, aber halte dich bereit eine Fortsetzung zuschreiben, wenn sie wieder da sind." "Ich glaube auch nicht, dass ich noch genug Kraft habe mit dem Ring fertig zu werden. Und sag mir eins: Wen meinst du mit sie?" "Boten, die mit dem Ring ausgeschickt werden." "Hab ich mir gedacht! Und wer sollen sie sein? Die Versammlung hat nur dies zu beschließen. Ich bin nur ein alter Hobbit, der seine Mittagsmahlzeit vermisst. Also könnt ihr euch nicht schnell ein paar Namen einfallen lassen?" Niemand antwortete. Frodo blickte in die Gesichter der Elben, Zwerge und Menschen, aber niemand sah ihn an. Frodo überkam das Gefühl der Sehnsucht - große Sehnsucht. Er wollte mit Bilbo in Bruchtal bleiben. Schließlich zwang er sich dazu etwas zu sagen. Dabei wunderte er sich über seine eigenen Worte: "Ich nehme den Ring, auch wenn ich den Weg nicht weiß." Elrond sah Ihn an und sprach: "Ich glaube, wenn ich richtig verstanden habe, ist diese Aufgabe dir bestimmt. Und findest du keinen Weg, findet ihn niemand. Wenn du diese Last aus freien Stücken auf dich nimmst, so sage ich dein Entschluss ist richtig." "Aber du willst ihn doch nicht alleine losschicken, Lord Elrond?", rief Sam und sprang aus seinem Versteck heraus. "Natürlich nicht.", sagte Elrond und lächelte. "Wenn das so ist, werde ich Frodo und Sam begleiten.", meinte Eledhwen und ihr Bruder Aragorn lächelte: "Auch ich werde mit euch gehen." Auch Gandalf, Gimli, Legolas und Boromir, aber auch Pippin und Merry, die ebenfalls gelauscht haben, schlossen sich der Ringgemeinschaft an. Kapitel 2: Dreams ----------------- Eine junge Frau stand am Fenster und blickte nach Westen. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkt hat, wie ein kleiner Junge hinter ihr stand. Der Junge zog an ihrem Ärmel, so dass sie sich blitzschnell umtäte und ihn mit einem Lächeln an sah. “Was gibt es denn, Éomer?”, fragte sie. “Papa hat gesagt, dass du uns verlassen willst. Ist das wahr?”, wollte Éomer wissen. Sie lächelte ihn an und meinte: “Ja, es stimmt, aber vorher muss ich noch ein paar Vorbereitungen treffen.” “Aber warum willst du denn weg? Gefällt es dir nicht mehr bei uns, Ellie?” “Natürlich gefällt es mir hier! Aber ich möchte auch sehr gerne meine Familie wiedersehen. Immerhin habe ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.”, gab Eledhwen zur Antwort. “Wirst du denn wiederkommen?”, sagte Éomer etwas bekümmert. “Ich werde wiederkommen, schließlich bin ich ein Ritter der Mark. Aber wann das sein wird, kann ich dir nicht sagen. Aber eines ist gewiss: Dies ist kein Abschied für immer.” “Also werden wir uns wiedersehen.” “Ganz sicher. Ich gebe dir sogar mein Versprechen. Hier!”, sie nahm eine Kette mit blaugrünen Perlen und einem silbernen Kreuz am Ende von ihrem Hals und legte sie in seine Hand. “Mein Versprechen lautet, dass du mir diese Kette bei unserem nächsten Treffen wiedergeben musst. Aber solange ich fort bin wirst du auf sie achtgeben. Und im Gegenzug gibst du mir dein Wort, dass du ein tapferer und starker Junge wirst. Einverstanden?” “Wenn das so ist! Bin ich einverstanden.”, lachte Éomer nun.  3 Monate später. Es war früh am Morgen und Eledhwen machte sich zum Aufbruch bereit. Sehr viele aus Théodens Hausvolk waren versammelt um sie zu verabschieden. Unter anderem auch: Théoden, sein Sohn Théodrei, Éomund und seine Kinder Éomer und Éowyn. “Tja, jetzt muss ich mich wohl oder übel verabschieden.”, sagte Eledhwen. Théoden trat auf sie zu und meinte: “Ich hoffe es ist nur ein kurzer Abschied. Denn immerhin bist du einer unserer besten Ritter.” “Das hoffe ich auch. Es wird spät und ich muss heute noch lange reiten.” “Pass auf dich auf.”, meinte Éomund lachend. “Mach ich!”, waren ihre letzten Worte, bevor sie auf ihr Pferd Jukka stieg und in Richtung Isengard verschwand.  Sie ritt schon lange und die Nacht brach herein, aber sie gönnte sich keine Pausen, da sie sehr in Eile war und das Gefühl, dass sie verfolgt wurde beschlich sie. Es sind nun einige Tage vergangen, als sie die Pforte von Rohan hinter sich gelassen hatte. Eledhwen reitet nun auf der Nord - Süd - Straße in Richtung Bree, wo sie im Gasthaus “Zum tänzelnden Pony” ihren Bruder Aragorn treffen will, um mit ihn nach Imladris zu reiten. Doch was sie nicht weiß ist, dass sie Imladris nicht erreichen wird, auf jeden Fall nicht in diesem Leben.  In Bree. “Was kann ich für Sie tun, junge Dame?”, wurde Eledhwen von dem Wirt Butterblüm gefragt. “Können sie mir sagen, ob der Waldläufer Streicher hier ist?”, wollte sie von ihm wissen. “Was wollen Sie denn von einem Waldläufer? Das ist aber kein guter Umgang für so junge Dinger wie sie Miss...” “Elanessë. Was ich mit den Waldläufern zu schaffen habe ist meine Angelegenheit! Also, können sie mir nun sagen ob er hier ist?”, meinte Eledhwen etwas verärgert. “Nein er ist nicht hier, aber ich werde Sie sofort informieren, wenn er eingetroffen ist.” “Na also, es geht doch. Derweil kann ich mich auch noch etwas ausruhen. Haben Sie ein Zimmer für mich?” “Aber natürlich! Hier! Zimmernummer 12. Wünschen sie noch zu speisen?”, Der Wirt gab ihr die Schlüssel für das Zimmer. “Nein danke! Das Zimmer reicht.”, meinte Eledhwen, bevor sie die Treppe zu den Zimmer hinauf stieg.  Sie betrat das Zimmer: Es war mit einem Bett, einem kleinen Tisch und einem Stuhl, und einem kleinen Bad im Nebenzimmer aus gestattet. Das Zimmer war allem einen nur mit dem nötigsten eingerichtet. Eledhwen legte sich auf das Bett und schloss ihre Augen und entglitt auch so gleich in einen bleiernen Schlaf mit einem wirren Traum. Der Traum, besser gesagt die Vorahnung, warnte vor etwas, was bald passieren würde. Aber Eledhwen war sich sicher, nachdem sie erwachte, dass dieses Etwas nicht zu verhindern war. Deshalb beschloss sie ihre Vorahnung für sich zu behalten. Nachdem sie aufstand und sich frisch machte, ging sie nach unten, um etwas zu trinken. Unten an der Treppe stand auch schon der Wirt Butterblüm, der im Begriff war diese hoch zu gehen, aber es unterließ, da Eledhwen schon runter kam. “Ich wollte gerade zu Ihnen, um Ihnen zu sagen, dass der Waldläufer eingetroffen ist.”, sagte der Wirt. “Wo kann ich ihn finden?”, fragte Eledhwen noch etwas verschlafen. “Er ist in unserer Kneipe.”  Aragorn betrat die Kneipe und suchte sich einen Tisch im hinteren Bereich. Er musste nur einige Minuten warten, bis die Tür aufging und eine junge Frau eintrat, die auf ihn zusteuerte. “Hallo Streicher.”, begrüßte Eledhwen ihren Bruder, als sie an den Tisch trat und sich setzte. “Hallo kleine Schwester.” “Du sollst mich doch nicht immer ‘kleine Schwester’ nennen, du weißt, dass ich das hasse.” “Deswegen mache ich das auch, Ellie.”, lachte Aragorn. “Aber jetzt verrat mir mal, warum du mich sehen wolltest? Heimweh, oder Sehnsucht nach mir kann es nicht sein.” “Ich wollte mit dir und Lord Elrond was Wichtiges besprechen, aber um was es geht kann ich dir nicht sagen, noch nicht.” Eledhwen machte eine Pause und redete dann weiter: “Wir sollten so schnell wie möglich nach Bruchtal reiten am besten sofort.” “Warum bist du denn so in Eile? So kenn ich dich ja gar nicht, Ellie. Stimmt irgendetwas nicht?” “Nein, es ist alles in bester Ordnung. Ehrlich.” Aragorn wusste das nichts in Ordnung war und sah seine Schwester mit bedenklichem Blick an: /Warum will sie mir nicht sagen was los ist? Sonst hat sie mir auch immer alles erzählt./ Auch Eledhwen machte sich ihre Gedanken, da sie wusste, dass Aragorn nicht locker lassen würde: /Ich kann es ihm nicht sagen, so schwer mir das auch fällt. Es würde alles nur noch schlimmer machen: Wenn ich ihm erzähle, dass ich meinen Tod vorhergesehen habe, würde er versuchen ihn zu verhindern, aber das darf nicht passieren, denn mein Tod ist vorherbestimmt. Es tut mir leid, ich kann es dir nicht sagen./ Die beiden noch einige Minuten in ihren Gedanken versunken, bis Aragorn sagte: “Also, gut, dann sollten wir mal aufbrechen.” „O.k. Ich geh nur noch schnell Jukka hohlen.”, meinte Eledhwen, die aus ihren Gedanken gerissen wurde.  Sie waren schon einige Tage unterwegs und machten gerade Rast. Er war sehr spät und die Nacht war schon längst herein gebrochen. /Ellie ist in letzter Zeit so still. Ob das mit ihren Träumen zusammenhängt? Immerhin hatte sie schon seit einigen Nächten keinen ruhigen Schlaf gehabt./ Aragorn machte sich schon seit geraunen Zeiten Sorgen um seine Schwester Eledhwen, doch sie blockte bei seinen Fragen immer ab: “Ellie jetzt sag mir doch endlich was los ist. Du kannst mit mir über alles reden.” “Nein, Aragorn diesmal nicht.”, sagte sie matt und ihrem Bruder in die Augen. “Ich kann es dir nicht sagen.” Aragorn war irritierter denn je, war das wirklich noch seine Schwester, die neben ihm am Feuer saß? Er konnte, nein, er wollte nicht verstehen, warum sie schwieg: “Es hat mit deinen Träumen zu tun, hab ich recht?” “Mit was für Träumen?”, fragte Eledhwen, als wüsste sie von nichts. “Jetzt tu doch nicht so! Ich weiß ganz genau, dass es etwas mit deinen Träumen zu tun hat! Stimmt `s oder lieg ich falsch? Und sag mir endlich was dich so quält!”, so hatte er noch nie mit ihr geredet. “Ich kann dir nicht sagen.” “Und warum nicht?!?”, Aragorn war wütend und bekümmert zugleich. Er machte sich Sorgen um Eledhwen, da er schon ahnte was geschieht. “Weil du meinen Tod sowie so nicht verhindern kannst!”, schrei Eledhwen so in die Nacht hinaus, dass eine unerwartete Ruhe eintrat. “Deinen Tod?”, fragte Aragorn etwas erstaunt. “Ja, meinen Tod. Er wird geschehen und du kannst es nicht verhindern.” Aragorn schwieg und versank in seine Gedanken, /Ihr Tod? Warum soll sie sterben und wieso kann ich ihn nicht verhindern.../, aus denen er durch Eledhwen wieder gerissen wurde: “Aragorn, du musst mir versprechen, dass du mir nicht das Leben rettest.” “Aber wieso?” Noch bevor sie antworten konnte, wurden sie, mit Pfeilen, aus dem Hinterhalt angegriffen Einer der Pfeile traf Eledhwen ins Herz. Sie sackte zusammen und Aragorn, der wie durch ein Wunder unverletzt blieb, fing sie auf und legte ihren Kopf auf seinen Schoß und sagte: “Ellie, bitte geh nicht ohne mich, wir gehören doch zusammen.” “Vielleicht werden wir uns wiedersehen. Aber deinen Weg musst du alleine beschreiten.”, lächelte sie mit letzter Kraft und schloss ihre Augen während sie dachte: /Tut mir leid, Éomer, ich kann mein Versprechen nicht halten. Ob wohl ich doch wieder nach Rohan wollte. Bitte vergib mir./ Noch eine einzelne Träne verließ Eledhwen, bevor sie starb. Das nächste was sie spürte, war eine Hand, die sie langsam wach rüttelte. Sie öffnete ihre Augen und sah in die ihres Bruders, der sie fragte: “Du hast wieder geträumt, oder?” “Ja, und diesen Traum hatte ich schon lange nicht mehr. Und wieso hast du mich geweckt?” “Nun ja, eigentlich ja nur damit wir weiter können. Gimli und Legolas sind auch schon auf den Beinen, nur du Schlafmütze mal wieder nicht. Wir müssen uns beeilen, die Uruk-hai haben einen riesigen Vorsprung und laufen nach Isengard.” Aragorn reichte seiner Schwester die Hand, die sie ergriff, während sie sagte: “Ja, ja, schon gut, von mir aus können wir los.” Und als wäre es ein Kommando gewesen, verfolgten sie auch schon wieder den Feind, der Merry und Pippin gefangen hatte. Kapitel 3: Rohans Reiter oder ein Aufeinandertreffen mit Èomer -------------------------------------------------------------- Der Morgen war noch jung, jedenfalls aus Eledhwens Sicht. Unsere vier Freunde befinden sich in Rohan, das Land der Pferdeherren und Eledhwens “Heimat”. Vor sich sahen sie, in östlicher Richtung das Wold von Rohan und im Nordwesten den Fangornwald. Aragorn verfolgte mit seinen scharfen Augen die Orkspur. Als er seinen Blick Richtung Fangorn schweifen lies, entdeckte er einen Fleck, der sich schnell bewegte. Nun trat Legolas neben ihn und was er sah war kein Fleck, sondern Reiter, viele Reiter. “Reiter!”, rief Aragorn am Boden gehorcht hatte. “Es sind viel und sie kommen auf uns zu.” “Ja. Es sind genau 105. Ihr Haar ist blond und sehr groß ihr Anführer.” Eledhwen grinste nur: “Scharf sind der Elben Augen.” “Ach was! Sie sind weniger als fünf Wegstunden entfernt.”, meinte der leicht rosaangelaufene Elb. “Entkommen können wir in diesem kahlen Gelände sowie so nicht! Sollen wir warten, oder unseres Weges gehen?”, mischte sich nun auch Gimli ein. “Wir warten!”, sagte Aragorn, “Unsere Jagd ist fehlgeschlagen und ich bin müde. Diese Reiter verfolgen die Spur zurück, vielleicht können sie uns Auskünfte geben.” “Oder Speerstöße.”, brummte der Zwerg misstrauisch, woraufhin Eledhwen nur meinte: “Optimismus ist wohl keine Stärke von dir, oder Brummbär?” “Wer ist hier ein Brummbär? Du kannst was erleben!” “Na du. Ich kann dir nur empfehlen dich vor den Reitern zusammen zu reisen. Du musst wissen, dass sie sehr stolz und eigensinnig sind.” “Was weißt du noch über diese Reiter?”, wollte Legolas wissen, der den Beiden zu hörte. “Nun ja.”, fing Eledhwen an zu erzählen, während sie den Hügel herunter stiegen, auf dem sie sich befanden. “ Sie treuherzig und großmütig im Denken und Tun. Verwegene Burschen sind sie, aber nicht grausam, gescheit, aber nicht gebildet und Bücher schreiben sie nicht. Aber sie kennen Lieder, wie sie die Kinder vor den dunklen Jahren sangen. Außerdem sind sie, wenn man sie erst mal richtig kennt, gute Freunde, die für einen alles geben würden und zur Seite stehen.” “Woher weißt du das alles?”, wollte Gimli wissen. “Weil sie bei ihnen gewesen ist.”, sagte Aragorn, noch bevor Eledhwen antworten konnte. “Aragorn! Das geht sie gar nichts an! Dieses Thema gehört auch gar nicht hier her!”, sagte seine Schwester verärgert. “ Da ich aber zum größten Teil hier aufgewachsen bin, und ich bezweifle, dass hier irgendjemand weiß, dass ich wieder in Mittelerde bin, solltet ihr mich mit Nienna anreden. Klar?”, fügte sie noch rasch hinzu, nachdem sie ihr Gesicht und ihre langen roten Haare unter ihrer Kapuze verborgen hatte. “Ja!”, antworteten ihre drei Begleiter im Chor. “Und was ist mit dem Gerücht, von dem Gandalf uns berichtete, dass Rohan Sauron Tribut leisten?”, war die Frage von Gimli. “Das glauben wir ebenso wenig, wie Boromir es glaubte.”, meinte Aragorn und seine Schwester nickte zustimmend, während sie dachte: /Hoffentlich hast du recht. Es sind nun 10 Jahre her, nachdem ich dieses Land, dass ich liebe verlassen habe: Rohan, das Land, in dem ich aufgewachsen bin; das Land, wo ich mein Liebe zu ihm fand, Lucian. ...Ich vermisse ihn so sehr. Aber das alles ist schon so lange her und ... Lucian ist tot. Er wird nicht zurück kommen... Ich habe hier eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und ich hoffe, dass Rohan, sein König und sein Volk hinter mir stehen. Éomer, ich hoffe, dass auch du hinter mir stehen wirst, wenn wir uns wieder sehen./ „Bald werdet ihr die Wahrheit erfahren.”, sagte Legolas, wodurch Eledhwen in ihren Gedankengängen gestört wurde. „Sie nahen schon!“ Die rufe klarer kräftiger Stimmen hallten nun über die Wiesen. Die Reiter kamen donnernd heran und der vorderste schwenkte um den Fuß des Hügels, um seine Schar am Westrand entlang nach Süden zu führen. Als sie fast Vorüber waren, stand Aragorn plötzlich auf und rief sie mit klarer Stimme: “Ihr Reiter von Rohan, was gibt es neues in der Mark?” Die Reiter rissen erstaunlich schnell und gewandt ihre Pferde herum, wobei sie die vier Gefährten auch so gleich einkreisten. Der Anführer, ein großer Recke, kam auf sie zu geritten und stieg dann von seinem Pferd ab. “Was suchen zwei Menschen, ein Elb und ein Zwerg in der Riddermark?”, wollte er wissen. “Sag mir erst deinen Namen, Pferdeherr, dann sag ich dir meinen”, gab ihm Gimli zur Antwort. “Was das anbelangt, so sollte der Fremde zuerst seinen Namen nennen. Aber ich heiße Éomer, Éomunds Sohn.” /Das hab ich mir gleich gedacht. Groß bist du geworden Éomer und deinem Vater gar nicht mal so unähnlich/, dachte Eledhwen während Éomer diese Worte sprach. “Dann lass dich, Éomer Éomunds Sohn, von Gimli Gloinssohn warnen.” “Ich würde dir eher den Kopf abschlagen, werter Zwerg, wenn er nur ein wenig höher über dem Boden stünde”; sagte Éomer. “Er steht nicht allein!”, rief Legolas und schneller als man sah, hatte er seinen Bogen gespannt und ihn, mit einem Pfeil auf der Sehne, auf Éomer gerichtet. “Ihr wärt tot, ehe Ihr zum Streich ausholt.” Die Sache wäre wohl übel ausgegangen, wen Eledhwen Legolas nicht zurück gezogen hätte. Für einen Moment erschien es Éomer, als hätte er ein paar leuchtend grüne Augen und rotes Haar unter ihrer Kapuze hervor lugen sehen. /Dieses Mädchen... sie sieht aus wie.. sie sieht tatsächlich aus wie Ellie, aber das ist unmöglich. Es kann nicht Ellie sein, sie ist seit 10 Jahren tot. Selbst die Art scheint die ihr zu sein, oder ist sie es wirklich?... Nein, ich muss mich getäuscht haben./, dachte Éomer. Nachdem Eledhwen Legolas zurückgezogen hatte, ergriff Aragorn das Wort: “Verzeih! Wir führen nichts Böses gegen Rohan im Schilde. Willst du uns nicht anhören?” “Das will ich, sag mir aber zuerst deinen Namen.” “Dann sag du mir wem du dienst. Bist du dem Dunklen Herrscher Sauron Freund oder Feind?” “Ich diene nur dem König von Rohan, Théoden, Thengles Sohn, dem Dunklen Herrscher dienen wir nicht, noch stehen wir in einem offenen Krieg mit ihm. Nun sprich! Wer bist du und wem dienst du?” “Ich diene niemand. Wir verfolgen Orks, da sie zwei unserer Freunde gefangen halten, egal in welches Land sie gehen. Mein Name ist Aragorn, Arathorns Sohn, das sind Legolas, der Elb und Gimli, wie du schon weißt. Und Nienna, sie redet selten und ist eher zurückhaltend.” “Ihr jagt Orks?”, sagte Éomer. “Dann, glaube ich, braucht ihr sie nicht weiter zu suchen, denn wir erschlugen alle in der Nacht.” “Waren unter ihnen zwei Hobbits? Sie wären kleingewesen, nur Kinder in euren Augen.”, fragte Aragorn. “Wir ließen keinen am Leben. Die Asche qualmt noch. Tut mir leid... Arod! Hasufel! Mögen sie euch besser Pferde sein als ihren letzten Herren.”, meinte Éomer, bevor er auf sein eigenes Pferd stieg und mit deiner Schar los zog. Die Gefährten standen noch eine Weile da, bis Eledhwen das Schweigen brach: “Wir sollten uns beeilen, die Sonne geht gleich unter und Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich Éomer getäuscht hat. Ich kann die Aura von Merry und Pippin noch spüren.” “Vielleicht hat sie recht, wir sollten uns das mal genau an sehen. Sie könnten sich geirrt haben.”, pflichtete Aragorn seiner Schwester bei. Nun stiegen die Gefährten auf die Pferde und ritten in Richtung Fangorn.  Die Sonne stand schon tief als die Gefährten den Fangornwald erreichten. Aragorn entdeckte, einigen Suchen, die Spuren von Merry und Pippin. “einer lag hier.”, sagte er, “der andere dort. Ihre Hände waren gefesselt. Sie sind gekrochen!” Alle folgten sie nun Aragorns Blick, bis sie wussten, dass dieser auf den Fangorn gerichtet war. “Welch Wahnsinn hat sie dort hinein getrieben?”, fragte sich Gimli laut.  Wenig später. “Man bekommt hier ja fast keine Luft”, japste Eledhwen, “so stickig ist es hier.” “Dieser Wald ist alt - sehr alt.”, meinte Legolas. “Voller Erinnerungen und... Eledhwen spürst du das auch?” “Ja, der Wald ist voller Zorn. Die Bäume reden mit einander!” Im nächsten Moment war ein Knarren und Knacken der Äste zu vernehmen. Gimli hatte schon die Hand am Griff seiner Axt, doch Aragorn flüstert: “Gimli! Zügle deine Axt.” “Ich spüre noch was anderes.” sagte Aragorns Schwester auf einem Mal. “Es sind nicht nur die Bäume, sondern noch etwas anderes - jemand anderes.” “Der weiße Zauberer!”, entfuhr es Aragorn, “Lasst Ihn nicht zuerst sprechen sonst trifft euch sein Zauber.” Die Gefährten griffen nach ihren Waffen, aber es war bereits zu spät. “Grüß euch, Freunde!”, sagte der alte Zauberer. “wer seid Ihr?”, fragte Eledhwen ihn mit klarer lauter Stimme, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen sprach der Zauberer weiter: “Ihr seid auf der Suche nach zwei Hobbits.” “Woher wisst Ihr das?” “Sie sind vor kurzem hier vorbeigekommen.”, sprach er, während er ins Licht trat. Erst jetzt konnten die Gefährten das Gesicht des alten Mannes sehen. Und als sie ihn erkannten, waren sie erstaunt wer da vor ihnen stand. “Ga... Gandalf?”, fragte Aragorn unsicher. “Gandalf? Ja das war einst mein Name.”, antwortete der nun in weiß gekleidete Gandalf. “Gandalf, der Graue, wurde ich genannt. Ich bin jetzt Gandalf, der Weiße.” “Aber du bist doch gefallen.”, meinte Eledhwen. “Ja, durch Feuer und Eis. Ich kämpfte mit Morgoths Balrog vom tiefsten Verlies bis zum höchsten Punkt des Berges, bis ich seine leere Hülle gegen die Felsen schmetterte. Danach umfing mich Dunkelheit, doch Leben rührte sich wieder in mir. Am Wendepunkt der Gezeiten wurde ich zurück geschickt, denn meine Aufgabe war noch nicht erfüllt.” “Du sagtest vorhin, du hast Merry und Pippin gesehen.”, Eledhwen kam nun wieder auf die Hobbits zu sprechen. “Ja, Ellie, das habe ich. Sie sind bei Baumbart dem Hüter des Waldes hier. Aber um die ganze Geschichte zu erzählen, ist später immer noch Zeit. Zur erst müssen wir nach Edoras, zu König Théoden. Kommt!” Gandalf hatte noch nicht richtige zu Ende gesprochen, da traten sie schon aus dem Wald heraus, wieder ans Tageslicht. Gandalf ging einige Schritte weiter voraus und trat unter den Baumwipfeln hervor, danach pfiff er dreimal. So gleich kamen auch die Pferde der Gefährten angeritten. Vorne weg war aber ein drittes, das sie nicht kannten. “Das ist eins der Mearas, sofern meine Augen mich nicht täuschen.”, sprach Legolas, der nun neben Gandalf stand. “Deine Augen täuschen dich nicht. Schattenfell, der Fürst aller Rösser.”; entgegnete Gandalf während er und die Gefährten aufsaßen. Kapitel 4: König Théoden ------------------------ Sie ritten mehrere Tage schon, fast ununterbrochen, denn Gandalf gönnte ihnen nur wenige pausen. Und nun sind sie im Morgengrauen bei Edoras angekommen. Die Sonne ging gerade erst auf. Dadurch wurden die Grashänge und die Berge in ein sanftes Orange-rot getaucht. “Legolas, sag uns, was du da vor uns siehst!”, sagte Gandalf. Mit der Hand, gegen die aufgehende Sonne, die Augen abschirmend, schaute Legolas voraus. Dann sagt er: “Einen weißen Bach sehe ich, der von den verschneiten Höhen herabkommt. Wo er aus des Tales Schatten hervortritt, erhebt sich auf der Ostseite ein grüner Hügel. Ein Erdwall und eine mächtige Mauer und eine Dornenhecke umgeben ihn. Darinnen den Hang hinauf steigend, sehe ich Dächer von Häusern; und in der Mitte, auf einer grünen Terrasse hoch oben, steht eine große Halle, ihr Dach wie von Gold; es glänzt weit übers Land hin. Von Gold sind auch die Türpfosten. Männer in Rüstung stehen dort; doch alle andern, die dort wohnen scheinen noch zu schlafen.” “Das ist Edoras”, sagte Gandalf, “und die Goldene Halle ist Meduseld, wo Théoden sitzt, Thengles Sohn, der König der Mark von Rohen. Wir kommen bei Tagesanbruch. Nun sehen wir den Weg deutlich voraus. Doch wir müssen vorsichtig reiten, denn es ist Krieg, und die Rohirrim, die Pferdeherren, schlafen nicht sämtlich, auch wenn es von weitem so aussieht. Zieht keine Waffen und führt auch keine hochführenden Reden, ich rate euch allen, bis wir vor Théodens Thron stehen.” Sie ritten über eine Furt, die an flachen Ufern durch den Bach führte. Am Fuß des ummauerten Hügels führte der Weg durch den Schatten vieler hoher grüner Grabhügel. Auf den Westseiten der Hügel war das Gras mit einem weißen Schleier wie von dünnem Schnee bedeckt: Kleine Blumen, wie unzählige Sterne, sprossen dort zwischen den Grashalmen auf. “Schaut”, sagte Eledhwen, “wie schön diese Augen aus dem Gras blicken! Immertreu werden sie genannt, symbelmyne in der Sprache dieser Menschen, denn sie blühen zu allen Jahreszeiten und wachsen dort wo tote Menschen ruhen. Dies sind die Hügelgräber von Théodens Ahnen.” “Sieben Gräber auf der linken Seite und neun auf der rechten”, sagte ihr Bruder. “Viele lange Menschen Leben ist es Her, dass die goldene Halle erbaut wurde.” So setzen die Gefährten ihren Weg fort, bis sie vor dem Tor von Edoras standen. “Stehen bleiben, ihr Fremdlinge!” riefen die Wachen. “König Théodens Wille ist, dass niemand hier durch sein Tor eingelassen werde, der nicht unsere Sprache spricht oder und nicht unser Freund ist. Wer seit ihr, die ihr in verdächtiger Tracht über unsere Ebene dahergeritten kommt, auf Pferden die unseren gleichen?” “Das sind in der Tat eure Pferde”, sagte Aragorn. “Hier sind Hasufel und Arod, die Éomer, Dritter Marschall der Mark, uns vor 2 Tagen erst geliehen hat. Ist Éomer nicht inzwischen heimgekehrt?” “Von ihm hab ich nichts zusagen, aber wenn das wahr ist, was du sagst, wird Théoden gewiss davon gehört haben. Vielleicht ist euere Ankunft nicht ganz unerwartet. Erst vor 2 Tagen kam Schlangenzunge ans Tor und sagt, dass auf des Königs Geheiß kein Fremder einzulassen sei.” “Sprich nicht weiter”, sprach Gandalf, “ich will zum Herren der Mark selber und nicht zu Schlangenzunge. Willst du denn nicht gehen und melden, dass wir gekommen sind?” “Ja, ich will gehen”, antwortet der Wächter zögernd, “aber wen darf ich melden?” Ich bin Gandalf, ich bin zurück gekehrt. Und neben mir steht Aragorn, Arathorns Sohn, der Erbe von Königen. Und hier sind Legolas, der Elb, Gimli, der Zwerg und Nienna, unsere Genossen.” “Seltsam sind die Namen, die du nennst, aber ich sie melden und hören was der König befielt.” Somit ging der Wächter um Théoden bericht zu erstatten. Nach einiger Zeit kam er wieder :”Folgt mir! Théoden gewährt euch Einlass, doch alle Waffen, die ihr tragt müsst ihr zurücklassen und sei es ein Stock.” Der Wächter führte sie vor die Tür und verlies sie dort. Die Türhüter baten sie ihre Waffen ab zulegen, was die Gefährten wiederwillig taten. Nun wurden sie in die Halle eingelassen. Sie durchschritten die Halle, bis sie in der Mitte dieser standen. Am anderen Ende Befand sich ein Podest mit 3 Stufen und in der Mitte auf der Erhöhung stand ein vergoldeter Sessel. Worin ein Alter Mann saß, vom Alter gebeugt und sein Haar war voll und lang. Der alte Mann rührte sich nicht. Endlich nahm Gandalf das Wort: “Seid gegrüßt Théoden, Thengles Sohn! Ich bin zurück gekehrt, denn seht nur: Ein Sturm zieht herauf, und alle Freunde sollten sich zusammen finden, damit nicht jeder einzeln vernichtet werde.” “Ich grüße dich, Meister Gandalf. Auch wenn ich dich nicht willkommen heiße, denn immer bist du der Unglücksbote. Warum sollte ich dich da willkommen heißen Gandalf Sturmkrähe? Das sag mir!”, sprach König Théoden “Wahr sprecht Ihr, Gebieter”, sagte der bleiche Mann, der auf den stufen zum Podest saß. “Keine 5 Tage ist es her, dass Ihr Sohn Théodred an den Westmarken fiel. Und eben erfahren wir aus Gondor, dass sich der Dunkle Herrscher regt. Ja, warum sollten wir dich willkommen heißen, Meister Sturmkrähe?” Er lachte grimmig. "Ich bin nicht gekommen, um eure Hilfe zu erflehen. Es liegt an Euch, über das Schicksal Eures Reiches zu entscheiden. Untergang oder Auferstehung. Hier in Euren Hallen werdet Ihr großen Zuspruch finden, solange Ihr weise redet. Aber mit Euch.." Gandalfs Blicke schweiften zu Schlangenzunge am Fuße des Thrones, " mit Euch vermag es lediglich das Unheil Einzug in diese Mauern zu finden." Das grimmige Lachen verstummte augenblicklich und kroch bis an Théodens Seite, der ihm leise Worte ins Ohr flüsterte. "Ihr spielt mit dem Feuer, Meister Sturmkrähe. Der König ist nicht länger gewillt, Eure Anwesenheit zu dulden. Verlasst den Palast unverzüglich!" "Das werden wir nicht! Lang und beschwerlich war unser Weg und nun wollt Ihr, ein missratener Vasall des Königs, uns unser Recht auf Anhörung verweigern?" erhob sich Ellies Stimme im riesigen Thronsaal. Schlangenzunge verstummte augenblicklich. "Mein König, bei allem Respekt, den ich Euch zolle. Was soll aus Eurem Reich werden, wenn es zum Krieg kommt und ihr Euch hinter einem Verräter versteckt, der jeden Tag aufs Neue Euren Verstand vergiftet? Wir erflehen Eure Hilfe im Kampf gegen die Dunkelheit nicht, wir erbitten sie im Sinne der Verbundenheit unserer Völker. Wollt ihr die Schuld am Untergang Mittelerdes auf Euren eigenen Schultern tragen? Ich bitte Euch mein König.." Endlich lüftete Ellie ihre Gestalt, "Mag er Euch noch so treu ergeben sein, wie es den Schein hat, so glaubt uns, die wir in friedlicher Absicht nach Audienz verlangten nicht weniger als ihm." "Hört nicht auf sie, mein König. Sie sind nicht Boten, die eine Allianz mit Euch verlangen. Sie bringen das Unheil in diese Mauern, sie gilt es zu bekämpfen." flüsterte Schlangenzunge seinem Gebieter zu. Den zerlumpten Umhang abwerfend richtete Gandalf sich nun hoch auf und sprach mit klarer kalter Stimme: “Der kluge Manne sagt nur, was er weiß grimm. Geschrumpft ist dein Schlangenverstand! Darum schweig und halte die gespaltene Zunge hinter den Zähnen! Ich bin nicht durch Feuer und Eis gegangen um mit einem Dienstboten dumme Sprüche zuwechseln, bis der Blitz einschlägt.” Er hob seinen Stab, Donner grollte und das licht in der Halle erlosch. Ein Blitz flammte auf. Danach war es still und Schlangenzunge lag flach auf dem Bauch. “Nicht alles ist dunkel. Fasset Mut Herr”, sprach er nun wieder zum König. “Keinen Rat weiß ich für Verzweifelte. Doch ich könnte Euch einen Rat geben und einiges hätte ich Euch zusagen. Ich bitte Euch, kommt vor die Tür und seht Euch um.” Langsam erhob sich Théoden und schritt unsicher die Stufen hinab, und durch die Halle. Eine weißgekleidete Frau stützte ihn. Auf der Treppe ließen sich Théoden und Gandalf nieder. Der König schickte auf des Zauberers Bitte hin die Wachen fort, ebenso sagte er zu der Frau: “Lass uns für eine Weile allein, Éowyn, Schwestertochter. Die Zeit der Furchtsamkeit ist vorbei.” “Nun schaut in Euer Land, König Théoden. Atmet wieder frei!”, sprach Gandalf. “Dunkle Träume hatt’ ich in letzter Zeit, aber nun fühle ich mich wie neu erweckt. Jetzt wünschte ich, du wärst früher gekommen, Gandalf. Denn nun wirst du die letzten Tage meines Hauses mit ansehen. Feuer wird den Thron verzehren. Was ist zu tun?” “Vieles”, nun ergriff Eledhwen das Wort, “Aber Ihr solltet zu erst nach Éomer schicken! Vermute ich es richtig, dass Ihr in gefangen haltet?” “Richtig”, antwortete Théoden, “er hatte meine Befehle missachtet und in meiner Halle Gríma mit dem Tod gedroht.” “Ein Mann kann Euch zwar treu ergeben sein, aber nicht Gríma und seinen Plänen.”, sagte Gandalf. “Ich will tun, was du verlangst. Rufe Háma herbei! Als Türhüter hat er versagt, soll er nun den Laufburschen machen. Und den Schuldigen vor Gericht bringen.” Gandalf sprach nun sehr schnell und mit leiser Stimme, sodass niemand außerdem König hörte, was er sagte. Aber desto länger er sprach um so heller leuchteten Théodens Augen. Und zusammen erhoben sie sich und blickten nach Osten. “Wahrlich”, sagte Gandalf nun etwas lauter, “dort liegt unsere Hoffung, am Sitz der größten Gefahr.” Nach einiger Zeit ließ sich der König wieder nieder, als wollte ihn die Müdigkeit wieder übermannen. “Ach!”, sagte er. “Warum müssen mir in meinem Alter statt der wohlverdienten Ruhe so schlimme Tage zu Teil werden? Die Jungen gehen zu Grunde und die Alten schleppen sich weiter!” “Eure Hand würde sich ihrer alten Stärke entsinnen, wenn sie ein Schwertheft umschlösse.” Sagte Eledhwen zu ihrem König. Théoden stand auf und tastete an seiner Hüfte, doch kein Schwert hing dort am Gürtel. “Wo hat Gríma es nur verstaut?” murmelte er leise. “Nehmt dieses, Gebieter!” sagte eine klare Stimme. “Es stand euch stets zu Diensten.” Zwei Männer waren, die leise die Treppe herauf gekommen und standen nun wenige schritte unterhalb der Terrasse. Éomer war der eine. Auf dem Kopf trug er keinen Helm und vor der Brust keinen Harnisch, aber in der Hand hielt er ein blankes Schwert. Niederkniend bot er dem König das Heft an. “Wollt Ihr das Schwert nicht annehmen?”, fragte Eledhwen. Lange betrachtete Théoden das Schwert, dass Éomer ihm dar bot. Dann endlich schlossen sich die Finger der alten Hände um das blanke Schwert und hoben es in die Höhe. "Die Hoffnung besteht." erklärte der König mit lauter Stimme. "Mein König... gestattet mir, an Eurer Seite zu kämpfen. Auf Gedeih und Verderb werde ich Euch meine Treue beweisen." Éomer erhob sich, hielt den Kopf aber gesenkt, während Théoden weiterhin die glänzende Klinge betrachtete und in ihr das Licht spiegeln ließ. "Ehrenvoll bietet Ihr Euer leben, junger Herr. Das rechne ich Euch hoch an. Nennt mir den Namen desjenigen, der Rohan solch tapferen Dienst zu erweisen vermag." "Éomer, mein König." Théodens Blick wandte sich abrupt von der Waffe zu dem jungen Krieger. "Éomer.." klang seine Stimme leise. / Éomer../ dachte Ellie, mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen, das Gesicht wieder unter ihrer Kapuze verborgen. /Dein Vater kann wahrlich stolz auf dich sein.../ "Mein Gebieter, Ihr wollt die Zukunft Eures Landes in die Hände eines Verräters legen?" unterbrach Schlangezunge die Idylle und warf sich vor Théodens Füßen zu Boden. "Lieber sehe ich die Zukunft Rohans in seinen Händen, als in Euren, Gríma Schlangenzunge." "Mein Herr.." stotterte Gríma erschrocken. "Ihr redet wirr.." "Und Ihr redet falsch. Wachen!" beorderte Théoden seine Diener herbei. "Gríma Schlangenzunge ist nicht länger Teil unseres Gefolges. Sorgt dafür, dass er es begreift." "MEIN HERR!" schrie und strampelte der Vasall, als die Wachen ihn packten und durch die Tore des Palastes und die Stufen hinab warfen. "Ihr treibt Euer Land in den Untergang. Sauron kann nicht bezwungen werden!" "Da irrt ihr Euch, Schlangenzunge!", nun war es Eledhwen, die ihr Gesicht immer noch verbarg, die das Wort ergriff. "Es besteht immer Hoffnung! So wie jetzt! Und diesmal sind wir nicht völlig allein. Eru, der diese Welt und uns geschaffen hat steht uns bei. Er wird uns unterstützen, auch wenn auch anders als wir es erwarten. So hat er mich wieder hier her geschickt um den Menschen, den Elben, den Zwergen - ja eigentlich allen Lebewesen zuhelfen." Sie warf ihre Kapuze zurück und trat ins Licht. "Aber wie kann das ein Verräter, wie Ihr einer seit, dies verstehen. Ja Gríma Schlangenzunge, ich weiß das Ihr mich damals verraten habt. Ihr wart derjenige, der für meinen Tod verantwortlich ist. Ist es nicht so?" Schlangenzunge blinzelte, es dauerte einige Sekunden bis er erkannte wer vor ihm stand und diese Worte sprach. "Hexerei!", schrie er. "So was ist verfluchte Hexerei!!! Du müsstest tot sein! Und dass schon seit 10 Jahren!" "Das ich eigentlich tot sein sollte, kann eigentlich nur der jenige wissen, der mich verraten hat und somit dafür die gesamte Verantwortung trägt." "Es ist ein offenes Geheimnis, wann dich deine Zeit ereilte, also spotte nicht waghalsig über mich, elende Hexe." "Du beschimpfst mich als Hexe mit deiner gespaltenen Zunge. Sei dir bewusst, dass somit auch deine Worte zwiespältig deinen Mund verlassen, Verräter." Eledhwen wandte Gríma den Rücken zu. Gríma rappelte sich auf und rannte auf sie zu. Aber Eledhwen hatte schon damit gerechnet und konnte somit seinen Angriff mit einem Messer gekonnt abwehren. Sie entwendete ihm das Messer und warf ihn zu Boden. "Wenn Ihr kein Verräter seit, warum greift Ihr sie dann an?", fragte Éomer, der nun neben ihr stand und auf den am Boden sitzenden Schlangenzunge hinab sah. "Ihr glaubt den Worten einer Hexe mehr, als denen eines Dieners Eures Königreiches?" erwiderte Gríma entgeistert und kroch rücklings Richtung Stufen. Nun erhob sich auch Théoden und sprach: "Die Frau, die Ihr als Hexe bezeichnet, hat mir immer treu gedient. Wieso sollten wir ihr nicht glauben? Sie war mir immer ein guter Ritter und auch Ratgeber, besser als Ihr einer seit." "Ich bin Euch auch jetzt noch treu ergeben, mein König.", sagte Eledhwen leise. "Ihr fragt wo ich war? Ich hab schon darauf gewartet, dass Ihr diese Frage stell. Gut, wenn Ihr es wissen wollt. Nach meinem Tod kam ich zu Eru. Er hat mich über so einige Dinge unterrichtet, die Sauron betreffen. Aber von diesem Bündnis zwischen Sauron und Saruman, dürftet Ihr eigentlich nichts wissen, da dass selbst dem König bis vor wenigen Augenblicken neu war. Denn erst Gandalf hat ihn darüber unterrichtet." Grummelnd hielt Schlangenzunge inne und starrte mit unbändigem Hass und Abwertigkeit auf Eledhwen. "Ihr vergesst, ach so edle Kriegerin und Gesandte Erus, jedes Leben trägt Schatten mit sich. Beweist Erus Macht und ich nehme jegliches garstiges Wort zurück, mit dem ich Euch belastete. Seid Ihr aber nicht in der Lage, so stelle ich Euch, mein König, die Frage, wer nun der wahre Verräter in Euren Reihen ist. Denn ich werde es wahrlich nicht sein." "Ihr wollt, dass ich Erus Macht beweiße?", sprach sie. "So sei es!" Eledhwen konzentrierte sich auf die Macht, die ihr verliehen wurde. Zu erst geschah nichts. Aber nach einiger Zeit ging von ihr ein helles Leuchten aus, das alles andere überstrahlte. Und im Nächsten Moment war dieses Licht auch wieder verschwunden. Und Eledhwen hielt ihr Schwert Menelrûin in der Hand. Aber nicht nur das. Auf ihrem Rücken prangten 2 weiße und wunderschöne Engelsflügel. "Ist es das, was Ihr unter der Macht Erus versteht?", fragte sie kalt, "oder wollt Ihr noch mehr Beweiße?" "Hexerei!!" brüllte Schlangenzunge und verlor das Gleichgewicht, was ihn rückwärts die unzähligen Stufen hinabpoltern ließ. "Dann sollte vielleicht der König entscheiden, ob es die Macht Erus ist, oder wie Ihr sagt Hexerei. Mein König, was sagt Ihr dazu?" Théoden überlegte angestrengt, bevor er sagte: "Meiner Ansicht nach, besitz du wirklich die Macht Erus, Eledhwen. Und nun zu Euch Gríma. Ihr habt mir all die Jahre, nur vergiftet wenn jemand Hexerei anwendet, dann seit Ihr es." "Und so was nennt sich Gerechtigkeit? Der König schenkt einer Hexe Glauben und verjagt den treuesten seiner Gefolgsleute. Eines Tages, das schwöre ich Euch, eines Tages wird Rohan brennen unter Eurer Führung. So wahr ich in Namen Sarumans spreche: Rohan WIRD brennen!" "Damit habt Ihr Euch entgültig verraten, Schlangenzunge!", rief Éomer. "Was war der Preis den Saruman Euch versprochen habt? Viel zu lange schon stellt Ihr meiner Schwester nach." "Mein Herr, ich bitte Euch verbannt ihn, soll er doch zu Saruman gehen und von seiner Niederlage berichten. Seine Strafe wird dann viel größer sein.", meinte Eledhwen. "Nun gut, so sei es! Hiermit wird Gríma Schlangenzunge aus Rohan verbannt!" Grimmig klang der König, "Wenn Ihr nicht gleich verschwindet, seit Ihr des Todes." "Ihr denkt, Saruman beschränkt sich mit seinem Zorn nur auf meine Wenigkeit. Das beweist, wie machtlos Ihr sein werdet, wenn die Finsternis einmal Einzug in Euer Land hält. Selbst Eru persönlich vermag es nicht, sich der Dunkelheit zu stellen, die von Mordor ausgeht." Hämisch lachend machte sich Gríma davon. "Eru hat gewiss, die Macht dazu, sonst hätte er mich niemals hierher geschickt. Aber was Saruman nicht weiß, ist, dass er selber nur eine Spielfigur in Saurons Plänen ist. Genauso wie Schlangenzunge." Eledhwen hat nun wieder ihre normale Gestallt angenommen. Sie drehten sich um und gingen wieder auf die Terrasse. "Eledhwen?" "Ja?", sie dreht sich fragend zu Éomer um und sah ihn lächelnd an. "Was gibt es?" "Ich glaube, die gehört dir.", er nahm eine Kette, die er unter der Kleidung vorborgen getragen hatte und wollte sie ihr geben. Eledhwen schüttelte den Kopf: "Nein, behalte sie nur. Ich brauch sie nicht mehr." "Aber. Sie war doch immer dein ein und alles." "Ja, das war sie einmal. Und jetzt gehört sie dir. Ich sie dir vor 10 Jahren geben, als ein Versprechen und jetzt da ich zurück gekehrt bin, und ich sie nicht mehr benötige, kannst du sie behalten." "Nun denn", sprach Théoden. "lasst uns erst mal speisen, in kürze werden wir dann nach Helms Klamm aufbrechen." Somit gingen sie alle wieder in die Halle, wo auf sie schon ein üppiges Mahl wartete. Kapitel 5: Helms Klamm ---------------------- Man hörte von drinnen bereits die Kriegshörner erschallen und die Herolde rufen, die in der Stadt das Volk aufriefen, dass sich zum Aufbruch bereit machen sollte. Denn der König wollte aufbrechen, sobald die Männer der Stadt und in der Umgebung gerüstet und zusammen gerufen waren. So wie das restliche Volk, das nur leichtes Gepäck und das nötigste zusammen suchte. In der Halle saßen an der Tafel des Königs Éomer, Eledhwen und die 4 Gäste, und auch Frau Éowyn war zugegen. Die anderen schwiegen, während Gandalf und Eledhwen auf Théodens Fragen antworteten. "Wie lange sein Verrat zurück reicht, wer kann es wissen?", sagte Gandalf. "Er war nicht immer tückisch. Einst war er ein Freund Rohans, kein Zweifel; und auch als sein Herz kälter wurde, fand er Euch immer noch von nutzen. Aber nun hat er auf Euren Untergang hingearbeitet und die Freundschaft nur noch vorgespielt. Schlangenzunge hatt in den letzten Jahren leichtes Spiel, und alles, was Ihr tatet, war bald darauf in Isengard bekannt, denn Euer Land lag offen und Fremde kamen und gingen. Und stets hattet Ihr ein offenes Ohr für Schlangenzunges Einflüsterungen." "Er hat Euch überredet", begann nun Ellie, "Éomer die Verfolgung der durchs Land ziehenden Orks zu verbieten. Hätte Éomer Grímas Befehl, den er aus Eurem Munde hören musste, nicht widersetzt, so hätten diese Orks inzwischen Isengard erreicht und ein wichtiges Pfand mitgebracht. Zwar nicht das, was Saruman über aller Maßen begehrt und gern haben wollte, doch immerhin zwei unsrer Gefährten, Mitwisser des Geheimnisses, das uns eine Hoffnung gibt, über die ich selbst zu Euch, mein Herr, jetzt noch nicht offen sprechen kann. Es ist nicht aus zudenken, was sie jetzt erdulden müssten oder was Saruman vielleicht zu unserem Verderben aus ihnen herausgepresst hätte!" "Éomer verdanke ich viel", sprach Théoden. "Ein treues Herz darf wohl ein freches Mundwerk haben. Ich muss blind gewesen sein! Und dir verdanke ich auch viel Eledhwen. Aber am meisten verdanke ich dir mein Gast. Wieder einmal bist du zur rechten Zeit gekommen. Ich möchte dir, ehe wir aufbrechen, ein Geschenk machen - ein Geschenk deiner Wahl. Du musst es nur benennen, von allem, was mein ist, mein Schwert allein ausgenommen." "Was Euer Geschenk angeht, König, so wähle ich eines, das ich gut gebrauchen kann, weil es schnell und zuverlässig ist: Gebt mir Schattenfell! Bisher habt Ihr ihn mir nur geliehen. Aber nun soll er mich in ein großes Wagnis hineintragen, bei dem Silber gegen Schwarz steht. Dabei möchte ich nichts aufs Spiel setzen was mir nicht gehört." "Du triffst eine gute Wahl und heute geb' ich ihn die mit Freuden. Doch es ist ein großes Geschenk. Denn in Schattenfell ist eines der mächtigen Rösser aus alter Zeit wieder gekehrt. Ein solches wird es nicht ein zweites Mal geben. Und euch allen, meine Gäste, will ich schenken, was ihr in meiner Rüstkammer finden mögt. Schwerter braucht ihr nicht, aber dort haben wir Helme und Panzerhemden von feinster Arbeit, Geschenke, die meine Väter aus Gondor bekamen. Sucht euch etwas aus, ehe wir uns auf den Weg machen, und mögen sie euch gute Dienste leisten! Auch deine Rüstung Eledhwen habe ich dort verwart." "Ich danke Euch, mein König", sprach Eledhwen. "Sehr gerne würde ich an Eurer Seite in die Schlacht ziehen. Sofern Ihr es wünscht." "Nichts lieber als das. Wie ich schon vor 10 Jahren sagte, bist du einer meiner besten Ritter und das hat sich bis heute nicht geändert." "Mein König." lächelte Ellie geschmeichelt und wurde sofort wieder untertänig ernst. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Euch zu verteidigen." "Eru steht uns bei. Wenn auch nicht in eigener Gestalt, sondern in deiner. Meinetwegen soll Schlangenzunge, der Verräter, alles ausplaudern, was er erfahren hat. Selbst Sauron ist der Macht des Göttlichen nicht gewachsen. Ganz gleich, wie stark er seine Truppen werden lässt." "Majestät?" unterbrach Éomer den König nur ungern. "Ihr behaltet nach wie vor Recht, was Erus Macht angeht, allerdings sollten wir uns nicht allein auf seine Stärke verlassen. Und je mehr Zeit verstreicht, desto geringer werden UNSERE Chancen auf den Sieg." Théoden nickte verständnisvoll. "Trommelt die Männer zusammen. Wir werden unverzüglich aufbrechen, wenn die Zeit reif ist." "Jawohl..." Èomer verließ den Thronsaal. Eledhwen indessen zog ihre Rüstung über, bevor sie Éomer folgte. Sie beeilte sich und holte ihn, trotz der Rüstung ein. "Éomer warte", rief Eledhwen, als sie nur noch wenige Schritte hinter ihm war. "Ich werde dir helfen." "Das ist sicherlich nett gemeint von dir, aber ich schaffe das schon. So viele Krieger hat Rohan derzeit nicht aufzubringen..." Éomer senkte beschämt sein Haupt. "Unsere Hoffnung beruht auf den Truppen unserer Verbündeten..." "Rohan war schon immer ein starkes Volk und ist es auch jetzt noch, die Hoffnung liegt nicht nur bei unseren Verbündeten, sondern auch bei uns! Du darfst dies nie vergessen, Éomer, denn du bist einer mächtigen Ritter. Das habe ich gleich erkannt, als ich dich draußen in den Weiden diesen Landes. Und ich bin mir sicher das dein Vater stolz auf dich wäre, so wie ich es bin.", sagte Ellie zu ihm und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Vater... wieso sollte Vater stolz auf mich sein? Ich habe meinem König einst entsagt und habe Monate im Exil meine Bahnen gezogen. Vater könnte stolz auf mich sein, wenn ich etwas ehrvolles in meinem Leben vollbracht hätte, bis zum jetzigen Augenblick." "Éomer sieh mich an, bitte" Eledhwen stellte sich, ohne die hand von seiner Schulter zunehmen vor ihn. "Meinst du nicht auch das selbst dein Vater ab und zu die Befehle des Königs missachtet? Glaube mir das hat er. Außerdem hast du es gut gemeint, immerhin hast du eigentlich nicht dem König wiedersagt sondern Schlangenzunge. Dein Vater hätte sicher genauso gehandelt, ich kannte ihn gut. Und ich hätte es an deiner statt auch getan. Außerdem wirst du ab jetzt noch genügende Gelegenheiten haben, deine Qualitäten als Ritter Mark zu beweisen." "Ellie, ich weiß was du sagen willst, aber vielleicht hab ich die Hoffnung in Rohan schon längst aufgegeben." "So darfst du noch nicht ein mal denken. Denn wenn du diese Hoffnung aufgeben hast, dann hast du auch die Hoffnung an meine Rückkehr aufgegeben." "An deine Rückkehr? Du bist tot... du kannst nicht zurückkehren. Auch wenn Eru dich zurückgeschickt hat, du bist nicht mehr Teil dieser Welt... oder?" "Auch wenn ich tot bin, bin ich immer noch ein Teil, dieser Welt. Und außerdem..." "Was außerdem?", Éomer sah sie ernst an. "Ellie, was heißt außerdem?" "Eru hat zu mir gesagt, dass ich wieder zurückkehren könnte sobald mein Auftrag erfüllt sei. Denn meine Zeit war noch lange nicht gekommen, hat er gesagt.", Eledhwen schaute ihn traurig an. "Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich mich danach sehne in Frieden leben zu können. Nur deshalb hab ich eingewilligt. Aber auch weil ich dir versprochen habe wider zukommen. Und bin ich das nicht Éomer?" "Wahrlich... du bist zurück gekehrt... aber sag mir: nutzt es dir, hier in Frieden zu leben und ein zweites Mal dem Tod entgegen zu fiebern?" "Wenn du darauf wirklich eine Antwort willst werd ich es dir sagen. Ja, denn dort wo ich war hält mich nichts. So lang er nicht da ist, dem mein Herz gehört. Und ihn werde ich nicht begegnen, nicht wenn ich bei Eru bleibe." "Hängt dein Herz immer noch so sehr an ihm? Das wusste ich nicht. Bitte verzeih mir." "Ist schon in Ordnung Éomer, ich hab mich damit abgefunden und werde es auch weiter hin müssen. Denn unser Bündnis sollte nicht sein. Mir sollte ein anderes Schicksal wieder fahren, welches weiß ich selbst noch nicht, aber das ist auch der Grund warum ich wieder hier bin." "Ein anderes Schicksal", Éomer schaute sie verwirrt an, "wie darf ich das verstehen?" "Ich habe es von Anfang angewusst, dass ihn ein anderes Ende als mir widerfahren würde. Ich wusste dass er sterben würde, aber ich weiter leben würde. Nur weiß dafür den Grund noch nicht." "Vielleicht... um die Erinnerung an ihn zu bewahren.. Sagtest du mir nicht einmal, als ich noch ein Junge war, dass das Schlimmste, was man einem geliebten Menschen antun kann, das Vergessen sei?" "Ja, das sagte ich, aber vergessen könnte ich ihn nie, auch über die grenzen des Todes hinaus. Nur Eru weis was das Schicksal für uns bereit hält und nicht immer ist es für Menschen, wie wir offensichtlich. Ich denke mir, dass sich hinter meinem Schicksal noch etwas anderes verbirgt. Ich weis nur noch nicht was, aber auch dieses Geheimnis wird sich bald lüften." Sie lächelte ihn an. "Vielleicht hast du recht. Es kann sein das es unser Schicksal ist gemeinsam im Kampf zufallen, oder als Überlebende und Sieger aus diesem Krieg hervor zugehen." "Wenn das so ist würde ich eher letzteres vorschlagen, denn bis zu einem gewissen Teil können wir unser Schicksal noch selbst beeinflussen. Sonst wäre ich vermutlich auch nicht hier." "Nein vermutlich nicht." "Wir sollten vielleicht ein anderes Mal weiter reden und die Männer zusammen trommeln, König Théoden wird schon Gedanken machen, warum wir solange brauchen." "Geh du zurück zum Palast. Ich komme nach, sobald mein Auftrag erfüllt ist. Sag dem König, seine Männer werden bereit sein. Für Untergang oder Erneuerung." "Wenn du es so willst, werde ich es tun. Aber du solltest dich beeilen." Sagte Ellie und wandte sich zum gehen. Während Éomer sich an seine Arbeit machte und die Männer zusammen trommelte. ~~~ Einige Zeit darauf. "Eure Männer sind bereit, König Théoden", sprach Éomer, der draußen vor den Toren auf den König und die Gefährten wartete. "Dann lasst uns aufbrechen und in den Kampf ziehen." sagte Théoden. Dann kletterte er in den Sattel seines Pferdes Schneemähne, das Eledhwen, schon bereit hielt, bevor sie selbst auf saß. Andere hatten bereits Aragorns und Legolas' Pferde herbei geholt. Gimli runzelte verdrossen die Stirn, aber Éomer sein Pferd am Zügel führend, trat an ihn heran. "Sei gegrüßt, Gimli Glóinsohn!" rief er. "Es wäre mir eine Ehre wenn du mit mir reiten würdest. Denn Gandalf reitet mit dem Herren der Mark an der Spitze; aber mein Pferd Feuerfuß wird uns beide tragen, wenn es dir recht ist." "Ich danke dir herzlich", sagte Gimli hocherfreut. "Gern will ich mit dir aufsitzen, wenn mein Genosse Legolas neben uns reitet." "So soll es sein", sagte Éomer. "Legolas links von mir, Aragorn rechts, und niemand wird sich wagen, sich uns in den Weg zustellen." "Für Rohan!" erschallte es lautstark aus den Reihen der Krieger, die der kleinen Reitergruppe folgten, bereit, um ihr Vaterland bis auf den letzten Mann zu verteidigen. "Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber mein altes Zwergengespür sagt mir, dass ein Sieg Rohans selbst einen Elb in den eigenen Kämpferreihen akzeptiert." "Das sagt dir nicht nur dein Gespür", meinte Eledhwen, die neben Aragorn ritt. "Auch ich habe dieses Gefühl. Und Rohan wird siegen, das steht fest." "Aber dann weil die Orks vor dir Angst haben und sich drücken." Lachte Éomer. "Immerhin bist du glaub ich die einzigste Ritterin, die ich kenne. Und da muss man doch Angst haben." "Das glaub ich eher weniger, mein lieber Éomer, es gibt noch so einige Ritterinnen, zwar nicht hier. Aber dennoch gibt es sie." "Dann nenn mir eine, außer dir." "Aber siehst du denn nicht? Hinter mir im Sattel sitzt eine.", gab sie ihm nur zur Antwort. "Ich bin keine Ritterin. Wenn schon, dann zählt mich zum Gefolge. Ich hasse es, ewig im Mittelpunkt zu stehen." kam es ein wenig gehässig von hinten. "Was soll das denn heißen, Gabriel?", meinte Ellie und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Immerhin bist du einer der vier mächtigen Erzengel und eine gute Kämpferin dazu. Und stehen tust du auch nicht, du sitzt." Éomer machte große Augen. "Das soll wirklich ein Erzengel sein?" fragte er. "Sie scheint grade mal 16 Jahre zu sein. Was macht dich so sicher, dass sie so viel Macht besitzt?" "Was mich so sicher macht? Du kannst fragen stellen. Weil sie mir gelehrt hat, wie ich meine Kräfte gezielt einsetzen kann. Außerdem ist sie bei weitem mächtiger als ich, auch wenn es nicht so den Anschein hat. Wie man an ihrem losen Mundwerk erkennen kann." "Oh bitte." Gabriel verdrehte unmerklich die Augen. "Da spielt man mal für ein paar Jahre Kindermädchen und schon weichen sie einem nicht mehr von der Seite. Um eines klarzustellen. Ich bin nicht eures Krieges wegen hier." "Warum denn dann?" fragte nun Legolas, der die ebenfalls die gesamte Diskussion mit gehörte hatte. "Warum hat Eru dich denn dann geschickt?" "Legolas, ich glaube nicht, dass sie es verraten wird.", meinte Ellie. "Und was war das mir dem Kindermädchen?" "Wieso sollte ich für mich behalten, dass mich Eru deinetwegen hier her gejagt hat? Einer muss schließlich aufpassen, dass sich die ehrenwerte Dame auch wie eine verhält, oder etwa nicht?" "Was soll dass denn heißen?", Eledhwen war nun sauer. Sie brauchte kein Kindermädchen erst recht nicht so eines. "Hat dich etwa Eru geschickt, dass du auch ja aufpasst, dass ich nicht versage? Na schönen Dank auch! Als ob einen Aufpasser bräuchte. So vertraut er mir also." "Warum sagst du das mir? Bin ich eine Brieftaube??" "Nein das nicht, aber wenn er schon kein Vertrauen in mich hat warum hat er mich dann hergeschickt? Nur um dich dann als Aufpasser hinter her zu schicken? Bei aller Liebe das kann ich mir nicht vorstellen." Eledhwen, war enttäuscht. Sie konnte sich es wirklich nicht erklären, warum Eru dies tat. Und Gabriel würde es auch nicht können. "Er wird seine Gründe gehabt haben. Du weißt doch, wie eigensinnig er sein kann." seufzte Gabriel und zog ihr Schwert ein Stück aus Scheide. "Ein Jammer, wie kläglich das Leben hier unten sein kann. Mit den Erus Schergen wäre es arg nicht erst zu so einem Gefecht gekommen. Aber natürlich hat der werte Herr wieder besseres im Sinn." "Du hast ja recht. Aber wo hast du denn dein eigenes Schwert gelassen? Nimmenel? Sonst lässt du es doch nie aus den Augen. Immerhin ist es voller Macht, Genauso wie Menelrûin. Oder etwa nicht?" "Nimmenel ist schwach in den Händen eines Erzengels auf Erden. Eru sandte dich zurück unter die Lebenden. Menelrûin gehorcht dir nur, weil du Teil deiner Welt bist." "Wenn du meinst.", Ellie zuckte nur mit den Schultern. Für die nächsten Stunden ritten sie schweigen weiter. ~~~ Weder Mond noch Sterne schienen, als die Reiter die Bresche im Damm erreichten, wo der Bach von Oben herabfloss und der Weg am Ufer entlang zur Hornburg hinauf führte. Gandalf hatte sie für eine Weile verlassen, er sagte ein dringendes Geschäft hätte er zu erledigen. Der Wall ragte plötzlich vor ihnen auf, ein hoher Schatten hinter einem dunklen Graben. Als sie herankamen, rief ein Wachposten sie an. "Der Herr der Mark reitet zu Helms Tor"; antwortete Éomer. "Ich bin Éomer, Éomunds Sohn." "Unverhofft gute Nachricht!" sagte der Posten. "Beeilt euch, der Feind ist euch auf den Fersen!" Das Heer ritt durch die Bresche und machte dahinter auf dem Wiesenhang halt. "Etwa 1000 kampfähige Männer zu Fuß haben wir", sagte eine der Wachen. "Aber die Meisten von ihnen haben zu viele Winter auf dem Buckel, oder zu wenige. Hinter uns in den Höhlen der Klamm sind dreiviertel der Bewohner der Westfold untergebracht; Alte, Junge, Kinder und Frauen. Aber auch Viel an Nahrungsvorräten, Tieren und Futter wurde dort hingebracht." "Gut so", sagte Ellie. "Denn alles, was im Tal liegen geblieben ist, das verbrennen oder rauben sie." "Wenn sie an Helms Tor kommen, um noch mehr zu holen, werden sie es teuer bezahlen müssen", sagte Éomer. Das Heer ritt weiter. In der Hornburg wurden sie abermals hoffungsfroh begrüßt, denn sie waren zahlreich genug, um sowohl die Burg als auch den Klammwall zu bemannen. Schnell teilten Èomer und Eledhwen die Leute ein. Der König während dessen, besetzte mit seinem Hausvolk die Hornburg. Auf dem Klammwall und seinem Turm dahinter aber stellte Éomer den Großteil seiner Streitmacht auf. Eledhwen versuchte derweil vergeblich Gabriel ebenfalls einzuteilen. "So, ein Erzengel ist wohl nicht gut genug für Bogenschützen. Von Schwertkämpfern ganz zu schweigen. Wie erniedrigend." Gabriel warf einen Blick gen Himmel. "Bist du jetzt zufrieden?!" "Gabriel, ich bitte dich", versuchte Ellie auf sie einzureden. "Wir brauchen jede erdenkliche Hilfe. Also bitte geh auf dein Posten, den ich dir zu geteilt haben." "Nein nein nein, kommt nicht in Frage. Wie stehe ich denn da, wenn ich eines Tages zu Eru gerufen werde und mich rechtfertigen muss, dich im Stich gelassen zu haben. Ich bleibe hier!" "Bitte sei vernünftig. Ich kann auf mich alleine aufpassen, außerdem möchte ich an der Seite von Éomer kämpfen, ich muss doch herausfinden was er so alles in den letzten Jahren so gelernt hat. Und Außerdem ist mein Bruder auch noch da, an dem kommt eh keiner vorbei.", Ellie musste leicht grinsen, bei dem Gedanken. "Du hast noch eine andere Seite." Eledhwen verdrehte die Augen. "Auf der steht ja Éomer. Und so kann ich auch schneller beim König sein falls ihm etwas passieren sollte." "Und ich?!" "Was meinst du damit? Ich brauch nun mal hier draußen. Also bitte tu wenigstens dieses einmal das, was ich dir sage." "Wieso lässt du mich dann nicht an deiner Seite kämpfen, wie wir es schon eh und je getan haben?" "Dazu wird es noch Gelegenheit geben, aber im Moment brauch ich dich bei Legolas und Gimli, dort sind noch zu wenige starke Kämpfer." "Hoffentlich bereust du es nicht im Nachhinein." Empört wandte Gabriel Eledhwen den Rücken zu und verschwand. "Gabriel! Jetzt sei doch nicht gleich sauer!", Ellie verstand nun gar nichts mehr. Sie mochte Gabriel, auch wenn diese launisch und manchmal frech war. Aber dennoch mochte sie Gabriel. "Was machst du denn für ein Gesicht?" fragte Éomer, der nun zu ihr getreten war. "Komm wir sollten auf unsere Posten gehen." "Gabriel ist sauer mich." war Eledhwens leise Antwort gewesen, während sie im zum Turm folgte. "Und warum?", er stoppte noch mal und drehte sich zu ihr um. "Weil ich lieber an der Seite von dir und Aragorn kämpfe als an ihrer. Sie versteht einfach nicht, dass sie bei Legolas und Gimli besser helfen kann. Ich habe schon oft mit ihr trainiert und an ihrer Seite gekämpft. Sie ist stark das weis ich nur zu gut. Deswegen will ich ja, dass sie Legolas und Gimli hilft." "Ich kann verstehen warum sie sauer ist." Éomer schaute sie eindringlich an. "Sie will dich beschützen, so wie ich König Théoden." Murmelnd setzte Gabriel ihren Weg zu den Anderen fort. "Wieso bin ich überhaupt auf den ganzen Kram eingegangen? Ellie ist stark genug. jede Wette, dass Eru mich loswerden will." "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte Legolas, der bei ihrem Anblick es leicht mit der Angst zu tun bekam. "War irgendetwas vorgefallen?" "Ihr fragt mich allen Ernstes, ob etwas vorgefallen ist?! Wegen Ellie verliere ich noch meinen guten Ruf!" "Was hat Ellie mit deinem Ruf zu tun?" wollte nun auch Gimli wissen. "Es ist doch dein Ruf und nicht der ihre. Oder irre ich mich da?" "Man erteilte mir den Auftrag, ein Auge auf Ellie zu haben. Und nun drängt sie mich ab." "Sie wird dafür schon ihre Gründe haben." Legolas versuchte sie zu beschwichtigen. Aber scheinbar mit eher mäßigem Erfolg, denn Gabriel war immer noch sauer und konnte Eledhwen bei bestem Willem nicht verstehen. Sonst war immer sie diejenige, die Anweißungen gab und an Ellies Seite kämpfte. Aber Ellie hatte sie weg geschickt, warum auch immer. Und dies passte Gabriel so gar nicht in den Sinn. Nicht dass sie etwas dagegen hatte, das Eledhwen lieber an der Seite ihres Bruders kämpfte, nein das war es nicht. Sie konnte sich nur nicht erklären, warum sie nun abgeschoben wurde. "Das weiß ich Éomer" sagte Eledhwen und schaute ihrem Gegenüber in die Augen. "Denn mir ist Gabriel ebenso wichtig wie Théoden. Nur deshalb will ich sie bei Legolas und Gimli wissen, denn dort ist es einiger Maßen sicherer als hier am Damm und dem Turm." "Du scheinst sie sehr zu mögen" "Ja, das tue ich. Gabriel ist mir den letzten 10 Jahren eine gute Freundin geworden, sogar noch mehr... Sie ist für mich wie eine Schwester. Aber jetzt sollten wir wirklich auf unsere Posten gehen." Antwortete sie Èomer und ging voraus auf den Turm zu. Éomer folgte ihr stumm. /Wie eine Schwester... Ob Gabriel das auch so sieht? Sicherlich wird ihr Groll nicht so schnell verfliegen, wie du vielleicht denkst. Andererseits bewerten beide die Situation vielleicht einfach nur falsch./ "Ist noch irgendetwas?", Eledhwen drehte sich noch zu ihm um und sah Éomer fragen an. "Nein, Ellie. Es ist nichts. Wir sollten uns beeilen, die Orks werden sicher nicht darauf warten, dass wir endlich auf unseren Posten stehen." "Nein du hast recht. Nicht mehr lange und sie sind da." Sie lächelte ihn noch ein mal an, bevor sie sich wieder um drehte und auf den Turm zu ging. Gimli und Gabriel standen auf dem Wall, die Brustwehr gelehnt, während Legolas oben auf der Mauer saß, den Bogen in der Hand und in die Dunkelheit hinausspähend. "Das hier ist ehr nach meinem Geschmack"; sagte der Zwerg, auf die Steine Stapfend. "Immer schlägt mir das Herz höher wenn wir zu den Bergen kommen. Dieses Gestein ist gut. Das Land hier hat feste Knochen. Ich habe es gleich gespürt, als wir vom Damm heraufkamen. Gebt mir ein Jahr Zeit und 100 von meinem Volk, und ich mache diesen Platz zu einer Festung, an der sich die Heere wie Wellen brechen würden!" "Daran zweifle ich nicht.", sagte Legolas. "Du bist ein Zwerg, und ihr Zwerg seid ein seltsames Volk." "Für die Umbauten an der Festung haben wir keine Zeit, der Feind rückt immer näher." meinte Gabriel trocken und fing an auf und ab zugehen. Die Zeit verging langsam. Weit unten im Tal brannten hier und da immer noch Feuer. Isengards Heere rückten nun schweigend heran. Ihre Fackeln sah man in vielen Reihen das Tal heraufziehen. Plötzlich vernahm man vom Damm wildes Gebrüll und die grimmigen Schlachtrufe der Menschen. Lodernde Brände erschienen über den Kamm und besonders dicht an der Bresche. Dann zerstreuten sie sich und erloschen. Männer kamen übers Feld gerannt und die Rampe zum Tor herauf. Die Nachhut der Westfolder hatte den Damm aufgeben müssen. "Der Feind ist zum Greifen nah", sagten sie. "Wir haben alle Pfeile verschossen, die wir hatten, und den Dammgraben mit Orkleichen gefügt. Aber lange wird das sie nicht aufhalten. An vielen Stellen klettern sie schon, in dichten Haufen wie Ameisen, die Böschung hinauf. Aber wir haben sie gelehrt Fackeln zu tragen." Mitternacht war vorbei. Der Himmel war völlig schwarz, und die unbewegte, drückende Luft kündigte ein Gewitter an. Plötzlich sprang ein Blitz aus den Wolken. Für einen schreckensstarren Augenblick sahen die Männer auf dem Wall die ganze Fläche von ihnen bis zum Damm in grelles Licht getaucht: Sie war gedrängt voll schwarzer Kerle, manche breit und gedrungen, manche groß und grimmig, mit hohen Helmen und schwarzen Schilden. Sie strömten immer noch zu Hunderten über den Damm und durch die Bresche heran. Bis an den Wall in seiner Länge von Felswand zu Felswand ergoss sich die dunkle Flut. Donner grollte im Tal. Regen peitsche herab. Pfeile, dicht an dicht wie Regentropfen, kamen über die Mauern geflogen und fielen klickend und klappernd auf den boden nieder. Der Ansturm auf Helms Klamm hatte begonnen, doch von den Verteidigern war kein Laut oder Kampfruf zu hören, und keine Pfeile flogen als Erwiderung zurück. Die Angreifer machten Halt, bedenklich geworden angesichts der stumm drohenden Felsen und Mauern. Dann brüllten die Orks, fuchtelten mit Speeren und Schwertern. Auf dem Klammwall standen Éomer, Aragorn und Eledhwen beieinander. Sie hörten das Gebrüll und den dumpfen Aufprall der Rammböcke. Und beim Aufflammen eines Blitzes erkannten sie die Gefahr für das Tor. "Kommt!" sagte Aragorn. "Jetzt wird es Zeit, zusammen das Schwert zu ziehen!" Sie rannten auf den Wall zur Treppe und in den äußeren Burghof auf dem Felsen hinauf. Im Vorrübereilen nahmen sie ein Handvoll guter Schwertfechter mit. Seite an Seite rannten Aragorn, Éomer und Eledhwen hinaus, dicht gefolgt von den anderen. Blitzend fuhren sie Ihre Schwerter aus den Scheiden. "Gúthwine!" rief Éomer. "Gúthwine für die Mark!" "Andrúil!" rief Aragorn. "Andrúil für die Dúnedain!" "Menelrûin!" rief nun auch Ellie. "Menelrûin für Eru!" Von der Vorderseite stießen sie in die Kolonne der Wilden. Die Schwerter auf und nieder wie Flammen. Es stieg ein Ruf von den Mauern und vom Turm auf: "Andrúil! Andrúil zieht in den Krieg. Die zerbrochen Klinge leuchtet wieder!" "die Wilden ließen die Rammböcke fallen und stellten sich zum Kampf, aber ihr Schildwall wurde zerschlagen; und dann wurden sie weggefegt, niedergehauen oder vom Felsen in das steinige Bachbett hinabgestürzt. Die Orks schossen wie wild drauflos; dann flüchteten auch sie. "Wir sind nicht zu früh gekommen", sagte Eledhwen und betrachtete nun die Torflügel. Die schweren Angeln und Eisenschienen waren verbogen und eingedellt; und von den Bohlen waren viele gebrochen. "Aber dennoch können wir hier nicht bleiben, um das Tor zu verteidigen", sagt Éomer. "Schaut!" Er zeigte auf den Weg vor der Rampe. Schon sammelte sich dort wieder großer Haufen von Orks und Menschen. "Kommt! Wir müssen zurück und zusehen, dass wir das Tor von innen mit Steinen und Balken verrammeln." Sie machten kehrt und rannten zurück. In dem Moment sprangen etwa ein Dutzend Orks auf, die regungslos zwischen den Erschlagenen gelegen hatten, und rannten rasch und leise hinter ihnen her. Zwei warfen sich hinter Eledhwen zu boden und brachten sie zu Fall und waren im nächsten Moment über ihr. Unermüdlich attackierten die Beiden Eledhwen aufs Neue, bis eine blitzende Schwertklinge die Luft zerschnitt. "Wagt es noch einmal, meiner Herrin ein Haar zu krümmen!" fauchte Gabriel zornig und im nächsten Moment war von den Angreifern nichts weiter übrig als kopflose Kadaver. Die übrigen Orks ergriffen die Flucht. Eledhwen rappelte sich gerade auf, als Éomer zurückgerannt kam, um ihr zu helfen. Die Ausfallpforte wurde geschlossen, die Eisentür verriegelt und von innen mit Steinen verbarrikadiert. Als alle in Sicherheit waren sagte Eledhwen: "Ich danke dir, Gabriel! Ich wusste gar nicht das du beim Ausfall dabei warst." "War ich auch nicht." entgegnete Gabriel beiläufig, ohne Eledhwen auch nur eines Blickes zu würdigen. Ihr Schwert betrachtend, in dem sich ein paar tote Orks hinter ihr spiegelten, seufzte sie kurz. "Ich hab ja schon viel abscheuliches erlebt, aber das man sich vor solchen Missgeburten fürchten kann..." "Glaub mir sie sind gefährlicher, als du denkst.", entgegnete Ellie. "Aber bitte sag mir, Gabriel... bist du immer noch sauer auf mich?" "Sauer? Ich? Niemals. Wie käme ich denn dazu?" kam es sarkastisch zurück und Gabriel schob mit dem Fuß einen kleinen Pfad frei. "Also doch... Gabriel, es tut mir leid, aber du musst mich auch verstehen. Ich hatte meine Gründe dazu." "Spar dir die Luft und genieß sie, solange du noch kannst." Ohne ihre Kampfgefährtin weiter zu beachten, schob sich Gabriel weiter. "Gabriel! Warte!", rief Eledhwen ihr hinterher, aber einholen konnte sie ihre Freundin nicht mehr. "Warum lässt sie mich noch nicht einmal erklären, wieso ich so gehandelt hab?" "Sie ist immer noch sauer?", drang eine wohlbekannte Stimme an ihr Ohr. "Ja, Éomer..." Sie sah ihn traurig an. "Wenn sie mir wenigstens Gelegenheit lassen würde um es ihr zu erklären, aber nein... Sie muss ja jedes mal wegrennen, wenn ihr etwas nicht passt." "Du wirst sicher noch Zeit dazu haben." Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Eledhwen verzog schmerzhaft ihr Gesicht. "Bist du verletzt?" Éomer schaute sie geschockt an. "Es ist nicht schlimm nur ein kleiner Kratzer." "Bist du dir sicher?" kam es sofort als Reaktion. "Ja, Éomer", antwortete Eledhwen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, was nicht ganz gelingen wollte. Eine kurze Weile betrachtete Éomer Eledhwens schmerzverzogene Miene. "Zieh dich zurück. Bitte." "Nein. Es geht" sagte sie und hielt ihre verletzte Schulter, um das Blut zu verbergen, was langsam aber sicher durchsickerte. "Zieh dich zurück." wiederholte Éomer besorgt. "Hör auf ihn... wenn du schon nicht auf mich hören willst." ertönte nun auch wieder Gabriels entnervte Stimme dicht hinter Ellie und sie drückte ihrer Gefährtin den Griff ihres Schwertes in den hohlen Rücken. "Gabriel...", stotterte Ellie. "Was... was soll das?" "Bitte Ellie!", sagte Éomer noch einmal. "Ich bitte dich zieh dich zurück." "Zwing mich nicht, dich vor Eru zu schleifen. geh, Zieh dich zurück." betonte Gabriel weiterhin und drängte Eledhwen voran. "Zurück ins Stadtinnere. Hier bist du uns nur im Weg in deinem Zustand." "Gabriel!", rief Eledhwen nun mehr verzweifelt, der Schmerz wurde immer unerträglicher. Mittlerweile sickerte das Blut schon durch ihre Finger, der Hand mit der sie immer noch ihre verletzte Schulter hielt. "Lass mich! Es geht mir gut. Es ist nur ein Kratzer." "Nur ein Kratzer.. nur ein Kratzer?! Wenn das nur ein Kratzer ist in deinen Augen, was machst du dann bei Größerem??" "Ich kann weiter kämpfen... Es ist wirklich nicht schlimm." Immer weiter wurde sie von Gabriel und Éomer voran ins Burginnere Geschoben. All mählich wurde es sogar Éomer zu bunt. Er packte Eledhwen und hob sie hoch. "Hey!", fragte diese nur total verstört. "Lass mich wieder runter!" "Nichts ist Eledhwen, ich mach das nur zu deinem eigenen Schutz.", meinte er trocken und trug sie in tiefer in die Burg hinein. "Gabriel. Bleib doch bitte kurz hier und hilf das Tor zu verteidigen." "Jawohl!" Gabriel machte auf dem Absatz kehrt und marschierte Richtung Tor. Am Ziel drängte sie sich weiter nach vorne und half einen schweren Balken vor das Tor zu hieven. /Das wird nicht halten... aber einen Versuch ist es wert. Wir müssen Zeit gewinnen./ Suchende Blicke schweiften durch die Menge. Sie suchte Aragorn, es dauerte nicht all zu lange bis sie ihn fand. "Aragorn!", rief Gabriel. "Das Tor wird nicht halten... Wir brauchen mehr Balken." Doch durch den Radau der übrigen Kämpfer, die voller Aufregung durcheinander schrieen, erreichten ihre Worte Aragorn nicht. /So ein Mist../ Als das Tor sich unter dem Ansturm der Angreifer weiter bog, stemmte sich Gabriel dagegen. Es war klar, dass sie lange nicht durchhalten würde, genauso wenig wie das Tor. Als sie im nächsten Moment merkte wie das Tor nach gab und brach sprang sie schnell zur Seite. "Das Tor is gebrochen!", schrie Gabriel. "Die Orks sind in der Klamm!" Zugleich stürmten die restlichen kampffähigen Soldaten herbei und stellen sich der Übermacht der Orks entgegen. "Sie dürfen nicht weiter!!!" schrie Gabriel mitten im Gefecht, sich heftig gegen die Angreifer zu Wehr setzend. In ihrem Eifer bemerkte sie nicht wie ein Ork sie von hinten zu attackieren versuchte. Allerdings kam er nicht weit, denn Aragorn erschlug ihn eher seinen Streich ausführen konnte. "Gabriel!" rief er, um das Kampfgetöse zu übertönen. "Wo ist meine Schwester? Hast du sie gesehen?" Wortlos sah Gabriel Aragorn an, ehe sie sich wieder ins Getümmel stürzte. /Verzeiht mir. Das wird die Orks ins Innere der Stadt treiben. Ich darf es Euch nicht verraten.../ "Gabriel." wiederholte sich Aragorn. "Wo ist sie? warum antwortest du mir nicht?" Er konnte sich nicht Helfen, warum sie ihm keine Antwort gab. Aragorn machte sich schon verdammt große Sorgen um seine kleine Schwester, wenn ihr etwas passiert ist, könnte er sich das niemals verzeihen. "Verzeiht." gab Gabriel als einzige Reaktion zurück und erledigte weitere Orks. "Was ist nun Gabriel? So antworte mir doch! Ist ihr irgendetwas passiert? Ist sie verletzt?" Ihn machte dieser Engel wahnsinnig. Warum um alles in der Welt wollte sie ihm nicht sagen wo Eledhwen ist? "Sie ist verletzt. Aber ich kann Euch nicht sagen, wo sie ist. Bitte verzeiht, Herr." /Findet sich der Kerl denn mit gar nichts ab??/ "Verletzt?" fragte Aragorn. "Ist es sehr schlimm? Wer ist bei ihr?" Aragorn schallte sich innerlich grad selbst. Nur weil er Eledhwen aus den Augen verloren hat, ist sie nun verletzt. Er konnte nur hoffen, dass es nichts allzu ernste war. "Sie beharrt auf einen einfachen Kratzer. Mehr habe ich nicht mitbekommen. Sie ist bei Herrn Éomer..." Ein weiterer Ork krachte zu Boden. "im Innern der Stadt.." "Ich danke dir." sagte er. "kommst du alleine klar?" Weitere Orks fielen während sich Aragorn einen Weg ins Innere der Burg bahnte. /Bleibt mir denn etwas anderes übrig?/ Trotzig erledigte Gabriel einen Ork nach dem anderen. "Ver... schwin... det... zu... rück... in... eu... re.. Löcher!" Der Ansturm drängte sich weiter vor, so das Gabriel und die Rohirrim weiter ins Innere der Burg weichen mussten. Sie erreichten eine Tür, als plötzlich ein großer Stein, von der Außenmauer herabgeschleudert, auf die Treppe krachte und die Angreifer zurück warf. /Hui.../ staunend betrachteten die Verteidiger das Spektakel der fliegenden Orks. "Zurück zur Burg!" erschallten plötzlich weitere rufende Stimmen und die Masse setzte sich in Bewegung, sodass Gabriel einfach mitgezogen wurde. Gabriel bahnte sich einen Weg durch die Massen, lief schließlich durch den Innenhof und treppauf zu einem Zimmer. Dort stand der König, ein dunkler Umriss vor einem schmalen Fenster, und schaute ins Tal hinaus. "Wie steht's, Gabriel?" sagte er. "Den Klammwall haben sie eingenommen, Herr, und die Verteidiger weggefegt, aber viele sind hierher auf den Felsen entkommen." "Ist Éomer hier?" Gabriel seufzte innerlich und verdrehte die Augen. "In den Höhlen bei den Verletzten, mein König. Zumindest war er das... vorhin." "Da hat er bessere Voraussetzungen als wir hier. Dort können sie sich lange halten." "Aber die Orks haben eine neue Teufelei aus dem Orthanc mitgebracht", sagte Gabriel. "Sie haben ein Sprengfeuer, und damit haben sie den Wall eingenommen. Wenn sie in die Höhlen nicht eindringen können, werden sie die Eingänge sprengen, sodass niemand mehr herauskommt." "Ob es dazu kommt oder nicht, liegt nicht in unserer Hand." sprach Théoden aufrichtig und schürte Gabriels Ehrgeiz. "Majestät, Ihr wollt es darauf ankommen lassen, die Frauen, Kinder, Alten und Verletzten in Gefahr zu bringen?!" "Nein, natürlich nicht, aber was haben wir jetzt noch für eine Chance?" Théoden hatte seinen Mut so langsam aber sicher verloren, er wusste, das es aussichtslos ist. Sie konnten nur verlieren. "Mein König. Solange wir die Hoffnung nicht aufgeben, HABEN wir eine Chance. Vielleicht können wir diese Streitmacht nicht besiegen, aber schwächen." "Aber wie? Wenn Ihr einen Vorschlag habt, dann nenn ihn mir!" Ertappt senkte Gabriel den Kopf. /Wäre ich nicht sowieso schon tot, würde mir Eru jetzt wohl den Kopf abschlagen.../ "Es heißt die Hornburg sei noch nie gestürmt worden", sprach Théoden, "doch jetzt kommen mir Zweifel. Die Welt ist anders, und alles was einst stark war erscheint nun unsicher. Wie soll ein Turm solcher Überzahl und Hass standhalten?" "Ich.. weiß es nicht..." Gabriel zog sich mehr und mehr zurück. "Verzeiht, mein König." Plötzlich trat Aragorn ein. "Reitet aus mir!" sprach er. "Reitet aus mit mir!" "Was sagt Ihr da?" "Lasst Horn Helm Hammerhans erschallen!" "Wozu? Die Stadt fällt. Und mit der Stadt der König." widersprach Théoden. "Noch haben wir nicht gänzlich verloren." ergriff nun Gabriel wieder das Wort. "Habt Ihr vor nicht selber nach einem Vorschlag gesucht? Vielleicht dieser das. Wir könnten uns einen Weg bahnen oder es zu mindestens versuchen." "Sie hat recht!" meldete sich nun Aragorn. "Es ist vielleicht unsere einzigste Hoffnung." "Was nutzt uns solch eine Hoffnung, wenn die Stadt kurz vor dem Untergang steht. Unsere Soldaten werden die Angreifer nicht lange abwehren können, wenn wir die grenzen passiert haben." "Weil sie nicht vergebens ist." sprach eine weibliche Stimme. "Mein König, Ich habe Euch immer treu gedient und auch jetzt stehe ich Euch mit Rat und Tat zur Seite. Ich bitte Euch reitet mit meinem Bruder aus. Der Tag bringt uns die Hoffnung und den Sieg." Eledhwen betrat den Raum vollends. Nach dem ihre Wunde versorgt wurde, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Herrn. "Und wer soll für die Sicherheit der Stadtbewohner sorgen, wenn der König persönlich schon die Flucht ergreift?" "Ich, mein Herr.." flüsterte Gabriel. "Ihr? Und wie wollt Ihr das bewerkstelligen?" "Gabriel kann es schaffen. Nicht um sonst ist einer der mächtigsten Erzengel bei uns. Auch wenn sie kein Teil dieser Welt ist, so besitzt immer noch mehr Macht als ich. Ich werde ihr dabei helfen, nur wenn Ihr es erlaubt, Mein Herr." Eledhwen senkte leicht den Kopf. "Zusammen können wir es schaffen. Oder nicht Gabriel?" "Wenn Ihr meint, Herrin." seufzte Gabriel. "Aber natürlich." Eledhwen drehte sich zu ihr um. "Gabriel vertrau mir. Der Tag bringt gutes mit sich. Herr, bitte lasst das Horn der Klamm erschallen, vertraut mir, noch sind wir nicht geschlagen." "Es ist nur eine Frage der Zeit... Aber ich rechne euch hoch an, was ihr plant." "Ich danke Euch, mein König." Eledhwen verneigte sich und verlies nun zusammen mit Gabriel das Zimmer. "Gabriel hör mir zu, bitte. Ich hab dich vorhin bei Legolas und Gimli eingeteilt, weil ich wollte, dass dir nichts passiert. Bitte sei mir nicht böse." Sie lächelte ihr Freundin von der Seite an. "Was sollte dann dieses Getue eben, von wegen 'einer der mächtigsten Erzengel'?!" "Nun ja, das war notwendig, sonnst würden wir die Schlacht gänzlich verlieren. Außerdem ist es die Wahrheit. Warst du es nicht, die mir den Umgang mit den Elementen lehrte? ganz zuschweigen von den anderen Zaubereien, die du mir beigebracht hast. Und nur zu deiner Information, hat Eru das auch einmal gesagt." "Eru neigt gerne zu Übertreibungen. Es wundert mich, dass dir das noch nicht aufgefallen ist, obwohl du doch so gut wie nie von seiner Seite gewichen bist." "Glaub das weiß ich. Aber in diesem Fall hat er nicht übertrieben." Eledhwen musste unwillkürlich grinsen. "Du bist und bleibst nun mal der oberste Erzengel Gabriel. Und jetzt lass uns endlich anfangen, sonst können wir es wirklich mit dem Sieg vergessen. Und ich bin nicht sonderlich erpicht drauf von einem Ork besiegt zu werden. Du?" "Seit wann so pessimistisch?" "Ich bin nicht pessimistisch. Nur möchte ich hier heil rauskommen, immerhin haben wir noch wichtigeres zu tun, als uns mit Saruman rum zuschlagen." Eledhwen bog nun links ab. "Hier lang Gabriel. Und beeil dich, uns bleibt nicht mehr viel Zeit." "Ja doch." Schnellen Schrittes folgte der Erzengel seiner Herrin. /Wir und von Orks besiegt werden? Wie blöd müsste man sich dafür anstellen??/ "Ich hab Éomer gebeten alles vor zubereiten. Und Aragorn zum König geschickt, aber da das mir zu lang dauerte, bin ich letzten Endes meinem Bruder gefolgt." In einer der vielen Höhlen stoppten sie. Diese war größer als die anderen, und mit einem kleinen unterirdischen See. Eledhwen trat an Éomers Seite. "Hast du alles bekommen?" fragte sie ihn. "Ja hier ist es. Soll ich dir noch irgendwie helfen?" "Nein, ich denke, dass Gabriel und ich den Rest alleine hinbekommen." Ellie nahm die Dinge, die Éomer ihr besorgt hat entgegen und ging mit ihnen auf den See zu. "Gabriel, komm es wird Zeit. Der Zauber hat mehr Wirkung wenn wir ihn zusammen ausführen." "Als ob wir so viel Wirkung bräuchten bei solch Tölpeln. Das bekommst du auch alleine hin." "Gabriel! Es handelt sich nicht nur um Orks, diese werden Saruman unterstützt und ich weiß nicht was er ihnen noch beigebracht hat. Und ob ich allein gegen den Zauber von Saruman ankomme bezweifle ich." "Du willst mit unserer Magie mit einem Zauberer konkurrieren?! Der Schlag auf den Kopf scheint doch Folgen gehabt zu haben für dich." "Ein Versuch ist es wert. So können wir die Orks abschwächen, wenn nicht sogar ganz vernichten." Sie schaute ihre Gefährtin an. "Außerdem ist meine Schulter verletzt und nicht mein Kopf." /Vermag ich hin und wieder ernsthaft zu bezweifeln../ "Und welcher Zauber schwebt Euch vor, Herrin?" "Na der Erweckungszauber, mit ihm kann man nahe zu alles vollbringen. Und ich dachte mir, dass wir dem Wasser ein wenig mehr Leben einhauchen." Eledhwen grinste, sie wusste ganz genau, dass dies ein einfacher Zauber war. Selbst die Elben wenden ihn an. "Und der soll Saruman aufhalten..." sprach Gabriel ungläubig. "Zu mindestens seine Orks. Wir werden sie einfach weg spülen." Eledhwen begann nun die magische Formeln leise vor sich hin zu murmeln, wenn Gabriel ihr nicht half musste sie es eben alleine tun. "Um Saruman können wir uns kümmern, wenn Gandalf wieder da ist. Was vermutlich nicht mehr all zu lange Dauern wird." "Wenn du meinst." Gabriel kniete sich an Eledhwens Seite und begann ebenfalls, die Formel zu murmeln. So taten sie noch eine ganze Weile, bis sie sich gemeinsam erhoben. "Das wäre es gewesen", meinte Eledhwen. "Wir sollten nach oben gehen. Ich würde gerne wissen ob es was gebracht hat." Ihre Schulter fing wieder zu schmerzen. /Typisch Ellie... erst den Unbezwingbaren mimen und dann von einem 'Kratzer' in die Knie gezwungen werden../ "Jetzt zufrieden?" fragte Gabriel ein wenig spöttisch. "Soviel zu deinem kleinen Kratzer." "Es ist alles in Ordnung." Ellie versuchte zu lächeln aber es misslang ihr kläglich. Nicht nur das ihre Schulter schmerzte, nein der Zauber, hat sie noch mehr geschwächt. "Mir geht es bestens. Wir sollten lieber nach draußen gehen." "Wir..." wiederholte der Engel mit fraglicher Stimme. "Wohl eher wir." Sie deutete auf Éomer und sich. "Du ganz bestimmt nicht in deinem Zustand. Damit bist du das gefundene Fressen." "Nein, Gabriel. Ich werde euch begleiten. Es ist mir egal, ob du was da gegen hast oder nicht." Eledhwen ging weiter auf den Ausgang der Höhle zu, aber Sie kam nicht weit. Der Schmerz ihrer Verletzung und der Zauber, der ihre Energiereserven so gut wie aufgebraucht haben taten ihr übriges. Sie ist bewusstlos zusammengebrochen. Kapitel 6: Ausgang der Schlacht ------------------------------- /Und ich dache schon, sie kommt nie zur Vernunft./ Ohne Umschweife trat der Erzengel an Ellies Seite und nahm sie auf den Arm. "Los jetzt. Schlimm genug, dass wir schon so viel Zeit mit dem Zauber verschwendet haben." Schon war sie verschwunden und Éomer blieb allein am unterirdischen See zurück. Éomer folgte ihr schweigend, aber nicht ohne sich Gedanken um Eledhwen zu machen: /Sie scheint doch schlimmer verletzt zu sein, als ich es bis jetzt schon vermutet hab, aber warum muss sie auch immer nur so stur sein. Und dann noch dieser Zauber, er scheint ihr den Rest geben zu haben./ "Gabriel!" rief er dem Erzengel hinterher. "Gib sie mir, ich weiß wo ich sie hinbringe. Geh du alleine nach draußen." /Wieso eigentlich immer ich?/ Seufzend und ungeduldig blieb Gabriel stehen. "Wieso?" "Weil ich glaube, dass du das auch alleine schaffst." war die knappe Antwort. "Außerdem möchte ich mit Eledhwen unter vier Augen reden." "Aber wie denn? Sie ist immer noch bewusstlos." "Aber nicht für lange. Ich kenne Ellie, seit dem ich ein kleiner Junge bin." Éomer ging auf Gabriel zu und nahm ihr Eledhwen ab. "Ach, dann macht doch alle was ihr wollt." Eingeschnappt zog es Gabriel wieder an die Front. /Passt doch. Hier ist einer sturer als der andere. Trifft sich gut, dass ich unsterblich bin momentan. Schicken wir den blöden Engel vor. Der wird es schon richten. Danke vielmals, Eru!/ Éomer bracht der weil Ellie in einen ruhigen Raum der Burg, der weit abseits von der Schlacht lag. So langsam kam sie wieder zu sich. "Wo... wo bin ich?" Eledhwen war noch zu benommen, um zurealisieren, was vorgefallen ist. "Was ist passiert?" "Du bist ohnmächtig geworden" kam es ruhig von Éomer. "Warum musstest du dich denn auch übernehmen? Vor allem mit deiner Verletzung. Du bist ein unbelehrbarer Sturkopf." "Es ist meine Pflicht. Irgendwas mussten wir doch unternehmen." entgegnete Ellie kleinlaut. "Mag sein, aber es hilft nichts, wenn sich einer unserer besten Kämpfer derart verausgabt..." Sie sah betrübt zu Boden. "Éomer, meine Aufgabe ist es immer noch den König und das Land zu verteidigen." "Meine ist es eben so. Ellie, versteh mich bitte, von uns will dich keiner noch einmal verlieren. Nicht einmal König Théoden oder dein Bruder. Aber ich will es am allerwenigstens." "Also was ist dir lieber? Dass ich hier bleibe und kampfunfähig wie ich in euren Augen bin von Orks zerfetzt werde, oder dass ich weiterhin Seite an Seite mit den anderen kämpfe mit dem Rest an Stärke tief in mir?" "Da ist ja der Punkt Ellie. Du hast dich vollkommen verausgabt. In deinem Zustand kannst du nicht kämpfen." Er sah ihr tief in die Augen. "Hier werden die Orks nicht so leicht hinkommen. Ich habe dich nicht umsonst in diese Zimmer gebracht. Es ist nur über einen Geheimgang zu erreichen, und dieser ist nur schwer zu finden." Éomer setzte sich neben sie. "Und was wenn sie ihn doch finden? Soll ich wirklich alleine hier bleiben? An statt mit dir den König zu verteidigen?" "Du wirst hier bleiben. Aber nicht allein!" "Nicht allein? Ich verstehe dich nicht, Éomer. Was meinst du damit?" "Ich bleibe." sagte Éomer fest entschlossen. "Gabriel schafft das auch ohne uns. Und wenn sie wüsste, dass du hier bist, würde sie dir auch nicht von der Seite weichen und dir weiterhin Vorwürfe machen, um sich besser dastehen zu lassen. Aber nicht mit mir. Niemals werde ich zulassen, dass ich dich wieder verliere." Eledhwen sah ihn an. Sie konnte sich echt keinen Reim auf sein Verhalten machen. "Was meinst du damit? Ich versteh dich echt nicht mehr. Warum willst du hier bleiben? Deine Aufgabe ist es Rohan, seine Bewohner sowie seinen König zu verteidigen und nicht nur einen einzelnen Menschen." "Mir ist dieser eine Mensch aber nun mal wichtiger als Rohan. Das soll nicht heißen, dass ich dieses Land nicht auch liebe und nicht dafür sterben würde, wenn es sein müsste, aber momentan liegt mir mehr am Herzen, dass es dir gut geht. Ich habe dich einmal verloren..." "Éomer, was soll das alles? Soll das etwa heißen, dass du mich mehr liebst als dieses Land?" Nun verstand Eledhwen die Welt nicht mehr. Als sie damals von hier fortging war Éomer nicht einmal 12 Jahre alt. Mittlerweile war er erwachsen, aber dennoch erinnerte sie sich immer noch an das Kind in ihn, wenn sie in seine Augen sah. "Wenn du es so sehen willst.. Ja." entschlossen sah er sie an, wie sie so hilf- und verständnislos vor ihm lag. "Seit du damals fort gegangen bist, gab es nicht einen einzigen glücklichen Tag mehr in meinem Leben. Zwing mich nicht, das noch einmal durchzustehen." "Éomer..." Ellie versuchte sich aufzurichten. Was ihr misslang, so blieb sie lieber liegen, sah ihm aber immer noch in seiner graublauen Augen. "Ich wollte nicht gehen, nicht ohne wenigstens noch ein letztes Mal Rohan gesehen zu haben. Nicht ohne dich ein letztes Mal gesehen zu haben. Weißt du was das letzte war woran ich gedacht habe?" "Nein..." Aufrichtig, aber mit kindlicher Neugier erwiderte er Ellies Blick. Sie lächelte ihn an und umfasste seine Hand. "Ich hab an dich gedacht. Du warst mir schon immer wichtig wesen, Éomer und bist es auch noch jetzt. Ich kann dir noch nicht mal sagen wieso, aber es ist nun einmal so." Noch einmal versuchte Eledhwen sich aufzurichten, diesmal mit Erfolg. "und so langsam kann ich mir denken warum Eru ausgerechnet mir dieses Angebot gemacht hatte." "Welches Angebot? Zurück nach Mittelerde zu kommen, um uns beizustehen?" "Ja, um dann hier bleiben zu können. Ich hab dir doch schon davon erzählt, dass mir ein anderes Schicksal obliegt. Und Eru mir angeboten hat für ihn zukämpfen und nach erfolgreicher Beendigung der Mission hier als Mensch weiterleben zu können. Erinnerst du dich?" "Ja.. ja natürlich, aber... wirst du wirklich bleiben, wenn das alles hinter uns liegt?" "Aber selbstverständlich." Sie sah ihren Gegenüber sehr intensiv an. "Ich werde hier bleiben. Ein zweites Mal werd ich dich nicht alleine lassen. Daran kann und wird mich niemand hindern können. Und wenn müsste schon Eru selber hier auftauchen, aber das wird nie geschehen." Eledhwen saß nun direkt neben Éomer und lehnte sich an ihn. "Ich verspreche es dir. So wahr ich hier neben dir sitze." "Ist das ein Traum? Wenn ja..." /Ich will nicht aufwachen.../ Ängstlich saß Éomer da und genoss Ellies Nähe. "Nein es ist kein Traum. Und selbst wenn wäre es mir im Moment egal, solang ich hier bei dir sein kann." Eledhwen kuschelte sich noch mehr an ihn. "Darf ich dir eine Frage stellen?" fragte Éomer vorsichtig und leise, aus Angst etwas falsches sagen zu können. "Ja, was auch immer es ist, du kannst es mich ruhig fragen." wieder sah sie ihn an. Ellie musste lächeln, jetzt erinnerte er sie an den kleinen Jungen von damals. "Wieso erst jetzt? Warum hat Eru so lange gewartet?" "Ich weiß es nicht. Er wird schon seine Gründe haben, Eru ist in solchen Dingen ziemlich eigensinnig musst du wissen. Vielleicht hat er wegen uns solange gewartet, wer weis." "Aber wenn er so allmächtig ist, wie alle behaupten, dann hätte er doch schon viel eher eingreifen können und wir wären jetzt nicht in solcher Bedrängnis und könnten unsere wiedergewonnen gemeinsame Zeit genießen. Ich verstehe es nicht.." "Selbst ich verstehe Ilúvatar manchmal nicht. Ich mir auch oft genug diese Fragen gestellt, auch ihm, aber jedes mal hab ich keine Antwort darauf erhalten. So sehr ich auch wollte, er hat mich nicht gehen lassen. Aber das ist jetzt auch egal, denn nun bin ich hier und werde dich nicht mehr verlassen." "Irgendwann..." "Was meinst du damit?" Sie sah ihn fragen an. "Éomer was meinst du mit irgendwann? Ich werde dich nicht mehr verlassen, nie wieder..." "Doch... irgendwann. Und dann bin ich wieder allein." Eledhwen sah ihn fassungslos an. "Das ist nicht wahr, Éomer... du scheinst mich nicht richtig zu verstehen..." Nun liefen ihr Tränen über die Wangen. Sie hielt diese nicht zurück, auch wenn sie es könnte, so tat sie es dennoch nicht. "Was verstehe ich nicht richtig? Nur weil Eru dir das Leben zurückgegeben hat, damit du dein wahres Schicksal erfährst, bist du noch lange nicht unsterblich..." "Éomer, das mit der Unsterblichkeit stimmt, denn das bin ich nicht, aber mein wahres Schicksal ist mir gerade erst in den letzten paar Minuten klar geworden... Nur deinetwegen bin ich wieder hier. Und solange dieser Krieg nicht gewonnen ist, wird mir nichts passieren. Aber ich kann deswegen nicht untätig hier rumsitzen und auf deine Heimkehr warten." "Aber ich bin zu Haus'. Du bist zu Hause. Und nichts bringt mich von deiner Seite." "Helms Klamm ist nur der der Anfang und das weißt du. Bald wirst in andere Schlachten ziehen. Und was soll ich tun? hier bleiben? Das kannst du nicht von mir verlangen, Éomer. Wir werden zusammen in diese Schlachten ziehen. Es wahr noch nie meins rumzusitzen und zu warten. Und wenn ich dir dafür bis ans ende der Welt folgen müsste, so würde ich es tun. Denn..." Sie brach ab und sah ihn nur noch schweigend an. "Denn?" "Ich liebe dich, Éomer. Hast du dass denn immer noch nicht gemerkt?" Eledhwen blickte zur Seite. Für sie war es lange her, dass sie für jemanden wie Éomer solche Gefühle hegte, geschweige denn es demjenigen sagte. Éomer bleibt still und seine Blicke ruhen weiter auf Ellie. "Ich lasse dich nicht allein.. egal was kommt. Und wenn du stirbst, sterbe ich an deiner Seite." "Éomer..." Drehte sich zu ihm um und legte ihren Kopf an seine Brust. "Und ich werde dir wenn es sein muss in Tod folgen, denn ohne dich kann ich nicht leben." Wieder liefen hier Tränen über ihr Gesicht, aber sie wischte sie nicht weg. Sie hob auch nicht ihren Kopf Éomer noch einmal anzusehen. /Keine Macht wird uns mehr trennen, auch nicht Eru. Und Sauron und Saruman auch nicht!/ Er schloss sie in seine Arme und wiegte sie darin. Noch einmal schaute sie in seine hellen warmen Augen. Éomer näherte sich ihrem Gesicht ganz langsam bis sich ihre Nasenspitzen schon fast berührten. Dann küsste er sie, ganz zaghaft und sanft. Sie vergaßen alles um sie herum, sogar die Geräusche, die Draußen vor der Tür zu hören waren. Mit einem gewaltigen Schlag flogen die Türen auf. Erschrocken lösten sich Ellie und Éomer augenblicklich. "Was ist passiert?" fragte der junge Ritter mit lauter Stimme, die durch den gesamten Raum hallte. "Die Orks sind in der Burg. Wir können sie nicht länger zurück drängen." "Was?" fragten Éomer und Eledhwen gleichzeitig. "Wo genau sind sie? Ihr müsst sie zum Wasser treiben, nur so könnten wir es schaffen." meinte Ellie entschlossen. "Ellie, du bleibst hier, ich werde gehen und helfen wo ich kann." Éomer war bereits aufgesprungen, um zu gehen. "Es funktioniert nicht. Wir haben alles versucht!" "Dann ist Saruman doch mächtiger als ich dachte." Auch Eledhwen stand auf. "Jetzt kann uns eigentlich nur noch Gandalf helfen. Éomer, ich werde mit dir kommen, auch wenn es dir nicht passt, aber ich kann und will hier nicht untätig rumsitzen." "Du bist verletzt!" "Und wenn schon. Gerade eben habe ich dir gesagt, dass ich dir sogar in den Tod folgen würde, und da wo du hingehst geh ich auch hin." Wieder sah sie ihn eindringlich an. "Wir sollten schnell zum König, wenn er noch ausreiten will, dann sollte er es jetzt tun." Eledhwen ging ohne ein weiteres Wort an Éomer vorbei, aber noch einmal hielt er sie fest. "Ich bitte dich ein letztes Mal: bleib hier. In deinem Zustand ist es zu riskant, hinauszugehen und sich den Scharen zu stellen. Ich reite mit dem König und egal was passiert, ich komme zurück." "Éomer...", sie ging auf ihn zu legte wie zu vor den Kopf an seine Brust. "Versprich es mir. Ich will gar nicht daran denken, dass dir etwas passieren könnte." "Ich verspreche es dir..." sagte dieser leise und küsste sie noch einmal kurz, bevor er das Zimmer verlies. Éomer rannte zum Turm des Königs. Er lief in den Innenhof, wo schon Aragorn, Théoden und einige andere Ritter bereits im Sattel saßen und warteten. Erst beim Erschallen des mächtigen Hornes der Burg ritten sie hinaus in die Schlacht. Die Rampe vor dem Tor preschten sie herab, über den Uferweg, und dann stießen sie durch Isengards Heere. Aus der Klamm kamen die Schlachtrufe der Männer, die nun die Feinde vor sich her trieben. Und immer noch hallten die Hornstöße in den Bergen. Die Helden und Hauptmänner der Feinde sanken vor dem König und seinen Getreuen hin oder flohen. Weder Mensch noch Ork hielt ihnen stand. Es wurde hell. Sie machten auf dem Damm halt und blickten sprachlos ins Tal hinunter. Das Land war nicht wieder zu erkennen. Wo vorher noch ein grünes Tal mit grasigen Hängen war stand nun ein Wald mit hohen, dicken und kahlen Bäumen. Unter ihnen lag Dunkelheit. Nur eine Viertelmeile lag zwischen dem Waldrand und dem Dam. Dort drängte sich nun Sarumans stolzes Heer. Vergebens waren ihre Versuche dem Tal zu entkommen. Im Osten waren die Hänge steil und felsig; und von Westen nahte Ihr Verhängnis. Auf einem der Kämme er schien ein weißer Reiter. Hornstöße schallten über die Hügel. Hinter dem Reiter kamen tausend Mann zu Fuß die die langen Hänge herab eilend. Unter ihnen ein Hüne, mit rotem Schild, der am Rande des Tales angelangt in ein großes schwarzes Horn stieß. Die Reiter riefen immer wieder: “Erkenbrand! Erkenbrand!” Brüllend rannten Isengards Soldaten hin und her, immer vor einem Gräuel zum anderen flüchtend. Der Schrecken, der den Reitern vorauseilte, raubte den Feinden den Verstand. Wie schwarzer Rauch, der ein aufkommender Wind davon treibt, flohen sie. Winselnd schlüpften sie in den Schatten des Waldes und kamen nie wieder ans Licht. Kapitel 7: Isengard (Vorläufiger Titel) --------------------------------------- Die Schlacht war vorüber, Rohan hatte gesiegt. Dann in der Mitte des Schlachtfeldes trafen König Théoden, Erkenbrand aus der Westfold, Aragorn, Legolas, Gimli, der einen Verband am Kopf hatte, und Eledhwen, Gabriel wieder auf einander. „Du kamst genau im richtigen Moment, Gandalf.“, sagte Eledhwen, die sich immer noch ihre verletzte Schulter hielt. „Ist dieser Wald auch dein Werk?“ „Nein,“, antwortet er, „eine Antwort darauf finden wir allerdings in Isengard. Théoden wählt einige Männer aus die mit uns nach Isengard reiten werden. Wir reiten bei Sonnenuntergang los!“ „Was erwartet uns dort, Gandalf?“, wollte Aragorn wissen. „Das weiß ich selber noch nicht genau.“, mit diesen Worten wandte er sich Richtung Burg. Bis Sonnenuntergang verbrachten sie die Zeit damit sich aus zu ruhen. Aragorn versorgte die Wunden seiner Weggefährten. „Ellie, du musst in Zukunft vorsichtiger sein“, sagte er, als er ihre Schulter untersuchte. „Die Wunde ist tief, ich werde sie nähen müssen. Gimli, Legolas wärt ihr so freundlich mir Nadel und Garn zu organisieren?“ Legolas und Gimli nickten und verließen den Raum. Nach einiger Zeit kamen sie mit den Sachen, die Aragorn benötigte wieder. Er begann die Wunde zu nähen, sich dabei wundernd, dass Eledhwen nicht einmal das Gesicht verzog. Nachdem Eledhwens Wunde versorgt war, gingen alle gemeinsam nach draußen, wo schon König Théoden mit einem kleinen Trupp seiner Gefolgsleute wartete. Gandalf bestand darauf, dass sie nur in einer kleinen Gruppe reisen, da selbst er nicht wusste was sie dort erwartete und sie nicht all zu sehr auffallen wollten. Sie saßen auf, wobei Gimli hinter Legolas und Eledhwen hinter Éomer, ihr Plätze fanden. Nur der unheimliche Wald lag jetzt vor ihnen auf dem Weg nach Isengard. Als sie diesen durch ritten, spürten Legolas und Aragorns Schwester die gleiche Wut, wie sie sie im Fangorn spürten. Der kleine Trupp war gerade aus dem Wäldchen her raus getreten, als Legolas sich um drehte und eine seltsame Gestallt sah. Er machte kehrt und wollte zurück reiten. „Nein Legolas!“, rief Gandalf, „bleib hier! Wir müssen zusammen bleiben, egal was du dort gesehen haben magst, wir haben keine Zeit, dem nach zu gehen.“ Nur wieder willig befolgte Legolas Gandalfs Anweisung.    Isengard. Sie trauten ihren Augen kaum, als sie Isengard betraten. Überall lagen riesige Trümmer herum und überall waren dreckige Pfützen. Inmitten dieses trostlosen Ortes saßen 2 kleine Gestalten, die etwas unter sich aufzuteilen schienen. Als einer von diesen die Reiter bemerkte, begrüßte er sie freundlich mit den Worten: "Willkommen in Isengard, meine Herren!" Sie trauten ihren Ohren nicht. Doch dann erkannten die Gefährten die beiden kleinen Gestalten als ihre alten Freunde Merry und Pippin. „Da sucht man halb Mittelerde nach euch beiden ab und nun findet man euch hier, schmausend und Pfeife rauchend!“, kam es von Gimli. „Wir sitzen hier in den Trümmern von Isengard und genießen unseren Sieg. Baumbart, der neue Verwalter von Isengard erwartet euch schon.“ Wie als hätte der Ent nur auf dieses Stichwort gewartet, erschien er in selben Moment. „Sei gegrüßt Gandalf und auch Ihr König Théoden, seid gegrüßt.“ Seine Stimme klang erhaben und war voller Kraft. „Gut dass ihr hier seid denn hier gilt es mit einem Zauberer fertig zu werden." Gemeinsam traten sie vor den Orthanc um mit Saruman zu verhandeln. Allerdings lehnte er trotz seiner deutlichen Niederlage jedwedes Angebot auf Verhandlung ab. Worauf hin ihn Gandalf seines Amtes enthob, seinen Stab zerbrach und ihn Baumbart zur weiteren Bewachung überlies. Kaum hatten sie sich umgedreht viel aus einem der hohen Turmfenster ein großer Stein, den Schlangenzunge, so schien es, nach Gandalf geworfen hatte. Doch er verfehlte sein Ziel. Daraufhin trat Pippin an den kugelrunden, leuchtenden Stein heran, hob ihn auf und geriet in seinen Bann. Wie verzaubert starrte er auf die leuchtend glatte Oberfläche. Mit einer Miene des Entsetzen bemerkte Gandalf dieses Schauspiel und entriss Pippin den Stein mit den belehrenden und zugleich bestimmenden Worten: "Das verwahre besser ich." Er wickelte den Stein in ein Tuch und ließ ihn in sein Gewand gleiten. Nun wandte er sich der Menge zu und sagte: "Und nun kommt und lasst uns zurückreiten."  Später am Abend in der Klamm. „Kein Absetzten. Kein Verschütten“, sagte Éomer. „Dann ist es also ein Trinkspiel?“, entgegnete Legolas. „Wer als letzter steht hat gewonnen.“, bekam er von Gimli zur antworte. „Ihr beide lasst euch echt keine Gelegenheit entgehen, um zu beweisen wer von euch beiden der besser ist.“, schmunzelte Eledhwen. Und so war es auch diesmal, allerdings nicht auf den Schlachtfeld wie sonst, sondern bei einem Trinkspiel. Einige Zeit und etliche Bierkrüge später sagte Legolas: „Es fängt an zu wirken. Ich spüre ein leichtes Kribbeln in den Fingern.“ „Ich sag doch der Elb verträgt nichts.“, sagte Gimli, bevor er seine Augen verdrehte und Rücklinks von der kleinen Bank fiel. Gabriel schüttelte nur den Kopf und sprach mehr zu sich selbst als zu den anderen umstehenden: „Irgendwie habe ich das kommen sehn.“ Sie wandte sich um, und suchte in der Menge nach ihrer Freundin. Nirgends war Eledhwen zu sehn, so schritt sie auf Aragorn zu, der unweit von ihr entfernt stand. „Wo ist deine Schwester?“ Aragorn drehte sich zu Gabriel um und antwortete: „Ach du bist es! Sie ist draußen irgendwo, ein wenig frische Luft schnappen.“ „Frische Luftschnappen?“, Sie runzelte die Stirn. Sie verfiel wieder in Schweigen, wie so oft.  Während dessen außerhalb der Klammmauern. Eledhwen stand auf einen der Türme der Klamm und blickte, leise vor sich her summend, in die tiefschwarze Nacht hinaus. In der Burg war es ihr für einen Moment zu warm und zu laut geworden, deswegen sagte sie zu ihrem Bruder, dass sie für eine Weile nach Draußen ginge. Sie liebte diese sternenklaren, kalten Nächte, als Kind war sie oft bis weit nach Mitternacht draußen im Freien. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Eine kleine Erinnerung, wie sie damals Aragorn fast um seinen Verstand gebracht hat, sie des Nachts in Bruchtal um her streifte und sich vor ihm an ihren Lieblingsorten versteckte, nur um nicht ins Bett gehen zu müssen. Eine ganze Weile musste Eledhwen schon so dagestanden haben, als sie eine vertraute Stimme hinter sich hörte, die zu ihr Sprach: „Was machst du hier draußen, in der Kälte? Willst du nicht lieber nach drinnen kommen, zu den anderen?“ „Noch nicht“, entgegnete sie, ohne sich um zu drehen. „Es ist gerade so angenehm hier draußen, Éomer.“ „Aber du wirst dich hier draußen noch erkälten.“ Er schritt auf sie zu und nahm sie in seine Arme. Ihre Augen geschlossen haltend, lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. „Keine Sorge.“ Sie dreht sich ihm leicht zu und gab ihn einen kleinen Kuss, bevor sie sich wieder der Dunkelheit der Nacht zu wandte. Wieder begann sie vor sich hin zu summen, als ihr Liebster sie unterbrach. „Was ist das für ein ungewöhnliches Lied, was du da summst?“, er drückte Eledhwen noch ein wenig mehr an sich. Für einen kurzen Moment schwieg sie, bevor sie ihm darauf zur Antwort gab: „Diese Lied ist schon sehr alt, die Elbenkinder haben es in den frühen Tagen der Welt oft gesungen. Ich habe es in Bruchtal von den Elben dort gelernt. Möchtest du es hören?“ Eledhwen drehte sich zu ihm um und sah ihn mit ihren klaren goldgrünen Augen an und lächelte. Éomer brauchte ihr nicht zu antworte, sie kannte diese schon. Erneut blickte Eledhwen in die sternenklare Nacht hinaus. Ihre Augen schlossen sich wieder für einen kurzen Moment, in dem sie ihr Lied anstimmte. Ihre Stimme war hell, voller Kraft, aber dennoch ruhig und sanft. Sie sang leise und dennoch schien ihr Lied in den Weiten des Klammtales wieder zu hallen: Win dain a lotica En val tu ri Si lo ta Fin dein a loluca En dragu a sei lain Vi fa-ru les shutai am En riga-lint Eine leichte Briese kam auf. Eine sonderbare Stille lag nun über dem gesamten Land nur dieses eine Lied war zu vernehmen. Es schien alles zu durch dringen. Win chent a lotica En val turi Si lo ta Fin dein a loluca Si katigura neuver Floreria for chesti Si entina Alle, die sich in der Burg befand, spürte diese Lied in seinem Herzen. Jeder einzelne von ihnen fragte sich im Innern, wo dieser Gesang herkam, der nicht an ihr Ohr, aber in ihre Seele eindrang und sich dort ausbreitete. Lalala… Fontina Blu Cent De cravi esca letisimo Lalala… De quantian La finde reve Aragorn spürte dieses Gefühl, dass dieses Lied aus strahlte am stärksten. Er erkannte sofort von wem dieses Lied gesungen wurde. Eledhwen besitzt die Eigenschaft, durch Gesang, allen Lebewesen auf dieser Welt, zu verzaubern. Ihnen Gefühle zu zeigen, die sie vorher noch nicht kannten. Sie konnte nie gekannte Ängste hervorrufen, Trauer in die Herzen der Menschen, Elben und Zwerge setzten oder auch Momente des Glück und einer nie endend wollenden Freude. Win dain a lotica En vai tu ri Si lo ta Fin dein a loluca En dragu a sei lain Vi fa-ru les shutai am En riga-lint So endete Eledhwen ihr Lied. Ein leises Lachen war von ihr zu vernehmen. Denn nicht nur, dass sie den Menschen Gefühle schenken kann, so kann sie auch in die Herzen derer sehn, die dieses Lied hören. Und eben sah sie das Herz von Éomer. Sie sah Erinnerungen an seine Kindheit, an die Vergangenen Tage, verspürte den unbändigen Hass, gegen Sauron und dass was er ihrem Land und den anderen freien Ländern antat. Aber ebenso spürte sie auch seine Hoffnungen und Träume, seine Liebe zu seinem Land, seiner Schwester, die Liebe zu ihr selber und seinen unerschütterlichen Stolz. „Hat es dir die Sprache verschlagen, Éomer?“, sie sah ihn fragend an. „Ein wenig schon“, entgegnete er ihr, sanft berührte er ihre Lippen mit den seinen. „Lass uns wieder rein gehen.“ Sagte er noch, als er sich wieder von ihr löste. Eledhwen nickte leicht und folgte ihn nach drinnen, wo immer noch eine festliche Stimmung in der Luft lag. Kapitel 8: Pippin und der Palantír ---------------------------------- Als Aragorn mit bekam, wie sich die Tür öffnete und seine Schwester mit Éomer eintreten sah, ging er unmittelbar auf die beiden zu. „Eledhwen, da bist du ja wieder, Gabriel hat dich gesucht“, sagte er zu ihr. „ja Aragorn, was wollte sie denn?“, sie blickte ihren älteren Bruder unverwandt an und suchte dann mit ihrem Blick die Menge nach ihrer Freundin ab. „das sagte sie nicht, aber vielleicht solltest du sie suchen gehen. Vor einigen Minuten war sie noch bei Gandalf.“ Er deutet hinter sich zu einem der großen Tische auf denen auch Merry und Pippin waren und tanzten. Seine Schwester nickte und verschwand in diese Richtung. Nach dem Eledhwen verschwunden war um Gabriel zu suchen, wandte er sich Éomer zu. „ Was habt ihr so lange in der Kälte gemacht?“, eindringlich schaute Aragorn seinen Gegenüber an. Er ahnte, dass zwischen den beiden mehr als nur eine einfache Freundschaft war. „Wir haben ein wenig geredet“, entgegnete Éomer knapp. „Éomer, ich bin nicht blind. Ich weiß dass ihr euch näher steht, als sie es vorher mit irgendwem anders war. Sie leibt dieses Land und sie liebt dich.“ Er legte seine Hand auf die Schulter von Éomer, „ich weiß, dass du auf sie acht geben wirst.“ „Mach dir darüber keine Gedanken, Aragorn. Eledhwen ist mir das wichtigste auf dieser Welt.“ Antwortet dieser und wandte sich zum Gehen.  In etwa zur selben Zeit. Eledhwen hatte ihre Freundin nach einigem Suchen endlich gefunden. „Du hast mich gesucht?“, fragte sie, als sie neben Gabriel stand. Diese drehte ihren Kopf in Richtung Eledhwen. „Ja, aber das hat sich nun schon erledigt!“, gab sie knarzig zur Antwort, drehte sich um und wollte gehen, als Eledhwen plötzlich ihr Handgelenk festhielt um sie davon abzuhalten. „Hey! Was soll das?“, rief Gabriel und funkelte sie böse an. „Was ist nur los mit dir?“, entgegnete sie. „Seit der Schlacht, bist du so abweisend zu mir. Ich würde einfach gerne wissen wieso.“ „Eigentlich müsstest du es selbst wissen. Aber du ziehst es ja lieber vor, dich mit Éomer und deinem Bruder zu beschäftigen, als mit deiner besten Freundin. Seit dem wir hier sind, scheine ich unwichtig zu sein. Und ich dachte wir sind Freunde!“ Wütend stapfte Gabriel nach draußen. „Das sind wir doch auch!“, rief ihr Eledhwen hinterher. Aber diese Worte nahm der Erzengel schon gar nicht mehr wahr… Eledhwen seufzte. Manchmal verstand sie diesen Engel einfach nicht. Warum war Gabriel nur so eifersüchtig? Sie fand es für selbstverständlich, dass sie sich um ihre Freunde kümmerte, die sie schon so lange nicht mehr gesehen hat. Oder kümmerte Eledhwen sich doch zu wenig um ihre beste Freundin? Sie wusste nicht mehr was sie machen sollte. Noch ein weiterer Seufzer entwich ihr, als sie wieder nach draußen in die Nacht schritt. Sie wollte jetzt vor allem alleine sein.  Später in der Nacht. Alle schliefen bereits, bis auf einen. Es was Pippin, der immer noch an den Palantír denken musste, den er am Nachmittag auf gehoben hat. Gandalf hatte den Stein immer noch bi sich, eingewickelt in einem Tuch auf seinem Schoß liegen. Allerdings schlief er tief und fest. Pippin schlich zu ihm hin und tausche den Palantír mit einem runden Krug aus. „Was machst du?“, wisperte Merry, der nun ebenfalls auch wach war, seinem Freund zu. „Tu das wieder zurück.“ „ich will es mir ja nur mal angucken.“, entgegnete Pippin und schlich in eine ruhige Ecke. Er wickelte das Tuch, welches den Palantír umschloss, ab und blickte in die zu nächst glatte und schwarze Oberfläche. In der Tiefe glomm auf einmal eine kleines rotgoldenes Licht auf. Zu erst, dachte Pippin es wäre nur eine Einbildung und zwinkerte. Das Glimmen war immer noch da, es schien sich aus zu breiten. Pippin stierte unverwandt in die Kugel, er war wie hypnotisiert. Plötzlich schien es als würde der Palantír brennen. Pippin schrie auf er hielt den brennenden Palantír immer noch den Händen. Er versuchte den Palantír los zu lassen, aber es ging nicht. Durch seinen Schrei, waren, auch schnell Gandalf und die anderen auf den Beinen. Gandalf rannte zu Pippin hin und warf das Tuch auf den Palantír. Die Flamme erlosch, der Stein viel zu Boden und Pippin wurde für einen kurzen Moment ohnmächtig. Als er wieder zu sich kam, hatte sich der Zauberer über ihn gebeugt und sah ihn eindringlich an. „Was hast du gesehen Pippin?“, fragte er ihn scharf. „ein feuriges Auge sah ich. Er fragte mich wer ich sei. Ich gab ihn kein Antwort.“ Begann Pippin zu berichten. „Er hat dem dunklen Herrscher nichts von Frodo und dem Ring erzählt. Pippin ist ein Narr, aber ein ehrlicher Narr.“, sagte Gandalf wenig später König Théoden und Aragorn. „Der Feind denkt jetzt, dass er den Ring besitzt. Ich werde mit ihm nach Minas Tirith reiten, denn da wird er als nächstes zu schlagen. König Théoden, begebt euch Ebenfalls nach Gondor, sobald die Leuchtfeuer brennen.“ Mit diesen Worten verlies Gandalf zusammen mit dem kleinen Hobbit Helms Klamm in Richtung Gondor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)