Der Herr der Ringe von OAichanO (- Eine wahre Geschichte -) ================================================================================ Kapitel 5: Helms Klamm ---------------------- Man hörte von drinnen bereits die Kriegshörner erschallen und die Herolde rufen, die in der Stadt das Volk aufriefen, dass sich zum Aufbruch bereit machen sollte. Denn der König wollte aufbrechen, sobald die Männer der Stadt und in der Umgebung gerüstet und zusammen gerufen waren. So wie das restliche Volk, das nur leichtes Gepäck und das nötigste zusammen suchte. In der Halle saßen an der Tafel des Königs Éomer, Eledhwen und die 4 Gäste, und auch Frau Éowyn war zugegen. Die anderen schwiegen, während Gandalf und Eledhwen auf Théodens Fragen antworteten. "Wie lange sein Verrat zurück reicht, wer kann es wissen?", sagte Gandalf. "Er war nicht immer tückisch. Einst war er ein Freund Rohans, kein Zweifel; und auch als sein Herz kälter wurde, fand er Euch immer noch von nutzen. Aber nun hat er auf Euren Untergang hingearbeitet und die Freundschaft nur noch vorgespielt. Schlangenzunge hatt in den letzten Jahren leichtes Spiel, und alles, was Ihr tatet, war bald darauf in Isengard bekannt, denn Euer Land lag offen und Fremde kamen und gingen. Und stets hattet Ihr ein offenes Ohr für Schlangenzunges Einflüsterungen." "Er hat Euch überredet", begann nun Ellie, "Éomer die Verfolgung der durchs Land ziehenden Orks zu verbieten. Hätte Éomer Grímas Befehl, den er aus Eurem Munde hören musste, nicht widersetzt, so hätten diese Orks inzwischen Isengard erreicht und ein wichtiges Pfand mitgebracht. Zwar nicht das, was Saruman über aller Maßen begehrt und gern haben wollte, doch immerhin zwei unsrer Gefährten, Mitwisser des Geheimnisses, das uns eine Hoffnung gibt, über die ich selbst zu Euch, mein Herr, jetzt noch nicht offen sprechen kann. Es ist nicht aus zudenken, was sie jetzt erdulden müssten oder was Saruman vielleicht zu unserem Verderben aus ihnen herausgepresst hätte!" "Éomer verdanke ich viel", sprach Théoden. "Ein treues Herz darf wohl ein freches Mundwerk haben. Ich muss blind gewesen sein! Und dir verdanke ich auch viel Eledhwen. Aber am meisten verdanke ich dir mein Gast. Wieder einmal bist du zur rechten Zeit gekommen. Ich möchte dir, ehe wir aufbrechen, ein Geschenk machen - ein Geschenk deiner Wahl. Du musst es nur benennen, von allem, was mein ist, mein Schwert allein ausgenommen." "Was Euer Geschenk angeht, König, so wähle ich eines, das ich gut gebrauchen kann, weil es schnell und zuverlässig ist: Gebt mir Schattenfell! Bisher habt Ihr ihn mir nur geliehen. Aber nun soll er mich in ein großes Wagnis hineintragen, bei dem Silber gegen Schwarz steht. Dabei möchte ich nichts aufs Spiel setzen was mir nicht gehört." "Du triffst eine gute Wahl und heute geb' ich ihn die mit Freuden. Doch es ist ein großes Geschenk. Denn in Schattenfell ist eines der mächtigen Rösser aus alter Zeit wieder gekehrt. Ein solches wird es nicht ein zweites Mal geben. Und euch allen, meine Gäste, will ich schenken, was ihr in meiner Rüstkammer finden mögt. Schwerter braucht ihr nicht, aber dort haben wir Helme und Panzerhemden von feinster Arbeit, Geschenke, die meine Väter aus Gondor bekamen. Sucht euch etwas aus, ehe wir uns auf den Weg machen, und mögen sie euch gute Dienste leisten! Auch deine Rüstung Eledhwen habe ich dort verwart." "Ich danke Euch, mein König", sprach Eledhwen. "Sehr gerne würde ich an Eurer Seite in die Schlacht ziehen. Sofern Ihr es wünscht." "Nichts lieber als das. Wie ich schon vor 10 Jahren sagte, bist du einer meiner besten Ritter und das hat sich bis heute nicht geändert." "Mein König." lächelte Ellie geschmeichelt und wurde sofort wieder untertänig ernst. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Euch zu verteidigen." "Eru steht uns bei. Wenn auch nicht in eigener Gestalt, sondern in deiner. Meinetwegen soll Schlangenzunge, der Verräter, alles ausplaudern, was er erfahren hat. Selbst Sauron ist der Macht des Göttlichen nicht gewachsen. Ganz gleich, wie stark er seine Truppen werden lässt." "Majestät?" unterbrach Éomer den König nur ungern. "Ihr behaltet nach wie vor Recht, was Erus Macht angeht, allerdings sollten wir uns nicht allein auf seine Stärke verlassen. Und je mehr Zeit verstreicht, desto geringer werden UNSERE Chancen auf den Sieg." Théoden nickte verständnisvoll. "Trommelt die Männer zusammen. Wir werden unverzüglich aufbrechen, wenn die Zeit reif ist." "Jawohl..." Èomer verließ den Thronsaal. Eledhwen indessen zog ihre Rüstung über, bevor sie Éomer folgte. Sie beeilte sich und holte ihn, trotz der Rüstung ein. "Éomer warte", rief Eledhwen, als sie nur noch wenige Schritte hinter ihm war. "Ich werde dir helfen." "Das ist sicherlich nett gemeint von dir, aber ich schaffe das schon. So viele Krieger hat Rohan derzeit nicht aufzubringen..." Éomer senkte beschämt sein Haupt. "Unsere Hoffnung beruht auf den Truppen unserer Verbündeten..." "Rohan war schon immer ein starkes Volk und ist es auch jetzt noch, die Hoffnung liegt nicht nur bei unseren Verbündeten, sondern auch bei uns! Du darfst dies nie vergessen, Éomer, denn du bist einer mächtigen Ritter. Das habe ich gleich erkannt, als ich dich draußen in den Weiden diesen Landes. Und ich bin mir sicher das dein Vater stolz auf dich wäre, so wie ich es bin.", sagte Ellie zu ihm und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Vater... wieso sollte Vater stolz auf mich sein? Ich habe meinem König einst entsagt und habe Monate im Exil meine Bahnen gezogen. Vater könnte stolz auf mich sein, wenn ich etwas ehrvolles in meinem Leben vollbracht hätte, bis zum jetzigen Augenblick." "Éomer sieh mich an, bitte" Eledhwen stellte sich, ohne die hand von seiner Schulter zunehmen vor ihn. "Meinst du nicht auch das selbst dein Vater ab und zu die Befehle des Königs missachtet? Glaube mir das hat er. Außerdem hast du es gut gemeint, immerhin hast du eigentlich nicht dem König wiedersagt sondern Schlangenzunge. Dein Vater hätte sicher genauso gehandelt, ich kannte ihn gut. Und ich hätte es an deiner statt auch getan. Außerdem wirst du ab jetzt noch genügende Gelegenheiten haben, deine Qualitäten als Ritter Mark zu beweisen." "Ellie, ich weiß was du sagen willst, aber vielleicht hab ich die Hoffnung in Rohan schon längst aufgegeben." "So darfst du noch nicht ein mal denken. Denn wenn du diese Hoffnung aufgeben hast, dann hast du auch die Hoffnung an meine Rückkehr aufgegeben." "An deine Rückkehr? Du bist tot... du kannst nicht zurückkehren. Auch wenn Eru dich zurückgeschickt hat, du bist nicht mehr Teil dieser Welt... oder?" "Auch wenn ich tot bin, bin ich immer noch ein Teil, dieser Welt. Und außerdem..." "Was außerdem?", Éomer sah sie ernst an. "Ellie, was heißt außerdem?" "Eru hat zu mir gesagt, dass ich wieder zurückkehren könnte sobald mein Auftrag erfüllt sei. Denn meine Zeit war noch lange nicht gekommen, hat er gesagt.", Eledhwen schaute ihn traurig an. "Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich mich danach sehne in Frieden leben zu können. Nur deshalb hab ich eingewilligt. Aber auch weil ich dir versprochen habe wider zukommen. Und bin ich das nicht Éomer?" "Wahrlich... du bist zurück gekehrt... aber sag mir: nutzt es dir, hier in Frieden zu leben und ein zweites Mal dem Tod entgegen zu fiebern?" "Wenn du darauf wirklich eine Antwort willst werd ich es dir sagen. Ja, denn dort wo ich war hält mich nichts. So lang er nicht da ist, dem mein Herz gehört. Und ihn werde ich nicht begegnen, nicht wenn ich bei Eru bleibe." "Hängt dein Herz immer noch so sehr an ihm? Das wusste ich nicht. Bitte verzeih mir." "Ist schon in Ordnung Éomer, ich hab mich damit abgefunden und werde es auch weiter hin müssen. Denn unser Bündnis sollte nicht sein. Mir sollte ein anderes Schicksal wieder fahren, welches weiß ich selbst noch nicht, aber das ist auch der Grund warum ich wieder hier bin." "Ein anderes Schicksal", Éomer schaute sie verwirrt an, "wie darf ich das verstehen?" "Ich habe es von Anfang angewusst, dass ihn ein anderes Ende als mir widerfahren würde. Ich wusste dass er sterben würde, aber ich weiter leben würde. Nur weiß dafür den Grund noch nicht." "Vielleicht... um die Erinnerung an ihn zu bewahren.. Sagtest du mir nicht einmal, als ich noch ein Junge war, dass das Schlimmste, was man einem geliebten Menschen antun kann, das Vergessen sei?" "Ja, das sagte ich, aber vergessen könnte ich ihn nie, auch über die grenzen des Todes hinaus. Nur Eru weis was das Schicksal für uns bereit hält und nicht immer ist es für Menschen, wie wir offensichtlich. Ich denke mir, dass sich hinter meinem Schicksal noch etwas anderes verbirgt. Ich weis nur noch nicht was, aber auch dieses Geheimnis wird sich bald lüften." Sie lächelte ihn an. "Vielleicht hast du recht. Es kann sein das es unser Schicksal ist gemeinsam im Kampf zufallen, oder als Überlebende und Sieger aus diesem Krieg hervor zugehen." "Wenn das so ist würde ich eher letzteres vorschlagen, denn bis zu einem gewissen Teil können wir unser Schicksal noch selbst beeinflussen. Sonst wäre ich vermutlich auch nicht hier." "Nein vermutlich nicht." "Wir sollten vielleicht ein anderes Mal weiter reden und die Männer zusammen trommeln, König Théoden wird schon Gedanken machen, warum wir solange brauchen." "Geh du zurück zum Palast. Ich komme nach, sobald mein Auftrag erfüllt ist. Sag dem König, seine Männer werden bereit sein. Für Untergang oder Erneuerung." "Wenn du es so willst, werde ich es tun. Aber du solltest dich beeilen." Sagte Ellie und wandte sich zum gehen. Während Éomer sich an seine Arbeit machte und die Männer zusammen trommelte. ~~~ Einige Zeit darauf. "Eure Männer sind bereit, König Théoden", sprach Éomer, der draußen vor den Toren auf den König und die Gefährten wartete. "Dann lasst uns aufbrechen und in den Kampf ziehen." sagte Théoden. Dann kletterte er in den Sattel seines Pferdes Schneemähne, das Eledhwen, schon bereit hielt, bevor sie selbst auf saß. Andere hatten bereits Aragorns und Legolas' Pferde herbei geholt. Gimli runzelte verdrossen die Stirn, aber Éomer sein Pferd am Zügel führend, trat an ihn heran. "Sei gegrüßt, Gimli Glóinsohn!" rief er. "Es wäre mir eine Ehre wenn du mit mir reiten würdest. Denn Gandalf reitet mit dem Herren der Mark an der Spitze; aber mein Pferd Feuerfuß wird uns beide tragen, wenn es dir recht ist." "Ich danke dir herzlich", sagte Gimli hocherfreut. "Gern will ich mit dir aufsitzen, wenn mein Genosse Legolas neben uns reitet." "So soll es sein", sagte Éomer. "Legolas links von mir, Aragorn rechts, und niemand wird sich wagen, sich uns in den Weg zustellen." "Für Rohan!" erschallte es lautstark aus den Reihen der Krieger, die der kleinen Reitergruppe folgten, bereit, um ihr Vaterland bis auf den letzten Mann zu verteidigen. "Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber mein altes Zwergengespür sagt mir, dass ein Sieg Rohans selbst einen Elb in den eigenen Kämpferreihen akzeptiert." "Das sagt dir nicht nur dein Gespür", meinte Eledhwen, die neben Aragorn ritt. "Auch ich habe dieses Gefühl. Und Rohan wird siegen, das steht fest." "Aber dann weil die Orks vor dir Angst haben und sich drücken." Lachte Éomer. "Immerhin bist du glaub ich die einzigste Ritterin, die ich kenne. Und da muss man doch Angst haben." "Das glaub ich eher weniger, mein lieber Éomer, es gibt noch so einige Ritterinnen, zwar nicht hier. Aber dennoch gibt es sie." "Dann nenn mir eine, außer dir." "Aber siehst du denn nicht? Hinter mir im Sattel sitzt eine.", gab sie ihm nur zur Antwort. "Ich bin keine Ritterin. Wenn schon, dann zählt mich zum Gefolge. Ich hasse es, ewig im Mittelpunkt zu stehen." kam es ein wenig gehässig von hinten. "Was soll das denn heißen, Gabriel?", meinte Ellie und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Immerhin bist du einer der vier mächtigen Erzengel und eine gute Kämpferin dazu. Und stehen tust du auch nicht, du sitzt." Éomer machte große Augen. "Das soll wirklich ein Erzengel sein?" fragte er. "Sie scheint grade mal 16 Jahre zu sein. Was macht dich so sicher, dass sie so viel Macht besitzt?" "Was mich so sicher macht? Du kannst fragen stellen. Weil sie mir gelehrt hat, wie ich meine Kräfte gezielt einsetzen kann. Außerdem ist sie bei weitem mächtiger als ich, auch wenn es nicht so den Anschein hat. Wie man an ihrem losen Mundwerk erkennen kann." "Oh bitte." Gabriel verdrehte unmerklich die Augen. "Da spielt man mal für ein paar Jahre Kindermädchen und schon weichen sie einem nicht mehr von der Seite. Um eines klarzustellen. Ich bin nicht eures Krieges wegen hier." "Warum denn dann?" fragte nun Legolas, der die ebenfalls die gesamte Diskussion mit gehörte hatte. "Warum hat Eru dich denn dann geschickt?" "Legolas, ich glaube nicht, dass sie es verraten wird.", meinte Ellie. "Und was war das mir dem Kindermädchen?" "Wieso sollte ich für mich behalten, dass mich Eru deinetwegen hier her gejagt hat? Einer muss schließlich aufpassen, dass sich die ehrenwerte Dame auch wie eine verhält, oder etwa nicht?" "Was soll dass denn heißen?", Eledhwen war nun sauer. Sie brauchte kein Kindermädchen erst recht nicht so eines. "Hat dich etwa Eru geschickt, dass du auch ja aufpasst, dass ich nicht versage? Na schönen Dank auch! Als ob einen Aufpasser bräuchte. So vertraut er mir also." "Warum sagst du das mir? Bin ich eine Brieftaube??" "Nein das nicht, aber wenn er schon kein Vertrauen in mich hat warum hat er mich dann hergeschickt? Nur um dich dann als Aufpasser hinter her zu schicken? Bei aller Liebe das kann ich mir nicht vorstellen." Eledhwen, war enttäuscht. Sie konnte sich es wirklich nicht erklären, warum Eru dies tat. Und Gabriel würde es auch nicht können. "Er wird seine Gründe gehabt haben. Du weißt doch, wie eigensinnig er sein kann." seufzte Gabriel und zog ihr Schwert ein Stück aus Scheide. "Ein Jammer, wie kläglich das Leben hier unten sein kann. Mit den Erus Schergen wäre es arg nicht erst zu so einem Gefecht gekommen. Aber natürlich hat der werte Herr wieder besseres im Sinn." "Du hast ja recht. Aber wo hast du denn dein eigenes Schwert gelassen? Nimmenel? Sonst lässt du es doch nie aus den Augen. Immerhin ist es voller Macht, Genauso wie Menelrûin. Oder etwa nicht?" "Nimmenel ist schwach in den Händen eines Erzengels auf Erden. Eru sandte dich zurück unter die Lebenden. Menelrûin gehorcht dir nur, weil du Teil deiner Welt bist." "Wenn du meinst.", Ellie zuckte nur mit den Schultern. Für die nächsten Stunden ritten sie schweigen weiter. ~~~ Weder Mond noch Sterne schienen, als die Reiter die Bresche im Damm erreichten, wo der Bach von Oben herabfloss und der Weg am Ufer entlang zur Hornburg hinauf führte. Gandalf hatte sie für eine Weile verlassen, er sagte ein dringendes Geschäft hätte er zu erledigen. Der Wall ragte plötzlich vor ihnen auf, ein hoher Schatten hinter einem dunklen Graben. Als sie herankamen, rief ein Wachposten sie an. "Der Herr der Mark reitet zu Helms Tor"; antwortete Éomer. "Ich bin Éomer, Éomunds Sohn." "Unverhofft gute Nachricht!" sagte der Posten. "Beeilt euch, der Feind ist euch auf den Fersen!" Das Heer ritt durch die Bresche und machte dahinter auf dem Wiesenhang halt. "Etwa 1000 kampfähige Männer zu Fuß haben wir", sagte eine der Wachen. "Aber die Meisten von ihnen haben zu viele Winter auf dem Buckel, oder zu wenige. Hinter uns in den Höhlen der Klamm sind dreiviertel der Bewohner der Westfold untergebracht; Alte, Junge, Kinder und Frauen. Aber auch Viel an Nahrungsvorräten, Tieren und Futter wurde dort hingebracht." "Gut so", sagte Ellie. "Denn alles, was im Tal liegen geblieben ist, das verbrennen oder rauben sie." "Wenn sie an Helms Tor kommen, um noch mehr zu holen, werden sie es teuer bezahlen müssen", sagte Éomer. Das Heer ritt weiter. In der Hornburg wurden sie abermals hoffungsfroh begrüßt, denn sie waren zahlreich genug, um sowohl die Burg als auch den Klammwall zu bemannen. Schnell teilten Èomer und Eledhwen die Leute ein. Der König während dessen, besetzte mit seinem Hausvolk die Hornburg. Auf dem Klammwall und seinem Turm dahinter aber stellte Éomer den Großteil seiner Streitmacht auf. Eledhwen versuchte derweil vergeblich Gabriel ebenfalls einzuteilen. "So, ein Erzengel ist wohl nicht gut genug für Bogenschützen. Von Schwertkämpfern ganz zu schweigen. Wie erniedrigend." Gabriel warf einen Blick gen Himmel. "Bist du jetzt zufrieden?!" "Gabriel, ich bitte dich", versuchte Ellie auf sie einzureden. "Wir brauchen jede erdenkliche Hilfe. Also bitte geh auf dein Posten, den ich dir zu geteilt haben." "Nein nein nein, kommt nicht in Frage. Wie stehe ich denn da, wenn ich eines Tages zu Eru gerufen werde und mich rechtfertigen muss, dich im Stich gelassen zu haben. Ich bleibe hier!" "Bitte sei vernünftig. Ich kann auf mich alleine aufpassen, außerdem möchte ich an der Seite von Éomer kämpfen, ich muss doch herausfinden was er so alles in den letzten Jahren so gelernt hat. Und Außerdem ist mein Bruder auch noch da, an dem kommt eh keiner vorbei.", Ellie musste leicht grinsen, bei dem Gedanken. "Du hast noch eine andere Seite." Eledhwen verdrehte die Augen. "Auf der steht ja Éomer. Und so kann ich auch schneller beim König sein falls ihm etwas passieren sollte." "Und ich?!" "Was meinst du damit? Ich brauch nun mal hier draußen. Also bitte tu wenigstens dieses einmal das, was ich dir sage." "Wieso lässt du mich dann nicht an deiner Seite kämpfen, wie wir es schon eh und je getan haben?" "Dazu wird es noch Gelegenheit geben, aber im Moment brauch ich dich bei Legolas und Gimli, dort sind noch zu wenige starke Kämpfer." "Hoffentlich bereust du es nicht im Nachhinein." Empört wandte Gabriel Eledhwen den Rücken zu und verschwand. "Gabriel! Jetzt sei doch nicht gleich sauer!", Ellie verstand nun gar nichts mehr. Sie mochte Gabriel, auch wenn diese launisch und manchmal frech war. Aber dennoch mochte sie Gabriel. "Was machst du denn für ein Gesicht?" fragte Éomer, der nun zu ihr getreten war. "Komm wir sollten auf unsere Posten gehen." "Gabriel ist sauer mich." war Eledhwens leise Antwort gewesen, während sie im zum Turm folgte. "Und warum?", er stoppte noch mal und drehte sich zu ihr um. "Weil ich lieber an der Seite von dir und Aragorn kämpfe als an ihrer. Sie versteht einfach nicht, dass sie bei Legolas und Gimli besser helfen kann. Ich habe schon oft mit ihr trainiert und an ihrer Seite gekämpft. Sie ist stark das weis ich nur zu gut. Deswegen will ich ja, dass sie Legolas und Gimli hilft." "Ich kann verstehen warum sie sauer ist." Éomer schaute sie eindringlich an. "Sie will dich beschützen, so wie ich König Théoden." Murmelnd setzte Gabriel ihren Weg zu den Anderen fort. "Wieso bin ich überhaupt auf den ganzen Kram eingegangen? Ellie ist stark genug. jede Wette, dass Eru mich loswerden will." "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte Legolas, der bei ihrem Anblick es leicht mit der Angst zu tun bekam. "War irgendetwas vorgefallen?" "Ihr fragt mich allen Ernstes, ob etwas vorgefallen ist?! Wegen Ellie verliere ich noch meinen guten Ruf!" "Was hat Ellie mit deinem Ruf zu tun?" wollte nun auch Gimli wissen. "Es ist doch dein Ruf und nicht der ihre. Oder irre ich mich da?" "Man erteilte mir den Auftrag, ein Auge auf Ellie zu haben. Und nun drängt sie mich ab." "Sie wird dafür schon ihre Gründe haben." Legolas versuchte sie zu beschwichtigen. Aber scheinbar mit eher mäßigem Erfolg, denn Gabriel war immer noch sauer und konnte Eledhwen bei bestem Willem nicht verstehen. Sonst war immer sie diejenige, die Anweißungen gab und an Ellies Seite kämpfte. Aber Ellie hatte sie weg geschickt, warum auch immer. Und dies passte Gabriel so gar nicht in den Sinn. Nicht dass sie etwas dagegen hatte, das Eledhwen lieber an der Seite ihres Bruders kämpfte, nein das war es nicht. Sie konnte sich nur nicht erklären, warum sie nun abgeschoben wurde. "Das weiß ich Éomer" sagte Eledhwen und schaute ihrem Gegenüber in die Augen. "Denn mir ist Gabriel ebenso wichtig wie Théoden. Nur deshalb will ich sie bei Legolas und Gimli wissen, denn dort ist es einiger Maßen sicherer als hier am Damm und dem Turm." "Du scheinst sie sehr zu mögen" "Ja, das tue ich. Gabriel ist mir den letzten 10 Jahren eine gute Freundin geworden, sogar noch mehr... Sie ist für mich wie eine Schwester. Aber jetzt sollten wir wirklich auf unsere Posten gehen." Antwortete sie Èomer und ging voraus auf den Turm zu. Éomer folgte ihr stumm. /Wie eine Schwester... Ob Gabriel das auch so sieht? Sicherlich wird ihr Groll nicht so schnell verfliegen, wie du vielleicht denkst. Andererseits bewerten beide die Situation vielleicht einfach nur falsch./ "Ist noch irgendetwas?", Eledhwen drehte sich noch zu ihm um und sah Éomer fragen an. "Nein, Ellie. Es ist nichts. Wir sollten uns beeilen, die Orks werden sicher nicht darauf warten, dass wir endlich auf unseren Posten stehen." "Nein du hast recht. Nicht mehr lange und sie sind da." Sie lächelte ihn noch ein mal an, bevor sie sich wieder um drehte und auf den Turm zu ging. Gimli und Gabriel standen auf dem Wall, die Brustwehr gelehnt, während Legolas oben auf der Mauer saß, den Bogen in der Hand und in die Dunkelheit hinausspähend. "Das hier ist ehr nach meinem Geschmack"; sagte der Zwerg, auf die Steine Stapfend. "Immer schlägt mir das Herz höher wenn wir zu den Bergen kommen. Dieses Gestein ist gut. Das Land hier hat feste Knochen. Ich habe es gleich gespürt, als wir vom Damm heraufkamen. Gebt mir ein Jahr Zeit und 100 von meinem Volk, und ich mache diesen Platz zu einer Festung, an der sich die Heere wie Wellen brechen würden!" "Daran zweifle ich nicht.", sagte Legolas. "Du bist ein Zwerg, und ihr Zwerg seid ein seltsames Volk." "Für die Umbauten an der Festung haben wir keine Zeit, der Feind rückt immer näher." meinte Gabriel trocken und fing an auf und ab zugehen. Die Zeit verging langsam. Weit unten im Tal brannten hier und da immer noch Feuer. Isengards Heere rückten nun schweigend heran. Ihre Fackeln sah man in vielen Reihen das Tal heraufziehen. Plötzlich vernahm man vom Damm wildes Gebrüll und die grimmigen Schlachtrufe der Menschen. Lodernde Brände erschienen über den Kamm und besonders dicht an der Bresche. Dann zerstreuten sie sich und erloschen. Männer kamen übers Feld gerannt und die Rampe zum Tor herauf. Die Nachhut der Westfolder hatte den Damm aufgeben müssen. "Der Feind ist zum Greifen nah", sagten sie. "Wir haben alle Pfeile verschossen, die wir hatten, und den Dammgraben mit Orkleichen gefügt. Aber lange wird das sie nicht aufhalten. An vielen Stellen klettern sie schon, in dichten Haufen wie Ameisen, die Böschung hinauf. Aber wir haben sie gelehrt Fackeln zu tragen." Mitternacht war vorbei. Der Himmel war völlig schwarz, und die unbewegte, drückende Luft kündigte ein Gewitter an. Plötzlich sprang ein Blitz aus den Wolken. Für einen schreckensstarren Augenblick sahen die Männer auf dem Wall die ganze Fläche von ihnen bis zum Damm in grelles Licht getaucht: Sie war gedrängt voll schwarzer Kerle, manche breit und gedrungen, manche groß und grimmig, mit hohen Helmen und schwarzen Schilden. Sie strömten immer noch zu Hunderten über den Damm und durch die Bresche heran. Bis an den Wall in seiner Länge von Felswand zu Felswand ergoss sich die dunkle Flut. Donner grollte im Tal. Regen peitsche herab. Pfeile, dicht an dicht wie Regentropfen, kamen über die Mauern geflogen und fielen klickend und klappernd auf den boden nieder. Der Ansturm auf Helms Klamm hatte begonnen, doch von den Verteidigern war kein Laut oder Kampfruf zu hören, und keine Pfeile flogen als Erwiderung zurück. Die Angreifer machten Halt, bedenklich geworden angesichts der stumm drohenden Felsen und Mauern. Dann brüllten die Orks, fuchtelten mit Speeren und Schwertern. Auf dem Klammwall standen Éomer, Aragorn und Eledhwen beieinander. Sie hörten das Gebrüll und den dumpfen Aufprall der Rammböcke. Und beim Aufflammen eines Blitzes erkannten sie die Gefahr für das Tor. "Kommt!" sagte Aragorn. "Jetzt wird es Zeit, zusammen das Schwert zu ziehen!" Sie rannten auf den Wall zur Treppe und in den äußeren Burghof auf dem Felsen hinauf. Im Vorrübereilen nahmen sie ein Handvoll guter Schwertfechter mit. Seite an Seite rannten Aragorn, Éomer und Eledhwen hinaus, dicht gefolgt von den anderen. Blitzend fuhren sie Ihre Schwerter aus den Scheiden. "Gúthwine!" rief Éomer. "Gúthwine für die Mark!" "Andrúil!" rief Aragorn. "Andrúil für die Dúnedain!" "Menelrûin!" rief nun auch Ellie. "Menelrûin für Eru!" Von der Vorderseite stießen sie in die Kolonne der Wilden. Die Schwerter auf und nieder wie Flammen. Es stieg ein Ruf von den Mauern und vom Turm auf: "Andrúil! Andrúil zieht in den Krieg. Die zerbrochen Klinge leuchtet wieder!" "die Wilden ließen die Rammböcke fallen und stellten sich zum Kampf, aber ihr Schildwall wurde zerschlagen; und dann wurden sie weggefegt, niedergehauen oder vom Felsen in das steinige Bachbett hinabgestürzt. Die Orks schossen wie wild drauflos; dann flüchteten auch sie. "Wir sind nicht zu früh gekommen", sagte Eledhwen und betrachtete nun die Torflügel. Die schweren Angeln und Eisenschienen waren verbogen und eingedellt; und von den Bohlen waren viele gebrochen. "Aber dennoch können wir hier nicht bleiben, um das Tor zu verteidigen", sagt Éomer. "Schaut!" Er zeigte auf den Weg vor der Rampe. Schon sammelte sich dort wieder großer Haufen von Orks und Menschen. "Kommt! Wir müssen zurück und zusehen, dass wir das Tor von innen mit Steinen und Balken verrammeln." Sie machten kehrt und rannten zurück. In dem Moment sprangen etwa ein Dutzend Orks auf, die regungslos zwischen den Erschlagenen gelegen hatten, und rannten rasch und leise hinter ihnen her. Zwei warfen sich hinter Eledhwen zu boden und brachten sie zu Fall und waren im nächsten Moment über ihr. Unermüdlich attackierten die Beiden Eledhwen aufs Neue, bis eine blitzende Schwertklinge die Luft zerschnitt. "Wagt es noch einmal, meiner Herrin ein Haar zu krümmen!" fauchte Gabriel zornig und im nächsten Moment war von den Angreifern nichts weiter übrig als kopflose Kadaver. Die übrigen Orks ergriffen die Flucht. Eledhwen rappelte sich gerade auf, als Éomer zurückgerannt kam, um ihr zu helfen. Die Ausfallpforte wurde geschlossen, die Eisentür verriegelt und von innen mit Steinen verbarrikadiert. Als alle in Sicherheit waren sagte Eledhwen: "Ich danke dir, Gabriel! Ich wusste gar nicht das du beim Ausfall dabei warst." "War ich auch nicht." entgegnete Gabriel beiläufig, ohne Eledhwen auch nur eines Blickes zu würdigen. Ihr Schwert betrachtend, in dem sich ein paar tote Orks hinter ihr spiegelten, seufzte sie kurz. "Ich hab ja schon viel abscheuliches erlebt, aber das man sich vor solchen Missgeburten fürchten kann..." "Glaub mir sie sind gefährlicher, als du denkst.", entgegnete Ellie. "Aber bitte sag mir, Gabriel... bist du immer noch sauer auf mich?" "Sauer? Ich? Niemals. Wie käme ich denn dazu?" kam es sarkastisch zurück und Gabriel schob mit dem Fuß einen kleinen Pfad frei. "Also doch... Gabriel, es tut mir leid, aber du musst mich auch verstehen. Ich hatte meine Gründe dazu." "Spar dir die Luft und genieß sie, solange du noch kannst." Ohne ihre Kampfgefährtin weiter zu beachten, schob sich Gabriel weiter. "Gabriel! Warte!", rief Eledhwen ihr hinterher, aber einholen konnte sie ihre Freundin nicht mehr. "Warum lässt sie mich noch nicht einmal erklären, wieso ich so gehandelt hab?" "Sie ist immer noch sauer?", drang eine wohlbekannte Stimme an ihr Ohr. "Ja, Éomer..." Sie sah ihn traurig an. "Wenn sie mir wenigstens Gelegenheit lassen würde um es ihr zu erklären, aber nein... Sie muss ja jedes mal wegrennen, wenn ihr etwas nicht passt." "Du wirst sicher noch Zeit dazu haben." Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Eledhwen verzog schmerzhaft ihr Gesicht. "Bist du verletzt?" Éomer schaute sie geschockt an. "Es ist nicht schlimm nur ein kleiner Kratzer." "Bist du dir sicher?" kam es sofort als Reaktion. "Ja, Éomer", antwortete Eledhwen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, was nicht ganz gelingen wollte. Eine kurze Weile betrachtete Éomer Eledhwens schmerzverzogene Miene. "Zieh dich zurück. Bitte." "Nein. Es geht" sagte sie und hielt ihre verletzte Schulter, um das Blut zu verbergen, was langsam aber sicher durchsickerte. "Zieh dich zurück." wiederholte Éomer besorgt. "Hör auf ihn... wenn du schon nicht auf mich hören willst." ertönte nun auch wieder Gabriels entnervte Stimme dicht hinter Ellie und sie drückte ihrer Gefährtin den Griff ihres Schwertes in den hohlen Rücken. "Gabriel...", stotterte Ellie. "Was... was soll das?" "Bitte Ellie!", sagte Éomer noch einmal. "Ich bitte dich zieh dich zurück." "Zwing mich nicht, dich vor Eru zu schleifen. geh, Zieh dich zurück." betonte Gabriel weiterhin und drängte Eledhwen voran. "Zurück ins Stadtinnere. Hier bist du uns nur im Weg in deinem Zustand." "Gabriel!", rief Eledhwen nun mehr verzweifelt, der Schmerz wurde immer unerträglicher. Mittlerweile sickerte das Blut schon durch ihre Finger, der Hand mit der sie immer noch ihre verletzte Schulter hielt. "Lass mich! Es geht mir gut. Es ist nur ein Kratzer." "Nur ein Kratzer.. nur ein Kratzer?! Wenn das nur ein Kratzer ist in deinen Augen, was machst du dann bei Größerem??" "Ich kann weiter kämpfen... Es ist wirklich nicht schlimm." Immer weiter wurde sie von Gabriel und Éomer voran ins Burginnere Geschoben. All mählich wurde es sogar Éomer zu bunt. Er packte Eledhwen und hob sie hoch. "Hey!", fragte diese nur total verstört. "Lass mich wieder runter!" "Nichts ist Eledhwen, ich mach das nur zu deinem eigenen Schutz.", meinte er trocken und trug sie in tiefer in die Burg hinein. "Gabriel. Bleib doch bitte kurz hier und hilf das Tor zu verteidigen." "Jawohl!" Gabriel machte auf dem Absatz kehrt und marschierte Richtung Tor. Am Ziel drängte sie sich weiter nach vorne und half einen schweren Balken vor das Tor zu hieven. /Das wird nicht halten... aber einen Versuch ist es wert. Wir müssen Zeit gewinnen./ Suchende Blicke schweiften durch die Menge. Sie suchte Aragorn, es dauerte nicht all zu lange bis sie ihn fand. "Aragorn!", rief Gabriel. "Das Tor wird nicht halten... Wir brauchen mehr Balken." Doch durch den Radau der übrigen Kämpfer, die voller Aufregung durcheinander schrieen, erreichten ihre Worte Aragorn nicht. /So ein Mist../ Als das Tor sich unter dem Ansturm der Angreifer weiter bog, stemmte sich Gabriel dagegen. Es war klar, dass sie lange nicht durchhalten würde, genauso wenig wie das Tor. Als sie im nächsten Moment merkte wie das Tor nach gab und brach sprang sie schnell zur Seite. "Das Tor is gebrochen!", schrie Gabriel. "Die Orks sind in der Klamm!" Zugleich stürmten die restlichen kampffähigen Soldaten herbei und stellen sich der Übermacht der Orks entgegen. "Sie dürfen nicht weiter!!!" schrie Gabriel mitten im Gefecht, sich heftig gegen die Angreifer zu Wehr setzend. In ihrem Eifer bemerkte sie nicht wie ein Ork sie von hinten zu attackieren versuchte. Allerdings kam er nicht weit, denn Aragorn erschlug ihn eher seinen Streich ausführen konnte. "Gabriel!" rief er, um das Kampfgetöse zu übertönen. "Wo ist meine Schwester? Hast du sie gesehen?" Wortlos sah Gabriel Aragorn an, ehe sie sich wieder ins Getümmel stürzte. /Verzeiht mir. Das wird die Orks ins Innere der Stadt treiben. Ich darf es Euch nicht verraten.../ "Gabriel." wiederholte sich Aragorn. "Wo ist sie? warum antwortest du mir nicht?" Er konnte sich nicht Helfen, warum sie ihm keine Antwort gab. Aragorn machte sich schon verdammt große Sorgen um seine kleine Schwester, wenn ihr etwas passiert ist, könnte er sich das niemals verzeihen. "Verzeiht." gab Gabriel als einzige Reaktion zurück und erledigte weitere Orks. "Was ist nun Gabriel? So antworte mir doch! Ist ihr irgendetwas passiert? Ist sie verletzt?" Ihn machte dieser Engel wahnsinnig. Warum um alles in der Welt wollte sie ihm nicht sagen wo Eledhwen ist? "Sie ist verletzt. Aber ich kann Euch nicht sagen, wo sie ist. Bitte verzeiht, Herr." /Findet sich der Kerl denn mit gar nichts ab??/ "Verletzt?" fragte Aragorn. "Ist es sehr schlimm? Wer ist bei ihr?" Aragorn schallte sich innerlich grad selbst. Nur weil er Eledhwen aus den Augen verloren hat, ist sie nun verletzt. Er konnte nur hoffen, dass es nichts allzu ernste war. "Sie beharrt auf einen einfachen Kratzer. Mehr habe ich nicht mitbekommen. Sie ist bei Herrn Éomer..." Ein weiterer Ork krachte zu Boden. "im Innern der Stadt.." "Ich danke dir." sagte er. "kommst du alleine klar?" Weitere Orks fielen während sich Aragorn einen Weg ins Innere der Burg bahnte. /Bleibt mir denn etwas anderes übrig?/ Trotzig erledigte Gabriel einen Ork nach dem anderen. "Ver... schwin... det... zu... rück... in... eu... re.. Löcher!" Der Ansturm drängte sich weiter vor, so das Gabriel und die Rohirrim weiter ins Innere der Burg weichen mussten. Sie erreichten eine Tür, als plötzlich ein großer Stein, von der Außenmauer herabgeschleudert, auf die Treppe krachte und die Angreifer zurück warf. /Hui.../ staunend betrachteten die Verteidiger das Spektakel der fliegenden Orks. "Zurück zur Burg!" erschallten plötzlich weitere rufende Stimmen und die Masse setzte sich in Bewegung, sodass Gabriel einfach mitgezogen wurde. Gabriel bahnte sich einen Weg durch die Massen, lief schließlich durch den Innenhof und treppauf zu einem Zimmer. Dort stand der König, ein dunkler Umriss vor einem schmalen Fenster, und schaute ins Tal hinaus. "Wie steht's, Gabriel?" sagte er. "Den Klammwall haben sie eingenommen, Herr, und die Verteidiger weggefegt, aber viele sind hierher auf den Felsen entkommen." "Ist Éomer hier?" Gabriel seufzte innerlich und verdrehte die Augen. "In den Höhlen bei den Verletzten, mein König. Zumindest war er das... vorhin." "Da hat er bessere Voraussetzungen als wir hier. Dort können sie sich lange halten." "Aber die Orks haben eine neue Teufelei aus dem Orthanc mitgebracht", sagte Gabriel. "Sie haben ein Sprengfeuer, und damit haben sie den Wall eingenommen. Wenn sie in die Höhlen nicht eindringen können, werden sie die Eingänge sprengen, sodass niemand mehr herauskommt." "Ob es dazu kommt oder nicht, liegt nicht in unserer Hand." sprach Théoden aufrichtig und schürte Gabriels Ehrgeiz. "Majestät, Ihr wollt es darauf ankommen lassen, die Frauen, Kinder, Alten und Verletzten in Gefahr zu bringen?!" "Nein, natürlich nicht, aber was haben wir jetzt noch für eine Chance?" Théoden hatte seinen Mut so langsam aber sicher verloren, er wusste, das es aussichtslos ist. Sie konnten nur verlieren. "Mein König. Solange wir die Hoffnung nicht aufgeben, HABEN wir eine Chance. Vielleicht können wir diese Streitmacht nicht besiegen, aber schwächen." "Aber wie? Wenn Ihr einen Vorschlag habt, dann nenn ihn mir!" Ertappt senkte Gabriel den Kopf. /Wäre ich nicht sowieso schon tot, würde mir Eru jetzt wohl den Kopf abschlagen.../ "Es heißt die Hornburg sei noch nie gestürmt worden", sprach Théoden, "doch jetzt kommen mir Zweifel. Die Welt ist anders, und alles was einst stark war erscheint nun unsicher. Wie soll ein Turm solcher Überzahl und Hass standhalten?" "Ich.. weiß es nicht..." Gabriel zog sich mehr und mehr zurück. "Verzeiht, mein König." Plötzlich trat Aragorn ein. "Reitet aus mir!" sprach er. "Reitet aus mit mir!" "Was sagt Ihr da?" "Lasst Horn Helm Hammerhans erschallen!" "Wozu? Die Stadt fällt. Und mit der Stadt der König." widersprach Théoden. "Noch haben wir nicht gänzlich verloren." ergriff nun Gabriel wieder das Wort. "Habt Ihr vor nicht selber nach einem Vorschlag gesucht? Vielleicht dieser das. Wir könnten uns einen Weg bahnen oder es zu mindestens versuchen." "Sie hat recht!" meldete sich nun Aragorn. "Es ist vielleicht unsere einzigste Hoffnung." "Was nutzt uns solch eine Hoffnung, wenn die Stadt kurz vor dem Untergang steht. Unsere Soldaten werden die Angreifer nicht lange abwehren können, wenn wir die grenzen passiert haben." "Weil sie nicht vergebens ist." sprach eine weibliche Stimme. "Mein König, Ich habe Euch immer treu gedient und auch jetzt stehe ich Euch mit Rat und Tat zur Seite. Ich bitte Euch reitet mit meinem Bruder aus. Der Tag bringt uns die Hoffnung und den Sieg." Eledhwen betrat den Raum vollends. Nach dem ihre Wunde versorgt wurde, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Herrn. "Und wer soll für die Sicherheit der Stadtbewohner sorgen, wenn der König persönlich schon die Flucht ergreift?" "Ich, mein Herr.." flüsterte Gabriel. "Ihr? Und wie wollt Ihr das bewerkstelligen?" "Gabriel kann es schaffen. Nicht um sonst ist einer der mächtigsten Erzengel bei uns. Auch wenn sie kein Teil dieser Welt ist, so besitzt immer noch mehr Macht als ich. Ich werde ihr dabei helfen, nur wenn Ihr es erlaubt, Mein Herr." Eledhwen senkte leicht den Kopf. "Zusammen können wir es schaffen. Oder nicht Gabriel?" "Wenn Ihr meint, Herrin." seufzte Gabriel. "Aber natürlich." Eledhwen drehte sich zu ihr um. "Gabriel vertrau mir. Der Tag bringt gutes mit sich. Herr, bitte lasst das Horn der Klamm erschallen, vertraut mir, noch sind wir nicht geschlagen." "Es ist nur eine Frage der Zeit... Aber ich rechne euch hoch an, was ihr plant." "Ich danke Euch, mein König." Eledhwen verneigte sich und verlies nun zusammen mit Gabriel das Zimmer. "Gabriel hör mir zu, bitte. Ich hab dich vorhin bei Legolas und Gimli eingeteilt, weil ich wollte, dass dir nichts passiert. Bitte sei mir nicht böse." Sie lächelte ihr Freundin von der Seite an. "Was sollte dann dieses Getue eben, von wegen 'einer der mächtigsten Erzengel'?!" "Nun ja, das war notwendig, sonnst würden wir die Schlacht gänzlich verlieren. Außerdem ist es die Wahrheit. Warst du es nicht, die mir den Umgang mit den Elementen lehrte? ganz zuschweigen von den anderen Zaubereien, die du mir beigebracht hast. Und nur zu deiner Information, hat Eru das auch einmal gesagt." "Eru neigt gerne zu Übertreibungen. Es wundert mich, dass dir das noch nicht aufgefallen ist, obwohl du doch so gut wie nie von seiner Seite gewichen bist." "Glaub das weiß ich. Aber in diesem Fall hat er nicht übertrieben." Eledhwen musste unwillkürlich grinsen. "Du bist und bleibst nun mal der oberste Erzengel Gabriel. Und jetzt lass uns endlich anfangen, sonst können wir es wirklich mit dem Sieg vergessen. Und ich bin nicht sonderlich erpicht drauf von einem Ork besiegt zu werden. Du?" "Seit wann so pessimistisch?" "Ich bin nicht pessimistisch. Nur möchte ich hier heil rauskommen, immerhin haben wir noch wichtigeres zu tun, als uns mit Saruman rum zuschlagen." Eledhwen bog nun links ab. "Hier lang Gabriel. Und beeil dich, uns bleibt nicht mehr viel Zeit." "Ja doch." Schnellen Schrittes folgte der Erzengel seiner Herrin. /Wir und von Orks besiegt werden? Wie blöd müsste man sich dafür anstellen??/ "Ich hab Éomer gebeten alles vor zubereiten. Und Aragorn zum König geschickt, aber da das mir zu lang dauerte, bin ich letzten Endes meinem Bruder gefolgt." In einer der vielen Höhlen stoppten sie. Diese war größer als die anderen, und mit einem kleinen unterirdischen See. Eledhwen trat an Éomers Seite. "Hast du alles bekommen?" fragte sie ihn. "Ja hier ist es. Soll ich dir noch irgendwie helfen?" "Nein, ich denke, dass Gabriel und ich den Rest alleine hinbekommen." Ellie nahm die Dinge, die Éomer ihr besorgt hat entgegen und ging mit ihnen auf den See zu. "Gabriel, komm es wird Zeit. Der Zauber hat mehr Wirkung wenn wir ihn zusammen ausführen." "Als ob wir so viel Wirkung bräuchten bei solch Tölpeln. Das bekommst du auch alleine hin." "Gabriel! Es handelt sich nicht nur um Orks, diese werden Saruman unterstützt und ich weiß nicht was er ihnen noch beigebracht hat. Und ob ich allein gegen den Zauber von Saruman ankomme bezweifle ich." "Du willst mit unserer Magie mit einem Zauberer konkurrieren?! Der Schlag auf den Kopf scheint doch Folgen gehabt zu haben für dich." "Ein Versuch ist es wert. So können wir die Orks abschwächen, wenn nicht sogar ganz vernichten." Sie schaute ihre Gefährtin an. "Außerdem ist meine Schulter verletzt und nicht mein Kopf." /Vermag ich hin und wieder ernsthaft zu bezweifeln../ "Und welcher Zauber schwebt Euch vor, Herrin?" "Na der Erweckungszauber, mit ihm kann man nahe zu alles vollbringen. Und ich dachte mir, dass wir dem Wasser ein wenig mehr Leben einhauchen." Eledhwen grinste, sie wusste ganz genau, dass dies ein einfacher Zauber war. Selbst die Elben wenden ihn an. "Und der soll Saruman aufhalten..." sprach Gabriel ungläubig. "Zu mindestens seine Orks. Wir werden sie einfach weg spülen." Eledhwen begann nun die magische Formeln leise vor sich hin zu murmeln, wenn Gabriel ihr nicht half musste sie es eben alleine tun. "Um Saruman können wir uns kümmern, wenn Gandalf wieder da ist. Was vermutlich nicht mehr all zu lange Dauern wird." "Wenn du meinst." Gabriel kniete sich an Eledhwens Seite und begann ebenfalls, die Formel zu murmeln. So taten sie noch eine ganze Weile, bis sie sich gemeinsam erhoben. "Das wäre es gewesen", meinte Eledhwen. "Wir sollten nach oben gehen. Ich würde gerne wissen ob es was gebracht hat." Ihre Schulter fing wieder zu schmerzen. /Typisch Ellie... erst den Unbezwingbaren mimen und dann von einem 'Kratzer' in die Knie gezwungen werden../ "Jetzt zufrieden?" fragte Gabriel ein wenig spöttisch. "Soviel zu deinem kleinen Kratzer." "Es ist alles in Ordnung." Ellie versuchte zu lächeln aber es misslang ihr kläglich. Nicht nur das ihre Schulter schmerzte, nein der Zauber, hat sie noch mehr geschwächt. "Mir geht es bestens. Wir sollten lieber nach draußen gehen." "Wir..." wiederholte der Engel mit fraglicher Stimme. "Wohl eher wir." Sie deutete auf Éomer und sich. "Du ganz bestimmt nicht in deinem Zustand. Damit bist du das gefundene Fressen." "Nein, Gabriel. Ich werde euch begleiten. Es ist mir egal, ob du was da gegen hast oder nicht." Eledhwen ging weiter auf den Ausgang der Höhle zu, aber Sie kam nicht weit. Der Schmerz ihrer Verletzung und der Zauber, der ihre Energiereserven so gut wie aufgebraucht haben taten ihr übriges. Sie ist bewusstlos zusammengebrochen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)